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Hoch die Hände, Wochenende – mit einer geballten Ladung guter Nachrichten: Von Walen, die nicht gefangen werden in Island, über einen neuen Kaugummi, der Grippeviren neutralisiert, bis hin zu Windkraft, die leere Kassen in einer Kommune in Brandenburg füllt. Frohe Feiertage allerseits! Auch 2025 kein Walfang in Island https://www.spiegel.de/wirtschaft/walfang-saison-in-island-faellt-aus-das-einzige-walfangschiff-bleibt-im-hafen-a-cd4d5496-8fa9-4239-8a08-cbec1c55f036 Neuer Kaugummi neutralisiert Grippe- und Herpesviren im Mund https://www.forschung-und-wissen.de/nachrichten/medizin/antiviraler-kaugummi-schuetzt-vor-grippe-und-herpes-133710085 Gegen leere Kassen: Windkraft füllt Gemeindehaushalt https://www.tagesschau.de/wirtschaft/technologie/windkraft-gemeinde-100.html Solidarische Landwirtschaft boomt in Deutschland https://www.br.de/nachrichten/bayern/gemuese-selbst-anbauen-solidarische-landwirtschaft-boomt,UiFtpPR Strände auf Mallorca sollen barrierefreier und sicherer werden https://www.mallorcamagazin.com/nachrichten/tourismus/2025/04/09/135517/liegen-weiter-vom-meer-entfernt-wasserpreis-hochstens-ein-euro-wird-der-service-den-stranden-sudwesten-von-mallorca.html „Good News: der Podcast für gute Nachrichten“ ist ein Podcast von Good News und Good Impact. Aufnahme und Redaktion: Bianca Kriel Dir gefällt, was wir tun? Werde Good Member! Für 5 Euro im Monat bekommst du die geballte Ladung gute Nachrichten und konstruktive Geschichten. https://steadyhq.com/de/good-membership/about?utm_medium=podcast&utm_source=link&utm_campaign=shownotes&utm_content=good-impact Hier findest du das aktuelle Good Impact Magazin: https://www.goodbuy.eu/products/13-holt-mich-hier-raus Good News ist spendenbasiert, wenn dir unsere Arbeit und dieser Podcast gefallen, kannst du uns hier unterstützen, Vermerk “Podcast”: https://donorbox.org/good-news-app Mehr Good News bekommst du hier: https://goodnews.eu/ Kontakt: redaktion@goodnews.eu
Wildermuth, Volkart www.deutschlandfunk.de, Forschung aktuell
Quarks Storys: Mit Leihmüttern zu Vätern werden; Die großen Player bei Öl, Gas und Kohle; Herpesviren: Warum sie mehr anrichten, als man denkt; Headsets zum besseren Verstehen; Wie sich Städte auf Hitze vorbereiten; Wie Hunde beim Artenschutz helfen; Moderation: Johannes Döbbelt. Von WDR 5.
MS-Perspektive - der Multiple Sklerose Podcast mit Nele Handwerker
Willkommen zu Folge #129 vom MS-Perspektive-Podcast. Heute begrüße ich Prof. Dr. Dr. Henri-Jacques Delecluse vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg als Gast im Interview. Wir sprechen über die Bedeutung des Epstein-Barr-Virus (EBV) für die Entwicklung verschiedener Krebsarten, aber auch der Multiplen Sklerose. Von einer erfolgreichen Impfung könnten vermutlich viele Menschen profitieren, aber das Virus macht es den Forschern nicht einfach. Seit 40 Jahren wird bereits nach einem Impfstoff gesucht, doch bisher gibt es noch keine zugelassene Impfung gegen EBV. Aktuell arbeiten sieben Firmen an einer Lösung. Wir sprechen über die Herausforderungen denen die Forscher begegnen, wie das Epstein-Barr-Virus das Immunsystem angreift und warum es für unser Immunsystem so schwierig ist das Virus zu eliminieren. Hier geht es zum Blogbeitrag: https://ms-perspektive.de/interview-mit-prof-dr-dr-hj-delecluse-zu-ebv-impfungen Vorstellung Prof. Dr. Dr. Henri-Jacques Delecluse ist seit 2003 Professor an der Uni Heidelberg. Er ist Abteilungsleiter am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg und erforscht die Pathogenese (Entstehung und Entwicklung) infektionsbedingter Tumore. Mit seiner Frau, die ebenfalls Ärztin ist, hat er drei Kinder. Zu seinen Hobbys gehören Gesang und Mathematik. Bedeutung des EBV-Virus Wie verbreitet ist das Epstein-Barr-Virus (EBV) in Deutschland und weltweit? Weltweit, also auch in Deutschland sehr verbreitet, über 95% der Bevölkerung über 50 sind infiziert. In welchem Alter / welcher Altersspanne infiziert sich der Großteil der Bevölkerung mit EBV? Es kommt darauf an wo auf der Welt, in Afrika sind die meisten Kinder vor dem ersten Geburtstag infiziert, in industrialisierten Ländern zwischen 15 und 25 Jahren. Welche Krankheiten stehen in Zusammenhang mit dem Epstein-Barr-Virus? Es stehen sehr viele Krankheiten in Zusammenhang, allen voran das Pfeiffersche Drüsenfieber, eine gutartige meist sich selbst zurückbildende Entzündung der Lymphknoten und des Rachenraums. Allerdings wird das Virus mitverantwortlich gemacht für die Entstehung von Tumoren des Nasopharynx, des Magens sowie des Lymphdrüsensystems wie etwa Morbus Hodgkin. Letztlich spielt das Virus eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von Multipler Sklerose und womöglich von anderen autoimmunen Krankheiten. Wieso forschen Sie am Deutschen Krebsforschungszentrum daran? Weil Krankheiten, die von Viren verursacht werden, leichter vorgebeugt oder therapiert werden können. Auch weil Herpesviren sehr komplex und interessant sind. Welche Bedeutung hat EBV für die Multiple Sklerose und warum ist der Zusammenhang so eindeutig? Man weiß, dass die relativ wenigen Menschen, die EBV nicht tragen, fast nie MS entwickeln, d.h. die Infektion ist Voraussetzung für ihre Entwicklung. Allerdings haben die meisten Menschen, die das Virus tragen keine MS. Also braucht man mehr als EBV, um MS zu entwickeln. Der Zusammenhang zwischen EBV und MS basiert auf epidemiologischen Studien. Letztere können eindeutige Zusammenhänge erkennen, wenn sie gut gemacht sind. Die Studien, die den Zusammenhang zwischen EBV und MS untersucht haben, sind mittlerweile sehr gut und liefern eindeutige Ergebnisse. Komplexität des Virus und seiner Wirkungsweise auf das Immunsystem Was ist das Besondere am Epstein-Barr-Virus? Es ist sehr großes und daher komplexes Virus, das sehr erfolgreich Menschen lebenslang infiziert, meist, aber eben nicht immer, ohne Konsequenzen für seinen Wirt. Welche Phasen gehören zu einer EBV-Infektion und wie sind sie zeitlich einzuordnen? Zunächst erfolgt die primäre Infektion, also der erste Kontakt mit dem Virus. Diese verläuft symptomlos oder höchstens mit einem milden grippalen Infekt in der Kindheit. Wenn man später infiziert wird, kann sich ein Pfeiffersches Drüsenfieber entwickeln, mit geschwollenen Lymphdrüsen und Mandeln, Fieber, Veränderung des Blutbildes und manchmal größeren Problemen wie Milzruptur oder Leberentzündung. Nach diesem ersten Kontakt bleibt das Virus im Körper, in den meisten Menschen ohne Konsequenzen. Bei manchen Menschen kann sich jedoch eine Krankheit entwickeln, jeder Zeit nach der ersten Infektion. Welche Zellen des Immunsystems greift das EBV-Virus an und wie schädigt es die Abwehrzellen? EBV infiziert sehr erfolgreich B-Lymphozyten und zwingt sie, sich zu vermehren. Wenn diese Vermehrung unbegrenzt bleibt, kann es zur Tumorbildung führen. In manchen Zellen werden jedoch neue Viren produziert, dabei sterben die Zellen ab. Ist die Wirkung der mehr als 30 Proteine, die jeder einzelne EBV-Virus beinhaltet, auf den menschlichen Körper bereits klar oder wird daran noch geforscht? Bei manchen Proteinen ist die Wirkung relativ klar, bei anderen weiß man sehr wenig bis gar nichts. Allgemein kann man sagen, dass die Rolle des Virus in der Krebsentstehung wenig bekannt bleibt, mit der Ausnahme von bestimmten Tumoren. Gibt es ein oder mehrere Proteine aus dieser großen Menge, die ein geeignetes Ziel für eine Impfung sind? Im Prinzip stellen alle Proteine ein mögliches Ziel dar, es sei denn sie haben schädliche Eigenschaften, wie die Fähigkeit Krebs auszulösen. Aktueller Stand der Forschung für mögliche EBV-Impfungen Seit wann wird an einem EBV-Impfstoff geforscht, und warum ist es so schwer, eine funktionierende Impfung zu entwickeln? Seit den 1980ern wird daran geforscht. Generell ist es schwer, gegen Herpesviren zu impfen, weil sie dem Immunsystem so gut entgehen können und sich in Zellen verstecken. In ihrem Versteck produzieren sie keine Proteine mehr und werden deshalb auch nicht mehr vom Immunsystem erkannt. Außerdem werden Menschen im Laufe der Zeit immer wieder vom Epstein-Barr-Virus infiziert. Deshalb wird es vermutlich nie einen absoluten Schutz gegen das Virus geben. Allerdings könnte eine Impfung die akuten Symptome der Infektion wie das Pfeiffersche Drüsenfieber möglicherweise mildern. Das würde wahrscheinlich wiederum die Frequenz mancher Tumore wie Morbus Hodgkin oder Krankheiten wie MS verringern. Sie haben sieben Ansätze für Impfungen gegen EBV untersucht. Welche davon sind besonders vielversprechend? Alle haben das Potential, wirksam zu werden, oder auch nicht. Manche werden T-Zellen besser stimulieren, andere die Antikörperproduktion. Da bis jetzt nur mit lebendigen abgeschwächten Viren eine erfolgreiche Impfung gegen Herpesviren erreicht wurde, wissen wir nicht, ob die anderen Technologien überhaupt funktionieren werden. Natürlich kann man aus ethischen Gründen eine Lebendvakzine beim Epstein-Barr-Virus nicht anbieten. Wie sieht es mit der mRNA-Technologie aus? Könnte diese Technik als Impfung gegen den EBV-Virus erfolgreich zum Einsatz kommen oder eher spezifisch für einzelne Erkrankungen, wie die MS? Die mRNA Technologie ermöglicht die schnelle Entwicklung von Impfstoffen. Allerdings ist die mRNA Technologie, wie wir es beim Coronavirus gesehen haben nicht effizienter als andere Strategien z.B. mit Vektoren oder mit rekombinanten Proteinen. Da es meines Wissens derzeit unmöglich ist, herauszufinden welche Menschen zukünftig MS entwickeln werden, sollte die gesamte Bevölkerung im Kindesalter geimpft werden. Es ist auch denkbar, dass die Impfung MS-Patienten nutzen würde, auch wenn sie bereits das Virus tragen. Allerdings ist das nur eine weit hergeholte Hypothese, die keineswegs bewiesen ist. Wer würde von einer erfolgreichen Impfung profitieren? Potentiell alle Menschen, da das Pfeiffersches Drüsenfieber relativ häufig vorkommt. Weiterhin würde die Impfung den 200.000 Krebsfällen, die jährlich von EBV verursacht oder mitverursacht werden, zu einem gewissen Teil vorbeugen. Und natürlich besteht die Hoffnung, dass die Impfung die Frequenz von Multipler Sklerose auch reduziert. Allerdings bleibt unklar, ob eine effiziente Impfung möglich ist. Welchen Durchbruch in der Forschung zu EBV-Impfstoffen wünschen Sie sich in den kommenden 5 Jahren? Eine erfolgreiche klinische Studie, die eben 5 Jahre Beobachtungszeit hat und beweist, dass Vakzinierung die Frequenz von EBV-assoziierten Krankheiten senken lässt. Wo können sich Patienten über den aktuellen Forschungsstand bezüglich EBV-Impfungen informieren? Ich selbst habe keine direkten Informationen. Die Firmen, die Impfungen entwickeln, werden bestimmt Werbung machen. Verabschiedung Möchten Sie den Hörerinnen und Hörern noch etwas mit auf dem Weg geben? Ich denke, dass die EBV-Forschung große Fortschritte macht. Es wird jedoch noch einige Jahre dauern, bevor die Wirkung der EBV-Impfung klar wird. ++++++++++++++++++++ Ich wünsche Dir bestmögliche Gesundheit, Nele Mehr Informationen rund um das Thema MS erhältst du in meinem kostenlosen MS-Letter. Hier findest Du eine Übersicht über alle bisherigen Podcastfolgen.
In dieser Folge geht es im Herpesvirusinfektionen beim Pferd. Professor Karsten Feige spricht darüber, warum Herpesviren so gefährlich sind, welche Symptome typisch sind für diese Erkrankung und warum Impfungen des gesamten Bestands so wichtig sind. Es geht auch darum, wie es zu Herpesvirusausbrüchen trotz Impfungen kommt und warum die Behandlung ein Wettlauf gegen die Zeit werden kann.
Das Epstein-Barr Virus, EBV gehört zu den Herpesviren. Es bleibt nach Infektion lebenslang im Körper. Die Erstinfektion mit EBV im Erwachsenenalter führt oft zum Pfeifferschen Drüsenfieber (Kusskrankheit). Die Aktivierung selbt-reaktiver Immunzellen, kann dabei zur Entzündung von Organen wie Leber, Herz, oder Nervensystem (Guillain-Barre Syndrom) führen. In anderen Fällen ist eine EBV Infektion asymptomatisch. Personen mit der Krankheit XLP können einen fulminanten Verlauf erfahren. Längeranhaltende Probleme sind in manchen Fällen eine vergrößerte Milz (Splenomegalie) sowie andauernde Erschöpfung. In manchen Fällen werden schwere EBV Verläufe auch mit chronischer Erschöpfung (CFS) in Verbindung gebracht. Nach durchgemachter Infektion besteht Immunität. 0:00 Intro 0:21 EBV infiziert das Immunsystem 2:17 Aktivierte (Atypische) T Zellen wandern im Körper 3:31 EBV Infektion ähnlich Autoimmunkrankheit 4:11 Kinder milder Infiziert 5:59 Beispiele 9:05 EBV = Fremdgeknutscht ??? Weitere Videos von mir (Playlists): Autoimmunerkrankungen: https://bit.ly/MM-Autoimmunerkrankungen Blutwerte erklärt: https://bit.ly/MM-Blutwerte Coronavirus & Covid-19: https://bit.ly/MM-Corona Gicht & Pseudogicht: https://bit.ly/MM-Gicht Medizin leicht erklaert: https://bit.ly/MM-Medizin-erklaert Lizenzen: CC0: https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0 CC BY 3.0: https://creativecommons.org/licenses/by/3.0 CC BY 4.0: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0 Wichtiger Hinweis: Die Videos dienen ausschließlich der Allgemeinbildung. Die Informationen ersetzen keine persönliche Beratung, Untersuchung oder Diagnose. Die zur Verfügung gestellten Inhalte ermöglichen nicht die Erstellung eigenständiger Diagnosen. Medizinisches Wissen unterliegt fortwährendem Wandel und es kann nicht garantiert werden dass die Informationen zu jedem Zeitpunkt noch korrekt sind, oder selbst korrekt waren. Haftung ausgeschlossen. Merk-würdiges Medizinwissen für Alle. Abonniere jetzt und erhalte neue Folgen, jeden Medizin-Sonntag. Folge direkt herunterladen
Billy muss ins Fitnessstudio: Biologinnen in Florida beobachten das Durchhaltevermögen von Meeresschildkröten auf dem Laufband - denn vieles an den natürlichen Lebensbedingungen der Unechten Karettschildkröte ist aus dem Gleichgewicht geraten. Die Tiere sind vom Aussterben bedroht. Steigende Temperaturen, zu viel künstliches Licht am Strand und Herpesviren machen den Tieren Stress. Frisch geschlüpfte Schildkröten brauchen länger für den Weg ins Meer und sind darum stärker von Fressfeinden bedroht. Wissenschaftsjournalist Guido Meyer hat die Forscherinnen im Gumbo Limbo Nature Center in Boca Raton besucht und berichtet im Gespräch mit Host Maja Bahtijarević, warum Findelkind Billy nur Schwestern hat, welche Überlebensstrategien die Natur in Gang setzt und was das privat finanzierte "Turtle Hospital" auf den Florida Keys für die Tiere tun kann. Die Hintergrundinformationen • Forschungsinstitut in Boca Raton | Gumbo Limbo Nature Center https://www.gumbolimbo.org/ • Die Arbeit von Forscherin Sarah Milton | Florida Atlantic University, Boca Raton http://biology.fau.edu/directory/milton/index.php • Zusammenhang von Schlüpflings-Sterblichkeit bei der Unechten Karettschildkröte und Klimawandel | Sarah Milton: Embryonic mortality in green (Chelonia mydas) and loggerhead (Caretta caretta) sea turtle nests increases with cumulative exposure to elevated temperatures https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0022098119300784 • Wie Meeresschildkröten auf den Temperaturanstieg reagieren | Heather Seaman: The Impacts of Nest Microenvironment on Sea Turtle Hatchling Performance and Their Responses to Thermal Stress https://search.proquest.com/openview/795631f964fb67dd06ebda80113db5d7/1?pq-origsite=gscholar&cbl=44156 • Das Schildkröten-Krankenhaus in Marathon Key | Turtle Hospital https://www.turtlehospital.org/
Billy muss ins Fitnessstudio: Biologinnen in Florida beobachten das Durchhaltevermögen von Meeresschildkröten auf dem Laufband - denn vieles an den natürlichen Lebensbedingungen der Unechten Karettschildkröte ist aus dem Gleichgewicht geraten. Die Tiere sind vom Aussterben bedroht. Steigende Temperaturen, zu viel künstliches Licht am Strand und Herpesviren machen den Tieren Stress. Frisch geschlüpfte Schildkröten brauchen länger für den Weg ins Meer und sind darum stärker von Fressfeinden bedroht. Wissenschaftsjournalist Guido Meyer hat die Forscherinnen im Gumbo Limbo Nature Center in Boca Raton besucht und berichtet im Gespräch mit Host Maja Bahtijarević, warum Findelkind Billy nur Schwestern hat, welche Überlebensstrategien die Natur in Gang setzt und was das privat finanzierte "Turtle Hospital" auf den Florida Keys für die Tiere tun kann. Die Hintergrundinformationen • Forschungsinstitut in Boca Raton | Gumbo Limbo Nature Center https://www.gumbolimbo.org/ • Die Arbeit von Forscherin Sarah Milton | Florida Atlantic University, Boca Raton http://biology.fau.edu/directory/milton/index.php • Zusammenhang von Schlüpflings-Sterblichkeit bei der Unechten Karettschildkröte und Klimawandel | Sarah Milton: Embryonic mortality in green (Chelonia mydas) and loggerhead (Caretta caretta) sea turtle nests increases with cumulative exposure to elevated temperatures https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0022098119300784 • Wie Meeresschildkröten auf den Temperaturanstieg reagieren | Heather Seaman: The Impacts of Nest Microenvironment on Sea Turtle Hatchling Performance and Their Responses to Thermal Stress https://search.proquest.com/openview/795631f964fb67dd06ebda80113db5d7/1?pq-origsite=gscholar&cbl=44156 • Das Schildkröten-Krankenhaus in Marathon Key | Turtle Hospital https://www.turtlehospital.org/
Autor: Lemke, Kirsten Sendung: Studio 9 Hören bis: 19.01.2038 04:14
Virologin Melanie Brinkmann forscht an Herpesviren, doch seit Beginn der Corona-Pandemie beschäftigt sie sich auch mit Covid-19. Bei DAS! gibt sie einen Zwischenstand zur aktuellen Situation.
Artikel lesen: https://hnf.link/_GXg Fast alle Menschen haben Herpes. Auch wenn der Virus nicht ausbricht, trägt ihn die Mehrheit der Menschen in sich. Es gibt bereits Studien, in denen das medizinische Potenzial von Cannabis hinsichtlich Herpesviren untersucht wurde.
Jetzt KenFM unterstützen: https://www.patreon.com/KenFMde Den vollständigen Tagesdosis-Text (inkl ggf. Quellenhinweisen und Links) findet ihr hier: https://kenfm.de/tagesdosis-18-3-2020...Ein Kommentar von Franz Ruppert. Was ist hier los? Es ist für mich unfassbar, wie in Zeiten des Internets, in denen sich im Prinzip jeder zu relevanten Themen seine Informationen zusammensuchen kann, nun eine Handvoll Virologen mit einseitigen schulmedizinischen Vorstellungen das Denken der meisten Menschen und nun auch der Politiker beherrscht. Da gäbe es nun einen neuartigen Virus, der sich rasch über zwischenmenschliche Kontakte verbreite und dann statistisch berechenbar in absehbarer Zeit einen Teil der Bevölkerung dahinraffen werde. Dabei hat im Moment nur einer von vielen Viren einen selbst von Laien gut aussprechbaren Namen bekommen („Corona“). Coronaviren, die ständig mutieren müssen, um Zugang zu menschlichen Zellen zu gelangen, sind den Virologen schon längst bekannt. Es gibt keine Anzeichen und schon gar keinen Beweis dafür, dass die Gefährlichkeit des neu mutierten Virus für die menschliche Gesundheit höher ist als der anderer Influenza- oder Rhinoviren. Selbst Hendrik Streek, ein ausgewiesene Corona-Viren-Spezialist von Deutschland sieht keine Anzeichen dafür, dass dieser aktuelle Virus-Typ (SA-Covid-19) besonders gefährlich sei. Was ist hier los? Warum fahren Politiker weltweit und nicht nur in Deutschland gerade ihre ganze Gesellschaft an die Wand? Der Virus als Serienkiller? Wenn es tatsächlich so wäre, dass es einen Serienkiller gäbe, der jeden anderen Menschen zu einem Serienkiller macht, indem er ihm die Hand gibt und ihm ins Gesicht haucht, dann wäre in einer Gesellschaft tatsächlich Feuer unterm Dach und es müsste diesem Mörder so schnell wie möglich das Handwerk gelegt werden. De facto haben wir es im Moment aber mit Mini-Kleinstlebewesen zu tun, sogenannten Viren, die für sich genommen gar nicht überlebensfähig sind, sondern Makro-Lebewesen brauchen, um dort Unterschlupf zu finden. Es ist auch gar nicht der Zweck der Viren, diese Großlebewesen zu töten, sondern sie wollen sich in diesen selbst am Leben erhalten. Das gefällt diesen Großlebenwesen in der Regel nicht, weswegen sie mit ihrer Immunpolizei versuchen, diese ungebetenen Gäste wieder aus ihrem Haus zu schmeißen. Manchmal gelingt es den Viren dann dennoch, sich in irgendeiner Ecke des Hauses zu verstecken und bei Gelegenheit aus ihrem Versteck zu kommen, wenn die Immunpolizei mit anderen Aufgaben überlastet ist. So etwa bei Herpesviren, die sich bei vielen Menschen ihr Nischendasein erobert haben. Da es sehr aufwändig ist, die Existenz solcher Mini-Lebewesen sichtbar zu machen, werden dafür normalerweise gar keine Tests entwickelt, zumal diese Viren beständig mutieren, um sich vor der Immunpolizei zu tarnen. Ein Test macht die Pandemie scheinbar realIn der aktuellen Virenkrise macht nun ein an der Berliner Charite hergestellter, nicht validierter Test, eine Variante von Viren zu einer psychisch scheinbar greifbaren Wirklichkeit. Indem diesem speziellen Virus auch noch ein simpler und wohlklingender Name gegeben wird - "Corona" - erhält er für viele Menschen einen Realitätsstatus, den sie nun meinen begreifen zu können. „Corona“ ist aber jetzt nichts weiter als eine Vorstellung in der menschlichen Psyche und davon abhängig, wie jemand in seiner Phantasie und in seinem Denken damit weiterhin umgeht...weiterlesen hier: https://kenfm.de/tagesdosis-18-3-2020... Bildquelle: Benjavisa Ruangvaree Art / shutterstock KenFM bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Meinungsartikel und Gastbeiträge müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln. Dir gefällt unser Programm? Informationen zu weiteren Unterstützungsmöglichkeiten hier: https://kenfm.de/support/kenfm-unters... Du kannst uns auch mit Bitcoins unterstützen. BitCoin-Adresse: 18FpEnH1Dh83GXXGpRNqSoW5TL1z1PZgZK Abonniere jetzt den KenFM-Newsletter: https://kenfm.de/newsletter/ KenFM ist auch als kostenlose App für Android- und iOS-Geräte verfügbar! Über unsere Homepage kommst Du zu den Stores von Apple und Google. Hier der Link: https://kenfm.de/kenfm-app/ https://www.kenfm.de https://www.twitter.com/TeamKenFM https://www.instagram.com/kenfm.de/ https://www.youtube.com/KenFM https://soundcloud.com/ken-fmBestelle Deine Bücher bei unserem Partner: https://www.buchkomplizen.de/ See acast.com/privacy for privacy and opt-out information.
Gift im System - Die EU-Risikobewertung von Pestiziden hat Lücken / Raffinierte Herpesviren - So schalten sie unser Immunsystem aus / Smart Cities - Was bringt die Digitalisierung der Kommunen für die Bürger? / Streit um Wisente - Wer haftet für Schäden durch frei lebende Tiere?
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 16/19
Einleitung: Die Aufnahme von Patienten mit hämato-onkologischer Grunderkrankung auf eine Intensivstation ist Gegenstand kontroverser Diskussionen. Die hohe Mortalität intensivpflichtiger Patienten mit hämato-onkologischer Grunderkrankung scheint jedoch oft nicht in Zusammenhang mit der Grunderkrankung zu stehen. Fragestellung: Die Identifikation von Risikofaktoren für die Intensivstations-Mortalität von hämato-onkologischen Patienten auf der Intensivstation. Patienten und Methoden: Daten von 90 Patienten mit hämato-onkologischer Grunderkrankung und Aufenthalt auf der internistischen Intensivstation vom 01.11.2005 bis zum 31.11.2006 wurden ausgewertet. Retrospektiv wurden die Variablen: Alter, Geschlecht, Art der hämato-onkologischen Grunderkrankung, Aufnahmediagnose auf die Intensivstation, Dauer des Intensivstations-Aufenthaltes, SAPS-II-Score und Leukozytenzahl bei Aufnahme auf die Intensivstation, der höchste Katecholaminbedarf, Einsatz von Nierenersatzverfahren und Einsatz mechanischer Ventilation während des Intensivstations-Aufenthaltes, positive mikrobiologische Diagnostik oder der Nachweis einer bestimmten Gruppe von Erregern oder der Nachweis von Erregern in einer bestimmten Patientenprobe in Bezug auf ihren Einfluss auf die Intensivstations-und 100-Tage-Mortalität untersucht. Ergebnisse: Von n=90 Patienten waren 67,8% männlich, das mittlere Alter der Patienten lag bei Aufnahme bei 56 Jahren (21-85 Jahre). Alle Patienten litten an einer hämato-onkologischen Grunderkrankungen: Leukämien lagen in 47,8% vor, Lymphome in 50,0%. Die Aufnahmediagnose auf die Intensivstation war meist respiratorische Insuffizienz (38,9%) oder Sepsis (27,8%). Die mediane Liegedauer der Patienten auf der Intensivstation betrug 5 Tage (1-52 Tage). Der mediane SAPS-II Score der Patienten lag bei Aufnahme bei 55 Punkten (18-118). 54,4% der Patienten waren bei Aufnahme leukopen, 67,8% waren im Verlauf des Aufenthaltes katecholaminpflichtig, 57,8% mussten maschinell beatmet werden. Nierenersatzverfahren brauchten 21,1% der Patienten. 45,6% der Patienten verstarben während des Intensivstations-Aufenthaltes, hierbei stellte die Sepsis mit 22,2% die größte Gruppe der Todesursachen. Bei 72/90 (80 %) Intensiv-Patienten wurden zur infektiologischen Diagnostik und Erregersurveillance mikrobiologische Untersuchungen durchgeführt. Im Mittel hatte jeder Patient 1,63 (0-8) verschiedene Pilz- und Bakterienspezies und 1,61 (0-4) verschiedene Arten von Viren. Unter den Bakterien stellen die gram-positiven Erreger mit 55% die größte Gruppe, mit 23,1% dominierten die koagulase-negativen Staphylokokken. Bei den nachgewiesenen Pilzen stellen Candida species mit 68% den Großteil, darunter meist C. albicans. Bei den nachgewiesenen Viren stelle die Familie der Herpesviridae mit 93% den größten Anteil dar. 9 mal konnte ein multiresistenter Erreger nachgewiesen werden. Als signifikante Einflussgrößen für die Intensivstations- und/oder die 100-Tage Mortalität fand sich in der multivariaten Analyse die Aufnahmediagnose, ein hoher SAPS-II Score bei Aufnahme, hoher Katecholaminbedarf, Vasopressinbedarf und der Einsatz von Nierenersatzverfahren. Nicht signifikant waren Alter, Geschlecht, maschinelle Beatmung, Leukozytenzahl und Art der Grunderkrankung. Im Chi-Quadrat-Test konnten für die Intensivstations-Mortalität folgende Variablen als signifikante Einflussgrößen bestimmt werden: das Vorliegen eines pathogenen Erregers, das Vorliegen einer Virusinfektion mit Herpesviren oder anderen Viren, das Vorliegen einer bakteriellen Infektion, einer gram-positiven bakteriellen Infektion sowie der Nachweis von Staphylokokkus epidermidis in einem Kulturmedium. Zudem der Nachweis von non-albicans-Candida in einem Kulturmedium, der Nachweis eines Erregers in der Lunge bzw. in der endotrachealen Absaugung (ENTA) sowie ein Erregernachweis auf einer Katheterspitze. Für das 100 Tage-Überleben waren das Vorliegen eines pathogenen Erregers, das Vorliegen einer Virusinfektion mit Herpesviren, das Vorliegen einer bakteriellen Infektion sowie einer gram-positiven Infektion, der Nachweis eines Erregers in der Lunge bzw. in der ENTA sowie der serologische Nachweis eines Erregers signifikant. Der Nachweis von non-albicans-Candida und koagulase-negativen Staphylokokken in einem Kulturmedium waren ebenfalls signifikant. Sputum war das Kulturmedium mit dem größten Prozentsatz an positiven Ergebnissen, jedoch ohne Relevanz für die Mortalität. Schlussfolgerung: Die Intensivstations- und Tag 100 Mortalität scheinen eher von der akuten Erkrankung als von der malignen Grunderkrankung beeinflusst zu werden. Nichtsdestotrotz ist die Mortalität von Krebspatienten auf der Intensivstation hoch. Die Intensivstations-Behandlung scheint post-interventionell indiziert. Andere Indikationen sollten auf einer individuellen Basis diskutiert werden. Der Nachweis von Erregern ist für die Mortalität von Intensivstations-Patienten relevant.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 14/19
Herpesviren umfassen eine große Gruppe von human- sowie tierpathogenen Erregern. Auf Grund ihrer hohen Durchseuchungsrate und Fähigkeit zur Etablierung einer latenten Infektion stellen humane Herpesviren vor allem für immunsupprimierte Patienten eine ernsthafte Bedrohung dar. Deshalb ist eine umfassende Aufklärung des viralen Replikationszyklus für die Entwicklung von antiviralen Therapiestrategien zwingend erforderlich. Besonders die membran-assoziierten Vorgänge der Virionmorphogenese - primäre Umhüllung an der inneren Kernmembran mit darauffolgendem Verlust der Virushülle an der äußeren Kernmembran sowie sekundäre Umhüllung an cytoplasmatischen Membranen - sind nur unvollständig entschlüsselt. Um das komplexe Zusammenspiel der viralen Proteine während des Replikationszyklus an den verschiedenen zellulären Membranen aufzudecken, wurde im Rahmen dieser Arbeit eine genomweite Analyse der Protein-Protein-Interaktion (PPI) der durch Herpes simplex-Virus 1 (HSV-1) kodierten Membranproteine durchgeführt. Außerdem lieferte die Identifizierung von PPI zwischen dem HSV-1 Proteom und Untereinheiten der zellulären ESCRT-Maschinerie (endosomal sortingcomplex required for transport) weitere Belege für die Ausbeutung von Wirtsfaktoren durch das Virus zur Knospung der Partikel. Zur Detektion der genomweiten PPI sowohl intraviral als auch zwischen Virus und Wirt wurde das Hefe-2-Hybridsystem (Y2H) im Hochdurchsatz angewandt. Beide Datensätze konnten eine Vielzahl neuer PPI aufdecken und somit eine solide Grundlage für Interaktionsnetzwerke und zukünftige funktionale Studien schaffen. Auch wurde duch das breite Interaktionsspektrum des Virus mit den z.T. funktionell redundanten ESCRT-Proteinen erneut veranschaulicht, wie die Nutzung flexibler Strategien zur Stabilität des HSV-1 beiträgt. Anhand der Y2H-Analysen wurde ein virales Membranprotein als interessanter Kandidat zur funktionalen Charakterisierung ausgewählt. Glykoprotein M (gM/UL10) von HSV-1 ist ein Typ-III Transmembranprotein, das während der Infektion in verschiedenen Membrankompartimenten lokalisiert. Obwohl evolutionär konserviert, ist es zumindest für HSV-1 nicht-essenziell und seine molekulare Funktion unklar. Auch die funktionale Relevanz einiger potenzieller trafficking Motive von gM ist noch nicht aufgeklärt. In dieser Studie konnte gezeigt werden, dass das targeting von gM zum trans-Golgi Netzwerk (TGN) unabhängig von anderen viralen Faktoren sowie seinen potenziellen C terminalen trafficking Motiven erfolgt und keiner Homooligomerisierung bedarf. Erstaunlicherweise führt die Deletion der C-terminalen Domäne von gM (gMΔC) zu seiner Retention im ER, wohingegen der Vorwärtstransport durch eine kurze, nicht-verwandte Sequenz wiederhergestellt wurde. Demzufolge enthält die C-terminale Domäne von gM wahrscheinlich keine Sequenzinformation für das targeting vom ER zum Golgi-Apparat, jedoch scheint die Faltung und Integrität des Proteins dafür von Bedeutung zu sein. Im Kontext der Virusinfektion führte die Deletion der C-terminalen Domäne von gM (HSV-1 gMΔC) zur Akkumulation von nicht-umhüllten Partikeln im Cytoplasma, verminderter Freisetzung von Viruspartikeln und in ihrer Infektiosität beeinträchtigten reifen Virionen. Alle Effekte wurden durch eine Revertante wieder aufgehoben und sind demnach spezifisch. Im Gegensatz dazu zeigten zwei zusätzliche Mutanten, HSV-1 ΔgM mit einem frühzeitigen Stoppcodon an Position 3 von UL10 und gMΔac ohne potenzielle trafficking Motive, Wildtyp-ähnliche Wachstumskinetiken. Daraus lässt sich schließen, dass zwar gM entbehrlich ist, gMΔC jedoch einen dominant-negativen Effekt ausübt. Daher wird eine Beteiligung der N-terminalen Bereiche von gM (Aminosäuren 1-361) an der Rekrutierung von viralen und/oder zellulären Faktoren zum Ort der sekundären Umhüllung postuliert. Diese Daten enthüllen neue unbekannte Eigenschaften von HSV-1 gM.
Fakultät für Biologie - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/06
Mon, 28 Feb 2011 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/13243/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/13243/1/Mohr_Christian_A.pdf Mohr, Christian Andreas ddc:
Noch immer können pathogene Viren nicht wirkungsvoll bekämpft werden. Der Virologe Professor Jürgen Haas möchte am Beispiel von humanen Herpesviren die komplexen molekularen Interaktionen zwischen Erreger und Wirt systematisch entschlüsseln. Wenn Forscher ein umfassendes Verständnis der Funktion viraler Bestandteile haben, können bessere therapeutische Ansätze gefunden werden, so seine Hoffnung.
Fakultät für Biologie - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/06
Herpesviren exprimieren Micro-(mi)RNAs, welche die Expression von zellulären und viralen Genen beeinflussen. Das Genom des Kaposi Sarkom Assoziierten Herpesvirus (KSHV) kodiert ein Cluster von insgesamt 12 miRNAs, welche sowohl während der latenten, als auch während der lytischen Infektion exprimiert werden. Da bisher nur sehr wenige zelluläre Zielgene für KSHV miRNAs bekannt sind, war es das Ziel dieser Studie, Gene zu identifizieren, deren Expression durch virale miRNAs von KSHV beeinflusst wird. Zu diesem Zweck wurden KSHV miRNAs mit Hilfe eines lentiviralen Transduktionssystems in B-Zellen und in Endothelzellen exprimiert. Diese sind beide natürliche Wirtszellen für KSHV. Die dabei entstandenen Zelllinien wurden mit Hilfe von zwei unterschiedlichen experimentellen Ansätzen untersucht: Beim ersten Ansatz wurde das gesamte Expressionsprofil dieser Zellen mit Hilfe von Microarrays analysiert und, nach Filterung durch bioinformatische Methoden, wurden Kandidaten für eine Regulation durch virale miRNAs identifiziert. Das Ergebnis wurde anhand biochemischer Methoden validiert und zwei zelluläre Transkripte als Zielgene bestätigt. In funktionellen Analysen konnte gezeigt werden, dass KSHV miRNAs die Caspase 3 inhibieren und dadurch die Zellen vor Apoptose schützen. Im zweiten, weitaus effizienteren Ansatz, wurden die sogenannten RISC-Komplexe mit Hilfe von AGO2-spezifischen Antikörpern sowohl aus den KSHV miRNA exprimierenden Zellen als auch aus latent KSHV infizierten Zellen isoliert und die daran gebundenen mRNAs identifiziert. Der RISC-Komplex spielt die entscheidende Rolle bei der miRNA-induzierten Regulation und enthält neben Proteinkomponenten (u.a. Argonauten (AGO)-Proteinen) sowohl die aktiven miRNAs als auch die regulierten mRNAs. Nach Isolierung der gebundenen RNAs konnten mit dieser Methode 72 Gene als Zielgene für KSHV miRNAs identifiziert werden. Viele davon spielen eine wichtige Rolle in unterschiedlichen Prozessen wie Zellzykluskontrolle, in der Apoptose oder der mRNA-Prozessierung. Insgesamt 11 identifizierte Zielgene wurden mit Hilfe von real-time PCRs untersucht und 10 bestätigt. Mittels 3’UTR-Luciferase-Assays wurden 6 davon weiter analysiert und bestätigt. Für die Gene LRRC8D, NHP2L1 und GEMIN8 konnten die zuständigen KSHV miRNAs und die dazugehörigen Bindungsstellen auf dem Transkript identifiziert werden. Bei den letzteren beiden lagen diese interessanterweise nicht wie erwartet in der 3’UTR, sondern in dem kodierenden Bereich.
Fakultät für Chemie und Pharmazie - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/06
Die Reaktivierung von Herpesviren, wie EBV, CMV und HHV-6, kann bei Patienten nach einer allogenen Stammzelltransplantation zu schwerwiegenden Erkrankungen und sogar zum Tod führen. Zur Behandlung von EBV- oder CMV-assoziierten Komplikationen hat sich in der Vergangenheit der adoptive Transfer von virusspezifischen T-Zellen, die aus dem T-Zellgedächtnis des Stammzellspenders isoliert wurden, als wirksam und gut verträglich erwiesen. Patienten mit einem CMV-negativen Transplantatspender haben ein erhöhtes Risiko für CMV-assoziierte Erkrankungen, und gerade in diesem Fall fehlt eine adoptive Therapie, weil CMV-spezifische T-Zellen von einem solchen Spender nicht verfügbar sind. Um dieses Problem zu lösen, habe ich in meiner Arbeit die Herstellung von CMV-spezifischen T-Zellen mittels retroviralem Transfer des spezifischen T-Zellrezeptors untersucht. Zuerst habe ich CD4+ und CD8+ T-Zellklone mit verschiedenen HLA-Restriktionen, die die endogen prozessierten und präsentierten CMV-Antigene pp65 und IE-1 erkennen, aus dem T-Zellgedächtnis von CMV-positiven Spendern generiert und charakterisiert. Für den retroviralen Transfer wurden vier pp65-spezifische T Zellrezeptoren unterschiedlicher HLA-Restriktionen ausgewählt. Die Gene der TCRs wurden kloniert und auf primäre T-Zellen CMV-negativer Spender übertragen. CMV-TCR-transgene T Zellen zeigten ein breites Spektrum an wichtigen Effektorfunktionen wie die Freisetzung von IFN-γ und IL 2 sowie Zytotoxizität und Proliferation gegenüber endogen prozessiertem pp65, und die Zellen konnten durch strikt antigenspezifische Stimulation angereichert und expandiert werden. Die Expansion der TCR-transgenen Zellen war von einem Anstieg der spezifischen Effektorfunktionen begleitet, was zeigt, dass die übertragene Spezifität stabil und voll funktionsfähig war. Deshalb erwarte ich, dass diese CMV-TCR-transgenen T-Zellen sich für die effektive Kontrolle einer akuten CMV-Infektion eignen und darüber hinaus für ein antivirales Gedächtnis sorgen werden. Auch die Reaktivierung von HHV-6 führt in immunsupprimierten Patienten zu ernsthaften Erkrankungen. Leider ist es allerdings bisher nicht möglich, HHV-6-spezifische T Zellen für den adoptiven Transfer herzustellen, weil die Antigene und Epitope der HHV-6-spezifischen Immunantwort nicht bekannt sind. Durch die Stimulation mit Peptiden aus den HHV-6-Tegumentproteinen U11 und U54, die aufgrund von konservierten HLA-Bindungsmotiven als CD8-T-Zellepitope vorhergesagt wurden, ist es mir gelungen, HHV-6-spezifische CD8+ T-Zellen von gesunden Virusträgern in vitro anzureichern. Ich konnte T-Zellklone spezifisch für mehrere HLA-A*0201-restringierte Epitope herstellen: die U11-Peptide GIL, MLW und SLM sowie die U54-Peptide ILY und LLC. Ich zeigte, dass ILY und LLC bei der intrazellulären Antigenprozessierung entstehen. ILY-spezifische T-Zellen erkannten virusinfizierte Zellen in vitro. Damit habe ich die ersten CD8-T Zellepitope von HHV-6 charakterisiert und gezeigt, dass sich auch die HHV-6-spezifische T Zellantwort, ähnlich wie die CMV-spezifische, gegen virale Tegumentproteine richtet. Durch Multimerfärbung von peripheren Blutzellen konnte ich zeigen, dass diese HHV-6-spezifischen T Zellen im T-Zellgedächtnis gesunder Virusträger im Vergleich zu anderen herpesvirusspezifischen T-Zellen selten sind. Diese Erkenntnisse liefern eine Grundlage für weitere Untersuchungen des HHV-6-spezifischen T-Zellrepertoires und helfen, Strategien für die Herstellung von HHV-6-spezifischen T-Zellen für die Immuntherapie zu entwickeln.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/07
Fri, 18 Jul 2008 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/8932/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/8932/1/Spreyer_Philipp.pdf Spreyer, Philipp ddc
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 06/19
ZUSAMMENFASSUNG Das Kaposi Sarkom assozierte Herpesvirus (KSHV) oder humanes Herpesvirus 8 (HHV-8) ist das zuletzt entdeckte humane Herpesvirus. Es gilt als das infektiöse Agens des Kaposi Sarkoms (KS), des Primary Effusion Lymphoms (PEL) und der Multicentric Castleman’s Disease (MCD). Ähnlich wie andere Spezies der Familie der Herpesviren kodiert es für die vergleichsweise hohe Zahl von mindestens 89 viralen Proteinen. Die meisten von ihnen wurden bisher nicht näher funktionell charakterisiert. Um nähere Informationen über die Funktion dieser Proteine zu erhalten, wurde im Rahmen dieser Studie eine genomweite Analyse von viralen Protein-Protein-Interaktionen durchgeführt. Zu diesem Zweck wurden alle KSHV „open reading frames“ kloniert und in einer Yeast two-hybrid (Y2H) Matrix Analyse auf Protein-Protein Interaktionen gescreent. In diesen Screen wurden sowohl komplette Proteine als auch Protein-Fragmente eingefügt, so dass insgesamt mehr als 12.000 virale Protein-Interaktionen getestet und letztlich 125 Protein-Interaktionen identifiziert werden konnten (71 % der bisher bekannten intraviralen Protein-Interaktionen konnten in dieser Studie ebenfalls nachgewiesen werden). Um die Ergebnisse aus dem Y2H-Screen abzusichern und um ein Set von „high-confidence“-Interaktionen zu generieren, wurden alle positiven Y2H-Interaktionen erneut duch Co-Immunoprezipitationen (Co-IP) getestet. Auf diese Weise konnten zirka 50 % der Interaktionen bestätigt werden. Die erweiterte bioinformatische Analyse des viralen Protein-Interaktionsnetzwerkes zeigte deutliche Unterschiede zu zellulären Netzwerken auf. Diese Studie bietet zudem eine Vielzahl neuer biologischer Ansätze an, welche es künftig noch im Detail zu untersuchen gilt. Weiter könnten diese Untersuchungsergebnisse zu einem vertieften Verständnis der viralen Pathogenese und möglicherweise zu neuen Ansatzpunkten für therapeutische Strategien führen.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/19
Das zur Familie der Herpesviridae, Unterfamilie Gammaherpesvirinae, gehörende murine Herpesvirus 68 (MHV-68) besitzt mit 118 kbp wie die zu den Betaherpesvirinae gehörenden murinen und humanen Cytomegalieviren (MCMV und HCMV) mit ca. 230 kbp ein sehr großes Genom. Die Mehrzahl der 80 offenen Leserahmen wurde noch nicht charakterisiert. Zur Untersuchung dieser Gene ist die zufällige Herstellung viraler Mutanten die effiziente Methode, um zu neuen Erkenntnissen bezüglich ihrer Funktion zu gelangen. Aufgrund des großen Anteils nicht oder nur wenig charakterisierter Gene am viralen Genom und der oftmals nur geringen Homologie zu offenen Leserahmen anderer nah verwandter Herpesviren ist für MHV-68 ein Verfahren der „forward genetics“ diejenige Möglichkeit, welche den größten Erfolg verspricht. Dies beinhaltet eine ungezielte Mutagenese des viralen Genoms mit blinder Rekonstitution und nachfolgender Charakterisierung derjenigen Rekombinanten, welche einen interessanten Phänotypen zeigten. Bisher war die Herstellung rekombinanter MHV-68-Klone sehr arbeitsintensiv, da man diese gänzlich mit den Mitteln durchführen musste, welche die Methodik der Zellkultur zur Verfügung stellte. Aufgrund der Klonierung des MHV-68-Genoms als ein künstliches bakterielles Chromosom (BAC), der Etablierung des Verfahrens der Transposonmutagenese und mittels der Möglichkeit der Rekonstitution viraler Rekombinanten durch invasive Bakterien wurde diese Methode der klassischen oder forward genetics möglich. In dieser Arbeit wurde erstmals eine Mutagenese des Genoms von MHV-68 durchgeführt, die resultierenden viralen Rekombinanten rekonstituiert und einer phänotypischen Untersuchung unterzogen. Hierbei wurde das Wachstum der Mutanten auf sechs verschiedenen Zelllinien verglichen. Dies sollte grob augenscheinliche Unterschiede der rekombinanten Viren im Vergleich zu einer Wildtyp-Kontrolle nachweisen, wobei die von Brune et al. bereits etablierte Methodik an die Erfordernisse des MHV-68-Genoms angepasst werden konnte. Bezüglich des viralen Wachstums in Endothelzellen auffällig erscheinende Mutanten zeigten eine Häufung der Tn-Insertionen in der Genregion um ORF 10. Wachstumskurven bestätigten die Rolle von ORF 10 für die Fähigkeit des Virus in Endothelzellen zu replizieren. Dieses ist der erste Hinweis für eine interessante biologische Funktion dieses viralen ORFs, die in weiteren Arbeiten zu sichern und zu analysieren ist.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/07
Fri, 23 Jul 2004 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/2633/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/2633/1/Pace_Claudia.pdf Pace, Claudia
Fakultät für Biologie - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/06
Cytomegaloviren, die, wie alle Herpesviren, persistente Infektionen in ihren Wirten etablieren, haben Mechanismen entwickelt, um einer Elimination durch das Immunsystem zu entgehen. Alle bisher untersuchten Herpesviren interferieren mit der MHC-Klasse-I-restringierten Antigenpräsentation. Murines Cytomegalovirus verfügt neben der m152-vermittelten Retention von MHC-Klasse-I-Molekülen im ERGIC/cis-Golgi über weitere Mechanismen, den Transport von MHC-Klasse-I-Molekülen an die Plasmamembran zu verhindern (Thäle et al., 1995; Ziegler et al., 1997). In der vorliegenden Arbeit konnte das MCMV Glykoprotein gp48, welches durch das in der early Phase der Infektion exprimierte Gen m06 kodiert wird, als weiteres MHC-Klasse-I-reaktives Protein identifiziert werden. Zellen, die das Gen m06 stabil exprimieren, weisen eine stark verminderte Oberflächenexpression von MHC-Klasse-I-Molekülen auf, und sind dadurch in ihrer Fähigkeit, Peptide gegenüber CD8+ cytotoxischen T-Zellen zu präsentieren, beschränkt. Das Typ I Transmembranprotein gp48 bindet im Endoplasmatischen Retikulum (ER) an neu-synthetisierte b2-Mikroglobulin-assoziierte MHC-Klasse-I-Moleküle, wobei eine Peptidbeladung der Komplexe nicht erforderlich ist. Die gp48/MHC-Klasse-I-Komplexe verlassen das ER und werden durch den Golgi-Apparat in ein Lamp-1+ Kompartment, höchst wahrscheinlich in die Lysosomen, transportiert und dort rasch abgebaut. Die Degradation ist sensitiv gegenüber verschiedenen endosomalen/lysosomalen Inhibitoren. Eine Hemmung führt zur Akkumulation von komplex glykosylierten MHC-Klasse-I- und gp48 Molekülen, die sich resistent gegenüber Endoglykosidase H verhalten. Gp48 Moleküle, welche nicht mit MHC-Klasse-I-Komplexen assoziiert sind, werden nicht in die Lysosomen transportiert, sondern durch das Proteasom abgebaut. Das virale Glykoprotein gp48 kann in eine MHC-Klasse-I-bindende Domäne und eine Transportdomäne unterteilt werden. Der gerichtete Transport der MHC-Klasse-I/gp48- Komplexe in die Lysosomen wird durch ein di-Leucin-Motiv im cytoplasmatischen Anteil von gp48 vermittelt. Eine Deletion des gesamten cytoplasmatischen Anteils bzw. eine Mutation des Membran-proximalen di-Leucin-Motivs führt zur Wiederherstellung der MHC-Klasse-I Oberflächenexpression, ohne die gp48/MHC-Klasse-I-Assoziation zu beeinflussen. Für die Bindung von gp48 an MHC-Klasse-I-Moleküle ist die luminale Domäne ausreichend, sofern diese in membranverankerter Form vorliegt. Die direkte Bindung an MHC-Klasse-I-Moleküle über die luminale Domäne von MCMV gp48 und der gerichtete Transport, vermittelt über ein di-Leucin-Motiv im cytoplasmatischen Anteil von gp48, stellt einen neuartigen viralen Immunevasionsmechanismus dar, die MHC-Klasse-Irestringierte Antigenpräsentation zu verhindern.