Dieser Podcast bietet Essays über aktuelle und überzeitliche Themen aus Philosophie und Theologie aus katholischer Sicht. Dazu gehören kritische Analysen moderner Entwicklungen in Kirche und Gesellschaft sowie Einsichten aus Glaube, Vernunft und Offenbarung, von denen ich überzeugt bin, dass sie da…
Sünde ist eine Beleidigung Gottes. Wirklich? Auch im Falle eines Atheisten? Wie kann ich jemanden beleidigen, den ich nicht kenne, an den ich nicht glaube? Von der Antwort auf diese spannende Frage hängt es ab, ob eine skepsisresistente Ethik entwickelt werden kann. Bild: Tomislav Jakupec auf Pixabay Das erwähnte Buch: https://www.nomos-shop.de/de/p/wirklichkeitserschliessendes-sollen-gr-978-3-495-99511-2
Der Philosoph Michael Foucault verwandelt jeden Konflikt in eine Machtfrage. Auf dem Synodalen Weg stellten viele Synodalen die Machtfrage. Papst Benedikt dagegen stellte die Glaubensfrage und forderte die totale Redlichkeit. Hier scheiden sich die Geister. Bild von Sang Hyun Cho auf Pixabay
"Die personale Herkunft und die personale Begegnung kennzeichnen die gesamte Wirklichkeit." So beschreibt der Exeget Franz Prosinger den Personalismus, den er im Schöpfungsbericht grundgelegt findet und der in den Weisheitsbüchern, im Johannesprolog und im Jakobusbrief fortgeschrieben wird. Die Schätze, die in der Heiligen Schrift zur Erhellung unseres Selbstverständnisses verborgen sind, werden von Prosinger gehoben.
Als Immanuel Kant den verbindlichen Anspruch des Sittengesetzes sicherstellen wollte, fiel ihm keine Instanz ein, die diese Funktion zuverlässiger erfüllen konnte als die Vernunft. Für ihn die Vernunft das wahre Selbst des Menschen. Nietzsche stieß die Vernunft von ihrem Sockel und verwandelte so das Sittengesetz in eine Chimäre. Wo kann für die Vernunft Hilfe herkommen? In dieser Podcastepisode gebe ich die Antwort.
Eine Vorstellung meines Buch "Wirklickeitserschließendes Sollen", das 2023 im Verlag Karl Alber erschienen ist. Es enthält neun Aufsätze, in denen ich im Gespräch mit Philosophen wie Thomas Nagel, Jürgen Habermas, Max Horkheimer, Joseph Ratzinger oder Anselm von Canterbury u.a. zeige, wie die im Gewissen vollzogene Erkenntnis des Guten uns zur Erkenntnis Gottes führt, wenn wir nur konsequent genug jene Erkenntnis zu Ende denken. Hier gehts zum Buch: https://www.nomos-shop.de/de/p/wirklichkeitserschliessendes-sollen-gr-978-3-495-99511-2
Es gibt das sichtbare Universum und die unsichtbare geistige Welt. Dort kann alles auf den Urknall zurückgeführt werden, hier können wir nur auf personalem Weg ein Verständnis erreichen. Bild von Matthias Böckel auf Pixabay
Das Licht göttlicher Offenbarung erweitert unseren Freiheitsspielraum und stärkt unsere moralische Kompetenz. Die Theologin Saskia Wendel dagegen sieht in ihm eine Bedrohung unserer Freiheit. Wenn wir zu genau wissen, was wahr und gut sei, werde unsere Freiheit vernichtet. Damit wird das Wort Jesu auf den Kopf gestellt: Nicht die Wahrheit macht uns frei, sondern die Finsternis. Bild: Franz Bachinger auf Pixabay.
Auf das Bekenntnis Petri in Mt 16, 16 folgt seine Berufung zum Inhaber der höchsten Schlüsselgewalt in der Kirche: "Was du auf Erden binden wirst, wird auch im Himmel gebunden sein ..." Warum hat das petrinische Prinzip es nicht unter die vier Kennzeichen der Kirche geschafft, die im Glaubensbekenntnis aufgezählt werden? Und warum ist es trotzdem ein sicheres Erkennungszeichen der Kirche Jesu Christi? Bild: NoName_13 auf Pixabay.
Im Frühjahr 2020 kritisierte ein katholischer Theologe Papst Franziskus wegen dessen Gebet um ein Ende der Epidemie. Er hält eine Theologie, die Gott noch zutraut, gegen Krankheiten zu helfen, für vormodern und unaufgeklärt. Was übrigbleibt, ist der Gott des Deismus, der so fern von uns ist, dass Beten sinnlos wird. Jesus lehrt uns das Gegenteil: Durch den Heiligen Geist kommt uns Gott so nahe, dass ein innigster gegenseitiger Austausch möglich wird: Liebe gegen Liebe, Herz gegen Herz.
Ist das Gewissen eine Chimäre oder konfrontiert es mich mit einer Wahrheit? "Gott sieht mich!" Flößt mir dieser Gedanke Furcht oder Trost ein? Der Mörder Torsten Hartung und der Philosoph Jean-Paul Sartre haben verschiedene Erfahrungen damit gemacht. Bild: Adina Voicu auf Pixabay
Die Theologin Saskia Wendel arbeitet sich in ihrem Buch "In Freiheit glauben" an Kants Lehre über die Freiheit ab. Was dabei herauskommt, ist das Gegenteil von Kants "Autonomie", nämlich ein Abgleiten in Heteronomie. Trotzdem verteidigt Wendel mit Pathos die "Freiheit" gegen Gott und Kirche. Sie will Gott keinen Gehorsam schuldig sein, ihm auf Augenhöhe begegnen und selber die religiösen Wahrheiten bestimmen wollen, an die sie glaubt. Gottes Offenbarung hat ausgedient. Das Bild stammt von Andrew Tan auf pixabay.
Totalitäre Staaten erkennt man daran, dass sie nicht nur unser Verhalten, sondern auch unsere Gesinnung bestimmen wollen. Und genau das will auch Jesus Christus in der Bergpredigt tun. Und dazu beansprucht er höchste Autorität. Müssen wir uns davor in Acht nehmen? Sind Jesu Forderungen, die bis in die Mitte unseres Herzen hineinreichen, ein Angriff auf unsere Autonomie?
Ist es egoistisch, im Himmel Schätze zu sammeln? Mit drastischen Worten beschreibt Jesus die Strafe für den pflichtvergessenen Knecht. Aber es gilt auch sein Wort aus den Abschiedsreden über unsere Auserwählung zur Freundschaft.
Joh 3,17: „Gott hat seinen Sohn nicht dazu in die Welt gesagt, dass er die Welt richte, sondern damit die Welt durch ihn gerettet werde.“ Wie diese Rettung geschieht, zeigt sich in der wunderbaren Bekehrung des Alphonse Ratisbonne, dem am 20. Januar 1842 die Muttergottes erschien. Maria sagte nichts. Doch das Licht, das Alphonse sah, ersetzte die fehlenden Worte. Hören Sie, wie es ihm mit diesem Lichte erging.
Beim Synodalen Weg können wir den Versuch beobachten, ohne explizite Leugnung des Lehramts dasselbe zu neutralisieren und das Verhältnis zwischen lehrender und glaubender Kirche umzukehren: Ein einziges Mal ist im grundlegenden Orientierungstext von einer „Lehrautorität“ die Rede. Dreimal dürfen Sie nun raten, wer diese Autorität innehat: der Papst? die Bischöfe? Nein, sondern ...
Ich beginne mit der Entdeckung Jonnys in Susan E. Hintons Buch "Die Outsider", um den Zusammenhang zwischen Atheismus und Nihilismus plausibel zu machen, auf den Ludwig Wittgenstein im Ersten Weltkrieg und zur selben Zeit Hugo Ball, der Gründer des Dadaismus, in Zürich stießen.
“Die Menschen werden vor Angst vergehen in der Erwartung der Dinge, die über die Erde kommen sollen”, sagt Jesus Christus in der Endzeitrede (Lk 21, 26). Die Erfahrung der Ohnmacht wird den Erlösten und den Unerlösten gemeinsam sein. Aber es wird einen entscheidenden Unterschied geben.
Macht die Mahnung Jesu, dem Bösen keinen Widerstand zu leisten, nicht das Gute fragwürdig? Wie soll ich, wenn ich Opfer von Unrecht geworden bin, das praktizieren, ohne mich aufzugeben? Fällt mir da Jesu Moral in meinem berechtigten Anliegen der Selbstbehauptung nicht in den Rücken? Bedeutet Nachgiebigkeit nicht, dem Bösen Vorschub zu leisten? Hier scheint die Moral sich selber ein Bein zu stellen. Das Gute wird zu einer Größe, die dem Bösen alle Macht überlässt und sich selbst zur Erfolglosigkeit verurteilt. Foto: Kevin Pluck (Ausschnitt) https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%B6we#/media/Datei:Lion_waiting_in_Namibia.jpg
Simon Blackburn schreibt: “Ein Liebhaber, der aus Pflichtgefühl heraus küsst, hat einen Tritt in den Hintern verdient.” Mit diesen Worten kritisiert er die Pflichtethik Immanuel Kants. Was ist dran an dieser Kritik?
Ich erkläre, wie das Leben des Christen sich im Spannungsfeld eines zweifachen Rufes ereignet. Der eine Ruf schenkt uns Sicherheit, der andere raubt sie uns. Geborgenheit und Vertrauen auf der einen, Herausgefordertsein und Risiko auf der anderen Seite sind die beiden unterschiedlichen Lebensgefühle, die sie uns vermitteln.
Immanuel Kant spricht in der "Kritik der praktischen Vernunft" von der "feierlichen Majestät" des moralischen Gesetzes. Was bedeutet das? Und was geschieht, wenn wir den Glauben an das Gute verlieren? Zitierte Literatur: Malte Hossenfelder, Das Erbe des kategorischen Imperativs, in: Andreas Lorenz (Hg.), Transzendentalphilosophie heute. Breslauer Kant-Symposion 2004, Würzburg 2007, 117-129. Jörg Splett, "Wenn es Gott nicht gibt, ist alles erlaubt"? Zur theo-logischen Dimension des sittlichen Bewußtseins, in: Walter Kerber (Hg.), Das Absolute in der Ethik, München 1991, S. 131-156. Max Horkheimer, Theismus-Atheismus, in: Gesammelte Schriften Bd. 7: Vorträge und Aufzeichnungen 1949-1973, Frankfurt am Main, 1985, 173-186.
Gottes Schweigen bezeugt nicht sein Scheitern, sondern verhüllt nur sein Wirken. Doch wozu dient die Verhüllung?
Gal 5,1: Christus hat uns zur Freiheit befreit. Die kommunistischen Regime hatten einst die Menschen von der Religion befreit. Können wir auch von der Nahrung befreit werden? Beine schenken uns die Freiheit zum Gehen. Aber Christus hat uns sogar Flügel geschenkt. In dieser Podcastfolge erkläre ich den christlichen Begriff der Freiheit.
Jean-Jacques Rousseau schreibt: “Wenn es keine Gottheit gibt, so ist der Böse der einzige Vernünftige, der Gute ist nur ein Dummkopf” (Emile oder über die Erziehung). Stimmt das? Dieser und anderen spannenden Fragen gehe ich nach, darunter auch der Frage: Haben die Christen bloß eine billige Lohnethik?
Worauf kommt es in unserem Leben an? Es ist wie bei einem Schauspieler: Ob er gut oder schlecht ist, entscheidet sich nicht daran, WELCHE Rolle er hat, sondern WIE er seine Rolle spielt. Und warum es darauf ankommt, das erklären uns der hl. Ignatius von Loyola und die hl. Faustina Kowalska, die in Visionen das Schicksal Sterbender schauen durfte.
Am 1. April 2005 hielt Joseph Kardinal Ratzinger in Subiaco einen Vortrag, in dem er den nicht glaubenden Freunden den Vorschlag machte, so zu leben, als ob es Gott gäbe. Theologen nahmen daran Anstoß. Doch die Kritiker könnten von Max Horkheimer lernen, diesen Vorschlag ernst zu nehmen.
Je nachdem, welches Gottesbild wir haben, birgt es ein psychotherapeutisches Potenzial oder krank machende Gefahren. Religiosität kann, wie Viktor Frankl zeigt, zur Resilienz beitragen. Voraussetzung dafür ist eine Spiritualität des Vertrauens aufgrund des Begriffs eines Gottes, der wegen seiner Güte mein Vertrauen verdient.
Nach Kant verlangt das Sittengesetz von uns pflichtgemäßes Handeln ohne Rücksicht auf eigene Neigungen und Interessen. Philosophen wie Friedrich Nietzsche oder Bernard Williams haben gegen solche Zumutungen der Moral protestiert. Dennoch hat Kant Recht, dass erst das Sittengesetz die Erhabenheit unserer Bestimmung garantiert. Wie es trotzdem gegen jenen Protest erfolgreich verteidigt werden kann, zeigt uns das Christentum, welches das Verhältnis zwischen Gott und Sittengesetz anders denkt als Kant.
Wir können den Sinn unseres Lebens nur finden durch Selbstrelativierung. Denn erst dadurch transzendieren wir uns selbst hin zu einem Größeren, das unserem Leben Sinn, Wert und Bedeutung verleiht.
Durch sein breiter aufgestelltes Problembewußtsein ist Papst Benedikt XVI. ein glaubwürdigerer Verteidiger aufklärerischer Vernunftansprüche als seine Ankläger. Das zeigte er 2011 in seiner Rede in Berlin vor dem Deutschen Bundestag. Seine Kritiker Rudolf Langthaler und Christoph Hübenthal können nicht überzeugen.
2011 hat Papst Benedikt XVI. vor dem Deutschen Bundestag eine hervorragende Rede gehalten, in der er das Anliegen moderner philosophischer Bewegungen aufgriff, die die Eigenwerte der Natur wieder in den Blickpunkt rücken. Ich zeige die Haltlosigkeit der Kritik, die Theologen an ihr geübt haben.
Der Philosoph Winfried Schröder wirft dem Christentum vor, die Moral zu untergraben. Der lutherische Theologe Rudolf Stählin scheint ihm recht zu geben, nur dass er diese Untergrabung als Befreiung versteht. Doch die Banalisierung des Bösen hat keinen Bestand, sobald man die harte Wirklichkeit in den Blick nimmt, wie sie künstlerisch in dem Werk "Die Pastoralsymphonie" von André Gide verabeitet ist.
Was würde die Sonne sehen, wenn sie Augen hätte? Nichts. Alles wäre schwarz vor ihren Augen. Denn alles Licht entfernt sich von ihr. Liebe macht den Geliebten glücklich, den Liebenden aber glückswürdig. Der moralische Wert hängt am Lieben, nicht am Geliebtwerden. Der Eudämonismus verkennt diese paradoxe Struktur der Liebe.
Der bekannte Psychiater Viktor E. Frankl schreibt von einem Wagnis, das nur der religiöse Mensch leiste. Der irreligiöse Mensch schrecke davor zurück, “weil er den ‘festen Boden unter den Füßen’ nicht missen” wolle (“Der unbewusste Gott”). Welches Wagnis meint Frankl? Er spricht vom Gewissen als dem “Wovor des Verantwortlichseins” und vergleicht es mit einem Gipfel, zu dem der Mensch gelangt, wenn er sich auf den Weg zur Sinnfindung macht. Aber dieser Gipfel ist nur ein Vorgipfel. Der irreligiöse Mensch macht hier halt, weil er sich nicht weiter voranwagt ins Ungewisse hinein, zum eigentlichen Gipfel, der vom Nebel verhüllt ist. Dieser eigentliche Gipfel ist Gott. Er ist die letzte Instanz, vor der wir uns verantworten müssen.
Über Torheit, Wahrheit, Schönheit und Kühnheit göttlicher Liebe in der Eucharistie - und über die alles entscheidende Frage, ob wir zu den Auserwählten gehören.
Unter den Philosophen, denen es schwerfällt, das Phänomen des moralischen Sollens in seiner Eigenart zu erfassen und zu würdigen, gibt es die Tendenz, es mit etwas Anderem zu identifizieren. Einer dieser Identifikationskandidaten ist die Sanktion, die mit der Übertretung der moralischen Norm verbunden ist. Die Sanktion sei es, so lautet die These, die ein moralisches Sollen konstituiert und begründet. Erst die Sanktion verleihe einer Norm Geltung, mache sie also überhaupt erst zu einer Norm.
Atheisten bemerken nicht den Widerspruch, in den sie sich begeben, wenn sie einerseits in der Theodizeefrage ein moralisches Urteil über Gott fällen und damit die absolute Geltung der moralischen Kategorien voraussetzen, und sie andererseits diese Kategorien als kontingentes Produkt der Evolution interpretieren.
Wir verstehen das Leiden Jesu nur, wenn wir es als Ausdruck seiner Liebe und als Verwirklichung des Erlösungsratschlusses Gottes erkennen. Er wusste, was er tat, die Apostel verstanden es zuerst nicht. Moderne Theologen drehen dieses Verhältnis um und machen aus dem theologischen Verständnis von Jesu Tod ein nachösterliches Interpretament. Demgemäß war sich Jesus selber der Heilsbedeutung seines Todes nicht bewusst. Er wusste weniger als die Interpreten seines Todes.
Thomas von Aquin, Immanuel Kant und Friedrich Nietzsche über die Würde des Menschen. Nach Thomas ist die Teilhabe an Gottes Heiligkeit, nach NIetzsche das Raubtier-Sein die Berufung des Menschen. Für Nietzsche ist Moral ein Hindernis für diese Berufung. Dadurch bestätigt er ex negativo die anthropologische These, in der Thomas und Kant übereinstimmen.
Theologen, die den wirklichen Gott mit dem Begriff von Gott verwechseln, verwandeln die unbedingte Lobwürdigkeit Gottes in eine Rechenschaftspflicht unserer Vernunft gegenüber. Kritische Reflexion verdrängt die Anbetung.
Schönheit rettet die Welt, meint Dostojewski. Robert Spaemann zeigt uns, wie das gemeint sein kann, Pater Pio zeigt uns, wie das tatsächlich geschieht.
In diesem Podcast verrate ich drei bewährte Prinzipien, mit denen wir ins Weltgeschehen eingreifen können, um es zum Besseren zu wenden. Wir müssen sie nur konsequent umsetzen.
Wenn man die Evangelien liest, macht man ganz schnell die Entdeckung, dass für Jesus das Theodizeeproblem gar nicht existiert. Ja er macht es noch “schlimmer”, indem er in der Bergpredigt die Bedrängten seligpreist. Dass das kein Zynismus ist, zeigen uns Dietrich Bonhoeffer und ein kommunistischer Schauspieler.
Gerhard Roth steht in der pessimistischen Tradition eines Thomas Hobbes, hält moralische Appelle an die Vernunft für wirkungslos und lobt den Überwachungsstaat. Immanuel Kant und die Aufklärung dagegen glauben an den moralischen Fortschritt, der durch Bildung von selber komme. Das Christentum dagegen erkennt die Erlösungsbedürftigkeit des Menschen, die aber nicht das letzte Wort hat. Das letzte Wort hat Christus, der die Erlösung gebracht hat.
Der katholische Theologe Magnus Striet legt seinen speziellen Freiheitsbegriff als Messlatte an das Handeln Gottes an. Nur ein Gott, der diesem Maßstab genügt, könne akzeptiert werden. Nicht wir sollen gottesfürchtig sein, sondern Gott freiheitsfürchtig. Er verabschiedet sich vom Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs. Dafür will er Hiob für seinen Gottesbegriff vereinnahmen. Hier zeige ich, wie sehr er das Buch Hiob verdreht.
Nida-Rümelin vertritt einen moralischen Realismus, der allerdings der Frage nach seinen Möglichkeitsbedingungen ausweicht. Nida-Rümelin weist die “imperialistische Attitüde vieler philosophierender Naturwissenschaftler" zurück, bietet aber als Erklärungsmodell keine Alternative zum Naturalismus an.
Eine gute Mutter achtet darauf, dass sie ihren Kindern keine vergifteten Speisen reicht. Dasselbe tut die Kirche, wenn sie auf die Reinheit der Lehre achtet. Je weniger die Mutter darauf achtet, um so mehr ist dies ein Zeichen von Gleichgültigkeit gegenüber ihren Kindern, von erschreckendem Liebesmangel.
Klagen und fordern ist leicht, überzeugen ist schwer. Wie wirken wir als Christen überzeugend? Indem wir der Stimme der Gnade folgen. Was das bedeutet, erkläre ich hier.
In seinen “Betrachtungen über die christliche Lehre” fragt der hl. John Henry Newman, woher es komme, dass wir in einer so elenden Welt leben. Von diesem Elend gibt er eine ausführliche Schilderung, in der es unter anderem heißt: “Welch schreckliche Plagen ziehen hin über die Erde: Krieg, Hungersnot und Seuchen! Warum das alles, o mein Gott!” Seine Antwort ist eindeutig: Alle diese Übel sind ...
“Seid ihr auferstanden mit Christus, so suchet, was droben ist...” (Kol 3, 1) Die Auferstehung unserer Seele ist die Osterwirklichkeit, aus der heraus wir zu leben berufen sind. Wenn in ihr unser Friede gründet, ist dieser unerschütterlich, und es ereignet sich auch in unserem Leben, was der Starez Seraphim von Sarow über ihn gesagt hat.
Corona bringt den leiblichen Tod, der Virus der Häresie den geistlichen. Jener ist unsichtbar, dieser liegt offen zutage. Hotspots sind theologische Fakultäten; Infektionsketten setzen sich fort über kirchliche Akademien, den schulischen Religionsunterricht bis in die normale Verkündigung in den Pfarreien. Sowohl Betroffene als auch kompetente Virologen wie Dietrich von Hildebrand, Paul Hacker, Georg May, Joseph Ratzinger und viele andere warnen seit langem unermüdlich davor. Doch vergeblich.