Irgendwas mit Männern ist deine wöchentliche Pille gegen die Überdosis Männlichkeit. Ein liebe- und humorvoller Kommentar zu Politik, Sex und Popkonsum. Miriam Schwarz und Sina Holst, Sozialwissenschaftlerinnen, beste Freundinnen und leidenschaftliche Verfechterinnen antikapitalistischen Luxusleben…
Diese Woche sprechen wir über sexualisierte Gewalt in den Räumen, die uns am liebsten sind: in den eigenen Liebesbeziehungen, in Freund*innenschaften, in Kneipen, Clubs, Festivals, in den Stadtteilen, in denen wir uns zuhause fühlen, und die wir oft feiern als bessere Welten, als Widerstand, als Revolution. Wir sprechen darüber, wie der Wunsch nach besseren Beziehungen und besseren Räumen dem Sprechen über Übergriffe im Weg steht, und wir überlegen, wie wir uns Räume und Beziehungen vorstellen, die das Ansprechen von Grenzen und Grenzüberschreitungen einladen. Welche Rolle können Gespräche zwischen Freund*innen dabei spielen, eine Sprache zu finden und eine andere Öffentlichkeit aufzubauen? Wie können wir dabei darauf achten, Gewalt zu unterbrechen? Eine Folge gegen Labels, und den falschen Schutz, den sie versprechen.
Diese Woche fragen wir uns, warum es manchmal so schwer ist, Entscheidungen zu fällen, wie es erleichtert werden kann und wovon es abhängt, ob wir eine Entscheidung als gut oder schlecht einstufen. Wir besprechen auch, inwiefern es ein Privileg sein kann, Entscheidungen treffen zu können oder nicht treffen zu müssen und machen ein paar Exkurse zu Banerjee und Duflos "Poor Economies" (2011). BANERJEE, A. V., DUFLO, E.(2011). Poor economics: Barefoot Hedge-fund Managers, DIY Doctors and the Surprising Truth about Life on Less than $1 a day. London, Penguin Books.
Im zweiten Teil dieses Themas erforschen wir, in welchem Rahmen es möglich ist, innerhalb von Strukturen, insbesondere in der Universität, an bestehendem Wissen zu rütteln und welche Gedankengänge dabei für uns hilfreiche Ressourcen sind. Inspirationen für diesen Track waren: https://www.mangoes-and-bullets.org/global-social-theory-decolonizing-the-university/ Lorde, Audre. “The Master’s Tools Will Never Dismantle the Master’s House.” 1984. Sister Outsider: Essays and Speeches. Ed. Berkeley, CA: Crossing Press. 110-114. 2007. Print.
Wir sprechen diese Woche über persönliche Ressourcen, über unsere Beziehungen zu uns selbst und unseren Körpern und die Frage, was Heilung mit Politik zu tun hat. Wie kann Heilung eine revolutionäre Praxis werden? Dabei sprechen wir über einen ressourcenorientierten Ansatz der Traumatherapie von Laurence Heller und Aline LaPierre (den ganzen langen Titel dieses Buches findet ihr weiter unten). Wir tauschen uns darüber aus, welche Ressourcen uns im Alltag Kraft geben. Und wir fangen an, über die Politik der Heilung zu diskutieren und darüber, warum persönliche Heilung und politische Veränderungen so ähnlichen (problematischen) Logiken unterliegen. * Laurence Heller & Aline LaPierre: Entwicklungstrauma heilen: Alte Überlebensstrategien lösen - Selbstregulierung und Beziehungsfähigkeit stärken - Das Neuroaffektive Beziehungsmodell zur Traumaheilung NARM (ins Deutsche übersetzt von Silvia Autenrieth)
Wir denken diese Woche über die Politik rund um Angst nach: Welche Ängste sind anerkannt? Welche Ängste sind tabuisiert, werden selten besprochen oder fallen uns schwer, auszusprechen? Was hat Angst mit Männlichkeit und Weiblichkeit zu tun? Wir besprechen Ängste, die uns aktuell umtreiben, und unsere größten Ängste. Wir fragen uns: was lieben wir an Angst und was macht uns Angst - an Angst? Diese Woche mit: Trennungen, Alleinsein, Dunkelheit, Käfern, Masken, der wahre Kern des Selbst, Großeltern, Eltern, Verlassenwerden, Liebe, Biologie, Schlaflosigkeit und Methoden aus traumatherapeutischen Ansätzen. Inspiriert unter anderem von dieser Folge zu Angst von Call Your Girlfriend (CYG): https://www.callyourgirlfriend.com/episodes/2020/05/08/things-that-scare-us
Unabsichtlich, aber passend zum Muttertag, sprechen wir über die Unsichtbarkeit von Freund*innen als Eltern. Dabei erforschen wir die damit verbundenen tabuisierten Gefühle und wie wir die Gegenwart unserer Beziehungen anders gestalten können um auch der Beziehung zwischen Kind und Freund*innen der Eltern Raum geben zu können.
Dieses Wochenende nehmen wir die Großzügigkeit unter die Lupe: Warum sind wir manchmal großzügig und manchmal nicht? Was passiert, wenn wir (nicht) großzügig mit uns selbst sind? Was hat Großzügigkeit mit der Frage zu tun, ob die eigenen Grenzen geachtet werden? Wir sprechen über Dankbarkeit und Anerkennung, Leben als Rechnung oder als Luxus, das anhängliche Gefühl des Mangels und die Möglichkeit, in größeren Räumen zu leben. Und natürlich darüber, was das alles mit Männlichkeit zu tun haben könnte. Wir empfehlen die Essay- und Redensammlung „Sister Outsider“ von Audre Lorde (1984). Der Gedanke, den wir daraus in der Folge aufgreifen, haben wir in dem Essay „The Transformation of Silence into Language and Action“ gelesen. Die Folge, die Sina anspricht, in der es schon früher einmal um die ungleiche Verteilung von Anerkennung ging, ist übrigens "Barfuß im Restwald".
Wir melden uns zurück aus unseren Wohnzimmern und Wohngärten (mit viel Vogelgewitscher im Hintergrund) und sprechen über die Herausforderungen und Chancen des Social Distancing. Wir teilen unsere Tipps zum Umgang mit schwierigen Momenten und wünschen uns gleichzeitig, dass der Kontrollverlust nun sozial anerkannter wird.
Zum Auftakt der nächsten Runde von Irgendwas mit Männern besprechen wir, was hinter der Pause steckte und welche Veränderungen wir uns auf dem Podcast und abseits davon wünschen. Wir sprechen über Krisen und die Herausforderung, queer-feministische Politik in dem eigenen Alltag zu verwurzeln. Wir denken über den Konflikt zwischen Feminismus und Liebe nach. Und wir fragen uns, was männliche Positionen im Feminismus sein können und wie Männlichkeiten Teil von emanzipatorischer Praxis werden. Bücher, die diese Folge inspiriert haben: bell hooks: all about love Julia Cameron: The Right to Write
In der dritten Winterfolge sprechen wir über Entitlement: das Gefühl, einen Anspruch auf etwas zu haben, das Gefühl, dass einem ‚etwas zusteht‘. Damit schauen wir auf die andere Seite des Raumeinnehmens, nämlich dorthin, wo Räume scheinbar automatisch nur manchen Menschen ‚gehören‘. Wir denken über Normalität nach und darüber, wie selbstverständlich wir uns dafür rechtfertigen (müssen), wenn wir sie nicht erfüllen. Wir beobachten traurig, wie wir uns dafür loben, wenn wir für etwas leiden, und stimmen dafür, diesen Maßstab über Bord zu werfen. Wie sieht ein gutes Leben aus, jenseits von Normen und ohne dafür leiden zu müssen, etwas zu tun, was mensch gern tut? Wir wollen Ausschlafen, Freund*innenschaften, Zeit für uns, Liebe, Urlaub, gutes Essen und Arbeit, die uns gefällt. Wie anmaßend ist das denn?!
In unserer zweiten Winterfolge sprechen wir darüber, was uns hilft, uns auszubreiten und Räume größer zu machen. Wir erzählen uns von Erfahrungen mit Körpertherapie, von Selbstliebe und Selbsthass, wie wir Beziehungen mit unseren Körpern (neu) eingehen und wie uns Konkurrenz in Beziehungen trifft. Wir überlegen, wie wir uns in Situationen verhalten, in denen wir aufhören, anwesend zu sein. Was gibt uns das Gefühl, nicht existieren zu wollen, zu können oder zu sollen? Wir sprechen über Beziehungen und Räume, in denen Raumeinnehmen keine plus-minus-Rechnung ist, sondern eine Einladung, da zu sein.
Gemeinsam mit den Teilnehmer*innen der Veranstaltungsreihe UNISEX der Universität Hannover haben wir über Freundinnen*schaft gesprochen und dabei die Fragen erforscht, die uns aktuell beschäftigen. Wir haben insbesondere miteinander Erfahrungen dazu besprochen, wie wir Gefühle in Freundinnenschaftsbeziehungen äußern können, vor allem wenn es um Themen geht, die sonst romantischen Beziehungen vorbehalten sind. http://www.asta-hannover.de/ http://www.asta-hannover.de/portfolio-item/uni_sex-hochschultage/ Astrid H.M. Nordin & Graham M. Smith (2018) Friendship and the new politics: beyond community, Global Discourse, 8:4, 615-632 F. Diane Barth: I Know How You Feel. The Joy and Heartbreak of Friendship in Women’s Lives Between Friends: The Correspondence of Hannah Arendt and Mary McCarthy, 1949-1975
Diese Woche mit Cambridge Analytica, Facebook, The Great Hack, Brexit und Extinction Rebellion. Wir fragen uns: Ist die Brexit Kampagne eine Männlichkeits-Rettungs-Aktion dreistester Art? Warum räumen so viele Frauen auf, während Männer reden? Ist die Social-Media-Öffentlichkeit der Gegenwart männlicher als je zuvor? Ist Blockieren die einzige vernünftige Antwort? Wir laden euch ein, mit uns Pause zu machen, Abstand lieben zu lernen und mit Zeit zu spielen. Diese Woche mit vielen Links: ENGLISH / DEUTSCH Die Journalistin Carole Cadwalladr spricht über Facebooks Rolle beim Brexit (auf Englisch mit deutschen Untertiteln bzw. als Text in 22 Sprachen): https://www.ted.com/talks/carole_cadwalladr_facebook_s_role_in_brexit_and_the_threat_to_democracy?language=de#t-67915 Wir erwähnen Statistiken aus dem Buch „This is not a Drill. An Extinction Rebellion Handbook“, ins Deutsche übersetzt unter dem Titel „Wann wenn nicht wir“ (2019) Extinction Rebellion rufen gemeinsam mit vielen anderen ab dem 7. Oktober 2019 zur internationalen Rebellion auf; ihr könnt nach Veranstaltungen in eurer Nähe suchen oder schon heute überlegen, was ihr blockieren wollt. ENGLISH Wir sprechen über eine Folge unseres Lieblingspodcasts Call Your Girlfriend: „The Glass Shovel Brigade“: https://www.callyourgirlfriend.com/episodes/2018/05/25/the-glass-shovel-brigade Ein Artikel der New York Times über die Frage, ob Facebook (und andere) bei privaten Unterhaltungen zuhören: https://www.nytimes.com/2019/08/20/opinion/facebook-privacy.html Und zu guter Letzt ein Lesetipp zum Thema Brexit und Geschlechterpolitik: Julie MacLeavy (2018): Women, Equality and the UK's EU Referendum: Locating the Gender Politics of Brexit in Relation to the Neoliberalising State, Space and Polity.
Yoga - a Radical Practice. A Conversation with Harriet McAtee: This week we dedicate the podcast to one of our favourite and most challenging practices in life. Miriam met Harriet, lead trainer of Yoga Quota in Oxford, to talk about the potential of the Yoga practice to change the way we are in this world. Harriet shares with us her expertise on what she has found to be essential in order to create an inclusive and community-oriented atmosphere in a Yoga studio but also in other spaces of activism. We discuss in which ways Yoga can be radical both personally and from a societal perspective and what Yoga can teach us on and off the mat. links: https://yogaquota.com/ instagram: @harrietmcatee
Für unser zweites Outdoor-Summer-Special hat Sina auf dem Artlake Festival mit Katharin und Jô über queere Politiken auf der Tanzfläche gesprochen. Wie können wir (Tanz-) Räume gestalten, in denen alle Menschen ihre Körper und ihre Bewegungen genießen, sich wohlfühlen und sich ausdrücken können? Können Festivals und Parties sichere(re) Räume werden? Wir sprechen über Visionen, gute und schlechte Erfahrungen, Regeln und Scheitern. Alert: Wir sprechen explizit über transfeindliche und sexistische Belästigungen und wie wir (anders) damit umgehen wollen. Jô Osbórnia ist ein non-binärer Dichter aus Brasilien, der 2016 nach Berlin ausgewandert ist. 2019 hat er KUIR gegründet, ein Projekt zur Förderung queerer Lyrik. Mehr Infos zu Veranstaltungen und Fanzines findet ihr hier: http://kuirpoetry.wordpress.com
Manchmal erscheint es unmöglich, sich vorzustellen, dass sich in einer Gruppensituation alle Beteiligten wohl fühlen oder dass gar eine echte Nähe erfahrbar ist. Wie können wir die Sicherheit der Vetrautheit zu zweit in einem größeren Kontext denken? Welche neue Öffentlichkeit ist denkbar, in der wir uns liebevoll begegnen und in der wir andere bewundern wollen statt in Konkurrenz zu treten? Diese Woche erarbeiten wir die Voraussetzungen und Techniken für tatsächliche Begegnungen in der Gruppe.
Diese Woche besprechen wir gleich zwei aktuelle (Horror-) Filme: Midsommar von Ari Aster und Kroos von Manfred Oldenburg. Wie steht es um das heterosexuelle Paar im Horrorfilm? Zwischen Midsommar, The Invitation und Get Out (Spoiler Alert) freuen wir uns über unterhaltsames Gruseln angesichts der Paarbeziehung in der Krise. Toni Kroos bewundern wir dafür, dass er den emotionalen Raum des männlichen Profifußballs herausfordert. Wir staunen darüber, wie akribisch der richtige Ausdruck von Gefühlen zur richtigen Zeit kontrolliert wird. Im Profifußball und darüber hinaus. Nebenbei sprechen wir über Liebe und Pragmatismus und darüber, wie wir (langsam) lernen, wie wir geliebt werden wollen, wie wir uns geliebt fühlen und wie wir andere lieben lernen können.
Wir erforschen eine Fähigkeit die uns ständig abverlangt wird und darüber hinaus noch schambesetzt ist, uns ins Außen befördert und viel Energie abverlangt: Das Hartnäckigsein. Da sie aber häufig der einzige Weg zum Ziel ist, arbeiten wir diese Woche im Detail am Umdeuten, Kontextualisieren und Energie sparen. Wie können wir uns in der Begegnung mit den hartnäckigsten Erscheinungen wie der Herrschaft der Verwaltung (Bürokratie), den ständig nackten Männern im Yogastudio und uns selbst (gegenseitig) unterstützen? Einen besonderen Dank möchte Miriam an dieser Stelle an ihre Freundin und Kollegin Veronika aussprechen für den Tipp, immer eine schwierige Sache pro Tag anzugehen!
Nachdem wir letzte Woche über Caroline Knapps Memoir „Drinking, a Love Story“ gesprochen haben, diskutieren wir diese Woche unsere eigenen Erfahrungen mit Alkohol. Welche Erfahrungen ermöglicht Alkohol? Welche Erfahrungen schränkt Alkohol ein? Woher weiß ich, ob ich Alkohol gerade will oder brauche? Wir sprechen darüber, wie Alkohol dazu beiträgt, Räume zu schaffen, in denen sexualisierte Gewalt stattfindet und gerechtfertigt wird. Wir denken über die Beziehung zwischen Alkohol und Grenzen nach, über Alkoholmythen und über Nüchternheit als interessanten Erlebnisraum. Und wir sprechen über Alternativen zu Alkohol, nicht nur in dem Sinne, was mensch alles noch so trinken kann, sondern auch, wie wir ohne Alkohol mit uns selbst klar kommen können. Wir empfehlen Zitronen Ingwer Sirup: https://zartbitter-und-zuckersuess.de/zitronen-ingwer-sirup/
Inspiriert von Caroline Knapps "Drinking, a Love Story" sprechen wir über Alkoholsucht. Ihr Memoir lässt uns darüber nachdenken, wie wir uns als von unserer Umwelt abgetrennte Subjekte denken und welche Schwierigkeiten die Behauptung eines unabhängig gedachten Selbst mit sich bringt. Welche Leere ist es, gegen die so viele Menschen angeblich antrinken? Warum ist Alkohol so beliebt, wenn er uns doch unsere Grenzen vergessen lässt, die wir so mühsam errichten? Alkoholsucht, scheinbar Praxis der Genies und der Männer, wird hier als Reaktion auf die Forderungen einer auf Männlichkeit versessenen Umwelt entlarvt.
For this special episode, Sina met Elias Wakeem alias Madame Tayosh and Shrouk El-Attar alias Dancing Queer at the fusion festival! This talk is about queer politics across borders, toxic masculinity and artivism: the intersection between activism and art. We discuss queer politics in and inbetween Egypt, Palestine, Germany and Britain and argue about labels, binaries, solidarity and money. And we emphasize the importance of queer memory and building radical archives as we organize to fight toxic masculinity everywhere. You can follow Shrouk on instagram and/or facebook: www.instagram.com/dancingqueerofficial www.facebook.com/DancingQueer
Wir versuchen uns in Sachen Männlichkeit und Dokumentation von Männlichkeit weiterzubilden und schauen dabei die aktuellen deutschen Charts und eine amerikanische Kimiserie an. Wir finden insbesondere die Midlifecrisis und große Furcht vor Homosexualität. Dagegen sind in dieser Konstellation nicht überraschend mit dabei: die Einsamkeit, das - Gemeinsam - etwas - Machen, Autos, Frauen am Bildrand, Mord und der Blick aufs Meer. Badetasche: Allerbeste Zeit (2019) https://www.youtube.com/watch?v=GWKCrvBnSMs Ben Zucker: Wer sagt das (2019) https://www.youtube.com/watch?v=lc4oUzjtj7I Manhunt: Unabomber (2017)
Wir nutzen die Gelegenheit kurz vor dem Viertelfinale und nach vierzehn Tagen WM 2019 über einige bisherige Highlights und Tiefpunkte der Berichterstattung zur *Spoiler* Frauen Fußball WM 2019 in Frankreich zu sprechen. Wir diskutieren, warum frau sich auch über das 13. Tor freuen darf, warum Frauenfußball weiterhin vielen Menschen schlechte „Bauchgefühle“ macht und was jede WM mit Nachwuchsförderung, Geld und queerer Politik zu tun hat.
Wir kehren zu einem der Kernthemen dieses Podcasts zurück und sprechen eine ganze Folge über emotionale Arbeit: Was genau meinen wir damit? Was hat emotionale Arbeit mit Machtverhältnissen zu tun? Was machen kapitalistische Logiken in unseren sozialen Beziehungen? Was ist an emotionaler Arbeit eigentlich so attraktiv?
Ein Thema, das uns schon lange unter den Nägeln brennt. Minimalismus, der erste Lifestyle, den weiße Cis-Männer aktiv und leidenschaftlich bewerben - mittlerweile seit Jahren. Wir diskutieren Privilegien, Krise, Autonomie und Materialismus - der Minimalismus entpuppt sich als Schnittstelle verschiedenster Narrative. Elahe Haschemi Yekani: The Privilege of Crisis. Narratives of Masculinities in Colonial and Postcolonial Literature, Photography and Film. 2011
Wir wundern uns: Wieso wird immerzu gesagt, es sei so wichtig, Autonomie zu wahren in Beziehungen? Was ist diese Autonomie, wer beruft sich darauf, wen schließt sie aus? Was hat Autonomie mit Freiheit und Leibeigenschaft zu tun? Und natürlich: Was hat Autonomie mit Männlichkeit zu tun? Wir überlegen, welche Verbindungen es zwischen Autonomie und Selbsthass gibt. Wir wollen Selbsthass wertschätzen, nicht als Hass gegen den eigenen Körper oder das eigene Leben, sondern als Hass darauf, etwas sein zu sollen, das mensch nicht ist. Wir denken, Selbsthass ist ein Versuch, sich den Hass, den andere oder „die Gesellschaft“ auf einen haben, anzueignen – ein sehr schmerzhafter Versuch, Kontrolle zu gewinnen. Kann Selbsthass der Beginn eines politischen Kampfes sein? Wie? Katrin Köppert bespricht Sabine Harks Buch „Koalitionen des Überlebens“ und schreibt: „Daher fragt Hark nach der Quelle für eine Form der Sozialität und Solidarität, die Gewissheiten verlernen helfe. Zu einer solchen Gewissheit, die verlernt werden will, zählt das eigene Selbst, zumindest wenn es als feststehende Basis unserer Handlungen anderen gegenüber angenommen wird. Das Selbst zu verlernen, heißt, das Selbst als Episode zu erlernen.“ https://www.gwi-boell.de/de/2017/07/05/eine-welt-die-noch-keinen-namen-hat-gegen-die-subalternitaet-von-solidaritaet Shaunta Grimes schreibt über ‚What to do when you hate yourself“ (keep looking!): https://medium.com/@shauntagrimes/what-to-do-when-you-hate-yourself-3b3c31a03d9d Uns berührt dabei eine Sache besonders: Grimes sagt, das, was wir an uns hassen, ist oft etwas, das uns auch geholfen oder gerettet hat (essen zum Beispiel, oder andere Menschen nicht an sich heranlassen, oder oder oder). Das macht uns solidarisch mit den Dingen, mit denen wir uns selbst Schmerzen zufügen. Das ist OK. Es ist OK, den eigenen Schmerz zu lieben. Es ist auch OK, etwas daran zu verändern.
Wir sprechen über die scheinbare Kontinuität des Lebens, über Tod und Trennungen und wie alle Beziehungen auch in anderen existieren. Im zweiten Teil geht es um Sex- und Konsenspraktiken und was diese mit Geld und Restaurantbesuchen zu tun haben.
Diese Woche sprechen wir über unsere Gefühle: Wie wir (nicht) aushalten können, Dinge tun zu müssen, von denen niemand erklären kann, wozu sie nützlich sind. Wohin mit der Wut über Verwaltungsangelegenheiten? Wir geben der Schule die Schuld und den Erwartungen an das Erwachsenenleben, das angeblich so selbstbestimmt ist. Woher hat es nur diesen seltsamen Ruf? Wir besprechen, wie wir es auch dünnhäutig durch die Woche schaffen und wie Instagram in unsere Leben eindringt, obwohl wir es nicht nutzen. Und wir demonstrieren, wie wichtig es ist, über die eigenen seltsamen Gefühle mit anderen seltsam fühlenden Menschen zu sprechen.
Wir sind in der Krise. Mit der Allgegenwärtigkeit von genderbinärem Denken und dem Konkurrenzdenken in der Heterosexualität. Im Versuch uns selbst in einer sexistischen Welt zu repräsentieren und aus dem Oppositionsdenken auszubrechen scheitern wir einerseits kläglich und erkennen andererseits die Krise als Realitätscheck und den für uns einzigen Weg an.
Diese Woche besprechen wir das Phänomen des Ghostings - des plötzlichen und vollkommenen Verschwindens von Bekanntschaften, Freund_innen, Partner_innen oder Dates. Wir fragen uns, was macht es mit unseren Beziehungen, dass wir damit rechnen müssen, dass Menschen "einfach so" verschwinden? Sind Männer und Frauen davon unterschiedlich betroffen? Wir besprechen Statistiken, Blogs, Artikel und unsere eigenen Erfahrungen. Uns interessiert, welche Erklärungen für Ghosting existieren und wie Ghosting mit Social Media und Online Dating zusammen hängt. Was hat Ghosting mit Scham, Unsicherheit und Angst vor Intimität zu tun? Und wie können wir uns unterstützen, mit all dem umzugehen? Die Definition, die wir in der Folge verwenden, haben wir bei Jennice Vilhauer gelesen: "Ghosting is defined as cutting off all communication and dropping out of someone’s life without an explanation of any kind." Übersetzt von uns: Ghosting bezeichnet den vollständigen Kommunikationsabbruch und das Verschwinden aus dem Leben einer Person ohne irgendeine Erklärung. www.psychologytoday.com/intl/blog/living-forward/201903/when-is-it-ok-ghost-someone Das Interview mit der Psychotherapeutin F. Diane Barth findet ihr hier: www.manrepeller.com/2018/03/why-people-ghost.html Das Buchprojekt "Wege zum Nein" findet ihr bei Edition Assemblage: www.edition-assemblage.de/buecher/wege-zum-nein
Wir schaffen Platz im Wörterbuch. Ein Friend Crush ist dieses Begeisterungsgefühl, das wir für eine Person aufbringen können. An der wir dann plötzlich alles toll finden und mit der wir uns eine gemeinsame Freund*innenschaft erträumen. Wie äußert sich das und wie können wir es von anderen Crushes insbeondere den romatischen unterscheiden? Warum und in welchen Situationen entwickeln wir einen Crush und was hat das mit der Rolle der Freund*innenschaften in unserem Leben zu tun? Was bedeutet Selektivität im Freund*innen sein in einer Welt, die von uns (und insbesondere von Frauen) ob nun in einem konservativen oder linken Kontext immer gleichmäßige Fürsorge für die Menschen um uns herum erwartet? Zitate aus: Alexander Nehamas: On Friendship (2016) F. Diane Barth: I know how you feel. The Joy and Heartbreak of Friendship in Women's lives. (2018)
Wir haben haufenweise Fragen an den Status Quo des Sexes. Warum sprechen wir meistens über Techniken, wenn wir über Sex sprechen, und selten über Gefühle und Verbindungen? Wie finden wir zu einem Sex, in dem wir selber vorkommen, mit dem wir uns wohlfühlen, und der nebenbei noch das Patriarchat abschaffen hilft? Wir sprechen über Leistungsdruck und banale, aber revolutionäre Utopien von Sex. Wir überlegen, ob „sexuelle Magie“ ein Gegenentwurf sowohl zu romantisiertem als auch zu casual Sex sein kann und wie wir uns einen Sex ohne Normen vorstellen. Und wir laden uns und alle anderen ein, sich Sex zu eigen zu machen.
Diese Woche sprechen wir mit Luna und Dodo vom Anarchistischen Kollektiv Köln über Revolution und Alltag. Wir erzählen von den Kämpfen, die wir mit uns selber führen, von unseren fest verinnerlichten Zwängen zur Leistung und überlegen, was wir einzeln und gemeinsam verändern können. Wir sagen: Alltag ist nicht das Gegenteil von Revolution. Revolution gehört in den Alltag. Sanft sein, schlampig und schwach: Wir suchen neue Herausforderungen für uns selbst, die die Normen, die unsere Leben dominieren, zersetzen helfen. Wir chillen gegen das Patriarchat und sammeln Ideen für den anarchistischen Alltag. Wir machen uns für Wertschätzung statt Wertschöpfung stark: Wertschätzung der Beziehungen, die uns stärken, und Wertschätzung der Menschen und Dinge, die uns gut tun. Am liebsten jeden Tag.
In unserer Liveaufnahme aus Dresden geht es um Technik. Scheinbar das diametrale Gegensatzstück zum Sozialen und damit eindeutig etwas, das scheinbar zur Maskulinität dazugehört. Wir entwickeln Werkzeuge und Denkschaltkreise zum Destabilisieren und Dekonstruieren und erlösen so die isolierte Technik aus ihrem Blasendasein. Im Gespräch mit den Dresdener*innen erötern wir auch, warum die Dinge eigentlich so sind, wie sie sind. Dabei entdecken wir auch den Schmerz, der durch diese Gegensatzpaare zugefügt wird.
Wir waren zu Gast in der Oval Office Bar in Bochum und haben über Sprechen gesprochen: Was macht Gespräche zu Kämpfen? Wie verwandeln wir Kämpfe in Gespräche? Was wird als ernsthafte Unterhaltung wahrgenommen? Wir fragen uns, was "weibliches" Erzählen ist und in welchem Zusammenhang es mit neueren Formen des Schreibens steht, die als "narrative journalism" oder "literarischer Journalismus" bezeichnet werden. Wir ärgern uns darüber, wie oft cis-Männer Anerkennung und Wertschätzung dafür bekommen, wenn sie sich Praktiken von Frauen oder queeren Menschen aneignen, während diese bei queeren Menschen und Frauen nicht wertgeschätzt oder ernst genommen werden. Wir wehren uns gegen den Mythos, es gäbe ein rein inhaltliches Sprechen, das sich jenseits von Machtverhältnissen im Orbit der Fakten bewegt. Wer wir sind und wie wir zueinander stehen – in welchen Machtverhältnissen, in welchen Sicherheiten und Unsicherheiten – ist Teil jedes Gesprächs, auch wenn das nicht besprochen wird.
Wir freuen uns, endlich die Pause hinter uns zu haben. Irgendwas mit Männern steht natürlich niemals still, also berichten wir von unseren Erlebnissen aus der Zwischenzeit: Wie wir reagieren, wenn wir blöd von der Seite angelabert werden, wieso Tierbilder das Finden von Toiletten nicht vereinfachen und was mensch zu Menschen sagen könnte, die heute weiterhin denken, Sarrazin sei ein Guter. Dabei geht es um das Fremde und wie bestimmte Geschichten über Fremdheit den Status Quo zu erhalten versuchen. Wir überlegen, wie wir öfter unsere Gehirne und to-do-Listen leer kriegen und Raum schaffen können, an einer einzelnen Sache zu arbeiten. Dabei entdecken wir auch eine geheime Liebe zum Viel- und Vieles-Tun und klären auf, warum wir so gerne über Beziehungen nachdenken. Das Brinco - Kunstprojekt von Judi Werthein kann man hier kennen lernen: www.tate.org.uk/context-comment/video/irresistible-force-judi-werthein Zum Schluss gibt es noch Werbung für uns: Wir gehen auf Tour, schon nächste Woche! Kommt vorbei, wenn ihr mögt und in der Nähe seit: 26.3. Dresden, AZ Conni, 20 Uhr: www.azconni.de/termine/live-podcast-irgendwas-mit-maennern/ 28.3. Bochum, Oval Office Bar, 20 Uhr: www.facebook.com/events/1017192521813821/ 29.3. Köln, LC36 www.facebook.com/events/258756394999798/
Die Menge an Geld und die Chancen, an Geld zu kommen ist wohl die deutlichste Art, wie sich Ungleichheit in dieser Welt ausdrückt. Mit wem Geld geteilt wird verweist gleichzeitig auf die legitimierten und als schützenswert angesehenen Beziehungen. Wenig überraschenderweise (siehe das ärgerliche Sprichwort: "Bei Geld hört die Freundschaft auf") gehören die Freund*innenschaften nicht dazu. Wir suchen daher nach Möglichkeiten, das Geld- haben und das Geld- nicht- haben anders zu denken und stellen dabei fest, dass wir vermutlich alle - ob wir nun mit oder ohne Geld sind, Scham und Schuldgefühle empfinden: ein offensichtlicher Hinweis darauf, dass "Über-Geld-reden" ein Tabu ist, finden wir. Wie beginnen wir nun die Unterhaltung und wäre es nicht wünschenswert, auch mit unseren Freundinnen zu teilen? Wäre es nicht viel angenehmer, geld anders zu denken? Superwoman: https://www.youtube.com/watch?v=Y7q3hveT0Ik CYG Neujahrsfolge: https://www.callyourgirlfriend.com/episodes#/permission-slip-2019/ Orte in Berlin mit gestaffelten Preisen: http://morgenrot.blogsport.eu/?lang=en https://yellow-yoga.com/
Facebook, Instagram, Netflix & Co: Wie kann politische und persönliche Vernetzung anders aussehen? Uns vor dem Bildschirm zu vereinzeln macht uns nachgewiesernerweise regierbar und unglücklich. Warum halten wir dennoch daran fest und wie könnten wir uns alternativ vernetzen, informieren und gegenseitig stärken? Nach 1,5 Jahren Trennung von Facebook, berichten von unserer Abschiedsmotivation und welche Schlüsse wir rückblickend ziehen. Dabei ist es uns besonders wichtig, nicht den allgemein anklagenden Blick zu reproduzieren, der so typisch für alle Gespräche über Social Media, Fernsehen uns Smartphones geworden ist. Schließlich sind wir alle irgendwie gemeinschaftlich abhängig geworden. 'State of Surveillance' with Edward Snowden and Shane Smith (VICE on HBO: Season 4, Episode 13) https://www.youtube.com/watch?v=ucRWyGKBVzo The Circle (2017): https://www.youtube.com/watch?v=2C9tKfl8t0Y FAZ: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/soziale-netzwerke-wie-einsam-und-ungluecklich-macht-facebook-15343982.html
Diese Woche beschäftigen wir uns mit der großen Schwester des Cool Girls: Die Superheldin. Wir fragen uns: Warum sind so viele Frauen die wir kennen Superheldinnen? Und ist das eigentlich so toll, wie es klingt? Superheldinnen können alles, machen alles auf einmal und haben keine Schwächen. Zumindest nach außen. Superheldinnen retten alle anderen und brauchen niemanden. Superheldinnen erfinden alltäglich Mathematik neu: eine Stunde kochen, eine Stunde putzen, eine Stunde mit der besten Freundin telefonieren, eine Stunde Sex, eine Stunde Yoga, eine Stunde weiteren Menschen zuhören plus acht Stunden arbeiten gleich kein Problem. Wir fordern Urlaub. Anerkennung. Veränderung der äußeren und inneren Umstände. Kein Problem, oder?!
In unserer ersten Live-Aufnahme reflektieren wir ausgiebig über den Podcast, was der für uns bedeutet und erforschen mehrere unserer Gründungsmythen. Wir untersuchen, was am Männerabend und an Männlichkeit eigentlich beneidenswert und abguckbar ist. Dabei stellt sich heraus, dass geteilter Humor ein entscheidendes Kriterium des (Nicht-)Dazugehörens ist und wir diskutieren miteinander und im Anschluss auch mit unseren Zuhörer*innen wie mit einer unangenehmen Außenseiter*innenposition umgegangen werden kann. Schließlich finden wir wenig überraschenderweise die meisten Antworten in der Friendzone, einem für uns äußerst angenehmen Raum, den wir aus seinem sexistischen Ursprung retten wollen. Sara Ahmed lesen: www.feministkilljoys.com “Feminist Killjoys.” In: The Promise of Happiness. Durham, NC: Duke University Press, 2010. Living a Feminist Life. Durham, NC: Duke University Press, 2017.
Willkommen zu unserer ersten Literaturfolge. Wir empfehlen Aldertons “Everything I know about love”, Frickes “Töchter” und Losadas “Men!”, sprechen über Freundinnenschaft in verschiedenen Altersabschnitten, Autorinnenschaft und Alkohol sowie über die Frage, wo wohl die interessanten und attraktiven Männer abgeblieben sind. Dabei stellen wir fest, dass die Freundinnenschaft momentan scheinbar das einzige erfolgreiche Beziehungsmodell in der Literatur ist und auch, dass es mehr “Trennungen aus Liebe” geben sollte. WERBUNG: Folge 21 findet live statt! Kommt zur Aufnahme am 20.12. in den faq Infoladen in der Jonasstraße 40 in Berlin Neukölln und freut euch auf einen ganzen Abend mit uns, Schokolade und Sekt zum Thema “Friendzone meets Männerabend”: https://faq-infoladen.org/veranstaltungen/live-podcast-irgendwas-mit-maennern/ Kapitel: 3:48 | 30:50 | 55:34 Lucy Fricke: Töchter (2018) Dolly Alderton: Everything I know about love (2018) Isabel Losada: Men! (2007)
Wir sprechen über Männer, die meditieren, und die Frage, ob darin eine Form neuer Männlichkeit zu beobachten ist. Wir überlegen, was wir unter Mindfulness verstehen, und was das mit Meditieren, Yoga, Buddhismus und Neoliberalismus zu tun hat. Wir lassen uns von Jay Michaelson inspirieren, das emanzipative Potential von Meditation ernstzunehmen, zu hinterfragen und weiterzudenken. Wir fragen uns, ist das Ego, um das es in der Mindfulness-Praxis geht, männlich? Wir denken darüber nach, was es für uns bedeutet, Gefühle wahrzunehmen und zu kommunizieren . Was sind unsere Utopien von Konflikten und (wie) wollen wir Gefühle, Egos und Konflikte haben? Links: Jay Michaelson on "Buddhist Meditation and Toxic Masculinity" (March 19, 2018): www.youtube.com/watch?v=7i2cJkPAn2M
Wir kramen erneut die Kategorie des “Cool Girl” heraus, fragen, ob es zu einseitig ist, diese als reine Männerphantasie abzustempeln und ob das Cool Girl in uns manchmal nicht auch eine sehr hilfreiche Strategie sein kann. Das führt uns zur grundlegenden Überlegung, ob wir – wie Hannah Arendt behauptet – die Menschen, die wir lieben, nur so gut behandeln, wie wir uns selbst behandeln – und was wir daraus mitnehmen können. Welche Beziehungen machen uns glücklich und was machen wir mit denen, die es nicht tun? 3:42 | 31:30 | 45:55
Auch heute noch finden wir Adrienne Richs Artikel “Compulsory Heterosexuality and Lesbian Existence” inspirierend. Wir erzählen von unserem eigenen Suchen in der Heteromatrix, befragen die Begriffe des Lesbian Continuum and der Lesbian Existence auf ihre Anwendbarkeit heute und ihre Verbindungen mit dem “queer”- Begriff. Ungewohnterweise versuchen wir uns auch an dem Begriff der “Freiheit” und bestaunen Richs Bestehen auf der Unmöglichkeit selbstbestimmter Sexualität in einer heteronormativen Welt. Kapitel: 3:25 | 28:00 | 43:13
Wir reden über verschiedene, normative Geschichten, mit denen wir im Leben konfrontiert sind. Warum erwarten andere von uns, dass wir unsere Leben gradlinig erzählen? Und was passiert, wenn ich das nicht kann? Wir sprechen über Lohnarbeit und Karriere und warum wir nicht immer unseren Lebenslauf schauspielern wollen. Wir freuen uns über Inkonsistenz, Brüche und kreative Arten, mit dem eigenen Leben umzugehen – mit und ohne festen Plan. Wir fragen uns, wie Normen in Formen feststecken, und wie wir anders miteinander reden können, als nur Formen auszutauschen. Wie können wir uns dagegen wehren, uns immerzu vermarkten zu müssen? Wie lebt es sich ohne Formen und können wir Formen (er)finden, die nicht normativ sind? Kapitelanfänge: 1:30 | 22:25 | 45:45
Wir gehen dem Missverständnis Männlichkeit nach und fragen uns: Ist Männlichkeit ein Denkproblem? Dabei diskutieren wir, wie wir inzwischen – nach drei Monaten Irgendwas mit Männern - Männlichkeit denken, wie sich unser Denken verändert und wie wir in Zukunft noch ganz anders denken wollen. Nebenbei geht es um geometrische Figuren, Denklandschaften und die Frage, für wen Emanzipation eigentlich am schwersten ist. Das heimliche Lieblingsmissverständnis dieser Folge ist die Passivität: Warum gibt es Dualismen wie aktiv/passiv und unabhängig/abhängig, was haben sie mit Männlichkeit zu tun und wie begrenzen sie, wie wir denken und leben können? Wittgenstein Online: tractatus-online.appspot.com/Tractatus/jonathan/D.html
Aus aktuellem (und wie immer persönlichem Anlass) sprechen wir über verschiedene Formen von Trennungen. Wir entdecken, welche Baustellen es beim Sprechen über Beziehungen gibt und stellen fest, dass eine Trennung eigentlich vielmehr ein weiterer Teil der Beziehung ist. Sina breitet ihre Bewunderung für Merkels Abschiedsrede aus, die glamourös und in rhetorischer Perfektion vorführt, wie eine Trennung einem Abschied vorausgehen und wie jemand für diesen Teil der Beziehung die Verantwortung übernehmen kann. Schließlich suchen wir nach einem Verständnis von der Beziehung als Praxis (in der Nähe und in der räumlichen Entfernung), das weg von der Beziehung als statischem Zustand und hin zu einem tatsächlichen Sich-aufeinander-Beziehen will und suchen nach den konstruktiven Seiten von Beziehungspausen und räumlicher Trennung. 00:02:35/00:28:20/00:55:15 Angela Merkels Rede zum Nachhören: www.tagesschau.de/multimedia/video/video-465209~_origin-f162bc65-91a2-4af5-bbc4-9409f7f46e8b.html
Wir sprechen über Revolution und Freund*innenschaft und über Freund*innenschaft als Revolution und verfallen endlich in Euphorie über eine Vielfalt an Fragen: Was bedeutet Freund*innenschaft für uns und unter welchen Umständen darf sie als revolutionäre Praxis gelten? Inwiefern kann sie gleichzeitig ein Sicherheitsgefühl herstellen, auch wenn sie Veränderung mit sich bringt? Warum brauchen wir mehr als nur ein Konzept von Freund*innenschaft und wie können unterschiedliche Liebeskonzepte uns dabei unterstützen unsere Beziehungen reflektierter und wertschätzender zu leben? Wie kann Freund*innenschaft eine antikapitalistische Praxis sein? Auf dem Weg entdecken wir “Loyalität” als ein sinnvolles Konzept auf der Suche nach einer sozialen Praxis und Denkbarkeit von Solidarität und Harmonie in persönlichen Beziehungen und politischen Kontexten. Referenzen: Nehamas, Alexander (2016). On Friendship. Basic Books. Reza, Yasmina (1994). Art (in French). Arles: Actes sud. Reza, Yasmina; Hampton, Christopher (1996). 'Art'. London: Faber and Faber. Ridley Scott: Thelma and Louise. 1991 Kapitelanfänge: 00:05:12/00:30:55/01:03:40
Wir sezieren ein Gefühl: Wann sind wir so richtig eifersüchtig? Warum ist Eifersucht in Liebesbeziehungen viel anerkannter als in Freundschaften? Wie und wieso wird Eifersucht bei Männern und Frauen unterschiedlich bewertet? Was hat Eifersucht mit Unverständnis und Krisen zu tun? Wir lassen uns Lotte & Lilis Podcast 'Sex Tapes' inspirieren, die in der Folge Embracing Jealousy mit Inna Barinberg über Eifersucht sprechen (Link weiter unten). Wir stellen die These auf, dass Eifersucht keineswegs ein einziges Gefühl bezeichnet, sondern mindestens ein nach Geschlechtszuschreibung aufgeteiltes Gefühl ist: die leidenschaftliche Eifersucht des dominant gedachten Mannes und die hysterische Eifersucht der als Mangelwesen gedachten Frau. Und weil das noch nicht niederschmetternd genug ist, besprechen wir die Eifersucht der etablierten Parteien auf die afd und die Sehnsucht nach einfachen Antworten. Zum Glück ist bald Wochenende. Kapitelanfänge: 6:25 | 28:20 | 47:10 Die Sex Tapes Folge zu Eifersucht: www.podtail.com/en/podcast/sex-tapes/embracing-jealousy Inna Barinbergs Blog: www.polyplom.de
Wir reden über Brett Kavanaugh und Donald Trump als Beispiele dafür, wie das Private scheinbar politisch geworden ist, ohne die berühmte feministischen Forderung zu erfüllen. Dazu gibt es Häppchen feministischer Geschichte: Wir bewundern Hedwig Dohm und Louise Otto-Peters. Wir schlagen vor, genauer zwischen privat, persönlich und individuell zu unterscheiden und nichts kategorisch aus dem Politischen auszuklammern. Wir werden persönlich: Was ist an unseren eigenen Privatleben politisch? Wir denken über Heteropärchen in der Öffentlichkeit nach und überlegen, wie mensch sein_ihr eigenes Begehren in die Hand nehmen kann und wie sich Begehren dabei verändert. Kapitelanfänge: 4:10 | 28:10 | 49:00 Links: Hedwig Dohms 'Die Antifeministen' (1902): www.gutenberg.spiegel.de/buch/die-antifeministen-4774/1 Zum Lex Otto, dem Gesetz, das Louise Otto-Peters ein persönliches Berufsverbot ausstellte: https://de.wikipedia.org/wiki/Lex_Otto Adrienne Rich über lesbische Existenz und Zwangsheterosexualität (1980): www.posgrado.unam.mx/musica/lecturas/Maus/viernes/AdrienneRichCompulsoryHeterosexuality.pdf
Vom Ausstellen seltsamer Normalitäten in Büchern über Merkels unerschütterliche Gelassenheit zur nie endenden Dialogbereitschaft der politischen Mitte angesichts der afd diskutieren wir heute politische Strategien. Wir fragen uns, woran erkennt mensch den Unterschied zwischen Strategien und Lippenbekenntnissen? Und welche Rolle spielen Satire und Ironie dabei? Wir konfrontieren uns mit unserer eigenen Misogynie: In welchen Situationen sind wir besonders frauenfeindlich, in welchen besonders männerfreundlich? Und was haben diese Situationen miteinander zu tun? Wir suchen nach Strategien, wie wir den patriarchalen Politiken unserer eigenen Werte und Wahrnehmungen entgegnen können. Brauchen wir andere Utopien? Kapitelanfänge: 3:50 | 28:30 | 42:30 Links: Sally Rooneys Roman 'Normal People': www.faber.co.uk/9780571334643-normal-people.html Mely Kiyaks Artikel ‚Dies ist bereits ein anderes Land‘... www.zeit.de/kultur/literatur/2018-09/demokratie-deutschland-rechtspopulismus-mely-kiyak-haltung ...und Kiyaks Kommentar zum Ende Merkels: www.zeit.de/kultur/2018-09/angela-merkel-ende-kanzlerschaft-medien-deutschstunde Der Populismusbarometer der Bertelsmann Stiftung: www.bertelsmann-stiftung.de/de/themen/aktuelle-meldungen/2018/oktober/deutschlands-mitte-wird-populistischer/ Der Podcast ‚Revisionist History‘ über das Paradox der Satire: www.revisionisthistory.com/episodes/10-the-satire-paradox