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Hat die neue Regierung den Mut, wirklich neu zu starten – oder bleibt in der Energie- und Klimapolitik weitgehend alles beim Alten? Der Stand der Koalitionsverhandlungen macht nicht euphorisch. - Wieso eine Umverteilung von staatlichen Abgaben und Umlagen allein keine Lösung für bezahlbare Energie ist. - Weshalb Transformation für den Erhalt des Wirtschaftsstandorts Deutschland kein Wunschkonzert ist, sondern einen klaren wirtschaftlichen Kompass braucht. - Warum eine Gasversorgungsstrategie nötig ist, die diesen Namen verdient. Das hören Sie im aktuellen Energie Update mit Dr. Ludwig Möhring.
Die aktuellen Wirtschaftsnachrichten mit Michael WeylandThema heute: Gasumlagen fallen weg, aber viele Anbieter geben Preissenkung nicht weiter Viele Gaskunden werden nicht von einer Vergünstigung der Gaspreise ab dem 1. Oktober profitieren. Das hat eine Umfrage des Geldratgebers Finanztip bei zehn der größten Gasversorger Deutschlands ergeben. Ab Oktober vergünstigt sich für die Versorger der Einkaufspreis von Gas um gut 0,65 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Grund dafür ist der faktische Wegfall zweier Umlagen, die bisher auf den Gaspreis aufgeschlagen wurden. Doch bei Bestandskunden wollen viele Konzerne die Ersparnisse nicht weitergeben.Die Finanztip-Umfrage hat ergeben, dass die Kosten für die bisherigen Umlagen ab dem 1. Oktober häufig nur bei Kunden wegfallen werden, die zu einem neuen Versorger wechseln. “Bestandskunden gucken in die Röhre, denn die Energieversorger sind rechtlich nicht verpflichtet, die Vergünstigungen an ihre bestehenden Kunden automatisch weiterzugeben”, sagt Energieexperte Benjamin Weigl von Finanztip. Zu den Gasversorgern, welche die Preissenkungen durch die Gasumlage nicht sofort weitergeben wollen, gehören: Energie Baden-Württemberg (EnBW), E.on, EWE und die Stadtwerke München (SWM). EWE gab an, die Preissenkungen durch die Gasumlage in der Grundversorgung voraussichtlich ab dem 1. Januar weiterzugeben. Die Mainova AG aus Frankfurt erklärte hingegen, die Preissenkungen bereits ab Oktober weitergeben zu wollen. Bei N-Ergie aus Nürnberg wiederum heißt es, man unterscheide derzeit bei den Gaspreisen nicht zwischen Bestandskunden und Kunden, die einen neuen Vertrag abschließen. Die Gasversorger Vattenfall, Gasag, Rheinenergie und Montana wollten sich gegenüber Finanztip nicht zu ihrer Preisgestaltung äußern.Wechsel des Gasanbieters im Herbst zahlt sich häufig aus“Je nachdem, wie viel man derzeit fürs Gas bezahlt, macht allein der Wegfall der Gasumlagen einen Rabatt von fünf bis acht Prozent aus”, rechnet Weigl vor. Die mögliche Ersparnis bei einem hohen Jahresverbrauch von 30.000 Kilowattstunden beträgt bei 0,65 Cent pro kWh beispielsweise 195 Euro pro Jahr. “Im Herbst kann es sich deshalb besonders lohnen, Neukundentarife zu vergleichen”, rät Weigl. “Für Vertragslaufzeiten ab dem 1. Oktober sollte Gas noch einmal günstiger werden”. Ganz allgemein hat sich Gas deutlich verbilligt: Vor genau einem Jahr war nach dem russischen Lieferstopp der Höhepunkt der Preisspirale erreicht. In neuen Verträgen kostete Gas damals 40 Cent/kWh und mehr. Heute werden laut dem Finanztip Gaspreis-Barometer in günstigen Gasverträgen durchschnittlich 9,5 Cent/kWh verlangt. Diesen Beitrag können Sie nachhören oder downloaden unter:
Die Mitarbeitenden im Service-Center der Mainova sind am Limit: Angesichts immer neuer politischer Entscheidungen zu Umlagen, Steuern und Gaspreisbremsen müssen sie den Kunden viel erklären. Immer öfter kommen auch Kundinnen und Kunden, die ihre Abschläge nicht mehr zahlen können.
Am Wochenende soll die Gasumlage in Kraft treten. Oder wird sie vorher noch kassiert? Scheint so, denn weder SPD, noch Grüne, noch FDP stehen noch hinter der Idee - und die bilden immerhin die Regierungskoalition. Stattdessen heißt das Lösungswort jetzt Gaspreisbremse. Wie die finanziert werden soll, ohne eine andere Bremse – nämlich die Schuldenbremse - zu crashen, hören Sie in dieser Folge. Außerdem geht Moderator Stephan Fritzsche der Frage nach, wie sehr Kanzler Olaf Scholz bei seinem Gas-Einkaufstrip in den Golfstaaten auf Menschenrechte gepocht hat. Und warum der russische Außenminister Sergei Lawrow eigentlich so´n Quatsch bei der UN-Vollversammlung erzählt. Geburtstag wird auch noch gefeiert. Knight Rider wird 40 Jahre alt. Wie geht es dem Super-Auto K.I.T.T. eigentlich heute und fährt er schon elektrisch? Die Intensiv-Station gratuliert und hakt nach.
Die Gasumlage liegt in Trümmern. Eigentlich sollten in diesen Tagen die ersten Zahlungen aus der Umlage an die Gasimporteure fließen, doch nun hat Wirtschaftsminister Habeck Medienberichten zufolge den Start der Umlage erst einmal auf den 31. Oktober verschoben. Böse Zungen spotten, er wolle damit seine Partei erst einmal über die Landtagswahlen in Niedersachsen retten, dieWeiterlesen
Bitte nicht erschrecken! WDR 2 Kabarettist Fritz Eckenga hat ausnahmsweise mal nix zu meckern. Er will stattdessen loben und zwar über Gebühr! Nein nein nein es geht nicht um neue Gebühren, Umlagen oder sowas, es geht um einen simplen kleinen Fahrschein für 9 Euro. Von Fritz Eckenga.
Die mit Spannung erwartete Höhe der Gasbeschaffungsumlage ist raus: 2,419 Cent pro verbrauchter Kilowattstunde kommen ab Oktober auf Gaskundinnen und -kunden zu. Sie ist nicht die einzige Umlage auf den Gasverbrauch, die nun fällig wird. Die Bundesregierung will mit einer Mehrwertsteuersenkung auf den Gasverbrauch entlasten. Damit sind aber auch nicht alle zufrieden, denn eigentlich sorgt ein hoher Preis auch dafür, dass weniger verbraucht wird. Und weniger Gas verbrauchen sollen alle, Haushalte, Industrie oder Behörden. Der Bundeswirtschaftsminister macht dazu Vorschläge, über die Christian Seelos und Karsten Wiedemann diskutieren.
Münchenberg, Jörgwww.deutschlandfunk.de, Wirtschaft und GesellschaftDirekter Link zur Audiodatei
Insgesamt drei neue Umlagen erwarten die Kunden der Stadtwerke Osnabrück. Welche das sind und was das für dich bedeutet, erfährst du im Schwerpunkt des Audio Snack.
In dieser Folge spreche ich über die Gasumlage. Beziehungsweise über die zwei Umlagen zum 1. Oktober 2022: die Gasbeschaffungsumlage und die Gasspeicherumlage. Diese Folge ist die Tonspur eines Videos auf unserem YouTube-Kanal. Die erwähnten Dokumente und Links sind in der Videobeschreibung zu finden: Gasumlage(n) ab Oktober 2022. Wir besprechen im Energiekram Podcast meist mehrere aktuelle Themen der Energiewirtschaft. Wir wollen vorstellen, erklären und einordnen. Ab und zu kommen auch Folgen zu einzelnen, größeren Fachthemen. Unser neues Lernportal findet ihr auf www.en-einf.de. Mehr Infos zu Themen der Energiewende und Energiewirtschaft gibt es zum Beispiel auf unserem YouTube-Kanal "Energiewirtschaft Einfach".
Immer wieder Habecki mit seiner Gas-Umlage. Dabei gibt es doch viel wichtigere Finanzierungsmodelle. Von Tobias Brodowy.
Liebing will von der neuen Bundesregierung nach der Wahl im Herbst endlich eine Reform der Abgaben, Umlagen und Steuern auf Strom.
360 Grad - Steuerberatungs- und Finanzenpodcast für Heilberufe
In vielen Unternehmen sind die Personalkosten eine der größten Aufwandspositionen. Dabei geht es nicht nur um die Bruttolöhne, sondern vor allem auch um die Lohnnebenkosten. Die Beiträge zur Sozialversicherung (Kranken- und Pflegeversicherung, Arbeitslosenversicherung und Rentenversicherung) werden dabei in der Regel jeweils zur Hälfte vom Arbeitnehmer und vom Arbeitgeber getragen: Beim Arbeitnehmer als Abzug vom Brutto, beim Arbeitgeber on top auf den Bruttolohn. Hinzu kommen jedoch noch die Umlagen zur Sozialversicherung (Umlage U1 für die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und Umlage U2 für die Lohnfortzahlung bei Schwangerschaft und Mutterschaft), die Insolvenzgeldumlage sowie die Beiträge zur Unfallversicherung. Diese Sozialbeiträge muss der Arbeitgeber alleine tragen.
Niedrige Gaspreise, Corona und schönes Wetter haben das EEG-Konto ins Minus gestürzt - mittlerweile klafft ein Loch von mehr als zwei Milliarden Euro. Ende Mai warnten Wissenschaftler, dass die EEG-Umlage im nächsten Jahr auf knapp 10 Cent pro Kilowattstunde steigen würde, von heute 6,75 Cent. Die Regierung will die Strompreise aber stabil halten und lieber die fossilen Brennstoffe verteuern. Deshalb beschloss sie eine Zwischenfinanzierung aus dem Konjunkturpaket und will künftig auch Haushaltsmittel einsetzen, um die EEG-Umlage zu stabilisieren. Woher das Minus kommt und warum die Verhinderung des unerwarteten Anstiegs eigentlich nur fair ist und ein lange bestehendes Ungleichgewicht auf dem Energiemarkt mildert, diskutieren wir in dieser Ausgabe des Podcasts mit Thorsten Lenck von Agora Energiewende. Er beschäftigt sich mit der Berechnung und Prognose der Umlage, und setzt sich dafür ein, bei Steuern und Umlagen generell die richtigen Anreize zur Förderung der Energiewende zu setzen.
Trotz Corona-Krise bleibt der Energiefunk dran am Thema Energiewende. Am 10. März feierte das Berliner Institut IKEM sein zehnjähriges Bestehen, damals noch mit real anwesenden Gästen, darunter Ex-Umweltminister Jürgen Trittin von den Grünen und Sabine Nallinger, Vorständin der Stiftung 2 Grad. Sie erklärten im Gespräch mit dem E&M Energiefunk, was die nächsten Schritte sein müssen, damit Deutschland und Europa die Klimaschutzziele erreichen. Das Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität, kurz IKEM, hatte soeben auch noch einen anderen Erfolg zu verbuchen. Der Wirtschaftsausschuss des Bundesrats empfahl, für Sektorkopplung Experimentierklauseln gelten zu lassen. Ein Konzept, dass eine IKEM-Studie schon 2018 vorgelegt hat. Wird dies nun in Gesetze überführt, könnten Projekte, in denen überschüssiger Strom aus erneuerbarer Erzeugung in Wärme, Speicher oder Gase überführt wird, wirtschaftlich werden, weil sie von doppelten Abgaben und Umlagen befreit sind. Gesprächspartner: Jürgen Trittin, MdB Bündnis 90/Grüne Sabine Nallinger, Vorständin der Stiftung 2 Grad Immer mittwochs bringt eine neue Folge des „Energiefunks“ Fakten, Meinungen und Skurriles aus der Energiewelt. Neben dem Bericht steht die persönliche Meinung, der Aufruf, Ausbruch oder die plötzlich Einsicht der Energieakteure im Mittelpunkt. Dazu gehören Kurzinterviews aus Politik, Verbänden, Unternehmen oder Wissenschaft, Schlagzeilen der Woche, Trends, Entwicklungen, Prognosen zu aktuellen Prozessen in der Energiewelt und natürlich Meldungen aus der digitalen Welt. Auch das Kurzporträt eines Unternehmens oder innovativen Projekts wird aus aktuellem Anlass gezeichnet. Wir nehmen die Macher der Energiewelt beim Wort. Ganz gleich ob Erfolgsmeldung oder Rückzugsgefecht, bei uns stehen Politiker, Unternehmer oder Forscher Rede und Antwort. Zündende Idee oder Schlag in Wasser? Entscheiden Sie selbst beim Zuhören. Oder schicken Sie uns Ihre Meinung zum Thema, reden Sie mit. Warum E&M Energiefunk? Hören ist manchmal leichter als Lesen. Es geht auch unterwegs oder beim Autofahren oder sogar im Dunkeln. Und Sie bekommen den Originalton. Keine gefilterten Berichte sondern die Aussage pur. Als wären Sie dabei, sozusagen "Ohrenzeuge". Das kann Sie erheitern, aufregen, den Kopf schütteln oder die Ohren spitzen lassen. Die Wahl liegt bei Ihnen - also Reinhören!
Genau, rauf auf die Dächer! Schluss mit diesem ewigen Gejammer über all die Dinge, die eine Energiewende quasi unmöglich machen. Steigende Strompreise, höhere Abgaben und Umlagen. All diese Themen haben wir uns als Bürger der Bundesrepublik selbst geschaffen, weil wir immer alles geglaubt haben, was die Politik und die Wirtschaft uns gepredigt hat. Fazit heute: Gesteckte Klimaziele werden seit Jahren meilenweit verfehlt, der Kohleausstieg soll mit 40 bis 50 Mrd. subventioniert werden (hat das wohl einen Einfluss auf die zukünftigen Strompreis? ;), Eneuerbare Energie wird seit Jahren künstlich gedrückt, sobald es hier eine positive Entwicklung gibt, etc. Im meiner heutigen Podcastfolge rechne ich mal kurz mit der deutschen Politik und Wirtschaft ab, denn es ist ja kaum zu ertragen, wie banal ein Umstieg bei der Energieerzeugung ist. Ach ja, fast hätte ich es vergessen, DU bist ein ganz wichtiger Teil dieses Umstiegs und noch besser, DU kannst das ganz alleine entscheiden, wenn du einer der über 15. Mio. Eigenheimbesitzer sein solltest. Also, rauf auf's Dach mit dir :) Viel Spaß wünscht dir dein SunWorker, Claus Mattheis --- Send in a voice message: https://anchor.fm/sunworkers/message
Über die Hälfte des Geldes, das wir jeden Monat für unseren Strom zahlen, fließt in Steuern, Abgaben und Umlagen. Und die sind in den letzten Jahren stark gestiegen, obwohl grüner Strom eigentlich immer billiger wird. Warum ist das so? >> Artikel zum Nachlesen: https://detektor.fm/wissen/mission-energiewende-wie-entsteht-der-strompreis
Über die Hälfte des Geldes, das wir jeden Monat für unseren Strom zahlen, fließt in Steuern, Abgaben und Umlagen. Und die sind in den letzten Jahren stark gestiegen, obwohl grüner Strom eigentlich immer billiger wird. Warum ist das so?Der Artikel zum Nachlesen: https://detektor.fm/wissen/mission-energiewende-wie-entsteht-der-strompreis
Zur GPN17 des Entropia e.V. im ZKM - Zentrum für Kunst und Medien und der Hochschule für Gestaltung (HfG) hat Manuel Lösch einen Vortrag zu Smart Meter Gateways gehalten. Manuel promoviert am FZI Forschungszentrum Informatik in Karlsruhe zu intelligenten Stromnetzen und der Flexibilisierung von elektrischen Lasten, um diese netzdienlich zur Verfügung zu stellen. Die Einführung des Smart Meter Gateway wurde mit dem Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende Ende 2016 in Deutschland beschlossen. Dabei muss man Smart Meter Gateways deutlich von den so genannten Smart Metern oder intelligenten Zählern unterscheiden, die im Fall der elektrischen Energie den Ferraris-Zähler ablösen werden und den Stromverbrauch digital aufzeichnen und verarbeiten können. Die Kombination von intelligenten Zählern und einem Smart Meter Gateway resultiert in einem Intelligenten Messsystem, das Informationen auch an externe Entitäten wie Energielieferanten oder Netzbetreiber versenden kann. Viele Smart Meter sind mit einer Infrarot-Schnittstelle via Smart Message Language beispielsweise über das Volkszähler-Projekt auslesbar. Neuere Geräte verfügen über eine standardisierte M-Bus-Schnittstelle zur digitalen Datenübertragung zwischen Zähler und z.B. dem Smart Meter Gateway. Grundsätzlich soll die Standardisierung den Kunden das Auslesen erleichtern, damit sie einen besseren Einblick in ihr Energienutzungsverhalten erhalten und Einsparmöglichkeiten erkennen können. Gesetzlich ist sogar vorgeschrieben, dass die Nutzer eines intelligenten Zählers neben dem aktuellen Verbrauchswert sogar einen Einblick bis zwei Jahre in die Vergangenheit erhalten müssen. Bis zum Jahre 2032 sollen nach dem Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende alle Haushalte in Deutschland mit mindestens intelligenten Zählern ausgestattet sein, und je nach Haushaltsgröße auch mit Smart Meter Gateways, die die Kommunikation nach extern ermöglichen. Die Basis des Gesetzes ist das dritte Energiepaket der EU von 2009, die den Mitgliedstaaten vorgab eine Smart-Metering-Infrastruktur einzurichten, wenn eine Kosten-Nutzen-Analyse dieses für sinnvoll erachtet. Daher wurde 2013 eine Kosten-Nutzen-Analyse durchgeführt mit dem Ergebnis, dass ein Teil-Rollout für Deutschland sinnvoll ist. So sollen zwar alle Nutzer intelligente Zähler erhalten, jedoch sind die Gateways nur für größere, sog. netzrelevante, Nutzer vorgeschrieben. Die betrachtete Nutzungsgröße kann sich mit größerer Elektromobilität jedoch stark ändern: Mit einem Elektroauto kann der Verbrauch eines kleinen Haushalts sich vervielfachen und auch die dezentrale Stromerzeugung beispielsweise durch Photovoltaik wird einbezogen. Mit der Energiewende hat sich die Belastung der Stromnetze stark geändert. Die bisher auf zentrale Versorgung ausgelegte hierarchische Netztopologie kann durch dezentrale Stromerzeugung stark belastet werden. Zur Entlastung der Netze wurden Betreiber von PV-Anlagen verpflichtet, die Einspeisung zu beschränken, entweder fest auf 70 Prozent der Maximalleistung oder über ein Einspeisemanagement gesteuert über Rundsteuertechnik. Das Smart Meter Gateway arbeitet auf drei Netzbereichen und soll eine sichere Kommunikation zwischen diesen ermöglichen. So gibt es das dem Internet bzw. Wide Area Network zur Kommunikation mit beispielsweise dem Stromanbieter, das Home Area Network für Anwendungen im eigenen Haus und das Local Metrological Network welches die eigentlichen Strom-, Wärme, Gas- und Wasserzähler beinhaltet. Im Home Area Network könnten künftig beispielsweise Geräte wie das Nest Thermostat angeschlossen werden. Dieses kann in den USA heute schon beispielsweise Wärmepumpen oder Klimaanlagen sowohl nach Nutzeranforderung und Netzanforderungen optimiert ansteuern. Dabei werden das Haus oder der Warmwasserspeicher, also bereits vorhandene thermische Energiespeicher, zur Lastverschiebung im "intelligenten" Stromnetz ausgenutzt. Das Konzept dazu ist nicht neu, seit längerer Zeit gibt es bereits den Niederstromtarif, der im Gegensatz zum Hochtarif preiswerter ist und zu Zeiten geringer Netzauslastung zur Verfügung steht. Diese Tarife werden auch heute teilweise noch mit Nachtspeicherheizungen genutzt. Auf Grund energetischer Ineffizienz wurden Speicherheizungen bereits verboten, heute erleben sie aber wieder eine gewisse Renaissance, da sie zur Pufferung überschüssiger Energie herangezogen werden können. Mit der ermöglichten Kommunikation über verschiedene Netzwerkbereiche und der Steuerbarkeit von außen steigen auch die Sicherheitsanforderungen an ein solches System. Daher sind Smart Meter Gateways in Deutschland in eine Public Key Infrastruktur eingebunden, um einen Missbrauch nach Stand der Technik zu unterbinden. Eine sehr wichtige Rolle wird hier dem Smart Meter Gateway Administrator zugeteilt, der durch digitale Zertifikate die Grundlage für die Authentifizierung der verschiedenen Kommunikationspartner setzt. Die innere Sicherheit des Smart Meter Gateway wird durch ein vom BSI zertifiziertes Sicherheitsmodul gewährleistet, das die erforderliche Kryptographie zur sicheren Kommunikation zur Verfügung stellt. Auch in manchen Smartphones werden zusätzliche Chips zur Absicherung verwendet. Auch wenn es zumindest schon einen Anbieter eines zertifizierten Sicherheitsmoduls gibt, haben sich zum Zeitpunkt der Aufnahme zwar acht Gateways zur Zertifizierung beworben, doch hat noch keines die Zertifizierung abgeschlossen, obwohl die Gesetzgeber in diesem Jahr den Start des Rollouts intelligenter Messsysteme geplant haben. Die Wahrung der Privatsphäre ist ein wichtiges Thema bei der Weitergabe von Stromverbrauchsdaten: So konnte mit Hilfe der Messdaten eines Smart Meters bereits erfolgreich bestimmt werden, welcher Film auf einem Fernseher lief. Auf der anderen Seite ist die zeitnahe und regelmäßige Weitergabe von Stromverbrauchsdaten eine sehr wichtige Informationsquelle für die Bewirtschaftung der Bilanzkreise, die wesentlich auf der Erstellung von Prognosen basiert und grundlegend für die Stabilität unseres Stromnetzes ist. Da bei kleineren Verbrauchern noch keine viertelstündlichen Verbrauchsmeldungen erzeugt werden, kommen dort standardisierte Lastprofile zum Einsatz, um den typischen Stromverbrauch von Haushalten und Gewerbebetrieben zu modellieren. Durch die steigende Elektromobilität kann sich in Zukunft durch häusliches Laden der Verbrauch eines Haushalts jedoch deutlich von Standardlastprofilen unterscheiden. Andererseits ergibt der Ladeprozess einen neuen Freiheitsgrad, um Lasten zu verschieben und gerade dann Energie zu verbrauchen, wenn diese im Überfluss vorhanden ist. Zur Koordination vieler kleiner dezentraler Energieerzeuger wurde das Konzept der virtuellen Kraftwerke ins Leben gerufen, mit dem viele kleine Kraftwerke als gemeinsame Institution an Strom- und Regelleistungsmärkten aktiv teilnehmen können. Wenn der tatsächliche Verbrauch sich von den Prognosen stark unterscheidet, so fluktuieren die Preise an der Strombörse stark, es kann an der EPEX am Spotmarkt bei starkem Überangebot sogar zu negativen Strompreisen kommen, da große Kraftwerke sich nur beschränkt regeln lassen. Diese Großhandelspreise können aber aktuell nur zu einem Teil an Endkunden weitergegeben werden, da der tatsächliche Energiepreis nur einen Teil des Endpreises ausmacht; zusätzlich fallen fixe Netzentgelte und Umlagen an. Die Steuerung dezentraler Stromerzeuger und variabler Stromverbraucher (heute v.a. Wärmepumpen und Speicherheizungen) wie oft auch die Straßenbeleuchtung erfolgt an vielen Orten und auch in Karlsruhe durch Rundsteuertechnik, welche Signale im hörbaren Frequenzbereich von 110-2000 Hz über das vorhandene Stromnetz überträgt. Um hier ein Netzsegment zu steuern sind Sendeleistungen teilweise bis im hohen Kilowattbereich erforderlich. Die Rundsteuertechnik ist an vielen Orten auch durch Funkrundsteuertechnik mit Signalen auf Langwelle oder Ultrakurzwelle realisiert. Langwellensignale wie DCF77 können mit Soundkarten empfangen und auch können Langwellen per Audioausgang gesendet werden. Zur GPN17 wurde auch der Gulasch Push Notifier alias GPN-Badge entwickelt, der ebenso zentral die Teilnehmer des Events zum Gulasch rufen sollte. Das Forschungsgebiet von Manuel behandelt die Erschließung von Flexibilität in der Erzeugung und dem Verbrauch elektrischer Energie, mit dem Ziel diese netzdienlich und gewinnbringend in sogenannten "intelligenten Stromnetzen" zur Verfügung zu stellen. Dies untersucht er aktuell im Kontext größerer Liegenschaften, welche als große Endverbraucher oft auch vor Ort über eigene dezentrale Stromerzeuger verfügen. Am FZI House of Living Labs setzt er die Forschung praxisnah um: Das Energiemanagementsystem im FZI House of Living Labs ermöglicht beispielsweise die automatisierte Steuerung der Klimaanlage passend zu Meetings und dem aktuellen Netzzustand. Literatur und weiterführende Informationen M. Lösch: Digitalisierte Stromnetze und Smart Meter in Deutschland, Ein Überblick, Vortrag auf der GPN17, 2017. B. Becker, F. Kern, M. Lösch, I. Mauser, H. Schmeck: Building Energy Management in the FZI House of Living Labs, In Proceedings of the D-A-CH Conference on Energy Informatics (pp. 95-112). Springer International Publishing, 2015. M. Lösch, D. Hufnagel, S. Steuer, T. Faßnacht, H. Schmeck: Demand Side Management in Smart Buildings by Intelligent Scheduling of Heat Pumps, In Proceedings of the IEEE International Conference on Intelligent Energy and Power Systems (IEPS), 2014. T. Fassnacht, M. Lösch, A. Wagner: Simulation Study of a Heuristic Predictive Optimization Scheme for Grid-reactive Heat Pump Operation, In Proceedings of the REHVA Annual Conference, 2015. U. Greveler, P. Glösekötterz, B. Justusy, D. Loehr: Multimedia content identification through smart meter power usage profiles, In Proceedings of the International Conference on Information and Knowledge Engineering (IKE). The Steering Committee of The World Congress in Computer Science, Computer Engineering and Applied Computing, 2012. Podcasts M. Völter, V. Hagenmeyer: Stromnetze, ein Überblick, omega tau Podcast, Episode 246, 2017. S. Ritterbusch: Digitale Währungssysteme, Gespräch mit G. Thäter im Modellansatz Podcast, Folge 32, Fakultät für Mathematik, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), 2014. J. Müller-Quade, A. Rupp, B. Löwe, K. Bao: Kryptographie und Privatssphäre im Stromnetz, Feature von Jan Rähm im KIT.audio Forschungspodcast des Karlsruher Instituts für Technologie, Folge 6, 2017. S. Seier, T. Alexandrin: Mieterstrom-Krimi, Abgrund oder Cliffhanger? Episode 16 im Blindstrom Podcast, 2017. M. Dalheimer, P. Hecko: Der Strom, Folge 5 im Pietcast, 2014. GPN17 Special Sibyllinische Neuigkeiten: GPN17, Folge 4 im Podcast des CCC Essen, 2017. Smart Meter Gateway, Gespräch mit S. Ritterbusch im Modellansatz Podcast, Folge 135, Fakultät für Mathematik, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), 2017
Eines der ersten großen Projekte der neuen Bundesregierung werde eine Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes sein, kündigt die Bundeskanzlerin an. Vor allem gelte es, die Kostenexplosion bei den Umlagen für die Erneuerbare Energie zu dämpfen.
Eines der ersten großen Projekte der neuen Bundesregierung werde eine Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes sein, kündigt die Bundeskanzlerin an. Vor allem gelte es, die Kostenexplosion bei den Umlagen für die Erneuerbare Energie zu dämpfen.