Podcasts about kalten krieg

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Best podcasts about kalten krieg

Latest podcast episodes about kalten krieg

Was jetzt?
Alle rüsten auf

Was jetzt?

Play Episode Listen Later Apr 25, 2023 11:25


Nie wurde so viel Geld für das Militär ausgegeben wie im vergangenen Jahr: Rund 2,04 Billionen Euro haben Länder 2022 weltweit in die Rüstung gesteckt. Das zeigt eine neue Studie des Friedensforschungsinstituts Sipri. Hauke Friederichs, sicherheitspolitischer Korrespondent von ZEIT ONLINE, hat sich die Zahlen des Sipri-Berichts genauer angeschaut. "Je näher ein Land an Russland liegt, desto mehr investiert es in Streitkräfte und Waffen", sagt Friederichs. Was die Zahlen noch verraten. Das Versprechen der Chancen- und Bildungsgleichheit wird in Deutschland immer noch nicht erfüllt. Um die Ungleichheiten bei der sozialen Herkunft auszugleichen, hat CDU-Generalsekretär Mario Czaja vorgeschlagen, dass jedes neugeborene Kind am 18. Geburtstag 10.000 Euro Startkapital vom Staat bekommt. Hannah Scherkamp aus dem Arbeitsressort von ZEIT ONLINE erklärt, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, damit von der Idee diejenigen profitieren, die das Geld am meisten brauchen. Und sonst so? Ein Hoch auf die "hidden stars" der Podcast-Welt! Hier sitzt eine von ihnen mal vor dem Mikrofon. Moderation und Produktion: Fabian Scheler Mitarbeit: Mathias Peer und Paulina Kraft Fragen, Kritik, Anregungen? Sie erreichen uns unter wasjetzt@zeit.de. Weitere Links zur Folge: - Militärausgaben: Aufrüsten wie im Kalten Krieg (https://www.zeit.de/politik/ausland/2023-04/militaerausgaben-weltweit-friedensforschung-sipri/komplettansicht) - Rüstungsmarkt: Die Profiteure der globalen Aufrüstung (https://www.zeit.de/politik/ausland/2023-04/ruestungsmarkt-ruestungsindustrie-waffenhandel-zeitenwende) - Ungleichheit: Studie bestätigt Einfluss von Klasse auf Bildungschancen (https://www.zeit.de/gesellschaft/2023-04/ungleichheit-bildung-gymnasium-einkommen-kinder-eltern) - Startkapital für Kinder: 10.000 Euro, aber nicht für jeden (https://www.zeit.de/arbeit/2023-04/startkapital-kinder-cdu-changengleichheit)

Was jetzt?
Will Xi in Moskau vermitteln oder geht es um etwas anderes?

Was jetzt?

Play Episode Listen Later Mar 20, 2023 11:39


Zuletzt schien sich China im Falle des russischen Krieges in der Ukraine als Vermittler darstellen zu wollen: Das Außenministerium veröffentlichte einen Zwölfpunkteplan zur "politischen Beilegung" der Krise. Allerdings war schnell klar, dass sich dieser Plan weiterhin an den prorussischen Positionen orientiert. Nun besucht der chinesische Präsidenten Xi Jinping seinen Amtskollegen Wladimir Putin in Moskau. Will er Friedenslösungen vorschlagen? Maxim Kireev ist zu Gast und erklärt, welche Absichten Xi Jinping hat. Vor etwas mehr als einem Monat sind in Syrien und der Türkei mindestens 45.000 Menschen durch schwere Erdbeben getötet worden, bis heute gibt es immer wieder Nachbeben. Die EU veranstaltet nun eine Geberkonferenz. Die Regierung der Türkei zeigte sich beim Annehmen von Hilfen bisher aber zögerlich. Marion Sendker, freie Autorin für ZEIT ONLINE, spricht im Podcast über die Verteilung der EU-Gelder und darüber, was die Menschen in den betroffenen Gebieten derzeit benötigen.  Und sonst so? "Mucha mierda" Moderation und Produktion: Fabian Scheler Mitarbeit: Ivana Sokola, Mathias Peer Fragen, Kritik, Anregungen? Sie erreichen uns unter wasjetzt@zeit.de. Weitere Links zur Folge: Xi Jinping in Moskau: Auf fadenscheiniger Mission (https://www.zeit.de/politik/ausland/2023-03/xi-jinping-moskau-wladimir-putin-ukraine-krieg) Chinesisch-russische Beziehungen: China ist ein Komplize des Aggressors (https://www.zeit.de/politik/ausland/2023-02/china-zwoelfpunkteplan-russland-ukraine-krieg-beziehungen) USA und China: Auf dem Weg in einen neuen Kalten Krieg (https://www.zeit.de/politik/ausland/2023-03/usa-china-beziehungen-aufruestung-xi-jinping) Krieg in der Ukraine: "Auch mit Putin ist eine Waffenruhe möglich" (https://www.zeit.de/politik/ausland/2023-03/ukraine-krieg-ausgang-russland-sergej-radtschenko) Wahlen in der Türkei: Die Präsidentschaft ist Erdoğans Lebenswerk (https://www.zeit.de/politik/ausland/2023-03/wahlen-tuerkei-erdogan-praesidentschaft) Erdbeben in der Türkei: "Wird Istanbul getroffen, erleben wir einen Stillstand" (https://www.zeit.de/2023/12/tuerkei-erdbeben-gefahr-istanbul) Erdbeben in der Türkei: Leben mit einem gewissen Risiko (https://www.zeit.de/politik/ausland/2023-03/tuerkei-istanbul-erdbebengefahr)

Christin und ihre Mörder | Serienstoff | rbbKultur

In den 1980er Jahren war alles möglich. Mitten im Kalten Krieg ist das unter alliierter Kontrolle stehende West-Berlin ein gesellschaftliches Experimentierfeld. Wehrdienstflüchtige, Künstler*innen, Studierende und viele mehr wollen in die Stadt, in der die Freiheit herrscht, obwohl sie von einer Mauer und Wachtürmen umgeben ist. Host Johannes Nichelmann erzählt in zehn Folgen von einer Zeit, in der Lebensentwürfe nicht unterschiedlicher sein könnten. Es prallen Spießertum und Junkies, Spekulationen und Hausbesetzungen, korrupte Politiker*innen und Rotlichtkönige aufeinander. Aber das Leben in West-Berlin kann auch gefährlich sein. Es gibt Mord und Terror, Straßenschlachten, Heroin und Exzesse. Korruption. Der Abgrund ist tief und wer einmal im Sumpf steckt, kommt meist nicht mehr heraus. Alle Folgen in der ARD-Audiothek: https://www.ardaudiothek.de/episode/die-mauerstadt-wildes-west-berlin/12202815/

SPIEGEL Update – Die Nachrichten
Prinz Harry: War es Hofverrat?; Waffen: Werden die Panzer immer schwerer? ; Medien: ARD-Kleinstaaten im Kalten Krieg?

SPIEGEL Update – Die Nachrichten

Play Episode Listen Later Jan 6, 2023 5:02


Guten Abend, drei Fragezeichen heute: Wird die unendliche Geschichte um Harry und Meghan nach Veröffentlichung der Biografie des Prinzen endlich ein Ende nehmen? Wie steht es um die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine? Und wie steht es um die Öffentlich-Rechtlichen nach dem Skandal um Patricia Schlesinger? Das ist die Lage am Freitagabend. Die Artikel zum Nachlesen: Harrys Rachefeldzug gegen die Windsors: Der Hofverrat AMX-10 RC für die Ukraine: Kleiner Panzer mit großer Kanone Waffenlieferungen für die Ukraine: Der Marder kommt – und der Ruf nach dem Leopard wird lauter Wie sich die ARD an der Schlesinger-Affäre aufreibt: In aller Feindschaft Coronawelle in China: Eine Million Tote oder mehr »durchaus möglich« »Wir wurden nicht eingeladen« - Klimaaktivisten stören Dreikönigstreffen der FDP Personalmangel in Stellwerken der Bahn: 375.000 Minuten Verspätung in zehn Monaten Mehr Hintergründe zum Thema erhalten Sie bei SPIEGEL+. Jetzt für nur € 1,– im ersten Monat testen unter spiegel.de/abonnieren. Informationen zu unserer Datenschutzerklärung

Hörspiel
«Projekt Matterhorn» von Randulf Lindt

Hörspiel

Play Episode Listen Later Jan 6, 2023 47:37


Am Tag seines 90. Geburtstages ist der grossartige Darsteller Emil Steinberger bei einem satirischen Gipfeltreffen mit Joachim Rittmeyer zu erleben. Sie bilden das Zentrum eines Hörspiels, welches faktentreu die absurden Versuche der Schweiz im kalten Krieg nachzeichnet, zur Atommacht aufzusteigen. «Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben», so heisst der Kultfilm von Stanley Kubrick aus dem Jahr 1964. Er handelt vom Kalten Krieg, der Atombombe und einem geistesgestörten General der US Air Force. Die ernst und warnend gemeinte Satire endet mit der Vernichtung der Menschheit. Hätte dieses Drehbuch auch in der Schweiz spielen können? Selbstverständlich. Immerhin hat die Eidgenossenschaft jahrzehntelang versucht, die Atombombe zu bauen, ein kleines Tschernobyl fabriziert und sogar einen atomaren Erstschlag gegen die Sowjetunion in Erwägung gezogen. Pünktlich zum 50. Jahrestag der Schweizer Reaktorkatastrophe von Lucens (Waadt) hat der Autor Randulf Lindt 2019 über diese brisanten und noch wenig bekannten Vorgänge ein vielstimmiges Hörspiel geschrieben, in dem Joachim Rittmeyer und Emil Steinberger die zwei letzten Schweizer verkörpern. Mit: Joachim Rittmeyer (Bundespräsident), Emil Steinberger (Generalstabschef Rüebli), Patti Basler (Frau Haldenfeld), Gabriel Vetter (Professor Schäfer, genannt «Tröte»), Simon Enzler (Radiosprecher), Uta Köbernick (Erzählerin), Thomas C. Breuer (Mister O'Neill), Dominique Müller (Professor Lindenbrock/Montgommery/Butoni/Tobler/Kellner/Techniker/SP-Männer/Wachsoldat/Horn, genannt «Hörnchen»/Regent von Lichtenstein), Daniel Ludwig (sowjetischer Botschafter), Randulf Lindt (ein Deutscher), Isabel Schaerer (Gretli), Noëmi Gradwohl (Lisi), Julia Glaus (Frau Scherli, Türsteherin) Tontechnik: Mirjam Emmenegger - Regie und Dramaturgie: Lukas Holliger - Produktion: SRF 2019 - Dauer: 48' Bleiben Sie auf dem Laufenden: Abonnieren Sie unseren wöchentlichen Hörspiel-Newsletter. Hier geht zur Registrierung .

radioWissen
Checkpoint Charlie - Nadelöhr im kalten Krieg

radioWissen

Play Episode Listen Later Jan 5, 2023 23:00


Unmittelbar nach dem Mauerbau im August 1961 errichteten die Westalliierten in der Friedrichstraße eine Grenzübergangsstelle. Der Checkpoint Charlie sollte fast drei Jahrzehnte lang den Ostteil Berlins mit dem Westen verbinden und den Transfer der Alliierten ermöglichen. Er wurde aber auch früh zum Schauplatz einer globalen Systemkonfrontation zwischen Ost und West.

Aus Kultur- und Sozialwissenschaften - Deutschlandfunk
Nach der Zeitenwende - Warum die Friedensforschung jetzt dringend gebraucht wird

Aus Kultur- und Sozialwissenschaften - Deutschlandfunk

Play Episode Listen Later Jan 5, 2023 15:29


Europa erscheint für die USA nicht mehr so wichtig erscheint wie im Kalten Krieg – daher wird es die Abschreckung gegenüber Russland wohl künftig weitgehend selbst organisieren müssen. Die Friedensforschung kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten.Beckmann, Andreaswww.deutschlandfunk.de, Aus Kultur- und SozialwissenschaftenDirekter Link zur Audiodatei

Studio B - Lobpreisung und Verriss (Ein Literaturmagazin)

Storytelling ist alles. Da hat sich seit Homer nicht viel geändert. Ein paar Jahre nach dem alten Griechen brachte Shakespeare uns bei, dass Sprachwitz einer guten Erzählung nicht entgegenstehen muss und noch ein paar Jahrzehnte später John Le Carré, dass ein Held auch unauffällig sein kann. Viel mehr ist in dreitausend Jahren Literaturgeschichte nicht passiert, wenn wir uns mal ehrlich machen. Wenn im spätkapitalistischen Verlagswesen also kurz nach dem Ableben von John Le Carré ein Nachfolger durch die Feuilletons geschrieben wird, kann der Literaturkritiker von FAZ bis TAZ nicht viel mehr machen als der Ansage hinterher zu hecheln, zumal der TV-Kritiker aus dem "Homeoffice" berichtet, dass Apple des gebenedeiten Nachfolgers Romane zu einer erfolgreichen TV-Serie verwertet hat. Wir hier, im Nischensegment, könnten das ignorieren, aber da wir gesellschafts- wie popkulturell dennoch fester verankert sind, als wir das manchmal zugeben, haben auch wir von "Slow Horses" gehört, einem Roman aus dem Jahr 2010, als, John Le Carré noch 10 Jahre und vier Romane vor sich hatte, womit wir den Marketingkapitalisten mal wieder auf die Spur gekommen wären, "Le Carré-Nachfolger" my ass. Aber es wurde genug Wind und Amazon Prime - Sonderangebot gemacht, als dass man in die Romane von Mick Herron, Brite, Jahrgang ‘63, nicht mal hineinlesen könnte, es ist Weihnachten und kalt, und niemand sollte woanders sein als im Ohrensessel.Wir sind im London der späten Nuller und die Anschläge auf U-Bahn und Busse am 7.7.2005 sind noch gewärtig. Das lernen wir weniger, als dass wir einem MI5 Agenten atemlos zu schauen, wie er ebenso atemlos einem Nachahmer dieser Anschläge durch die Etagen eines Londoner Eisenbahnknotenpunktes hinterherhetzt. Zehn Seiten grandioser Verfolgungsjagd später kommt er den Bruchteil einer Sekunde zu spät. Der Terrorist mit blauem Hemd und weißem Pullover zieht unter dieser scheußlichen Farbkombination den Strick und der Prolog endet. Wir reminiszieren kurz und sind ein wenig verwundert, denn ein paar Sachen passten auf diesen zehn Seiten nicht zusammen. Lady Di, 1997 in einem Pariser Autotunnel totgehetzt, kam im inneren Monolog des Agenten vor und wir haben diesem Monolog so intensiv zugehört und all unsere Jason Bourne und Mission Impossible Erfahrungen sagen uns, dass es das nicht gewesen sein kann, wer baut schon einen potentiellen Helden in seiner ganzen Pracht auf zehn Seiten auf, um ihn dann ein paar Sekunden zu spät kommen zu lassen. Und wieso Lady Di?Aber, no spoilers, ein paar Seiten weiter im Buch versteht man, warum Mick Herron ausgewählt wurde, die breite und tiefe Lücke zu füllen, die das Ableben des unbestrittenen Meisters der Geheimdienstliteratur gerissen hat. Da wäre zunächst der auffällig unauffällige Hauptheld. Mick Herrons George Smiley wird zwar genauso unterschätzt, ihn als "unauffällig" zu beschreiben, wäre jedoch schmeichelhaft. Jackson Lamb, so sein Name , Chef einer Abteilung des MI5, sitzt vor allem im Sessel zurückgelehnt in seinem Arbeitszimmer mit abgedunkelten Gardinen, egal zu welcher Tages- und Nachtzeit, mit geschlossenen Augen, die Beine auf dem Tisch. Dabei hat er die Schuhe aus, eine Palette chinesischen Take-Out Foods auf dem großen Bauch, eine Zigarette im Mund und um den olfaktorischen Orkan perfekt zu machen furzt er, während er seine Angestellten beleidigt. Das macht er in brillantem Zynismus, mit immer einer neuen, unerwarteten Volte dreht er den Armen Unterspionen die Worte im Mund um und haut sie ihnen um die Ohren, dass es mir eine Freude sei. Arbeitsrechtlich ist das selbst im MI5 mit seinen halboffiziellen und nicht wirklich verfassungstreuen Regeln kompliziert, und ja, Großbritannien hat keine Verfassung. Trotzdem. Von Beleidigungen hart am Rassismus dem Hackerkid in der Abteilung mit dem chinesischen Namen gegenüber bis zur Unart seiner Sekretärin, einer trockenen Alkoholikerin seit Jahren, Whiskey anzubieten, lässt Lamb keine Provokation und keine Erniedrigung aus und wir sind mindestens bis fast zum Ende des ersten Bandes nicht sicher, warum er das macht. Ok, seine Angestellten sitzen mit ihm zusammen in "Slough House", der Abstellkammer des Inlandsgeheimdienstes, dort wohin du abgeschoben wirst, wenn Du Scheiße gebaut hast, oder spielsüchtig bist oder die unglückliche Person gewesen bist, die nach dem Selbstmord Deines Chefs per Kopfschuss diesen in der Badewanne gefunden hat. Jeder der hervorragend gebauten und geschriebenen Charaktere hat einen Karriereknick, besser, einen Karriereverkehrsunfall  mit 100 in die Mauer hinter sich, ist aber nicht kündbar und muss nun in "Slough House" solange sinnlose Bürojobs erledigen, bis er, so die Hoffnung des MI5, von selbst kündigt.Jeder Charakter hat entsprechend eine tiefe innere Verletzung, oft resultierend in einer Sucht: Alkohol, Kokain, Adrenalin und auch der Chef, Jackson Lamb, ist davon nicht frei. Er ist ein alter Kalter Krieger, eine weitere Reminiszenz an Le Carré, und hat hinter dem eisernen Vorhang seine Wunden erhalten. Wir erfahren, zumindest bis zum dritten Teil, in dem ich mich aktuell befinde, nicht wirklich, was passiert ist, aber, dass er dort und damals nicht nur sein Handwerk gelernt hat, sondern auch, was Leid und Verletzung ist, scheint klar. Das schweißt die "Slough House" F**k-Ups zusammen obwohl sich alle hassen, denn wer will schon jeden Tag daran erinnert werden, was für ein Loser er ist, indem er in einem abgefuckten Büro mit einem halben dutzend anderer Loser sitzt.Aber wir lesen gute Romane lange genug, um zu wissen, dass das alles worldbuilding ist und dass wir uns auf dem Weg in eine Story befinden, in der die Helden erwartbar aus einer unerwarteten Ecke kommen, hier: "Slough House". Der erste Band heißt im Original (wie überraschend in der deutschen Übersetzung auch) "Slow Horses", also ein phonetisches Wortspiel und damit kommen wir zum Shakespeare im Autor: Ja, Mick Herron schreibt köstlichste Dialoge, er liebt die nicht offensichtliche Formulierung um eine Szene zu setzen, er ist ein Meister der sparsam eingesetzten Metapher aber, und hier scheidet sich der Herrons Schreibe liebende Weizen von sehr unsicherer Spreu: er neigt zum Kalauer, zum pun. Der titelgebende Begriff Slow Horses, für abgeschobene weil defekte Mitarbeiter im "Slough House", geschrieben S-L-O-U-G-H, weil benannt nach einer abgefuckte Kleinstadt gleich außerhalb der Londoner Stadtgrenzen, ist schon irgendwie ein schlimmes Wortspiel, aber erst die Namen: der gewiefte und unterschätze Chef heißt Lamb, Lamm, der zweite Hauptheld mit Vornamen River, der Hacker heisst Ho, ein korrupter Politiker von Rechtsaußen mit Initialen PJ, Boris Johnson wir hören dir trapsen. Alles klingt irgendwie grenzwertig und gewollt und ist nur mit der festen Gewissheit zu ertragen, dass Mick Herron als Engländer das alles natürlich ironisch meint. Storytelling ist alles. Mick Herrons "Slough House" Serie nun auf Krampf mit Homer's "Iliad" zu vergleichen würde den von geneigten Lesern selbstverständlich sofort als Ironie verstandenen ersten Absatz der Rezension Ernsthaftigkeit zuerkennen, dennoch, Mick Herron ist ein guter Geschichtenerzähler und die einzelnen Bände der Serie halten bei der Stange. Der moderne Spionagethrillerautor hat das Problem, dass er Gefahr läuft, zu nahe am Wind der sich ständig ändernden politischen Verhältnisse zu Segeln und die Romane damit zu vorschneller Unlesbarkeit zu verdammen. Die Londoner U-Bahnanschläge vom 7. Juli 2005 sind in 2022 nur noch wenigen Lesern gewärtig, so dass der 2010 geschriebene erste Roman der Serie altbacken wirkte, würde sich das Thema der ersten Seiten, wir erinnern uns, ein Anschlag auf die Londoner U-Bahn wird scheinbar nicht vereitelt, durch das ganze Buch ziehen. Da hatte es John Le Carré einfacher, bei allen politischen Ereignissen zwischen 1950 und 1990 war es doch für den Leser eines Buches ob aus 1965 oder 1980 klar, worum es ging: um den Kalten Krieg. Und wenn er ein generelles Faible fürs Genre hatte, fand er sich zurecht und das interessant. Mick Herron hat diesen Luxus nicht und verwendet deshalb aktuelle Ereignisse oft nur als Background und widmet sich einem Dauerbrenner der internationalen Spionage: Der internen Intrige. Was Sinn hat, hat er doch im Set-Up der Reihe ein halbes Dutzend Charaktere genau diesen zum Opfer fallen lassen. Mick Herron beherrscht jeden Trick der Thrillerliteratur und so sind wir oft genug überrascht, obwohl wir meinten, alles kommen gesehen zu haben, ob es ein Twist in der Handlung ist oder ein plötzlicher Todesfall eines Helden nach zehn Seiten. Das der Autor der neue John Le Carré sein soll, können wir seinem Verlag und dessen PR-Maschinerie jedoch nicht abnehmen. Er wandelt, wie jeder Autor, in den Fußstapfen von Shakespeare stehend auf den Schultern von Homer, aber an Le Carré kommt objektiv niemand so schnell ran.Und doch belehre ich mich und andere gerne eines Besseren zur Diskussion in drei Wochen, wenn ich mich ziemlich sicher durch den Rest seines Oeuvres gepageturned habe. This is a public episode. If you would like to discuss this with other subscribers or get access to bonus episodes, visit lobundverriss.substack.com

Das Filmmagazin
Das sind die schlimmsten Cringe-Filme aus unserer Kindheit

Das Filmmagazin

Play Episode Listen Later Dec 25, 2022 43:52


Kennt Ihr dieses Gefühl? Ihr erinnert Euch an einen Film zurück, den ihr als Kinder geliebt habt und wollt ihn dann nochmal anschauen? Beim gemütlichen Filmabend fällt Euch dann aber alles aus dem Gesicht. War dieser Film wirklich schon immer so schlecht? Die Fußnägel rollen sich bei jedem schlechten Dialog und unsinnigen Plotpoint ein Stückchen weiter nach oben. Zwei Filme, die auf uns diese Wirkung haben, stellen wir Euch pünktlich zum Fest vor. Frohe Weihnachten! Martin erzählt von einem Plastikmonster, das die Welt rettet (nicht Godzilla!) und immer größer wird, indem es sich von Metall ernährt. Sowohl Story als auch Produktion dieses Films sind eher so lala, seine Entstehungsgeschichte allerdings hat es in sich. Die ganz große Politik spielt dabei eine Rolle. Der Ost-West-Konflikt im Kalten Krieg und die Entführung des Filmemachers sind da nur die Spitze des Eisbergs. Lucas dagegen hat einen Film mitgebracht, der zwar ziemlich cringy ist, aber eigentlich noch ganz okay funktioniert. Schlimmer ist da eher die Phase, in der er ihn damals gesehen (und geliebt) hat: seine Autophase. Ja, die Erinnerung an getunte Opel Corsas, "Need for Speed: Untergrund 2" auf dem GameCube und Drift-Rennen mit dem Fahrrad hinterlassen bei ihm heute ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend.

Terra X Geschichte – Der Podcast
Schenken: uralte Tradition oder neumodischer Kommerz?

Terra X Geschichte – Der Podcast

Play Episode Listen Later Dec 22, 2022 51:01


Schenken gehört zu Weihnachten genau wie der Weihnachtsbaum und das traditionelle Weihnachtsessen. Mehr als 250 Euro wollen die Deutschen dieses Jahr für Weihnachtsgeschenke ausgeben. Aber warum ist es so wichtig, dass wir uns gegenseitig etwas schenken? Wir machen uns in dieser Folge auf die Spurensuche zum Ursprung des Schenkens. Wir wollen herausfinden, welche gesellschaftliche und politische Bedeutung das Schenken seit der Antike hat und warum Geschenke auch für unsere sozialen Beziehungen wichtig sind. Und natürlich wollen wir die Frage klären, was ein gutes Geschenk eigentlich ausmacht. **Literatur:** - Aßmann, Elena (2019): Schenken. In: Dieter Frey, Psychologie der Rituale und Bräuche. - Degens, Philipp (2018): Geld als Gabe. Zur sozialen Bedeutung lokaler Geldformen. - Degens, Philipp und Lukas Lapschieß (2021): Zivilgesellschaftliches Wirtschaften. Ein konzeptioneller Vorschlag. - Frenkel, Miriam; Yaacov Lev (2009): Charity and Giving in Monotheistic Religions, Band N.F. 22 der Reihe Studien zur Geschichte und Kultur des islamischen Orients. - Jarchow, Margarete (1998): Hofgeschenke. Wilhelm II. zwischen Diplomatie und Dynastie 1888-1914. Hamburg. - Kammler, Henry (2009): Der Nordwestenküsten-Potlach aus wissenskultureller Perspektive, in: Paideuma 55: 2001-2019. - Mauss, Marcel (1925): Die Gabe. - Stauss, Bernd (2021): Das perfekte Geschenk. - Soch, Konstanze (2018): Eine große Freude? Der innerdeutsche Paketverkehr im Kalten Krieg (1949-1989). - Wagner-Hasel, Beate (2020): The Fabric of Gifts: Culture and Politics of Giving and Exchange in Archatic Greece. **Internetlinks:** - https://www.stern.de/politik/deutschland/staatsgeschenke-umtausch-ausgeschlossen-3545798.html - https://www.sueddeutsche.de/politik/russland-wladimir-putin-angela-merkel-1.5599678 - https://www.sueddeutsche.de/politik/bundestagsabgeordnete-gastgeschenke-bundestag-1.5575602 - https://www.abgeordnetenwatch.de/recherchen/informationsfreiheit/rolex-muenzen-teppiche-was-abgeordnete-geschenkt-bekommen - https://www.augsburger-allgemeine.de/panorama/Kuriose-Staatsgeschenke-Vom-Teppich-bis-zum-Krokodil-Was-sich-Politiker-schenken-id52227786.html - https://www.deutschlandfunk.de/alternative-gesellschaftsmodelle-philosophie-der-gabe-100.html - http://friedrichrost.de/online-texte/kah-vortrag.pdf - https://de.statista.com/statistik/daten/studie/208623/umfrage/durchschnittliche-ausgaben-fuer-weihnachtsgeschenke-in-deutschland/ - https://ambiente.messefrankfurt.com/content/dam/messefrankfurt-redaktion/ambiente/general/management-reports/2017/manrep-schenken-deutschland.pdf - https://de.statista.com/statistik/daten/studie/71364/umfrage/beliebteste-kategorien-fuer-weihnachtsgeschenke/#:~:text=Zu%20den%20beliebtesten%20Weihnachtsgeschenken%20der,Gutscheine%20oder%20Geld%20zu%20verschenken. **Youtube-Video zu Scobel als Grumpy Santa (Weihnachtsmann)** - https://www.youtube.com/watch?v=qtY_YRCMDmY&ab_channel=Scobel **Team:** - Moderation: Mirko Drotschmann - Sprecher*innen: Dominik Freiberger, Janine Funke, Inga Haupt, Fabian Janssen, Andrea Kath, Marvin Neumann, Jan Schattka, Daniela Ssymank - Redaktion objektiv media GmbH: Janine Funke und Andrea Kath - Technik: Moritz Raestrup - Musik: Extreme Music - Fachliche Beratung: Daniela Ssymank und Luisa Zech - Produktion: objektiv media GmbH im Auftrag des ZDF - Redaktion ZDF: Katharina Kolvenbach

Steingarts Morning Briefing – Der Podcast
“Die Party ist vorbei.”

Steingarts Morning Briefing – Der Podcast

Play Episode Listen Later Dec 3, 2022 4:16


Nouriel Roubini ist einer der berühmtesten Ökonomen der Welt. Er sagte unter anderem die Finanzkrise 2008 voraus. Unter US-Präsident Bill Clinton beriet er das Weiße Haus. Seine oft schonungslos anmutenden Thesen verschafften ihm den Spitznamen “Dr. Doom”. Sein neues Buch trägt den Titel: “Megathreats: 10 Bedrohungen unserer Zukunft – und wie wir sie überleben”.  Im Gespräch mit Gabor Steingart spricht er über die großen geopolitischen Bedrohungen unserer Zeit und ihre ökonomischen Folgen. Er spricht über die europäische Schuldenpolitik und die harte Rezession, die er voraussagt. Roubini analysiert den drohenden Kalten Krieg zwischen den USA und China und erklärt, wie die Inflation gestoppt werden könnte.

SWR2 am Samstagnachmittag
Geheimer Geldschatz in Cochem: So sorgte die Bundesbank im Kalten Krieg für den Notfall

SWR2 am Samstagnachmittag

Play Episode Listen Later Dec 3, 2022 3:47


1962 hortet die Bundesbank einen Geldschatz von rund 15 Milliarden DM in einem Bergstollen an der Mosel. Doch zwei Jahrzehnte später werden alle Geldscheine geschreddert und verbrannt. Was von dem Geheimprojekt übrig blieb, ist heute im Bundesbankbunker in Cochem zu besichtigen.

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ZUGEHÖRT! Der Podcast des ZMSBw
Niederschlagung des Prager Frühlings 1968

ZUGEHÖRT! Der Podcast des ZMSBw

Play Episode Listen Later Nov 22, 2022 51:02


Im Sommer 1968 beendete militärische Gewalt das Vorhaben tschechoslowakischer Kommunisten um Alexander Dubček, den Sozialismus in der Teschechoslowakisch Sozialistischen Republik (ČSSR) zu reformieren. Die Niederschlagung des sogenannten „Prager Frühlings“ durch Truppen Warschauer Pakts löste in Mitteleuropa eine schwere Krise aus. Die Planungen sowjetischer Marschälle für die Niederschlagung der angeblichen „Konterrevolution“ in der ČSSR bezog auch die DDR und ihre Nationale Volksarmee (NVA) mit ein. In der Nacht vom 20. zum 21. August 1968 marschierten Truppen der beteiligten Interventionsstreitkräfte des Warschauer Pakts in die CSSR ein. Das Land wurde in weniger als an einem Tag von Hunderttausenden Soldaten besetzt. In den letzten Oktobertagen 1968 endete die Militäroperation. In der Tschechoslowakei leiteten im Laufe der folgenden Monate die wieder bzw. neu an die Macht gekommenen moskauhörigen Kommunisten die politische Restauration des Landes ein. Darüber hinaus blieben etwa 75 000 sowjetische Besatzungssoldaten in der ČSSR. Erst 1989/90 später gelang es den Völkern der Tschechoslowakei, sich von der sowjetischen Besatzung und damit aus dem eisernen Korsett des Kommunismus endgültig zu befreien. Wie war es aber konkret zum Einmarsch der sowjetischen Truppen und ihrer Verbündeten und der daraus resultierenden europäischen Krise gekommen? Wer war in welchem Maße daran beteiligt? Und wie ist es schließlich in Ost und West gelungen, die Krise zu entschärfen, so dass sie nicht zu einem heißen Krieg eskalierte Folge 48 von „ZUGEHÖRT! Der Podcast des ZMSBw“ wendet sich dieser Krise im Kalten Krieg zu und spricht darüber mit Leitendem Wissenschaftlichen Direktor a.D. Dr. Rüdiger Wenzke. Dr. Rüdiger Wenzke ist vielen historisch Interessierten durch zahlreiche Veröffentlichungen zu militärgeschichtlichen Themen der DDR und des Warschauer Paktes bestens bekannt ist. Er hat sich wie kaum ein anderer deutscher Historiker mit der Rolle der DDR und ihrer Nationalen Volksarmee (NVA), aber auch mit den Aktivitäten der Bundeswehr während der CSSR-Krise befasst. Literatur Rüdiger Wenzke, „Wo stehen unsere Truppen? NVA und Bundeswehr in der CSSR-Krise 1968“, Berlin 2018

ZeitZeichen
Der Geburtstag des Doppelagenten George Blake (11.11.1922)

ZeitZeichen

Play Episode Listen Later Nov 11, 2022


Spione gelten als irgendwie zwielichtige Gestalten. Aber was ist dann ein Doppelagent? Doppelt fragwürdig? George Blake hätte das Gegenteil behauptet: Seine Tricks und Täuschungen zwischen Ost und West im Kalten Krieg fand er hochmoralisch!

WDR ZeitZeichen
Doppelspion George Blake (Geburtstag, 11.11.1922)

WDR ZeitZeichen

Play Episode Listen Later Nov 10, 2022 14:52


Er hatte was von James Bond - nur doppelt so abgebrüht. Schließlich spionierte George Blake im Kalten Krieg für den britischen Geheimdienst und fürs sowjetische KGB. Doch der berühmte Doppelagent wurde enttarnt und kam ins Gefängnis, aus dem er - natürlich - spektakulär flüchtete... Autorin: Kerstin Hilt Von Kerstin Hilt.

Interview - Deutschlandfunk Kultur
Nida-Rümelin über die Ukraine - Warnung vor einem neuen Kalten Krieg

Interview - Deutschlandfunk Kultur

Play Episode Listen Later Nov 7, 2022 8:13


Wie kann eine neue Friedensordnung nach dem Ukrainekrieg aussehen? Der Philosoph Julian Nida-Rümelin warnt vor dem völligen Rückzug aus globalen Abhängigkeiten: Damit drohe eine neue Blockbildung wie im Kalten Krieg.www.deutschlandfunkkultur.de, InterviewDirekter Link zur Audiodatei

Das Kalenderblatt
07.11.1957: Die Sowjetunion zündet doch keine Wasserstoffbombe auf dem Mond

Das Kalenderblatt

Play Episode Listen Later Nov 6, 2022 3:42


Ein spektakuläres Ereignis sollte es werden, einen Vorsprung schaffen im Kalten Krieg. Die Sowjetunion plante wohl, eine Wasserstoffbombe auf dem Mond zu zünden, die USA überlegte, wie man einen noch größeren Bums hinbekommen könnte dort oben. Zum Glück trat keiner der Pläne in Kraft.

Apropos – der tägliche Podcast des Tages-Anzeigers
60 Jahre Kuba-Krise: Die Atomgefahr damals - und heute

Apropos – der tägliche Podcast des Tages-Anzeigers

Play Episode Listen Later Oct 26, 2022 24:59


Im Herbst 1962 war der Kalte Krieg an seinem Höhepunkt angelangt. Die USA und die Sowjetunion übertrafen sich mit Nukleartests und Kuba unter Fidel Castro wurde zum Brennpunkt im Kräftemessen der Supermächte. Eine Verkettung von Entscheiden und Missverständnissen führte zur Kuba-Krise. Dreizehn Tage lang stand die Menschheit damals am Rande eines dritten nuklearen Weltkrieges – und mutmasslich am Rand ihrer Auslöschung. Diese Ereignisse liegen 60 Jahre zurück. Heute droht Russland im Krieg gegen die Ukraine offen mit dem Einsatz von Atomwaffen und die Nato mit Gegenschlägen. Lässt sich aus der Geschichte etwas für die Gegenwart mitnehmen? Wie gelang damals eine Entschärfung der Situation – und würde ein Nuklearkonflikt heute ähnlich ausgehen wie im Kalten Krieg?  Darüber spricht Christof Münger, Leiter der Ausland-Ressorts bei Tamedia in einer neuen Folge des täglichen Podcasts «Apropos». Gastgeber ist Philipp Loser. Mehr zum Thema:So nahe am «Armageddon» wie seit 60 Jahren nicht mehr: https://www.tagesanzeiger.ch/so-nahe-am-armageddon-wie-seit-kuba-krise-nicht-mehr-465853819328

ZUGEHÖRT! Der Podcast des ZMSBw
Die Kubakrise 1962

ZUGEHÖRT! Der Podcast des ZMSBw

Play Episode Listen Later Oct 24, 2022 50:14


Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine ist das Interesse am Kalten Krieg stark gewachsen. Dahinter verbirgt sich die Hoffnung, aus der Geschichte lernen zu können. Im Vordergrund steht dabei die Frage, wie es damals gelang, trotz zahlreicher Krisen einen „heißen Krieg“ zu verhindern. In vier Folgen von „Zugehört! Der Podcast des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr“ beschäftigen wir uns mit der Suez-Krise von 1956, der Kuba-Krise des Jahres 1962, dem Einmarsch der Sowjetunion in die Tschechoslowakei 1968 und der von sowjetsicher Seite falsch eingeschätzten NATO-Übung ABLE ARCHER 1983. Mit unseren Gesprächspartnern diskutieren wir folgende Fragen: Wie war es zu diesen Krisen gekommen, welche Mächte und Internationalen Organisationen waren beteiligt und wie ist es schließlich gelungen, die Krise zu entschärfen? Und was können wir daraus für die Bewältigung der großen Krise, in der wir uns aufgrund des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine befinden, lernen? In Folge 45 von „ZUGEHÖRT! Der Podcast des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr“ über die Kuba-Krise 1962 spricht der Historiker Oberst d.R. Prof. Dr. Reiner Pommerin über Fidel Castros Revolution und die gescheiterten Versuche der USA unter den Präsidenten Eisenhower und Kennedy, Castros Regime zu stürzen. Die Sowjetunion unter Chruschtschow sah Kuba als eine günstige Gelegenheit, vor der Haustür der USA Atomraketen zu stationieren und mit den USA gleichzuziehen: Wie die USA mit ihren in Italien, Großbritannien und der Türkei stationierten Atomraketen hätte nun auch die Sowjetunion das Territorium ihres ideologischen Gegners bedrohen können. Die Krise eskalierte nicht zuletzt deshalb, weil es auf US-amerikanischer Seite nur eine strategische Option gab: Die sowjetischen Atomraketen auf Kuba mussten verschwinden. Als ein atomarer Schlagabtausch unausweichlich schien, schreckten sowohl Kennedy als auch Chruschtschow vor einer weiteren Eskalation zurück. Es war der aus persönlichen Kriegserfahrungen gespeiste gute Wille, der die Welt vor ihrer Zerstörung rettete. Erneut lernten sowohl die USA als auch die Sowjetunion aus der Krise. Beide einigten sich beispielsweise auf die Einrichtung einer Fernsprechverbindung zwischen den Hauptstädten, um direkt miteinander kommunizieren zu können. Die NATO spielte im Krisenmanagement keine Rolle; dagegen nutzten die USA den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen geschickt, um den geheimen Aufbau von Atomraketen auf Kuba der Öffentlichkeit zu präsentieren und damit die Sowjetunion als Aggressor darzustellen. Zur Kubakrise hat er vor kurzem einen Band in der ZMSBw-Reihe Krieg der Moderne veröffentlicht. In „Angelesen – Das Buchjournal des ZMSBw“ können Sie eine Besprechung des Buches „Die Kuba-Krise 1962“ von Reiner Pommerin hören.

radioFeature
Menschenhandel mit Rumänien - Wie Deutschland meine Mutter im Kalten Krieg freikaufte

radioFeature

Play Episode Listen Later Oct 20, 2022 52:06


Im Kalten Krieg kaufte die BRD hunderttausende Rumäniendeutsche frei. Der streng geheime Handel brachte Menschen Freiheit - aber auch hunderte Millionen für Ceausescus Unrechtsregime. Ein Agententhriller über Deutschlands Zusammenarbeit mit der Securitate, die über das Schicksal der Familie unserer Autorin entschied.

ZUGEHÖRT! Der Podcast des ZMSBw
Die Suezkrise 1956

ZUGEHÖRT! Der Podcast des ZMSBw

Play Episode Listen Later Oct 11, 2022 27:04


Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine ist das Interesse am Kalten Krieg stark gewachsen. Dahinter verbirgt sich die Hoffnung, aus der Geschichte lernen zu können. Im Vordergrund steht dabei die Frage, wie es damals gelang, trotz zahlreicher Krisen einen „heißen Krieg“ zu verhindern. In vier Folgen von „Zugehört! Der Podcast des ZMSBw“ beschäftigen wir uns mit der Suez-Krise von 1956, der Kuba-Krise des Jahres 1962, dem Einmarsch der Sowjetunion in die Tschechoslowakei 1968 und der von sowjetsicher Seite falsch eingeschätzten NATO-Übung ABLE ARCHER 1983. Mit unseren Gesprächspartnern diskutieren wir folgende Fragen: Wie war es zu diesen Krisen gekommen, welche Mächte und Internationalen Organisationen waren beteiligt und wie ist es schließlich gelungen, die Krise zu entschärfen? Und was können wir daraus für die Bewältigung der großen Krise, in der wir uns aufgrund des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine befinden, lernen? In Folge 44 von „ZUGEHÖRT! Der Podcast des ZMSBw“ zur Suez-Krise 1956 spricht der Historiker Oberst a.D. Prof. Dr. Winfried Heinemann über die Absichten Frankreichs und Großbritanniens, die Rolle Israels sowie die Intervention der beiden Supermächte USA und Sowjetunion. Er zeigt auf, dass Krisen positive Entwicklungen anstoßen können. Die NATO legte danach mehr Wert auf politische Konsultationen unter ihren Mitgliedern, und die Vereinten Nationen erfanden die UN-Friedenstruppen. Es gab auch einen Helden in der Suez-Krise. Das war der damalige kanadische Außen- und spätere Premierminister Lester „Mike“ Pearson, der 1957 wegen der „Erfindung der Blauhelme“ den Friedensnobelpreis zugesprochen bekam. Wichtig ist auch die Erkenntnis, dass der Westen in der Auseinandersetzung mit der damaligen Sowjetunion und der heutigen Russischen Föderation zusammenstehen muss und sich nicht spalten lassen darf. Im Oktober und November 2022 bieten wir Ihnen auch in unserem Buchjournal „Angelesen“ 15-20minütige Besprechungen über Bücher zum Kalten Krieg an. Jeden Donnerstag um 10 Uhr erscheint eine neue Audiodatei.

Kultur heute Beiträge - Deutschlandfunk
Ausstellung in München über "Radio Free Europe" im Kalten Krieg

Kultur heute Beiträge - Deutschlandfunk

Play Episode Listen Later Oct 11, 2022 5:44


Gampert, Christianwww.deutschlandfunk.de, Kultur heuteDirekter Link zur Audiodatei

Eins zu Eins. Der Talk
Nils Brennecke, Immobilienmarkler

Eins zu Eins. Der Talk

Play Episode Listen Later Oct 7, 2022 40:07


Als er sich den Hochbunker in Schweinfurt kaufte, wollte sich Nils Brennecke eigentlich eine trendige Wohnung darauf bauen. Doch dann wurde ein Bunkermuseum daraus, das in allen Facetten die Bedeutung der Betonklötze im Zweiten Weltkrieg und später im Kalten Krieg zeigt. Als es noch keinen Bunker in seinem Leben gab, schrieb Nils Brennecke erfolgreich Witzbücher, machte Radio für Bundeswehrsoldaten und leitete eine Marketingagentur. Moderation: Anja Scheifinger

Fazit - Kultur vom Tage - Deutschlandfunk Kultur
Radio Free Europe. Stimmen aus München im Kalten Krieg. Ausstellung in München

Fazit - Kultur vom Tage - Deutschlandfunk Kultur

Play Episode Listen Later Oct 3, 2022 5:39


Watzke, Michaelwww.deutschlandfunkkultur.de, FazitDirekter Link zur Audiodatei

Eins zu Eins. Der Talk
In memoriam Fritz Pleitgen, Journalist

Eins zu Eins. Der Talk

Play Episode Listen Later Sep 16, 2022 42:03


Fritz Pleitgen war Augenzeuge großer Zeitgeschichte: in Moskau, Ostberlin, Washington, Berlin - vom Kalten Krieg bis zum Mauerfall. Zuletzt noch Intendant des WDR und ARD-Vorsitzender. Am Donnerstag ist Fritz Pleitgen im Alter von 84 Jahren gestorben. Im Oktober 2021 war er in "Eins zu Eins. Der Talk bei Achim Bogdahn zu Gast.

Handelsblatt Morning Briefing
Nie wieder Krieg – der vergessene Spruch des Michail Gorbatschow

Handelsblatt Morning Briefing

Play Episode Listen Later Aug 31, 2022 6:57


Die Deutschen haben ihm die Einheit zu verdanken. Er beendete den Kalten Krieg. Jetzt ist Michail Gorbatschow tot. Doch die Geschichte kehrt zurück.

Sternzeit - Deutschlandfunk
Legendärer Science-Fiction - Die Invasion von der zenitnahen Wega

Sternzeit - Deutschlandfunk

Play Episode Listen Later Aug 19, 2022 2:32


Vor über 50 Jahren begann mit “Invasion von der Wega” das Zeitalter der Außerirdischen im deutschen TV: Die Serie beschreibt den Kampf gegen Invasoren, spielt packend mit der im Kalten Krieg verbreiteten Furcht vor der kommunistischen Unterwanderung.Von Dirk LorenzenDirekter Link zur Audiodatei

Sicherheitshalber
#61 Bio- und Chemiewaffen: Vom Killerkaninchen zum Radieschen im Weltall

Sicherheitshalber

Play Episode Listen Later Aug 18, 2022 70:29


Mir wurde gesagt, ich soll fetzigere Titel machen… “Sicherheitshalber” ist der Podcast zur sicherheitspolitischen Lage in Deutschland, Europa und der Welt. In Folge 61 sprechen Thomas Wiegold, Ulrike Franke, Frank Sauer und Carlo Masala mit Jan van Aken über Bio- und Chemiewaffen. Es ist ein erster großer Rundumschlag zu zwei Themenfeldern, die, anders als Nuklearwaffen, im Podcast bisher kaum diskutiert wurden: Wann wird etwas zur Biowaffe? Wo liegen die Unterschiede zu Chemiewaffen? Wie steht es um die Rüstungskontrolle und die Abrüstung in diesen Feldern (vom Kalten Krieg bis heute)? Wie wird man denn bitte VN-Biowaffeninspekteur - und was macht man da? Wie groß ist das Risiko, dass solche Waffen aktuell zum Einsatz kommen (in der Ukraine)? Darum, und vieles mehr, geht es in dieser Ein-Themen-Episode. Abschließend dann wie immer der “Sicherheitshinweis”, der kurze Fingerzeig auf aktuelle, sicherheitspolitisch einschlägige Themen und Entwicklungen - diesmal zu den Angriffen auf das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja, einer neuen israelischen Drohnenpolitik, der deutschen Luftwaffe in Australien und dem französischen Abzug aus Mali. Bio- und Chemiewaffen: 00:01:30 Sicherheitshinweise: 01:00:52 Web: https://sicherheitspod.de/ Shop: https://sicherheitshalbershop.myspreadshop.de/ Twitter: https://twitter.com/Sicherheitspod Patreon: https://www.patreon.com/sicherheitspod Komplette Shownotes unter: https://sicherheitspod.de/2022/08/18/folge-61-bio-und-chemiewaffen-vom-killerkaninchen-zum-radieschen-im-weltall/

ZUGEHÖRT! Der Podcast des ZMSBw
Landes- und Bündnisverteidigung

ZUGEHÖRT! Der Podcast des ZMSBw

Play Episode Listen Later Aug 8, 2022 42:21


Seit der völkerrechtswidrigen Besetzung der Krim durch Russland steht für die Bundeswehr die „Landes- und Bündnisverteidigung“ im Fokus. Damit verbunden sind vielfältige und komplexe Herausforderungen an unsere Streitkräfte. Nach dem Ende des Kalten Krieges und der Wiedererlangung der deutschen Einheit wurde die Bundeswehr in vielfältigen Reformen wiederholt umgebaut und reduziert. Fähigkeiten wurden aufgegeben, andere sind hinzugekommen - vor allem im Rahmen des Krisenmanagements im Ausland. So hat besonders der Einsatz in Afghanistan lange Zeit das Erscheinungsbild der Bundeswehr geprägt. Spätestens seit der Annexion der Krim im Jahr 2014 erweist sich jedoch Russland als politische und militärische Bedrohung. Seit Februar 2022 lässt der russische Angriffs- und, wie wir nun offiziell wissen, Eroberungskriegs keine Zweifel mehr zu, dass die NATO willens und fähig sein muss, seine Bündnisverpflichtungen gegenüber allen Partnern einzuhalten. Was bedeutet das für die Bundeswehr? Welche Fähigkeiten muss die Bundeswehr haben, um die geforderte „Kaltstartfähigkeit“ zu erreichen. Und wie wurde die „Landes- und Bündnisverteidigung“ im Kalten Krieg vorbereitet und organisiert? In Folge 44 von „ZUGEHÖRT! Der Podcast des ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr“ spricht Oberst Dr. Sven Lange mit dem Stellvertreter des Generalinspekteurs der Bundeswehr, Generalleutnant Markus Laubenthal, und dem Historiker Dr. Heiner Möllers über die „Landes- und Bündnisverteidigung“ und die damit verbundenen Herausforderungen früher und heute.

SPIEGEL Update – Die Nachrichten
Liberale Ideologen, Diplomatie und Hochrüstung, fliegende Guillotine

SPIEGEL Update – Die Nachrichten

Play Episode Listen Later Aug 3, 2022 5:10


Die Grünen sind liberaler als die FDP. Nancy Pelosis Reise ist ein Startschuss zum neuen Kalten Krieg. Und: Bei den Linken wird nur noch gehasst, nicht mehr gestritten. Das ist die Lage am Mittwochmorgen.Informationen zu unserer Datenschutzerklärung

SWR2 Forum
Die neue nukleare Bedrohung – Was nützt der Atomwaffensperrvertrag?

SWR2 Forum

Play Episode Listen Later Aug 1, 2022 44:31


Vielleicht hat die kalte Logik der gegenseitigen atomaren Auslöschung den Frieden im Kalten Krieg gerettet. Aber vielleicht haben wir auch nur Glück gehabt. Das wird die Welt in Zukunft auch brauchen, wenn immer mehr Staaten über die Bombe verfügen und die modernisierten Trägersysteme eine unkalkulierbare Eskalation wahrscheinlicher machen. Kann der Vertrag über die Nichtverbreitung von Kernwaffen, der ab heute turnusgemäß bei den Vereinten Nationen überprüft wird, noch schlimmeres verhindern? Claus Heinrich diskutiert mit Dr. Andrew Denison - Transatlantic Networks, Königswinter, Dr. Oliver Thränert - Center for Security Studies, Zürich, Andreas Zumach - Journalist, Berlin

Studio 9 - Deutschlandfunk Kultur
Spiele im Kalten Krieg - Systemkonfrontation auf dem Brett

Studio 9 - Deutschlandfunk Kultur

Play Episode Listen Later Jul 16, 2022 7:57


In vielen Familien haben Brettspiele aus dem Kalten Krieg überdauert, sagt Historikerin Maren Röger. Monopoly war in der DDR verboten und der Ost-West-Konflikt wurde nur in westlichen Spielen in allen Varianten durchgespielt - sogar mit NATO-Niederlage.Maren Röger im Gespräch mit Dieter Kassel www.deutschlandfunkkultur.de, Studio 9Direkter Link zur Audiodatei

WDR ZeitZeichen
Schach-Duell Boris Spasski vs. Bobby Fischer (am 11.07.1972)

WDR ZeitZeichen

Play Episode Listen Later Jul 10, 2022 14:54


Es war das Schachspiel des Jahrhunderts: Spasski gegen Fischer. Ost gegen West. Ein Kampf der Systeme und der Hirne, mitten im Kalten Krieg. Dabei war der spleenige Bobby Fischer erst gar nicht zur Schach-WM erschienen... Autorin: Andrea Kath Von Andrea Kath.

BredowCast
Praktiken der Aneignung von Vergangenheiten

BredowCast

Play Episode Listen Later Jul 7, 2022 47:21


Barbara Christophe und Hans-Ulrich Wagner beschäftigen sich im Leibniz-Forschungsverbund „Wert der Vergangenheit“ damit, wie Menschen Bezüge zur Vergangenheit herstellen. Sie beobachten dazu den Geschichtsunterricht in der Schule, aber auch Memes und Social-Media-Projekte. „Praktiken der Aneignung von Vergangenheiten“ – hinter dieser sperrigen Formulierung steckt ein durchdachtes Konzept. Der Begriff der Aneignung lasse sich besonders gut in Bezug auf die Auseinandersetzung mit Vergangenheit anwenden, sagt Dr. habil. Barbara Christophe vom Leibniz-Institut für Bildungsmedien. „Er impliziert eine Begegnung zwischen dem Eigenen und dem Fremden. Man nimmt etwas zunächst Fremdes und passt es der eigenen Lebenswirklichkeit an. Dadurch verändert man nicht nur das Fremde, sondern natürlich auch sich selbst.“ Genau dies geschehe nämlich bei der Bezugnahme auf Vergangenheit. Ähnlich einer Reise in ein fremdes Land muss der- oder diejenige, der/die sich mit Vergangenheit auseinandersetzt, die jeweiligen Werthorizonte der Menschen – hier: in der Vergangenheit – verstehen. Der Blick auf die Vergangenheit richtet sich jedoch immer von einem konkreten Standpunkt in der Gegenwart aus. Ein spezieller Fokus entsteht. „Darum ist der Begriff ‚Aneignung‘ so spannend“, sagt Barbara Christophe. „Man kann fragen: Welche Aspekte der Vergangenheit eignet sich jemand an und warum? Worauf werden bei der Auseinandersetzung mit Vergangenheit die Akzente gelegt?“ Diesen Fragen ist Christophe in einer Feldstudie im Geschichtsunterricht verschiedener Berliner Schulklassen nachgegangen und konnte dort beobachten, dass die unterschiedlichen Standpunkte, von denen aus die Schüler*innen auf beispielsweise den Kalten Krieg blicken, von den Lehrkräften nicht immer mitgedacht wird. „Was für eine Geschichtslehrerin selbstverständlich ist, muss für einen fünfzehnjährigen Schüler noch lange nicht selbstverständlich sein.“ Aneignung von Vergangenheiten in Online-Kommunikation „Vergangenheit hat Konjunktur und wir beobachten regelmäßig, wie Menschen sich auf sie beziehen“, sagt Dr. Hans-Ulrich Wagner. Als Beispiel nennt er etwa den Umgang in Sozialen Medien mit „Jana aus Kassel“, einer jungen Frau, die sich auf einer Demonstration gegen Corona-Maßnahmen mit der Widerstandskämpferin Sophie Scholl verglich. Dieser historische Vergleich wurde im Internet spielerisch aufgegriffen. Innerhalb kürzester Zeit kursierten eine Vielzahl an Memes die „Jana aus Kassel“ und ihre eigenwillige Bezugnahme auf eine historische Person ironisch konterkarierten. Eine spezielle Form der „Aneignung“ sieht Hans-Ulrich Wagner im vieldiskutierten, öffentlich-rechtlichen Instagram-Projekt „Ich bin Sophie Scholl“. „Hier sehen wir das Element der Immersion“. Die historische Person Sophie Scholl wird mit moderner Technologie ausgestattet und begleitet, ähnlich heutigen Influencer*innen, ihren Alltag in der Nazi-Zeit.