Gespräche über das, was nährt. Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Mit „Seelenfutter“ liefern Susanne Garsoffky, Publizistin aus Eiderstedt, und Friedemann Magaard, Pastor aus Husum, deshalb alternative Lebensmittel frei Haus. In ihrem Podcast bringen die Beiden lyrische und biblische Texte zusammen und lassen sich dabei zuhören, was sie entdecken.
Ein maritimes Seelenfutter diesmal, wie es zu einem Lyrikpodcast von Nordseedeich doch passt. Natürlich singen die Lieder vom Meer auch vom Leben und den Stürmen, die den Menschen im übertragenen Sinne ereilen. Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard stellen zu Marie Luise Weißmanns „Die Fahrt“, einer Robinsoneske, das aphoristische Gedicht „Das Schiff“ von Marie von Ebner-Eschenbach. Dazu gibt es Bibelwort vom Buch des Propheten Jona und aus den Psalmen. Ahoi!
Dass sich Mysterien in Worte binden lassen, vermag wohl nurpoetische Sprache. Den drei Texten, die Lyrikpodcast Gastgeber Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard vorstellen, gelingt das auf besondere Weise. Die Journalistin Irene Dänzer-Vanotti, in der aktuellen Folge zu Gast, bringt dazu ein Goethe-Gedicht mit: „Wär nicht das Auge sonnenhaft, die Sonne könnt‘ es nie erblicken.“ Dazu klingen „Du, Nachbar Gott“ von Rilke und „Mysterium“ von Rose Ausländer: „Ich höre das Herz des Himmels pochen in meinem Herzen“. Seelenspeise vom Feinsten.
Von Heimat, Heimweh und dem Unterwegssein handeln die beiden sehr besonderen Gedichte, die Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard in der aktuellen Folge des Lyrik-Podcast Seelenfutter vorstellen. Das Gedicht „zuhause betrittst du nur mit socken“ von melis ntente spielt mit den Themen Heimat, Flucht und damit, nirgends ganz zuhause zu sein – großartig. Dazu erklingt der Text mit dem lapidaren Titel „Heimat“, mit berauschender Bewegung: „Erst das ist Heimat, was den Weg zur Schwelle des Herzens aus der Welt der Dinge fand…“. Was es mit diesem Gedicht und dem Dichter auf sich hat, der sich hinter dem Psaudonym „A. de Nora“ versteckt? Hört selbst! Dazu gibt es zwei Sätze aus der Genesis und den Psalmen. Seelenheimwehküche.
Engelstexte voller Überraschungen hält die aktuelle Folgedes Lyrikpodcast Seelenfutter bereit. Rilkes „Ich ließ meinen Engel lange nicht los“ verkehrt die traditionellen Zuschreibungen von Dominanz und Verfügbarkeit: Der Engel muss erst freigelassen werden, ehe er das Schweben lernen und frei werden kann. Ein gegenseitiger Prozess von Mensch und Engel. Dazu stellen Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard „fliegen“ von Doris Runge, ein Gedicht aus der Perspektive eines Wesens, das nicht mehr fliegen kann, aus Gründen. Von Freiheit und Bindung. Dazu gibt es Psalmworte.
Jetzt wird es grundsätzlich: Zwei Gebete sind beim Seelenfutter. „Gebet“ von Achim von Arnim entfaltet, wofür es sich dankbar sein lässt und was zu erbitten ist. Von Liebe und Gesundheit heißt es da, doch am Ende, da wird es speziell: „Gib Flügel dann und einen Hügel Sand“. Wo und wie zu sterben sein, das macht viel aus zu Zeiten der Napoleonischen Kriege. Dazu lassen Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard „Chester Cathedral Refectory Prayer“ von Thomas Morus erklingen, so humorvoll und lebensklug. Dazu gibt es Bibelworte nach Matthäus und aus den Psalmen.
Sehnsuchtstexte, die unterschiedlicher kaum sein können,präsentieren Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard in der aktuellen Folge des Lyrik-Podcast Seelenfutter. „Am Turme“ von Annette von Droste-Hülshoff ist ein Klassiker, natürlich. Wunderbar, wie die Dichterin die sehnsuchtsvoll Beobachtende ins Wort bringt, der das bewegte Leben versagt bleibt: „Wär ich ein Mann doch mindestens nur…“. Dazu klingt das feine Haiku-Gedicht von Sugita Hasajo: „Das Blütenschau-Kleid“ zeigt einen intimen Moment, der nur der Frau gehört, die das Kleid getragen hat. Dazu gibt es Bibelworte von Paulus und aus den Psalmen.
Das Wunder des Lebens ist vollbracht. Ostern. Die Geschichte der Liebe, die ins Leben zurückkehrt. Mit dem, der zurückkommt. Der Verräter verschluckt sich dran, beinahe. Wie gut, dass auch ihm die Liebe gilt. Das Gedicht „Ostern“ von Kristin Jahn erzählt die biblischen Erzählungenweiter, verfremdet, deutlich verändert, aber darin um so tiefer und schöner. Ein heilsames Risiko. Dazu stellen Seelenfutter-Gastgeber Susanne Garsoffky undFriedemann Magaard „Mein Osterlied“ von Annemarie Schnitt, in dem sich der österliche Lobgesang aus Trauer und Klage heraufschraubt. Eine Macht, die Ketten zu sprengen vermag. Hoffnungsworte. Dazu Bibelverse aus dem Epheserbrief und der Apostelgeschichte. Seelenspeise.
Zwei sehr besondere Frühlingsgedichte. In die schäumende, quellende, zischende Naturskizze zeichnet sich Erich Mühsam in seinem Gedicht „Frühling“ selbst hinein: „Schlagt an die Dünen meiner Brust!“ Enthusiastisch, drängend, denn es die große Verwandlung wird sehnsüchtig erwartet: „Macht Leid zu Lust und meine Liebe zu Gesängen!“ Einrauschendes Fest. Deutlich zurückgenommener klingt Carola Moosbachs „Dunkler Frühling“, das Gedicht stellen die Gastgeber des Lyrik-Podcast Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard neben das Mühsam-Gedicht. Noch reichlich Schweres darin, das sich zunächst verstoffwechseln muss, ehe vielleicht etwas Neues wächst. Immerhin: „Aus manchem Schrei ist schon Antwort geworden.“ Mehr abernoch nicht. Aber: Immerhin! Berührend, diese ehrlichen Gedichte! Dazu gibt es zwei Verse aus den Psalmen.
„Beständig ist das leicht Verletzliche“ – mit diesem Gedanken ist eigentlich schon genug gesagt, und mehr braucht es als „Seelenfutter“ diese Woche nicht, oder? Der weithin fast vergessene Oskar Loerke formt diesen tiefen, würdigen, aufregenden und verstörenden Gedanken in seinem Gedicht „Die Laubwolke“, in dem es nur vordergründig um Frühling, Herbst und Winter geht, in Wahrheit aber über Werden und Vergehen, über Gefahr und Bewahrung. Dazu stellen Lyrik-Podcast-Gastgeber Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard „Ironische Landschaft“ von Klabund, auch hier Natur, auch hier gebrochen in Kraft, Bedrohung, Rettung und das in feinster humoriger Leichtigkeit. Wunderbar. Dazu gibt es Bibelverse von Paulus und nach Lukas.
Dass ein Silberstreif am Horizont erscheint, dass es am Endealles gut wird, davon nährt sich manche Hoffnung. Rose Ausländers Gedicht „Am Ende der Zeit“ malt ein bezauberndes Bild von, wie es sein wird – „es wird schön sein“. Das macht Mut, gerade in dunklen Zeiten, mit denen sich Rose Ausländer wahrlich auskennt. Dazu stellen Lyrikpodcast-Gastgeber Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard „Das Atemgedicht“ von Rainer Maria Rilke. Das Gedicht aus dem reifen und tiefen Spätwerk Rilkes, Teil der „Sonette an Orpheus“, skizziert Verwandlungen, Grenzgängereien, wie sie zur Figur des Orpheus wohl passen. Leid und Einsamkeit haben nicht das letzte Wort. Etwas Übersinnliches geschieht. Dazu gibt es Bibelverse von Jesaja und von Paulus.
Was einen Menschen trägt, dieser Gedanke ist der stille roteFaden in der neuen Folge Lyrik-Podcast Seelenfutter. Es geht um Resilienzkräfte. Gastgeber Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard präsentieren „Unser Leben ist ein Räumen“ der deutsch-finnischen Lyrikerin Dorothea Grünzweig, ein Gedicht, das sowohl abschiedlich geprägt ist als auch kraftvoll, weil das Erinnerung aus der Distanz neue Möglichkeiten schafft. Großartig, was bei einer Haushaltsauflösung so alles zutage kommt. Dazu klingt „Nachlese“ von Cornelia Elke Schray, mit einer Sammlung immaterieller Kostbarkeiten, die durchs Leben tragen können. Dazu zwei Jesaja-Verse. Seelennahrung.
Es könnte so einfach sein: Das „Krokus“-Gedicht von PaulZech, dazu „Märzveilchen“ von Kathinka Zitz. Ein botanischer Frühlingsgruß vom Lyrikpodcast Seelenfutter, noch aus der Krokus-Hauptstadt Husum. Aber: Paul Zech dichtet nicht nur davon, wie die kleinen Farbwunder der Seele gut tut und „schon die Stirn geglättet hat“, sondern auch, in welch verstörendem inneren Seelenzustand die Naturschönheit zu einer Art Lebensmittel macht. Und bei Kathinka Zitz wird das Blumen-Gedicht zu einer politischen Botschaft, dass Hoffnung und Enttäuschungen der März-Revolution von 1848 in Reime bringt: „Das Veilchen heißt Freiheit, die lang unterdrückt, sich schüchtern ins Gras unter Blätter gebückt“. Gar nicht blumig, sondern hochaktuell, wie sich zeigt: Resilienz und Freiheitsmacht. Dazu gibt es Bibelverse nach Matthäus und von Paulus.
Widerstand und Widerstandskraft, beides fasziniert bei den widerständigen Dichtern, deren Texte in der aktuellen Folge des Lyrik-Podcast Seelenfutter von den Gastgebern Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard vorgestellt werden. Jens Mungard, friesischer Poet von der Insel Sylt, dichtet mit „Gittern vor dem Fenster“ aus der Gefängniszelle, wundersam verbündet mit Bäumen, Vögeln und dem Mond. Dagegen befragt Heinrich Heine in „Die Rose duftet“, ob hinter dem Trost durch Rose und Nachtigall eigentlich eine tröstliche Absicht steht – um schließlich die Stärkung willkommen zu heißen, als Gegenkraft zur Wahrheit, die „gar verdrießlich“ macht. Dazu gibt es Bibelverse von Lukas und Johannes. Seelenwegzehrung für lange Wege.
5 Jahre Seelenfutter – das muss gefeiert werden. Und weildie Jubiläums-folge des kleinen, feinen Lyrik-Podcasts genau auf den Höhepunkt der diesjährigen Karnevalssaison fällt, legen die Seelenfutter-Gastgeber Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard noch einen drauf: Mit der Wortkünstlerin Christina Brudereck laden sie eine karnevalserfahrene Frau ein, die ebenso wie Susanne Garsoffky mit der fünften Jahreszeit aufgewachsen ist. Sympathisierendes Erstaunen auf das närrische Treiben zeigt das Kalenderblatt-Gedicht „O wär im Februar“ des Husumer Lyrik-Genies Theodor Storm, der ebenso wie Friedemann Magaard mit dem Geschehen fremdelt. Auch Tucholskys „Berliner Fasching“ weiß von einer Art „kultureller Aneignung“ durch preußisch-korrekte Faschings-Schufterei zu berichten, hinreißend komisch. Durch Else Lasker-Schülers „Esther“ entsteht eine Brücke zum jüdischen Purim-Fest, bei dem das fröhliche Verkleiden dazu gehört. Dazu stellen die drei Lyrik-Fans Bibelworte aus dem 3. Buch Mose, aus dem 2. Samuel-Buch und dem Buch Esther selbst. Ein Fest!
Dass Einsamkeit eine hohe Qualität haben kann, skizziert dieDichterin Emily Dickinson mit fein-zarten Gedanken: Ein „anderes Einsamsein“, das reicher macht als Geld. Dazu stellen die Lyrik-Podcast-Gastgeber Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard das Poem „Der Einsame“ von Wilhelm Busch, dem Klassiker des humoristischen Gedichts. Ein satirisches Stück über schrullige Einsiedelei, das zum Ende überraschend kippt: Großartig. Dazu gibt es Bibelworte aus den Psalmen und dem Buch der Sprüche.
„Wenn“ lautet der Titel eines Gedichtes des Leipziger Lyrikers Andreas Reimann, das aus lauter Möglichkeiten besteht. Wenn auch zunächst eher aus Unmöglichkeiten: Vermeidung, Rückzug, Ängstlichkeit. Doch daraus wachsenMöglichkeiten des Aufbruchs und der Selbstbestimmung. Es geht um das Anfangen. Stark! Dazu stellen Lyrikpodcast-Gastgeber Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard „Neu anfangen zu können“ von Cäsar Flaischlen, ein traumschönes assoziativ-collagierendes Gedicht, das die Freiheit des Neuanfangs einatmet, ohne die Beharrungskräfte des Gestern und des Gestrigen zu übersehen. Ermutigend. Dazu erklingen Bibelworte aus dem Buch der Sprüche und dem Buch der Offenbarung. Seelenfutter als Reiseproviant.
Traumschön, das Gedicht „Dein Traum“ der jungen Lyrikerin Herta Kräftner: „Hinter deinen Lidern hing ein Traum / der ruhte lange dort… bis er zum Saum / der Wimper niedersank“; wie eine süße Träne, die ins Lächeln führt – eine zarte poetische Miniatur. Dazu stellen die Seelenfutter-Hosts Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard „Schlaflied“ von Heinrich Detering. In gewagter Umkehr zum Eichendorff-Urgedicht „Schläft ein Lied in allen Dingen“ dichtet Detering von dem unruhigen Traum des Dings, dass da in allen Liedern schläft, aufregend, irritierend, beunruhigend. Ob das abrupte Ende des Gedichts in die Katastrophe oder in die Freiheit führt? Zu den lyrischen Texten erklingen Bibelworte aus den Psalmen und aus dem Buch Hiob.
Wenn die Nacht noch Schatten wirft, ist es stockfinster. Dort ist der Ausgangspunkt der aktuellen Folge des Lyrik-Podcast Seelenfutter. Von dort führen Entwicklungen zum Mond, der Finsternis vertreibt und ganz nah kommt, wie es Janna Horstmann in ihrer lyrischen Miniatur skizziert, und zur schönen Mondfrau, von der Hugo Ball singt. Dazu lassen Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard Bibelworte aus Jesus Sirach und vom Propheten Jesaja klingen. Seelenkost für dunkle und hellere Stunden.
Liebe, ja, und Melancholie, auch, und das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus. Im Lyrik-Podcast Seelenfutter hatte alles drei einen guten Ort, in der 254 Folge. Max Hermann-Neiße dichtet hinreißend „Dein Haar hat Lieder, die ich liebe…“, eine Ode auf seine Geliebte und ein Schmerzensschrei, weil das Leben nicht heile ist und in der Liebe (fast) nie perfekt. Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard stellen dazu „Schlaflied für mich“ von der jungen jüdischen Dichterin Selma Meerbaum-Eisinger, die von den Nazis ermordet wurde: Ein Lied in Verneigung vor ihrer unbeantworteten Liebe und in erschütternder Ehrlichkeit gegen sich selbst. Dazu klingen Bibelworte von Hiob und nach Lukas.
Brummender Optimismus kommt denen entgegen, die der neuen Folge des Lyrikpodcast Seelenfutter lauschen. Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard stellen zwei Gedichte von ansteckender Hoffnungsfülle vor. Max Richard Lessmann dichtete zu Beginn des Jahres 2025 vom Optimismus, den die Welt so braucht: „Wer in Hoffnung anlegt, der rettet die Welt“. Dazu erklingt das Gedicht „Mut“ von Hoffmann von Fallersleben, eine einzige Aufforderung, sich in die positive Gestaltung der Welt hineinzuwerfen: „Auch in diesen trüben Tagen ist ein Glück noch zu erjagen! Wag es – und die Welt ist Dein.“ Dazu gibt es Freiheitsworte von Paulus. Seelen-Superfood!
Wie wird man einmal über mich sprechen, wenn ich nicht mehr bin? In früheren Jahrhunderten gaben die sogenannten Epitaphien (Gedenktafeln, meist in Kirchen) Auskunft darüber, welches Bild Familien über ihre Verstorbenen verbreiteten. „Epitaph“ betitelt Luis Garcia Montero ein bemerkenswertes Gedicht, das Lyrikpodcast-Gastgeber Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard präsentieren. Es geht um Verzeihen und um Freiheit. Dazu erklingt Rose Ausländers „Vergebung“, das eben diese Themen im Kontext der Urgeschichte von der Vertreibung aus dem Paradies bedenkt. Ein Fest, diese beiden Gedichte zueinander zu stellen. Dazu gibt es Bibelworte, von Lukas und aus dem Buch der Sprüche.
Das Neue Jahr ist noch ganz jung. Ganz frisch. Wie mag es werden? „Es wird werden ein wunderbares Jahr“, schreibt die Lyrikerin Kristin Jahn in ihrem Gedicht „Der Erste im neuen Jahr“. Lyrik-Podcast-Gastgeber Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard stellen verheißungsvolle Gedichte zusammen, die den Einstieg in das Jahr 2025 wirklich erleichtern. Zu dem zauberzarten Text von Kristin Jahn erklingt „In meinem Herzen bewahre ich“ von Alvaro de Campos alias Fernando Pessoa: Von dem, was ein Mensch mitbringt und von dem, was zu erwarten ist. Da gibt es mindestens Truhen voller Schätze. Dazu legen die Seelenfütterer Worte von Jeremia und Paulus.
„Zwischen den Jahren“ werden die Tage zwischen den Festen genannt, eine stille, manchmal nachdenkliche Zeit. Zur Jubiläumsfolge des Lyrik-Podcast haben Susanne Garsoffky und Friedemann einen Jubiläumsgast eingeladen: Anne Gidion! Die drei sinnieren zarten nachweihnachtliche Texte nach. „Christrose“ von Doris Runge malt ein zartes und zugleich tiefes Bild von dem trotzig-robusten Gewächs; dazu erklingt „Ein Augenblick im Meer der Zeiten“ von Elisabeth Dauthendey, ein Übergangsgedicht, auf der Schwelle, gut zum Jahreswechsel zu lesen, und Paul Gerhards „Ich steh an deiner Krippen hier“, so oft gesungen, so oft geliebt, und gerade da lohnt noch einmal ein Hinsehen auf die vertrauten Worte, jedes einzelne wohl gesetzt. Dazu gibt es Bibelworte vom Propheten Jesaja und aus den Psalmen.
Hohoho! Vorweihnachtlich-weihnachtlichen Glanz durchzieht die 249 Folge des Lyrik-Podcast Seelenfutter. Gastgeber Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard lassen es schon mal leise rieseln, auch wenn es zur Weihnacht 24 im Norden keine Schnee geben wird. Annemarie Schnitts sehr besonderes Gedicht „Wer kennt sie nicht“ entwickelt klar und einfach die Zauberformel für die Heilige Nacht. Was, wie, wozu. Traumschön. Dazu erklingt der Text „Liebe vs. Zeitstrom“ von Punk-Pastor Ulf Werner, das indirekt und dann doch zwingend zur Krippe hinführt. Oder etwa nicht? Rätselhaft und zugleich stärkende Texte für die Tage „am Rand des Jahres“ (Schnitt). Dazu gibt es Bibelworte nach Lukas und Johannes. Seelen-Spekulatius.
Innen- und Außenansichten von Kirchen. In der aktuellen Folge des Lyrik-Podcast Seelenfutter stellen Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard Annäherungen an Kirchenräume vor, und an das, was sie bedeuten können. Andreas Reimanns Sonett "gespräch über kirchen" bewegt sich in Leipzig nach der "Wende": Von Vertrautem und Fremden, von der Scheu und Geprahle bei einem Bier. Dagegen hält "Die Kirche" von Georg Trakl viel Erschütterndes bereit, wenn jemand das Kircheninventar betrachtet und nichts, rein gar nichts Heiles erkennen kann. Dazu gibt es Bibelworte von Paulus und vom Propheten Amos. Kein Abendmahl zum Seelenfutter...
Was für schöne zarte Adventsgedichte...! "Wie schön es ist" heißt das Gedicht von Emmy Hennings, das Lyrikpodcast-Gastgeber Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard zur zweiten Adventsausgabe 2024 vorstellen. Das feine Lichtspiel eines nächtlichen Sterns, der in der Ferne träumt. Heimweh ist da im Spiel. Traumschön! Dazu erklingt Eichendorffs "Marias Sehnsucht", das poetisch den Weg Marias nachschreitet und am Ende in ein "Nach Haus, nach Haus!" mündet. Der romantischen Seele einen inneren Adventsklang gegeben. Dazu erklingen Verse aus den Psalmen und aus dem Johannesevangelium. Seelen-Lebkuchen?
Ambulante Verwandlungen: Im Vorübergehen werden aus tödlichen Dornengewächsen ein blühendes Rosarium. Noch im Mutterleib ist das Kind zu Großem in der Lage. Wer den Text zum Lied „Maria durch ein‘ Dornwald ging“ gedichtet hat, ist nicht bekannt. Populär wurde es in der Wandervogelbewegung des frühen 20. Jahrhunderts. Lyrikpodcast-Gastgeber Susanne Garsoffky stellen in der Seelenfutter-Folge zum 1. Advent das bekannte Marienlied vor und stellen dazu „Vorfreude auf Weihnachten“ von Joachim Ringelnatz: „Wenn der Christbaum blüht, dann blüht er Flämmchen“. Adventsfriede, der bei Ringelnatz „unfeindlich“ erscheint. Mehr davon! Dazu gibt es Bibelverse nach Lukas und Matthäus.
Mit dem Vergeben ist es so eine Sache. Wo es gelingt: Großartig. Ein Geschenk! Wo es erwartet oder gar eingeklagt wird: Schwierig. Lyrikpodcast-Gastgeber Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard haben dazu Gedichte zusammengestellt. In "Mein Herz, mein Löwe" breitet Ricarda Huch ihren Unwillen aus, zu vergeben und zu vergessen, weil selbst der Engel der Gnade sich mitunter voll Grauen abwendet. Aus ihrer Wut spricht enorme Lebensenergie. Dazu erklingt "Kein Vaterunser" von Carola Moosbach, die sich dem klassischsten aller Gebete verweigert. Und doch bleibt sie im Gebet, nur anders: "Ach käme doch endlich dein Reich, geschähe doch endlich dein Wille". Großartig, herausfordernd, stärkend, alle beide Gedichte. Dazu gibt es Bibelverse aus dem Buch der Offenbarung und aus den Psalmen. Hochenergetisches Seelenfutter.
Volkstrauertag. Gedenken an die Kriegstoten – und die Sehnsucht nach Frieden. Die 244. Folge des Lyrik-Podcast Seelenfutter steht ganz in diesem Zeichen. Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard stellen das großartige Gedicht „Der Krieg schlief nicht in Kiew“ (2023) von Therese Chromik vor, das mit fast nüchterner Sprache die tödlichen Kriegswunden in der eigenen Familie beschreibt und schlicht feststellt: Waren wir nicht schon weiter? Dazu stellen die Podcast-Hosts „Nach der Schlacht“ von Jakob Bosshart, der vor genau 100 Jahren verstorben ist: Es geht um die Erschöpfung des Grabenkriegs und die erstaunliche Möglichkeit, auch dann Mensch zu sein. Schwer und hoffungsvoll zugleich. Dazu gibt es Bibelworte nach Johannes und Lukas. Seelenwegzehrung zum Volkstrauertag.
Nebelig gehts zu im November. Nebelig ist es auch in diesen Tagen. Den Weg suchen, Orientierung finden - das ist alles andere als trivial. Marie Luise Weissmann entwickelt ein Stimmungsbild mit aufsteigendem Nebeln und herabsinkender Wolken, "Weg im Nebel", bedrohlich zweifelslos, ein existentielles Erschüttern. Dazu stellen Lyrikpodcast-Gastgeber Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard ein Gedicht vom schwedischen Lyriker Harry Martinson, das in der nasskaltdüsteren Szene Raum lässt für eine rettende Arche. Licht, ganz weit am Ende eines Novembertunnels. Dazu gibt es Psalmworte. Ein wahrer Lichtblick für aufgerauhte Seelen.
Wir müssen über Liebe reden. Zwei sehr besondere Liebesgedichte stellen Lyrikpodcast-Hosts Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard vor. Das Gedicht der englischen Lyrikerin Elisabeth Barrett-Browning singt von der heilenden Kraft, geliebt zu werden. Wenn ein liebevoller und barmherziger Blick hinter die eigene Maske fällt, kann ich mich selbst mit meinen Defiziten besser annehmen: „Lehre mich die Kraft zur Dankbarkeit, die deiner Güte gleicht.“ Rainer Maria Rilke, der Barrett-Brownings „Sonette aus dem Portugiesischen“ und eben auch dieses Liebensgedicht congenial übersetzt hat, dichtet selbst in „Lösch mit die Augen aus“ vom stürmischen, verzehrenden und mitunter auch zerstörerischen Wesen einer Liebe, die alles, wirklich alles zu geben bereit ist. Kein Opfer zu groß. Liebe, die keine Grenzen kennt. Dazu gibt es Worte aus den Psalmen und dem Propheten Nahum. Seelennektar.
Morgenstimmungen können so leicht und verheißungsvoll daherkommen. In der neuen Lyrik-Podcast-Folge präsentieren Gastgeber Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard Gedichte ganz anderer Art. In Detlev von Liliencrons „für und für“ schüttelt sich der neue Tag, er brüllt und beißt: Das klingt nach harter Realität. Am Ende kommt dann doch Zeit und Ewigkeit in den Blick, eben „für und für“. Dagegen stürzt sich Jakob von Hoddis‘ „Morgens“ unmittelbar in Ruß, Staub und Schweiß einer industriellen Wirklichkeit, in der erst mühsam Beziehung und Begegnung ins Bild drängen, und ein zarter Blick auf Baum und Vogel. Entfremdung wird überwunden, aber wie…! Dazu gibt es Psalmworte.
"Gott, wo bist du?" Ein Ruf, ein Schrei, eine Verzweiflung. Die beiden Gedichte, die Lyrik-Podcast-Gastgeber Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard in der neuesten Folge des Seelenfutter vorstellen, kreisen um diese zentrale Frage menschlicher Existenz danach, ob da ein höheres Wesen sei. Else Lasker-Schüler kennt den Schmerz, weiß von den Launen des Lebens und sehnt sich in "An Gott" doch ganz in die Nähe des großen DU. Gustav Schüler dagegen beschreibt den weiten Weg der inneren und äußeren Suche in "Wo bist du, Gott?", um am Ende still und atemlos nur noch diese eine Frage zu hauchen. Dazu gibt es Prophetenworte, von Jeremia und Amos. Seelen-Notrationen.
Herbststimmungen. So schön, so tief, so melancholisch. Lyrik-Podcast-Gastgeber Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard stellen die bezaubernde Miniatur "Herbstlied" des gebürtigen Dithmarschers Friedrich Hebbel vor: Wenige Zeilen, die das ganze Geheimnis des Geheimnisses von verschwenderischem Wachsen und Reifen entfalten. Dazu erklingt "Ode an den Herbst" vom englischen Dichter John Keats, Romantiker wie Hebbel, mit einem opulenten Gemälde, ausladend und bilderreich, ein Fest der Sinne. Mit tiefem Verstehen, das den Herbst nicht nur beschreibt, sondern sinnhaft deutet. Beeindruckend! Auch wenn zum Ende etwas Abschiedliches mitschwingt. Dazu gibt es Bibelworte aus dem 1. und dem 3. Buch Mose. Ein Seelenfestmahl.
Wie brüchig, wie unvollständig der Frieden daherkommt, als "Flickenfrieden", ein "armseliger Friede", beschreibt Gerald Manley Hopkins, ein außergewöhnlicher Dichter des 19. Jahrhunderts, höchst eindrücklich. Nicht ohne dem Frieden eine Perspektive zu eröffnen, wunderbar. Dazu stellen Lyrikpodcast-Gastgeber Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard ein kurzes Gedicht von Emily Dickinson, us-amerikanische Zeitgenössin von Hopkins, ebenso großartig. Der Frieden ist wirklich kostbar! Dazu gibt es Bibeworte aus dem Johannesevangelium und von Paulus.
Wohin uns die Träumen führen, davon handelt die neue Folge des Lyrik-Podcast Seelenfutter. "in den kavernen des traumes lagern die geheimen vorräte", damit beginnt das Gedicht von Jürgen Brocan, das Gastgeber Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard in ihrer 237. Folge vorstellen. Spannend, wohin der Weg der am Tag fortgeführten Träume dann führt. Dagegen erklingt Herders Gedicht "Ein Traum ist unser Leben" sphärisch, weil darin im Alltäglichen auch immer etwas Ewiges durchschimmert. Dazu gibts Bibelworte, vom Propheten Joel und aus dem Buch des Predigers. Traumschön.
Ist es Melancholie oder schmunzelnde Altersweisheit? Mit Issa's Haiku verbinden sich grundlegende Haltungsfragen, die sich aus einer Alltagssituation ergibt, wenn nämlich jemand flugs überholt wird. Ein herbstliches Abendbild. Dabei lässt die maximale Reduktion der Haiku-Technik, ein Gedicht in 17 Silben, reichlich Raum für eigene Ausdeutungen. Dazu stellen Seelenfutter-Gastgeber Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard das Gedicht "Septembertag" von Christian Morgenstern, das ebenso in enorm knapper Form ein intensives Herbstgefühl in Worte bringt, bei dem es um Wahrheit, Leid und Süße geht. Sehr besonders! Dazu gibt es Bibelworte aus der Genesis und nach Johannes.
Der Standort, den ich habe, ist geprägt von Erfahrung und von Haltung. Luis Garcis Montero dichtet in "Ich bekenne" über Schuld und Befreiung: "Abhängig von einem Fehltritt bin ich..." Ein Gedicht, das auch von der Relevanz von Dichtung erzählt. Groß. Dazu stellen Lyrik-Podcaster Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard das Gedicht "Bekenntnis" von Rose Ausländer. Ein wahrlich starkes statement. Und auch hier spielt die Lyrik eine große Rolle: "...zur Poesie, die das Märchen vom Menschen spinnt". Zwei starke confessions! Dazu gibt es Bibelworte von Paulus.
Wald-Gedichte tragen eine besondere Färbung ein. Das Staunen vor der Schöpfung, das sich manchmal mit dem Staunen vor dem Schöpfer verbindet. Lyrikpodcast-Gastgeber Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard stellen ein Gedicht der zeitgenössischen deutsch-finnischen Dichterin Dorothea Grünzweig und "Waldesrauschen" des Dichters Stephan Milow zusammen. Bei Grünzweig erscheint der Wald als Schutzraum, der birgt und nährt ganz wie in frühkindlichster Erfahrung. Es wird wirklich existentiell. Milow, der weit über 100 Jahre früher dichtete, malt die Sinnlichkeit des Waldes aus, um schließlich sich ins Metaphysische zu erheben ("Ich wehe aus der Urzeit her und ehe weiter bis ans Ende"). Wunderbar! Dazu gibt es Bibelworte aus dem Psalmen und aus dem Buch Samuelis.
Der Frieden ist fragil in diesen Zeiten, in der Welt und im eigenen Land. Grund genug, dass Seelenfutter-Gastgeber Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard zum Friedenswochenende 01.09. Friedensgedichte präsentieren und miteinander bedenken. "Der Friede" zeigt sich im gleichnamigen Gedicht von Klabund arg zerzaust und abgekämpft. Und doch so unerhört kostbar. In "Friedensmacht" des Dichters, Sing-Songwriters Max Prosa tritt der Frieden kraftvoll auf, wenn auch dabei zerbrechlich, wunderbar. Gerade im Gegenüber wirken beide Gedichte besonders. Dazu gibt es Psalmverse.
Weiß wie Schnee, rot wie Blut, schwarz wie Ebenholz. Die Zuschreibungen für Schneewittchen sind weit bekannt. In "schneewittchenrosen“ nimmt die Dichterin Doris Runge die Farbtöne auf und lässt sie so weit schweben, im Botanischen, im Menschlichen, im Existentiellen – darüber nachzusinnen ist eine große Freude. Lyrik-Podcast-Gastgeber Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard stellen dazu Richard Dehmels „Wellentanzlied“, ein traumschön rhythmisch-schaukelndes Gedicht, scheinbar ungetrübt, aber in kluger Tiefe angelegt. Dazu gibt es Bibelworte aus dem Buch des Prediger und vom Prophetenbuch Jona.
"nach dem Guss das Warten". Die ganz eigene Stimmung nach einem Sommerregen fängt die Lyrikerin Friederike Haerter in ihrem Gedicht "Parkstühle" aufs Schönste ein. Bezaubernd, wie die Sitzmöbel zum Leben erwachen! Dazu stellen Lyrik-Podcast-Gastgeber Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard das Gedicht "Regenlied" von Selma Meerbaum-Eisinger. Darin erklingt das Rauschen des Starkregens, die Energie und Gewalt der Elemente bezwingen jeden Widerstand: Zum Schluss aber das Nachtropfen, "von müder Süße". Großartig! Dazu gibt es Bibelverse vom Propheten Jeremia und aus den Psalmen.
Der schwedische Lyriker und Literaturnobelpreisträger Harry Martinson dichtet über Siebensterne, ein zähes, krautiges Primelgewächs. Macht vielleicht nicht viel her, aber hält viel aus. "Die Entschiedenheit der Schmächtigen", so endet das Gedicht "Siebensterne", "ist nicht geringer als die der Eichen". Großartig! Dazu stellen Lyrikpodcast-Gastgeber Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard das Gedicht "Stimmungen" des Wurzeners Joachim Ringelnatz: Manchmal fühlt sich Leben an wie ein machtloser Grashalm, manchmal wie ein alle Kleinlichkeiten majestätisch überblickender Eichenbaum. Zwei Gedichte, die Natur beschreiben und menschlichen Leben deuten. Seelenfeinkost wieder einmal. Dazu gibt es Bibelworte aus den Psalmen.
Eine ganze Welt in einem Wandertuch: "Könnt ich einen Zipfel dieser Welt erst packen" dichtet Gertrud Kolmar in ihrem wunderbaren Poem "Die Fahrende", das ganz Große in direkter Linie zum lyrischen Ich gemalt: "Alle Eisenbahnen dampfen in meine Hände". Doch diese Welt-Reise verstört und erschüttert. Am Ende erst tritt Stille ein. Dazu stellen Lyrikpodcast-hosts Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard ein erhebendes Gedicht von Christian Morgenstern: "Und so heb dich denn aus den Nebeln des Grams". Ein gewaltiger Aufschwung. Und das Leid schwindet. Dazu gibt es Bibelworte vom Propheten Jesaja und aus dem Hebräerbrief.
Düster und bedrohlich geht es zu im aktuellen Lyrikpodcast Seelenfutter, und zugleich schelmisch und augenzwinkernd. Heinrich Deterings „in den Domänen der Dämonen“ zaubert eine finster-kalte Atmosphäre, in der das Unwesen zeitloser Finster-Kräfte in sprachlicher Eleganz und Wortwitz entkleidet wird. Nicht ganz, aber erträglich bleibt es immer. Dazu stellen Seelenfutter-Gastgeber Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard „Mein Dämon“ von Hugo Ball, eine Burleske, in der das ganz große Schöpfungswerk neben einem eingeschnitten Fußzehennagel steht – hinreißend. Dazu gibt es Bibelworte aus den Psalmen und nach Matthäus.
Die Sache mit der Identität ist nicht so einfach. Manchmal ist das Eigene etwas Vielfaches. So dichtet die große Emmy Hennings im Jahr 1922. „Ich bin so vielfach“ lautet der Titel des Gedichtes, das die Lyrikpodcast-Hosts Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard in der aktuellen Folge des Seelenfutter vorstellen. Dazu setzen sie ein Gedicht des Sängers und Dichters Max Richard Lessmann, ein „Husumer Jung“ unserer Tage, dass von der inneren Arbeit erzählt, die die Suche nach dem Eigenen mit sich bringt: „…Weil Augen mit dunklen Schatten mehr sehen…“. Dazu gibt es Bibelworte aus dem Buch der Offenbarung und dem Buch Prediger.
In der ersten internationalen Sonderfolge des Lyrikpodcast Seelenfutter geht es um die Kraft der Sprache. Was sie kann, wo sie versagt, wie sie in uns wächst. Dabei bringt der österreichischen Lyriker und Musiker Thomas Andreas Beck ein sehr besonderes Gedicht von Peter Turrini bei, derart intensiv, auch verstörend, vor allem aber: Ein Weckruf. Die Gastgeber des Lyrikpodcasts Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard stellen dazu "Worte" von Ernst Stadler, ein coming-of-age-Gedicht über Aneignung von Sprache, sowie "Revolte" von Rose Ausländer, von der Bemächtigung, die von Worten ausgeht. Dazu klingen Bibelverse aus den Psalmen, nach Matthäus und aus den Johannes-Briefen. "Heuer", wie es in Österreich heißt, gehts unter die Haut und in den Mut.
Nachtgedichte von besonderer Magie stellen Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard im Lyrik-Podcast Seelenfutter zueinander: In „wie kino“ entfaltet Doris Runge ein phantastisches Bild einer Abendstimmung, in die selig einzutauchen fast naturgesetzlich scheint. Dazu klingt Eichendorffs „Nachtzauber“, von romantischer Innigkeit und nicht ohne Rührung, wunderschön. Dazu Psalmworte. Wirklich eine Seelen-Wohltat. Ps.: Nachtgedichte gibts auch live: Das Nacht-Seelenfutter im Rahmen der Husumer Kulturnacht, 06.07., 22.45h in der Marienkirche
Karl Kraus verstummte, weil er die Welt "lesen" konnte, im Jahr 1933: "Das Wort entschlief, als jene Welt erwachte". Im Lyrik-Podcast Seelenfutter stellen Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard das Erschüttern des großen deutschen Lyrikers zu Beginn der Nazi-Zeit neben das Gedicht "Fragen" der zeitgenössischen mexikanischen Lyrikerin Maricela Guerrero, die der Herzensbewegung des Dichtens eine ganz andere Richtung gibt: Damit "wir dem Ruf der Freude folgen können". Mythische und mystische Wortbilder geben eine eigentümliche Kraft in düsterer Zeit. Seelennahrung, versehen mit Bibelversen nach Lukas und aus den Psalmen.
Dramatisch kommt die aktuelle Folge des Lyrik-Podcast Seelenfutter daher, denn die großen Lebensthemen werden aufgerufen in den kleinen poetischen Texten, die Gastgeber Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard vorstellen. Max Prosa singt und dichtet, hier einen Text, der den Finger in die Wunde legt, dass es der Menschheit bei aller Schicksalsgemeinschaft doch grundlegend an Mitgefühl fehlt. Annette von Droste-Hülshoff, die große Droste, dichtet in einem Schwall aus Zorn und Anklage über die satt-sicheren "frommen Leute", die über andere urteilen und dabei sich selbst richten. "Not" ist der verbindende Schlüssel. Dazu gibt es Psalmworte. Spannend.
Zwei Klassiker, die über Liebe dichten. Der große Goethe, der vielleicht ebenso große Rumi: Deutscher Dichterfürst als Ideal der Deutschen Klassik. Rumi, Sufi-Meister, Mystiker, Lehrer im 13. Jahrhundert, Weltruhm bis heute. Klassisch das Goethe'sche „Himmelhoch jauchzend, zum Tode betrübt“. Was durchlebt eine Seele, die liebt, an Höhen und Abstürzen… Dazu ein Rumi-Text, der die Liebe in eine völlig andere Dimension katapultiert. Himmlisch, universell, allumfassend. Die Lyrikpodcast-hosts Susanne Garsoffky und Friedemann Magaard finden: Wir müssen einmal wieder über Liebe reden. Dazu gibts Bibelverse aus den Psalmen und dem Johannesbrief. Seelenhimmelsbrot.