Reportagen, Hintergründe und Meinungen zu aktuellen Themen rund um Zuwanderung, Integration und verschiedene Kulturen. Ein Magazin der SWR-Redaktion Religion, Migration und Gesellschaft. Immer mittwochs um 19:05 Uhr im Radioprogramm von SWR Aktuell und als Podcast.
„Schaut hin!“ lautet das Motto des dritten Ökumenischen Kirchentags in Frankfurt. Nicht, weil die Teilnehmer*innen fast nur über Bildschirme kommunizieren können. Sondern, weil es ums Hinschauen, um Verantwortung geht – für die Nächsten, für die Schwachen, für die Umwelt. Die Veranstaltung fragt, welche Auswirkungen die Pandemie auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt hat. Sie setzt sich mit globalen Zukunftsfragen auseinander. Und sie widmet sich Glauben, Spiritualität und der Lage beider großer Kirchen. Auffallend: Die Ökumene wird kaum erörtert, sie soll vor allem praktiziert werden.
Talkshows, Laberpodcasts – ständig plappert irgendwer irgendwo in den Medien – am besten wild durcheinander. Wäre es da nicht mal schön, einfach nur zu schweigen?
Im Februar 1954 wurde die Berliner Konferenz der alliierten Außenminister ohne Ergebnis abgebrochen. Angesichts der drohenden Teilung Deutschlands demonstrieren in Westberlin Tausende mit einem Schweigemarsch.
"Woran erkennt man einen extrovertierten Finnen? Er guckt während des Gespräches deine Schuhe an und nicht seine eigenen." Die Schweigsamkeit der Finnen ist legendär. Was es damit auf sich hat, hat Martin Krinner recherchiert.
In unserem Rätsel suchen wir den Titel eines Buchs. Wie lautet der gesuchte Titel?
Für Geheimbünde ist Schweigen Gesetz. Das gilt auch für die Freimaurer, um deren verborgene Riten allerlei dunkle Legenden ranken. Juliane Krebs hat die Großloge in Köln besucht und durfte sogar ins Allerheiligste …
Was erfährt man über sein Gegenüber, wenn man nicht mit ihm spricht? Torsten Körner hat es ausprobiert und schweigende Interviews mit Prominenten gemacht. Herausgekommen sind Begegnungen der besonderen Art …
Michael Blume ist seit 2018 Antisemitismusbeauftragter des Landes Baden-Württemberg. Der gläubige Christ ist mit einer Muslimin verheiratet, sein Einsatz gegen Judenhass und für den Dialog der Religionen macht ihn immer wieder zur Zielscheibe von Hassattacken im Internet. Seit 2020 betreibt er einen eigenen Podcast „Verschwörungsfragen“.
Im Supermarkt am Kühlregal oder auf der Rolltreppe unbemerkt Aufnahmen von Frauen machen – genauer: das Handy kurz und heimlich unter deren Rock halten und auf den Auslöser drücken - das nennt man Upskirting. Aufgekommen ist das Wort zuerst in Großbritannien. Dort hatte eine Betroffene eine Petition gestartet, die letztlich dazu führte, dass das Upskirting in England jetzt unter Strafe steht. Auch in Deutschland wird dies inzwischen als Straftat eingestuft und mit bis zu zwei Jahren Gefängnis oder einer Geldstrafe geahndet.
Die Pandemie ist anstrengend - insbesondere für Eltern und Kinder. Darauf hat bereits zu Beginn des ersten Lockdowns der Hashtag #Coronaeltern aufmerksam gemacht. Mittlerweile sind allein auf Instagram mehr als 30.000 Einträge dazu entstanden.
Polnische Abtreibungsaktivistinnen in Berlin und der sogenannte Backlash in Europa - wie hängt das miteinander zusammen und wie geht die Europäische Union damit um? Darüber sprechen wir in unserem Podcast SWR Aktuell Mondial mit Gosia, einer Aktivistin von Ciocia Basia in Berlin, und mit der EU-Abgeordneten von Bündnis90/Die Grünen Terry Reintke.
Beschimpft, beleidigt und ausgegrenzt zu werden, weil sie Schwarz ist: Diese Erfahrungen kennt die 22-jährige Studentin Perla Londole aus Mainz. 2020 hat sie dann die Silent-Protest Bewegung „Black Lives Matter“ im Südwesten und den Verein „Black Community Foundation“ mitgegründet. Anlässlich der Internationalen Wochen gegen Rassismus sprechen Katharina Seeburger und Susanne Babila mit Perla Londole darüber, wie sie Rassismus bekämpft möchte und was es in einer mehrheitlich weißen Gesellschaft bedeutet, Schwarz zu sein.
Sich selbständig zu machen ist nicht einfach. Zahlreiche Startups scheitern schon in den ersten Jahren mit ihrer Geschäftsidee. Claudia Bathe und Cüneyt Özadali sprechen mit zwei Unternehmerinnen mit Migrationshintergrund, die es geschafft haben und seit mehreren Jahren erfolgreich tätig sind. Njeri Kinyanjui, gebürtige Kenianerin, betreibt die Saucen-Manufaktur Hottpott in Walddorfhäslach und Zeynep Özer leitet die Fahrschule Bayrak mit einer Filiale in Mainz und in Frankfurt, die sich auf eine internationale Kundschaft spezialisiert hat. Sie sprechen in SWR Aktuell Mondial über das Geheimnis ihres Erfolgs, aber auch über Schwierigkeiten und die Auswirkungen der Pandemie.
Der Kampf gegen Gewalt an Frauen, gegen Femizide und Polygamie, der Einsatz für die Unabhängigkeit und die Freiheit der Frauen - das ist eine Gemeinsamkeit von Sängerinnen wie Oumou Sangaré aus Mali, Lido Pimienta aus Kolumbien und Oum aus Marokko. Die Musikjournalistin Marlene Küster porträtiert im neuen SWR2 Podcast „Hear my Voice!“ Musikerinnen aus der ganzen Welt, die sich für die Rechte von Frauen einsetzen. Utku Pazarkaya und Leonore Kratz sprechen in SWR Aktuell Mondial mit der Autorin über ihren frisch gestarteten Podcast.
Deutschland feiert 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland. Doch wie fühlen sich junge Jüdinnen und Juden in Deutschland. Wie schwer ist es für sie ihre jüdische Identität zu leben, wie erleben sie Antisemitismus im Alltag und was wünschen sie sich für die Zukunft. Darüber sprechen Susanne Babila und Sophie Rebmann mit Hanna Veiler, Vorsitzende der jüdischen Studierendenunion in Baden-Württemberg.
Wir können nicht alle regieren, deshalb wählen wir Abgeordnete, die uns repräsentieren sollen. Wirklich repräsentativ sind die aber nicht. Die Parlamente müssten jünger und weiblicher sein, es müssten mehr Menschen mit Ausbildung vertreten sein – und mehr Menschen mit Migrationshintergrund. Wie ist das, einen Migrationshintergrund zu haben und als junger Mensch Politik zu machen? Welche Themen interessieren junge Migrantinnen und Migranten? Welche Erwartungen haben sie an die kommenden Landesregierungen nach den Wahlen am 14.März 2021. Darüber sprechen Sophie Rebmann und Cüneyt Özadali in SWR Aktuell Mondial mit Diana Podoynitsyn, Mitglied des Jugendparlaments in Trier in Rheinland-Pfalz und Philip Matthew, der im Jugendgemeinderat Nürtingen in Baden-Württemberg sitzt.
Im Sommer 2020 haben Aktivisten in Bristol das Denkmal des Sklavenhändlers Edward Colston ins Hafenbecken geworfen. Auch bei uns in Deutschland gibt es Straßennamen, die nach Frauenfeinden, üblen Rassisten und Antisemiten benannt sind. Wir diskutieren in unserem Podcast darüber, wie man mit belasteten Straßennamen und Denkmälern umgehen soll. In der Runde sind der Fachreferent für Dekolonisierung Tahir Della, die Soziologin Prof. Manuela Boatcă und der Historiker Prof. Bernd-Stefan Grewe.
Winnetou, Pocahontas und Yakari sind beliebte Kostüme in der fünften Jahreszeit. Doch indigene Menschen verweisen seit Jahren darauf, dass sie über „Indianerkostüme“ nicht lachen können. Tyrone White ist von den Lakota in den USA und lebt seit 2012 in Deutschland. Sein erster Karneval im Rheinland fühlte sich an wie ein Schlag in den Magen. Warum das so ist und wie es bei der Kostümauswahl besser gehen könnte, darüber hat er mit Katharina Seeburger und Leonore Kratz gesprochen.
Kinder fragen viel und irgendwann stellen sie unter Umständen auch die Frage nach Gott oder wollen wissen, was nach dem Tod kommt. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Kind einen muslimischen Hintergrund hat, einen christlichen oder ob die Familie vielleicht eine atheistische Weltanschauung vertritt. An diesem Punkt sind vor allem auch die Lehrkräfte gefordert. Sie können in multikulturellen Klassenzimmern einen interreligiösen Dialog anregen. Claudia Bathe und Cüneyt Özadali sprechen in SWR Aktuell Mondial mit den beiden Grundschul- und Klassenlehrerinnen Yasmin Khan, die islamischen Religionsunterricht gibt und Sandra Waschke, die evangelische Religion und Ethik unterrichtet. Dabei geht es u.a. um Fragen, für welche Themen die Kinder sich interessieren, was für Bilder oder Gottesvorstellungen sie mitbringen und wie die Schüler damit umgehen, dass es Kinder gibt, die anders glauben, als sie selbst.
Corona macht es besonders deutlich: Schulbildung ist ungerecht. Die beiden Hosts Sophie Rebmann und Svitlana Magazova klären in der Folge, welche Kinder von Bildungsungerechtigkeit besonders betroffen sind, wie sich Armut auf die Motivation und Leistung auswirken kann und welche Hürden gerade Kinder aus migrantisch geprägten Familien nehmen müssen. Mahmud Baker – ein 16-jährigen Syrer – erzählt, wie er sich mithilfe seines Schülerpaten Raphael Krypczyk auf ein wichtiges Bewerbungsgespräch vorbereitet. Außerdem sprechen die Hosts mit dem Soziologen und Hochschullehrer Aladin El-Mafaalani über seine Forschungsergebnisse aus dem Buch „Mythos Bildung“.
Jeder vierte Deutsche hat einen Migrationshintergrund. In Filmen und Serien wird diese Realität aber meist nicht abgebildet. People of Color und Menschen mit Einwanderungsgeschichte bekommen überwiegend nur Nebenrollen oder müssen klischeebehaftete Charaktere spielen wie die Geflüchtete oder den Drogendealer. Gibt es auch beispielhafte Produktionen und was muss sich ändern, damit Serien und Filme diverser werden? Darüber spricht Leonore Kratz mit der SWR-Integrationsbeauftagten Anna Koktsidou und dem Schauspieler, Musiker und Produzent Tyron Ricketts.
Der Nordwesten von Bosnien und Herzegowina gehört schon seit 2017 zum Hotspot der Balkanroute. Beispielsweise halten sich an der Grenze zu Kroatien tausende Geflüchtete auf – alle mit der Hoffnung, in die EU weiterreisen zu können. Aber das gelingt nur wenigen, viele sitzen dort förmlich fest. Besonders viel mediale Aufmerksamkeit erhielt Ende 2020 das Flüchtlingscamp Lipa nahe der Stadt Bihac. Es wurde kurz vor Weihnachten von der Internationalen Organisation für Migration (IOM) geräumt und anschließend von Unbekannten in Brand gesetzt. Aber auch schon davor war die Situation für die Menschen an der Grenze angespannt. Viele müssen in Wäldern oder auf Feldern leben und das bei Minusgraden. In dieser Folge von SWR Aktuell Mondial sprechen Svitlana Magazova und Cüneyt Özadali mit einem jungen Arzt von der Hilfsorganisation Medical Volunteers International aus Deutschland, der vor Ort ist und seine persönlichen Eindrücke und Erfahrungen schildert.
Am Jahresanfang ist Zeit, sich über Zeit Gedanken zu machen. Dabei fällt auf: Neujahr beginnt nicht überall am 1. Januar, und die Zeit läuft nicht überall gleich. Wie nehmen wir Zeit wahr? Wieso gehen Menschen in unterschiedlichen Ländern anders mit Zeit um? Und woher kommt unsere Zeitrechnung? Das fragt Sophie Rebmann die Amerikanistin Heike Paul, den Kulturwissenschaftler Sebastian-Manès Sprute und den Psychologen Marc Wittmann.
Der Tod von George Floyd löste im Sommer weltweite Proteste gegen Polizeigewalt und Rassismus aus. Auch in Deutschland gingen Zehntausende auf die Straße und demonstrierten. Aus „Black Lives Matter“ wurde in Deutschland die Bewegung „Black Community Foundation“, die hierzulande eine kritische Auseinandersetzung mit Rassismus und kolonialem Erbe fordert. Susanne Babila und Viktoria Merkulova sprechen mit Faisal Osman. Als Mitorganisator der Silent Demos in Stuttgart, Redner und schwarzer junger Mann gibt er spannende Einblicke in seinen Alltag, der von Rassismus geprägt ist, und in seine Wünsche und Hoffnungen für die Black Community.“
Aus unserer sogenannten westlichen Sicht mögen arrangierte Ehen antiquiert wirken. Aber in vielen Ländern und Kulturen gibt es bis heute gestiftete Ehen, und die funktionieren statistisch betrachtet mindestens genauso gut wie Liebesheiraten. Und auch in unserer Gesellschaft vertrauen zunehmend Menschen auf Dating-Plattformen, die Fremde nach bestimmten Kriterien miteinander „verkuppeln“. Welche Kriterien müssen in der Paarbeziehung stimmen, was ist der Unterschied zwischen arrangierten Ehen und Online-Partnervermittlung und welche Rolle spielen Liebe und Sex? Peter Beck und Leonore Kratz sprechen mit einem Paartherapeuten und zwei Menschen mit indischen und türkischen Wurzeln, deren Eltern eine arrangierte Ehe führen.
Es gibt inzwischen immer mehr Geflüchtete, die sich sehr gut integriert haben, also auf einem guten Weg sind, hier anzukommen. Aber das ist nicht bei allen der Fall. Eine Personengruppe, die nach wie vor stark benachteiligt ist, sind Flüchtlingsfrauen. Warum das so ist und was man dagegen tun kann, darüber sprechen Claudia Bathe und Cüneyt Özadali mit der Leiterin des Psychosozialen Zentrums Westpfalz in Kaiserslautern Susanne Sage und mit der 28-jährigen Fatima aus Syrien. Sie lebt seit fünf Jahren in Deutschland und engagiert sich als „Brückenfrau“, das heißt, sie nimmt Kontakt mit Flüchtlingsfrauen auf, die kaum Kontakte nach außen haben. Das Integrationsprojekt „Brückenfrauen“ in Kaiserslautern wurde vor kurzem als Best Practice-Beispiel für Integrationsarbeit im Rahmen des Integrationspreises Rheinland-Pfalz vorgestellt.
Anlässlich des Tages der Menschenrechte am 10. Dezember blicken wir in unserem Podcast SWR Aktuell Mondial auf die Lage der Menschenrechte im Jahr 2020. „Die Menschenrechte stehen weltweit unter Druck: Meinungs- und Pressefreiheit werden eingeschränkt, zivilgesellschaftliche Räume schrumpfen, Errungenschaften der Gleichberechtigung werden zurückgedreht. Die COVID-19-Pandiemie hat viele dieser Entwicklungen noch verschärft“, stellte das Auswärtige Amt fest. Katharina Seeburger und Utku Pazarkaya vom SWR-Aktuell-Mondial-Team sprechen mit Markus N. Beeko, Generalsekretär von Amnesty International Deutschland und Jama Maqsudi, Gründer des Deutsch-Afghanischen Flüchtlingshilfe Vereins (DAFV).
Es reicht, eine weitere Sprache - neben Deutsch - zu beherrschen, um als mehrsprachig zu gelten. Oft ist es die Muttersprache. Aber welche Reaktionen bekommen Menschen, die im Alltag „ihre“ Sprache sprechen? Und wie sehr leiden diejenigen, die ihre Muttersprache verlernen? Das besprechen Leonore Kratz und Viktoria Merkulova mit Frank Joung. Er ist Podcaster bei „Halbe Katoffl“, in Hannover geboren, seine Eltern kommen aus Korea. Außerdem dabei ist der Sprachwissenschaftler Till Woerfel vom Mercator-Institut der Universität Köln.
Im Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland enthält der Artikel drei eine Reihe von Diskriminierungsverboten. Eines davon bezieht sich auf die „Rasse“ eines Menschen. Nun ist es wissenschaftlich längst überholt, Menschen in Rassen einzuteilen. Gleichwohl bestreitet niemand, dass es rassistisch motivierte Diskriminierung gibt. Ist das Wort Rasse im Artikel drei des Grundgesetzes also sinnvoll? Auch die von Diskriminierung Betroffenen diskutieren kontrovers, ob der Begriff „Rasse“ in der Verfassung verbleiben soll oder ob er durch einen anderen Begriff ersetzt werden soll. Wie auch immer diese Diskussion ausgeht: Am Ende darf der Schutz derer, die rassistischen Anfeindungen ausgesetzt sind, nicht leiden. In SWR Aktuell Mondial sprechen Sophie Rebmann und Peter Beck mit dem Biologen Ulrich Schmid vom Naturkundemuseum in Stuttgart, mit Hendrik Cremer vom Deutschen Institut für Menschenrechte, mit Thorsten Frei, dem Stellvertretenden Vorsitzenden der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag und Maïmouna Obot, Aktivistin bei der Initiative Schwarzer Menschen Stuttgart.
Der Bundesgeschäftsführer von Bündnis90/Die Grünen, Michael Kellner, hat das 1,5-Grad-Ziel bei der Erderwärmung und das Ziel eines bedingungslosen Grundeinkommens im neuen Grundsatzprogramm verteidigt. Im SWR Tagesgespräch sagte Kellner, es gehe dabei nicht um das Verhältnis zu anderen Parteien und die Frage, ob das mit ihnen durchsetzbar sei. Es gehe um die eigenen Überzeugungen und Ziele. Das 1,5-Grad-Klimaziel sei eine Herausforderung an die Union, ob es weitergehen solle mit "grünen Ideen oder schwarzer Beharrung". Auch wenn die Grünen mitregierten, "dann wird nicht gleich das Paradies ausbrechen, aber wir wollen das anpacken". Auf die Frage nach der Finanzierung von Klimaschutz und einem bedingungslosen Grundeinkommen in der Zukunft, gebe es zwei Antworten. Es sei „falsch, sklavisch an der Schuldenbremse festzuhalten und zum anderen müssten diejenigen, die besonders viel hätten, einen Beitrag zur Finanzierung des Gemeinwohls leisten. Am Wochenende hatte sich der Parteitag für einen Kompromiss beim 1,5-Grad-Ziel und mittelfristig für ein bedingungsloses Grundeinkommen ausgesprochen.
Keine Live-Konzerte, keine Festivals, keine Theatervorstellungen: Die Folgen der Corona-Pandemie in der der Kultur-und Verstaltungsbranche sind nicht zu übersehen. Vielen Kleinunternehmen und Solokünstlern droht das Aus. Claudia Bathe und Cüneyt Özadali sprechen mit den beiden Musikern und Komponisten Murat Coskun und Wayne Harker, die Weltmusik machen, über ihre Arbeit, Musik und die Auswirkungen der Pandemie. Dabei geht es unter anderem um die Fragen, ob Weltmusik in Deutschland ein Randphänomen ist, was sie inspiriert und wie sie in der Corona-Zeiten über die Runden kommen.
Die Maßnahmen gegen die Covid-19-Pandemie beeinflussen auch die Planung junger Menschen während ihrer Ausbildung. Ist ein freiwilliger Dienst im Inland oder Ausland noch möglich? Was wird aus dem geplanten Praktikum in Brüssel oder dem Auslandssemester in Tschechien und Spanien? Utku Pazarkaya und Peter Beck sprechen über die Situation bei den Austauschprogrammen mit den Studierenden Corinna, Lara und Adrian sowie Stephan Geifes vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und Isabel Alú vom Internationalen Bund.
„Schicksalswahl“ –Die US-Präsidentschaftswahl weckt große Hoffnungen und Befürchtungen. Wir wollen in SWR Aktuell Mondial nicht auf die politischen Beziehungen zwischen Deutschland und den USA schauen, sondern auf die Menschen, die sie im Alltag erleben. Wie hat sich die Stimmung verändert? Haben vier Jahre mit Donald Trump im Weißen Haus auch in deutsch-amerikanischen Freundschaften Spuren hinterlassen? Und wie fallen beim Blick auf die Wahlentscheidung die ganz persönlichen Wünsche und Ängste aus? Darüber sprechen wir in SWR Aktuell Mondial mit einem US-Amerikaner und einer Amerikanerin, die bei uns leben, und mit einer deutschen Studentin, die ein halbes Jahr in den USA gelebt und dort das angespannte Klima hautnah mitbekommen hat. Den Podcast haben wir am 04.11. aufgezeichnet.
In Deutschland ist zwar erlaubt, seine sexuelle Orientierung frei zu leben, trotzdem haben junge Menschen mit Migrationshintergrund oft mit besonderen Schwierigkeiten zu kämpfen - vor allem, wenn sie aus einem religiös konservativen Umfeld kommen. In SWR Aktuell Mondial sprechen Claudia Bathe und Cüneyt Özadali darüber mit dem Religionswissenschaftler Olcay Miyanyedi und dem Psychologen Dr. Jochen Kramer von der Türkischen Gemeinde in Baden-Württemberg. Beide Experten sind bekennende Homosexuelle. Sie erzählen von ihren Erfahrungen, die sie in ihren Beratungsgesprächen mit jungen Menschen machen, aber auch aus ihrem eigenen Leben.
In Deutschland essen zu gehen, bedeutet eine Weltreise zu machen. Man kauft Baklava beim Türken, Shawarma beim Syrer, Pizza beim Italiener oder man kostet Blinis aus Russland. Aber: Wie sehr prägen diese Esskulturen die Gastfreundschaft in Deutschland? Und andersrum: Wie viel von deutscher Mentalität steckt in einer z.B. türkischen oder russischen Gastfreundschaft?
Wie schreibt man für Kinder über ein so schweres Thema für Flucht? Bei der Frankfurter Buchmesse, die in diesem Jahr nur digital stattfindet, ist das ein wichtiges Thema. In SWR Aktuell Mondial haben wir mit der bekannten Kinderbuchautorin Kirsten Boie darüber gesprochen, wir haben eine prämierte Kinderbuchhandlung in Stuttgart besucht und auch die Programmleiterin Katharina Ebinger vom Thienemann-Esslinger-Verlag gefragt: Was macht zum Thema „Flucht und Migration“ ein gutes Buch aus? Natürlich haben wir auch im ein oder anderen Buch geschmökert…
Wer flieht, erreicht sein Ziel selten völlig unversehrt. Neben den vielen körperlichen Verletzungen, die auf Land- und Seewegen geschehen können, gibt es auch die psychischen: Ängste bei der Überfahrt, Furcht vor Gewalt, Sorge um die zurückbleibenden Mitglieder der Familie. Und auch an denen, die Flüchtlingen helfen, geht dieser Dienst oft nicht spurlos vorbei. Viele Helfer sind jung und hoch motiviert, haben aber kaum Erfahrung und kommen Tod und Leid plötzlich unerwartet nahe. Leonore Kratz und Peter Beck sprechen mit der Trauma-Therapeutin Christine Barth-Lichter und der Seelsorgerin Sandra Gassert über Auswege aus den Traumata.
SZEDŁ SASZA SUCHĄ SZOSĄ – das ist einer der bekanntesten Zungenbrecher auf Polnisch. Steffen Möller kann ihn fließend, der Kabarettist und Schauspieler hat viele Jahre in Polen gelebt und ist dort ein Medienstar. Umgekehrt leben und arbeiten viele Polinnen und Polen in Deutschland. Sie stellen sogar eine der größten Zuwanderergruppen. Wie ist es, in oder zwischen zwei Kulturen zu Hause zu sein, die einander teils fremd, teils sehr ähnlich sind? Darüber erzählen in SWR Aktuell auch zwei Gäste aus Mainz, die polnische Wurzeln haben: Roxana Fiebig-Spindler ist hier geboren, ihre Eltern kamen kurz vor der Wende nach Deutschland. Arthur Smolenski ist gebürtiger Pole, studierter Philosoph und lebt seit vielen Jahren als Unternehmer in Deutschland.
Mit seinem Satz: „Der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland“, hat Bundespräsident Christian Wulff eine hitzige Debatte über Integration und Identität in Deutschland ausgelöst. Zehn Jahre nach seiner Rede zum Tag der deutschen Einheit diskutieren wir über das Statement. Ist der Satz in der Gesellschaft angekommen und wo gibt es noch Defizite? In der Runde sind Prof. Susanne Schröter, Prof. Riem Spielhaus und die 1. Vorsitzende des Liberal Islamischen Bundes Odette Yilmaz.
In der Zeit des Nationalsozialismus von 1933-1945 mussten Tausende deutsche Künstler ihre Heimat verlassen. Sie mussten aus Deutschland fliehen. Über diese Zeit des Exils wird seit Jahrzehnten geforscht. Sehr wenig wissen wir dagegen über die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Künstler, die in Deutschland im Exil leben. Wir haben mit Prof. Jochen Oltmer und Laura Lotte Lemmer über ihre Studie „Exil in der Bundesrepublik Deutschland“ gesprochen. Die beiden Wissenschaftler haben unter anderem 14 zumeist syrische Künstlerinnen und Künstler befragt. An der Gesprächsrunde hat außerdem die syrische Künstlerin Razan Sabbagh teilgenommen.
Fünf Jahre ist es her, da hat Bundeskanzlerin Angela Merkel den vielzitierten Satz "Wir schaffen das" gesagt. Claudia Bathe und Cüneyt Özadali sprechen in SWR Aktuell Mondial mit Akteuren und fragen, vor welchen Herausforderungen Städte und Gemeinden damals standen, wie der Integrationsprozess auf beiden Seiten bisher verlaufen ist und welche Baustellen es noch gibt? Zu Gast sind der Integrationsbeauftragte der Stadt Stuttgart Gari Pavkoviv, Okka Senst vom Projekt "Aktiv für Flüchtlinge" aus Mainz, und der junge afghanische Flüchtling Feredoun Amini, der eine Berufsausbildung macht.
„Wir schaffen das“. SWR Aktuell Mondial setzt heute seine kleine Serie zu dieser Äußerung Kanzlerin Merkels aus dem Jahr 2015 fort. In der letzten Folge ging es um einen Rückblick mit ehemaligen Flüchtlingen und Ehrenamtlichen. In dieser Episode richtet sich der Blick nach vorn: Wie lange bleibt einem Menschen, der seine Heimat unfreiwillig verlässt, der Stempel des Flüchtlings. Und was muss geschehen, dass sich dieses Etikett löst? Sabine Brütting und Peter Beck sprechen darüber mit Khalil Khalil und Youssef Alshalal, beide haben syrische Wurzeln und mit Professor Jochen Oltmer, Migrationsforscher an der Universität Osnabrück.
„Wir schaffen das“, sagte Bundeskanzlerin Merkel vor fünf Jahren angesichts vieler, vor allem syrischer Flüchtlinge, die über die Balkanroute nach Deutschland kamen. Nach anfänglich großer Unterstützung wurden später kritische Stimmen lauter. Was ist seither gelungen und was nicht? Mondial sucht Antworten.
Sehnsucht im Kopf, Schokolade im Koffer - Migranten reisen im Urlaub meist in ihre Herkunftsländer – oft Tausende Kilometer weit. Nach den Ferien haben sie dafür die besseren Geschichten zu erzählen. Was macht diese Reisen aus? Welche Bedeutung haben sie? Und welche Rolle spielt die historische Strecke zwischen Deutschland und der Türkei bei der Migrationserfahrung der Menschen, die sich in zwei Kulturen heimisch fühlen?
Unpünktlich sein? Mit vollem Mund sprechen? Sich im Gesicht tätowieren lassen? Das macht man nicht – oder doch? Jede Kultur hat ihre eigenen ungeschriebenen Regeln, was man darf und was tabu ist. Ob Tischsitten, Sexualität oder auch nur die Art und Weise, wie man Nein sagt. Das alles kann sich sehr unterscheiden. Wo stoßen unterschiedliche Tabus zusammen? Wie kommt man klar mit solchen Unterschieden? Wie kann man das Anderssein überbrücken? Darüber sprechen Sabine Brütting und Mark Kleber mit einem Italiener, der an der Volkshochschule Stuttgart mit vielen Kulturen zu tun hat, mit Refiye und Soraya, den beiden Podcasterinnen von „Chai Society“ und mit einem Trainer, der interkulturelle Kompetenz schult.
In der Nacht vom 20. zum 21. Juni dieses Jahres taten sich ohne Vorwarnung hunderte junge Menschen zusammen und griffen die Polizei an, plünderten Geschäfte und zerstörten Auslagen. Viele Polizisten wurden verletzt. Auslöser der Krawalle war eine Kontrolle wegen eines Drogendelikts. Vier Wochen später passierte Ähnliches in Frankfurt. Wer gerät warum so außer sich? Dieser Frage gehen Sophie Rebmann und Utku Pazarkaya nach. Redaktion von Peter Beck
In den deutschen Küchen lange unbekannt: die Aubergine. Genauso Oliven oder gar Olivenöl. Doch mittlerweile sind sie hier heimisch, eingeführt von den sogenannten Gasterbeitern in den sechziger Jahren, sogar in der gehobenen Küche. Davon berichtet Sternekoch Vincent Klink den Moderatorinnen Sabine Brütting und Anna Koktsidou. In einem türkischen Supermarkt entdecken wir eine Vielfalt an Produkten und wir fragen nach, wie multikulturell inzwischen das Essen ist – bei Menschen mit und ohne Migrationshintergrund. Die kulinarische Integration funktioniert hervorragend!
Das fragen Svitlana Magazova und Mark Kleber unter Anderem die russisch-stämmigen Deutschlehrerin Maria Hasbolat und den Hiphop-Experten Ilhan Cankaya. Zusammen klopfen sie die deutsche Sprache auf ihre Höhen und Tiefen ab: Eine sehr lebendige Sprache, die sich ständig weiter entwickelt.
Deutsch-türkische Kabarettisten füllen mit ihren Bühnenprogrammen riesige Konzertarenen und ganze Fußballstadien. Claudia Bathe und Cüneyt Özadali sprechen mit dem Kölner Kabarettisten Fatih Cevikkollu über das deutsch- türkische Kabarett und den deutsch-türkischen Humor.
Die Corona-Krise hat die Fleischindustrie ins Rampenlicht gerückt. Und damit auch die Lebens- und Arbeitsbedingungen vieler Beschäftigten dort. Ein großer Teil kommt aus dem EU-Ausland, vor allem aus Rumänien, Bulgarien und Polen. Sie arbeiten zwar für die großen Unternehmen, sind aber über Werkverträge bei Subunternehmen beschäftigten. Kritik an dieser Praxis und den Folgen daraus gibt es schon seit langem. Verändert hat sich wenig. Jetzt aber, nach hunderten von Corona-Fällen in großen Schlachthöfen und Zerlegebetrieben, ist der öffentliche Druck auf die Branche massiv gewachsen, und die Bundesregierung will ab dem kommenden Jahr Werkverträge in der Fleischindustrie verbieten und die Branche strenger kontrollieren. In SWR Aktuell Mondial gibt ein ehemaliger rumänischer Arbeiter Auskunft über seiner Erfahrungen in der Fleischwirtschaft, eine Beraterin erzählt, warum es so schwierig ist, Hilfsangebote zu machen, eine Lobbyistin erklärt, warum die Fleischwirtschaft in den letzten Wochen ihren Kurs geändert hat, wir fragen einen Priester, warum er von der Fleischwirtschaft als „Mafia“ spricht, und wir suchen eine Antwort auf die Frage: Löst das Verbot von Werkverträgen tatsächlich alle Probleme? Redaktion und Moderation von Mark Kleber
Deutschland hat sich das Thema Asyl als Schwerpunkt für seinen EU-Ratsvorsitz, der am 1. Juli beginnt, vorgenommen. Wie weit man kommt, wird sich zeigen. Seit Jahren will die EU ein neues Asylsystem – doch es scheitert daran, dass man sich nicht einigen kann. Immer gibt es mindestens ein Land, dass mit gemeinsamen Standards, Verteilung von Flüchtlingen nach Quoten etc. nicht einverstanden ist. Währenddessen warten in den Hot Spots auf den griechischen Inseln die Flüchtlinge auf ein faires Asylverfahren. Die Lager sind hoffnungslos überfüllt. Ist das vereinbar mit den moralischen Ansprüchen der EU?