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Der Hamburgische Correspondent war ein konservativer Vertreter seiner Zunft und stand, als solcher, in den 1920er Jahren der Deutschen Volkspartei nahe. Bei der Reichspräsidentenwahl 1925 hatte er mit der Kandidatur Paul von Hindenburgs sympathisiert und unterstützte in einem Artikel vom 31. Mai 1925 nun auch die Errichtung eines Nationaldenkmals, das im ostpreußischen Tannenberg an die dortige, mit Hindenburgs Name verbundene siegreiche Schlacht vom August 1914 gegen die russischen Truppen erinnern sollte. Tatsächlich sollte der hier besprochene Entwurf in ähnlicher Form bis 1927 realisiert und zu einem Monument deutschen Größenwahns werden. Um das Denkmal nicht in die Hände der Roten Armee fallen zu lassen, ließ Hitler die gigantomane Anlage samt der dort 1934 angelegten Hindenburg-Gruft im Januar 1945 sprengen. Während die Gebeine des Generalfeldmarschalls und seiner Frau ins hessische Marburg überführt werden konnten, gelangten die baulichen Überreste nach Warschau und fanden dort Eingang in das Gebäude des Zentralkomitees der Vereinigten Polnischen Arbeiterpartei. Rosa Leu liest einen nationalistisch bewegten Text, der von dieser Wendung der Geschichte naturgemäß nichts ahnen konnte.
Ignaz Wrobel kritisiert den Kandidaten zur Reichspräsidenten-Wahl 1925 und prophezeit hellsichtig: "Hindenburg ist: Die Republik auf Abruf. Hindenburg bedeutet: Krieg." ("Die Menschheit", 17.4.1925).
Reichspräsident Hindenburg hatte einen Eid auf die demokratische Weimarer Verfassung geschworen. Trotzdem machte er Hitler zum Reichskanzler. Anders als andere Historiker ist der Historiker Wolfgang Niess überzeugt: Es war eine bewusste Entscheidung. Heinemann, Christoph www.deutschlandfunk.de, Interviews
Auf dem Gut seiner Schwiegertochter in Groß Schwülper im Kreise Gifhorn in Niedersachsen weilte Paul von Hindenburg, während die Auszählung der zweiten Runde der Reichspräsidentenwahl lief, und erfuhr dort von seinem Wahlsieg. Wie zahlreiche Fans von Hindenburg und Verfechter dessen, wofür er als Kandidat stand, so machte sich auch ein Korrespondent der sich am rechten Rand unseres Zeitungsspektrums befindenden Harburger Anzeigen und Nachrichten auf den Weg nach Groß Schwülper, um dem neuen Präsidenten zu huldigen. Sein Bericht, erschienen am 30. April 1925, ist voller nationalen Pathos und schildert, wie die Menschen zu einem Fackelzug zusammenfanden und an Hindenburg vorbeidefilierten. Uns wird, wenn wir Frank Riede lauschen, klar, dass die unsäglichen Fackelzüge der Nationalsozialisten eine lange Tradition hatten, und auch, warum sie heute nicht mehr zum Repertoire politischer Festveranstaltungen gehören.
Nun war es tatsächlich passiert: 14.639.399 Deutsche hatten beim zweiten Durchgang der Reichspräsidentenwahl für den greisen Feldmarschall Paul von Hindenburg votiert und diesen damit zum Nachfolger des verstorbenen Sozialdemokraten Friedrich Ebert gewählt. Der Kandidat der Weimarer Koalition Wilhelm Marx vom Zentrum kam nur auf 13.752.640 Stimmen und entbehrte schmerzlich die knapp zwei Millionen Stimmen, die an den kommunistischen Kandidaten Ernst Thälmann gegangen waren. Die republikanischen Zeitungen erwachten am 27. April in einer Art Schockstarre. Der Hamburger Anzeiger versuchte sich dennoch bereits an einer Analyse und auch in seltsam vertrauter Weise daran, sich und seinen Leserinnen und Lesern Mut zu machen, dass sich dieser republikfeindliche Rechtsruck auch wieder umkehren lasse. Wie, weshalb und warum, erläutert für uns Frank Riede.
Über die Zahl der Unentschlossenen gab es am 24. April 1925, zwei Tage vor dem zweiten und entscheidenden Durchgang bei den deutschen Reichspräsidentenwahlen, anders als heute, kaum belastbare Umfragedaten. Dennoch oder vielleicht gerade deswegen zogen die Leitartikler noch ein letztes Mal los, die Zweifelnden und Schwankenden von den besseren Argumenten zu überzeugen. Der Hamburger Anzeiger ging dabei weit in der Geschichte zurück, um dort eine fatale Neigung zu in Deutschland identifizieren, sich im Zweifelsfall, statt vom Verstand, von Gefühlen, und dabei allzu oft auch noch von den falschen leiten zu lassen. Wie richtig er mit dieser Ahnung lag, sollte sich 48 Stunden bestätigen. Frank Riede ist für uns noch voller Hoffnung.
Am 22. April 1925, vier Tage vor dem zweiten Wahlgang zum Reichspräsidenten, standen natürlich alle Leitartikel im Zeichen der Frage Marx oder Hindenburg – erst recht in einer sozialdemokratischen Zeitung wie dem Lübecker Volksboten. Und doch weitet der Kommentar „Europas Schicksalsstunde“ noch einmal den Blick und diskutiert die bevorstehende Abstimmung in Deutschland in Zusammenhang mit den aktuellen Entwicklungen in Frankreich, wo sich der um einen Ausgleich mit Deutschland bemühte linke Premierminister Èdouard Herriot soeben genötigt gesehen hatte, wegen der anhaltenden Wirtschafts- und Finanzkrise von seinem Amt zurückzutreten. Die Mahnung, der Weg zu Frieden und Wohlstand in Europa führe nur über eine funktionierende Achse Paris – Berlin und müsse sich, so die tatsächlich bereits hier vorkommende Formulierung, „Vereinigte Staaten von Europa“ zum Ziel nehmen, klingt bedrückend aktuell. Es liest Frank Riede.
Die Katze war aus dem Sack: Statt des im ersten Wahlgang führenden Ex-Ministers und Duisburger Oberbürgermeisters Karl Jarres schickte die Rechte im zweiten Durchgang den Weltkriegs-Veteran Paul von Hindenburg ins Rennen um das Reichspräsidentenamt. Wie reagierte das republikanische Lager? Es präsentierte sich sichtlich überrascht von dieser Volte – und trotzig optimistisch, dass das deutsche Wahlvolk dem reaktionären Schwenk eine Absage erteilen würde. So ganz sicher war man sich dessen zumindest in sozialdemokratischen Kreisen aber offensichtlich nicht, weshalb sich das Hamburger Echo in seiner Ausgabe vom 10. April ausgiebig im europäischen Ausland rückversicherte, dass die dortige Öffentlichkeit diese Kandidatur ziemlich durchweg negativ beurteilte. Frank Riede liest für uns die Presseschau, die dabei herauskam und die eindeutig solche Wähler als Zielgruppe adressierte, die mit einem Votum für den kommunistischen Bewerber Ernst Thälmann liebäugelten.
Wahlen in benachbarten Ländern, das war auch schon vor einhundert Jahren gelegentlich die Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen. Während sich bei der Reichspräsidentenwahl in Deutschland bereits im ersten Wahlgang vom 29. März 1925 ein Rechtsdruck abzeichnete, drehte sich die politische Stimmung in Belgien wenige Tage später bei den dortigen Parlamentswahlen eher in die entgegengesetzte Richtung: Die Belgische Arbeiterpartei konnte für beide Kammern um die 40 Prozent der Stimmen auf sich vereinen und löste die Katholische Partei damit als stärkste Kraft im Lande ab. Ob das für eine Regierungsbeteiligung reichen würde – zunächst tat es das nicht –, war am 8. April noch nicht absehbar. Das sozialdemokratische Hamburger Echo freute sich in einem Artikel von diesem Tag dennoch schon einmal über das Ergebnis, eruierte mögliche positive Konsequenzen für Europa und verband diese Analyse mit harten innenpolitischen Attacken auf den deutschen Außenminister Stresemann. Für uns lesend nachvollzogen wird all das von Frank Riede.
Demokratische Wahlen sind eine ernste Angelegenheit. Dennoch haben sie bisweilen auch ihre heiteren Seiten. Das Pinneberger Tageblatt hat erst vor wenigen Tagen mit einem Besuch beim Reichswahlleiter hier im Podcast debütiert. Neben den dort zur Sprache gebrachten wichtigen Informationen über Organisation und Ablauf der Reichspräsidentenwahl des Jahres 25 konnte die Redaktion bei diesem Lokaltermin offensichtlich auch einige Kuriosa in Erfahrung bringen, die jenen Urnengang begleiteten, und verfrühstückte sie journalistisch mit einigen weiteren Anekdoten aus anderen Quellen. Was für dabei Artikel dabei am 4. April 1925 herausgekommen ist, weiß Frank Riede.
Bei der Zentrumspartei handelt es sich bekanntlich um eine Vorgängerpartei der CDU und damit nach gängigen Kriterien um eine politisch eher konservative Vereinigung, wenn auch mit ausgeprägter sozialstaatlicher Neigung. Wenn deren prominenter Vertreter Wilhelm Marx im Zusammenhang des zweiten Wahlgangs für die Reichspräsidentenwahl 1925 nun zum „Kandidat der Linken“ erklärt wird, so dokumentiert dies anschaulich die Rechtverschiebung der politischen Koordinaten in der Weimarer Republik wie konkret auch der politischen Optik der Harburger Anzeigen und Nachrichten, die am 1. April 1925 mit dieser Schlagzeile aufmachten. Zum wahren Kern dieser Meldung gehörte, dass außer der linksliberalen DDP in der Tat auch die SPD zugunsten vom Marx auf die Aufstellung eines eigenen Kandidaten verzichtet hatte, um den Durchmarsch der Rechtsparteien in dieses höchste Staatsamt zu verhindern – gemäß Weimarer Verfassung reichte hier im zweiten Wahlgang bekanntlich die einfache Mehrheit. Was der Artikel nicht verrät: Eine Gegenleistung seitens des Zentrums an die Sozialdemokraten gab es dann doch; Otto Braun, der Zweitplatzierte der ersten Präsidentschaftsrunde, sollte mit dessen Stimmen ins Amt des preußischen Ministerpräsidenten zurückkehren. Es liest Rosa Leu.
Der erste Wahlgang für die Nachfolge von Friedrich Ebert als Reichspräsident war geschlagen. Auf die drei Kandidaten der sogenannten Weimarer Koalition – den Sozialdemokraten Otto Braun, Wilhelm Marx vom Zentrum sowie Willy Hellpach von der DDP – entfielen zusammen zwar annähernd 50 Prozent der Stimmen. Durch die Zersplitterung der Kandidaturen lag jedoch ein anderer Bewerber an der Spitze des Feldes: Kurt Jarres, den DVP, DNVP und noch einige andere Parteien aus dem rechten Spektrum ins Rennen geschickt hatten, konnte mit 38,8 Prozent fast zehn Punkte mehr als der zweitplatzierte Braun auf sich vereinen und auf einen Sieg auch im zweiten Wahlgang vier Wochen später, bei dem die einfache Mehrheit genügte, hoffen. Mit ihm tat dies auch die konservative Bergedorfer Zeitung, die nicht nur die reichsweiten Zahlen mit denen der letzten Reichstagswahlen verglich, sondern auch das kommunale Ergebnis kannte. Es liest Rosa Leu.
Ende des 19. Jahrhunderts setzte sich auch in Deutschland die Überzeugung durch, dass es neben den primär von der Wissenschaft genutzten Büchersammlungen auch öffentlicher Bibliotheken bedarf, die sich an die ganze Bevölkerung richten. So wurde 1899 in der Hamburger Neustadt die erste Bücherhalle eröffnet. Innerhalb von 25 Jahren wuchsen diese Hamburger Volksbibliotheken enorm an und waren reichsweit führend, was die Anzahl der verliehenen Medien anging. Obgleich am 29. März 1925 die erste Runde der Reichspräsidentenwahl lief, gehen wir, bevor es morgen die Ergebnisse gibt, in die Bibliothek und gratulieren zusammen mit den Hamburger Nachrichten des Tages den Bücherhallen zu ihrem ersten Vierteljahrhundert. Während die öffentlichen Bibliotheken aktuell wieder an Bedeutung gewinnen und eine Transformation zu Orten der Begegnung, von Workshops, Kursen, Veranstaltungen durchmachen, gibt uns Frank Riede einen Einblick in die frühe Geschichte und Ausleihe-Statistiken der Hamburger Bücherhallen.
Dass demokratische deutschlandweite Wahlen nicht nur ein politisches Großereignis darstellen, sondern zu ihrer Durchführung auch erhebliche logistische Herausforderungen zu meistern sind, weiß man nicht erst seit den Berliner Pannen bei der Bundestagswahl 2021. Zwar kannte man vor einhundert Jahren in Deutschland noch keine Briefwahl – und auch Marathonläufe, die den Zugang zu Wahllokalen behinderten, konnten einem seinerzeit am Wahltag eher nicht in die Quere kommen. Sehr gut vorbereitet wollte ein Urnengang aber auch damals werden, erst recht wenn er so kurzfristig anberaumt war wie die Reichspräsidentenwahl nach dem plötzlichen Tod Friedrich Eberts 1925. Grund genug, für das Pinneberger Tageblatt, einmal beim Reichswahlleiter vorbeizuschauen und seinem Publikum zu erläutern, was es bei den Wahlvorbereitungen so alles zu bedenken galt. Alle wichtigen Informationen für uns hat Frank Riede.
Bei einigen Namen, über die wir bei unserem Quellenstudium so stoßen, schaut man unweigerlich genauer hin. Konrad Adenauer war während der Weimarer Jahre, als Oberbürgermeister von Köln, streng genommen eher ein Kommunalpolitiker, meldete sich jedoch in dieser Eigenschaft sowie in seiner Nebenfunktion als Präsident des preußischen Staatsrats auch immer wieder zu reichsweiten politischen Themen zu Wort und wurde immer wieder sogar als potentieller Reichskanzlerkandidat gehandelt. Auch im Wahlkampf um die Reichspräsidentschaft 1925 mischte er mit, wobei seine Fehde mit dem Rechts-Kandidaten Karl Jarres sich an der Frage entzündete, wie sich beide hinter verschlossenen Türen zur Zukunft des französisch besetzten Rheinlandes geäußert hätten. Die Schiffbeker Zeitung versuchte am 26. März Licht ins Dunkel dieser Angelegenheit zu bringen bzw. gab jedenfalls den widersprüchlichen Versionen beider Politiker Raum. Es liest Rosa Leu.
Zu den schmählichen Diskussionen um die Rente der Frau des im Februar 1925 verstorbenen Reichspräsidenten Friedrich Ebert (Weltbühne, 17.3.1925).
Langjährige Hörerinnen und Hörer werden sich vielleicht erinnern, dass vor allem in der Anfangszeit gelegentlich auch lyrische Töne bei Auf den Tag genau erklangen. Die Neigung der Zeitungen zum Gedicht, so unser Eindruck, hat im Laufe der 1920er Jahre eher etwas abgenommen; von Zeit zu Zeit stoßen wir aber immer noch auf Gereimtes, und das sogar manchmal aus ganz tagespolitischem Anlass. Bestimmendes Thema war in den letzten Märztagen 1925 die bevorstehende Reichspräsidentenwahl. Der Wahlkampf wurde teilweise mit schrillen Tönen und harten Bandagen geführt, und so wundert es auch nicht, dass die Verse, die das sozialdemokratische Hamburger Echo vom 25.3. auf den Kandidaten der Rechten, Dr. Karl Jarres, dichtete, nicht allzu feinsinnig-poetisch ausfielen. Es skandiert Frank Riede.
Nur noch sechs Tage trennten den 23. März 1925 vom ersten Wahlgang zur Bestimmung eines neuen Reichspräsidenten in Nachfolge des verstorbenen Friedrich Ebert. Meinungsforschungsinstitute, die im Vorfeld valide Umfrageergebnisse lieferten, kannte man damals noch nicht, weshalb alle Prognosen seinerzeit deutlich spekulativer ausfielen. Die Harburger Anzeigen und Nachrichten orientierten sich bei ihren demoskopischen Versuchen in Ermangelung anderer Zahlen an den zurückliegenden Reichstagswahlresultaten, waren sich der Unterschiede zwischen einer solchen Listenwahl und der hier anstehenden Personenwahl aber durchaus bewusst. Die Schlüsse, die man daraus ableitete, verraten indes vor allem wohl etwas über die Vorlieben der eher konservativen Redaktion. Es liest Frank Riede.
Die Zersplitterung der Arbeiterbewegung war zweifellos einer der wesentlichen destabilisierenden Faktoren für die Weimarer Republik. Der unüberbrückbare Gegensatz von SPD und KPD zwang immer wieder zu Regierungsbildungen deutlich rechts der politischen Mitte und setzte die Parteien der Weimarer Koalition auch bei der Reichspräsidentenwahl 1925 erheblich unter Druck. Hatten sich die Kommunisten doch entschieden, mit Ernst Thälmann einen eigenen Kandidaten ins Rennen zu schicken. Zu seinen Motiven und dem befürchteten Effekt, damit am Ende einem Rechtskandidaten den Weg zu ebnen, befragte ihn die Berliner Welt am Abend, die kommunistische Hamburger Volkszeitung druckte das Gespräch am 21. März 1925 nach. Höchst interessant ist dies nicht nur in der Sache, sondern auch als frühes Exemplar des damals noch sehr wenig verbreiteten journalistischen Genres „Interview“. Frank Riede liest für uns die Fragen wie die Antworten.
Mit Fackeln ziehen Anhänger der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 triumphierend durchs Brandenburger Tor. Wenige Stunden zuvor hat Reichspräsident Paul von Hindenburg den NSDAP-Vorsitzenden Adolf Hitler zum neuen Reichskanzler ernannt: Hitler ist an der Macht und die Weimarer Republik am Ende. In dieser 11KM-Folge erzählt BR-Politikjournalist Thies Marsen, wie Hitler und seine nationalsozialistische Bewegung auf den Tag der “Machtergreifung” über viele Jahre hingearbeitet haben. Wie konnten sie damals die junge deutsche Demokratie mit ihren eigenen Waffen schlagen? Wer waren Hitlers Helfer? Und: Wie kann sich die Bundesrepublik heute vor den Feinden der Demokratie schützen? Der ARD Podcast von Thies Marsen „Omas Tasche und das Hitler-Attentat“ – unser Podcast-Tipp: https://1.ard.de/ag-omas-tasche-und-das-hitlerattentat Hier geht's zur früheren 11KM-Folge „Undercover in der Hitler-Redaktion“: https://1.ard.de/11KM_Hitler_Redaktion Diese und viele weitere Folgen von 11KM findet ihr überall da, wo es Podcasts gibt, auch hier in der ARD Audiothek: https://www.ardaudiothek.de/sendung/11km-der-tagesschau-podcast/12200383/ An dieser Folge waren beteiligt: Folgenautor: Marc Hoffmann Mitarbeit: Hannah Heinzinger und Jasmin Brock Produktion: Christiane Gerheuser-Kamp und Lisa Krumme Redaktionsleitung: Fumiko Lipp und Lena Gürtler 11KM: der tagesschau-Podcast wird produziert von BR24 und NDR Info. Die redaktionelle Verantwortung für diese Episode liegt beim NDR.
Von der schleppenden Suche nach einem preußischen Ministerpräsidenten tief in das Jahr 1925 hinein wurde an dieser Stelle schon berichtet. Komplizierter zeigte sich die Lage im März dadurch, dass die Spitzenkandidaten auf dieses Amt auch in den Favoritenkreis der verschiedenen Parteien für das Amt des Reichspräsidenten waren. Daher blickt das Hamburger Echo vom 11. März auf den kürzlich gewählten Ministerpräsidenten Marx und wägt dessen Chancen als Kandidat des Zentrums bei der Präsidentenwahl ab. Rosa Leu liest diesen Artikel, der auch die Abwägung einer prorepublikanischen Sammelkandidatur widerspiegelt.
Dass die ordnungsgemäße Durchführung einer demokratischen Wahl logistisch kein Kinderspiel ist, wissen wir spätestens seit den Komplikationen bei den Berliner Bundestags- und Abgeordnetenhauswahlen 2021, die wegen verschiedener Pannen in Teilen bzw. sogar in Gänze wiederholt werden mussten. Umso erstaunter ist man von dem straffen Tempo, das man diesbezüglich 1925 an den Tag zu legen vermochte: Am 28. Februar starb relativ überraschend Reichspräsident Ebert, bereits am 29. März wurde in einem ersten Wahlgang über seine Nachfolge abgestimmt. Bei der Aufstellung ihrer Kandidaten hatten die Parteien entsprechend wenig Zeit zu verlieren. Auf der Rechten, entnehmen wir den Hamburger Nachrichten vom 8. März, hatte man sich zu diesem Zeitpunkt bereits auf den Duisburger Oberbürgermeister und ehemaligen Reichsinnenminister Karl Jarres geeinigt, in den Reihen der Weimarer Koalition rang man indes noch um eine Entscheidung. Es liest Frank Riede.
Große Trauerumzüge, an denen gefühlt eine ganze Stadt teilnimmt, sind nicht mehr fester Bestandteil der politischen Trauerrituale in Deutschland. Allerdings kann ich mich, auf ein Nachbarland schauend, sehr gut an den Trauerzug im Jahre 2011 durch die Prager Innenstadt erinnern, als zehntausende Menschen Abschied vom Präsidenten Vaclav Havel (Waazlaff Hawell (Betonungen jeweils auf der ersten Silbe)) nahmen. Bevor der erste Reichspräsident Weimars Friedrich Ebert am 5. März 1925 in seiner Heimatstadt Heidelberg beerdigt wurde, wurde sein Sarg in einem großen Umzug durch die Stadt geführt – und so wie alle Zeitungen des Hamburger Raumes berichtete auch die Wilhelmsburger Zeitung am Tage danach. Wie der Trauerzug ablief, wer mitmarschierte und wer sprach, das weiß Frank Riede.
Es war die große Reichspolitik, die die Zeitungen vor einhundert Jahren, nach dem Tod von Reichspräsident Ebert, in Atem hielt. Aber auch in den Ländern und Kommunen standen natürlich weiterhin Entscheidungen, und eben dorthin lenkt das Hamburger Echo in seiner Ausgabe vom 5. März 1925 den Fokus. Bereits im Oktober 1924 war in der Hansestadt eine neue Bürgerschaft gewählt worden, in der die alte Koalition aus SPD und DDP seine Mehrheit knapp verloren hatte. Nach langen Verhandlungen hatte man deshalb getan, was auf Reichsebene nicht geklappt hatte, nämlich die rechtsliberale DVP mit ins ansonsten linksliberale Boot zu holen. Weshalb man in Hamburg als recht gutheißen sollte, was in Berlin nicht billig war, erläutert das Echo seiner sozialdemokratischen Leserschaft – und uns Rosa Leu.
Der Reichpräsident ist tot, es lebe der Reichspräsident – so schnell geht es in demokratischen Gemeinwesen bekanntlich meist nicht, weshalb auch nach Friedrich Eberts Tod die Funktion des Staatsoberhauptes zunächst kommissarisch an Reichskanzler Luther und ab 11. März 1925 an den Reichsgerichtspräsidenten Walter Simons überging. Der Zeitplan für die Neuwahl eines Reichspräsidenten war freilich, gerade nach heutigen Maßstäben, äußerst sportlich: Bereits Ende März sollte der Souverän zu einem ersten Wahlgang zusammenkommen, und entsprechend zügig brachten sich die politischen Lager mit Personalvorschlägen in Stellung. Auch das sozialdemokratische Hamburger Echo konnte sich dieser Debatte nicht entziehen, nennt in einer ersten Kandidatenrunde vom 2. März interessanterweise allerdings keinen Namen aus den eigenen Reihen. Es liest Frank Riede.
Der Respekt vor dem höchsten Staatsamt des Reichspräsidenten und im Besonderen vor seinem ersten Amtsinhaber Friedrich Ebert waren zu dessen Lebzeiten bei seinen politischen Gegnern nicht immer ausgeprägt; zahllose, auch ehrabschneidende Anfeindungen von den Extremen des politischen Spektrums hatte Ebert in den Jahren seiner Amtszeit erfahren. Immerhin, entnehmen wir der Presseschau der Hamburger Nachrichten vom 1. März 1925, waren in jenen mittleren Jahren der Weimarer Republik zumindest im Angesicht des plötzlichen Todes des Präsidenten indes auch die Vertreter der rechten Blätter des Reiches noch in der Lage, sich über den verstorbenen Sozialdemokraten ein paar würdigende Worte abzuringen – zumeist für seine antibolschewistische Gesinnung. Das weite politische Spektrum von der völkischen Kreuzzeitung bis zum sozialdemokratischen Vorwärts wird für uns lesend abgeschritten von Rosa Leu.
Vor 100 Jahren ist Friedrich Ebert gestorben, der erste Reichspräsident der Weimarer Republik. Eine Ausstellung in der Friedrich Ebert Gedenkstätte in Heidelberg blickt auf alles, was nach seinem Tod kam. Der Geschäftsführer Bernd Braun weiß vor allem um sein demokratisches Erbe, das Suchen nach Kompromissen: „Es regierten damals durchgängig Minderheitenregierung und das erforderte stets das Gespräch mit allen“.
Es hatte sich schon ein paar Krankenhaustage lang angekündigt und war für das demokratische Deutschland doch ein Schock: Am 28. Februar 1925 starb Reichspräsident Friedrich Ebert in einer Berliner Klinik an einer durch einen Blinddarmdurchbruch verursachten Bauchfellentzündung. Inwieweit das haltlose Urteil in dem von Ebert angestrengten Magdeburger Beleidigungsprozess wenige Wochen zuvor Einfluss auf Eberts körperliche Konstitution hatte, ist bis heute Gegenstand lebhafter Spekulation. Dass sein Tod vier Monate vor dem regulären Ende seiner Amtszeit die gebeutelte Republik in neuerliche Turbulenzen stürzen würde, war bereits zu diesem Zeitpunkt absehbar. Der Hamburger Anzeiger blickte auf seiner Titelseite vom Todestag jedoch zunächst einmal noch nicht voraus, sondern zurück und würdigte das erste demokratisch gewählte Staatsoberhaupt der deutschen Geschichte in einem ersten Nachruf. Für uns erinnert an Friedrich Ebert Frank Riede.
Die Brüder Julius und Harry Barmat waren Ostjuden, Sozialdemokraten und erfolgreiche Geschäftsleute, bis ihr hauptsächlich auf Lebensmittelimporte spezialisierter Konzern „Amexima“ 1924 überschuldet zusammenbrach. Ein gefundenes Fressen war dies für alle Feinde der Republik schon deshalb, weil verschiedene führende Politiker von SPD und Zentrum mit den Barmats verbandelt waren. Antisemitische Hetze und – wie sich herausstellte: völlig gegenstandslose – Korruptionsvorwürfe u.a. gegen Reichspräsident Ebert in Teilen der extremen rechten und linken Presse waren die Folge, gegen die sich republikanische Stimmen wiederum erbittert zur Wehr setzten. Eine solche Stimme war Paul Levi, einst Anwalt und kurzzeitig Lebensgefährte von Rosa Luxemburg sowie Mitgründer KPD, mittlerweile aber in die SPD zurückgekehrt. Seine heftige Polemik wider die Korruption der Bourgeoisie fanden wir in der Cuxhavener Alten Liebe vom 19. Februar 1925. Es liest Frank Riede.
Wegen seiner zentralen Lage, seiner Tradition als alter Reichsstadt, der vielen hier gewählten deutschen Könige, vor allem aber wegen seiner Geschichte als Ort der ersten demokratisch gewählten deutschen Nationalversammlung galt Frankfurt am Main insbesondere in republikanisch gesonnenen Kreisen lange Zeit als eine Art heimliche deutsche Hauptstadt; 1949 wäre es, an Stelle von Bonn, um ein Haar sogar zum Sitz von Parlament und Regierung bestimmt worden. In Weimarer Zeiten stand Berlin diesbezüglich nicht zur Disposition. Wohl aber, erfahren wir im Hamburgischen Correspondenten vom 18. Januar 1925, gab es seinerzeit Diskussionen, für das Staatsoberhaupt, den Reichspräsidenten, einen zweiten Amtssitz im dortigen Bundespalais zu errichten. Wie man ein entsprechendes Angebot der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung in einer anderen Stadt mit langer demokratischer Tradition, in der Hansestadt Hamburg, bewertete, weiß Rosa Leu.
vorHundert meldet sich zurück aus der Sendepause! Nehmt euch einen Tee und lauscht unserer neuesten Folge! Wir starten mit einem überarbeiteten Konzept und sprechen mit euch über die spannenden Ereignisse rund um den Tod von Friedrich Ebert und die Neuwahlen zum Reichspräsidenten. Spoiler Alert: Paul von Hindenburg wird gewählt. Außerdem beleuchten wir das Heilige Jahr 1925 und die Bedeutung, die es damals hatte. Mit dabei sind Witze und Werbung aus der Zeitung von vorHundert Jahren, globale Ereignisse wie der Tod von Sun Yat-Sen und natürlich das Tagebuch von Harry Graf Kessler. Als Service geben wir euch Zeitreise-Hinweise. Welche das sind? Hört es in einer neuen Folge von vorHundert!
Der Prozess hatte die politische Öffentlichkeit in Deutschland im Dezember 1924 aufgewühlt: Reichspräsident Ebert war von einem Redakteur der Mitteldeutschen Presse wegen seiner Mitwirkung am Januarstreik des Jahres 1918 des Landesverrats bezichtigt worden und reagierte darauf mit einer Beleidigungsklage. Das Urteil, das jetzt kurz vor Weihnachten in Magdeburg gesprochen wurde, sendete ganz erhebliche Schockwellen nach Berlin. Zwar schickte es den beklagten Journalisten für zwei Monate ins Gefängnis, zugleich erklärte das Gericht jedoch den Vorwurf des Landesverrats gegen das Staatsoberhaupt in seiner Urteilsbegründung ausdrücklich für zutreffend. Das sozialdemokratische Hamburger Echo zeigte sich in seiner Weihnachtsausgabe vom 24.12. empört über diesen Spruch und rang sichtlich um eine Form, diesen neuerlichen Beleg für den strukturellen Rechtsdrall der Weimarer Justiz zu kommentieren. Dabei waren die Reichweite und ganze Tragik dieses Verfahrens zum damaligen Zeitpunkt noch gar nicht abzusehen: Wegen des Prozesses hatte Ebert eine notwendige Operation am Blinddarm aufgeschoben, was gut zwei Monate später tödliche Konsequenzen haben sollte. Der Rest ist Geschichte. Es liest Rosa Leu.
Auf den Namen Robert Breuers stößt man heutzutage nur mehr selten; dabei zählte er zu den prägenden Figuren der Sozialdemokratie in der Weimarer Republik. Von Hause aus Journalist, gehörte Breuer zu den engsten Vertrauten von Reichspräsident Friedrich Ebert und wechselte 1919 als stellvertretender Pressechef zu diesem in die Reichskanzlei. Später wirkte er unter anderem als Direktor des Verlages für Sozialwissenschaft sowie als Abteilungsleiter in der Reichszentrale für Heimatdienst, der Vorläuferin der heutigen Bundeszentrale für politische Bildung. Über die Tschechoslowakei floh Breuer 1933 nach Frankreich und von dort später weiter nach Marokko. Da er kein Einreisevisum für die Vereinigten Staaten erhielt, strandete er schließlich auf der Karibik-Insel Martinique, wo er 1943 verarmt und entkräftet an den Folgen einer Malariaerkrankung verstarb. Dem Feind von rechts widmete er schon am 29. September 1924 einen Text im Hamburger Echo, mit dem für uns Frank Riede an Robert Breuer erinnert.
Am 24.08.1919 verunglimpfen seine Gegner den jüngst vereidigten Reichspräsidenten Ebert mit einem Skandalfoto. Politik mit Bademode - das wird noch heute gern gemacht. Von Ulrich Biermann ;Veronika Bock.
Mon, 06 Nov 2023 03:00:00 +0000 https://geschichteeuropas.podigee.io/t254-254 2e9cdabb32d59824fcd7cf26ecb6f3a1 Y: Quellen Verknüpfte Folgen Die Anfänge der Gestapo (1933), mit Dr. Claudia Steur (13.11.2023) Zum Podcast UNTERSTÜTZE DEN PODCAST BEI STEADY! Marlon unterstützt den Podcast seit März 2023 mit einem Betrag, der den monatlichen Hosting-Kosten entspricht. Dafür möchte ich ihm hier ganz besonders danken! Podcast-Blog mit Kommentarfunktion #historytelling - Netzwerk unabhängiger Geschichtspodcasts Schick mir Kommentare und Feedback als Email! Der Podcast bei Fyyd Folge mir bei Mastodon! Frag mich nach deiner persönlichen Einladung ins schwarze0-Discord! Die Episoden werden thematisch und nicht nach Erscheinungsdatum nummeriert. Für einen chronologischen Durchgang zur europäischen Geschichte sollten die Episoden nach Namen sortiert werden. schwarze0fm hatte als Hobbyprojekt begonnen - inzwischen habe ich aber durch Auftragsproduktionen und Crowdfunding die Möglichkeit gewonnen, mehr und bessere Folgen für Geschichte Europas zu produzieren. Das Prinzip "schwarze Null" bleibt - die Einnahmen werden verwendet, für mich Rahmenbedingungen zu schaffen, den Podcast zu betreiben und weiterzuentwickeln. In dieser Folge habe ich das ausführlich erklärt. This episode of "Geschichte Europas" by schwarze0fm (Tobias Jakobi) first published 2023-11-06. CC-BY 4.0: You are free to share and adapt this work even for commercial use as long as you attribute the original creator and indicate changes to the original. Quellentranskript Verordnung des Reichspräsidenten, betreffend die Wiederherstellung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung im Gebiet des Landes Preußen Vom 20. Juli 1932 Auf Grund des Artikels 48 Abs. 1 und 2 der Reichsverfassung verordne ich zur Wiederherstellung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung im Gebiet des Landes Preußen folgendes: § 1 Für die Geltungsdauer dieser Verordnung wird der Reichskanzler zum Reichskommissar für das Land Preußen bestellt. Er ist in dieser Eigenschaft ermächtigt, die Mitglieder des Preußischen Staatsministeriums ihres Amtes zu entheben. Er ist weiter ermächtigt, selbst die Dienstgeschäfte des Preußischen Ministerpräsidenten zu übernehmen und andere Personen als Kommissare des Reiches mit Führung der Preußischen Ministerien zu betrauen. Dem Reichskanzler stehen alle Befugnisse des Preußischen Ministerpräsidenten, den von ihm mit der Führung der Preußischen Ministerien betrauten Personen innerhalb ihres Geschäftsbereichs alle Befugnisse der Preußischen Staatsminister zu. Der Reichskanzler und die von ihm mit der Führung der Preußischen Ministerien betrauten Personen üben die Befugnisse des Preußischen Staatsministeriums aus. § 2 Diese Verordnung tritt mit dem Tage ihrer Verkündung in Kraft. Neudeck und Berlin, den 20. Juli 1932 Der Reichspräsident von Hindenburg Der Reichskanzler von Papen 254 trailer Y: Quellen no Deutschland,Neuere und neueste Geschichte,Pr
Der Reichstag brennt. Die Nazis und ihre konservativ-autokratischen Koalitionspartner missbrauchen den Brandanschlag eines Einzeltäters für ihre Zwecke. Sie schaffen eine Atmosphäre panischer Angst vor einem kommunistischen Aufstand. Reichspräsident Hindenburg erlässt eine Notverordnung, die die Grundrechte aufhebt, alle rechtsstaatlichen Verfahren beendet und die Todesstrafe aufhebt. Die "Verordnung zum Schutz von Volk und Staat" wird zur "Verfassungsurkunde" des Dritten Reichs (Ernst Fraenkel). Die Diktatur ist da! Kontakt: deutschland33.45pod@gmail.com X: @deutsch33_45pod Instagram: @deutschland33_45pod Blog: https://deutschland3345.podcaster.de/ Patreon: https://patreon.com/user?u=45155460 Ausgewählte Literatur: Bernd-Jürgen Wendt: Deutschland 1933–1945. Das „Dritte Reich“, Hannover 1995. Ian Kershaw: Hitler. 1889-1936, Stuttgart 1998. Peter Longerich: Goebbels. Biographie, München 2012.
Paul von Hindenburg war seit 1925 Präsident der deutschen Republik. Mit Beginn der Wirtschaftskrise wurde er zum "Ersatzkaiser" der Deutschen. 1932 verhinderte er die Machtübernahme der Nazis, nicht, weil er ein lupenreiner Demokrat gewesen wäre. Er hatte eigene Pläne mit Deutschland... Melde dich und unterstütz mich doch: https://linktr.ee/deutschland33_45pod Ausgewählte Literatur: Wolfram Pyta: Hindenburg. Herrschaft zwischen Hohenzollern und Hitler, München 2007. Hans Mommsen: Aufstieg und Untergang der Republik von Weimar. 1918-1933, Propyläen Taschenbuch, München 2001. Ian Kershaw: Hitler. 1889-1936, Stuttgart 1998. Rüdiger Barth / Hauke Friederichs: Die Totengräber. Der letzte Winter der Weimarer Republik, Frankfurt am Main 2020. Tags: #Neuere_und_neueste_Geschichte #Deutschland
Mon, 14 Aug 2023 02:00:00 +0000 https://geschichteeuropas.podigee.io/t221-221 8f3f7864e59748456dc3dbd6f7347da2 Y: Quellen Ressourcen Die "Reichstagsbrandverordnung" auf 1000dokumente.de Verknüpfte Folgen Der Reichstagsbrand (1933) (Teil 1), mit Dr. Rainer Orth (21.08.2023) Der Reichstagsbrand (1933) (Teil 2), mit Dr. Rainer Orth (28.08.2023) Zum Podcast UNTERSTÜTZE DEN PODCAST BEI STEADY! Marlon unterstützt den Podcast seit März 2023 mit einem Betrag, der den monatlichen Hosting-Kosten entspricht. Dafür möchte ich ihm hier ganz besonders danken! Podcast-Blog mit Kommentarfunktion #historytelling - Netzwerk unabhängiger Geschichtspodcasts Schick mir Kommentare und Feedback als Email! Der Podcast bei Fyyd Der Podcast auf Twitter schwarze0fm auf Twitter Frag mich nach deiner persönlichen Einladung ins schwarze0-Discord! Die Episoden werden thematisch und nicht nach Erscheinungsdatum nummeriert. Für einen chronologischen Durchgang zur europäischen Geschichte sollten die Episoden nach Namen sortiert werden. schwarze0fm hatte als Hobbyprojekt begonnen - inzwischen habe ich aber durch Auftragsproduktionen und Crowdfunding die Möglichkeit gewonnen, mehr und bessere Folgen für Geschichte Europas zu produzieren. Das Prinzip "schwarze Null" bleibt - die Einnahmen werden verwendet, für mich Rahmenbedingungen zu schaffen, den Podcast zu betreiben und weiterzuentwickeln. In dieser Folge habe ich das ausführlich erklärt. This episode of "Geschichte Europas" by schwarze0fm (Tobias Jakobi) first published 2023-08-14. CC-BY 4.0: You are free to share and adapt this work even for commercial use as long as you attribute the original creator and indicate changes to the original. Quellentranskript Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat. Vom 28. Februar 1933. Auf Grund des Artikels 48 Abs. 2 der Reichsverfassung wird zur Abwehr kommunistischer staatsgefährdender Gewaltakte folgendes verordnet: § 1 Die Artikel 114, 115, 117, 118, 123, 124 und 153 der Verfassung des Deutschen Reichs werden bis auf weiteres außer Kraft gesetzt. Es sind daher Beschränkungen der persönlichen Freiheit, des Rechts der freien Meinungsäußerung, einschließlich der Pressefreiheit, des Vereins- und Versammlungsrechts, Eingriffe in das Brief-, Post-, Telegraphen- und Fernsprechgeheimnis, Anordnungen von Haussuchungen und von Beschlagnahmen sowie Beschränkungen des Eigentums auch außerhalb der sonst hierfür bestimmten gesetzlichen Grenzen zulässig. § 2 Werden in einem Lande die zur Wiederherstellung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung nötigen Maßnahmen nicht getroffen, so kann die Reichsregierung insoweit die Befugnisse der obersten Landesbehörde vorübergehend wahrnehmen. § 3 Die Behörden der Länder und Gemeinden (Gemeindeverbände) haben den auf Grund des § 2 erlassenen Anordnungen der Reichsregierung im Rahmen ihrer Zuständigkeit Folge zu leisten. § 5 Mit dem Tode sind die Verbrechen zu bestrafen, die das Strafgesetzbuch in den §§ 81 (Hochverrat), 229 (Giftbeibringung), 307 (Brandstiftung), 311 (Explosion), 312 (Überschwemmung), 315 Abs. 2 (Beschädigung von Eisenbahnanlagen), 324 (gemeingefährliche Vergiftung) mit lebenslangem Zuchthaus bedroht. § 6 Diese Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft. Berlin, den 28. Februar 1933. Der Reichspräsident von Hindenburg Der Reichskanzler Adolf Hitler Der Reichsminister des Innern Frick Der Reichsminister der Justiz Dr. Gürtner 221 trailer Y: Quellen no Deutschland,Neuere und neueste Geschichte,Reichstagsbrand,Reichstag,Reichstagsbrandverordnung,Quelle,Berlin,20. Jahrhundert,Adolf Hitler Tobias Jakobi
The move by Hitler effectively merged the offices of both the President and Chancellor into one role, and therefore completed what the Nazis referred to as Gleichschaltung (or ‘Co-ordination') by establishing Hitler as both Germany's head of state and head of ...
Paul von Hindenburg stand – als gefeierter, letztlich aber geschlagener Weltkriegsgeneral – am Anfang und – als greiser Reichspräsident, der Adolf Hitler zum Reichskanzler machte – am Ende der Weimarer Republik. Vor seiner Wahl ins höchste Staatsamt 1925 machte er sich öffentlich eher rar, wurde gelegentlich aber vor allem aus dem rechts-monarchistischen Lager gerne zu Fragen des politischen und sonstigen Lebens konsultiert. Zu jenem gehörte tendenziell auch der Berliner Lokal-Anzeiger aus dem Verlagshaus Scherl, der in diesem Fall allerdings nicht selbst in Hindenburgs Altersitz in Hannover zur Audienz geladen war, sondern in seiner Ausgabe vom 15. Mai 1923 vielmehr eine amerikanische Depesche über ein Gespräch, das der scheidende Oberkommandierende der US-amerikanischen Besatzungstruppen in Deutschland McMahon dort geführt hatte, übernahm. Interviews, wie sie heute beinahe inflationär unsere Medien beherrschen, kannte man in den 1920er Jahren noch nicht (wahrscheinlich weil die Aufnahmetechnik das nicht hergab), deshalb sind die Äußerungen Hindenburgs hier wie üblich in einen erzählenden Bericht eingebunden. Paula Rosa Leu hat in ihn hineingeschaut.
Im historischen Text die Gegenwart aufspüren und darüber Gemeinschaft mit dem Publikum herzustellen ist ein alter Theaterschaffendentraum, der indes selten so spektakulär in Erfüllung geht, wie das bei der Wiederaufnahme von Leopold Jessners Inszenierung von Schillers Wilhelm Tell im Februar 1923 im Schauspielhaus am Gendarmenmarkt der Fall war. Ohne dass an der bereits 1919 herausgebrachten Produktion wahrscheinlich viel geändert worden war, identifizierten sich die Berlinerinnen und Berliner vor dem Hintergrund der ohnmächtig ertragenen französischen Besetzung des Ruhrgebiets plötzlich emphatisch mit den fremdbeherrschten Eidgenossen im Stück und beglaubigten diese Selbst-Erkenntnis in zahlreichen emotionalen Reaktionen auf die Aufführung. Unter den prominenten Gästen, die den Weg ins Staatstheater gefunden hatten und den schweizerischen Freiheitskampf auf der Bühne u.a. mit der ersten Strophe des Deutschlandliedes ‘kommentierten‘, befanden sich bis hinauf zum Reichspräsidenten zahlreiche hochrangige Repräsentanten der Republik, deren Anwesenheit zugleich dokumentiert, dass die nationale Aufwallung im Parkett doch nicht ganz so spontan erfolgte, wie der erste Eindruck suggeriert. Für die Vossische Zeitung, die am 17. Februar von der Wiederaufnahme berichtete, war Alfred Klaar vor Ort, für Auf den Tag genau Frank Riede.
30. Januar 1933 – Mit der sogenannten „Machtergreifung“, der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler des Deutschen Reiches durch Reichspräsident Paul von Hindenburg, endet die Weimarer Republik. Zum Wikipedia-Artikel: https://de.wikipedia.org/wiki/Machtergreifung Produziert von Schønlein Media: https://schonlein.media Cover-Artwork von Amadeus E. Fronk: https://amadeusamadeus.de/ Ton: Jona Hamann Schnitt: João Carlos Da Cruz Stimme: Moritz Tostmann
Heute vor 90 Jahren wurde Adolf Hitler von Reichspräsident Paul von Hindenburg zum deutschen Reichskanzler ernannt.
#Machtergreifung #NSDAP #WeimarerRepublik #AdolfHitler #ErnstPiper #DNEWS24 #DTalk Seit 1928 schien der Aufstieg der NSDAP unaufhaltsam. Doch trotz der großen Wahlerfolge der Nationalsozialisten im Sommer 1932 weigerte sich Reichspräsident Paul von Hindenburg, Adolf Hitler zum Reichskanzler zu ernennen. Dann - Ende Januar 1933 - tat er es doch, obwohl die NSDAP bei den Novemberwahlen 1932 deutlich an Stimmen verloren hatten und durch interne Querelen geschwächt waren. Wie kam es zu dieser Entwicklung und welche Rolle spielten die Parteien, die die längste Zeit die Weimarer Republik getragen hatten? Welche Rollte spielte der Reichspräsident und seine Berater? Und welche Rolle spielten die Medien - Presse, das junge Medium Radio und das Kino? Ist 1933 vergleichbar mit der politischen und sozialen Situation Deutschlands im Jahr 2023? DNEWS24 DTalk – überall, wo es gute Podcasts zu hören gibt. #DTalk
Die Würfel waren gefallen: Nachdem die über die Einhaltung des Versailler Vertrages wachende alliierte Reparationskommission am 9. Januar 1923 gegenüber Deutschland offiziell den Vorwurf erhoben hatte, Reparationslieferungen vorsätzlich zurückzuhalten, standen die Zeichen auf Eskalation und die zuvor von Frankreich und Belgien für diesen Fall angekündigte militärische Besetzung des Ruhrgebiets war nur noch eine Frage von Stunden. In Berlin reagierte man auf diese Entwicklung, für die man federführend den hierzulande als anti-deutschen Hardliner gefürchteten Ministerpräsident Poincaré verantwortlich machte, quer durch alle Lager für Empörung. Nicht nur in deutschnationalen Kreisen schlug die Wut auf den alten ‘Erbfeind‘ hohe Wellen. Auch der sozialdemokratische Reichspräsident Friedrich Ebert verurteilte die französisch-belgischen Pläne mit scharfen Worten und startete einen gemeinsamen Aufruf mit dem parteilosen konservativen Reichskanzler Wilhelm Cuno, der die Einigkeit Deutschlands be- und die Menschen in den betroffenen Regionen auf besonnenen Widerstand einschwor. Aus dem Vorwärts vom 10. Januar liest diesen für uns Paula Leu.
Fast zwölf Jahre nach Ende des Ersten Weltkrieges räumt die Siegermacht Frankreich die letzten von ihr noch besetzten Gebiete in Deutschland - Anlass für den damaligen Reichspräsidenten und Weltkriegsgeneral Paul von Hindenburg, Trier aufzusuchen. Simone Fugger von dem Rech, die Leiterin des Stadtmuseums Trier, erklärt, wer von Hindenburg war, wie die Stadt damals den Reichspräsidenten empfing und warum seine Person heute umstritten ist. Alle zwei Wochen gibt es eine neue Folge von "Porta - das Tor zur Geschichte". Ein Podcast des Trierischen Volksfreunds. Redaktion: Johanna Heckeley
Günter Lamprecht spielte den Franz Biberkopf in Faßbinders Film "Berlin - Alexanderplatz", den Reichspräsident Paul von Hindenburg in "Babylon Berlin" und den Tatort-Kommissar Franz Markowitz. Feuilleton von Jörg Schieke
Vor 175 Jahren wurde der einstige Reichspräsident und Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg geboren. Sein Leben und sein Tod sind aufs engste mit der Berufung Adolf Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 verbunden. Von Bernd Ulrichwww.deutschlandfunk.de, KalenderblattDirekter Link zur Audiodatei
Am 11. August 1922 erklärte Reichspräsident Friedrich Ebert das "Lied der Deutschen" zur Nationalhymne. Das ist es auch 100 Jahre später im wiedervereinigten Deutschland. Ein Lied mit sehr bewegter Geschichte.Von Michael Reissenbergerwww.deutschlandfunkkultur.de, Zeitfragen. FeatureDirekter Link zur Audiodatei
Der 20. Juli ist nicht nur der Jahrestag des Attentates auf Adolf Hitler, verübt durch Graf Stauffenberg. Der 20. Juli 1932 war auch der Tag des Preußenschlages", an diesem Tag schafften Reichspräsident Paul von Hindenburg und Reichskanzler Franz von Papen die föderale Struktur der Weimarer Verfassung ab. Sie ebneten so den Weg für die "Gleichschaltung" im Jahr 1933. Und am 20. Juli 1932 wurde Otto Schily geboren. Er begeht heute seinen 90. Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch! DNEWS24Radio-Podcast vom Tag von Uwe-Matthias Müller. DNEWS24-Podcast - überall, wo es gute Podcasts zu hören gibt Spotify Apple Podcasts Google Podcasts Die Intro-Musik stammt mit freundlicher Genehmigung von Centyś auf Pixabay.
Paul Schlesinger alias Sling ist in den vergangenen Monaten zu einem der meistgespielten Autoren in diesem Podcast avanciert, und auch bei seinem sich heute jährenden Bericht aus dem ‘Garten des Deutschen Reiches‘ in der Vossischen Zeitung vom 24. Mai 1922 konnten wir nicht widerstehen. Die mehrtägige Gastspielreise, die den renommierten Wiener Männergesangverein seinerzeit nach Berlin geführt hatte, beschäftigte nicht nur die hauptstädtische Presse überraschend ausführlich. Selbst der Reichspräsident fühlte sich bemüßigt, jenem zu Ehren zu einem frühsommerlichen Empfang im Garten zu laden. Zu den Gästen dieses Get together zählte neben vielen anderen schillernden Persönlichkeiten auch Sling, dessen kolumnistische Hauptaufmerksamkeit denn auch weniger den musikalischen Darbietungen, als dem gesellschaftlichen Drumherum galt. Bei einem Covercoat handelt es sich übrigens um einen klassischen britischen Herrenmantel mit typischerweise gekerbtem Revers, der Ende des 19. Jahrhunderts in Mode kam. Alle weiteren Informationen hat Paula Leu.
6.000 Langobarden überqueren im Jahr 166 die Donau und überfallen die römische Provinz Pannonien. Der Herrscher Mark Aurel ist verwundert. Seit vielen Jahren herrscht Frieden zwischen den Römern und den germanischen Völkern in dieser Region. Doch schon bald sind die Eindringlinge erfolgreich zurückgeschlagen. Der Kaiser ist beruhigt und hofft, dass der Frieden währt.Damals wusste er noch nicht, dass diese Gefechte der Auftakt zu einer Serie von Kriegen waren, die als Markomannenkriege in die Geschichte eingehen sollten und über die spätantike Autoren schrieben, es seien die schwersten Kriege gegen einen äußeren Feind gewesen, seit Hannibal Rom bedroht hatte..........Das Folgenbild zeigt einen Ausschnitt der Mark-Aurel-Säule in Rom. Zu sehen ist eine das "Wunder", eine Szene aus dem Markomannenkrieg..........Literatur:Demandt, Alexander: Marc Aurel. Der Kaiser und seine Welt, 3. Auflage, München 2020. Alexander, Caroline: Die Bounty. Die wahre Geschichte der Meuterei auf der Bounty, Berlin 2003 [Original: The Bounty. The True Story of the Mutiny on the Bounty, New York 2003].Kuhoff, Wolfgang: Mark Aurel. Kaiser, Denker, Kriegsherr, Stuttgart 2019.Schindler-Horstkotte, Gudrun: Der Markomannenkrieg Mark Aurels und die kaiserliche Reichsprägung, Köln 1985 (Diss.)..........Unsere Quellen findet ihr hier, auf Instagram und auf unserer Website His2Go.deIhr könnt uns dabei unterstützen, weiterhin jeden 10., 20. und 30. des Monats eine Folge zu veröffentlichen. Folgt uns bei Spotify, Google Podcasts, Apple Podcasts, Podimo, Instagram oder Twitter und bewertet uns auf Apple Podcasts, Spotify oder über eure Lieblings-Podcastplattformen. Über einen Spendenlink auf unserer Website könnt ihr uns finanziell unterstützen, damit wir Literatur und neue Technik für den Podcast anschaffen können.Wir freuen uns über euer Feedback, Input und Vorschläge zum Podcast, die ihr uns über das Kontaktformular auf der Website, Instagram und unserer Feedback E-Mail: feedback.his2go@gmail.com zukommen lassen könnt. An dieser Stelle nochmals vielen Dank an jede einzelne Rückmeldung, die uns bisher erreicht hat und uns sehr motiviert..........Music from https://filmmusic.io “Sneaky Snitch” by Kevin MacLeod (https://incompetech.com) License: CC BY (http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/)Plain Loafer by Kevin MacLeodLink: https://incompetech.filmmusic.io/song/4223-plain-loaferLicense: https://filmmusic.io/standard-license See acast.com/privacy for privacy and opt-out information.
Paul von Hindenburg wusste, dass nur seine Popularität einen Adolf Hitler verhindern würde. Am 15. Februar 1932 verkündete er seine Wiederkandidatur an der Reichspräsidentenwahl.
Am 15. Februar 1932 verkündet der greise Generalfeldmarschall Hindenburg überraschend doch seine Kandidatur für die Reichspräsidentenwahl im April. Er weiß, nur seine Popularität würde einen Adolf Hitler verhindern. Auch wenn er nur mit Unterstützung der Parteien der Mitte und der Linken gewinnen kann, was er dann auch tut. Da ist es kein Jahr mehr bis zum unrühmlichen "Tag von Potsdam", als Reichspräsident Paul von Hindenburg dem neuen Reichskanzler Adolf Hitler die Hand reicht.
„Der Krieg bekommt mir wie eine Badekur“ sagte Paul von Hindenburg über den ersten Weltkrieg - mit insgesamt über vierzehn Millionen Toten und zahllosen Traumatisierten, Witwen und Waisen. Hindenburg war Generalfeldmarschall, später Reichspräsident und wollte stets "nur Gott, dem Vaterlande und seinem Gewissen" verantwortlich sein. Durch seine Politik, und eine verheerende Fehlkalkulation, gelingt es Adolf Hitler, die Republik zu beenden und alle Regierungsmacht auf seine Person zu übertragen. Warum und wie klären wir in dieser Podcast-Folge.
Diplomatische Neujahrsempfänge sind auch heute noch fester Bestandteil des Kalenders von Frank-Walter Steinmeier, und werden es auch bei seinen Nachfolger:innen sein. Vor 100 Jahren berichteten die Berliner Zeitungen nicht nur detailliert von dieser Veranstaltung beim deutschen Reichspräsidenten, sondern lieferten auch Zusammenfassungen der Empfänge in Paris, London, Washington, Rom oder Prag. Die bei dieser Gelegenheit vorgetragenen Ansprachen zeichneten sich, auch das ist heute wohl nicht anders, durch mehr oder wenige salbungsvolle Friedens-, Zusammenarbeits-, und Freundschaftsbekundungen zwischen den einzelnen Staaten aus. Einen nüchterneren Blick auf das anbrechende Jahr 1922 und seine politischen Spielräume trägt heute Frank Riede für uns vor. Es stammt aus der Feder eines Kolumnisten des Berliner Börsen-Couriers, vom 2. Januar.
HIStory: Die Hintergründe des Kapp-Putsches im Jahre 1920In der heutigen Folge von HIStory beleuchten wir die Hintergründe des so genannten Kapp-Putsches aus dem Jahre 1920. Damals versuchte eine Clique von rechtsextremen, vom Kriegsausgang frustrierten Militärs, die Macht in der noch gar nicht richtig gefestigten Weimarer Demokratie in der Manier von südamerikanischen Generälen mal eben an sich zu reißen. Doch der Putsch scheiterte bereits nach wenigen Tagen. Denn Arbeiter und Angestellte traten in den unbefristeten Generalstreik. Verwaltung und Provinzialregierungen ignorierten die Befehle und Anordnungen der Putschisten.Gemeinhin wird dieses Ereignis als ein rein innerdeutsches Geschehen gedeutet. Doch wie so oft in HIStory werden wir auch dieses Narrativ äußerst kritisch hinterfragen und mit bis dato wenig beachteten Dokumenten und Zusammenhängen konfrontieren. Für unsere detektivische Expedition begeben wir uns nunmehr direkt in das Büro des damaligen Reichspräsidenten Friedrich Ebert... Weiterlesen (inkl. Quellenhinweisen und Links) hier: https://apolut.net/history-der-kapp-putsch-im-jahre-1920/+++Apolut ist auch als kostenlose App für Android- und iOS-Geräte verfügbar! Über unsere Homepage kommen Sie zu den Stores von Apple, Google und Huawei. Hier der Link: https://apolut.net/app+++Abonnieren Sie jetzt den apolut-Newsletter: https://apolut.net/newsletter/+++Ihnen gefällt unser Programm? Informationen zu Unterstützungsmöglichkeiten finden Sie hier: https://apolut.net/unterstuetzen/+++Unterstützung für apolut kann auch als Kleidung getragen werden! Hier der Link zu unserem Fan-Shop: https://harlekinshop.com/pages/apolut+++Website und Social Media: Website: https://apolut.net/ Odysee: https://odysee.com/@apolut Instagram: https://www.instagram.com/apolut_net/ Twitter: https://twitter.com/apolut_net Telegram: https://t.me/s/apolut Facebook: https://www.facebook.com/apolut/ Soundcloud: https://soundcloud.com/apolut Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Die Debatte mit Natascha Freundel, Paul Nolte und Philipp Oswalt Die gute alte Zeit erstrahlt in neuem Glanz: gerade im Osten Deutschlands wurden und werden Schlösser und Kirchen rekonstruiert - so auch die Garnisonkirche Potsdam. Die steht jedoch nicht für die gute alte Zeit, sondern ist eine "Ikone des Nationalprotestantismus, auch eine Ikone des Tags von Potsdam", sagt der Architekturhistoriker Philipp Oswalt. Am 'Tag von Potsdam' am 31. März 1933 reichten sich hier Adolf Hitler und Reichspräsident Hindenburg die Hand. Die Garnisonkirche Potsdam, so der Historiker Paul Nolte, steht für ein "widerborstiges, manchmal auch historisch schreckliches Preußen". Der Wiederaufbau sei eine Chance, die ambivalente Geschichte Preußens zu vermitteln. Zur Vergangenheit der preußisch-militärischen Kirche gehört aber auch ihre Sprengung 1968 und das Rechenzentrum, das 1971 als Gegenmodell errichtet wurde und heute ein Kreativzentrum ist. Muss die DDR-Moderne weichen, um der Erinnerung an Preußen Platz zu machen? Paul Nolte, Professor für Neuere und Zeigeschichte an der FU Berlin, ist seit 2018 Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der Stiftung Garnisonkirche. Philipp Oswalt, Professor für Architekturtheorie in Kassel, hat 2020 den "Kritischen Lernort Garnisonkirche" mit initiiert und weist auch in dieser Debatte auf die rechtsradikalen Ursprünge der Rekonstruktionspläne hin, die von der Stiftung Garnisonkirche dementiert werden. Mehr Infos unter: www.rbbkultur.de/derzweitegedanke Wir freuen uns über Ihre Gedanken: derzweitegedanke@rbb-kultur.de
Die von den Alliierten beschlossene Teilung Oberschlesiens führte auch zu einer Regierungskrise des Kabinetts unter Reichskanzler Joseph Wirth der Zentrumspartei. Wie sollte Deutschland auf die Beschlüsse zu Oberschlesien reagieren? Wirth legte am 22. Oktober 1921 sein Amt nieder. Den Wortlaut seiner an den Reichspräsidenten gerichteten Demission druckte die Vossische Zeitung am Folgetag ab. Tatsächlich wurde umgehend Wirth mit der Bildung einer neuen Regierung betraut. Die Versuche, eine bereitere Koalition zu bilden, scheiterten aber, so dass sich am 26. Oktober das Zweite Kabinett Wirth konstituierte mit leicht abweichender personeller Besetzung aber mit der identischen Parteienkonstellation aus Zentrum, SPD und der Deutschen Demokratischen Partei. Hinzu kam lediglich die kleine Bayerische Bauernpartei, so dass auch dieses Kabinett eine Minderheitsregierung war mit 209 von 459 Sitzen im Reichstag. Für uns liest Frank Riede.
Wilhelm Marx gehörte zu den tragenden Persönlichkeiten der Weimarer Republik. Er war demokratischer Kandidat für das Reichspräsidentenamt, verlor die Wahl im Jahr 1925 jedoch knapp gegen Paul von Hindenburg.
Palandt umbenannt! Otto Palandt war ein hochrangiger Nazi-Funktionär. Ab 1934 war er Leiter des Reichsprüfungsamtes und hat in dieser Funktion die juristische Ausbildung im Sinne des Nationalsozialismus verändert. Nach ihm ist der wichtigste Zivilrechtskommentar zum BGB aus dem Hause Beck benannt - bis jetzt. Nach fast 5 Jahren seit der Gründung der Intiative Palandt umbennenen kündigte der Beck Verlag nun an „Namen von Juristen, die in der NS-Zeit aktiv waren, werden auf den Titeln nicht beibehalten“. Wir haben Janwillem angerufen um mit ihm über diese Entwicklung zu sprechen. Diese Folge ist ein Update zu Folge 1 „Jura umbennenen!“. Shownotes: Pressemitteilung C.H. Beck Verlag http://www.presse.beck.de/home/chbeck-wird-werke-aus-seinem-verlagsprogramm-umbenennen.aspx Initiative Palandt umbenennen https://palandtumbenennen.de MNDRS Folge 1 „Jura umbennenen!“ https://www.malnachdenrechtenschauen.de/podcast/jura-umbenennen/ ZEIT Online https://www.zeit.de/zustimmung?url=https%3A%2F%2Fwww.zeit.de%2Fgesellschaft%2F2021-07%2Fotto-palandt-verlag-umbenennung-gesetzbuch-werke-ns-juristen-nationalsozialismus Süddeutsche Zeitung https://www.sueddeutsche.de/politik/justiz-nationalsozialisten-beck-verlag-ehrung-1.5364430 Moderation und RedaktionJonas und Whitney Mit freundlicher Unterstützung der Rosa-Luxemburg-Stiftung.
Er gehörte zu den Realpolitikern, die den demokratischen Laden der Weimarer Republik so gut es ging zusammen hielten. Wilhelm Marx aus Köln war Abgeordneter des katholischen Zentrums, der Reichskanzler der Weimarer Republik mit der längsten Amtszeit und demokratischer Kandidat für das Reichspräsidentenamt. Autor: Heiner Wember
Die auf dem rechten Auge blinde Justiz der Weimarer Republik ist den Sozialdemokraten ein steter Dorn im Auge. Auch im Vorwärts vom 31. Juli 1921 wird dieses Ungleichgewicht beklagt - Auslöser ist ein Beleidigungsprozess mit dem Reichspräsidenten als Beleidigtem. Es liest Frank Riede.
Jörg Pose liest "Die Tagesordnung" von Éric Vuillard. Starten Sie am Reichstagsgebäude und spazieren Sie um das Reichstagsgebäude und das angrenzende ehemalige Reichspräsidentenpalais. Die Adresse lautet: Platz der Republik 1 11011 Berlin Dieser Hidden Track ist bis zum 31. Juli 2021 verfügbar. 3 Fragen an Jörg Pose Was hast Du in den letzten Monaten gemacht? In den letzten Monaten habe ich viel gelesen und versucht, für meinen Sohn ein Hauslehrer zu sein. Für mich selbst habe ich mit dem neuen Lauf der Zeit auch Gedanken und Gefühle mal aus der Ruhe entstehen lassen und mich einer Band angeschlossen. Was gefällt Dir an dem von Dir gelesenen Text? Februar 1933: Die Naziführung nimmt Tuchfühlung mit den Größen der deutschen Wirtschaft auf. Der Text fixiert historisch-fiktional einen Moment, in dem hinter verschlossenen Türen die entscheidende Verbindung zwischen Regime und Wirtschaft geschlossen wurde, die uns bis heute betrifft. Éric Vuillard rückt uns nahe heran an die "Player" von damals, die uns heute als Konsumenten ihrer Produkte immer noch nicht zur Ruhe kommen lassen. Er dringt in einen toten Winkel der Geschichte vor und stellt uns unangenehme Fragen. Geschichte anzuschauen ist nötig, um das Jetzt und Hier zu verstehen. Wo (und wann) würdest Du in Berlin bei einem Spaziergang diesen Text gern hören? Ich würde einen Gang um das Reichstagsgebäude mit angrenzendem ehemaligen Reichstagspräsidentenpalais vorschlagen. Es ist exakt der historische Ort des Geschehens.
Autor: Aktoprak, Levent Sendung: Tag für Tag Hören bis: 19.01.2038 04:14 Aus Religion und Gesellschaft Zahl der antisemitischen Vorfälle steigt 1.909 antisemitische Vorfälle wurden im vergangenen Jahr in Deutschland verzeichnet. Das gab gestern der Bundesverband Recherche und Informationsstelle Antisemitismus (kurz: RIAS) bekannt. Besonders viele gab es bei Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen Ein Mainzer Synagogengesang inspirierte Leonard Cohen Speyer, Worms und Mainz bewerben sich mit ihrem jüdischen Erbe um den Titel Weltkulturerbe. „Tag für Tag“ schaut sich ein Teil dieses Erbes genauer an, diesmal ein Mainzer Buch mit liturgischen Texten und Gesängen. Es enthält das Leidensgebet Unetane Tokef, das das Pogrom des Jahre 1096 aufgreift und unter anderem dem Songwriter Leonard Cohen inspirierte Von der Sintflut bis zum Regenbogen: Einladung auf die Arche Noah Die Geschichte ist in Judentum, Christentum und Islam überliefert. Das Jüdische Museum Berlin hat seine Kinderwelt Anoha eröffnet und dafür eine begehbare Arche samt Tierwelt nachgebaut Besondere Beziehungskiste - vor 100 Jahren nahm der Heilige Stuhl diplomatische Beziehungen zu Deutschland auf Am 30. Juni 1920 überreichte der erste Botschafter des Heiligen Stuhls in Berlin, Erzbischof Eugenio Pacelli (später Papst Pius XII.), Reichspräsident Friedrich Ebert sein Beglaubigungsschreiben. Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin kommt nach Berlin, um an den Jahrestag zu erinnern Am Mikrofon: Levent Aktoprak
Ex-Nationalspieler Mesut Özil sang sie nie mit. Fußballfans grölen sie, statt sie zu singen. Und Rechtsextremisten, die provozieren wollen, stimmen statt der dritten die erste Strophe an. Von der deutschen Nationalhymne ist die Rede. Hätten Sie gewusst, lieber Hörer, dass sie in Hamburg zum ersten Mal angestimmt wurde? Das war am 5. Oktober 1841, also vor fast genau 175 Jahren, vor dem Hotel „Streit’s“ am Jungfernstieg. Es ist eine turbulente Zeit: der sogenannte Vormärz – die Zeit vor der Revolution von 1848/49. An jedem 5. Oktober 1841 hält sich der Staatsrechtsprofessor Karl Theodor Welcker (1790-1869) aus Württemberg (nach ihm ist die Welckerstraße in der Neustadt benannt) in Hamburg auf. Er, ein berühmter Mann und Führer der liberalen Opposition, ist bekannt für seine mitreißende Reden. Im Oktober 1841 befindet er sich auf einer Reise durch Nord- und Mitteldeutschland, um Werbung für die Idee politischer Freiheit und die Verabschiedung einer deutschen Verfassung zu machen. Welcker logiert im Hotel „Streit’s“, und am Abend veranstaltet die begeisterte Bevölkerung einen Fackelzug ihm zu Ehren. Direkt vor dem Hotel wird ihm ein Ständchen gebracht: Die „Liedertafel von 1823“ stimmt das „Lied der Deutschen“ an, das Hoffmann von Fallersleben wenige Wochen zuvor auf Helgoland getextet hat. Fallersleben ist bei dieser Uraufführung selbst auch anwesend. Der Dichter stirbt 1874 an einem Schlaganfall. Sein Lied macht Karriere: Am 1. August 1922 erklärt Reichspräsident Friedrich Ebert (SPD) die erste Strophe zur Nationalhymne. Nach dem Zweiten Weltkrieg einigen sich Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) und Bundespräsident Theodor Heuss darauf, künftig nur noch die dritte Strophe singen zu lassen. Nach Holocaust und verlorenem Krieg kommt die Zeile „Deutschland, Deutschland über alles“ nicht mehr gut an in Teilen Deutschlands und der Welt. Allerdings: Gemeint hat Hoffmann von Fallersleben keineswegs, dass Deutschland anderen Nationen überlegen sei. Er war ein Patriot, aber kein Nationalist. Mit „Deutschland, Deutschland über alles“ hat er 1841 nur zum Ausdruck bringen wollen, was er sich damals sehnlichst wünschte: dass die Kleinstaaterei in Deutschland aufhört, dass Bayern, Württemberg, Preußen und all die anderen Fürstentümer und Königreiche, zurücktreten hinter Deutschland, hinter das „einig Vaterland“.
Jura umbenennen - oder zumindest ein paar Kommentare... In der ersten Folge unseres Podcasts "Mal nach den Rechten schauen" beschäftigen wir uns mit einer Person, an deren Namen man schon in der juristischen Ausbildung nicht vorbeikommt: Otto Palandt. Nach ihm ist der wichtigste Zivilrechtskommentar zum BGB aus dem Hause Beck benannt. Was jedoch viele nicht wissen: Otto Palandt war ein hochrangiger Nazi-Funktionär. Ab 1934 war er Leiter des Reichsprüfungsamtes und hat in dieser Funktion die juristische Ausbildung maßgeblich im Sinne des Nationalsozialismus verändert. Wie kann das sein? Und wie hat Otto Palandt die juristische Ausbildung verändert? Das wollen wir besprechen mit Janwillem van de Loo von der Initiative "Palandt Umbenennen". Quellen (Auswahl) und Links: Initiative Palandt Umbenennen: https://palandtumbenennen.de/ Auf der Seite der Initiative findet sich eine ziemlich vollständige Literaturliste mit weiteren Quellen: https://palandtumbenennen.de/presse/ Rechtshistorischer Podcast der Uni Trier: https://www.uni-trier.de/fileadmin/fb5/prof/ZIV008/11palandt.mp3 Festschrift des Beck-Verlags zur 75. Auflage des Palandt (2016): https://rsw.beck.de/docs/librariesprovider57/default-document-library/palandt-festschrift_zur_75-_auflage.pdf Moderation und RedaktionElisa und Jonas Mit freundlicher Unterstützung der Rosa-Luxemburg-Stiftung.
Was verbindet Fürst Hermann von Pückler-Muskau und Friedrich Ebert? Der eine ein nonkonformistischer Adelige und Schöpfer von Parklandschaften, der andere ein pragmatischer Handwerker und erster sozialdemokratische Reichspräsident. Nun: am 4. Februar 1871 ist der eine gestorben und der andere geboren.
Heute vor 150 Jahren wurde der SPD-Politiker und erste Reichspräsident der Weimarer Republik Friedrich Ebert geboren.
Er war das erste demokratisch gewählte Staatsoberhaupt in der deutschen Geschichte: Vor 150 Jahren, am 4. Februar 1871, kam Friedrich Ebert in Heidelberg zur Welt. Die Friedrich-Ebert-Gedenkstätte erinnert an den ersten Reichspräsidenten der Weimarer Republik mit virtuellen Online-Rundgängen durch sein Geburtshaus. Anlass zum Innehalten und Nachdenken in Zeiten, in denen unsere Demokratie gefährdet scheint.
Friedrich Ebert wäre am 4. Februar 150 Jahre alt geworden. Dieses Jubiläum nehmen wir zum Anlass die Geschichte und Vision unseres Namensgebers zu beleuchten – wie wurde der spätere Reichspräsident politisiert und was war ausschlaggebend die Friedrich-Ebert-Stiftung zu gründen? Wie seine Idee Arbeiterkindern den Zugang zu Bildung zu ermöglichen heute noch gelebt wird, diskutieren wir mit dem Ebert-Experten Walter Mühlhausen und FES-Stipendiat_innen. Mit: Christina Kampmann, Martin Schulz und Prof. Dr. Walter Mühlhausen. Moderation: Claudia Knoppke
Eigentlich wissen wir Deutschen sehr gut, wie zerbrechlich eine Demokratie sein kann. Die von Weimar hielt ganze 14 Jahre. Allerdings war sie auch nie stabil. Sie trug die Erblasten des Ersten Weltkriegs, nachdem die Generäle das Eingeständnis der Niederlage den Zivilisten zugeschoben hatten. Die neue Demokratie belastete, dass die Siegermächte mehr auf eine dauernde Demütigung Deutschlands ausgingen als auf eine bestandsfähige europäische Friedensordnung. Die Weimarer Republik war geschlagen mit der Inflation bis 1923, dann mit der Weltwirtschaftskrise seit 1929. Sie musste sich eher auf Vernunftrepublikaner stützen, als dass sie auf überzeugte Demokraten hätte zählen können. Sie litt unter einer Verfassungsordnung, welche die politische Macht zwischen Reichstag, Reichsregierung und Reichspräsidenten versickern ließ. Es machte sie noch schwächer, dass die Parteien nicht unters Joch einer gerade in schweren Zeiten zu tragenden Verantwortung gezwungen wurden. Und sie fand mit den Kommunisten und den Nationalsozialisten zwei einander wechselseitig bekämpfende Todfeinde. Ein Artikel von Prof. Werner Patzelt Gesprochen von: Prof. Werner Patzelt © www.hallo-meinung.de
Als erster bürgerlicher Politiker an der Spitze einer ehemaligen Monarchie war Reichspräsident Friedrich Ebert vielen Anfeindungen ausgesetzt. Gegen einige ging er gerichtlich vor - nicht immer erfolgreich.
Wegen der Corona-Krise haben Bundestagsabgeordnete in diesem Jahr auf eine Diäten-Erhöhung verzichtet – so wie Friedrich Ebert das vorgemacht hat 1923 in ähnlich schwieriger Zeit.
1932 kandidierte Hindenburg noch einmal für das Amt des Reichspräsidenten, weil er als einziger die Chance hatte, den Konkurrenten Adolf Hitler aus dem Feld zu schlagen. Ein Jahr später ernannte er ihn zum Reichskanzler. (BR 2011)
Der Telegraph steht wie kaum eine andere Technologie für Fortschritt und Fortschrittsbegeisterung der Jahre um 1900. Die Möglichkeit, mit den entferntesten Winkeln dieser Erde quasi in Echtzeit zu kommunizieren, übte eine auch ein wenig unheimliche Faszination aus. Dass die havelländische Gemeinde Nauen als Meilenstein in der funktechnischen Entwicklung bezeichnet werden darf, hängt mit der dort 1906 in Betrieb genommenen „Großfunkanlage für drahtlose Telegraphie“ zusammen. Am 29. September 1920 wurde das von Hermann Muthesius gestaltete neue Sendegebäude feierlich durch Reichspräsident Ebert eingeweiht. Der Bericht im Vorwärts einen Tag später zeigt in seiner euphorischen Beschreibung, wie sehr hier Technik und Natur, Zukunftsdenken und Ästhetik ineinander spielen. Gelesen von Frank Riede.
Ausgerechnet am Tag der Vereidigung des Reichspräsidenten bringt die „Berliner Illustrierte Zeitung“ das Foto vom Ostsee-Strand. Das Staatsoberhaupt in Badehose: Skandal!
Von einer Villa bei Hannover zum Präsidentenamt. Seit dem Bundespräsidenten a.D. Christan Wulff ist dieser Weg bekannt. Doch auch schon Generalfeldmarschall Hindenburg lebte in einer Villa in der niedersächsischen Metropole, bevor er zum Reichspräsidenten gewählt wurde. 1920 überraschte er nächtens einen Einbrecher, der sich seiner Festsetzung mit mehreren Revolverschüssen zu entziehen suchte. So stand der Held von Tannenberg in seinem Arbeitszimmer in Hannover dem Tod näher als jemals zuvor während des Krieges. Der Vorwärts berichtet mit einer knappen Notiz unter der Rubrik “Aus aller Welt”. Es liest Paula Leu.
Nach dem Ersten Weltkrieg sollte das Rheinland eigentlich bis 1935 von den Alliierten besetzt bleiben. Doch Außenminister Gustav Stresemann erzielt im Vertrag von Locarno einen Kompromiss. Deutschland erkennt die Westgrenze zu Frankreich und Belgien an – erhebt also auch keine Ansprüche mehr auf Elsass-Lothringen. Dafür endet die Besatzung früher. Die erste Besatzungszone wird 1926 geräumt. In ihr lag auch Köln. In der Nacht zum 1. Februar findet dort die erste einer ganzen Reihe von Befreiungsfeiern statt, die auch im Rundfunk übertragen wurden. Sie ist allerdings nicht erhalten. Es existiert allerdings eine Rede von Reichspräsident Paul von Hindenburg. Er hat sie einige Wochen später am 21. März bei einem Empfang der Stadt Köln gehalten.
Er war Offizier des Kaisers, der Reichspräsidenten Ebert und Hindenburg, Hitlers - und baute in der DDR die NVA auf. Dann wollte Vincenz Müller Architekt der deutschen Wiedervereinigung werden. Doch er geriet ins Visier der Staatssicherheit. Von Thomas Klug und Christoph Krix www.deutschlandfunkkultur.de, Zeitfragen Hören bis: 19.01.2038 04:14 Direkter Link zur Audiodatei
25.2.1932 | Brüning betont, dass er nicht zur Verfügung stünde, kämen die Nationalsozialisten an die Macht. Er unterstützt die Wiederwahl Paul von Hindenburgs zum Reichspräsidenten.
23.2.1932 | Die Neuwahl des Reichspräsidenten steht an. Joseph Goebbels (NSDAP) beschreibt Hindenburg als Witzfigur und nutzt die Aussprache für eine "Abrechnung" mit der Regierung. Goebbels wird des Saals verwiesen.
Im Sommer 1934 besucht Willi seine Großeltern im badischen Lahr. Er "verschluckt" Pfirsiche, schaut auf Straßburg hinunter und staunt über die Ehrenzeremonie des soeben verstorbenen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg. Bilder und Infos via www.aalen.de/willi, Feedback an georg.wendt@aalen.de. ©Stadtarchiv Aalen 2020
Die herausgehobene Stellung, die die Weimarer Verfassung der Position des Reichspräsidenten einräumte, wurde nicht erst von nachgeborenen Historikern problematisiert. Ihre Gefahren wurden schon früh auch von einigen Zeitgenossen erkannt. Im Berliner Börsen-Courier vom 11.2. 1920 findet sich ganz in diesem Sinne eine leidenschaftliche Warnung davor, den Präsidenten direkt vom (in puncto Demokratie noch allzu unerfahrenen) Souverän bestimmen zu lassen. Eine solche Volkswahl würde autoritären, mutmaßlich adligen Republikfeinden von rechts beste Chancen geben, die junge deutsche Demokratie zu kapern – und im schlimmsten Fall selbst einen Reichspräsidenten Hindenburg möglich erscheinen lassen. Es liest Frank Riede.
Am 8. Januar berichtet die Vossische Zeitung von einem Treffen zwischen Reichspräsident Friedrich Ebert und Spitzenvertretern der Industrie. Gegenstand des Gesprächs ist die Sorge, die deutsche Industrie müsse eine zu große Last beim Wiederaufbau des Landes tragen. Gelesen von Paula Leu.
Nachdem 1930 die letzte Weimarer Koalition gescheitert war, begann eine Zeit der Minderheitenregierungen, welche vom Vertrauen des Reichspräsidenten abhängig oft mittels Notverordnungen regierten. In dieser Folge beleuchte ich die Besonderheiten dieser Präsidialkabinette, deren Ende die Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler darstellte, welche wiederum das Ende der demokratischen Weimarer Republik einläutete. 9. Klasse Q11/2 Ein YouTube-Erklärvideo "Geschichte mit Schuch" gibt es zu diesem Thema auch: https://www.youtube.com/watch?v=NAof3b0FQSk&feature=youtu.be
Im Zentrum des sechsten und damit letzten Teils stehen diesmal die Vereidigung des Reichspräsidenten auf die neue Verfassung und der Abschied der Parlamentarier aus Weimar. Zu hören sind: Parlamentspräsident Constantin Fehrenbach (gesprochen von Konrad Paul), Reichspräsident Friedrich Ebert (gesprochen von gesprochen von Wolfgang Kammerer), der Lehrer Curt Weiß (gesprochen von Claus Bach), der Mäzen Harry Graf Kessler (gesprochen von Christian Faludi) und der Lokalreporter der Weimarischen Landes-Zeitung Deutschland (gesprochen von Shanghai Drenger).
21.8.1919 | Der SPD-Politiker Friedrich Ebert wird im Februar 1919 erster Reichspräsident der Weimarer Republik. Er hat maßgeblich den Umbau von der Monarchie zur parlamentarischen Demokratie vorangetrieben. Dazu gehört auch die Weimarer Verfassung. Weimar deshalb, weil die Nationalversammlung wegen der Unruhen in Berlin ihren Plenarsaal ins Nationaltheater Weimar verlegt hatte. Am 31. Juli 1919 wird die Verfassung verabschiedet und drei Wochen später, am 21. August, wird Friedrich Ebert auf diese Verfassung vereidigt. Das Wesen dieser Verfassung sei die Freiheit, betont Ebert in seiner Ansprache nach der Vereidigung.
Im Zentrum stehen diesmal eine Demonstration auf dem Marktplatz gegen den „Vergewaltungsfrieden“ von Versailles, Unruhen am Schloß sowie die Regierungserklärung des neuen Reichsministerpräsidenten Gustav Bauer. Zu hören sind u.a. Reichspräsident Friedrich Ebert (gesprochen von Wolfgang Kammerer), Reichsministerpräsident Gustav Bauer (gesprochen von Matthias Buß ) und der Hauptmann der Landesjäger Ferdinand Crasemann (gesprochen von Rüdiger Barske). Dazu kommen Claus Bach als Lehrer Curt Weiß und Peter Kleine als Oberbürgermeister Martin Donndorf.
Seit einem Jahr regiert die große Koalition nun. Knapp zwei Drittel der Deutschen fänden es laut einer aktuellen Emnid-Umfrage nicht schlimm, wenn die Regierung noch in diesem Jahr auseinanderbräche. Sind die Deutschen zu streng mit der Groko? Immerhin hat das ungeliebte Bündnis zwischen Union und SPD trotz Dauerstreit schon einige im Koalitionsvertrag festgeschriebene Vorhaben umgesetzt. Mit Politikredakteurin Katharina Schuler zieht Moderator Fabian Scheler eine Zwischenbilanz. Viele Straßen und Plätze in Deutschland sind nach berühmten Deutschen benannt – nicht zuletzt, um die Persönlichkeiten zu ehren und das Nationalbewusstsein zu stärken. Dabei ist besonders der Name des früheren Reichspräsidenten Paul von Hindenburg, der Hitler zum Reichskanzler ernannte, weitverbreitet. Über 400 Alleen, Straßen, Hügel und Wege, vor allem in Westdeutschland, tragen seinen Namen. Über die größere kommunalpolitische Debatte, die das in Deutschland auslöst hat, sprechen wir mit Bastian Berbner, Redakteur des ZEIT-Dossiers. Finden Sie Ihren Straßennamen? Zur interaktiven Karte. Und sonst so? Warum das Ausblasen von Geburtstagskerzen auf dem Kuchen vielleicht nicht die beste Idee ist. Um uns zu erreichen, schreiben Sie eine Mail an wasjetzt@zeit.de. Mitarbeit: Sarah Remsky
Lotte live von der Nationalversammlung ist ein sechsteiliges Radio-Feature, das um 100 Jahre zeitversetzt „live“ von der Nationalversammlung in Weimar berichtet. Die Ausstrahlung der Sendungen findet von Februar bis August 2019 statt. Lotte live von der Nationalversammlung ist eine Produktion von Radio Lotte Weimar, mit Unterstützung des Deutschen Nationaltheaters Weimar. Gefördert durch die Initiative Thüringen 19_19, den Weimarer Republik e.V. und vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. Stab: Idee und Leitung: Christian Faludi Regie und Produktion: Carolin Franke und Ida Pruchnewski Technik: Burkhard Blum Musik: Richard Siedhoff Besetzung Teil 1: Wolfgang Kammerer als Reichspräsident Friedrich Ebert Johanna Geißler als Abgeordnete Marie Juchacz Intendant des DNT Hasko Weber als Intendant des DNT Ernst Hardt Oberbürgermeister Peter Kleine als Oberbürgermeister Martin Donndorf Shanghai Drenger als Lokalreporter der Weimarischen Landeszeitung „Deutschland“ Andreas Menzel als Reporter der Vossischen Zeitung Christian Faludi als Mäzen Harry Graf Kessler Franz Schiecke als amerikanischer Reporter Philip M. Powers Synchronisation: Carolin Franke Erzählerin – Lotte: Svea Geske Foto: Marie Juchacz und Elisabeth Röhl (MSPD) in Weimar, Berliner Illustrirte Zeitung vom 9. März 1919
Liebe Freundinnen und Freunde, zur Prime Time am Samstagabend die neue Lage. Die Russen haben also die USA gehackt, sagt die New York Times - hacken sie auch Deutschland?Wir reden auch über Fake News und was man gegen sie machen kann (keine Gesetze). Ulf hat Klage in Karlsruhe eingereicht und das neue ICE-WLAN im Livebetrieb getestet (nicht gut). Zum Schluß noch ein paar Worte zum Berliner U-Bahn-Treter. Euch allen einen guten Start in die neue Woche wünschen Philip und Ulf Hausmitteilung Bei iTunes ist die Lage der Nation hier zu finden - wir freuen uns über Abos & gute Bewertungen: Eure Sterne und "hilfreich"-Bewertungen helfen beim Ranking und damit dabei, dass neue Hörerinnen und Hörer die Lage finden können. Wenn euch unser Podcast gefällt freuen wir uns über eine Spende auf das Konto der "Lage der Nation" - und hier könnt ihr auch direkt eine Überweisung in eurem Banking-Programm öffnen, wenn es den BezahlCode-Standard unterstützt Wenn Ihr nichts mehr verpassen wollt, abonniert Ihr den niederfrequenten Kuechenstud.io-Newsletter. Unsere beliebten LdN-Shirts und Hoodies bekommt ihr im kuechenstud.io Shop. Wir haben eine Fanpage auf Facebook und freuen uns über einen Klick auf "Like". Und bei Twitter sind wir natürlich auch zu finden. Begrüßung Russen hacken USA The Perfect Weapon: How Russian Cyberpower Invaded the U.S. (New York Times) Fake News News Feed FYI: Addressing Hoaxes and Fake News Europeans greatly overestimate Muslim population, poll shows (Guardian) Unionspolitiker wollen Strafregelungen gegen Fake-News SPD wirbt vor Bundestagswahl für Initiative gegen "Fake-News" Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutze des Deutschen Volkes. Vom 4. Februar 1933. Inside Facebook (Süddeutsche Magazin) Fake News Expert On How False Stories Spread And Why People Believe Them (Fresh Air Podcast) NETZPOLITIK: „Härtere Gangart“ (Spiegel) U-Bahn Treter Polizei nimmt mutmaßlichen U-Bahn-Treter fest (Spon) Michael Kuhr Michael Kuhr will Stiftung zur Verbrechensaufklärung gründen (Morgenpost) Verabschiedung Die "Lage der Nation"-Shirts kaufen