Interviews und Informationen rund um erneuerbare Energien, mit den Schwerpunkten Solarkocher und Elektrofahrzeuge
Letzte Woche traf ich Johannes Stüttgen, der seine Aufgabe darin sieht, den erweiterten Kunstbegriff von Joseph Beuys weiterzutragen. In diesem Zusammenhang sprachen wir darüber, dass Arbeiten nicht zum Geldverdienen da ist, was eigentlich jeder weiß, dass wir aber zugleich von einer systemischen Ideologie genötigt werden, das Gegenteil zu denken. Das Thema erwies sich als so ergiebig, dass schnell eine Stunde herum war, und unter anderem ging es um Freiheit, menschliche Würde, Gleichberechtigung, den Zusammenhang von menschlicher Kälte und der klimaerwärmung, und auch um die Ringegspräche, die außerhalb der Schulferien jeden Donnerstag um 19 Uhr im Düsseldorfer Stadtmuseum stattfinden.
Letzte Woche wurde unsere Solawi Düsseldorf von Urs Mauk beraten, der seine Erfahrung in regenerativer Landwirtschaft einer Ausbildung als Gemüsegärtner, einem Studium der ökologischen Landwirtschaft und einigen Jahren praktischer Arbeit verdankt, die er nun als selbständiger Berater weitergibt. Dies bot für mich in diesen Zeiten der staatlich verordneten Kontakteinschränkung eine seltene Gelegenheit, endlich mal wieder ein Interview aufzuzeichnen. Wir lernen von Urs Mauk beispielsweise, dass Boden, damit er wieder seine natürliche Lebendigkeit erlangt, möglichst wenig gestört werden, immer bedeckt und immer gut durchwurzelt sein sollte, was sich derzeit lediglich die ökologische Landwirtschaft zu Herzen nimmt, und selbst dort geschieht das nur teilweise. Neben der Beratung zukunftsorientierter Betriebe beschäftigt sich Urs Mauk mit der Entwicklung einer Anbauplanungssoftware und hat vor zwei Jahren als zeitaufwändiges Hobby einen YouTube-Kanal gestartet, in dem er zahlreiche Landwirtschafts- und Gartenbaubetriebe vorstellt, die sich der regenerativen Landwirtschaft und der Marktgärtnerei verschrieben haben. Damit schließt er eine große Lücke, und ich kann allen, die sich für diese Themen interessieren, seine Videos nur wärmstens empfehlen.
Letzte Woche habe ich in Witten mit Hans-Christoph Vahle gesprochen, der seinen Beruf als Pflanzensoziologe als vom Aussterben bedroht ansieht, da in unserem materialistischen Zeitalter, in dem mehr auf Details geschaut und das Ganze aus den Augen verloren wird, die Universitäten diese Ausbildung nicht mehr anbieten. Deshalb hat er die Akademie für angewandte Vegetationskunde gegründet, in der er die Pflanzensoziologie fortführt und in die Anwendung hinein erweitert. Seit 2015 bietet er eine Ausbildung "Pflanzensoziologie und Feldbotanik" an, die regen Zulauf erfährt. Ich habe in unserem Gespräch gelernt, dass die Kulturlandschaft, die die Bauern über Jahrhunderte durch regelmäßige extensive Bewirtschaftung geschaffen und erhalten haben, wesentlich artenreicher ist als beispielsweise der Wald, und deshalb wünscht Christoph Vahle sich eine lebendige, gesunde und vielfältige Landwirtschaft, wie sie beispielhaft unter seiner Beratung auf dem Hof Sackern in Wetter praktiziert wird. Um die biologische Vielfalt in der Kulturlandschaft wirkungsvoll zu steigern, hat Christoph Vahle das Konzept der "10 Biotope für die Biodiversität der Kulturlandschaft" entwickelt, das eine Teilnehmerin seiner Ausbildung so inspiriert hat, dass sie in ihrem Dorf Leveste bei Hannover ein Projekt gestartet hat, in dem sämtliche 10 Biotope vom Lichtrasen über artenreiche Äcker bis zum Teich alle nach und nach aufgebaut werden.
Letzte Woche habe ich in Essen die Bauingenieurin und Heilpraktikerin Heike Goebel getroffen, die sich einen großen Traum erfüllt hat und mittlerweile gemeinsam mit einem 40köpfigen ehrenamtlichen Team Menschen in Armut und Not kostenlos behandelt. Ihr Ansatz ist so erfolgreich und auf der Höhe der Erfordernisse unserer Zeit, dass es schon zwei Jahre nach Gründung ihres Vereins Filialen in in Köln, Düsseldorf und Duisburg gibt, und bald noch welche in Schwerin und Göttingen eröffnet werden. Wie und warum Heike Goebel zusätzlich zu ihrem Beruf als Bauingenierin noch Heipraktikerin geworden ist und inzwischen hochprofessionell ein Netzwerk im Bereich der medizinischen und psychologischen Hilfe leitet und dabei automatisch den Schwächsten der Gesellschaft, auf deren Nöte der gewinnorientierte medizinisch-industrielle Komplex keinerlei Antwort hat, Sozialarbeit und Seelsorge angedeihen lässt, das erzählt sie uns in diesem Interview.
Vergangene Woche war ich in Essen, um mir von Ali Can und Reinhard Wiesemann das Anfang 2019 eröffnete VielRespektZentrum vorstellen zu lassen. Auf ihrer Website kann man die Grundidee nachlesen: "Wir helfen denen, die sich gemeinnützig für Vielfalt und Respekt einsetzen, indem wir ihnen optimale Arbeitsbedingungen in Form von Büros, Technik, Konferenz-, Seminar- und Vortragsmöglichkeiten bieten." Wer unserem Podcast schon länger folgt, mag sich daran erinnern, dass ich bereits 2012 ein Interview mit Reinhard über sein Unperfekthaus aufgenommen habe, das schon damals frischen Wind in die nördliche Essener Innenstadt gebracht hat.
Episode 271 hören (ca. 28 Minuten) Vor einigen Wochen habe meine handwerklichen Fähigkeiten im Kloster Esthal ausprobiert und mit Hilfe von Dirk und Lothar meine Ukulele zusammen mit 5 weiteren Teilnehmern, die auch ihre eigenes Musikinstrument gebaut haben, gefertigt. Auf Dirks Angebot wurde ich vor rund 2 Jahren aufmerksam, als er dies auf der Ruhrkulele 2018 als Aussteller vorgestellt hat. Lothar unterstützt Dirk beim Anleiten der Teilnehmer. Das Kloster liegt im Pfälzer Wald und bietet eine sehr ruhige Umgebung, wo wir mit unseren Holzarbeiten akustisch durchaus aufgefallen sind. Andere Gäste, welche sich vereinzelt über die Lautstärke bei den verbleibenden Nonnen beschweren, werden darauf verwiesen, dass Jesus auch Zimmermann war. Schnell musste ich feststellen, dass die Bearbeitung des Holzes körperlich wesentlich anstrengender ist als meine tägliche Büroarbeit am Computer. Aber es war ein schönes Erlebnis am Ende des Tages sein Tagwerk zu sehen, entgegen der gewohnten Arbeitswelt. Unter den Teilnehmern hat sich schnell eine Gruppendynamik entwickelt, da die einzelnen Arbeitsschritte zu unterschiedlichen Zeiten ausgeführt wurden. So gab es meist jemanden in der Gruppe, den man nach Details fragen konnte, da Dirk nicht überall gleichzeitig sein konnte. Am Abend gab es täglich das Angebot zum gemeinsamen Musizieren mit Gitarre, Ukulele und Gesang, was eine schöne Ergänzung zur gemeinsamen Arbeit war. Dirk hat mir am Abreisetag ein Interview gegeben, in dem er in den ersten 18 Minuten erzählt, wie er auf die Idee gekommen ist einen Ukulelenbaukurs für Laien abzuhalten und welche Optionen er den Kursteilnehmern anbietet. Bestimmt werden selbst Musiker unter Euch noch Neues über Klangholz erfahren. Im zweiten Teil erzählt er Euch, wie Holzarbeiten und Baumkunde zur positiven Entwicklung von ruhigen Schülern beitragen können und warum dies wichtig für unsere Gesellschaft ist. Links: Kloster Ukulelen Kambium-Kids Kloster Esthal Sunpod-Interview 243 RUhrkulele 2018 mit Michael Epke-Wessel
In Wuppertal-Ronsdorf hat 1888 Georg Arends eine Staudengärtnerei eröffnet, in der ich dessen Urenkelin, die Gärtnerin und Gartenarchitektin Anja Maubach vergangene Woche getroffen habe, welche die klassisch handwerklich arbeitende Gärtnerei nun in der vierten Generation leitet - ein wenig "old school", wie sie sagt. Bei der Gelegenheit hat sie mir erzählt, was ihr dabei wichtig ist, was sie an Eigenem in diese Traditionslinie einbringt, und dabei fallen Begriffe wie "beseelte Pflanzen", "Mutter Erde" oder die "heilsame Kraft alter Gärtnereien". Anja Maubach legt Wert darauf, dass die Menschen, die zu ihr kommen, bei ihr die Pflanzen finden, die ihnen gut tun und über die sie sich lange freuen können, und wir erfahren einiges über die Bedeutung des Gärtnerns in unserer Zeit. Es versteht sich von selbst, dass an diesem Ort nur mit biologischen Methoden gedüngt und Pflanzenschutz betrieben wird, und wer ein paar kräftige Stauden für den eigenen Garten sucht, sollte viel Zeit mitbringen, um das riesige, 2 Hektar große Gelände in Ruhe zu durchwandern und den besonderen, nährenden Geist in sich aufzunehmen, der an jeder Ecke zu spüren ist.
This is the last interview I had recorded at the CONSOLFOOD2020 conference in Faro. Jean-Jacques Serra worked for some decades at the solar furnace in Odeillo in the South-West of France. With his large parabolic mirror of 45 kW power he researched the behaviour of materials at very high temperatures which can only be reached by concentrating sunlight. Not far away from there, in Sorède, there is the home of the "Friends of Father Himalaya Association". They have build a replica of a solar furnace that a portuguese priest, whose nickname was "Father Himalaya", had constructed at the beginning of the 20th century. Jean-Jacques Serra is a member of this association and tells us the story of Father Himalaya and the replica.
Prof. Elmo Dutra Filho was caught by the solar cooking virus many years ago, when he experienced that the simple CookIt panel cooker was able to boil water. First he focused on parabolic cookers, but after a workshop with Prof. Celestino Ruivo five years ago he was convinced, that this cheap cooker is the better device for the poor people in the favelas. The community had paid for his studies at the university and now he found his way to give this back to the community by teaching poor people how to cook with the sun. And he gives his best to make solar cooking more popular in Brazil as almost nobody there uses solar cookers. Elmo told me his story after the CONSOLFOOD2020 conference in Faro and in this episodes you can listen to it.
Right from the start solar cooking had one big problem: how can we cook when there is no sunshine? Many people around the world have their principal dish in the evening and this raises the question: how can we store the heat we have collected during the day? Prof. Antonio Lecuona-Neumann from Carlos III University in Madrid tells us in our interview how he tries to find answers by researching phase change materials and photovoltaics. And as a professor of thermal engineering he has the rare gift of being able to explain complicated topics in a simple way. You may find this out in this episode.
In 2015 I had published my first interview with Prof. Celestino Ruivo from Faro in Portugal. A few weeks ago after the third CONSOLFOOD conference on Advances in Solar Thermal Food Processing in Faro I had the opportunity to speak with him again. Celestino is the founder and host of these important gatherings of the solar cooking family. In the next 22 minutes he shares his view on the conferences and on solar cooking in general.
At the CONSOLFOOD2020 conference in Faro I met Luther Krueger from Minneapolis in the US. In 2004 Luther started his way into the solar cooking world by reading the book “Cooking with the Sun”, written by Beth and Dan Halacy. After that he built his first five box cookers, and almost from the beginning Luther began collecting all types of solar cookers. Meanwhile his hoard is so voluminous, that he is thinking about setting up his own museum. Two years ago Luther started bringing together his experiences of his day job with the Minneapolis police department, where he works as a community organizer helping neighbourhood groups work out crime prevention strategies, with his passion for solar cooking and began to host solar brunches in his back yard. In this episod we can hear his impressive story.
Im Januar 2020 war ich in Tamera im südlichen Portugal, einer Lebensgemeinschaft, die sich selbst als Heilungsbiotop bezeichnet, und dort ein Zentrum für Friedensforschung und -ausbildung betreibt. Dort lebt seit etwa einem Jahr Felix Hediger, der im Grenzbereich von Kunst, Technik und Grenzwissenschaften die Phänomene des Lebendigen erforscht und Wasserpumpen konstruiert, die ganz anderen Prinzipien folgen als herkömmliche Pumpen. Felix sieht einen Paradigmenwechsel kommen, der dazu führen wird, dass wir die Welt aus der Perspektive der Lebenskraft betrachten und verstehen, als Ergänzung zum heutigen Materialismus, der versucht, alles aus der Materie und ihren Wechselwirkungen heraus zu erklären. Bei einer Führung durch seine Werkstatt hat Felix uns verschiedene Experimente mit dem Lebenselement Wasser vorgeführt, und in denen es beispielsweise um organische Formbildung, Wirbelbewegung und Rhythmus geht. Ich fand das so inspirierend, dass ich Felix spontan um ein Interview gebeten habe, und darin nimmt er uns mit in seine Welt der Naturerforschung in der Nachfolge Viktor Schaubergers.
Ivan Yaholnitsky grew up in Canada, and in 1987 he went to Lesotho in Southern Africa where he started working as a high school teacher. One year later he built his first solar cooker. I met Ivan at the CONSOLFOOD2020 conference in Faro, where I was lucky to hear his inspiring story and see his solar parabolic trough cooker which his wife uses every day to bake bread.
One important new topic at the CONSOLFOOD conference in January 2020 in Faro/Portugal was hybrid cooking, what means that classic solar box cookers are combined with electricity. I met David Chalker, president of the Sun BD Corporation and the most important pioneer in this field in the US, two days before the conference. He had imported hybrid ovens, the so called "Tulsi", from India in 2004 already, and some years later he invented the SunFocus® and the UGLI® Solar Oven by improving the Tulsi in many details. David tells us his story and shares a lot of his deep insights and the whole solar cooking family should listen to him. Links: Sun BD Corporation CONSOLFOOD - Advances in Solar Thermal Food Processing
Last week we performed the third CONSOLFOOD conference about solar thermal food processing, and there in Faro in South Portugal I had the chance to record several interviews with some living legends of the solar cooking family, which we will hear in our next few issues. Today I begin with Pat McArdle who tells us in her own words how she was inspired to use solar cookers during her work as an American diplomat in Northern Afghanistan in 2005, and about her activities in the following years.
Letzte Woche hörte ich in einem Vortrag des Südttirolers Alexander Bisam, wie er 11 Jahre lang eine Almgaststätte ganz anders betrieben hat, als das sonst in den Alpen üblich ist. Seine Speisekarte war hauptsächlich vegan, zum Teil auch vegetarisch, er hat Naturerfahrung und andere Bildungsangebote für Erwachsene und Schulklassen gemacht und ausserdem eine Gemeinwohlbilanz erstellt. Darüber und warum er die Alm nicht mehr betreibt, erzählt er in dieser SunPod-Ausgabe.
Heute traf ich den in Mittelfranken lebenden Oberbayern Markus Gastl anlässlich eines Vortrags über sein Drei-Zonen-Gartenmodell in Wuppertal. Die äußere oder Pufferzone des Gartens besteht aus einheimischen Sträuchern und schirmt den inneren Bereich von der Umgebung ab. Die dann folgende abgemagerte Hot-Spot-Zone bietet selteneren Pflanzen eine Heimat und damit auch vielen spezialisierten Insekten, die als Nützlinge den dritten, inneren Bereich, die Ertragszone, in der Obst und Gemüse angebaut werden, vor Schädlingen bewahrt. Die Ideen des Naturgartens und der Permakultur sind hier in glücklicher Weise im "Hortus insectorum" zusammengeführt. Wie alles zusammenhängt, welche Rolle Vielfalt, Schönheit, Nutzen, Kreislauf und Kreativität spielen und wie sich die Geschichte seiner eigenen Gärten und des im Laufe der Jahre gewachsenen internationalen Hortus-Netzwerks entwickelt hat, das erzählt uns Markus Gastl in diesem Beitrag.
Mein Lieblingsmuseum im Bereich der bildenden Kunst ist die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen hier in Düsseldorf, eine Sammlung moderner Kunst von erlesener Qualität. Dass dieses Museum nicht einfach nur ein Aufbewahrungsort ist, sondern sich als eine Art Resonanzraum für gesellschaftliche Entwicklung und Diskurse durchaus auf der Höhe der Zeit weiß, das hat mir vergangene Woche Julia Hagenberg erzählt, die seit 10 Jahren die Bildungsabteilung der Kunstsammlung NRW leitet. Mit ihrem Team gestaltet sie alle Angebote, die rund um die Kunst stattfinden und die Annäherung an die Kunst auf verschiedenen Ebenen unterstützen. Und dazu gehört auch immer wieder, die eigene Arbeit zu hinterfragen und zu klären, wozu ein Museum überhaupt da ist.
Das Thema Gemeinwohlbilanz hat SunPod bereits 2011 vom Gründer Christian Felbert unseren Hörern nahe gebracht. Im Interview mit dem Landwirt Heinrich Hannen über seinen Biohof „Lammertshof“ und im Gespräch mit Roland Schumann über die Regionalwährung „Deilbachblüten“ wurde das Thema angesprochen. Finanzwirtin Beate Petersen wird Euch nun die Grundlagen der Gemeinwohlbilanz darstellen und die daraus resultierenden Prozesse. Frau Petersen ist auch auf anderen Gebieten sehr engagiert, was sich in einer langen Linkliste für dieses kurze Interview wieder spiegelt. Ohren auf für 19 Minuten kompaktes Wissen, was mit einem Nachruf für Olivia Tawiah beginnt.
Im Süden von Düsseldorf und zum Teil im Norden von Monheim liegt die Urdenbacher Kämpe, ein Gebiet von 760 ha, wo der Rhein nicht eingedeicht ist, so dass immer wieder größere Bereiche überschwemmt werden. Deshalb gibt es hier den größten Hartholzauwald in NRW, seit 2014 einen Altrheinarm, der bei normalem Wasserstand des Rheins ein Bach ist, aber bei Hochwasser durchaus 50 m breit werden kann. In diesem Bereich hat sich der Fischbestand in den letzten fünf Jahren durch die Wiedervernässung auf rund 2 km Länge je nach Art verzehn- bis verhundertfacht. Das alles und noch viel mehr hat mir die Diplom-Biologin Elke Löpke erzählt, die die Biologische Station Haus Bürgel mitten in der Urdenbacher Kämpe seit ihrer Gründung vor über 25 Jahren leitet und neben der zwanzigjährigen Vorbereitung für den Altrheinarm auch die riesigen Flächen der Streuobstwiesen mit rund 800 Bäumen durch Pflegemaßnahmen wiederbelebt hat, so dass beispielsweise für den Steinkauz der Lebensraum gesichert wurde. Im Herbst kommen dann Scharen von Menschen zum Obstmarkt, um sich mit Äpfeln und Birnen seltener Sorten zu versorgen, die anderswo kaum noch zu finden sind. Ein Besuch der Urdenbacher Kämpe lohnt sich aber zu jeder Jahreszeit, nicht zuletzt, um an einer der zahlreichen Führungen der Biostation teilzunehmen.
Letzte Woche war ich im Amt für Statistik und Wahlen der Landeshauptstadt Düsseldorf. Dort hat mir Dirk Nagels, der zur Arbeitsgruppe gehört, die das Open Data Portal Düsseldorf im im Dezember 2017 freigeschaltet hat, erläutert, worum es bei der "Befreiung der Verwaltungsdaten" geht und welche ersten praktischen Anwendungen es gibt. So gibt es beispielsweise schon eine App, mit der man unter Verwendung von Daten des phänologischen Gartens Düsseldorf und des Gartenamts nachschauen kann, wo in Düsseldorf gerade im öffentlichen Raum welches Obst reif ist. Es gibt auch erste Bestrebungen, wie man den Schulunterricht mit Bezug auf Daten der eigenen Stadt interessanter gestalten kann, indem man nüchterne Zahlenwüsten des städtischen Haushaltplans geschickt visualisiert. Oder man kann sich in Echtzeit anschauen, wie hoch gerade an bestimmten Meßtellen die Stickoxidbelastung ist. Das Portal befindet sich zwar noch im Aufbau, stellt aber schon heute eine Menge nützlicher Informationen bereit. So ist mir unter anderem auf der Website ein Stadtplan Düsseldorfs aufgefallen, in dem sämtliche öffentlichen Toiletten eingezeichnet sind.
Wer die Solarkochergeschichte in Deutschland recherchiert, findet ganz schnell den Verein EG Solar in Altötting und die von dort ausgegründete Firma Sun and Ice. Auf der 11. Solarkocherkonferenz im Solarzentrum Mecklenburg-Vorpommern traf ich Marlen Breitinger, die fast seit der Gründung Mitglied der EG Solar ist und 2004 die Firma Sun and Ice mit anderen gemeinsam gegründet hat und heute noch Gesellschafterin ist. Darüber erzählt sie uns und schließt noch einige allgemeine Betrachtungen zur Verbreitung von Solarkochern an. Links: http://www.sun-and-ice.de http://www.eg-solar.de/ http://www.solarzentrum-mv.de/
Auf der Solarkochertagung im April 2019 in Altötting traf ich die Ärztin Monika Grühn, die dort einen Vortrag über ihre ersten Solarkochererfahrungen in Kenia gehalten hat. 2017 hatte sie Bekannte dort besucht und stieß auf der Suche nach einem nachhaltigen Mitbringsel auf einen Boxkocher, den sie während ihres Aufenthalts vielen Menschen vorgeführt hat, und der jetzt vom "Go Fishnet Project" genutzt wird. Das ist ein Hilfsprojekt für Kinder in einer von Armut und Hunger besonders betroffenen Region. Außerdem berichtet sie vom "AfriShiners Workshop", den Bernhard Müller initiiert hat, den wir aus SunPod-Episode 154 kennen. Das ist eine mehrtägige Veranstaltung, in denen die Teilnehmenden lernen, einfache Boxkocher selbst zu bauen und die dort Grundwissen vermittelt bekommen.
In dieser Folge unterhalte ich mich mit Frau de Miguel Wessendorf, Regisseurin des Films "Die rote Linie" über ihren Dokumentarfilm, welcher im Hambacher Forst gedreht wurde. Der Kinostart erfolgt in Kürze, jedoch lag die Auslieferung des Films zum Zeitpunkt unseres Gespräches hinter dem Zeitplan. Dies hielt Frau de Miguel Wessendorf jedoch nicht davon ab, den vereinbarten Termin einzuhalten. Danke dafür! Viele Fragen werden mehrdimensional von ihr beantwortet, was in unserer kurzlebigen Zeit dazu einlädt sich eigenen Gedanken zu machen. Und das vielleicht nicht nur in Bezug auf den Hambacher Forst. Die Aufnahme fand in einer recht lauten Umgebung im "Heimisch Cafe" in Köln statt, so dass die Nebengeräusche nicht zu überhören sind. Dies soll nicht heißen, dass es laut im Cafe ist, aber es ist sicherlich nicht der ideale Platz für eine Audioaufzeichnung. Auf diesem Wege ein herzliches Dankeschön, dass die Hintergrundmusik im Cafe für die Dauer des Interview ausgeschaltet wurde. Ebenfalls verdient das Pärchen eine Erwähnung, welches ich zum Sitzplatztausch überzeugen können, damit wir das Interview in einer Ecke des Cafes führen konnten. Das Gespräch mit Frau de Miguel Wessendorf geht weit über die Eindimensionalität einer Filmproduktion hinaus, zu welchem ich Euch nun in den nächsten 33 Minuten einladen möchte.
Auf der Solarkochertagung in Altötting hat Andreas Müller-Hermann einen sehr bewegenden Vortrag über seinen persönlichen Einsatz für Flüchtlinge aus über 50 Ländern, die von Europa in unwürdiger Weise in einem Lager auf Lesbos festgehalten werden, gehalten und war auch gern bereit, mir noch einmal fast den gleichen Inhalt für SunPod zu erzählen. Der Diplom-Ingenieur aus München hat sich dabei an den Folien seines Vortrags orientiert, die er gern zur Verfügung gestellt hat und die wir im Beitrag verlinkt haben, und ich empfehle allen, die einen Eindruck von der Situation der Flüchtlinge aus erster Hand bekommen möchten, die pdf-Datei mit vielen ausdrucksvollen Fotos zu öffnen und parallel zur Audiodatei anzuschauen. Einerseits ist die Situation der Flüchtlinge wirklich schrecklich und das Versagen der EU-Politiker himmelschreiend, aber gleichzeitig zeigt das Beispiel von Andreas Müller-Hermann auch, dass durch ziviles Engagement sehr viel Gutes bewirkt werden kann.
Erinnerungsarbeit ist Friedensarbeit. Das ist die Quintessenz der Journalistin und Autorin Sabine Bode, die seit rund 25 Jahren die Verdrängung oder Relativierung von erfahrenem Kriegsleid in Deutschland in mehreren Büchern erkundet hat. Ich habe Sabine Bode in Köln besucht, wo sie mir erzählt hat, wie sie zu diesem Thema gekommen ist und wie es sich im Laufe der Jahre entfaltet hat. Wenn man die Menschen, die zur Zeit des zweiten Weltkriegs Kinder waren, nach ihren Kriegserfahrungen befragt, hört man von allen immer wieder diese drei Sätze: andere haben es schlimmer gehabt, es hat uns nicht geschadet und das war für uns normal. Aber etwa ein Drittel der Kriegskinder sind bis heute von den Kriegsfolgen belastet, ihre nicht verarbeiteten Leiderfahrungen haben sie in ihrer Fähigkeit zu engen emotionalen Bindungen beschädigt, und das hat wiederum ihre eigenen Kinder, die sogeannnten "Kriegsenkel", traumatisiert. Viele destruktive Muster, die heute unseren Alltag bestimmen, wie z.B. eine übertriebene Idealisierung der Arbeit, haben in dieser unverarbeiteten Vergagenheit ihre Ursache. Wie man anders mit Traumatisierungen umgehen kann, erprobt Sabine Bode in einer internationalen Gruppe von "Memory Workern", aber auch von ihrer Volksschullehrerin, die schon in den 50er Jahren ihre eigene Lösung gefunden hat, erzählt sie uns in diesem Interview.
"Erinnerungskulturen sind Kulturen, die sich an bestimmte Dinge erinnern, um sie in einem gesellschaftlichen Heute wirkmächtig werden zu lassen in Hinblick auf bestimmte Zukünfte". Das hat mir vergangene Woche Stefan Berger gesagt, der als Geschichtsprofessor an der Ruhr-Uni Bochum das Instituts für soziale Bewegungen leitet und dort unter anderem die Erinnerungskulturen der sozialen Demokratie erforscht. Wir erfahren einiges über die Erinnerung als Ressource in der Gegenwart, über das mobilisierende Potential der historischen Arbeit, über ein Oral History-Projekt, das auf beispielhafte Weise Menschen im Bergbau eine Stimme verleiht, aber auch, dass die Art und Weise, wie die Deindustrialisierung in den letzten Jahrzehnten im Ruhrgebiet gesteuert wurde, weltweit als ein positiver Modellfall angesehen wird, weil es die sozialen Verwerfungen, die vergleichbare Prozesse z.B. in den USA und Großbritannien hervorgerufen haben, hier nicht gegeben hat.
Letzten August lernte ich Rita Breker-Kremer anläßlich einer Tomatenverkostung in ihrer Gärtnerei im Werkhof in Dortmund kennen. Der Werkhof war in den 80er Jahren als Verein gegründet worden mit dem Ziel, arbeitslose Jugendliche in diesem sozialen Brennpunkt auszubilden und zu beschäftigen. Einer der dafür gegründeten Betriebe war die Gärtnerei, in der Rita Breker-Kremer mittlerweile seit 31 Jahren arbeitet und die sie auch schon seit Jahren leitet. In unserem Interview stellt sie den Werkhof sowie die Gärtnerei vor, und wir erfahren auch, wie es dazu kam, dass sie mittlerweile jedes Jahr 100 verschiedene Tomatensorten anbaut und welche Auswahlkriterien eine Rolle spielen.
Auf dem Festival Ruhrkulele traf ich Ende 2018 Tom Ziegenspeck, der in 14 Minuten uns in seine Welt der Ukulele mitnimmt. Hierbei starten wir mit dem sensiblen Thema Tropenhölzer und lassen uns die Besonderheiten seiner Einzelanfertigungen erklären. Tom ist mit seinen 25 Jahren noch sehr jung, aber wie ihr hören werdet, ist sein Erfahrungsschatz und seine Spezialisierung auf Ukulele sehr bemerkenswert. Wie Michael bereits in Folge 243 berichtet hatte, sind seine Instrumente unglaublich gut. Hiervon konnte ich mich überzeugen und habe selbst mal ein paar Takte auf einer Tom Ziegenspeck Ukulele gespielt. Die Liebe zur Ukulele ist unüberhörbar und auch die Geschichte, wie Tom zu diesem Instrument gekommen ist einzigartig.
Über das Internetforum Ukulelenboard.de habe ich eine nette Gruppe Hobby-Musiker im Unperfekthaus in Essen Anfang September persönlich kennen gelernt. Neben kleinen Workshops gab es viel Erfahrungsaustauch rund um das Musikinstrument. Ein Teilnehmer, Michael Epke-Wessel, erzählte, dass er für Ende November ein Ukulelenfestival in Essen organisiert. Einige der Referenten kannte ich bereits aus Recherchen im Internet. Nach erfolgreicher Anmeldung habe ich mit Michael einen Termin zum Interview vereinbart, wo er uns in den nächsten 25 Minuten erzählt, wie er selbst zur Ukulele gekommen ist, wie die Idee geboren wurde ein Festival zu organisieren und was auf der RUhrkulele 2018 geboten wird.
Letzte Woche habe ich bei der Europäische Akademie für biopsychosoziale Gesundheit und Kreativitätsförderung in Hückeswagen den Kurs "Taiji – Stock und Schwert: Alte Chinesische Bewegungsdisziplinen zur Stärkung der Lebenskraft" besucht. Bei Taiji geht es um das Umlenken von Energie und diese, nicht nur im Kampf, zu seinem eigenen Vorteil zu nutzen. Den Kursleiter Ron Beier konnte ich für ein 30 minütiges Interview gewinnen. Er berichtet über Umwege, welche in seinem Leben passiert sind, und wie er verschiedene erworbene Fähigkeiten in Taiji vereinigen konnte.
Auf die Crowdfunding-Aktivitaten für die Neueröffnung eines Unverpackt Ladens in Düsseldorf wurde ich über Flyer aufmerksam.. Bei strahlendem Sonnenschein habe ich Björn Amend, den Geschäftsführer, im Hofgarten in Düsseldorf getroffen. Er berichtet über seine Motivation einen solchen Laden zu etablieren, welche Finanzierungsmöglichkeiten zum Einsatz kommen und welche Waren er vertreiben möchte. Das Wort hat nun Björn.
Im März war ich auf der Messe "Energy Storage" in Düsseldorf. Ein Aussteller präsentierte unter den Energiespeicher-Lösungen einen einzigartigen Ansatz. Hierbei hat die Firma Gravity Energy das Prinzip des Lageenergiespeichers, welche auf SunPod bereits 2014 von Prof. Dr. Heindl in der SunPod-Folte 125 dargestellt wurde, weiterentwickelt. Die Firma wurde 2015 gegründet und hat mit den Patentinhabern Gravity Power, LLC und Launchpoint Technologies, Inc., beide aus Goleta, Kalifornien, USA, mit denen sie gesellschaftsrechtlich nicht verflochten ist, einen Lizenzvertrag geschlossen. Danach wird der GRAVITY ENERGY AG in 25 europäischen Ländern und der Türkei das exklusive Recht zur Vermarktung und zum Vertrieb einer patentgeschützten Speichertechnologie (Gravity Power Pump Speicher - „GPPS“) eingeräumt. Die Demonstartionsanlage in Weilheim i. OB. soll mit einem 6000t schweren Kolben errichtet werden, um Energie zu speichern. An der Firma, welche die wissenschaftliche und wirtschaftliche Funktionsweise des Konzeptes mit dieser Anlage belegen will, können sich noch Investoren beteiligen. In Zukunft sind Anlagen zur Speicherung von 1.500 MWh geplant. Erfahrt im Interview mit Herrn Reichhelm, Vorstand der Gravity Energy, wie weit die Anlagen ausgereift sind, welche Technik angewendet wird und warum die Anlagen besonders umweltfreundlich sind.