Die Universitätsbibliothek (UB) verfügt über ein umfangreiches Archiv an elektronischen Medien, das von Volltextsammlungen über Zeitungsarchive, Wörterbücher und Enzyklopädien bis hin zu ausführlichen Bibliographien und mehr als 1000 Datenbanken reicht. Auf iTunes U stellt die UB unter anderem eine…
Ludwig-Maximilians-Universität München
The experience of ageing has become more and more pluralized and diversified in recent years, with retirement migration being one important expression of such lifestyles oriented towards consumption and self-realization. Within Europe, Spain is the most important destination for retirement migrants. This study focuses on German retirement migrants living in the city of Denia on the Spanish Mediterranean coast. Empirically based on a large-scale quantitative survey of European retirement migration to Spain and a locally embedded ethnographic field study, this investigation provides a detailed insight into the life circumstances, socio-economic features and general characteristics of this particular group of migrants. Besides the empirically based descriptions of quotidian activities, attitudes, self-concepts and modes of life of the German retirement migrants in Denia, a specific focus of the study is centered on transnational family relations and the experience of ageing within retirement migration. Within retirement migration, transnationality is produced in a number of ways. Extended use of telecommunication and media, frequent travels and visits, the regular keeping-up of plurilocal living arrangements between Germany and Spain and a cultural bifocality based on social integration within multiple localities provide the basis for the transnational characteristics of this social phenomenon. Familial and social relations to the areas of origin are largely perpetuated and, while family relations are usually experienced as satisfactory despite spatial separation, areas of tension within families may occur in situations in which the provision of care, especially for grandchildren or ageing parents, may become necessary. Hence, in regard to family relations, the project of retirement migration is often perceived by the actors as being situated within conflicting areas of personal self-realization and autonomy linked to living in Spain on the one hand and familial obligations and responsibilities on the other hand. However, the positive images and conceptions of ageing in Spain are crucial for the retirement migrants and ultimately serve as an explanation and personal justification for their physical separation from families and friends. People reported to be happier, more active and healthier, evaluating the advantages of living in Spain as outweighing the disadvantages of being separated from their families. Spain is constructed as a place of warmth, health and freedom, where an active, meaningful and preventive lifestyle can be performed. This is contrasted with more negative depictions of Germany, where the retirement migrants localize much smaller chances of successful ageing.
Mon, 22 Jun 2015 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/18384/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/18384/1/Pfeifer_Gabriele.pdf Pfeifer, Gabriele ddc:170, ddc:100, Fakultät für Kulturw
Ziel der Arbeit ist es, mittels empirischer Befragungen und deren systematischer Auswertung eine religionswissenschaftliche und religionssoziologische inhaltliche Erkundung von Nachtodvorstellungen und deren Deutungsgebern im heutigen Deutschland zu leisten. Darüber hinaus werden damit in diesem bisher kaum beachteten Forschungsfeld generelle Ansätze zur Erkundung heutiger Glaubenswirklichkeiten für die religionswissenschaftliche Forschung aufgezeigt bzw. angeregt.
Mon, 20 Jan 2014 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/17399/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/17399/1/Mikli_Sandra.pdf Mikli, Sandra ddc:890, ddc:800, Fakultät für Kulturwissenschaften
Tue, 2 Jul 2013 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/17006/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/17006/1/Fendt_Michael.pdf Fendt, Michael ddc:390, ddc:300, Fakultät für Kulturwissenschaften 0
Mon, 11 Feb 2013 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/18771/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/18771/1/Panayotova-Gruen_Diliana.pdf Panayotova-Grün, Diliana ddc:360, ddc:300, Fakultät für Kulturwissenschaften
An der Schnittstelle von Ethnologie und Journalismus untersucht die Arbeit die Entwicklungen und Potenziale von "Media Diversity" für die deutschen Medien. Unter dem Begriff Media Diversity entwickelt sich seit einigen Jahren ein relativ neuer und vielversprechender Ansatz, die etablierten Konventionen medialer Berichterstattung herauszufordern und um andere Perspektiven zu erweitern. Fürs Erste lässt sich Media Diversity als Konzept skizzieren, das beansprucht, die in einer Gesellschaft bestehende Vielfalt, Verschiedenheit oder Heterogenität in den Medien wertschätzend anzuerkennen, gleichberechtigt einzubinden und für den Abbau von struktureller Benachteiligung und Diskriminierung einzutreten. Vielfalt kann sich dabei auf so unterschiedliche Aspekte beziehen wie Alter, Geschlecht, sexuelle Orientierung, körperliche und mentale Verfasstheit, soziale Herkunft oder soziale Klasse, Beruf und Bildung, religiöse, kulturelle und ethnische Zugehörigkeit. Forderungen nach Media Diversity richten sich sowohl auf Medienproduktion und entsprechende Teilhabe als auch auf Medieninhalte. Die Arbeit untersucht das Feld des Journalismus hinsichtlich seiner Positionen, Politiken und Aktivitäten in Bezug auf Media Diversity. Einen ersten Zugang bieten Selbstverständnis, Rollenbild und Arbeitsroutinen des journalistischen Feldes. Dabei wird untersucht, inwiefern Media Diversity oder entsprechend verwandte Fragestellungen im journalistischen Selbstverständnis vorkommen und wie sie dort verhandelt werden. Die journalistischen Routinen, die innerhalb dieses Selbstverständnisses professionelles Arbeiten gewährleisten, rücken die Bedingungen in den Blick, die den notwendigen Rahmen bilden, in dem Media-Diversity-Ansätze gedacht werden müssen. In einem zweiten Zugang geht es, basierend auf einer Feldforschung in einer journalistischen Masterklasse, um die journalistische Ausbildung; um die Frage, auf welche Weise junge Journalist*innen in ihren Beruf sozialisiert werden, welche Rolle Media Diversity im Lehrplan einnimmt und welche verwandten Angebote bestehen. Einen dritten Zugang eröffnen die Politiken der öffentlich-rechtlichen Rundfunksender in Bezug auf Migration und Integration. Forderungen nach Veränderungen beziehen sich dabei vor allem auf die drei Bereiche Programminhalte, Personalstruktur und Bewusstseinsbildung. Dieser Teilaspekt der Bewusstseinsbildung wird in einem vierten Zugang vertiefend untersucht. Anhand der eigenen Tätigkeit als Leiterin solcher bewusstseinsbildenden Workshops und Seminare werden diese bezüglich ihres Potenzials für die Umsetzung und Verstetigung von Media-Diversity-Konzepten befragt. Die Ergebnisse dieser Verortung von Media Diversity im journalistischen Feld werden schließlich einer kritischen Prüfung unterzogen. Während Diversity als politisches Projekt begriffen werden kann, das für den Abbau von Diskriminierung und Benachteiligung eintritt, kommt in der Übertragung auf die Medien der Aspekt der Repräsentation hinzu – und zwar sowohl im Sinne von Vertretung, wie es auch in Diversity angelegt ist, als auch im Sinne von Darstellung. Es stellt sich also die Frage, inwiefern sich Ansätze von Diversity in der medialen Repräsentation niederschlagen können, welche Bedingungen dafür nötig sind, bzw. dem entgegenstehen. Aus kulturwissenschaftlichen Perspektiven wird aufgezeigt, in welches theoretische Spannungsfeld Media Diversity eingebettet ist und diskutiert, inwiefern Media Diversity als hegemoniale Praxis gesehen werden muss. Dazu werden die institutionellen Bedingungen des journalistischen Feldes und die in Diversity angelegte Differenzbildung kritisch beleucht. Abschließend diskutiert die Arbeit mit Bezug auf das Konzept des Friedensjournalismus und mit einer theoretischen Fundierung durch Postkoloniale Kritik und Kritische Weißseinsforschung, welche Möglichkeiten einer Neubesetzung von Media Diversity denkbar sind.
Tue, 29 Jan 2013 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/15622/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/15622/1/Pfeifer_Manfred.pdf Pfeifer, Manfred ddc:790, ddc:700, Fakultät für Kulturwissenschaften
Mon, 28 Jan 2013 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/17393/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/17393/1/Lamminger_Navina_Ayline.pdf Lamminger, Navina ddc:890, ddc:80
In der vorlegenden Arbeit wird die in den Ueberlieferungen sproradisch erwaehnte Gruppe Shang-Yan aus der Shang-Dynastie (16.-11. Jhrt v.Chr.) in der chinesischen Geschichte untersucht. Es geht darum, ihre Geschichte durch das Studium von Quellen (vor allem solchen, die von den Vorstellungen aus der spaeteren Zhou-Dynastie unabhaengig sind) moeglichst wirklichkeitsnah zu rekonstruieren und auch die damit zusammenhaengende Frage nach der Lage der Hauptstadt Yan der Shang-Dynastie zu beantworten. Eine parallele Untersuchung dreier unabhaengiger Quellen, archaeologische Belege, philologische Belege und historische Quellen, fuehrt zu diesem Ziel.
Sun, 15 Jul 2012 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/14692/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/14692/1/Isleif_Karl_Heinz.pdf Isleif, Karl-Heinz ddc:700, ddc:780, Fakultät für Kulturwissenschaften 0
Fri, 22 Jul 2011 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/16879/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/16879/1/Riehle_Alexander.pdf Riehle, Alexander ddc:880, ddc:800, Fakultät für Kulturwissenschaften
Fri, 22 Jul 2011 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/16349/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/16349/1/Hutterer_Andreas.pdf Hutterer, Andreas ddc:750, ddc:740, ddc:730, ddc:700, Fakultät für Kulturwissenschaften
Bilder sind weitaus vielschichtiger, als der Begriff „Bild“ es zu vermitteln vermag. Ausgehend von dieser Feststellung beschäftigt sich die vorliegende Arbeit mit dem Aussagepotential, das Bilder aus schriftlosen Kulturen heute noch haben. Postuliert wird, dass Bilder eine wertvolle Quelle für den Archäologen sein können - dies jedoch unter der Voraussetzung, dass nicht ihre ursprüngliche Bedeutung zu ergründen versucht, sondern stattdessen die Strukturen ihrer Nutzung, die „Bildpraxis“, untersucht wird. Dies ist über eine Einordnung in den archäologischen Kontext möglich. Die Vorgehensweise wird anhand von figürlich verzierten Gürtelplatten erprobt, welche vor allem vom 5. Jahrhundert v. Chr. bis zur Zeitenwende im nordchinesischen Steppenraum auftreten. Deutlich wurde dabei, dass die Bildobjekte eindeutig intentionell und bestimmten Konventionen folgend genutzt wurden. Klar zu unterscheidende Motivgruppen traten regional begrenzt auf und waren sowohl alters- als auch geschlechtsspezifisch. In die Auswertungen wurden jedoch auch Gürtelplatten einbezogen, die außerhalb des nordchinesischen Steppenraumes, im heutigen Zentral- und Südchina, gefunden wurden. Wenig verblüffend ist dabei die Tatsache, dass sich hier gänzlich andere Strategien der Nutzung feststellen lassen. Gemeinsam ist beiden Gebieten, dass Gürtelplatten Mittel der Kommunikation und Distinktion waren. Der Anhang der Arbeit beinhaltet einen Katalog mit ausführlichen Informationen zu Objekten und Fundorten sowie Grabinventar- und Objekttafeln und zahlreiche Kartierungen.
Tue, 25 Jan 2011 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/13621/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/13621/1/Grigull_Tom.pdf Grigull, Tom ddc:700, ddc:730, Fakultät für Kulturwissenschaften
In dieser Arbeit zur Marmorinkrustation öffentlicher, stadtrömischer Architektur werden zunächst die Techniken rekonstruiert, die eingesetzt wurden, um die Wandverkleidungen an der Wand zu befestigen. Diese detaillierte Kenntnis der Arbeitsvorgänge macht es möglich, allein aufgrund der Spuren in den Ziegelmauern von Gebäuden auf das ursprüngliche Erscheinungsbild der Inkrustationen zu schließen. Durch eine transparente Darlegung der Befunde wurde die Vergleichbarkeit der unterschiedlich detailliert erhaltenen Befunde gewährleistet. Die Methode wurde zur Rekonstruktion der aussagekräftigsten Befunde aus dem Zeitraum zwischen dem 1. Jahrhundert v. Chr. und dem 7. Jahrhundert n. Chr. in Rom angewandt. Es wurde das Aussehen der jeweiligen Gliederungsschemata beschrieben, rekonstruiert und analysiert; Kriterien hierfür waren die Stellung der Dekoration in ihrem Verhältnis zu anderen Inkrustationen, ihre Farbigkeit, das Verhältnis der Dekorationsschemata zu real-statischen Zusammenhängen, der Abstraktionsgrad sowie die soziale Dimension der Inkrustationen, welche auch anhand der antiken Quellen erschlossen werden konnte.
Tue, 2 Feb 2010 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/12554/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/12554/1/Preis_Claudia.pdf Preis, Claudia ddc:700, ddc:780, Fakultät für Kulturwissenschaften
Mon, 25 Jan 2010 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/12817/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/12817/1/Wastlhuber_Christian.pdf Wastlhuber, Christian ddc:900, ddc:950, Fakultät für Kulturwissens
Mon, 20 Jul 2009 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/14885/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/14885/1/Mueller-Witte_Frank.pdf Müller-Witte, Frank ddc:490, ddc:400, Fakultät für Kulturwissenschaften
Funde Rheinischen Steinzeugs sind auf der ganzen Welt bekannt, besonders im Kontext englischer und niederländischer Niederlassungen. Im 17. und 18. Jahrhundert gelangte es auch in die französische Kolonie Neufrankreich im heutigen Kanada. Die Dissertation beschäftigt sich mit diesem Phänomen, dokumentiert das Fundmaterial Rheinischen Steinzeugs der Stadt Quebec und wertet es in zeitlicher, räumlicher und funktionaler Sicht aus. Aufbauend hierauf werden Aussagen über die soziale Verteilung, mögliche Handelswege und Gründe für die Präsenz dieses Keramiktyps in Neufrankreich getroffen.
Mon, 11 Feb 2008 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/10156/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/10156/1/Muhle_Barbara.pdf Muhle, Barbara ddc:930, ddc:900, Fakult
Die Dissertation untersucht anhand der osmanischen Kadiamtsregister den städtebaulichen Aufbau der Handelsstadt Rodoscuk in den Jahren 1546-1553. Darüber hinaus bilden Zusammensetzung und Leben der örtlichen Bevölkerung einen Schwerpunkt der Arbeit.
Ziel dieser Arbeit war es - ausgehend vom Stand der aktuellen ägyptologischen Forschung - die wichtigsten der bisher bekannt gewordenen Hypothesen zum Bau der Pyramiden und entsprechende Bauvorschläge nach wissenschaftlichen Methoden zu analysieren und daraufhin zu überprüfen, inwieweit die Pyramiden des AR danach errichtet werden konnten. Darauf aufbauend wurde eine eigene, aus den archäologischen Befunden ableitbare und in sich widerspruchsfreie Hypothese für den Bau der Stufenpyramiden im AR entwickelt. Verschiedenen bisher veröffentlichten Hypothesen zum Pyramidenbau (Stadelmann, Arnold, Lehner, Goyon, Klemm und Klemm, Lattermann, Houdin) liegt der Einsatz von senkrecht auf die Pyramiden zuführenden oder um die Pyramide herum angeordneten Rampen (Integralrampen) zugrunde. Andere Vorschläge beinhalten steile, parallel zu den Stufen des Kernmauerwerks angeordnete Rampen (Landt, Graefe). Weitere Bauvorschläge befassen sich mit dem Einsatz von Seilwinden (z.B. Riedl, Pitlik, Keyssner). Bei den meisten Hypothesen wird jedoch entgegen den archäologischen Befunden von einer schichtweisen Verlegung des Kernmauerwerks ausgegangen. Ungelöst bleiben fast immer auch die Fragen des Aufsetzens des Pyramidions und der gefahrlosen Montage der Außenverkleidung sowie deren Glättung. Berechnungen zu Bauzeiten werden nur selten vorgelegt. Die im Rahmen dieser Arbeit durchgeführten Untersuchungen und Überlegungen führen zu der Schlussfolgerung, dass die bautechnischen Schwierigkeiten bei der Knickpyramide die Baumeister zwangen, eine andere, gegen Bodensenkungen und Erdstöße sichere Bauweise für den Bau der Roten Pyramide zu entwickeln, die darüber hinaus auch der Forderung des Königs nach einer schnellen Fertigstellung genügen konnte. Das Ergebnis war die Errichtung des Pyramidenkerns in Stufenform, um einerseits eine größere Stabilität des Baukörpers zu erzielen und andererseits über auf allen vier Seiten des Bauwerks parallel zum Kernmauerwerk angeordneten Rampen in möglichst kurzer Zeit viel Material zu transportieren. Hinzu kam die Verwendung größerer Steinformate. Beim anschließenden Bau der Cheopspyramide wurde diese Bauweise unter Verwendung noch größerer Steinformate übernommen, um dieses gewaltige Bauwerk in überschaubarer Zeit erstellen zu können. Mit der hiermit vorgelegten Bauhypothese für die Stufenpyramiden im AR wird eine Kombination zwischen den archäologisch belegten Prinzipien der Rampe und der Walze in der Verwendung als Seilwinde vorgeschlagen. Damit können parallel zu den einzelnen Stufen des Kernmauerwerks und der äußeren Umbauung (Arbeitsplattform) angeordnete Rampen mit wesentlich größerer Neigung angenommen werden, als dies in bisher formulierten Bauhypothesen für den Materialtransport mittels Zugmannschaften möglich ist. Dadurch wird, wie am Beispiel der Pyramide des Mykerinos gezeigt, eine Bauweise möglich, die ohne senkrecht auf die Pyramide zulaufende bzw. umlaufende Rampen geringer Neigung auskommt. Auch Vorschläge für komplizierte Techniken für den Bau werden dadurch obsolet. Die Verwendung mehrerer Rampen mit einer großen Steigung (26,5°; Steigung 2:1) auf den einzelnen Stufen des Kernmauerwerks und der Umbauung sowie auf jeder Seite der Pyramide führt zu einem hohen Materialfluss und ermöglicht so eine zeitoptimierte Errichtung des Bauwerks. Im Anschluss an die Errichtung des Kernmauerwerks und nach Rückbau der dafür benötigten Baurampen erfolgte Schicht für Schicht der Bau des Verkleidungsmauerwerks, der äußeren Verkleidungsschicht und der Außenverkleidung. Dafür wurden entlang der Außenseiten der Pyramide stufenförmige Arbeitsplattformen und Baurampen eingerichtet, die nach Fertigstellung der Pyramide im Takt mit der Glättung der Außenverkleidung von oben nach unten wieder abgebaut wurden. Durch die Umbauung mit der Arbeitsplattform über die Fluchtlinie der Außenverkleidung der Pyramide hinaus ergibt sich eine einfache Methode zur Konstruktion der Pyramidenspitze und des Aufsetzens des Pyramidions. Der Berechnung der Transportleistungen und den sich daraus ergebenden Bauzeiten liegen jeweils die ungünstigsten Annahmen wie Größe und Gewicht der Steinblöcke, große Gleitreibungszahl der Oberflächen der Rampen, lange Taktzeiten etc. zugrunde. Günstigere Werte würden zum Einsatz einer geringeren Anzahl von Rampen bzw. kürzeren Bauzeiten führen. Verschiedentlich sind auch bauliche Alternativlösungen (z.B. Oberfläche der Rampen) angesprochen, die jedoch die Bauweise nicht grundsätzlich beeinflussen. Eine Berechnung der Bauzeiten für die Pyramiden des Mykerinos, des Snofru (Rote Pyramide) und des Cheops ergibt unter realitätsnahen bautechnischen Annahmen folgende Werte: Pyramide des Mykerinos: Planung und Vorbereitung 1 Jahr; Bau einschließlich Glättung ca. 4,1 Jahre; insgesamt 5,1 Jahre Rote Pyramide: Planung und Vorbereitung 2 Jahre; Bau einschließlich Glättung ca. 16,4 Jahre; insgesamt 18,4 Jahre Cheopspyramide: Planung und Vorbereitung 2 Jahre; Bau einschließlich Glättung ca. 20,2 Jahre; insgesamt 22,2 Jahre. Diese Bauzeiten passen zu der allgemein angenommen Dauer der Herrschaft der Könige Snofru mit 35 Jahren, Cheops mit 23 Jahren und Mykerinos mit 28 bzw. 6 Jahren. Die vorgeschlagene Lösung für den Bau der Stufenpyramiden im AR widerspricht weder den Beschreibungen des Herodot, wonach die Pyramiden in Stufen errichtet und von oben nach unten fertig gestellt wurden, noch der Schilderung des Diodor, nach denen die Pyramiden durch terrassenförmige Erdaufschüttungen (Nilschlammziegel) entlang der Außenseiten gebaut wurden. Sie zeigt vielmehr, dass beide historische Schilderungen, die auf den ersten Blick in offensichtlichem Widerspruch zueinander stehende Baubeschreibungen wiedergeben, sich dennoch nicht widersprechen. Die in dieser Arbeit auf der Grundlage der archäologischen Befunde entwickelte Hypothese „Pyramidenbau mit Rampen und Seilwinden" verbindet erstmals den Einsatz steiler, parallel zu den Stufen des Kernmauerwerks angeordneter Rampen in Kombination mit der Walze in Form der Seilwinde für den Materialtransport und den Bau einer Arbeitsplattform für die gefahrlose Montage des Pyramidions und die Glättung der Pyramidenverkleidung. Die Hypothese wird hiermit zur Diskussion gestellt.
Mon, 16 Jul 2007 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/11755/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/11755/1/Schneider_Antonia.pdf Schneider, Antonia ddc:490, ddc:400, Fakultät für Kulturwissenschaften
Mit dieser Dissertation wird ein bedeutender Beitrag zur Grundlagenforschung der Altorientalistik geleistet. Ihr Ziel war es, herkunftsbestimmte und datierte Denkmäler einer künstlerischen Gattung zu sammeln, die es uns ermöglicht, ein chronologisches Gerüst zum Verständnis der achaimenidenzeitlichen Kunst zu schaffen. Die Glyptik schien dafür, wie keine andere Gattung, besonders geeignet. Sie begegnet uns in Gestalt von Siegelabrollungen bzw. -abdrücken auf zahllosen gesiegelten Tontafelurkunden, die sowohl herkunftsbestimmt wie datiert sind, bislang aber niemals systematisch ausgewertet wurden. Die wohl bedeutendsten Fortschritte und Erkenntnisse der Dissertation konnten in den folgenden Themenbereichen erzielt werden: (1) Im einführenden Kapitel der Dissertation wurden erstmals grundlegende kunsttheoretisch-konzeptionelle Gedanken zum Begriff, zur "Persönlichkeit" wie zur Genese der achaimenidischen Kunst entwickelt. Der weitverbreiteten graecozentrischen Interpretation wurde eine neue iranozentrische Interpretation gegenübergestellt. Eine analytische Skizze der Forschungsgeschichte der achaimenidischen Glyptik, ihrer Etappen, Fundorte und Chronologie erwies sich als unumgänglich und wurde hier das erstemal überhaupt publiziert. Ebenso eine kritische Würdigung der Benennung und Definition der wichtigsten achaimenidenzeitlichen Siegelstile. (2) Unentbehrliche Grundlage und Ausgangspunkt aller Überlegungen der Dissertation war die Schaffung eines, bislang ja noch nicht verfügbaren, Denkmälerkorpus. Es sollten unter den Tontafelurkunden aus dem Babylonien der Achaimenidenzeit alle diejenigen erfasst werden, die gesiegelt sind. Der Publikationsstand ihrer Siegel sollte geklärt werden, noch unpublizierte gesiegelte Tontafeln sollten ermittelt werden, die Zahl auch ihrer Siegel geklärt werden. Als Ergebnis einer systematischen Durchsicht einiger Zigtausend Tontafeln, die in über 100 Museen und Privatsammlungen weltweit aufbewahrt werden, konnte das überhaupt erste Korpus herkunftsbestimmter, datierter gesiegelter Tontafeln aus dem Babylonien der Achaimenidenzeit erstellt werden. Die Tontafelfunde aus den einzelnen Archivfundorten wurden in Kapitel II beschrieben, die Ergebnisse in den analytischen Bibliographien, synoptischen Analysen und Übersichten des Kapitels XVIII.2 und .3 festgehalten. In einem Katalog der gesiegelten Tontafeln sind mehr als 1300 Tontafelurkunden in chronologischer Abfolge ihrer Ausstellungsdaten, nach Regierungszeiten der Achaimenidenherrscher und Herkunftsorten geordnet, aufgelistet. Dieser Tontafelkatalog ist Grundlage und Ausgangspunkt der vorliegenden Dissertation wie für alle weiterführenden Forschungen, enthält er doch auch Hinweise auf die zahlreichen noch unpublizierter Siegel vieler publizierter und noch unpublizierter Tontafeln. Davon ausgehend konnte das überhaupt erste Korpus herkunftsbestimmter, datierter Siegel aus dem Babylonien der Achaimenidenzeit geschaffen werden. In einem zweiten Katalog, dem Siegelkatalog, wurden 1127 Siegel (Cylindersiegel, Stempelsiegel und Ringe) nach ihren Bildinhalten, in einer festgelegten Abfolge von Motivthemen, nach Szenen- und Einzelmotivthemen getrennt, aufgelistet. Dem Korpus ist eine umfangreiche photographische (und zeichnerische) Dokumentation von 2042 Abbildungen beigefügt. Etwa drei Viertel der Katalogsiegel sind bisher noch unpubliziert und werden in dieser Dissertation überhaupt das erstemal in Makrophotos bekannt gemacht bzw. werden hier in verbesserter Form neu publiziert. Eine bedeutende Anzahl von bisher nicht bzw. in unbrauchbarer Form publizierten Siegeln der Tontafeln des Murašû-Archivs aus Nippur, die im University Museum zu Philadelphia, Pa., aufbewahrt werden, und von Siegeln der UET IV-Texte aus Ur, die sich im Irak-Museum, Baġdâd, befinden, insgesamt über 850 Siegel, sind hier überhaupt zum erstenmal publiziert. Damit konnte der bislang verfügbare Denkmälerbestand ganz wesentlich erweitert werden. Beiden Katalogen ergänzend zu Seite gestellt wurde in Kapitel XVIII.3 ein bibliographischer Katalog, der alle Monographien, Aufsätze und Kataloge von Museen und Privatsammlungen auflistet, die die Glyptik der Achaimenidenzeit zum Thema haben. Er ist als Beitrag zu einem Korpus der Glyptik der Achaimenidenzeit insgesamt zu sehen. Er hilft uns, unter den Denkmälern nicht nur Babyloniens, sondern auch der anderen achaimenidischen Reichsprovinzen, systematisch zu unterscheiden zwischen denen mit gesicherter Provenienz und denen, die über den Kunsthandel bekannt geworden sind. (3) Zentrales Anliegen der vorliegenden Dissertation, die sich als Beitrag zur achaimenidischen Kunstforschung sieht, ist die Ikonographie. Um eine erfolgversprechende Annäherung an motivtypologische Fragestellungen erst möglich zu machen, um die Beschreibung von Siegelbildinhalten im Text des Siegelkataloges und der einzelnen Kapitel, sowie in synoptischen Übersichten überhaupt in leicht handhabbarer und platzsparender Weise zu ermöglichen, um die motivtypologischen Merkmale von Siegeln in abgekürzter Schreibweise darstellen zu können, erwies es sich als unumgänglich ein Notationssystem zuschaffen, das sich einer abgekürzten Notationsweise bedient. Auch hier mußte Neuland betreten werden. Bislang existierte kein System vergleichbarer Art. Das vom Autor in dieser Dissertation erstmals präsentierte Notationssystem ist im Laufe langjähriger Studien entstanden und hat sich im privaten wissenschaftlichen Gebrauch als sehr effizient bewährt. Es ist in Kapitel III ausführlich beschrieben. Es macht eine Verständigung über die Siegelbildtypologie in kurzer, präziser und hinreichend anschaulicher Form möglich. Es ist in seiner Handhabung weder auf eine einzelne Denkmälergattung noch auf eine Periode der altorientalischen Kulturgeschichte beschränkt und gleichzeitig leicht modifizierbar. (4) Die Katalogsiegel wurden In den Kapiteln VII-XIV, nach Motivthemen, Motivthemenvarianten und Motiven geordnet, auf ihre motivtypologischen Merkmale hin untersucht. Dabei wurden 21 Motivthemen mit 64 Themenvarianten und über 200 Motivgruppen unterschieden, die ihrerseits wiederum zahlreichen Motivtypengruppen zugeordnet werden konnten. Die ikonographische Analyse der Katalogsiegel erfolgt dabei jeweils in zwei Schritten: Es galt in einem ersten Schritt zunächst die geographische Verbreitung der Siegelbildmotive, -motivtypen und -motivtypengruppen zu beschreiben. Ausgehend von den herkunftsbestimmten und durch ihre Textbindung datierbaren Katalogsiegeln aus Babylonien wurden auch herkunftsbestimmte Siegel aus den anderen Reichsprovinzen in die Diskussion mit einbezogen, insbesondere solche, die durch ihre Textbindung, ihre Fundumstände oder antiquarische Merkmale (ihre Flügelringtypen) Datierungshinweise liefern. Sie sind in Kapitel XVIII.7-14 nach Motivthemen, Motiven und ihren motivtypologischen Merkmalen, sowie nach ihren Herkunftsregionen und -orten geordnet, in synoptischen Analysen aufgelistet. Dort sind auch alle übrigen Basis-Daten jedes Siegels erfaßt. Dabei wurde die neu entwickelte abgekürzte Notationsweise verwendet. So konnte eine erste, bislang nicht verfügbare, umfangreiche "motivtypologische Grammatik" achaimenidenzeitlicher Siegel geschaffen werden, in der in paradigmatischer Weise die Motive, Motivtypen und Motivtypenvarianten der Siegel in ihrer Struktur erfaßt und nach Motivtypengruppen geordnet werden, und aus der ihre geographische wie chronologische Verbreitung und ihre Stilzugehörigkeit ersichtlich wird. Sie macht die Merkmale der Siegel in ihrer komplexen Fülle erst wirklich bewußt und transparent. Diese strukturelle Analyse ist Grundlage und Ausgangspunkt für alle weiterführenden ikonographischen Studien. Es bleibt die Aufgabe, vergleichbare motivtypologische Grammatiken auch für die Denkmäler der anderen Achaimenidenprovinzen zu erstellen. In einem zweiten Schritt wurde dann die Frage nach der Chronologie der Siegel gestellt. Siegellaufzeiten, die sich aus den Ausstellungsdaten der gesiegelten Tontafeln ablesen lassen, datierbare Antiquaria der Siegelbilder, insbesondere deren geflügelte Ringe, geben Aufschluß über die relative Chronologie der Siegel, d.h. ihren Verwendungszeitraum, und damit schließlich über ihre absolute Chronologie, d.h. ihre Entstehungszeit. Die Identität der Siegelinhaber wurde gleichzeitig angesprochen. Siegelbildlegenden auf den Siegeln selbst bzw. Siegelbildbeischriften, die deren Abrollungen bzw. Abdrücken auf den Tontafeln beigefügt wurden, geben uns Auskunft über die Identität der Siegelinhaber. Die Katalogsiegel ließen sich mehreren Stilgruppen zuordnen. Neben Siegeln einheimischen babylonischen Stils begegnen Siegel des persischen (Hof-)Stils der neuen Leitkultur und Siegel, die Merkmale der "graeco-persischen" Stilgruppen der achaimenidenzeitlichen Kunst Kleinasiens/Anatoliens zeigen. Aussagen über die Verbreitung der Siegelstile unter den Siegeln von Individuen unterschiedlichster Ämter, Funktionen, sozialer Stellung, ethnischer wie religiöser Zugehörigkeit wurden möglich, die in den einzelnen Regionen Babyloniens zu den Regierungszeiten der einzelnen Achaimenidenherrscher lebten. (5) In den Kapiteln V und VI wurde die Frage nach der Form und Typologie sowie der ikonographischen Deutung der königlichen Kidaris und des Flügelringsymbols gestellt und die Möglichkeit ihrer generellen Datierbarkeit diskutiert. Eine chronologische Abfolge der Kidarentypen ließ sich nicht feststellen. Die Kidaris der Achaimenidenkönige ist eine dynastische Krone und eben keine persönliche Krone. Es gelang aber termini a quibus für die Verwendung bzw. termini ad quos für die Entstehung von 8 Flügelringtypen zu definieren. Dies hat Konsequenzen für die Datierung der Achaimenidenreliefs. Darüberhinaus konnte eine neue Deutung des achaimenidischen Flügelringsymbols gefunden werden. (6) In Kapitel XV wurde schließlich ein chronologisches Resumé gezogen, das die Siegel aller Motivthemen der Kapitel VII-XIV zusammenführt. Es entstand damit eine erste, bislang nicht verfügbare, chronologische Übersicht herkunftsbestimmter, datierter achaimenidischer/ achaimenidenzeitlicher Glyptik.
Der Godesberg in Bonn-Bad Godesberg war vor dem Bau der Burg Godesberg Standort eines spätantiken Burgus und eines karolingerzeitlichen bis hochmittelalterlichen Gräberfeldes, das sich wohl einer in den Schriftquellen belegten Michaelskapelle zuordnen lässt. Der Bau der erzbischöflichen Landesburg erfolgte im Jahr 1210 durch den Kölner Erzbischof Dietrich von Hengebach. 1583 wurde sie im Zuge des Kölnischen Krieges zerstört. Die Dissertation beinhaltet die Aufarbeitung einer archäologischen Untersuchung, die 1959/60 durch Adolf Herrnbrodt durchgeführt wurde. Ergänzend wurden der aufgehend erhaltene Baubestand und die Schriftquellen hinzugezogen.
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der letzten Phase des interdisziplinären Deutsch-Omanischen Kooperationsprojekts „Transformationsprozesse in Oasensiedlungen Omans“, das seit 1998/99 durchgeführt und Mitte 2007 abgeschlossen wurde. Die Untersuchungen dieser letzten Projektphase wurden in den Jahren 2004 und 2005 im alten Kernland Omans, den großen Oasen Izki und Nizwa sowie auf dem Jebel Akhdar durchgeführt. Die vorliegende Arbeit konzentriert sich dabei auf die prähistorischen bzw. vorislamischen Perioden, die Islamische Zeit wird nur überblicksmäßig miteinbezogen, um das Bild abzurunden. Nach einem Überblick über das Gesamtprojekt und den Forschungsraum mit seiner naturräumlichen Gliederung, wird auf die Methodik des Surveys und der Keramikbearbeitung eingegangen. Auf einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand zu Entstehung und Entwicklung der Oasensiedlungen Omans folgt eine kurze Darstellung der archäologischen Ergebnisse der Projektphasen von 1998-2003. Anschließend werden Topographie, Forschungsgeschichte, die Fundstellen und die Funde (Keramik und Kleinfunde) der untersuchten Oasen Izki, Nizwa und des Jebel Akhdar behandelt und die Ergebnisse kurz zusammengefasst. Auf die abschließende Gesamtschau folgt, nach Oasen gegliedert, ein Katalog der Fundstellen, in dem der Vollständigkeit halber auch die islamischen Fundplätze enthalten sind.
Die Ausgangsfrage der Arbeit lautet: Wie konstruiert ein Individuum Werturteile über Fremde? Damit schließt die Arbeit an die ethnologische Selbstbild/Fremdbild-Forschung an, erweitert diese aber um die individuelle Perspektive. Mit Bezug auf den Kognitionspsychologen Lawrence Barsalou wird ein Modell der Entstehung von Werturteilen entwickelt. Im Wesentlichen trennt es die assoziative Entstehung eines Werturteils von der syntaktischen. Der Nutzen des Modells für die Textanalyse liegt darin, dass ein Werturteil mit dieser Trennung auf unterschiedliche gesellschaftliche und biographische Hintergründe zurückgeführt werden kann. Damit kann die Dynamik besser verstanden werden, mit der ein Individuum auf verschiedene Inhalte seiner Gesellschaft zurückgreift, um seine Beobachtungen zu bewerten. In dieser Dynamik spielt auch der Diskursbegriff von Michel Foucault eine wichtige Rolle. Im Anschluss wird dieses Modell der Entstehung von Werturteilen in eine Methode der Textanalyse eingebettet. Die Methode stützt sich auf die literaturwissenschaftliche Intertextualitätstheorie. Ziel der Analyse ist es nicht, die Verbindungen im Gehirn des Autors zu rekonstruieren, wie es die neurokognitive Grundlage des Modells nahelegen könnte. Sondern es geht darum, die Bezüge und Verbindungen im intertextuellen Bedeutungsgewebe zu suchen, die bei der Entstehung von Urteilen beteiligt waren. Auf knapp 120 Seiten wird ein Großteil der Werturteile analysiert, die Martin Gusinde in seiner Ethnographie über die Selk'nam geäußert hat. Mehrere Urteile werden jeweils thematisch sinnvoll zu Kapiteln zusammengefasst: Emotionale Prädisposition, Barbar und Edler Wilder, Wissenschaft und Religion, Literatur, Humanismus, Politik, Liebe, Psychologie, Hygiene, Erziehung. Die assoziativen und syntaktischen Bezüge der Werturteile zu gesellschaftlichen Diskursen der Zeit, aber auch zu biographischen Hintergründen werden im Detail untersucht.
Die Nekropole von Tepe Marlik in der Provinz Gilan, Nordiran, wurde bereits in den Jahren 1961 und 1962 von einer iranischen Expedition unter der Leitung E.O. Negahbans ausgegraben. Aus verschiedenen Gründen blieben sowohl die Struktur als auch die absoluten wie relative Chronologie dieses ausgesprochen reichen Gräberfeldes in der Wissenschaft lange Zeit umstritten. Die vorliegende Arbeit basiert auf dem Versuch, mittels einer Kombinationstabelle aus Gräbern und Fundtypen eine horizontale Stratigraphie zu erstellen und so zu einer relativen Gliederung des Fundmaterials zu gelangen. Hierbei konnten vier chronologische Stufen (Stufe I, IIa, IIb und III) definiert werden, die eine kontinuierliche Entwicklung innerhalb der Nekropole anzeigen. Bei einer Übertragung der Ergebnisse dieser Tabelle auf den Gräberfeldplan stellte sich heraus, dass sich die Gräber der Stufen jeweils in bestimmten Bereichen des Hügels konzentrieren und somit eindeutige Belegungsareale auszumachen sind. Mit Hilfe dieser Grunddaten konnte eine relative Chronologie für diese wichtige Ausgrabung erstellt werden, die vor allem als Basis für zukünftige Arbeiten in der Archäologie der Eisenzeit Irans zu verstehen ist.
Untersuchung über den Gebrauch des Begriffes zhong, "Loyalität", in Texten des chinesischen Altertums, sowie eine entstehungsgeschichtliche und inhaltliche Untersuchung und Übersetzung des Textes Zhongjing, "Klassiker der Loyalität".
The theory and practice of Intercultural Communication focuses on the “between cultures”. It is the fundamental assumption of that discipline that the cultural boundary – the difference between “We” and “the Other” – can be located and that the Interculturalist possesses the capability of doing so. But what is really happening in the so called "Intercultural Fields"? In my dissertation that is based on two years of ethnographic research, I present the case of a German High-Tech-Company where the boundary between “We” and “the Other” cannot be defined precisely anymore. Instead of simple distinctions between national cultures the actors in the field – highly-qualified engineers who are working together at a German and an Indian company site – construct collective identity according to context and very often in contrast to the external discourse of national cultural differences. The actors’ perception of cultural difference is multiple, heterogenous, sometimes ambiguous and context-specific. According to context, they possess the agency to use many discourses of "We" and "the Other" if it serves their needs. Thus, also the difficulties the actors in the field experience in cross-site work do not match management assumptions and depend on the respective actor's interpretation of their own boundary conditions like re-organisation from above, the discourse of globalisation and the conflicting topic of technical ownership. As this interpretative approach to global interaction in multinational companies shows, cross-site work is often "beyond national culture".
Scheinbar unbeirrbar schreitet die VR China mit ihrer Zielsetzung, zu den führenden Volkswirtschaften der Welt zu gehören, voran. Will sie ihre ökonomische Leistungsfähigkeit auf Dauer sichern, ist es jedoch nicht genug sich als „Werkstatt der Welt“ zu etablieren; sondern es muss, um mit den westlichen Wissensgesellschaften konkurrieren zu können, das Bildungsniveau der gesamten Bevölkerung erhöht werden. Vor dem Hintergrund des schnellen Wachstums der chinesischen Automobilindustrie untersucht die Dissertation am Beispiel des ihr nachgelagerten Kfz-Handwerks, wie heterogen das Bildungssystem im Kfz-Handwerk auf die hohen technischen Anforderungen dieses neu entstehenden Handwerkszweigs, reagiert.
Konfuzius (551 - 479 v. Chr.) hat die chinesische Geistesgeschichte wie kein anderer Philosoph geprägt. Zahlreiche Anekdoten, Worte und Dialoge mit seinen Schülern wurden über mehr als 2000 Jahre hinweg bis in unsere Zeit überliefert. Bei den einzelnen Überlieferungen ist allerdings nicht gesichert, ob sie tatsächlich auf eine historische Person namens Konfuzius zurückgehen. Ziel der Arbeit ist es mit Methoden der Bibelexegese nachzuweisen, dass es unterschiedliche Überlieferungsstränge innerhalb der chinesischen Tradition gibt. Dabei stellte sich heraus, dass unterschiedliche Texte teilweise völlig verschiedene Bilder von Konfuzius zeichnen.
Tue, 4 Jul 2006 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/6514/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/6514/1/Olig_Silke.pdf Olig, Silke ddc:730, ddc:700, Fakultät für Kulturwissenschaften 0
The topic of my dissertation is the political and philosophical thought of Lü Zuqian (1137-1181), one of the key players in the history of the "True Way Learning" (Daoxue) in Southern Song China and a close associate of Zhu Xi (1130-1200). Focusing on core concepts in Lü’s writings like self-cultivation, imperial sovereignty, law, rites, institutions and reform, this study advances a new interpretation of Lü Zuqian's modes of thinking. The comparison of Lü Zuqian's political ideas to those of contemporaries such as Zhu Xi, Zhang Shi (1133-1180), Lu Jiuyuan (1139-1193), Chen Liang (1143-1194) and Ye Shi (1150-1223) clarifies the political language and the political engagements of Daoxue thinkers. This case study tries to explain the fundamental nature of political Daoxue discourse between 1160 and 1180 and to shed new light on the interpretation of "Neo-Confucian" thought in general.
The thesis highlights that culture matters to the water supply, which is often considered mainly a technical and economical task. Based on fieldwork in Tamil Nadu /South India, it explores how water reservoirs work, how they are utilised, managed, perceived and which role they play in rituals. It deconstructs notions such as "community management" and "traditional institutions" and traces the water reservoirs' deep entanglement in local politics and beliefs. It also provides an ethnography of water uses and discusses the cultural meaning of water. At the same time, the thesis demonstrates that the water supply is a tool to understand a local society, the role of the state, identity formation, caste, and the effects of colonialism.
Mon, 13 Feb 2006 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/9439/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/9439/1/Hoffmann_Marion-Isabell.pdf Hoffmann, Marion-Isabell ddc:930, ddc:900, Fakultät für Kulturwissenschaften
Mon, 13 Feb 2006 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/9393/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/9393/1/Grimm_Stadelmann_Isabel.pdf Grimm-Stadelmann, Isabel ddc:100, ddc:180, Fakultät für Kulturwissenschaften
Mon, 18 Jul 2005 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/9450/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/9450/1/Walter_Susanne_G.pdf Walter, Susanne ddc:930, ddc:900, Fakultät für Kulturwis
Die vorliegende Dissertation beinhaltet die Aufarbeitung einer Auswahl an keramik - und Kleinfunden der hellenistischen bis spätrömischen Zeit der Ausgrabungen von Bethsaida - Iulias am Nordufer des Sees Genezareth, Israel. Die Darstellung der Funde und ihre Recherchen zu Datierung und Verbreitung sind einerseits für archäologische, aber auch historische und theologische Studien unterstützend.
Das Ziel dieser Arbeit ist es, Bekleidung, Schmuck und Frisuren des mediterranen Raumes auf spätantiken und frühmittelalterlichen Bildwerken aller Art (Mosaiken, Elfenbeinarbeiten, Buchmalerei etc.) in ihrer zeitlichen, räumlichen und sozialen Dimension zu analysieren. Dazu wird zunächst der Datenbestand erfaßt und beschrieben, wobei auch die schriftliche Überlieferung einbezogen wird. Die Frage, inwieweit überhaupt zeitgenössische Mode dargestellt ist, wird in einem separaten Kapitel diskutiert. Die anschließende Analyse beschäftigt sich vor allem mit dem Modewandel, der Ablesbarkeit sozialer Abstufungen an Kleidung und Accessoires und der direkten oder abgewandelten Übernahme der mediterranen Mode im Raum nördlich der Alpen.
Kritische Edition der arabischen Version von Galens De differentiis febrium auf Grundlage sämtlicher erhaltener Handschriften. Die deutsche Übersetzung wird en face gegeben. Im Anschluss Edition der Alexandrinischen Summarien der Fieberschrift.
Mon, 26 Jul 2004 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/3886/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/3886/1/Kitzmantel_Angelika.pdf Kitzmantel, Angelika
Das Fest Wulla Poddu wird in den Monaten Oktober / November auf der Insel Sumba, Indonesien, von den Ethnien in den Regierungsbezirken Loli und Lamboya gefeiert. Die bisher nur oral tradierten Zeremonientexte des ersten Festtages in Tarung/Loli sollen in ihrer erstmals schriftlich fixierten Form für künftige, vorwiegend indonesisch sprechende Generationen vor dem Vergessen bewahrt bleiben. Die Texte der folgenden Festtage bearbeite und veröffentliche ich im Anschluß an diese Dokumentation ab November 2004.
Die Arbeit Buddhismus und Moderne in China und Japan beschäftigt sich mit der Stellung buddhistisch inspirierter Denker Chinas und Japans zur Moderne insbesondere des Sozialdarwinismus. Sie geht der Frage nach, inwiefern auf die Herausforderungen der Moderne wiederum eine modernistische Antwort gegeben wurde, die in der Formulierung einer wiederum buddhistisch inspirierten sozialen Religion bestand.
Since they have been known in public, the Middle Kingdom rock tombs of Beni Hassan have always attracted visitors and admirers alike. This might come about due to their exposed position in the eastern cliffs of Middle Egypt high upon the river Nile. Among them some of the finest private tomb chapels of the Middle Kingdom are contained. This relates to the splendour of their architecture as well as to some of the finest mural paintings and inscrip-tions which ever became known out of Ancient Egypt. BH 3, which is very elegant in style and impressive in its lavishness of colours, being the tomb of the overseer of the Eastern Desert, Khnumhotep II. and the latest decorated tomb chapel in the row, dating from the time of Senwosret II. (about 1880 B.C.) has in many cases been considered the most fascinating of the all of them. The thesis presented focuses mainly on BH 2, tomb of the nomarch of the Oryx-nome, Amenemhet, called Jmnjj from the time of Senwosret I. (1956-1910 B.C.). BH 2 is the second youngest of the decorated tombs in the row and is equally well performed in its decoration as in its architecture. The main purpose of this study was to make obvious the "bridge function" of BH 2 as a link and – at the same time – as a separator between the earlier – decorated – tombs of Beni Hassan and BH 3, originating in the preservation and transfer of motives as well from the mural paintings as from the inscriptions of the earlier tombs into the composi-tion of Jmnjj('s) own tomb chapel, thus shaping a symbiotic relationship of old an new. The methods chosen to achieve this goal: First there had to be held a well-grounded analysis of all the earlier tombs concerning the composing elements of their tomb chapel decoration in comparison to the tomb chapel decoration of BH 2. Then an interpretation was attempted, concerning which composing elements were again used or not used in BH 2, drawing the conclusion, that the owner of the tomb chose certain motives for the mere purpose of legiti-mating. BH 2 represents the search for credentials, a man appointed to his position by the King has to make obvious, if he simultaneously wishes to trace his roots and to show his loyalty to the King.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist die antiquarische und archäologisch-historische Analyse der Trensen, Kandaren und Metallzäume aus den Vesuvstädten und -villen in Pompeji, Herculaneum, Stabiae und Boscoreale. Auf der Grundlage dieser Funde und im Vergleich mit Pferdetrensen aus den römischen Provinzen konnten neue Ansätze zur Typologie und Chronologie dieser Materialgattungen gewonnen werden. Die einzigartigen Fund- und Erhaltungsbedingungen erlaubten weiterführende Aussagen zur Funktion und Herstellung des Zaumzeugs. Dank des oft überlieferten Befundkontexts ließen sich Rückschlüsse auf den Gebrauch der Pferdegeschirrteile sowie Einsatz und Unterbringung von Reit-, Zug- und Lasttieren in einer antiken Stadt ziehen. Die Vorlage des spätrepublikanischen und frühkaiserzeitlichen Zaumzeugs aus der Vesuvregion stellt vor allem für Pompeji eine wesentliche Erweiterung des bisher bekannten Kleinfundspektrums dar.
The present dissertation focuses on religious and mythological beliefs, customs and traditions of the Austronesian peoples in Taiwan. The peoples in question have been studied in such various fields as anthropology (including ethnology or ethnography), linguistics, archaeology and so on since the 17th century. Chapter 1 is a brief survey of its research history. Chapter 2 discusses religious notions and practices like supernatural beings, deities and spirits, soul, right and left, and shamanism. Some mythological themes are treated also in this chapter. In chapter 3 “Notions and rituals concerning subsistence economy” is the core of the thesis, which relates religion and mythology of these peoples to subsistence activities of them. As regards hunting: “master of animals,” hunting rituals, religious treatment of bones, and similarity between hunting and headhunting; fishing and livestock keeping; in relation to horticulture: myths of the origin of crops, great rituals, the role of miscanthus and alder, distinction of inner and outer parts of the village, ritual hunting, rain making, ritual plays (swing, top spinning, ball games, stone fights, tug-of-war, running, wrestling, archery and ritual coitus), and headhunting. The 4th chapter describes briefly the rites of passage among the Taiwan aborigines. Finally the appendices include a list of village names in vernacular, Chinese and Japanese languages, and a type index of myths and folktales.
Die Arbeit untersucht den Überlieferungsprozeß des negativen Frauenbildes in den Quellen der Zhou- und Han-Zeit in China. Die literarische Umgestaltung der Gestalten vor allem im Werk Lie nü zhuan wird erläutert.
Fri, 25 Jan 2002 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/4144/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/4144/1/Berteaux_Veronique.pdf Berteaux, Véronique ddc:930, ddc:900,
Fri, 25 Jan 2002 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/3188/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/3188/1/Wohlfarth_Susanne.pdf Wohlfarth, Susanne ddc:930, ddc:900, Fakultät für Kulturwissenschaften