carls zukunft der woche

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Wir bringen die Zukunft ins Gespräch. Inspirierend, überraschend, anregend, belebend. Jede Woche hat Zukunftsforscher Michael Carl bemerkenswerte Menschen zu Gast: Expert:innen, Innovator:innen, Gründer:innen, die alle ein Stück unserer Zukunft prägen. So entsteht Stück für Stück ein lebendiges Bild einer wahrscheinlichen und attraktiven Zukunft. Mehr über Zukunft, Michael Carl und unser Institut auf https://carls-zukunft.de

Michael Carl


    • Nov 20, 2025 LATEST EPISODE
    • weekly NEW EPISODES
    • 40m AVG DURATION
    • 286 EPISODES


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    #286 Globale Zukünfte 4: Indien

    Play Episode Listen Later Nov 20, 2025 41:05


    In der neuen Podcastreihe „Globale Zukünfte“ fragt Michael, ob es Orte auf der Welt gibt, von denen aus sich die großen Krisen unserer Zeit – Klima, Politik, Gesellschaft – neu denken lassen. Fünf Länder auf fünf Kontinenten sollen dafür den Blick weiten. Die vierte Etappe führt nach Indien: groß im Maßstab, komplex in seiner Wirklichkeit, und näher an unseren Zukunftsfragen, als man auf den ersten Blick vermutet.Ein Land, das sich nie als geschlossene Einheit verstand, ringt heute mit seiner eigenen Vielschichtigkeit. Gesprächspartner Manuel Vermeer zeichnet Indien als Subkontinent voller Spannungen: ein Demokratieriese, der gleichzeitig in alten sozialen Hierarchien gefangen bleibt; ein wirtschaftlicher Aufsteiger, der Hunger und Bildungsnot noch immer nicht überwunden hat. Moderne Apps erreichen hunderte Millionen Menschen – doch nur wenige Schritte weiter ringt ein Kind um das Nötigste. Zukunft und Vergangenheit liegen hier so dicht beieinander wie nirgendwo sonst.Gleichzeitig lebt Indien von einer tief verwurzelten Dynamik: Vielfalt ist Alltag, nicht Ausnahme. Religionen, Sprachen, Kulturen – sie stehen nicht nebeneinander, sondern ineinander. Konflikte gibt es, doch bemerkenswert selten entladen sie sich in jener Härte, die wir aus anderen Weltregionen kennen. Unterschiedlichkeit wird nicht bekämpft, sondern ausgehalten – und bildet damit ein Fundament für eine Gesellschaft, die Veränderung nicht fürchtet.Indien bleibt ein Ort der Möglichkeiten – nicht trotz, sondern wegen seiner Widersprüche. Die junge Bevölkerung drängt nach vorne, Gründergeist ist allgegenwärtig, und die Überzeugung, dass Zukunft gestaltbar ist, trägt weiter als jede wirtschaftspolitische Strategie. Doch wer genauer hinschaut, erkennt: Auch in Indien liegen die globalen Konflikte offen – sie zeigen sich nur in anderer Gestalt.Zu Gast:Dr. Manuel Vermeer, Asienstudien, Berater und AutorCreate your podcast today! #madeonzencastrMentioned in this episode:The Elephant Festival 2026 – Jetzt Ticket sichern!13. Januar 2026, Leipzig. Wir bringen Menschen zusammen, die Verantwortung tragen – für Unternehmen, für Ideen, für Entwicklung. “The Elephant” ist kein klassischer Kongress. Es ist ein Festival. Für Haltung, Inspiration und echte Veränderung.The Elephant Festival 2026

    #285 Globale Zukünfte 3: Chile

    Play Episode Listen Later Nov 13, 2025 38:58


    In der Podcastreihe „Globale Zukünfte“ fragt Michael, ob es Orte auf der Welt gibt, von denen aus sich die großen Krisen unserer Zeit – Klima, Politik, Gesellschaft – neu denken lassen. Fünf Länder auf fünf Kontinenten sollen dafür den Blick weiten. Nach Neuseeland und Estland führt die dritte Etappe der Reise an das sprichwörtliche Ende der Welt: nach Chile.Ein Land, das in seiner Länge von Finnland bis Spanien reichen könnte, doch im Durchschnitt nur 120 Kilometer breit ist – und ebenso schmal scheint manchmal der Grat zwischen Hoffnung und Ernüchterung. Gesprächspartnerin Gitte Cullmann, Leiterin der Heinrich-Böll-Stiftung in Santiago de Chile, beschreibt ein Land voller Gegensätze: stabil und unruhig zugleich, von ungeheurer Energie und tiefen Widersprüchen durchzogen.Chile ist ein Land im Dauerzustand der Transformation. Nach den gewaltigen Protesten von 2019, den sogenannten Estallido Social, träumte die Gesellschaft von einem neuen Gesellschaftsvertrag. Zwei Anläufe für eine neue Verfassung – einer progressiv, einer konservativ – scheiterten. Der Wille zur Veränderung ist groß, die Angst davor ebenso. Zwischen neoliberaler Tradition und sozialer Erneuerung tastet sich das Land an ein neues Gleichgewicht heran.Hinter der Fassade wirtschaftlicher Stärke verbirgt sich eine der größten sozialen Ungleichheiten im OECD-Raum. Renten, Bildung, Gesundheit – alles ist privatisiert. Wer es sich nicht leisten kann, fällt durchs Raster. Das Chile der Chicago Boys war einst das Labor des Neoliberalismus. Heute kämpft es mit dessen Spätfolgen: hoher Verschuldung, schwindender Chancengleichheit und einer tiefen gesellschaftlichen Unzufriedenheit.Gleichzeitig ist Chile eines der rohstoffreichsten Länder der Welt – und könnte damit eine Schlüsselrolle in der globalen Energiewende spielen. Kupfer, Lithium, grüner Wasserstoff: kaum ein Land ist besser aufgestellt, um die Dekarbonisierung voranzutreiben. Doch noch wird zu wenig Wertschöpfung im eigenen Land gehalten. Gitte spricht von einem „Gefühl der ökologischen Kolonie“ – Europa profitiert von den Ressourcen, Chile trägt die ökologischen Kosten. Der Anspruch auf Partnerschaft „auf Augenhöhe“ bleibt oft ein Lippenbekenntnis.Auch die Klimakrise trifft das Land härter als viele andere. Dürren, Waldbrände, Wassermangel – Chile ist eines der verwundbarsten Länder der Erde. Doch die politische Aufmerksamkeit liegt anderswo. „Klimapolitik spielt im Wahlkampf keine Rolle“, sagt Gitte. Und doch zeigt sich in der Anpassungsfähigkeit der Chilenen eine Form der Resilienz, die Hoffnung macht. Katastrophen gehören zum Alltag – Erdbeben, Überschwemmungen, Brände. Die Menschen leben mit der Natur, nicht gegen sie. Diese Haltung teilt die indigene Bevölkerung schon seit Jahrhunderten.Indigene und nicht-indigene Perspektiven prallen aufeinander: hier der extraktivistische Blick des globalen Marktes, dort die Vorstellung von Pachamama, der Erde als Teil des eigenen Lebens. Diese unvereinbaren Weltbilder prägen die gesellschaftliche Debatte – und zeigen, dass Zukunft in Chile mehr ist als technologische Modernisierung. Sie ist ein kulturelles Aushandeln darüber, was Fortschritt bedeutet.Chile könnte ein Zukunftslabor werden – wenn es gelingt, gesellschaftliche Kreativität, ökologische Verantwortung und internationale Kooperation zu verbinden. Schon heute stammt über zwei Drittel der Energie aus erneuerbaren Quellen, Kohle ist fast Geschichte. Doch der Weg bleibt lang. Zukunft entsteht hier nicht aus Reichtum, sondern aus Bewegung.Chile ist dynamisch und divers – in seinen Landschaften, in seinen Ideen, in seinen Konflikten. Wer sich von Widersprüchen nicht abschrecken lässt, sondern von ihnen anregen lässt, wer Wandel nicht fürchtet, sondern sucht, findet hier vielleicht den spannendsten Zukunftsort der Welt: am Ende der Welt, wo die Zukunft schon begonnen hat.Zu Gast:

    #284 Globale Zukünfte 2: Estland

    Play Episode Listen Later Nov 6, 2025 39:16


    In der Podcastreihe „Globale Zukünfte“ fragt Michael, ob es Orte auf der Welt gibt, von denen aus sich die großen Krisen unserer Zeit – Klima, Politik, Gesellschaft – neu denken lassen. Fünf Länder auf fünf Kontinenten sollen dafür den Blick weiten. Die zweite Etappe führt nach Estland: klein an Fläche, groß in Vision.Ein Land, das seine digitale Infrastruktur nicht als Zukunftsversprechen, sondern als Gegenwartsnormalität begreift. Gesprächspartner Ralph Wrobel, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Westsächsischen Hochschule Zwickau, beschreibt Estland als europäisches Zukunftslabor: technikaffin, pragmatisch und entschlossen. Wo Deutschland noch diskutiert, hat Estland längst gemacht. Der Staat agiert proaktiv, nicht reaktiv – und begegnet der Welt mit einer fast trotzig optimistischen Haltung.Gleichzeitig lebt Estland im Schatten Russlands – geostrategisch verletzlich, historisch geprägt von Fremdherrschaft und doch bemerkenswert souverän. Die Bedrohung wird nicht verdrängt, sondern ernst genommen: militärisch, gesellschaftlich, mental. Zwischen digitaler Avantgarde und strategischer Wehrhaftigkeit entsteht ein Zukunftsbild, das so nüchtern wie ermutigend ist.Estland ist kein Zufluchtsort, sondern ein Möglichkeitsraum. Wer hier über die Zukunft spricht, spricht nicht über Utopien, sondern über Haltung. Und über die Entscheidung, sie nicht länger aufzuschieben.Zu Gast:Prof. Dr. Ralph Wrobel, Volkswirt, Historiker, Westsächsische Hochschule ZwickauCreate your podcast today! #madeonzencastrMentioned in this episode:AI first – Das Praxisbuch für den MittelstandJetzt auf carls-zukunft.de Sonst lesen's wieder nur die Anderen.AI first. Das Praxisbuch für den Mittelstand

    #283 Globale Zukünfte 1: Neuseeland

    Play Episode Listen Later Oct 30, 2025 42:24


    In der neuen Podcastreihe "Globale Zukünfte" fragt Michael, ob es Orte auf der Welt gibt, von denen aus sich die großen Krisen unserer Zeit – Klima, Politik, Gesellschaft – neu denken lassen. Fünf Länder auf fünf Kontinenten sollen dafür den Blick weiten. Den Anfang macht Neuseeland: weit entfernt und doch nah an unseren Zukunftsfragen.Ein Land, das sich einst als "besseres Britannien" verstand, ringt heute mit seiner eigenen Gegenwart. Gesprächspartner Patrick Köllner, Direktor des GIGA-Instituts für Asienstudien Hamburg, zeichnet Neuseeland als Ort voller Widersprüche: einst Vorreiter des Sozialstaats, heute Spielball neoliberaler Kräfte. Die Kühe, Symbol für wirtschaftlichen Erfolg, sind zugleich die Methanquellen eines ökologischen Rückschritts. Eine Klimapolitik, die sich der Agrarlobby beugt, ist Sinnbild für eine verlorene Zukunftsorientierung.Gleichzeitig lebt Neuseeland von einer tief verwurzelten Dynamik: Migration ist gelebte Normalität, nicht Bedrohung. Maori und weiße Siedler teilen sich die Bühne einer bikulturellen Nation – und ringen aktuell um die Frage, wie viel kulturelle Sichtbarkeit gerecht ist. Der Kulturkampf um Identität, Sprache und Privilegien wird mit einer Schärfe geführt, die man sonst nur aus gesättigten Demokratien kennt.Neuseeland bleibt ein Sehnsuchtsort – nicht trotz, sondern wegen seiner Abgeschiedenheit. Die “Tyrannei der Distanz”, einst Nachteil, wird zur Hoffnung für jene, die in einer verwirrenden Welt Ordnung suchen. Doch wer genauer hinschaut, erkennt: Selbst hier, am Rand der Welt, lassen sich globale Konflikte nicht abschütteln – sie zeigen sich nur in anderer Gestalt.Zu Gast:Prof. Dr. Patrick Köllner, Direktor des GIGA-Instituts für Asienstudien, HamburgCreate your podcast today! #madeonzencastrMentioned in this episode:AI first – Das Praxisbuch für den MittelstandJetzt auf carls-zukunft.de Sonst lesen's wieder nur die Anderen.AI first. Das Praxisbuch für den Mittelstand

    #282 Manuela Lenzen – Menschlich in Zeiten der KI

    Play Episode Listen Later Oct 23, 2025 47:02


    Wenn Maschinen zu Spiegeln werden, dann sehen wir uns selbst – aber verzerrt. Die klügste Idee dieses Gesprächs zwischen Michael und Manuela Lenzen ist vielleicht genau dieser Gedanke: Künstliche Intelligenz wirkt wie ein elektronischer Zerrspiegel, der uns neue Perspektiven auf das Wesen menschlicher Intelligenz eröffnet. Nicht das Schachspiel oder der IQ-Test definieren, was uns ausmacht, sondern das, was Maschinen gerade nicht leisten können: Kindheit, Körperlichkeit, Evolution, Emotion.Gerade weil wir uns so gerne mit KI vergleichen, verkennen wir unsere Eigenheiten. Und gerade weil die Maschinen immer menschlicher wirken, ist es umso verführerischer, ihnen ein Bewusstsein zuzuschreiben – eine kognitive Abkürzung, die uns in die Irre führen kann. Doch dieser Trugschluss ist auch eine Chance: Wir lernen präziser zu denken, wir reflektieren, was Intelligenz überhaupt bedeutet, woher sie kommt, was ihr fehlt.Lenzen denkt weiter: Künstliche Intelligenz könnte uns helfen, endlich jene langweiligen, stumpfen Aufgaben abzugeben, für die unser biologisch-soziales Wesen ohnehin nicht gemacht ist. Aber im falschen System – dem kapitalistischen – wird sie zum Gegenteil: Zum Verstärker ökonomischer Ungleichheit. Die Maschinen schreiben Gedichte, wir füllen Excel-Tabellen.Die eigentliche Zukunftsfrage lautet also: Können wir mit Maschinen so kooperieren, dass nicht ihre Logik unsere ersetzt, sondern unsere erweitert? Die Hoffnung liegt im Werkzeug – nicht im Kollegen. In der Renaissance unserer Körperlichkeit. Und in der menschlichen Fähigkeit, sich zu langweilen – und daraus Neues zu schaffen.Zu Gast:Dr. Manuela Lenzen, Wissenschaftsjournalistin und AutorinCreate your podcast today! #madeonzencastrMentioned in this episode:AI first – Das Praxisbuch für den MittelstandJetzt auf carls-zukunft.de Sonst lesen's wieder nur die Anderen.AI first. Das Praxisbuch für den Mittelstand

    #281 Matthias C. Kettemann – Wege aus der digitalen Betäubung

    Play Episode Listen Later Oct 16, 2025 37:30


    Falsches wird zum Normalfall – nicht, weil wir dümmer, sondern weil wir überfordert sind. Matthias C. Kettemann beobachtet eine kommunikative Überlastung, die unser „kognitives Immunsystem“ schwächt. Inmitten digitaler Dauerreizung reagieren Menschen wie Allergiker auf zu viele Pollen: verunsichert, panisch oder gar wütend. Doch Matthias bleibt Optimist. Für ihn ist Bildung das stärkste Gegenmittel – nicht allein in Schulen, sondern als gesamtgesellschaftlicher Prozess, der selbst Großeltern erreicht.Auffällig ist seine Warnung vor einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung: Wer zu viel über Desinformation redet, sieht bald nichts anderes mehr. Die permanente Beschwörung von Manipulation erschafft ein Klima der Ohnmacht – ein Zustand, in dem Zornunternehmer einfache Erklärungen bieten: Schuld sind „die Ausländer“, „die Öffentlich-Rechtlichen“, „die da oben“. Das Problem ist weniger der Fake als die verlorene Fähigkeit, mit Ambiguität umzugehen.Matthias plädiert für eine neue Diskursökologie: Plattformen müssen transparent machen, was sie verstärken. Algorithmen sollen nicht nur Klicks fördern, sondern Debatten ermöglichen. Und Nutzerinnen und Nutzer – wir alle – müssen unsere Aufmerksamkeit wieder als politisches Gut begreifen. Der Ausweg aus der digitalen Betäubung beginnt nicht mit Technikregulierung, sondern mit einem selbstkritischen Blick auf das eigene Scrollverhalten. Der Off-Button ist da. Wir müssen ihn nur drücken.Zu Gast:Matthias C. Kettemann, Internetforscher am Leibniz-Institut für Medienforschung (Hans-Bredow-Institut), HamburgCreate your podcast today! #madeonzencastr

    #280 Ilko-Sascha Kowalczuk – Wir brauchen Autoritäten

    Play Episode Listen Later Oct 9, 2025 45:48


    Der Satz „Wir stehen an der Schwelle zu einer autoritären Wende in der westlichen Welt“ wirkt wie ein Alarmknall in einer Landschaft, die sich selbst noch für einen sicheren Ort hält. Ilko-Sascha Kowalczuk, Historiker und Analytiker des postkommunistischen Europas, seziert mit ruhiger Schärfe, warum dieser Satz kein Alarmismus ist, sondern eine nüchterne Beschreibung der Gegenwart.Demokratie, so zeigt er, ist keine Selbstverständlichkeit, sondern eine tägliche Aufgabe. Und: Sie wird nicht durch äußere Mächte gefährdet, sondern durch Gleichgültigkeit, durch Schweigen und durch die Abwesenheit von Autoritäten, denen man traut. Gerade in Ostdeutschland, das Ilko als ein „Laboratorium der Moderne“ beschreibt, lassen sich Phänomene wie Institutionenverachtung, symbolischer Autoritätsverlust und radikale Tabubrüche früh und deutlich beobachten – Entwicklungen, die längst auf ganz Europa ausstrahlen.Die Pointe liegt jedoch nicht in der Warnung, sondern in der Erkenntnis: Eine selbstbewusste Demokratie lebt von Partizipation, Streit und von Menschen, die sich einmischen. Nicht das ständige Erregen, sondern das beharrliche Diskutieren – auch über Wehrpflicht, Migration oder gesellschaftliche Werte – schafft Bindung. Ilko appelliert, der Versuchung zu widerstehen, die lauten Extreme zum Maßstab zu machen. Nicht „Nie wieder“, sondern: „Es hat schon begonnen.“ Und genau deshalb gilt es, jetzt Haltung zu zeigen.Zu Gast: Ilko-Sascha Kowalczuk, Historiker und AutorCreate your podcast today! #madeonzencastrMentioned in this episode:The Elephant Festival 2026 – Jetzt Ticket sichern!13. Januar 2026, Leipzig. Wir bringen Menschen zusammen, die Verantwortung tragen – für Unternehmen, für Ideen, für Entwicklung. “The Elephant” ist kein klassischer Kongress. Es ist ein Festival. Für Haltung, Inspiration und echte Veränderung.The Elephant Festival 2026

    #279 Jan Bredack – Food vs. Klima

    Play Episode Listen Later Oct 2, 2025 62:15


    Die industrielle Landwirtschaft des 21. Jahrhunderts steckt in einem Widerspruch: Sie ist auf maximale Effizienz getrimmt – und gleichzeitig zunehmend dysfunktional. Jan Bredack stellt diesem Dilemma eine neue Vision gegenüber: eine radikal kontrollierte, indoorbasierte Agrikultur, die nicht nur effizienter, sondern auch resilienter und universeller einsetzbar ist. Was er mit Orbifarm entwirft, ist keine bloße Fortführung vertikaler Farmen – sondern ein industrieller Neuentwurf der Nahrungserzeugung.Sein Prinzip: Pflanzen werden auf Fließbändern ohne Erde gezogen, mit gezieltem Licht, kontrolliertem CO₂ und Nährnebel. Die Pflanzen reagieren auf diese Umgebung mit höherem Ertrag, verdichteter Biomasse, besserer Proteinzusammensetzung. Sogar Wurzel, Stängel und Grünmasse werden verwertet – sei es für Nahrung, Baustoffe oder Bioplastik. So entsteht ein ganzheitliches Wertschöpfungssystem unter einem Dach.Jans Vision ist dabei keine ideologische Utopie. Er bietet sie auch jenen an, die mit Tierhaltung oder Massenproduktion nichts am Hut haben: Rinderfarmer in Saudi-Arabien, Pharmaunternehmen, die pflanzliche Wirkstoffe kultivieren. Der Hebel liegt im Systemvorteil, nicht im moralischen Zeigefinger.Was diesen Ansatz so besonders macht: Er kommt aus der Praxis, nicht aus der Theorie. Jan denkt vom Engpass her – von Ernährungssicherheit, Bodenverarmung, Versorgungskrisen. Seine Antwort darauf ist nicht Verzicht, sondern radikale Innovation. Dass sie ausgerechnet im unscheinbaren Mantel eines Fließbands daherkommt, ist das vielleicht Revolutionärste an ihr.Zu Gast: Jan Bredack, Gründer von Veganz und OrbiFarmCreate your podcast today! #madeonzencastrMentioned in this episode:AI first – Das Praxisbuch für den MittelstandJetzt auf carls-zukunft.de Sonst lesen's wieder nur die Anderen.AI first. Das Praxisbuch für den Mittelstand

    #278 Thomas Vögele – Die KI braucht einen Körper

    Play Episode Listen Later Sep 25, 2025 39:36


    Wenn die künstliche Intelligenz der Kopf ist, braucht sie einen Körper, um wirklich zu begreifen. Thomas Vögele bringt mit dieser Idee das nächste Kapitel der Robotik auf den Punkt: Eine KI, die nicht nur denkt, sondern fühlt – mit Metallarmen, Kameras und Sensorhaut. Denn Intelligenz ist nicht nur Rechenleistung, sondern Erfahrung, Interaktion, physische Weltwahrnehmung.Dabei wird Robotik zur Antwort auf Menschheitsaufgaben, die uns sonst überfordern: Autonome Systeme, die in der Tiefsee Pipelines inspizieren oder auf dem Jupitermond Europa unter Eis nach Leben suchen. Kein Mensch kann das leisten – Roboter schon. Doch es sind keine Einzelkämpfer, sondern spezialisierte Teamplayer: Einer seilt den anderen in Lavahöhlen ab, gemeinsam kartieren sie neue Welten.Diese Vision der „Embodied AI“ ist faszinierend und beunruhigend zugleich. Denn wie immer ist nicht die Technik das Problem, sondern ihr Einsatz. Autonome Drohnen im Krieg zeigen, wie rasch aus Innovation Eskalation wird. Die entscheidende Frage bleibt also: Wer hält die Leine des „bissigen Hundes“?Der Alltag der meisten wird vorerst roboterfrei bleiben – die Spülmaschine räumt noch der Nachwuchs aus. Doch in professionellen Kontexten ist die Kooperation mit Maschinen längst Realität. Und wenn KI bald wirklich versteht, was „Bring mir die Cola vom Tisch“ bedeutet, beginnt ein neues Kapitel: das der körperlichen Intelligenz.Zu Gast: Dr. Thomas Vögele, Robotics Innovation Center, Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), BremenCreate your podcast today! #madeonzencastrMentioned in this episode:AI first – Das Praxisbuch für den MittelstandJetzt auf carls-zukunft.de Sonst lesen's wieder nur die Anderen.AI first. Das Praxisbuch für den Mittelstand

    #277 Sophia Rödiger – Energie gegen den Strom

    Play Episode Listen Later Sep 18, 2025 40:08


    Ein Funke Freiheit auf dem eigenen Dach – das ist die subversivste Idee dieses Gesprächs. Nicht, weil es um Technik ginge, sondern um eine stille Rebellion gegen strukturelle Trägheit. Sophia Rödiger beschreibt die Energiewende nicht als technische Herausforderung, sondern als kulturelle Umwälzung. Die große Transformation scheitert nicht an fehlender Technologie, sondern an fehlender Vorstellungskraft, an schlechter Kommunikation und an einem System, das lieber bewahrt als bewegt.Was, wenn Klimaschutz einfach langweilig wäre? Wie ein Kühlschrankkauf: rational, erwartbar, unspektakulär. Oder anders: ein Grillabend, bei dem die Wärmepumpe Gesprächsthema ist. Genau diese banale Selbstverständlichkeit macht ihn so mächtig – weil er Alltag wird, nicht Ausnahme.Und doch: Transformation braucht nicht nur Normalität, sondern auch Mut. Die Bereitschaft, im Kleinen zu beginnen, gerade weil das Große lähmt. Sophias Perspektive ist unmissverständlich: Veränderung beginnt nicht mit Weltrettung, sondern mit Selbstwirksamkeit – mit dem Wissen, dass das eigene Handeln zählt, auch wenn Berlin schläft.Vielleicht liegt die Kraft der Energiewende darin, dass sie kein Heldentum verlangt, sondern Nachbarschaft. Dass sie nicht auf Erlösung zielt, sondern auf Autonomie. Und vielleicht ist es genau diese Mischung aus Pragmatismus und Hoffnung, aus Leichtigkeit und Verantwortung, die eine neue Normalität möglich macht – eine, in der ein PV-Modul mehr verändert als jede Sonntagsrede.Zu Gast:Sophia Rödiger, CMO von 1KOMMA5° und Host des Podcasts NEW ENERGY TALKSCreate your podcast today! #madeonzencastrMentioned in this episode:The Elephant Festival 2026 – Jetzt Ticket sichern!13. Januar 2026, Leipzig. Wir bringen Menschen zusammen, die Verantwortung tragen – für Unternehmen, für Ideen, für Entwicklung. “The Elephant” ist kein klassischer Kongress. Es ist ein Festival. Für Haltung, Inspiration und echte Veränderung.The Elephant Festival 2026

    #276 Herfried Münkler – Europa in einer kriegerischen Welt

    Play Episode Listen Later Sep 11, 2025 51:18


    Was wir über den Krieg nicht wissen, kann tödlich sein. Herfried Münkler zieht in diesem Gespräch mit Michael Carl die nüchterne Bilanz einer Gesellschaft, die sich zu lange auf Friedensdividenden ausgeruht hat und nun von der Realität überrollt wird. Der Krieg ist zurück, nicht als bloßes Störfeuer an den Rändern der Weltordnung, sondern als strategisches Werkzeug revisionistischer Mächte – und als Prüfstein für die Wehrhaftigkeit des Westens.Putin, so Herfried, handelt nicht irrational. Er agiert kalkuliert – mit historischer Bildung und politischer Kälte. Sein Vorgehen erinnert an Hitler zwischen 1936 und 1939: dosierte Aggression, die die Reaktion des Westens testet. Und während der Autokrat im Kreml seine Spielzüge studiert, zeigen sich in Europa Naivität, Bequemlichkeit und ein politischer Dilettantismus, der aus jahrzehntelanger Ignoranz gegenüber dem Phänomen Krieg erwachsen ist.Die zentrale These: Wer Frieden will, muss Krieg verstehen. Nicht als moralisches Versagen, sondern als politisches Instrument. Nur wer die vielschichtigen Ursachen eines Krieges analysiert – Macht, Territorium, Ideologie, Reputation –, kann ihn beenden. Doch Europas politische Klasse scheut Entscheidungen unter Unsicherheit, während autoritäre Regime längst in Kategorien von Hegemonie und Einflusszonen denken.Herfried entwirft ein realistisches Bild der Zukunft: Eine multipolare Weltordnung mit fünf dominanten Akteuren – USA, China, Russland, Indien, Europa – könnte Stabilität bringen. Aber nur, wenn Europa lernt, wieder Macht auszuüben. Wer nicht handelt, wird behandelt.Zu Gast: Prof. Dr. Herfried Münkler, Politikwissenschaftler und AutorCreate your podcast today! #madeonzencastrMentioned in this episode:AI first – Das Praxisbuch für den MittelstandJetzt auf carls-zukunft.de Sonst lesen's wieder nur die Anderen.AI first. Das Praxisbuch für den Mittelstand

    #275 Benjamin Seifert – KI wird nie wieder so schlecht sein wird wie heute

    Play Episode Listen Later Sep 4, 2025 41:10


    Künstliche Intelligenz wird nie wieder so schlecht sein wie heute. Dieser Satz von Benjamin Seifert – Mitgründer der KI-Plattform Logicc – trifft ins Herz der aktuellen Transformation. In einer Welt, in der KI-Modelle im Monatsrhythmus übertroffen werden, entsteht nicht nur ein technologischer, sondern auch ein kultureller Kipppunkt. Die Fähigkeit, zwischen menschlicher und maschineller Produktion zu unterscheiden, droht zu verschwinden – mit Folgen für Wahrheit, Bildung und Identität.Doch Benjamin argumentiert nicht aus einem dystopischen Reflex heraus. Vielmehr liegt in seinem Denken eine nüchterne Produktivität. Er beschreibt, wie Unternehmen jetzt handeln müssen, um in der nächsten Welle nicht unterzugehen – nicht, indem sie hektisch alle Prozesse über KI abwickeln, sondern indem sie lernen, klug zu fragen: Kann ich diese Aufgabe mit KI lösen? Und zwar so selbstverständlich, wie man sich früher fragte: Kann ich das googeln?Logicc bietet dafür nicht einfach eine Plattform, sondern eine Architektur des Denkens. Sie nimmt die Nutzer*innen an der Hand – unabhängig davon, ob sie Expert*innen oder Neulinge sind – und führt sie systematisch zur jeweils besten KI für ihr Anliegen. In einer Welt der exponentiellen Modellvielfalt schafft Logicc ein Navigationssystem. Wer heute versteht, dass es nicht um das Ob, sondern um das Wie des KI-Einsatzes geht, hat einen entscheidenden Vorsprung.Zu Gast:Benjamin Seifert, Mitgründer von LogiccCreate your podcast today! #madeonzencastrMentioned in this episode:AI first – Das Praxisbuch für den MittelstandJetzt auf carls-zukunft.de Sonst lesen's wieder nur die Anderen.AI first. Das Praxisbuch für den Mittelstand

    #274 Sascha Pallenberg – Mythos Digitalisierung

    Play Episode Listen Later Aug 28, 2025 47:16


    Wenn Sascha Pallenberg davon spricht, dass man „Lust auf Kontrollverlust“ haben müsse, dann meint er nicht Chaos, sondern Vertrauen. Vertrauen in Menschen, die man selbst ins Team geholt hat. Vertrauen darauf, dass diese Menschen mehr können als Dienst nach Vorschrift. Kontrollverlust wird hier zum Katalysator für echte digitale Transformation – oder, mit Saschas Worten: Wer seine Mitarbeitenden in Legebatterien presst, darf sich nicht wundern, wenn am Ende nur Einheitsware dabei herauskommt.Das eigentliche Problem liegt tiefer: In Organisationen, die ihre Strukturen so bauen, dass sie nicht für Wandel gemacht sind. Die Budgets bestrafen, wenn sie nicht ausgeschöpft werden. Die Karriere nach Schema F belohnen – bis der Abteilungsleiter nach 20 Jahren merkt, dass seine Fähigkeiten außerhalb des Konzerns nicht einmal mehr als PowerPoint-kompatibel gelten.Sascha entwirft kein Zukunftsmärchen. Seine Diagnose ist messerscharf, sein Ton direkt, manchmal rotzig, aber nie zynisch. Denn trotz allem: Er bleibt Optimist. Nicht, weil er naiv wäre, sondern weil er jeden Tag bewusst nach Beweisen für das Gute sucht – beim Metzger, auf dem Sportplatz, bei den Lehrern, Polizistinnen, Feuerwehrleuten. Die Zukunft beginnt für ihn eine Sekunde später. Und wer mit einem Lächeln hineinstartet, hat vielleicht schon gewonnen.Zu Gast:Sascha Pallenberg, Tech-Blogger, Unternehmensberater und Podcaster (MeTacheles)Create your podcast today! #madeonzencastrMentioned in this episode:AI first – Das Praxisbuch für den MittelstandJetzt auf carls-zukunft.de Sonst lesen's wieder nur die Anderen.AI first. Das Praxisbuch für den Mittelstand

    #273 Olaf Grawert ­– Sanieren statt Spekulieren

    Play Episode Listen Later Aug 21, 2025 46:49


    Jede Minute verschwindet in Europa ein Gebäude – oft nicht, weil es baufällig wäre, sondern weil Neubau mehr Rendite verspricht. Olaf Grawert beschreibt diesen Abrissrausch als blindes Massenphänomen: Wir bemerken ihn kaum, obwohl er unsere Städte und Nachbarschaften radikal umformt. Häuser werden leer stehen gelassen, bis Bodenpreise steigen; ganze Quartiere verlieren so ihre sozialen Netze.Gegen diese Logik setzt Olaf ein einfaches, aber politisch brisantes Prinzip: Nichts ist günstiger – ökologisch wie ökonomisch – als das Haus, das schon steht. Der Bausektor verursacht mehr CO₂ und Müll als jede andere Branche. Jeder Umbau statt Abriss spart Emissionen, Ressourcen und oft auch gewachsene Gemeinschaften.Doch es geht nicht um Nostalgie, sondern um intelligente Planung: Bestandsaufnahme statt Bauwut, Anreize für Renovierung statt Subventionen für Neubau auf der grünen Wiese, flexible Wohnmodelle, die sich dem Lebenszyklus anpassen. Beispiele aus Wien oder Brüssel zeigen, dass solche Systeme funktionieren – wenn politischer Wille und gesetzliche Rahmenbedingungen stimmen.Olafs Vision einer lebenswerten Stadt ist nah an der Lebensrealität: kurze Wege, Zugang zu Natur, kühlere Sommer, funktionierende Nachbarschaften. Sie entsteht nicht in Renderings futuristischer Hochhäuser, sondern in Gesprächen am Küchentisch und auf der Parkbank. Wer mit offenen Augen durch seine Straße geht, kann schon heute drei Dinge üben: Abrisse wahrnehmen, Leerstand erkennen, und sich fragen, wie viel Raum ungenutzt bleibt. Nur so lässt sich der Blick schärfen – und der Umbau unserer Städte vom Selbstzweck zur gemeinsamen Aufgabe machen.Zu Gast: Olaf Grawert, Architekt und Mitinitiator der europäischen Bürger:inneninitiative HouseEurope!Create your podcast today! #madeonzencastrMentioned in this episode:AI first – Das Praxisbuch für den MittelstandJetzt auf carls-zukunft.de Sonst lesen's wieder nur die Anderen.AI first. Das Praxisbuch für den Mittelstand

    #272 Manuel Atug – Unsere digitale Un-Souveränität

    Play Episode Listen Later Aug 14, 2025 53:02


    Digitale Sicherheit ist kein Zustand, sondern ein Spannungsfeld zwischen Souveränität, Machtmissbrauch und der trügerischen Bequemlichkeit technischer Versprechen. Manuel Atug beschreibt die Entwicklung als dreistufigen Kontrollverlust: Erst wanderten unsere Daten von eigener Hardware in fremde Rechenzentren, dann verlagerte man Anwendungen und Geschäftslogik in Cloud-Plattformen, und schließlich überlässt man nun auch die Auswertung dieser Daten externen KI-Konzernen. Immer flankiert von „günstiger, einfacher, alternativlos“ – und doch stets verbunden mit wachsender Abhängigkeit.Souveränität, so Manuel, bedeutet nicht absolute Sicherheit, sondern die Fähigkeit, selbst zu entscheiden – mit klaren Exit-Strategien, Vielfalt an Anbietern und dem Bewusstsein für Risiken. Statt sich vom Glitzer neuer Technologien blenden zu lassen, braucht es nüchterne Ziele: Abhängigkeiten minimieren, Entscheidungsfreiheit sichern, offene Standards nutzen.Die eigentliche Gefahr liegt weniger in spektakulären Cyberangriffen als in der schleichenden Normalisierung mächtiger Überwachungssysteme – unabhängig davon, ob sie amerikanisch, israelisch oder europäisch etikettiert sind. Ein Palantir bleibt ein Palantir, auch mit EU-Flagge.Manuels Gegenrezept ist radikal bodenständig: Transparenz über die eigene IT-Landschaft schaffen, Alternativen prüfen, Wechsel vorbereiten – und politisch wie gesellschaftlich laut bleiben, bevor aus Bequemlichkeit ein irreversibler Kontrollverlust wird. Denn die Frage ist nicht, ob digitale Souveränität verloren geht, sondern wie lange wir noch glauben, sie selbstverständlich zu besitzen.Zu Gast: Manuel Atug („HonkHase“), Experte für IT-Sicherheit und kritische Infrastrukturen.Create your podcast today! #madeonzencastrMentioned in this episode:AI first – Das Praxisbuch für den MittelstandJetzt auf carls-zukunft.de Sonst lesen's wieder nur die Anderen.AI first. Das Praxisbuch für den Mittelstand

    #271 Mike Friedrichsen – Digitale Bildung, also: Bildung

    Play Episode Listen Later Aug 7, 2025 47:13


    Wer in der Gegenwart eine Universität gründet, die „German University of Digital Science“ heißt, der will nicht nur neue Lehrpläne schreiben – der will das System selbst hacken. Mike Friedrichsen tut genau das. Und er tut es aus einer Haltung heraus, die mehr mit Verantwortung als mit Rebellion zu tun hat. In einer Gesellschaft, die sich zunehmend von digitalen Technologien treiben lässt, will er Menschen dazu befähigen, das Steuer wieder selbst in die Hand zu nehmen.Was ihn antreibt, ist nicht Technikfaszination, sondern die Überzeugung, dass digitale Mündigkeit zur Voraussetzung für Demokratie wird. Souverän ist nur, wer versteht. Doch Mike weiß: Verständnis ist kein Zustand, sondern ein Prozess. Deshalb denkt er Bildung als kontinuierliches, flexibles und individuelles Angebot – und stellt damit die preußisch getaktete Schul- und Hochschulwelt grundsätzlich infrage. Lernen soll nicht mehr belehren, sondern befähigen: zum Verstehen von KI, zum Navigieren in komplexen Systemen, zum ethischen Urteilen im Umgang mit Daten.Mike macht deutlich: Digitalisierung ist kein Fach, sondern ein Horizont. Wer ihn nicht mitdenkt, läuft Gefahr, sich selbst zu verlieren – als Bürger, als Mitarbeitende, als Gesellschaft. Seine digitale Universität will keine Antworten vorgeben, sondern Räume öffnen. Für den Mut zum Ausprobieren. Für Verantwortung. Und für eine Zukunft, die nicht nur automatisiert, sondern gestaltet wird.Zu Gast:Prof. Dr. Mike Friedrichsen, Gründungspräsident der German University of Digital ScienceCreate your podcast today! #madeonzencastr

    #270 Viola Patricia Herrmann – Zeugnistag für die Schule

    Play Episode Listen Later Jul 31, 2025 42:23


    Wenn ein System so krank ist, dass selbst seine Erfolge Regelbrüche sind, dann liegt das Problem nicht bei den Lehrkräften – sondern in der DNA der Institution. Viola Patricia Herrmann bringt es in ihrem Gespräch mit Michael Carl auf den Punkt: Der Bildungsbetrieb in Deutschland leidet nicht an einem Mangel an Engagement, sondern an einem Mangel an struktureller Vision. Wer Schulen von innen kennt, weiß: Die Räume sind oft grau, die Strukturen veraltet, die Verwaltung lähmt. Und wer etwas ändern will, riskiert, „lieber um Entschuldigung zu bitten als um Erlaubnis zu fragen“.Bildung wird politisch beschworen, aber praktisch vernachlässigt. Ein System, das auf Einzelkämpferinnen setzt, erzeugt Isolation statt Kooperation. Viola spricht von einem Mut, der sich in kleinen Kollegien entzünden muss – in lokalen Mikrobewegungen, die zeigen: Es geht auch anders. Dass eine Schule dafür heute einen Preis erhält, weil sie sich „in der dunkelgrauen Zone“ bewegt hat, ist keine Auszeichnung – es ist eine Anklage.Es geht um mehr als Digitalisierung oder Kantinenessen. Es geht um einen Paradigmenwechsel: weg von Fächerschubladen und Notenzwang, hin zu echter Lernbegleitung, Teamarbeit, Persönlichkeitsbildung. Es geht um Neugier – nicht nur bei den Kindern, sondern auch bei den Erwachsenen. Eine Schule, aus der man sich „erholen“ muss, ist gescheitert. Eine Schule, auf die man sich freut, wäre ein gesellschaftlicher Triumph.Zu Gast: Viola Patricia Herrmann, Bildungsexpertin, Host des Podcasts "Hey diggies! So geht Lernen heute" und LehrerinCreate your podcast today! #madeonzencastrMentioned in this episode:AI first – Das Praxisbuch für den MittelstandJetzt auf carls-zukunft.de Sonst lesen's wieder nur die Anderen.AI first. Das Praxisbuch für den Mittelstand

    #269 Sebastian Beblawy – Den Kreis schließen: Klärschlamm zu Kunststoff

    Play Episode Listen Later Jul 24, 2025 39:35


    Die schönste Provokation dieses Gesprächs liegt im Kontrast: Während wir Kohlenstoff als Müll verbrennen, der „weg“ muss, träumt Sebastian Beblawy von einer Wirtschaft, die ihn wie ein Schatz hütet. Seine Firma EveryCarbon zeigt, dass es keinen technischen Grund gibt, warum aus menschlichen Fäkalien, Gemüseresten oder Klärschlamm nicht wertvolle Baustoffe werden könnten. Nur unsere Sprache, unser Denken—und unser Geruchssinn—stehen im Weg.Sebastian spricht nicht von Müll, sondern von „Bodensatz vom Bodensatz“, der in der chemischen Industrie wieder auferstehen soll. Zwei Kulturen, sagt er, prallen dabei aufeinander: die chaotische, schmutzige Abfallwirtschaft und die sterile, standardisierte Welt der Chemie. EveryCarbon will beides zusammenbringen: mit Mikroorganismen, die Abfall „verdauen“, und gentechnisch veränderten Bakterien, die präzise Moleküle erzeugen—Alkohole, aus denen später Kunststoffe für den Bau entstehen.Dabei ist nichts romantisch. Der Prozess stinkt. Doch Sebastian hält dagegen: Wer würde freiwillig Erdöl essen, aber stört sich am Gedanken, dass Dämmstoffe aus etwas bestehen, das mal ein Apfel oder etwas viel Körpernäheres war?Die Pointe: Nicht das Material ist eklig, sondern unsere Vorstellung davon. Wer beginnt, Kohlenstoff als zirkulierenden Wert zu denken statt als linearen Abfall, kann nicht nur neue Stoffe schaffen—sondern ein neues Verhältnis zur Welt.Zu Gast: Sebastian Beblawy, Gründer von EveryCarbonCreate your podcast today! #madeonzencastrMentioned in this episode:AI first – Das Praxisbuch für den MittelstandJetzt auf carls-zukunft.de Sonst lesen's wieder nur die Anderen.AI first. Das Praxisbuch für den Mittelstand

    #268 Matthias Moosbrugger – Aus Gründen: Baustelle der Zukunft

    Play Episode Listen Later Jul 17, 2025 45:23


    Wenn Häuser lernen könnten, würden sie zuhören, beobachten und verstehen – nicht nur ihre Bewohner, sondern auch ihre eigene Struktur, Nutzung und Umwelt. Genau diese Vision entwirft Matthias Moosbrugger, CMO der Romberg Gruppe. Seine Idee vom intelligenten Gebäude ist keine Science-Fiction, sondern eine Konsequenz aus digitalen Zwillingen, Mustererkennung und technologischer Effizienz. Was sich auf der Baustelle als Datensammlung und Simulation ankündigt, wird im Gebäude zum lernenden System: ein Haus, das sich nicht umbaut, aber mitdenkt.Dabei verschiebt sich der Fokus vom klassischen Handwerk zur orchestrierten Prozesswelt – unterstützt durch KI, aber nie als Selbstzweck. Technologie dient, sagt Matthias, der besseren Lösung, nicht dem Selbstverlieben in Tools. Und doch ist ihre Kraft transformativ: Bauarbeiter werden zu Wissensvermittlern in Gamification-Simulatoren, Baustellen zu temporären Fabriken mit industrieller Logik, und Planungsfehler zu maschinell antizipierbaren Abweichungen.Auch im Ressourcenumgang wird neu gedacht: 90 Prozent des Aushubmaterials recycelbar? Heute Realität. Aber wirtschaftlich? Noch nicht immer. Doch die Rechnung wird sich umkehren – wenn Ressourcen knapp und Kreisläufe notwendig werden. Das gilt für Boden wie für Holz, das nicht mehr verheizt, sondern veredelt wird – mit der Option, es nach 150 Jahren immer noch als Brennstoff zu nutzen.So entsteht ein neues Narrativ: nicht vom Bauen als Chaosmanagement, sondern als lernendes, ressourcenschonendes, menschenzentriertes System. Ein Haus, das versteht.Die Podcastfolge mit Dominik Campanella von Concular findet sich hier: https://www.carls-zukunft.de/259-dominik-campanella/Zu Gast: Matthias Moosbrugger, CMO der Rhomberg GruppeCreate your podcast today! #madeonzencastrMentioned in this episode:AI first – Das Praxisbuch für den MittelstandJetzt auf carls-zukunft.de Sonst lesen's wieder nur die Anderen.AI first. Das Praxisbuch für den Mittelstand

    #267 Toni Loh – Wenn Algorithmen diskriminieren

    Play Episode Listen Later Jul 10, 2025 48:12


    Sexroboter mit Barbie-Figur und voreingestellter Persönlichkeit wie „Frigid Farrah“ oder „Young Yoko“ offenbaren nicht nur ein frauenverachtendes Technikverständnis, sondern das ganze Elend einer KI-getriebenen Zukunft, die vor allem eines ist: retrospektiv. Toni Loh, lehrend in Angewandter Ethik, seziert die technoide Gegenwart mit chirurgischer Schärfe – und legt offen, dass Technologie häufig nichts anderes tut, als bestehende Ungerechtigkeiten zu wiederholen. Warum? Weil sie von Menschen gemacht wird, die genau in diesen Strukturen sozialisiert wurden. Ob Sexroboter oder Algorithmen im Bewerbungsprozess, am Ende spiegelt sich darin ein Weltbild, das vorgibt, neutral zu sein, aber zutiefst normativ wirkt.Und doch ist Toni nicht technikskeptisch. Die große Hoffnung liegt auf pluralen Teams und pluralen Interfaces – ein Design, das Vielfalt nicht nur erlaubt, sondern voraussetzt. Gerechtigkeit beginnt für sie nicht bei der Technik, sondern bei den Menschen, die sie gestalten. Und bei einem Bildungssystem, das „Zurücktreten“ als Kulturtechnik lehrt.Wer ernsthaft darüber nachdenkt, KI Rechte einzuräumen, sollte laut Toni vielleicht zuerst klären, warum viele Menschen – Demenzkranke, Schwangere, rassifizierte Gruppen – diese Rechte noch nicht oder nur bedingt genießen. Ein Denkimpuls, der bleibt: Ethische Technologie braucht keine moralischen Maschinen. Sie braucht moralisch reflektierende Gesellschaften.Mehr Informationen zu Toni Lohs aktuellem Buch „Feministische Technikphilosophie“: https://www.transcript-verlag.de/978-3-8252-6427-7/feministische-technikphilosophieZu Gast: Toni Loh, Professur für Angewandte Ethik, Hochschule Bonn-Rhein-SiegCreate your podcast today! #madeonzencastrMentioned in this episode:AI first – Das Praxisbuch für den MittelstandJetzt auf carls-zukunft.de Sonst lesen's wieder nur die Anderen.AI first. Das Praxisbuch für den Mittelstand

    #266 Emilia Roig – Streiten für Gerechtigkeit

    Play Episode Listen Later Jul 3, 2025 41:49


    Verzicht auf Illusionen ist der erste Schritt zur Veränderung. Emilia Roig bringt in ihrer Auseinandersetzung mit sozialer Gerechtigkeit und Klimakrise eine radikale, fast poetische Diagnose auf den Punkt: Wir leben nicht in einer Krise, sondern in einem destruktiven System, das genau so funktioniert, wie es gedacht war. Was uns fehle, sei nicht Erkenntnis, sondern Vertrauen – in unsere Fähigkeit, eine andere Welt zu entwerfen.Kapitalismus, Reichtum, Erfolg, Leistung: Emilia dekonstruiert diese Begriffe als Bestandteile eines kollektiven Selbstbetrugs. Ihre Gegenvorschläge sind keine simplen Umwertungen, sondern Neuverortungen im Kontext von Fülle, Kooperation und Ökosystem. Reichtum wird nicht mehr als Akkumulation, sondern als geteilte Gegenwart verstanden. Erfolg ist nicht das Echo gesellschaftlicher Anerkennung, sondern ein subjektives Gefühl von Verbundenheit und Sinn.Der wahre Kipppunkt liegt für Emilia in der Lohnarbeit. Wer hier neu denkt, verändert automatisch Bildung, Sozialsysteme und unser Verhältnis zu Zeit. Die Gleichung „Zeit gegen Geld“ sei obsolet – in einer Welt, in der Geld bereits im Überfluss vorhanden ist, sei die Zeit das eigentliche knappe Gut. Ihre Forderung ist keine sanfte Reform, sondern eine Schritt-für-Schritt-Revolution: radikal, konkret, und überraschend hoffnungsvoll.Der in der Folge genannte Artikel Emilia Roigs findet sich hier: https://emiliazenzile.substack.com/Zu Gast:Emilia Roig, Politikwissenschaftlerin und AutorinCreate your podcast today! #madeonzencastrMentioned in this episode:AI first – Das Praxisbuch für den MittelstandJetzt auf carls-zukunft.de Sonst lesen's wieder nur die Anderen.AI first. Das Praxisbuch für den Mittelstand

    #265 Cristian Amaya Gómez – Der KI-Malerroboter

    Play Episode Listen Later Jun 26, 2025 33:32


    Ein Werkzeug auf Rädern, das mit einem Playstation-Controller gesteuert wird, könnte die Malerei revolutionieren. Cristian Amaya Gómez und sein Team von ConBotics haben mit dem Malerroboter nicht nur einen funktionalen Prototyp geschaffen, sondern ein Denkmodell in die Baustelle eingeschleust: Technologie ist dann am stärksten, wenn sie sich nicht als Ersatz, sondern als Werkzeug versteht – wie eine Spülmaschine, die nicht schneller, aber sinnvoller arbeitet.Die eigentliche Provokation liegt jedoch nicht im Roboter, sondern in der Reaktion auf ihn. Das Narrativ „bei uns geht das nicht“ durchzieht ganze Branchen wie ein Mantra. Cristian zerlegt es Stück für Stück, indem er zeigt, dass auch Handwerk modular, lernbar, technikfreundlich sein kann – wenn man bereit ist, Prozesse mitzudenken und neu zu gestalten. Dass der Roboter beim Farbspritzen keine Heizkörper umläuft? Ein vermeintliches Defizit, das offenlegt, wie sehr sich Bauprozesse selbst noch auf menschliche Bewegungen verlassen.Mit dem Konzept der TechnoMaler entsteht dabei eine Koalition aus Mensch und Maschine, in der Autonomie nicht den Menschen ersetzt, sondern entlastet. So zeigt sich, wie Fortschritt aussieht, wenn er nicht als Bedrohung, sondern als Einladung zum Mitdenken formuliert wird: Der Mensch bleibt Entscheider, aber eben nicht allein im Raum.Zu Gast: Cristian Amaya Gómez, Mitgründer von ConBoticsCreate your podcast today! #madeonzencastrMentioned in this episode:AI first – Das Praxisbuch für den MittelstandJetzt auf carls-zukunft.de Sonst lesen's wieder nur die Anderen.AI first. Das Praxisbuch für den Mittelstand

    #264 Marina Weisband – Echte Bildung!

    Play Episode Listen Later Jun 19, 2025 49:46


    Wir scheitern als Gesellschaft im Großen, wenn wir das Kleine verlernen. Wenn die Welt zu zerfallen scheint, liegt die Rettung, Hoffnung und Selbstwirksamkeit eben nicht in der globalen Politik oder in Demonstrationen zu Millionen, sondern beginnen in Nachbarschaften, Vereinen und persönlichen Beziehungen, sagt Marina Weisband, Psychologin, Publizistin und Beteiligungspädagogin im Gespräch mit Michael. Dort, wo wir tatsächlich noch Einfluss spüren und gestalten können, entsteht die Basis für gesellschaftliche Resilienz – nicht auf der internationalen Bühne, sondern im Mikrokosmos vor der eigenen Haustür.Es zeigt sich in der Bildung: Marina beschreibt diese Beteiligungspädagogik als bewussten Gegenentwurf zum System, das von Kindern vor allem Anpassung und das Erfüllen von Erwartungen verlangt. Schule, so Marina, ist in der Regel kein Ort der Persönlichkeitsentwicklung und der Demokratie. Tatsächlich sei das Schulsystem weiterhin vom preußischen Modell geprägt: Es erzieht zum perfekten Arbeiter, nicht zum mündigen Bürger. Die wichtigsten Kompetenzen – Kollaboration, Kreativität, Kommunikation und kritisches Denken – sind im System sogar oft unerwünscht oder werden bestraft. Schule bewertet Leistung daran, wie perfekt Erwartungen erfüllt werden, und nicht daran, wie ein Mensch sich entwickelt. Daraus entsteht eine „erlernte Hilflosigkeit“: Schüler gewöhnen sich daran, dass ihre eigenen Bemühungen wenig bewirken – und denken sich entsprechend klein.Besonders plastisch wird Marina, wenn sie beschreibt, wie Schulen zwar permanent gefordert sind, Kinder für Berufe vorzubereiten, die es noch gar nicht gibt, tatsächlich aber immer stärker auf reine Ausbildung und Vergleichbarkeit setzen. Das aber, sagt sie, ist der falsche Weg: Bildung darf nicht im Erfüllen von Prüfungen, Curricula und Noten erschöpfen. Was Kinder wirklich brauchen, ist die Entwicklung ihrer Persönlichkeit – das Erkunden der eigenen Neugier, das Lernen im sozialen Kontext und das Erfahren von Selbstwirksamkeit.Auch die Digitalisierung – und neuerdings KI – ändert an diesen Grundproblemen wenig, solange Schule nicht ihre Aufgabe grundlegend neu denkt. KI zwingt lediglich dazu, Hausaufgaben neu zu gestalten, wirklich gefährlich wird sie, wenn sie das Denken und Formulieren vollständig übernimmt. Die Schule müsse daher dringend Räume schaffen, in denen echtes gemeinsames Lernen möglich ist, jenseits von starren Fächern und Prüfungsdruck.Es ist das Erlernen von Kleinmut, das uns lähmt – und das wir verlernen müssen. Mut, das eigene Umfeld zu gestalten, entsteht im Praktischen, im Nahen, im Gemeinsamen. Wer verlernt, groß zu denken, bleibt beim Wunsch nach mehr Klopapier auf der Schultoilette stehen – aber auch das kann der erste Schritt zu echter Veränderung sein, wenn daraus Erfahrung von Wirksamkeit wächst.Im Zeitalter von KI und digitaler Disruption stellt Marina die entscheidende Frage: Welche Gesellschaft wollen wir? Was bleibt unser menschlicher Kern, wenn wir Routine an Maschinen auslagern? Die Antwort liegt nicht in weiterer Standardisierung und Kontrolle, sondern im Vertrauen auf die Fähigkeit, sich immer wieder selbst und gemeinsam zu erneuern. Das Große entsteht aus dem Kleinen, und jede Hoffnung beginnt in der gelebten Nähe. Das von Marina genannte Buch ist Wie wäre es, gebildet zu sein? von Pieter Bieri. Die Podcastfolgen, über die Marina und Michael sprechen, sind diese: Micha Pallesche – Was bedeutet Zukunft für Schule? und

    #263 Christoph Bornschein – Narrative für eine digitale Zukunft

    Play Episode Listen Later Jun 12, 2025 37:00


    Wenn die Zukunft zum Versprechen werden soll, braucht sie eine Geschichte, die Hoffnung macht – nicht eine, die Angst schürt. Christoph Bornschein trifft in seinem Gespräch mit Michael einen Nerv: Statt Technologie als Bedrohung zu inszenieren, wäre es an der Zeit, ihre Gestaltungskraft zu entdecken. Doch eine Gesellschaft, in der 51 Prozent der Erwerbstätigen weniger als basale digitale Fähigkeiten besitzen, bleibt im Modus der Nutzung – statt selbst zu gestalten.Der Diskurs ist elitär, weil der Zugang fehlt. Und wo Bildung fehlt, übernehmen Beruhigungsnarrative: Der Passat wird ewig gebaut, der Wandel wird sanft sein. Christoph spricht von der Notwendigkeit, das „Pflaster abzuziehen“. Gesellschaftliche Ehrlichkeit statt falscher Rücksichten – auch wenn das bedeutet, sich von liebgewonnenen Selbstbildern zu trennen.Er schlägt vor, sich von der Verklärung der Vergangenheit aktiv zu verabschieden. Vergessen – nicht als Defizit, sondern als bewusster, produktiver Akt: Nur wer loslässt, kann gestalten. In der Idee eines „gesellschaftlichen Vergessensprozesses“ liegt die radikalste These dieser Episode. Und vielleicht auch die hoffnungsvollste. Denn erst wenn wir akzeptieren, dass die bisherigen Muster ihre Wirksamkeit verloren haben, entsteht Raum für Neues: für Narrative, die Europa als digital handlungsfähigen Raum denken, für eine Ökonomie, die Software nicht nur benutzt, sondern entwickelt – und für ein Bildungssystem, das Zukunft nicht als Ausnahme, sondern als Standard versteht.Zu Gast: Christoph Bornschein, Mitgründer und Chairman von TLGGCreate your podcast today! #madeonzencastrMentioned in this episode:AI first – Das Praxisbuch für den MittelstandJetzt auf carls-zukunft.de Sonst lesen's wieder nur die Anderen.AI first. Das Praxisbuch für den Mittelstand

    #262 Lars Börger – Pfand auf Kohlenstoff

    Play Episode Listen Later Jun 5, 2025 52:14


    Der Turnschuh ist ein Stück verdichteter Industriegeschichte, unserer Fähigkeit, unterirdische Wälder zu roden, den Kohlenstoff zu ernten und ihn in Produkte aller Arten umzuwandeln. Fossiles Denken und Handeln.Dass dieses Denken an seine Grenzen gekommen ist, darüber müssen wir nun wirklich nicht mehr sprechen. Wie wir die fossilen Denkmuster verlassen, darüber schon eher. Lars Börger, CEO des nova-Instituts, sagt: Nicht der Kohlenstoff ist das Problem, sondern seine Quelle. Wir müssen nicht weniger Kohlenstoff nutzen, sondern ihn intelligenter herleiten. Die Zukunft der chemischen Industrie wird entsprechend nicht dekarbonisiert, sondern rekohlenstofft – aus neuen, erneuerbaren Quellen.Drei Wege öffnen sich dafür: Recycling bestehender Materialien, das Abscheiden und Nutzen von CO₂ aus der Atmosphäre und die Nutzung pflanzlicher Biomasse. Jede dieser Quellen hat ihr eigenes technologisches Potenzial und ihre ökologischen wie ökonomischen Logiken. Um das zu befördern, sollten wir eine Art Pfand auf Kohlenstoff einführen: Ein Anreizsystem, das Kohlenstoff nicht als Müll, sondern als wiederverwertbaren Wertstoff versteht – ein Umlaufvermögen in einer Kreislaufwirtschaft.Lars sagt: Der Weg aus der fossilen Abhängigkeit führt eben nicht durch das Tal des Verzichts, sondern durch intelligente Transformation. Es ist ein Paradigmenwechsel: weg vom linearen „Take-Make-Dispose“-Denken, hin zu zirkulären Geschäftsmodellen und industrieller Kollaboration. Lars denkt Chemie nicht mehr als Branche, sondern als Infrastruktur unseres Lebens. Seine Vision: ein vollständiger Umbau der Wertschöpfungsketten – realisierbar bis 2050, mit bereits existierender Technologie. Es mangelt nicht an Wissen, sondern an politischem Willen. Was wie eine ökologische Notwendigkeit daherkommt, entpuppt sich als ökonomische Chance. Ein massives Zukunftsprogramm, das längst bereitliegt – wenn wir den Mut zum Umbau aufbringen.Zu Gast: Lars Börger, CEO des nova-InstitutsCreate your podcast today! #madeonzencastrMentioned in this episode:AI first – Das Praxisbuch für den MittelstandJetzt auf carls-zukunft.de Sonst lesen's wieder nur die Anderen.AI first. Das Praxisbuch für den Mittelstand

    #261 Jochen Schwill – Mehr Intelligenz statt neuer Kraftwerke

    Play Episode Listen Later May 29, 2025 41:13


    Wenn Jochen Schwill von neun Gigawatt Batterie-Kapazität in deutschen Kellern spricht – das entspricht neun Großkraftwerken – wird schlagartig klar, dass die Energiewende kein infrastrukturelles Manko, sondern ein Vernetzungsproblem hat. Die Zukunft der Energieversorgung liegt nicht im Bau weiterer Kraftwerke, sondern in der Integration dezentraler Ressourcen: Elektroautos, Wärmepumpen, Heimspeicher. Sie sind nicht das Problem, sondern die Lösung – wenn man sie richtig orchestriert.Dabei ist nicht einmal Technologie das Hindernis. Flexibilität und Resilienz im Stromsystem sind heute machbar – technisch längst gelöst, wirtschaftlich durch marktfähige Preise von Photovoltaik und Speichern untermauert. Was fehlt, ist der kluge regulatorische Rahmen, der diese Flexibilität zugänglich macht, und die Bereitschaft, sie konsequent zu nutzen. Es geht nicht mehr um das „Ob“, sondern um das „Wie klug und wie schnell“.Jochens Vision von SpotMyEnergy als „größter virtueller Batterie Deutschlands“ ist daher mehr als ein Geschäftsmodell. Es ist ein Paradigmenwechsel: weg vom Großkraftwerk, hin zum Schwarm intelligenter Verbraucher. In dieser Stromzukunft ist das Licht nicht mehr einfach an oder aus – es ist vernetzt. Und jedes Einfamilienhaus kann Teil des Netzes sein, nicht als passiver Konsument, sondern als aktiver Spieler in einem System, das von unten wächst. Ohne Ideologie, einfach weil es funktioniert.Hier geht es zur erwähnten Folge "Maximilian Fichtner: Innovation Batterie – Der Akku treibt die Energiewende"Zu Gast: Jochen Schwill, Gründer und Geschäftsführer von SpotMyEnergyCreate your podcast today! #madeonzencastrMentioned in this episode:The Elephant Festival 2026 – Jetzt Ticket sichern!13. Januar 2026, Leipzig. Wir bringen Menschen zusammen, die Verantwortung tragen – für Unternehmen, für Ideen, für Entwicklung. “The Elephant” ist kein klassischer Kongress. Es ist ein Festival. Für Haltung, Inspiration und echte Veränderung.The Elephant Festival 2026

    #260 Matthias Stürmer – Digitale Souveränität hängt am Wollen

    Play Episode Listen Later May 22, 2025 44:25


    Ein Zeitalter der digitalen Souveränität kündigt sich nicht mit Pauken und Trompeten an – sondern mit schleichender Irritation. Matthias Stürmer nennt es den Moment, in dem selbst die eigene Mutter versteht, woran man arbeitet. Die Sorge um digitale Selbstbestimmung ist vom Nischeninteresse zur politischen und ökonomischen Schlüsselfrage geworden. Das Überraschende dabei: Nicht ein spektakulärer Technologiesprung, sondern die politischen Risiken der Gegenwart – eine erratische US-Regierung, exzessive Lizenzgebühren, plötzliche Abhängigkeiten – lassen das Thema plötzlich akut erscheinen.Matthias' stärkstes Argument ist kein ideologisches, sondern ein betriebswirtschaftliches. Die digitale Abhängigkeit sei wie tägliches Taxifahren zur Arbeit: teuer, bequem, aber unsinnig, wenn man dauerhaft unterwegs ist. Europäische Alternativen existieren längst, auch wenn sie nicht mit denselben gigantischen Service-Katalogen glänzen. Der Mythos, nur US-Konzerne könnten Cloud und KI wirklich beherrschen, fällt spätestens dann, wenn man sieht, dass ihre Technologien ohnehin auf Open-Source-Grundlagen basieren.Die entscheidende Einsicht liegt in der Analogie zur Energiewende: Digitale Infrastruktur ist öffentliche Infrastruktur. Wer Wertschöpfung, Sicherheit und Innovationsfähigkeit lokal erhalten will, muss digitale Dienste als Gemeingut denken – nicht als bequemes Abo-Modell aus Übersee. Und wie bei jeder echten Transformation braucht es politische Weichenstellungen, persönliche Haltung und ein bisschen, ja: Zweckoptimismus.Zu Gast:Matthias Stürmer, Professor für Digitale Nachhaltigkeit an der Berner Fachhochschule und der Berner Universität.Create your podcast today! #madeonzencastrMentioned in this episode:The Elephant Festival 2026 – Jetzt Ticket sichern!13. Januar 2026, Leipzig. Wir bringen Menschen zusammen, die Verantwortung tragen – für Unternehmen, für Ideen, für Entwicklung. “The Elephant” ist kein klassischer Kongress. Es ist ein Festival. Für Haltung, Inspiration und echte Veränderung.The Elephant Festival 2026

    #259 Dominik Campanella – Die Klimakrise entscheidet sich auf der Baustelle

    Play Episode Listen Later May 15, 2025 39:16


    Der nachhaltigste Ziegel ist der, der bereits verbaut wurde. Diese Erkenntnis steht im Zentrum eines neuen Denkens über Architektur und Bauwirtschaft. Dominik Campanella, Mitgründer von Concular, macht sich für eine radikale Revision unserer Vorstellungen vom Bauen stark – nicht aus architektonischer Tradition heraus, sondern mit dem pragmatischen Blick eines Informatikers: Warum etwas wegwerfen, das noch funktioniert?Das Fundament seiner Arbeit ist nicht Innovation um der Innovation willen, sondern das gezielte Einfügen in eine Branche, die vor allem eines ist: risikoavers. Statt neue Regeln zu diktieren, entwickelt Concular DIN-Normen, die von innen heraus Wandel ermöglichen – ein Meisterstück strategischer Subversion. Dominik ist kein Zerstörer des Status quo, sondern ein Architekt seines Umbaus.Hinter dem scheinbar spröden Begriff "Urban Mining" steckt eine fast poetische Idee: Gebäude als Materialbanken mit Geschichte. Backsteine, Leuchten, Aluminiumfassaden – sie alle bekommen ein zweites, drittes, viertes Leben. Concular schafft nicht nur Märkte, sondern Narrative, die aus gebrauchten Materialien wertvolle Stoffe der Zukunft machen.Der größte Hebel? Bestandserhalt. Ein saniertes Gebäude kann den CO₂-Fußabdruck von zwei Neubauten einsparen. Damit wird die Abrissbirne zur Klimasünde und die Patina alter Ziegel zur neuen Eleganz. Was früher als Altlast galt, wird heute zur Ressource – wenn man nur den Mut hat, es anders zu denken.Zu Gast: Dominik Campanella, Mitgründer von ConcularCreate your podcast today! #madeonzencastrMentioned in this episode:The Elephant Festival 2026 – Jetzt Ticket sichern!13. Januar 2026, Leipzig. Wir bringen Menschen zusammen, die Verantwortung tragen – für Unternehmen, für Ideen, für Entwicklung. “The Elephant” ist kein klassischer Kongress. Es ist ein Festival. Für Haltung, Inspiration und echte Veränderung.The Elephant Festival 2026

    #258 Thomas Brück – Zukunft der Biotechnologie: Algen als Motor der Transformation

    Play Episode Listen Later May 8, 2025 42:01


    Was, wenn der Landwirt der Zukunft kein Ackerfeld mehr braucht, sondern Algencontainer? Thomas Brück, Biotechnologe an der TU München, denkt Landwirtschaft radikal neu – und zwar mit Algen. Diese Mikroorganismen werden bei ihm nicht bloß in der Petrischale kultiviert, sondern als biotechnologische Alleskönner ernst genommen. Ob Hühnereiweiß, Kakaobutter oder sogar synthetisches Kerosin – Algen können zur Grundlage einer CO₂-neutralen Produktion werden, quer durch alle Branchen. Thomas spricht nicht von grünen Träumereien, sondern von funktionierenden Stoffkreisläufen, von Hightech-Natur in industriellem Maßstab.Die Brillanz seiner Vision liegt im Perspektivwechsel: Die Klimakrise wird nicht mehr bloß als Umweltproblem verstanden, sondern als Zivilisationsfrage. Der Begriff „Klimaschutz“ greift zu kurz – es geht darum, die Grundlagen unserer eigenen Existenz zu sichern. Und dazu braucht es mehr als Forschung als Alibi. Es braucht entschlossene Anwendungen, neue Wirtschaftsweisen und einen mentalen Brückenschlag zwischen wissenschaftlicher Neugier und industrieller Praxis.Thomas zeigt: Biotechnologie ist kein abstrakter Hoffnungsträger, sondern ein konkreter Hebel, der CO₂ in Wertstoffe verwandelt. Das ist kein ferner Zukunftsroman – die Revolution gärt bereits im Algentank. Wer sehen will, wie sie aussieht, muss nur einmal in ein Labor der TU München schauen. Und wer wissen will, wann sie kommt – Thomas sagt: in zehn Jahren. Wer klug ist, schaut schon heute genau hin.Zu Gast:Thomas Brück, Leiter des Werner-Siemens-Lehrstuhls für Synthetische Biotechnologie an der Technischen Universität MünchenCreate your podcast today! #madeonzencastrMentioned in this episode:The Elephant Festival 2026 – Jetzt Ticket sichern!13. Januar 2026, Leipzig. Wir bringen Menschen zusammen, die Verantwortung tragen – für Unternehmen, für Ideen, für Entwicklung. “The Elephant” ist kein klassischer Kongress. Es ist ein Festival. Für Haltung, Inspiration und echte Veränderung.The Elephant Festival 2026

    #257 Konstantin Kalheber – AI first!

    Play Episode Listen Later May 1, 2025 40:42


    Intelligenz wird zur Massenware. Was wie eine Provokation klingt, beschreibt Konstantin Kalheber mit analytischer Präzision: Künstliche Intelligenz transformiert nicht nur Technologien, sondern unsere Vorstellung davon, was überhaupt wertvolle Arbeit ist. Wenn selbst strategische Leistungen zunehmend automatisiert werden können, wird der Unterschied zwischen “können” und “anwenden” zur Schicksalsfrage für Unternehmen – besonders im Mittelstand.Dabei liegt die wahre Revolution nicht in der Erfindung spektakulärer Tools, sondern im alltäglichen Wandel: Routinefragen stellen wie „Kann KI das übernehmen?“ und iterative Gewohnheiten aufbauen, anstatt auf die große Eingebung zu warten. Wer auf Stabilität hofft, muss sich mit Wandel anfreunden. Denn in einer Zeit, in der Software- und KI-Innovationen exponentiell wachsen, ist die einzige Konstante: das Verlernen und Neulernen.Konstantin beschreibt diesen Wandel nicht als eine technische Herausforderung, sondern als kulturelle. Der Wettbewerbsvorteil liegt künftig nicht in Wissen oder Kapital, sondern in Kooperationsfähigkeit und Lernbereitschaft. Im Maschinenraum der Wirtschaft – dem Mittelstand – wird gerade entschieden, ob wir KI gestalten oder von ihr gestaltet werden. Es ist ein Aufruf, sich die Hände schmutzig zu machen, nicht perfekt zu starten, sondern überhaupt. Nicht die Angst vor der Veränderung ist gefährlich, sondern das Abwarten.Zu Gast:Konstantin Kalheber, Unternehmer und Experte für praxisnahe KI-Anwendungen im MittelstandCreate your podcast today! #madeonzencastrMentioned in this episode:The Elephant Festival 2026 – Jetzt Ticket sichern!13. Januar 2026, Leipzig. Wir bringen Menschen zusammen, die Verantwortung tragen – für Unternehmen, für Ideen, für Entwicklung. “The Elephant” ist kein klassischer Kongress. Es ist ein Festival. Für Haltung, Inspiration und echte Veränderung.The Elephant Festival 2026

    #256 Timo Daum – Wem gehört eigentlich die KI?

    Play Episode Listen Later Apr 24, 2025 40:02


    Timo Daum bringt einen gedanklichen Präzisionsschlag ins Spiel: Künstliche Intelligenz ist keine neutrale Zukunftstechnologie, sondern ein Vehikel kapitalistischer Verwertungslogik. Wer über KI spricht, darf nicht bei ethischen Extremszenarien verweilen, sondern muss sich mit den Machtverhältnissen ihrer Entwicklung auseinandersetzen. Google, Meta, Baidu – sie bestimmen, was möglich ist, weil sie über Daten, Kapital und globale Infrastrukturen verfügen. Europa hingegen erscheint als digitaler Kolonialraum: techniknutzend, aber nicht technikprägend.Der Vergleich zur chemischen oder automobilen Basistechnologie ist treffend. KI wird unser wirtschaftliches und gesellschaftliches Rückgrat formen – aber wer bestimmt die Richtung dieser Wirbelsäule? Daum plädiert nicht für kulturpessimistisches Lamentieren, sondern für einen aufgeklärten industriepolitischen Impuls: Europa soll gestalten, nicht nur reagieren. Ein europäischer „Digital-Airbus“, gemeinsam getragen, regulatorisch eingebettet und gesellschaftlich ausgerichtet, wäre mehr als Symbolpolitik – er wäre eine Notwendigkeit.Und doch schwingt auch eine Bewunderung für die entfesselten Produktivkräfte mit – ganz im Sinne von Karl Marx. Die Dynamik, mit der Technologien wie ChatGPT global durchstarten, ist faszinierend. Millionen Menschen testen, trainieren, treiben voran. Die Frage ist nur: Wer profitiert? Wenn wir keine Entscheidung treffen, werden andere sie für uns treffen – im Silicon Valley oder in Shenzhen. Es geht um Selbstermächtigung im digitalen Zeitalter.Zu Gast:Timo Daum, Autor und Gastwissenschaftler am Wissenschaftszentrum BerlinCreate your podcast today! #madeonzencastr

    #255 Franz-Alois Fischer – Grundgesetz Ultra: Krieg in Europa?

    Play Episode Listen Later Apr 17, 2025 48:02


    Die Idee, das Grundgesetz wie ein Fan im Stadion zu verteidigen, mag zunächst absurd klingen – bis Franz-Alois Fischer, Jurist und Philosoph, sie mit solcher Klarheit entfaltet, dass man gar nicht anders kann, als ihm zu folgen. „Grundgesetz-Ultra“ nennt er sich, und meint das ernst: kompromisslose Loyalität zur Verfassung, nicht als Dogma, sondern als Haltung. Was bei Fußballvereinen selbstverständlich ist, soll auch für die Demokratie gelten – denn sie ist kein Selbstläufer, sondern ein zerbrechliches Gut.Fischer legt den Finger in eine offene Wunde unserer Zeit: Wir haben uns an die Demokratie gewöhnt wie an Zentralheizung und WLAN – und vergessen, dass sie verteidigt werden muss. Seine düsteren Zukunftsbilder sind keine Schwarzmalerei, sondern Denkübungen in Realismus. Wenn Europa zerbricht, wenn rechte Nationalisten sich international verbrüdern und dann gegeneinander aufrüsten – dann ist der Abgrund nicht mehr weit entfernt.Und doch: Das Gespräch bleibt nicht in der Dystopie stehen. Es schlägt einen kühnen Gegenentwurf vor. Eine reformierte EU, entschlackt, handlungsfähig, ein globaler Magnet für Demokratien – Kanada inklusive. Die Lehre aus Fischers Gedanken: Die Seele der deutschen Demokratie ist europäisch. Wer sie schützen will, muss größer denken als bis zur nächsten Bundestagswahl. Es braucht Leidenschaft für Paragrafen – und Banner für die Menschenwürde.Mehr Informationen zu Franz-Alois' aktuellem Buch "Sturm auf die Demokratie", sind hier abrufbar: https://www.heel-verlag.de/sturm+auf+die+demokratie.htmZu Gast:Prof. Dr. Franz-Alois Fischer, Jurist, Professor an der FOM Hochschule für Ökonomie in München und Lehrbeauftragter an der Ludwig-Maximilians-Universität München, Philosoph und Demokratie-Influencer.Create your podcast today! #madeonzencastr

    #254 Alexandra Perl – Als ob jeder zuhören könnte

    Play Episode Listen Later Apr 10, 2025 38:22


    Wer führen will, muss zuerst zuhören können. Doch Zuhören ist keine bloße Technik, kein rhetorisches Manöver. Es ist ein radikaler Akt – ein Innehalten in einer Welt, die vom Senden besessen ist. Alexandra von der Balancing Business Alliance zeigt, dass echtes Zuhören mehr ist als zustimmendes Nicken oder ein geübter Blickkontakt. Es ist ein kognitiver Vorgang, der durch Verhalten sichtbar wird – und durch Haltung wirksam.In einer Kultur, in der Reden mit Macht gleichgesetzt wird, entpuppt sich das Zuhören als stille Revolution. Wer wirklich hört, gibt dem anderen Raum zur Klärung, zur Erkenntnis, zum Wachsen. Zuhören als Machtverzicht? Vielleicht. Aber vor allem als Machtgewinn – für das Gemeinsame, das entstehen kann, wenn wir uns nicht gegenseitig übertönen, sondern aussprechen lassen.Zuhören bedeutet, andere Realitäten anzuerkennen, das eigene Ego für einen Moment zu parken und neugierig zu sein auf das, was noch kommt. Es bedeutet, Pausen zuzulassen, nicht nur im Gespräch, sondern auch in der Bewertung. Wer fragt „Was noch?“, öffnet Türen. Wer zuhört, stiftet Resonanz.In einer Welt aus Templates, PowerPoints und Meeting-Marathons ist echtes Zuhören subversiv. Es unterläuft Hierarchien, entwaffnet Routinen – und kann sogar Konzerne verändern. Nicht mit Checklisten, sondern mit Haltung. Nicht mit Absichtslosigkeit, aber mit Offenheit. Und vielleicht beginnt es ganz leise. Mit einer Bank auf der Straße. Und jemandem, der sagt: „Ich höre dir zu.“Zu Gast:Alexandra Perl, Expertin für Zuhörkultur und Gründerin von Balancing Business.Create your podcast today! #madeonzencastr

    #253 Björn Beck – Digitale Souveränität Europas

    Play Episode Listen Later Apr 3, 2025 44:41


    Datensouveränität ist ein Wort, das oft mit einem Achselzucken quittiert wird. Zu abstrakt, zu technisch, zu weit entfernt vom Alltag. Doch Björn Beck, Leiter des Innovationslabors der baden-württembergischen Landesregierung, entfaltet in seinem Gespräch mit Michael eine beklemmende Vision: Unsere digitale Infrastruktur gleicht einem Wolkenkratzer auf fremdem Grund. Wir mieten Rechenleistung, vertrauen auf außerhalb Europas kontrollierte Künstliche Intelligenz, speichern kritische Daten in US-amerikanischen Clouds. Und was, wenn der Eigentümer plötzlich die Miete verdoppelt oder uns die Schlüssel abnimmt?Die Metapher vom Gas verdeutlicht es: Die Abhängigkeit von russischem Gas war sichtbar. Aber was ist mit der Abhängigkeit von nicht-europäischen Digitalstrukturen? Wenn ein außerhalb Europas ansässiger Cloud-Anbieter beschließt, seine Dienste einzustellen, könnten ganze Verwaltungen handlungsunfähig werden. Eine digitale Souveränität, die nur auf dem Papier existiert, ist keine. Und doch: Alternativen zu nutzen, erfordert Mühe, ökonomische Anreize fehlen, europäische Lösungen sind oft komplizierter. Nutzerfreundlichkeit als politisches Ziel? Ein ungewohnter Gedanke.Die Antwort könnte in einem langfristigen Masterplan liegen. Ein europäisches Innovationsökosystem, das nicht Silicon Valley kopiert, sondern aus den eigenen Stärken heraus wächst. Statt uns in kleinteiligen Regulierungen zu verlieren, braucht es eine Strategie, die europäische Alternativen aktiv fördert. Die Zukunft der digitalen Souveränität entscheidet sich nicht am Reissbrett, sondern im Willen zu handeln.Mehr Informationen zu Jennifer Pahlkas Buch "Recording America", das Björn erwähnt, sind hier abrufbar: https://www.recodingamerica.us/Zu Gast:Björn Beck, Leiter des Innovationslabors der baden-württembergischen Landesregierung.Create your podcast today! #madeonzencastr

    #252 Dirk Neubauer – Mehr Wut in der Demokratie!

    Play Episode Listen Later Mar 27, 2025 47:31


    Wut kann eine transformative Kraft sein – wenn sie sich nicht in ohnmächtiger Empörung erschöpft, sondern zur Tat drängt. Dirk Neubauer ist wütend, und er wünscht sich, dass mehr Menschen es wären. Nicht über Streiks an Flughäfen oder den nächsten kleinen Ärger des Alltags, sondern über das große Versagen: das politische, mediale und gesellschaftliche Unvermögen, sich den Herausforderungen der Gegenwart ehrlich zu stellen.Dirk sieht den Grundfehler in einer Politik, die den Menschen nicht mehr zumutet, was notwendig ist, sondern ihnen erzählt, was sie hören wollen. Die Wahrheit wurde geopfert, um Wahlen zu gewinnen, um Stimmungen zu bedienen. Das Ergebnis: eine verunsicherte Gesellschaft, die sich in einfachen Antworten flüchtet und populistischen Heilsversprechen verfällt. Doch die eigentliche Krise liegt tiefer – in einem System, das sich selbst gelähmt hat.Seine Lösung ist radikal und pragmatisch zugleich: eine Erneuerung von unten. Politik muss wieder bei den Menschen ansetzen, sie befähigen, ihre Lebensrealität mitzugestalten. Die lokale Ebene ist die Herzkammer der Demokratie – dort entscheidet sich, ob sie lebt oder kollabiert. Weniger bürokratische Gängelung, mehr Selbstwirksamkeit. Ein Dorf, das über seinen Sportplatz entscheiden kann, erfährt Demokratie direkter als durch ferne Versprechungen aus Berlin.Dirks Vision ist keine Utopie, sondern eine Rückbesinnung auf das, was Demokratie stark macht: Ehrlichkeit, Verantwortungsbewusstsein und den Mut, unbequeme Wahrheiten auszusprechen. Wer nicht mehr glaubt, dass Veränderung möglich ist, hat schon verloren. Seine Botschaft: Macht euch wieder selbst wirksam – bevor es zu spät ist.Zu Gast:Dirk Neubauer, Autor und ehemaliger Landrat Mittelsachsens.Create your podcast today! #madeonzencastr

    #251 Hilke Berger – Mehr resilient als smart: Die Stadt der Zukunft

    Play Episode Listen Later Mar 20, 2025 45:46


    Die Zukunft der Stadt ist keine Frage der Technologie, sondern der Vorstellungskraft. Hilke Berger, Kulturwissenschaftlerin und wissenschaftliche Leiterin des City Science Labs an der HafenCity Universität Hamburg, beschreibt eine urbane Zukunft, die nicht von vernetzten Mülleimern oder algorithmischer Effizienz bestimmt wird, sondern von sozialen Beziehungen, Teilhabe und narrativen Vorstellungen.Eine der prägendsten Ideen: Stadt ist ein Aushandlungsprozess. Während klassische Stadtplanung oft technologische Effizienz in den Mittelpunkt stellt, plädiert Hilke für eine Perspektive, die den Menschen und seine Lebensrealität in den Fokus rückt. Es geht nicht darum, ein optimiertes Netzwerk von Straßen und Gebäuden zu entwerfen, sondern Räume zu schaffen, in denen Nachbarschaft, soziale Interaktion und gemeinschaftliches Leben gedeihen können.Die Frage nach der richtigen Zukunft der Stadt ist eng mit der Frage nach den Bildern verknüpft, die wir von ihr entwerfen. Künstliche Intelligenz kann futuristische Stadtbilder erschaffen, doch wenn die zugrundeliegenden Daten dieselben bleiben, entstehen stets die gleichen Hochglanzvisionen urbaner Räume. Die Herausforderung besteht darin, Vielfalt in die Vorstellungswelt urbaner Zukunft zu integrieren – und das bedeutet auch, radikale, künstlerische und experimentelle Konzepte mitzudenken.Stadt ist nicht nur Infrastruktur, sondern ein dynamisches Zusammenspiel von Gesellschaft, Ökologie und Politik. Dass diese Prozesse langsam sind, mag frustrierend sein, doch sie bieten auch Zeit, neue Bilder zu entwickeln – bevor andere sie für uns entwerfen. Die Zukunft der Stadt beginnt im Kopf.Zu Gast:Hilke Berger, wissenschaftliche Leiterin des City Science Labs an der HafenCity Universität Hamburg.Create your podcast today! #madeonzencastr

    #250 Sebastian Sladek – Energiewende 2035, selfmade

    Play Episode Listen Later Mar 13, 2025 37:06


    Wer die Energie kontrolliert, kontrolliert die Zukunft. Doch was passiert, wenn Bürgerinnen und Bürger sich ihre Netze zurückholen? Michael spricht mit Sebastian Sladek, Geschäftsführer der Elektrizitätswerke Schönau EWS, über eine Bewegung, die sich nicht länger von Konzernen und politischer Trägheit ausbremsen lässt.Die EWS sind aus Protest entstanden, ist ein Kind der Anti-Atombewegung der 80er Jahre – aber anstatt nur gegen Atomkraft zu demonstrieren, haben sie das System von innen aufgebrochen. Lange vor der Liberalisierung der Strommärkte haben sie gegen Widerstände das örtliche Stromnetz übernommen. Worauf sie sich damit letztlich eingelassen haben, war ihnen nicht ganz klar. Heute betreiben sie immer noch Netze & mehr und vermarkten bundesweit Ökostrom. Ihr Erfolg beweist: Die Energiewende scheitert nicht an Technik oder Machbarkeit.Während andere Länder Tempo machen, blockieren in Deutschland große Konzerne jede ernsthafte Veränderung im Strommarkt. Sebastian erklärt, warum Bürgerinnen und Bürger selbst aktiv werden müssen, wenn sie eine nachhaltige Zukunft wollen. Politik verspricht den Fortschritt, hält aber am fossilen Denken fest.Michael und Sebastian sprechen darüber, warum wir immer noch glauben, die Energieversorgung sei etwas für „die da oben“. Warum warten wir, statt selbst Lösungen zu schaffen? Und wie viel Macht könnten Kommunen gewinnen, wenn sie sich aus der Abhängigkeit befreien? Zu Gast:Sebastian Sladek, Geschäftsführer der Elektrizitätswerke SchönauCreate your podcast today! #madeonzencastr

    #249 Helena Steinhaus – Bürgergeld sanktionsfrei? Und das in 2025?

    Play Episode Listen Later Mar 6, 2025 42:44


    Solidarität? Ein leeres Wort, wenn Sanktionen Menschen das Nötigste nehmen und bürokratische Hürden sie an der Teilhabe hindern. Michael spricht mit Helena Steinhaus, Gründerin von Sanktionsfrei e.V., über die falschen Narrative rund um „faule Arbeitslose“ und den strukturellen Zwang zur Armut.Jede Sanktion bedeutet weniger Essen auf dem Teller, unbezahlte Rechnungen und einen Existenzkampf, der von politischer Seite teils bewusst in Kauf genommen zu werden scheint. Warum kontrolliert der Staat penibel jeden Cent beim Bürgergeld, während Milliarden an Steuerhinterziehung unbeobachtet bleiben?Ganz praktisch: Helena und ihr Team setzen Sanktionen außer Kraft, indem sie finanziell einspringen, wenn das Jobcenter kürzt. Und sie kämpfen juristisch für Betroffene. Doch das allein reicht nicht, so Helena. Statt Repression und Strafen brauchen wir ein Sozialsystem, das Menschen stärkt statt sie zu brechen. Währenddessen diskutieren Politiker lieber über härtere Sanktionen als über Lösungen für Armut und Chancengleichheit.Die Bilder rund um Armut und Hilfe sind wirkmächtig - und vielfach problematisch. Michael und Helena sezieren zum Beispiel den Begriff „Sozialschmarotzer“, der sich hält, obwohl nur ein Bruchteil der Bürgergeldempfänger dem Arbeitsmarkt uneingeschränkt zur Verfügung steht. Warum wird über Kinderarmut geschwiegen, während Steuerflucht im Milliardenbereich hingenommen wird? Wer profitiert von diesem System?Zu Gast:Helena Steinhaus, Gründerin von Sanktionsfrei e.V.Create your podcast today! #madeonzencastr

    #248 Maximilian Fichtner: Innovation Batterie – Der Akku treibt die Energiewende

    Play Episode Listen Later Feb 27, 2025 43:22


    Frage: Wie groß kann eigentlich eine Batterie sein? Antwort: Groß. Sehr groß. Und es werden immer mehr. Maximilian Fichtner forscht an innovativen, neuen Batterien. Er sagt: Die Speicher sind der Schlüssel für die Energiewende. Sie sind längst in der Lage, die vielfach befürchteten Dunkelflauten zu überbrücken, den im Überfluss gewonnen Strom zu speichern - und damit fossile Kraftwerke überflüssig zu machen. Maximilian ist Professor in Ulm und in Karlsruhe, leitet das Helmholtz-Institut Ulm und ist Direktor des Center for Electrochemical Energy Storage Ulm & Karlsruhe (CELEST). Kurzum: Spitzenforschung zu Batterien können wir. Jetzt müssen wir sie nur noch bauen und einsetzen. Ganz offensichtlich ist das Thema auch wirtschaftlich interessant. Bei der Bundesnetzagentur liegen derzeit Anträge für 226 GWh Speicher, mehr als die Republik an mehreren Tagen nacheinander benötigt. Diese Anträge kommen nicht von Kommunen, sondern von Investoren. Mindestens dieser Teil der Energiewende rechnet sich ganz schlicht. Der typische Bremser ist die Bürokratie: Dem Vernehmen nach gibt es genau einen Sachbearbeiter, über dessen Schreibtisch alle Anträge für Großspeicher gehen müssen. Prioritäten, so wichtig …Und was rostet da im alten Industriegebiet? Auch das: Eine Batterie. Im Nordosten der USA entsteht gerade ein Großspeicher mit Eisen-Luft-Technologie. Sprich: Wenn das System Strom speichert, rostet das Eisen. Läuft der Prozess rückwärts, gibt es den Strom wieder ab. Weitaus billiger, sicherer und leistungsfähiger als zum Beispiel Lithium-Ionen-Batterien.Zu Gast:Prof. Dr. Maximilian Fichtner, Batterieexperte, Wissenschaftler am KIT und der Universität Ulm, Geschäftsführender Direktor des Helmholtz-Institut Ulm, Sprecher des Exzellenzclusters POLiS und Mitglied von CELESTCreate your podcast today! #madeonzencastr

    #247 Luca Piwodda - Die Zukunft in die Politik holen

    Play Episode Listen Later Feb 20, 2025 35:55


    Diese Folge ist für alle, die manchmal an der politischen Welt verzweifeln, aber dennoch an eine bessere Zukunft glauben. Luca Piwodda ist Bürgermeister. Und er ist jung, genauer: 25 Jahre jung. Seine Stadt ist Gartz an der Oder. Nordosten Brandenburgs, 2500 Einwohner:innen, fast 50% wählen im Land die AfD - und im Kommunalen ihren Bürgermeister, der für Fußgängerzonen und Windräder antritt. Die Challenge für diese Folge: Wir wollten nur positiv über Politik und Gesellschaft sprechen. In einer Zeit, in der politische Diskussionen oft von Frust und Resignation geprägt sind, wollten wir zeigen, dass es auch anders geht. Lucas Ansatz in der Kommunalpolitik: Transparenz und Offenheit als Grundlage, um Menschen mitzunehmen und ihnen zu zeigen, dass sie selbst etwas bewegen können. Selbstwirksamkeit rocks. Nahbare Politik heißt auch: Nach jeder Sitzung des Gemeinderats ein schnelles Insta-Video aufnehmen und die Themen und Argumente erläutern. Ganz offensichtlich wächst so Vertrauen. Lucas Handeln beweist, dass Veränderung dort beginnt, wo Menschen sich einbringen und Verantwortung übernehmen. Er zeigt, dass selbst in herausfordernden Zeiten Optimismus und Tatkraft den Unterschied machen können. Eine Partei hat er auch schon gegründet, die inzwischen mit der Partei des Fortschritts (PdF) fusioniert hat.Besonders erfreulich: Wir haben unsere Challenge gemeistert. Trotz aller Herausforderungen, die wir angesprochen haben, blieb unser Gespräch von einem positiven Grundton getragen. Wir haben gezeigt, dass es möglich ist, mutig und hoffnungsvoll in die Zukunft zu blicken, ohne dabei die Realität auszublenden. Es war ein Austausch voller Tatendrang, Inspiration und der klaren Botschaft: Politik kann Freude machen, wenn wir sie gemeinsam gestalten.Zu Gast: Luca Piwodda, Bürgermeister Gartz (Oder)Create your podcast today! #madeonzencastr

    #246 Christoph Schönfelder - Führung as a Service

    Play Episode Listen Later Feb 13, 2025 46:03


    Die weitgehend risikolose Prognose: Unternehmen werden schon in wenigen Jahren ganz anders aussehen als wir sie heute kennen. Ebenso risikolos: Das wird mit KI zu tun haben. Oder? Nur 7% der Führungskräfte können sich heute vorstellen, Führungsaufgaben ganz oder teilweise an KI abzugeben. Christoph und Michael diskutieren: Sind das die 7%, die in Zukunft extrem weit vorne sein werden? Jedenfalls ist heute noch Gelegenheit, zumindest zu den Top 8% zu gehören. Christoph Schönfelder ist Professor für Personal- und Organisationsentwicklung und ist Mit-Gründer des HR-Tech-StartUps Monday Rocks. Traditionelle Hierarchien wanken längst. Wenn es stimmt, dass unsere Organisationen tief in Transformationsprozessen stecken (stimmt), dass das direkte Auswirkungen auf Führung hat (offensichtlich) und dass die Anforderungen an Führung in diesen Veränderungen hoch variabel sind (wie auch anders?): Wie können wir ernsthaft annehmen, die Gleichung "Ein Team, eine Führungskraft" würde noch aufgehen? An deren Stelle tritt "Führung as a Service". Michael und Christoph tauchen tief ein in die Führung der Zukunft. Führung soll dienen und ermöglichen - wie können künstliche Intelligenzen aufzeigen, welches Team gerade welche Führung braucht? Welche Führungsaufgaben kann gleich selbst übernehmen. Oder sind hier Teamleitungen anwesend, die es für ihren Selbstwert brauchen, den Streit um Urlaubspläne selbst auszufechten? Starre Strukturen behindern die Anpassungsfähigkeit. Christoph fordert ein radikales Umdenken: Führung muss agiler, teamorientierter und technologiegestützt sein. Die klassische Hierarchie verliert an Bedeutung, während eine adaptive Führung in den Fokus rückt. KI kann Teams analysieren, Herausforderungen erkennen und gezielt Lösungen vorschlagen. Christophs These: Führung als flexibler Service gedacht ermöglicht effizientere Teams, mehr Menschlichkeit und eine nachhaltigere Arbeitskultur.Die Botschaft ist klar: Führung braucht mehr als kleine Anpassungen – sie muss neu definiert werden. Unternehmen, die an veralteten Strukturen festhalten, riskieren den Anschluss. Die Zukunft gehört denen, die Führung als dynamischen Prozess verstehen.Carls Zukunft hat gerade ein Whitepaper zu "Führung as a Service" veröffentlicht. Es steht hier zum Download. Zu Gast: Christoph Schönfelder, Soziologe und Mitgründer von Monday Rocks.Create your podcast today! #madeonzencastr

    #245 Bijan Latif - Wer gehört denn nun in Zukunft dazu?

    Play Episode Listen Later Feb 6, 2025 41:19


    Das Grundgesetz ist da recht eindeutig: Deutscher als "hat einen Pass" geht nicht. Eine digitale Angelegenheit im analogen Deutschland: Null oder eins, mit Pass oder ohne, Staatsbürger oder eben nicht. Zugleich eine der emotionalsten Debatten auf dem politischen Parkett. Was bedeutet es wirklich, Teil einer Gesellschaft zu sein? Wer legt fest, wer dazugehört? Michael spricht mit Bijan Latif, Designer, Stratege und Vordenker, über Identität, gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Macht der Sprache in politischen Debatten.CDU-Kandidat Friedrich Merz sorgte - noch vor seinem AfD-Stunt im Bundestag - mit der Forderung für Aufsehen, Doppelstaatlern den deutschen Pass leichter aberkennen zu können. Für Bijan Anlass genug, Merz mit einem offenen Brief zur Diskussion zu laden. Sein Anliegen: Eine offene Diskussion darüber, was es heißt, deutsch zu sein – und darüber, warum diese Frage oft missbraucht wird, um politische Narrative zu steuern, die zu Ausgrenzung und Spaltung führen. Merz hat nicht angerufen, dafür immerhin Michael. Naja :-) Bijan argumentiert, dass die Frage nach „Deutschsein“ in einer globalisierten Welt längst überholt ist. Ein Pass ist eine Formalität, doch die Diskussion darum hat sich verselbstständigt. In der Politik wird Identität instrumentalisiert, um Unsicherheiten zu schüren – und diese Taktik zeigt Wirkung. Migration und Integration dominieren Debatten, oft losgelöst von den tatsächlichen Herausforderungen.Wie konnte es so weit kommen? Michael und Bijan analysieren, wie Sprache und Narrative genutzt werden, um gesellschaftliche Realitäten zu formen. Ein Problem wird so lange wiederholt, bis es als unumstößliche Wahrheit gilt – selbst wenn Fakten etwas anderes sagen. Die Diskussion über Zugehörigkeit spiegelt dabei größere gesellschaftliche Fragen wider: Geht es wirklich um Identität oder nur um Macht?Klar ist: Die Art, wie wir über Gesellschaft sprechen, bestimmt, wie wir sie gestalten. Es geht nicht um Abstammung, sondern um Werte und gemeinsamen Zusammenhalt. Diese Episode fordert eine neue Definition von Zugehörigkeit – jenseits veralteter Konzepte.Zu Gast: Bijan Latif, Designer, Stratege und Autor des offenen Briefes an Friedrich Merz.Create your podcast today! #madeonzencastr

    #244 Ingrid Brodnig - Die gezielte Zerstörung öffentlicher Debatten

    Play Episode Listen Later Jan 30, 2025 45:00


    Zu komplex, zu chaotisch, oft unüberschaubar – unsere digitale Kommunikation steht unter Druck. Kann es so etwas wie eine gemeinsame Wahrheit überhaupt noch geben? Michael spricht mit Ingrid Brodnig, Journalistin und Autorin, über die Herausforderungen in einer Welt, die zunehmend von Desinformation und emotionaler Empörung geprägt ist.Zu viele Plattformen fördern Aufregung statt Aufklärung. Ingrid plädiert für mehr Medienkompetenz und einen reflektierten Umgang mit digitalen Inhalten: Kalkulierte Ambivalenz, Fake News und Shitstorms sind Symptome einer Kommunikationskultur, die dringend umgesteuert werden muss. Die Frage bleibt: Wie können wir Empörung vermeiden, ohne die Fakten zu verlieren?Geht das? Ingrid erklärt, wie gezielte Aufklärung und frühzeitige Bildung, z. B. durch „Prebunking“-Strategien, helfen können. Emotionen und Fakten müssen zusammengebracht werden, um den Diskurs zu verbessern. Der Weg dorthin ist ein gesellschaftlicher Lernprozess – mit kleinen Schritten und großen Herausforderungen.Michael und Ingrid diskutieren mögliche Szenarien: Droht eine weitere Verrohung der digitalen Kommunikation, oder schaffen wir die Wende zu einer respektvolleren Debattenkultur? Klar ist: Es braucht neue Regeln, neue Kompetenzen und vor allem den Willen zur Veränderung.Zu Gast: Ingrid Brodnig, Journalistin und Autorin. Ihr aktuelles Buch heißt "Wider die Verrohung. Über die gezielte Zerstörung öffentlicher Debatten"Create your podcast today! #madeonzencastr

    #243 Kristiina Coenen - Innovationsraum Steuer

    Play Episode Listen Later Jan 23, 2025 36:28


    Zu komplex, zu bürokratisch, in Teilen unverständlich - wer einfache Punkte sammeln will, wettert über unser Steuersystem. Ist es überhaupt anders möglich? Geht so etwas wie eine echte Reform, eine Steuer-Disruption? Mit Kristiina spricht Michael darüber, was im Innovationsraum Steuer möglich ist. Kristiina Coenen leitet den Innovationshub "The Garage" bei Deloitte.Zu viele Gesetze und ein Fokus auf Einzelfälle schaffen Bürokratie. Kristiina plädiert für radikale Vereinfachung: Pauschalierungen, digitale Lösungen und klare Strukturen könnten Bürger:innen entlasten und Unternehmen Raum für Innovation geben.Geht das? Kristiina vergleicht ihr Heimatland Finnland mit Deutschland. Hier wie dort haben die Finanzbehörden ohnehin alle relevanten Daten. In einem der beiden Länder müssen Unternehmer ihre Steuerberater beauftragen und unterschreiben am Ende Unterlagen, die sie selbst nicht wirklich durchdringen. Im anderen Land schickt das Amt einfach den fertigen Bescheid. Und nur wer Einwände hat, muss überhaupt aktiv werden. Michael und Kristiina stellen ohne Schwierigkeiten eine längere Liste von Steuern auf, große wie kleine, die es mit hoher Wahrscheinlichkeit gar nicht braucht. Und die Schaumweinsteuer ist nur das historisch absurdeste Beispiel, eingeführt zur Finanzierung der kaiserlichen Marine im Deutschen Reich. Die ist längst untergegangen, die Steuer prosperiert. Klar ist: Es geht nicht um Details, nicht um Optimierung im Detail. Reformen brauchen Mut und großes Denken. Flickschusterei reicht nicht. Diese Episode plädiert für ein radikales Umdenken: Ein Steuersystem, das auf einem "weißen Blatt Papier" entworfen wird, wäre effizienter und gerechter. Es liegt an uns, diesen Weg zu gehen.Zu Gast: Kristiina Coenen, Leiterin des Innovationshubs „The Garage“ bei Deloitte.Create your podcast today! #madeonzencastr

    #242 Philipp Höllermann - Warum unsere Bildung im Mittelalter stecken geblieben ist

    Play Episode Listen Later Jan 16, 2025 49:28


    Der Kontrast könnte kaum größer sein: Auf der einen Seite die Anforderungen an Bildung und Lernen, auf der anderen Seite unsere Gewohnheiten und Strukturen. Michael diskutiert mit dem Bildungsenthusiasten Philipp Höllermann darüber, wie wir Menschen dazu bringen können, lebenslang und mit Begeisterung zu lernen.Philipp beschreibt, wie aus der Zeit gefallen die heutigen Bildungsstrukturen sind. Im Mittelalter waren Bücher das knappe Gut der Bildung. Also zogen die Lehrenden von einer Stadt zur nächsten und lasen aus ihren Büchern vor. Bücher sind inzwischen nicht mehr das Problem, Vorlesungen sind geblieben. Später brauchte es brave Bürger und fähige Soldaten, die an der Front verheizt werden konnten. Disziplin, Wohlverhalten, abrufbares Wissen waren gefragt - und genau dafür wurden Schulen entwickelt. Form und Struktur sind geblieben. Der Alltag: 28 Kinder sitzen in einem engen Raum. Philipp sagt: Das Einzige, was man damit erreicht, ist eine hervorragende Petrischale, aber nicht für Bildung, sondern für Ablenkung, Lärm und im Zweifelsfall irgendwelche Viren und Läuse. Kompetenzen müssen in den Vordergrund rücken, nicht das Wissen, so Philipp. Das Wissen ist im Zweifel flüchtig, überflüssig oder nicht mehr up to date. Wer aber Kompetenzen fordert, wird mit den üblichen Lehrplänen oder gar Bewertungsmaßstäben nicht weit kommen. Also: Individuelle Lernpläne, Abgleich mit dem eigenen Fortschritt und Tempo, Lernen an eigenen themenübergreifenden Projekten. Letztlich müssen wir eins lernen: Wie entwickele ich das Curriculum meines eigenen Lebens und setze es um?Zu Gast: Philipp Höllermann, Bildungsenthusiast und CTO der Deutschen Weiterbildungsgesellschaft.Create your podcast today! #madeonzencastr

    #241 Christian Granseier - Kundendialog der Zukunft

    Play Episode Listen Later Jan 9, 2025 41:00


    Rufen wir doch einfach mal an, bei dieser KI, und fragen nach. Michael diskutiert mit Christian Granseier von Concentrix die Zukunft des Kundendialogs. Die Entwicklung vollzieht sich aktuell mit erstaunlicher Geschwindigkeit. Wer weiß an der Hotline gerade besser Bescheid: Der Mensch oder der Algorithmus?Für den Podcast hat Christians Team einen KI-Bot trainiert, der glaubt, am Empfang einer Tauchschule zu sitzen. Termine verschieben kann er - und auch wenn Michael natürlich genau weiß, dass die Szene gestellt ist und sein Gegenüber eine Computerstimme, rutscht ihm doch ein "Wir sehen uns" zur Verabschiedung heraus. Soviel zur gefühlten Echtheit. Gleichstand herrscht aktuell bei der Trainingsdauer im Kundendialog. Der Tauchschulen-Bot hat drei Stunden Entwicklungszeit gekostet. Ob Mensch einarbeiten oder KI trainieren, beides kann je nach Komplexität der Aufgabe durchaus dauern, braucht aber in etwa gleichlang. Perspektive: Die KI wird nicht langsamer werden. Und der Mensch nicht schneller. Christian erwartet eine explosionsartige Vermehrung von Kommunikationsvorgängen. Der entscheidende Treiber: Sobald wir auf Kundenseite beginnen, unsere eigenen Bots einzusetzen, um Produkte zu finden, Anbieter zu vergleichen, individuell passende Lösungen zu identifizieren. Bots, denen es gleichgültig ist, ob sie noch ein paar mehr potenzielle Anbieter anrufen. "Siri, besorge mir einen besseren Stromvertrag" - und die Maschine läuft los. Konsequenz 1: Auch kleinere Anbieter werden kaum umhinkommen, Bots an die Schnittstellen der Kundenkommunikation zu setzen. Sie sind ohnehin heute schon günstiger als menschliche Mitarbeiter:innen. Konsequenz 2: Der Druck, wirklich individuell passende Lösungen zu entwickeln, steigt enorm. Durchschnitt von der Stange reicht nicht mehr aus. Vertrauen wir der Technik? Christian fragt zurück: Wodurch wächst dieses Vertrauen? Wir werden bald alltäglich ein Miteinander von Mensch und Maschine sehen. Bots im Alltag der Kundenkommunikation werden schon in zwei Jahren etwas völlig normales sein. Und Michael kann sie heute schon kaum mehr voneinander unterscheiden, sehen oben. Themen dieser Folge:Die Evolution des Kundenservice: Von Hotlines zu intelligenten Bots.Künstliche Intelligenz im Dialog: Wo stehen wir heute?Praktischer Test: Ein Bot im Einsatz für Terminbuchungen.Emotionen und Technologie: Kann KI Empathie ersetzen?Zukunftsvision: Werden Bots unsere persönlichen Assistenten?Key Takeaways:KI und Bots schaffen neue Möglichkeiten für Effizienz und Servicequalität.Menschen bleiben unersetzbar bei emotionalen und komplexen Interaktionen.Die Akzeptanz von Bots wächst mit positiven Erlebnissen.Personalisierte Services durch KI-gestützte Datenverarbeitung sind die Zukunft.Zu Gast: Christian Granseier, VP Account Management bei ConcentrixCreate your podcast today! #madeonzencastr

    #240 Johannes Kleske - Die Welt lässt sich nicht mehr managen

    Play Episode Listen Later Jan 2, 2025 44:08


    … und das ist wahrscheinlich ungewohnt, in jedem Fall nur wenig geübt, aber letztlich nicht schlimm. Im Gegenteil: Der Wandel ist real. Wer den Status quo erhalten will, muss handeln, sagt Johannes Kleske, Foresight-Consultant und kritischer Zukunftsforscher. Johannes und Michael sprechen intensiv über das Mindset, das wir benötigen, um Zukunft zu gestalten. Das Gegenbild ist klar: Mindset der Merkel-Ära ist es nicht. Abwarten, sich arrangieren, Risiken vermeiden, sich an kurzen Horizonten orientieren, Entscheidungen hinauszögern, bis die eine Lösung tatsächlich alternativlos ist. Johannes und Michael teilen die Erfahrung, wohin dies führt: Wer heute einen typischen Manager fragt „Was für eine Zukunft hättest du gerne?“, erntet allzu häufig hilflos-ratlose Gesichter. Die Quartalszahl dominiert, alles andere ist nicht geübt. Eine fatale Verknüpfung haben wir über lange Jahre in unser Denken aufgenommen: Wer Stabilität und Sicherheit will, muss Risiken vermeiden. Johannes betont: Das funktioniert nicht mehr. Die Welt lässt sich nicht mehr managen. Wenn wir nicht unsere eigenen Zukunftsbilder verfolgen, dann agieren wir auf das Zukunftsbild von jemand anderem. Die Neujahrsbotschaft 2025 von Johannes lautet: Wir anders an die Gestaltung unserer Welt herangehen. Wir können nicht mehr abwarten; wir müssen ins Risiko gehen. Wir müssen für uns klären: Dahin möchten wir - und dorthin nicht. Dafür benötigen wir sehr konkrete Zukunftsbilder, denn was wir uns vorstellen können, darauf können wir auch hinarbeiten. Genauer: Von unseren Zukunftsbildern her können wir rückwärts denken und Stück für Stück erleben, wie wir einen Beitrag leisten können. Sofort ist eine ganz andere Energie im Raum. Kein Kampf mehr gegen Windmühlen, sondern die Erfahrung: Heute kann ich ein Stück dazu beitragen, dass diese Idee ein Stück weit realistisch wird. Denn Zukunft wird immer erst dadurch realistisch, dass wir sie realisieren. Die Hausaufgabe, ja auch für die coolen Jungs in der letzten Reihe der Klasse: Nimm dir ein leeres Blatt Papier oder eine frische Datei. Es ist 2035. Montag, früh am Morgen, sechs Uhr. Was machst du konkret: Gehst du zur Arbeit oder ins Metaverse? Auf den Fahrradschnellweg oder in das Fluggerät? Und so durch den Tag. Das trainiert den Zukunftsmuskel. Zu Gast: Johannes Kleske, Foresight-Consultant und kritischer Zukunftsforscher. Create your podcast today! #madeonzencastr

    #239 Michael Carl: 2025 - Der Trailer

    Play Episode Listen Later Dec 26, 2024 26:05


    Erkenntnis ist nicht mehr unser Thema, 2025 wird das Jahr der Umsetzung. Der Streit um die Richtung wird das Jahr prägen, der Graben zwischen den Zielsetzungen wird tiefer. Im heutigen Solo-Feature von “Carls Zukunft der Woche” blickt Zukunftsforscher Michael Carl auf die Herausforderungen und Entwicklungen des kommenden Jahres 2025. In einer Welt, die sich rasant wandelt, stehen wir vor entscheidenden Weichenstellungen in Technologie, Gesellschaft und Klima. Die Auseinandersetzung um Privilegien und die gerechte Verteilung von Ressourcen wird die Gesellschaft tiefgreifend beeinflussen. Die Prognosen für 20925 in der Übersicht (und zum Abgleich am 31.12.2025): KI-Agenten: Aus dem Werkzeug wird der selbsttätig handelnde Agent, der eigenständige Entscheidungen trifft.KI an Kundenschnittstellen: KI wird zunehmend für Interaktionen an Kundenschnittstellen eingesetzt, was die Kommunikationslandschaft revolutioniert. „Darf ich bitte den Computer sprechen? Ich möchte mein Problem lösen.“Disruption in der Reisebranche: KI-Agenten übernehmen die komplexe Planung und Organisation von Reisen. Die gesamte Branche steht unmittelbar vor dem Umbruch. Datenschutzdebatten: Eine neue europäische Datenschutzdebatte zu KI steht uns in Haus. Bundestagswahl: Die nächste Bundesregierung ist schwarz-grün.Wahrheit wird blurry: Die Unterscheidung zwischen echten und manipulierten Informationen wird durch KI weiter erheblich erschwert.Gezielter Einfluss: Russischer Einfluss wie auch der von Oligarchen nimmt nicht nur im Umfang zu, er wird expliziter und zunehmend ungeschminkt zur Schau getragen. Disruption der Automobilindustrie: Wir erwarten mindestens einen europäischen Autohersteller nah an der Insolvenz. Der Traum der Technologieoffenheit endet jäh. Energieversorgung: Mindestens drei größere Stadtwerke werden Beispiel Mannheims folgen und das Ende der Gasversorgung ankündigen. Die wichtigste Prognose: Privilegien wird das entscheidende Thema des Jahres 2025 werden. Wessen Privilegien erkennen wir als wichtig und verhaltenswert an? Welche stehen zurück? Die zentrale Debatte des Jahres. Robin Williams hat in "Der Club der toten Dichter" den wunderbaren Satz geprägt: "In that endeavor, laziness will not do". Also: Ärmel hoch, wir können Zukunft gestalten, eine gute Nachricht. Create your podcast today! #madeonzencastr

    #238 Katrin Schuhen - Die Jäger des Mikroplastiks

    Play Episode Listen Later Dec 19, 2024 42:41


    Ein Partikel Mikroplastik pro Liter im Ozean. Wirklich unschön. Aber nicht das eigentliche Problem. In Flüssen können es schon zehn bis hundert Partikel sein. An Kläranlagen noch mehr. Und dort, wo Plastik produziert oder recycelt wird, kommen auch schon mal Millionen Partikel im Liter zusammen. Hier setzt Katrin an. Katrin Schuhen ist Chemikerin und Gründerin von Wasser 3.0. Sie zeigt, dass es Lösungen gibt, die nicht nur innovativ, sondern auch sofort umsetzbar sind. Mit ihrem Team hat Katrin eine Methode entwickelt, das Plastik aus dem Wasser zu holen: Mit Hybrid-Kieselgelen werden die unsichtbaren Partikel zu sichtbaren Klumpen geformt, die wie Popcorn auf der Wasseroberfläche schwimmen. Diese können einfach abgeschöpft und als Ressource in anderen Industrien genutzt werden, beispielsweise in der Bauwirtschaft zur Herstellung von Beton. So wird aus Abfall ein wertvoller Rohstoff, der Kreisläufe schließt und den CO₂-Fußabdruck senkt.Wasser wird mehr und mehr zu einer knappen Ressource. Erste Landkreise in Deutschland müssen schon entscheiden, ob Menschen oder Industrien Zugang zu Wasser erhalten. Umso wichtiger, so Katrin, in Produktion und Recycling Wasserkreisläufe zu etablieren, damit Fabriken sich selbst mit Wasser versorgen können. Auch dafür trägt Katrins Lösung. Besonders spannend ist Kathrins pragmatische Herangehensweise. Sie zeigt, wie einfach und effizient Lösungen sein können, wenn man bereit ist, alte Denkmuster hinter sich zu lassen. Ihre Botschaft ist klar: Wir müssen nicht warten, bis gesetzliche Regelungen greifen – handeln können wir schon heute.Zu Gast: Dr. Katrin Schuhen, Gründerin von Wasser 3.0, Autorin von "Rebellin des Wassers"Create your podcast today! #madeonzencastr

    #237 Karla Loida - Der zart besaitete Quantencomputer

    Play Episode Listen Later Dec 12, 2024 39:45


    Natürlich ist nahezu jede Verschlüsselung auch mit herkömmlichen Computern aufzulösen, alles eine Frage der Zeit. Nur wenn es Milliarden Jahre dauern würde, ein Passwort zu errechnen, wird es in der Regel nicht passieren. Im Ergebnis: Sicher. Bis der erste Quantencomputer sich der Sache annimmt und die Angelegenheit in wenigen Sekunden erledigt. Karla Loida von der Quantencomputerinitiative bei DLR bestätigt: Sobald diese neue Technologie am Start ist, können wir jedes Passwort immer als geknackt betrachten. Schöne neue Welt.Karla nennt vor allem Chemie und Materialwissenschaft und die Medizin als Felder, auf denen Quantencomputer zu erheblichen Sprüngen führen werden. Damit das gelingt, fördert der Bund als Ankerkunde die Entwicklung dieser Technologie. Ein Ökosystem, das vom DLR mit aufgebaut wird. Karla erwartet den Durchbruch des Quantencomputers in näherer Zukunft; in fünf bis 20 Jahren spätestens werden wir soweit sein. Stand heute seien die Geräte noch etwas zart besaitet, ließen sich zu leicht ablenken und produzierten Fehler. Als wäre es das hyperintelligente, ADHS-diagnostizierte Grundschulkind. Das ändert aber nichts an der Perspektive. Wer einen frühen Quantencomputer bauen möchte, kann dies heute schon tun. Zu Gast: Dr. Karla Loida, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Strategische Projektmanagerin für Quantencomputing Hardware der Quantencomputinginitiative des DLR.Create your podcast today! #madeonzencastr

    #236 Christine Hugendubel - Long Covid und der Kampf gegen die Windmühlenflügel des Vergessens

    Play Episode Listen Later Dec 5, 2024 41:49


    Eine Zahl: 800 000 Menschen, wahrscheinlich mehr. 1-2% der Bevölkerung leiden unter Long Covid. Und was machen die anderen 98%? Sind froh und dankbar, dass sie es nicht haben, und schauen weg. Eine Zuspitzung, natürlich. Womöglich nicht aus Sicht der Kranken, sagt die Anwältin Christine Hugendubel. Sie vertritt Erkrankte vor Gericht und berichtet im Podcast, was für ein elender Weg das ist. Man erkläre in unserer Leistungsgesellschaft einmal jemandem, dass der Profisportler, der Arzt im Krankenhaus, die erfolgreichen Eltern auf einmal nicht mehr können, als auf dem Sofa zu liegen. Viele Ärzte wissen zu wenig, allzuoft wird Long Covid für eine Depression gehalten - und entsprechend falsch behandelt. Gehen Sie doch mal raus an die frische Luft und treiben etwas Sport! Und schon wird es schlimmer. Das Problem: Wer diese schwer zu greifende Krankheit hat, kann genau eines nicht: Für sein Recht kämpfen. Da pocht die Krankenkasse auf Mitarbeit. Das lehnt die Berufsgenossenschaft Rentenanträge ab, denn Reha geht vor Rente. Wenn aber Reha nicht geht? Auf der einen Seite liegen die Menschen, die schon davon überfordert sind, einen Brief zu öffnen. Auf der anderen Seite laufen Fristen, warten Anträge, Widersprüche. Kein einziger Prozess, den Christine führt, ist schon über die erste Instanz hinaus - und fast alle brauchen schon mehrere Jahre. Michael und Christine sprechen über Engagement. Christine, die auch bei #NieWiederIstJetzt aktiv ist, appelliert an jeden und jede, sich einzubringen, im Kleinen wie im Großen. Niemand ist immer ein Superheld, wir sollten anfangen, genau darüber ganz entspannt zu sprechen. Und wenn niemand immer ein Superheld ist, dann ist es ebenso naheliegend wie normal, sich gegenseitig zu unterstützen. Hier die Podcastfolge mit Thomas Leibfried: https://www.carls-zukunft.de/podcast-222/Zu Gast: Christine Hugendubel, Anwältin, engagiert für Long Covid-Patienten und bei #NieWiederIstJetzt

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