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Die meisten von uns können einen Druckverband anlegen und kriegen eine stabile Seitenlage hin. Doch was mache ich bei einer Panikattacke, bei Psychosen oder Depression? Wer Familienmitgliedern oder Freunden in psychischen Notfällen helfen will, weiß oft nicht, was er tun soll. Auch dafür gibt es mittlerweile Erste Hilfe Kurse. Doch taugen sie was? Was lerne ich da? Und kann ich in kritischen Situationen mehr falsch machen als es nützt? Mit “Das wird schon wieder” löst man keine tiefgreifenden Probleme, doch bei akuten Krisen helfen oft schon einige einfache Bausteine der Ersten Hilfe für psychische Gesundheit. Bei Atze und Leon trifft Expertenwissen auf leicht anwendbare Methoden für den Alltag. Fühlt euch gut betreut Leon & Atze Start ins heutige Thema: 09:26 min. VVK Münster 2025: https://betreutes-fuehlen.ticket.io/ Instagram: https://www.instagram.com/leonwindscheid/ https://www.instagram.com/atzeschroeder_offiziell/ Der Instagram Account für Betreutes Fühlen: https://www.instagram.com/betreutesfuehlen/ Mehr zu unseren Werbepartnern findet ihr hier: https://linktr.ee/betreutesfuehlen Tickets: Atze: https://www.atzeschroeder.de/#termine Leon: https://leonwindscheid.de/tour/ Wichtige Links: Telefonseelsorge bei psychischen Krisen und Suizidgedanken: 0800-1110111 Das Kursangebot zu MHFA: https://www.mhfa-ersthelfer.de/de/ Wege zur Psychotherapie: https://www.wege-zur-psychotherapie.org/ Guidelines zu psychischen Erkrankungen: https://www.mhfa-ersthelfer.de/de/was-ist-mhfa/guidelines/ Basisdaten psychische Erkrankungen: https://www.dgppn.de/_Resources/Persistent/3067cbcf50e837c89e2e9307cecea8cc901f6da8/DGPPN_Factsheet_Kennzahlen.pdf Review zur Effektivität: https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC10444982/ Redaktion: Andy Hartard Produktion: Murmel Productions
Patrick und Jörg tauschen sich darüber aus, wie sich Patricks Schwiegermutter der E-Mobilität nähert. Wie gestaltet sich die Einkaufserfahrung? Welchen Einfluss hat die Marke? Was könnte verbessert werden? Und warum müssen Basisdaten bei Probefahrten wiederholt angegeben werden? Wertvolle Erkenntnisse, wie immer aus der Sendeanstalt Beromünster.
Der Nissan 300ZX (Z32) – Porsche-Killer aus dem fernen Osten Der 300ZX der zweiten Serie ist ein waschechter Sportwagen, der Porsche und Co. das Fürchten lehrte. Allein die Basisdaten sprechen für sich: Ein V6 mit 3 Litern Hubraum, Twinturbo, Mehrlenkeraufhängung an allen vier Rädern, Allradlenkung und runde 280 PS an der Hinterachse. Das Auto ging mächtig schnell nach vorne und war in der Lage, die heimische Konkurrenz in Grund und Boden zu fahren. Testfahrer waren begeistert. Nur der Kunde in Deutschland, dem schmeckte der Nissan nicht sonderlich: Noch nicht mal 2.000 Fahrzeuge wurden hier verkauft. Das lag vermutlich an dem hohen Einstiegspreis von mehr als 80.000 DM. Nicht gerade ein Schnäppchen. Für fast das gleiche Geld gab es Autos mit mehr Prestige. In den Augen der potentiellen Käufer wurden japanische Autohersteller nicht mit dem Sportwagensegment in Verbindung gebracht und man vertraute mehr auf Made in Germany oder maximal noch Italy. Der Nissan bleibt auch als Oldtimer hierzulande ein Exot. Noch nicht mal 200 Exemplare sollen laut KBA noch auf deutschen Straßen fahren. Gebrauchte Ersatzteile sind entsprechend Mangelware, wer was braucht, muss sich in den USA umsehen. Auf der anderen Seite des großen Teiches war der 300 ZX wesentlich beliebter, verkaufte sich wie geschnitten Brot. Ron liebt das Auto, hat ihn auf seiner „Will-haben“-Liste. Frederic tut sich schwer, den Nissan ins Herz zu schließen und Olli lässt aus der Z-Serie nur seinen 240er gelten. Was das alles mit Ridley Scott, Paul Newman und der SR-71 zu tun hat – das erfahrt ihr in diesem Podcast. Foto (c) Nissan Europe Wir machen dieses Podcast Projekt ehrenamtlich und mit viel Herzblut, was könnt ihr dazu beitragen, dass es uns weiterhin gibt? Hört uns regelmässig ;-) abonniert unseren Kanal, gebt uns 5 Sterne oder einen Daumen hoch und empfehlt uns weiter! Vielen Dank! Ihr könnt auch unseren Fan Shop unter https://www.classicpodcars.de/shop besuchen und euch einige unserer "Nette Menschen" Merch-Artikel kaufen. Wenn ihr einen Wunsch für ein Auto habt oder uns konstruktive Kritik zukommen lassen wollt, dann schreibt uns einfach eine eMail an nettemenschen@classicpodcars.de
Was essen wir morgen? 3D-gedrucktes Fleisch? Biomöhren? Marina Lommel, Gründerin von Foodpunk sagt: Vor allem werden wir genau das essen, was unserem Körper gerade gut tut. Individuell auf frisch erhobene Daten unseres Körpers abgestimmt. Marina ist Gründerin und CEO von Foodpunk und liefert heute schon individualisierte Rezepte und Ernährungspläne an ihre Community. Aber hilft uns der Heißhunger auf Daten? Warum überhaupt digitale Ernährungspläne? Wir könnten uns doch erst einmal auf Omas gute Ratschläge besinnen. Wenig Alkohol, viel Gemüse, wenig Fleisch usw. Marina sagt: Bitte machen! Allerdings werden wir mit diesen allgemein richtigen Ernährungsregeln maximal 80% dessen erreichen, was wir mit guter Ernährung bewirken können. Keine 100%. Und schon gar nicht mehr als 100%. Dahin kommen wir nur mit einer intelligenten Vernetzung und Auswertung von möglichst vielen Daten. Die reichen von Größe, Gewicht und Bewegung über Blutwerte, Hormone im Zyklus der Frau, Tiefschlaf perspektivisch bis hin zu Genetik und den zahlreichen Mikroorganismen, die unsere Darmflora bilden. So wird sich nach Marinas Einschätzung die personalisierte Ernährung der Zukunft entwickeln: Stand Heute: Algorithmen werten Basisdaten des Körpers und Bewegungsdaten aus und übersetzen sie in Ernährungsempfehlungen, um das Wohlbefinden zu steigern, Abnehmen zu erleichtern, Schlaf und Haut zu verbessern und Heißhungerattacken zu vermeiden. Mitte der 20er Jahre: Daten zur Schlafqualität werden automatisiert in Ernährungsempfehlungen übersetzt. Merke: Fehlende Tiefschlafphasen führen mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Heißhungeranfällen am Folgetag. Mit der entsprechend angepassten Ernährung lässt sich das verhindern.Um das Jahr 2030: Wir werden den Zusammenhang zwischen Genetik und Ernährung verstanden haben, dank der Fortschritte der sogenannten Nutrigenomik. Dann – erst dann! – werden Gendiäten sinnvoll möglich sein. Ebenso vielversprechend: Wir werden analysieren können, wie sich Mikrobiom – also die Darmflora – und Ernährung gegenseitig beeinflussen. Ein weiteres sehr wirkungsvolles Instrument zur Steuerung einer personalisierten Ernährung. Das Extra: Wir werden dann auch unsere Stimmen automatisiert auswerten können und daraus wesentliches über den Zustand unseres Körpers und seine Bedürfnisse lernen. Was Marina sich wünscht: Eine Art Multi-Sensor, der unter Haut platziert wird, laufend verschiedenste Körperdaten sammelt und digital an ihren Ernährungsalgorithmus weiterreicht. Zukunftsmusik? Noch ja. Zu Gast: Marina Lommel, Gründerin und CEO von Foodpunk
Neben den bekanntesten Anbietern gibt es einen weiteren Kartendienst, der ebenso mächtig ist, aber im Schatten des Platzhirsches Google Maps steht: Open Street Map. Nach der Gründung 2004 fristete Open Street Map in den ersten Jahren ein Nischendasein, weil die Karten lückenhaft waren. Heute ist der Dienst ein ernsthafter Konkurrent zu den etablierten Anbietern. Facebook etwa, aber auch Apple, Amazon und die SBB setzen auf Open Street Map. Wie bei Wikipedia sind es die Benutzer, die Basisdaten beisteuerten, etwa indem sie mit einem GPS-Gerät Strassenverläufe aufzeichnen. Jeder kann die Daten der anderen aktualisieren und so dazu beitragen, dass die Karten immer besser werden und Fehler schnell wieder verschwinden. Kartenliebhaber, die das regelmässig tun, quasi als Hobby, nennen sich «Mapper». Für Smartphones gibt es unzählige Apps, die Open Street Map-Daten verwenden. Je nach Einsatzgebiet sind sie teilweise gratis oder kosten ein paar Franken. Wer Google Maps ersetzen möchte, findet beispielsweise mit OsmAnd einen guten Ersatz. Die App bietet alles, was Google Maps auch kann inkl. Sprachnavigation. Nur Streetview fehlt - in diesem Bereich hat Google nach wie vor die Nase vorn.
eicker.TV - Nethnologie: ARD/ZDF-Onlinestudie 2019 - Medien und Medienwandel - Frisch aus dem Netz. ARD/ZDF Onlinestudie 2019: "Über viele Jahre hinweg hat die Internetnutzung in Deutschland stetig zugenommen. Mittlerweile ist in vielen Bereichen eine Kontinuität festzustellen. Weiter gestiegen ist dagegen die mediale Internetnutzung. Zu diesen zentralen Ergebnissen kommt die ARD/ZDF-Onlinestudie, die im Auftrag der ARD/ZDF-Forschungskommission durchgeführt wird und seit 1997 jährlich Basisdaten zur Internetnutzung in Deutschland bereitstellt. - 2019 nutzen – wie auch im vergangenen Jahr – rund 90 Prozent der Bevölkerung das Internet zumindest gelegentlich. Hingegen steigt im Vergleich zum Vorjahr die Tagesreichweite des Internets: Demnach gaben - bezogen auf die Gesamtbevölkerung - 71 Prozent der Befragten an, an einem normalen Tag online gewesen zu sein, 2018 waren es 67 Prozent. Bei den 14- bis 29-Jährigen beträgt diese sogenannte Tagesreichweite 98 Prozent. - Die Unterwegsnutzung des Internets ist in weiten Teilen der Bevölkerung auch 2019 auf konstant hohem Niveau – mit Tendenz nach oben. Bei den unter 50-Jährigen nutzen etwas über 90 Prozent das Internet zumindest gelegentlich unterwegs, bei über 70-Jährigen ist es nur knapp jeder Dritte." - http://www.ard-zdf-onlinestudie.de/ardzdf-onlinestudie-2019/ "Die deutlichsten Veränderungen gibt es im Jahr 2019 bei der Nutzung von Videos, Audios und Text über das Internet (mediale Internetnutzung): In der Gesamtbevölkerung steigt die tägliche Nutzung von Video-Streamingdiensten wie Netflix um 3 Prozentpunkte auf 14 Prozent, unter den 14- bis 29-Jährigen sind es 36 Prozent, die sie täglich verwenden. Bei der wöchentlichen Nutzung erzielen die Anbieter ein Plus von 6 Prozentpunkten auf 37 Prozent in der Gesamtbevölkerung. ... Unter den Social-Media-Plattformen ist nach wie vor Facebook die wichtigste, gleichzeitig wächst die Nutzung von Instagram am stärksten. Rund 60 Prozent bevorzugen, Videos mit Ton anzusehen, allerdings scheinen sich entsprechend auch extra konzipierte Texttafeln, die die Essenz des Tons enthalten, zu bewähren. ... YouTube selbst erreicht im Bereich Bewegtbild 40 Prozent mindestens wöchentliche Nutzung und ist nicht zuletzt aufgrund des Alters der Plattform sicherlich eine der großen Säulen der Internetnutzung. ... Nicht zuletzt erreichen die Streamingdienste ein beachtliches Plus von 6 Prozentpunkten und erzielen 37 Prozent auf der Basis mindestens wö- chentlicher Nutzung." - http://www.ard-zdf-onlinestudie.de/ardzdf-onlinestudie-2019/onlinenutzung/ "Zentrales Motiv gleichermaßen für die Nutzung der Mediatheken und der Streamingangebote ist die zeitliche Unabhängigkeit der Nutzung, vor der Attraktivität des Angebots. Für Jüngere ist zudem die Möglichkeit mehrere Folgen am Stück zu sehen (Binge Watching) besonders relevant. Dabei werden die Gründe für die Nutzung der verschiedenen Angebote von Streamingplattformen, Sender-Mediatheken und YouTube durchaus differenziert." - http://www.ard-zdf-onlinestudie.de/ardzdf-onlinestudie-2019/bewegtbildnutzung/ "Im Internet werden Inhalte von Radioprogrammen sowohl auf Abruf, als Download oder als Podcasts zur Verfügung gestellt. Bei den Webradios reicht das Angebot vom professionellen Radioprogramm bis zu Playlists engagierter Nutzer. Eine wachsende Rolle spielen auch Musik-Streamingdienste, die den Hörern die Möglichkeit geben, ihr eigenes (Musik-)Programm zusammenzustellen." - http://www.ard-zdf-onlinestudie.de/ardzdf-onlinestudie-2019/radio-und-audionutzung/ eicker.TV ist der Videokanal von Gerrit Eicker und eicker.digital zu Technews und Netzpolitik. Wir sprechen Online. Frisch aus dem Netz. https://eicker.digital Wir sprechen Online. http://eicker.TV Frisch aus dem Netz. - https://YouTube.com/eickerTV - https://TikTok.com/@eickerTV - https://Instagram.com/eickerTV - https://SoundCloud.com/eickerTV - https://Twitter.com/eickerTV #eickerTV #Nethnologie #Medienwandel
Die richtigen Sales KPIs für eine Vertriebsorganisation festzulegen ist wohl vergleichbar mit der Suche nach der richtigen Diät: Jeder behauptet, seine Diät sei die beste und funktioniere immer und für jeden. So unterschiedlich Diäten bei verschiedenen Menschen ankommen und funktionieren, so weit gehen auch die Vorstellungen nach wirksamen Sales-KPIs auseinander. In der Hauptsache dürfen Sales-KPIs für den engagierten Vertriebsmitarbeiter als motivierendes Feedback dienen, um die Fortschritte aus der eigenen Arbeit sofort zu erkennen. Nur so wird sein Einsatz auch sofort belohnt und er wird weiterhin konzentriert am langwierigen Aufbau neuer Kunden arbeiten. Der Vertriebs-Leitung sollen die motivierenden Sales KPIs dabei helfen, exakte Forecasts zu erstellen und um die Bewegung hin zu den gesetzten Zielen zu messen und die erforderlichen Basisdaten für das Reporting an die Unternehmensführung bereitzustellen. Wie erkennt nun jedoch der Vertriebs-Verantwortliche zu jeder Zeit, dass seine Mitarbeiter auf dem richtigen Weg sind und die vereinbarten Ziele erreichen werden? Und: Wie erkennt der einzelne Vertriebsmitarbeiter, ob er tatsächlich erfolgreich ist und mit seiner Vertriebsarbeit vorankommt? Erkennt er das ausschließlich an der Umsatz-Entwicklung? Das wird wohl schwierig, denn speziell bei langen Verkaufszyklen dürfte das eine ziemliche Herausforderung sein, da der Umsatz dann nicht mehr in einen Zusammenhang mit der tatsächlich geleisteten Arbeit gebracht werden kann. Genau das ist es jedoch, was den einzelnen Vertriebs-Mitarbeiter motivieren würde: Leistung führt zu einem sichtbaren und messbaren Ergebnis. Im technischen B2B-Vertrieb dauern die Vertriebszyklen aber häufig lange - sehr lange sogar: nicht selten sind das 3, 6, 12 oder sogar 24 Monate! Daher habe ich beschlossen, dieses Thema in Form einer speziellen Podcast-Reihe zu behandeln. Und so ist dieses Sonderthema mit dem Titel "Auf der Suche nach motivierenden Sales-KPIs" entstanden. In dieser Ausgabe und in den nächsten 5 Episoden erfahren Sie alles darüber, welche klassischen Arten von Sales KPIs verwendet werden, das deren Vor- und Nachteile sind und ich begebe mich auf Suche nach möglichst einfachen, aber wirkungsvollen Kennzahlen. b2b-ingenieur.com/kpis
„Goldener Reis“ enthält artfremde Gene, die zu einer vermehrten Bildung von Beta-Carotin führen. Damit soll armutsbedingter Vitamin-A-Mangel bekämpft werden, der die Gesundheit von Millionen Menschen auf der Südhalbkugel bedroht. Kritiker bemängeln jedoch, dass wichtige Basisdaten noch immer nicht verfügbar sind. Die Befürworter bezichtigen die Gegner der Blockade aus rein ideologischen Gründen und geben ihnen die Schuld am Tod von unzähligen Kindern. Doch dieser ließe sich womöglich durch andere Maßnahmen besser verhindern.
„Goldener Reis“ enthält artfremde Gene, die zu einer vermehrten Bildung von Beta-Carotin führen. Damit soll armutsbedingter Vitamin-A-Mangel bekämpft werden, der die Gesundheit von Millionen Menschen auf der Südhalbkugel bedroht. Kritiker bemängeln jedoch, dass wichtige Basisdaten noch immer nicht verfügbar sind. Die Befürworter bezichtigen die Gegner der Blockade aus rein ideologischen Gründen und geben ihnen die Schuld am Tod von unzähligen Kindern. Doch dieser ließe sich womöglich durch andere Maßnahmen besser verhindern.
Fakultät für Kulturwissenschaften - Digitale Hochschulschriften der LMU
Mit dieser Dissertation wird ein bedeutender Beitrag zur Grundlagenforschung der Altorientalistik geleistet. Ihr Ziel war es, herkunftsbestimmte und datierte Denkmäler einer künstlerischen Gattung zu sammeln, die es uns ermöglicht, ein chronologisches Gerüst zum Verständnis der achaimenidenzeitlichen Kunst zu schaffen. Die Glyptik schien dafür, wie keine andere Gattung, besonders geeignet. Sie begegnet uns in Gestalt von Siegelabrollungen bzw. -abdrücken auf zahllosen gesiegelten Tontafelurkunden, die sowohl herkunftsbestimmt wie datiert sind, bislang aber niemals systematisch ausgewertet wurden. Die wohl bedeutendsten Fortschritte und Erkenntnisse der Dissertation konnten in den folgenden Themenbereichen erzielt werden: (1) Im einführenden Kapitel der Dissertation wurden erstmals grundlegende kunsttheoretisch-konzeptionelle Gedanken zum Begriff, zur "Persönlichkeit" wie zur Genese der achaimenidischen Kunst entwickelt. Der weitverbreiteten graecozentrischen Interpretation wurde eine neue iranozentrische Interpretation gegenübergestellt. Eine analytische Skizze der Forschungsgeschichte der achaimenidischen Glyptik, ihrer Etappen, Fundorte und Chronologie erwies sich als unumgänglich und wurde hier das erstemal überhaupt publiziert. Ebenso eine kritische Würdigung der Benennung und Definition der wichtigsten achaimenidenzeitlichen Siegelstile. (2) Unentbehrliche Grundlage und Ausgangspunkt aller Überlegungen der Dissertation war die Schaffung eines, bislang ja noch nicht verfügbaren, Denkmälerkorpus. Es sollten unter den Tontafelurkunden aus dem Babylonien der Achaimenidenzeit alle diejenigen erfasst werden, die gesiegelt sind. Der Publikationsstand ihrer Siegel sollte geklärt werden, noch unpublizierte gesiegelte Tontafeln sollten ermittelt werden, die Zahl auch ihrer Siegel geklärt werden. Als Ergebnis einer systematischen Durchsicht einiger Zigtausend Tontafeln, die in über 100 Museen und Privatsammlungen weltweit aufbewahrt werden, konnte das überhaupt erste Korpus herkunftsbestimmter, datierter gesiegelter Tontafeln aus dem Babylonien der Achaimenidenzeit erstellt werden. Die Tontafelfunde aus den einzelnen Archivfundorten wurden in Kapitel II beschrieben, die Ergebnisse in den analytischen Bibliographien, synoptischen Analysen und Übersichten des Kapitels XVIII.2 und .3 festgehalten. In einem Katalog der gesiegelten Tontafeln sind mehr als 1300 Tontafelurkunden in chronologischer Abfolge ihrer Ausstellungsdaten, nach Regierungszeiten der Achaimenidenherrscher und Herkunftsorten geordnet, aufgelistet. Dieser Tontafelkatalog ist Grundlage und Ausgangspunkt der vorliegenden Dissertation wie für alle weiterführenden Forschungen, enthält er doch auch Hinweise auf die zahlreichen noch unpublizierter Siegel vieler publizierter und noch unpublizierter Tontafeln. Davon ausgehend konnte das überhaupt erste Korpus herkunftsbestimmter, datierter Siegel aus dem Babylonien der Achaimenidenzeit geschaffen werden. In einem zweiten Katalog, dem Siegelkatalog, wurden 1127 Siegel (Cylindersiegel, Stempelsiegel und Ringe) nach ihren Bildinhalten, in einer festgelegten Abfolge von Motivthemen, nach Szenen- und Einzelmotivthemen getrennt, aufgelistet. Dem Korpus ist eine umfangreiche photographische (und zeichnerische) Dokumentation von 2042 Abbildungen beigefügt. Etwa drei Viertel der Katalogsiegel sind bisher noch unpubliziert und werden in dieser Dissertation überhaupt das erstemal in Makrophotos bekannt gemacht bzw. werden hier in verbesserter Form neu publiziert. Eine bedeutende Anzahl von bisher nicht bzw. in unbrauchbarer Form publizierten Siegeln der Tontafeln des Murašû-Archivs aus Nippur, die im University Museum zu Philadelphia, Pa., aufbewahrt werden, und von Siegeln der UET IV-Texte aus Ur, die sich im Irak-Museum, Baġdâd, befinden, insgesamt über 850 Siegel, sind hier überhaupt zum erstenmal publiziert. Damit konnte der bislang verfügbare Denkmälerbestand ganz wesentlich erweitert werden. Beiden Katalogen ergänzend zu Seite gestellt wurde in Kapitel XVIII.3 ein bibliographischer Katalog, der alle Monographien, Aufsätze und Kataloge von Museen und Privatsammlungen auflistet, die die Glyptik der Achaimenidenzeit zum Thema haben. Er ist als Beitrag zu einem Korpus der Glyptik der Achaimenidenzeit insgesamt zu sehen. Er hilft uns, unter den Denkmälern nicht nur Babyloniens, sondern auch der anderen achaimenidischen Reichsprovinzen, systematisch zu unterscheiden zwischen denen mit gesicherter Provenienz und denen, die über den Kunsthandel bekannt geworden sind. (3) Zentrales Anliegen der vorliegenden Dissertation, die sich als Beitrag zur achaimenidischen Kunstforschung sieht, ist die Ikonographie. Um eine erfolgversprechende Annäherung an motivtypologische Fragestellungen erst möglich zu machen, um die Beschreibung von Siegelbildinhalten im Text des Siegelkataloges und der einzelnen Kapitel, sowie in synoptischen Übersichten überhaupt in leicht handhabbarer und platzsparender Weise zu ermöglichen, um die motivtypologischen Merkmale von Siegeln in abgekürzter Schreibweise darstellen zu können, erwies es sich als unumgänglich ein Notationssystem zuschaffen, das sich einer abgekürzten Notationsweise bedient. Auch hier mußte Neuland betreten werden. Bislang existierte kein System vergleichbarer Art. Das vom Autor in dieser Dissertation erstmals präsentierte Notationssystem ist im Laufe langjähriger Studien entstanden und hat sich im privaten wissenschaftlichen Gebrauch als sehr effizient bewährt. Es ist in Kapitel III ausführlich beschrieben. Es macht eine Verständigung über die Siegelbildtypologie in kurzer, präziser und hinreichend anschaulicher Form möglich. Es ist in seiner Handhabung weder auf eine einzelne Denkmälergattung noch auf eine Periode der altorientalischen Kulturgeschichte beschränkt und gleichzeitig leicht modifizierbar. (4) Die Katalogsiegel wurden In den Kapiteln VII-XIV, nach Motivthemen, Motivthemenvarianten und Motiven geordnet, auf ihre motivtypologischen Merkmale hin untersucht. Dabei wurden 21 Motivthemen mit 64 Themenvarianten und über 200 Motivgruppen unterschieden, die ihrerseits wiederum zahlreichen Motivtypengruppen zugeordnet werden konnten. Die ikonographische Analyse der Katalogsiegel erfolgt dabei jeweils in zwei Schritten: Es galt in einem ersten Schritt zunächst die geographische Verbreitung der Siegelbildmotive, -motivtypen und -motivtypengruppen zu beschreiben. Ausgehend von den herkunftsbestimmten und durch ihre Textbindung datierbaren Katalogsiegeln aus Babylonien wurden auch herkunftsbestimmte Siegel aus den anderen Reichsprovinzen in die Diskussion mit einbezogen, insbesondere solche, die durch ihre Textbindung, ihre Fundumstände oder antiquarische Merkmale (ihre Flügelringtypen) Datierungshinweise liefern. Sie sind in Kapitel XVIII.7-14 nach Motivthemen, Motiven und ihren motivtypologischen Merkmalen, sowie nach ihren Herkunftsregionen und -orten geordnet, in synoptischen Analysen aufgelistet. Dort sind auch alle übrigen Basis-Daten jedes Siegels erfaßt. Dabei wurde die neu entwickelte abgekürzte Notationsweise verwendet. So konnte eine erste, bislang nicht verfügbare, umfangreiche "motivtypologische Grammatik" achaimenidenzeitlicher Siegel geschaffen werden, in der in paradigmatischer Weise die Motive, Motivtypen und Motivtypenvarianten der Siegel in ihrer Struktur erfaßt und nach Motivtypengruppen geordnet werden, und aus der ihre geographische wie chronologische Verbreitung und ihre Stilzugehörigkeit ersichtlich wird. Sie macht die Merkmale der Siegel in ihrer komplexen Fülle erst wirklich bewußt und transparent. Diese strukturelle Analyse ist Grundlage und Ausgangspunkt für alle weiterführenden ikonographischen Studien. Es bleibt die Aufgabe, vergleichbare motivtypologische Grammatiken auch für die Denkmäler der anderen Achaimenidenprovinzen zu erstellen. In einem zweiten Schritt wurde dann die Frage nach der Chronologie der Siegel gestellt. Siegellaufzeiten, die sich aus den Ausstellungsdaten der gesiegelten Tontafeln ablesen lassen, datierbare Antiquaria der Siegelbilder, insbesondere deren geflügelte Ringe, geben Aufschluß über die relative Chronologie der Siegel, d.h. ihren Verwendungszeitraum, und damit schließlich über ihre absolute Chronologie, d.h. ihre Entstehungszeit. Die Identität der Siegelinhaber wurde gleichzeitig angesprochen. Siegelbildlegenden auf den Siegeln selbst bzw. Siegelbildbeischriften, die deren Abrollungen bzw. Abdrücken auf den Tontafeln beigefügt wurden, geben uns Auskunft über die Identität der Siegelinhaber. Die Katalogsiegel ließen sich mehreren Stilgruppen zuordnen. Neben Siegeln einheimischen babylonischen Stils begegnen Siegel des persischen (Hof-)Stils der neuen Leitkultur und Siegel, die Merkmale der "graeco-persischen" Stilgruppen der achaimenidenzeitlichen Kunst Kleinasiens/Anatoliens zeigen. Aussagen über die Verbreitung der Siegelstile unter den Siegeln von Individuen unterschiedlichster Ämter, Funktionen, sozialer Stellung, ethnischer wie religiöser Zugehörigkeit wurden möglich, die in den einzelnen Regionen Babyloniens zu den Regierungszeiten der einzelnen Achaimenidenherrscher lebten. (5) In den Kapiteln V und VI wurde die Frage nach der Form und Typologie sowie der ikonographischen Deutung der königlichen Kidaris und des Flügelringsymbols gestellt und die Möglichkeit ihrer generellen Datierbarkeit diskutiert. Eine chronologische Abfolge der Kidarentypen ließ sich nicht feststellen. Die Kidaris der Achaimenidenkönige ist eine dynastische Krone und eben keine persönliche Krone. Es gelang aber termini a quibus für die Verwendung bzw. termini ad quos für die Entstehung von 8 Flügelringtypen zu definieren. Dies hat Konsequenzen für die Datierung der Achaimenidenreliefs. Darüberhinaus konnte eine neue Deutung des achaimenidischen Flügelringsymbols gefunden werden. (6) In Kapitel XV wurde schließlich ein chronologisches Resumé gezogen, das die Siegel aller Motivthemen der Kapitel VII-XIV zusammenführt. Es entstand damit eine erste, bislang nicht verfügbare, chronologische Übersicht herkunftsbestimmter, datierter achaimenidischer/ achaimenidenzeitlicher Glyptik.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 06/19
Fragestellung:Welchen Einfluss hat ein präpartaels Training mit dem Geburtstrainer EPI•NO® auf die Funktion des mütterlichen Beckenboden bei Erstgebärenden sechs Monate nach Entbindung? Material und Methodik: Es handelt sich um ein Follow-up als Teil einer prospektiven und randomisierten Multizenterstudie. Frauen der Studiengruppe trainierten ab 37 0/7 Schwangerschaftswochen täglich bis zur Entbindung mit dem Geburtstrainer EPI•NO®. Die Evaluation der Beckenbodenfunktion erfolgte mittels eines multimodalen Untersuchungsansatzes: Questionaire, maximale Beckenbodenfunktionskraft, Analmanometrie, Endoanalsonographie und Introitussonographie. Ergebnisse: 146 Frauen eines Zentrums bildeten das Kollektiv der Studie. Die Rücklaufquote betrug jeweils etwa 84%. Die apparative Nachuntersuchung erfolgte etwa bei 76% im Mittel 7,4 Monate nach der Entbindung. Hinsichtlich wichtiger geburtshilflicher Basisdaten bestand zwischen Studien- und Kontrollgruppe kein signifikanter Unterschied. Gleiches gilt für die Daten des präpartalen Fragebogens und für den Fragebogen zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung. Keine signifikanten Unterschiede fanden sich hinsichtilich der postpartalen Blasenhalsmobilität, der Häufigkeit okkulter Defekte im externen analen Sphinkter, der analen Ruhe- und Kneifdrücke oder der maximalen Beckenbodenfunktionskraft. Schlussfolgerung: Mehr als ein halbes Jahr nach Entbindung ließ sich nach einem Training mit EPI•NO® weder ein Nutzen noch ein Schaden für die mütterliche Beckenbodenfunktion feststellen.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/19
Ziel der Untersuchung war es, anhand einer Hämoglobinanomalie beim Autor mit einfachen Mitteln ein effizientes und spezifisches Verfahren zur Identifikation von unbekannten Hb-Mutanten zu entwickeln. Die entdeckte Hb-Mutante wird im Anschluß bezüglich ihrer Epidemiologie und Klinik diskutiert. Exemplarisch werden schrittweise die einzelnen Untersuchungsmethoden zur Identifikation einer Hämoglobinvariante dargestellt. In Anlehnung an die ICSH-Empfehlungen wurden Schritte zur systematischen Analyse einer Hämoglobinanomalie entwickelt. Neben der Erfassung von Basisdaten wie klinischer Zustand und hämatologische Parameter wurden alle erreichbaren Familienangehörigen einem Screening unterzogen. In einer initialen Zelluloseacetat-Elektrophorese zusammen mit einer Kontrollprobe bei alkalischem pH (8,2-8,6) konnten gängige Hb-Varianten detektiert werden. Um die Mutation der jeweiligen Kette zuzuordnen folgte eine Zelluloseacetat-Elektrophorese mit 8M Harnstoff, bei der das Hämoglobin in seine α und β-Ketten aufgetrennt wurde. Aus dieser Information konnte gezielt eine Sequenzierung des betroffenen Globingens durchgeführt werden, um die Mutation auf genomischer Ebene zu lokalisieren. Die optimalen PCR-Bedingungen wurden durch Versuchsreihen ermittelt. Dazu wurden biotinylierte Reverse-Primer eingesetzt. Streptavidin-beschichtete Magnetpartikel ermöglichten die Bindung der biotinylierten DNA-Fragmente und die anschließende magnetische Trennung der doppelsträngigen DNA. Die Sequenz des PCR-Produktes wurde anhand einer automatisierten Fluoreszenz-Sequenzierung der DNA bestimmt. Bei der in dieser Arbeit untersuchten Hämoglobinvariante handelte es sich um die heterozygote Form des HbC. In der durchgeführten Familienstudie konnte keine homozygote Form des HbC nachgewiesen werden. Die heterozygote Form hat keine hohe klinische Relevanz. In Gebieten mit einer hohen Prävalenz von HbS kann bei Nachfahren eines HbAC-Trägers in Verbindung mit einem HbAS/HbS-Träger eine Form der Sichelzellkrankheit weitervererbt werden. Die Bezeichnung Sichelzellkrankheit beinhaltet die Sichelzellanämie und alle anderen Krankheitsbilder, die durch eine Sichelzell-Bildung und assoziierte pathologische Prozesse hervorgerufen werden. Bei der homozygoten Form von HbC zeigen Betroffene eine milde bis moderate Form einer hämolytischen Anämie. In der Regel sind die HbC-Träger asymptomatisch. HbC hat eine Prävalenz von bis zu 40% in Westafrika und Nord-Ghana. Auffällig ist, dass die geographische Verteilung des βs-Gens sehr ähnlich dem des βc-Gens ist. Beide Gene sind auf zwei Regionen in Westafrika konzentriert. Die Vermutung liegt nahe, dass sowohl die βs als auch βc Mutation beide ihren Ursprung in einem β-Genmutation haben und dass diese Mutation ursprünglich geographisch auf eine kleine Region in Ghana begrenzt war. Wenn man die geographische Verteilung des βs-Gens der Prävalenz von Plasmodium falciparum malariae gegenüberstellt, lässt sich eine deutliche Übereinstimmung feststellen. Aufgrund der protektiven Wirkung gegen Malaria hatten offenbar Träger des βs- und βc-Gens einen Selektionsvorteil zu den Trägern des Ursprungs-Gens und konnten sich somit weiter verbreiten. Da der untersuchte Autor aus dem heutigen Iran stammt und es bis dato keine Fallbeschreibung über HbC oder HbAC im Iran gibt wird die Frage nach einer Spontanmutation oder einem Ursprung in Westafrika offen bleiben. Nach den Richtlinien des „National Institute of Health“ (USA) wird ein generelles Screening von allen Neugeborenen auf Hamoglobinanomalien, unabhängig von der Rasse oder der ethnischen Herkunft empfohlen. Die Empfehlungen bezüglich eines Neugeborenen-Screenings sind weltweit kontrovers. Aufgrund der verschiedenen Meinungen über den Nutzen eines generellen Screenings und in Anbetracht der Kosten für das jeweilige Gesundheitssystem kann man ein gezieltes Screening von Risikogruppen für eine Hämoglobinopathie (z.B. Afroamerikaner für HbS, West-Ghanesen für HbC, Mediterraner für homozygote Thalassämieformen) empfehlen.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/19
Seit den 80er Jahren wurde das sogenannte „Chronic Fatigue Syndrom“ mit dem sehr unspezifischen und weitverbreitetem Hauptsymptom „chronische Erschöpfung“ vermehrt zum Gegenstand medizinischen Forschung, wobei bald konzeptionelle, terminologische und klassifikatorische Probleme auftraten. Mit dem Ziel, eine Grundlage für den klinischen Zugang in der Praxis und eine pragmatische Basis für die medizinisch-wissenschaftliche Forschung zu schaffen, wurden Ende der 80er Jahre mehrere Falldefinition für das Chronic Fatigue Syndrom vorgestellt, wobei vor allem auf den Ausschluß von Erkrankungen, die maskiert als CFS auftreten können, Wert gelegt wurde. Die aktuellste und am meisten eingesetzte Falldefinition wurde von einer Expertengruppe des Center for Disease Control and Prevention, Atlanta/ USA, 1994 herausgegeben und ist auch Grundlage der vorliegenden Arbeit. In dem Bemühen, die in der Literatur vorherrschende Dichotomisierung in somatische bzw. psychologischen Untersuchungsansätze zu vermeiden, wurden im Rahmen einer primär explorativen Studie am Friedrich-Baur-Institut der Universität München 38 PatientInnen mit Chronic Fatigue Syndrom interdisziplinär untersucht. Durch enge Kooperation von Neurologie, Innerer Medizin und Psychiatrie wurden auf breiter Basis Daten erhoben mit dem Ziel, spezifische Charakteristika von CFS Patienten zu identifizieren, um somit einen Beitrag zur genaueren Erfassung und zielgerichteten Therapie leisten zu können. Zu diesem Zweck wurden alle PatientInnen sowohl internistisch und neurologisch unter Einbeziehung zahlreicher Laborparameter als auch eingehend psychiatrisch unter Berücksichtigung psychometrischer Parameter untersucht. Für die Erfassung letzterer wurden folgende Selbst- bzw. Fremdbeurteilungsskalen eingesetzt: Minnesota Multiphasic Personality Inventory = MMPI; Hopkins Symptom Check List = SCL-90-R; Montgomery Asberg Depression Rating Scale = MADRS und die Hamilton Depression Scale = HAMD). Die somatischen Untersuchungsergebnisse, die in einer anderen Arbeit dargestellt werden (Späth et al., in Vorbereitung), lassen sich an dieser Stelle dahingehend zusammenfassen, daß keine spezifischen Parameter zur Charakterisierung der CFS-PatientInnen gefunden werden konnten, wogegen die psychiatrischen und psychometrischen Untersuchungsergebnisse, auf die sich vorliegende Arbeit konzentriert, eine Reihe von Auffälligkeiten zeigten. So ergab sich in über 90% der Fälle eine psychiatrische Diagnose, wobei am häufigsten somatoforme Störungen, Neurasthenie und affektive Störungen diagnostiziert wurden. Hierzu korrespondierte, dass 82% der Patienten vor Aufnahme in die Studie bereits von Seiten Dritter eine psychiatrische, nervenärztliche oder psychotherapeutische Behandlung empfohlen worden war, allerdings nur knapp 30% zum Untersuchungszeitpunkt auch in einer solchen Behandlung waren. In ihrem subjektiven Krankheitsverständnis ging der Großteil der PatientInnen von einem überwiegend somatischen Modell der Verursachung von CFS aus und dementsprechend zeigten auch weniger als 10% eine gute Motivation für eine psychotherapeutische Behandlung. Auch die Auswertung der psychometrischen Skalen MADRS und HAMD verwies auf das Vorliegen von depressiver Symptomatik bei den CFS-PatientInnen. Bei den Selbstbeurteilungsinstrumenten MMPI und SCL-90-R waren vor allem die T-Werte derjenigen Skalen über die Norm erhöht, welche in Bezug zu den somatoformen Störungen und zur Neurasthenie stehen. Auf Basis klinischer Überlegungen wurden zwei Untergruppen von CFS Patienten gebildet, die sich bezügliche des Beginns der Symptomatik, das heißt akut versus protrahiert, unterschieden. Die kleinere Gruppe „CFS-akut“ umfaßte alle PatientInnen mit akutem Einsetzen der Symptome, die dann rasch zum Vollbild von CFS führten. Nach Auswertung der psychometrischen Instrumente fiel auf, daß sehr wenige Skalenwerte auffällig erhöht waren und die PatientInnen in der Nähe des Normalkollektivs lokalisiert waren. Erhöht waren die Werte jener Skalen, die im Zusammenhang mit somatischen Beschwerden stehen. Die größere Gruppe „CFS-protrahiert“ umfaßte alle PatientInnen mit protrahiertem Einsetzen der Symptome. Hier fanden sich auf allen psychiatrischen Instrumenten multiple erhöhte Skalenwerte, die auf eine ausgeprägte Psychopathologie in Richtung somatoforme Störungen schließen ließen. Weiterhin wurde deutlich, daß die psychosoziale Situation der CFS-PatientInnen von besonderer Bedeutung ist. Die PatientInnen dieser Studie waren in hohem Maße psychosozialen Belastungen ausgesetzt, hielten eine psychosomatische Genese ihrer Beschwerden aber ganz überwiegend für unwahrscheinlich und lehnten zumeist eine psychiatrische, nervenärztliche oder psychotherapeutische Behandlung ab. In diesem Sinne wurde das Chronic Fatigue Syndrom als abnormes Krankheitsverhalten nach Mechanic (1961) bzw. Somatisierungsprozeß nach Lipowski (1988b) verstanden.Im Einklang mit der Literatur lieferte auch die vorliegende Studie weder bezüglich der somatischen noch der psychiatrischen Befunde eindeutige Ergebnisse, die für das Chronic Fatigue Syndrom spezifisch wären. Die Resultate weisen vielmehr darauf hin, daß CFS-PatientInnen keine einheitliche Gruppe bilden, sondern tendenziell aus Untergruppen bestehen, die sich bezüglich Art und Ausprägungsgrad ihrer psychischen Auffälligkeiten unterschieden. Eine mehr an dieser psychischen Problematik orientierte Therapie, z.B. eine syndromorientierte antidepressive Therapie für die Untergruppen mit depressiver Symptomatik bzw. ein psychotherapeutisches Vorgehen, das – analog zu anderen funktionellen Erkrankungen – die Somatisierungsprozesse der PatientInnen berücksichtigt, könnte, zumindest bis bessere Therapieansätze zur Verfügung stehen, hilfreich sein.