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Diesmal lässt sich Matussek auf dem Marsch durch den täglichen Irrsinn von den Bee Gees aufheitern. Erinnerungen an einen legendären Bruch-Slalom in Fiss. Deutschlands Untergang und der des Abendlandes. Hitler, der Freakunfall der deutschen Geschichte. Die Briten und Australiens Aborigines. Das Minenunglück von Lassing und das „New York Mining Disaster 1941“. Buchmesse in Leipzig. Vom Wunder des Lesens. Karl May, Ross Thomas und Martin Mosebachs neuer Roman „Die Richtige“. Deutschland und die Grenze zu Polen, zehn Jahre nach dem Mauerfall. Gregorianik mit den Bee Gees, Barbra Streisands „Woman in Love“, „Saturday Night Fever“. Briefe.
Olivier Messiaen leistet 1944 einen weihnachtlichen Beitrag zur Klaviermusik, der es in sich hat: Seine "Vingts regards sur l'enfant Jésus" sind ebenso faszinierend wie rätselhaft. 20 Klavierstücke zwischen Meditation und Dramatik, in denen er mit speziellen "Modi" arbeitet, die für unverwechselbare Farbwirkungen sorgen. Von Ben Süverkrüp.
In meinen Exerzitien in Varensell bin ich auch jeden Tag in das Chorgebet der Schwestern gegangen und ich habe gemerkt, dass es schon schön ist, wenn man einfach so da sein und zuhören kann und sich quasi so in die Gebetsgesänge hineinfallen lassen kann. Bei uns im Konvent sind wir zu Laudes und Vesper zu zweit oder zu dritt und morgens oft mit zwei Mitbetern. Und da bin ich immer gefordert ganz da und präsent zu sein. In diesem Kloster jetzt sind mehr als 20 Schwestern und mehrere Gebetszeiten sind auf Deutsch und die anderen mit lateinischer Gregorianik. Ich liebe das sehr, auch wenn ich überhaupt nicht mitsingen kann, weil die Schwestern so viele Jahre so geübt sind, dass sie in hohem Sopran diese komplizierten Notenfolgen mit strahlender Ruhe singen. Diese klösterlichen Gebetszeiten geben dem Tag Stütze und Rahmen und können auch den Gästen in Kursen oder Gastaufenthalten einen guten Zugang zum Gebet möglich machen. Eine Frau, die mit mir diese Zeit im Kloster verbracht hat, erzählte mir, dass sie verheiratet ist und Kinder hat und sich jedes Jahr eine Woche hier gönnt. Weil sie mal wieder bei sich selber ankommen will und all die Dinge bedenken, für die im turbulenten Familienalltag einfach kaum Platz und Zeit ist. Das finde ich eine gute Idee und ich weiß, dass es viele Menschen gibt, die in Klöstern eine Zeit verbringen zum Ausruhen, auftanken, Dinge bedenken und besprechen und mal aus ganz anderer Sicht auf ihr Leben schauen. Aus der Sicht der Schwestern, die tagaus tagein unbeirrt das Lob Gottes singen und in den Zeiten dazwischen ihre Arbeit tun, und aus der Sicht eines liebenden Gottes, der auf uns achtet und in uns und unserem Gewissen wieder mehr zu Wort kommen möchte. Gönnen Sie sich heute ein paar Minuten der Stille und der inneren Ruhe, damit genau das auch bei jeder und jedem von uns geschehen und Gott wieder neu eine Chance bei uns hat.
Rund um den Heiligen Wolfgang ranken sich etliche Mythen. Unter anderem soll er den Teufel durch sein Einsiedlertum gereizt haben. Aber auch die Art und Weise wie er den Ort für seine – angeblich auch im Alleingang gebaute – Kirche gefunden habe, ist ungewöhnlich: Sein Beil flog hunderte Meter vom Berg und markierte die Stelle. Das Ganze hat sich vor mehr als 1.000 Jahren ereignet – man feiert heuer 1.100 Jahre Wolfgang. Vor allem in Regensburg, wo er als Bischof gewirkt hatte, und: im Salzkammergut am Wolfgangsee. Dort fand gestern die Uraufführung von WOLF von Franzobel und Gerd Hermann Ortler statt. What the Hell is a mystical? Das sind quasi die letzten Worte des Ensembles am Ende eines ungewöhnlichen Abends? Ja – die Frage stellt sich auch der Rezensent. Was war das eigentlich? Halt wir uns an die Fakten: Franzobel hat eine Geschichte über den Hl. Wolfgang geschrieben. Auch er scheint sich nicht sicher zu sein, was er hier macht. Poetische Passagen, herrlich altertümelnde Texte, himmelschreiend platte Witze (Hosanna, wo samma?), comichafte Einlagen (regnende Speckwürfel und schneiende Zuckerwatte), seltsame Dialektpassagen, kitschigste Reimereien, die in jeder Schlagerparade gut aufgehoben wären. Franzobel hat geschickt den Teufel in den Mittelpunkt seines Librettos gestellt – er ist der Manipulator, der Lenker, der Verführer – und so viel darf verraten sein: er wäre auch wieder gern ein Engel… Nächster Fakt: Die neue Seebühne ist mehr als nur gelungen. Während sie für das Publikum immer transparent und übersichtlich erscheint, schafft es Regisseurin Victoria Schubert immer wieder mit gelungenen Auftritten und Abgängen zu überraschen. Fakt Nr. 3 – man hat hier ein einzigartiges Ensemble gefunden, durchwegs höchste Klasse bei den Stimmen. Herausragend Konstantin Zander als Wolfgang und Kaj Lucke als Teufel. Über die Musik von Gerd Hermann Ortler am Schluss – save the best for last. What the Hell is a mystical? Wieder stellt sich die Frage. Warum muss man krampfhaft drei Weise Frauen auf die Bühne bringen, die vermeintlich unverständliche Geschehen in die Neuzeit übersetzen? Warum ist eine der drei Frauen ein Mann? Warum muss man zwischen Wolfgang und Heinrich eine homosexuelle Beziehung konstruieren (es sei zu erwähnen: die Darstellung ist mehr als gelungen und bewegend)? Warum lässt man Klosterschüler mit Kappe und Kapuze beten? Es gibt einfach zu viel in diesem Stück. Neben hervorragenden Ideen – Rom als Wölfin dem Wolfgang gegenüberzustellen, gibt es Geschmacklosigkeiten wie einen Tanz der Leprakranken (der aber rein technisch gesehen hervorragend ist). Der Axtwurf von Wolfgang beendet den ersten Akt, der Teufel hilft im zweiten Teil massiv mit, dass aus Wolfgang letzten Endes doch ein Heiliger wird – was er ja stets abgelehnt hatte. Dass Wolfgang dann wie ein Heiliger Elvis Liberace aussieht, gehört zu den charmanten Einfällen. Das alles ist viel, sehr viel, das man verarbeiten muss. Nun zur Musik. Gerd Hermann Ortler kann offenbar alles komponieren. Er scheint sich in diesem Stilmix von Inhalt und Sprachebenen pudelwohl zu fühlen. Ihm gelingt der Schwenk von Gregorianik zum 70er-Rock, von Disco zu Minimal Music hin und retour. Ja – es macht sehr viel Spaß diese Stücke zu hören und die Stimmen zu genießen. Manchmal kann man über die Einfälle von Libretto und Regie hinweghören. Manchmal nicht. Am Premierenabend blieb das Wetter trocken. In der letzten halben Stunde konnte man den echten Mond hinter der Bühne bewundern. Obwohl das Publikum teilweise fror. Mit dem letzten Ton ging ein Jubelorkan los. Die Standing Ovations waren ehrlich und keine Aufwärmübung. Dem Publikum hat's gefallen. Bis 22. Juni gibt es neun weitere Aufführungen. Aber nur noch wenige Restkarten. Der Ort der Uraufführung war die Salzkammergut Seebühne Wolfgangsee, die eigens dafür gebaut wurde. Sowohl Bühne als auch Zuschauerraum für 800 Besucherinnen und Besucher sind überdacht; gespielt wird bei jedem Wetter. Die Bühne kann man nur per Boot von St. Wolfgang bei der SchafbergBahn oder Gschwendt erreicht werden.
Ref.: Frater Gregor Baumhof, Benediktiner, Leiter des Hauses für Gregorianik e.V., München
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Frater Gregor Baumhof OSB, Haus für Gregorianik in München https://www.gregorianik.org/index.htm https://www.freunde-abrahams.de/blaetter-abrahams-intention/blaetter-abrahams-heft-22-2022/ Den zweiten Teil finden Sie in der Mediathek bei Credo vom 02.06.2023
Sie heißt "Transkribus" und kann, was jeder Historiker gerne möchte: Handschriften jeglicher Epoche lesen, transkribieren und übersetzen, von Hieroglyphen bis Sütterlin. Gerade lernt diese Software anhand von Choralbüchern des Grazer Franziskanerklosters auch historische Notation der Gregorianik zu lesen.
Im folgenden Beitrag geht es um das zentrale Fach Gregorianik am Institut für Orgel, Orgelforschung und Kirchenmusik der mdw - der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Antanina Kalechyts unterrichtet Gregorianik und hat zum Gespräch mit Musikchefin Ursula Magnes ein spannendes Klingendes Forschungsprojekt mitgebracht.
Für die Ordensschwester Josipa Jakić ist das Singen des Gregorianischen Chorals das Beleben des Wortes Gottes in der Seele des Sängers und durch den Sänger in den Seelen der Zuhörer. Gregorianik bedeutet auch eine wichtige Säule ihres Studiums der Katholischen Kirchenmusik am Institut für Orgel, Orgelforschung und Kirchenmusik der mdw - der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Musikchefin Ursula Magnes hat Josipa Jakić zum Gespräch getroffen.
Er ist tief verwurzelt im japanischen Zen-Buddhismus: Im 8. Jahrhundert begann sich Shōmyō als fester Bestandteil von Zeremonien buddhistischer Schulen zu etablieren. Bis heute wird der Gesang zur Rezitation heiliger Texte wie Sutren eingesetzt, gilt aber auch selbst als eine Form der meditativen Praxis.
Petersdom statt Theatinerkirche: Pater Robert Mehlhart ist neuer Rektor der Musikuniversität im Vatikan. Im BR-KLASSIK-Interview spricht er über Veränderung, starre Strukturen und warum Gregorianik und Jazz gut miteinander harmonieren.
Dietrich, Kirstenwww.deutschlandfunkkultur.de, ReligionenDirekter Link zur Audiodatei
Am Sonntag ist in Nürnberg der Deutsche Evangelische Kirchentag zu Ende gegangen. Dabei konnte man einmal mehr die Vielfalt des Protestantismus erleben. Wohl auf keinem Feld wird diese Vielfalt so deutlich wie auf dem der Kirchenmusik. Die ist zwar auf dem Kirchentag eher ein Randphänomen, dennoch wurde im extra ausgewiesenen „Zentrum Kirchenmusik“ über die aktuellen Fragen angesichts diverser Krisen und des Mitgliederschwunds diskutiert. Claus Fischer war vor Ort.
Frater Gregor Baumhof OSB, Haus für Gregorianik in München https://www.gregorianik.org/index.htm https://www.freunde-abrahams.de/blaetter-abrahams-intention/blaetter-abrahams-heft-22-2022/
Frater Gregor Baumhof OSB, Haus für Gregorianik in München https://www.gregorianik.org/index.htm https://www.freunde-abrahams.de/blaetter-abrahams-intention/blaetter-abrahams-heft-22-2022/
Ref.: Fr. Gregor Baumhof, Leiter des Vereins "Haus für Gregorianik", München
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Franz Karl Praßl ist neben Alexander Zerfaß, Andrea Ackermann und Ewald Volgger Herausgeber des kommentierten Gotteslob für Österreich und Bozen-Brixen. Franz Karl Praßl war ist Professor für Gregorianik und kirchenmusikalische Werkkunde an der Kunstuniversität Graz und lehrt seit 2011 auch am Pontifi cio Istituto di Musica Sacra - Päpstliches Institut für Kirchenmusik in Rom. Die Lieder des Gotteslob im Spanungsfeld zwischen Liturgie, Kultur und Geschichte. Drei Beiträge zur Karwoche: Gründonnerstag, Karfreitag und die Auferstehungsfeier am Karsamstag. Musikchefin Ursula Magnes hat mit Franz Karl Praßl über einige musikalische Besonderheiten und deren Spiegelung im Gotteslob dieser Tage gesprochen.
Franz Karl Praßl ist neben Alexander Zerfaß, Andrea Ackermann und Ewald Volgger Herausgeber des kommentierten Gotteslob für Österreich und Bozen-Brixen. Franz Karl Praßl war ist Professor für Gregorianik und kirchenmusikalische Werkkunde an der Kunstuniversität Graz und lehrt seit 2011 auch am Pontifi cio Istituto di Musica Sacra - Päpstliches Institut für Kirchenmusik in Rom. Die Lieder des Gotteslob im Spanungsfeld zwischen Liturgie, Kultur und Geschichte. Drei Beiträge zur Karwoche: Gründonnerstag, Karfreitag und die Auferstehungsfeier am Karsamstag. Musikchefin Ursula Magnes hat mit Franz Karl Praßl über einige musikalische Besonderheiten und deren Spiegelung im Gotteslob dieser Tage gesprochen.
Franz Karl Praßl ist neben Alexander Zerfaß, Andrea Ackermann und Ewald Volgger Herausgeber des kommentierten Gotteslob für Österreich und Bozen-Brixen. Franz Karl Praßl war ist Professor für Gregorianik und kirchenmusikalische Werkkunde an der Kunstuniversität Graz und lehrt seit 2011 auch am Pontifi cio Istituto di Musica Sacra - Päpstliches Institut für Kirchenmusik in Rom. Die Lieder des Gotteslob im Spanungsfeld zwischen Liturgie, Kultur und Geschichte. Drei Beiträge zur Karwoche: Gründonnerstag, Karfreitag und die Auferstehungsfeier am Karsamstag. Musikchefin Ursula Magnes hat mit Franz Karl Praßl über einige musikalische Besonderheiten und deren Spiegelung im Gotteslob dieser Tage gesprochen.
"Gregorianik" ist der Name für die Liturgiegesänge der westlichen Kirche. Die Gesänge sind rund 1.200 Jahre alt - da ist das Verständnis von Tradition gefragt. Ist 1200 Jahre alte Musik traditionell, also Teil des musikhistorischen Museums, oder ist sie modern? (Wdh. vom 07.12.2021)
Markert, Stefaniewww.deutschlandfunk.de, Tag für TagDirekter Link zur Audiodatei
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Ref.: Frater Gregor Baumhof, Benediktiner, Leiter des Hauses für Gregorianik e.V., München
Ref.: Frater Gregor Baumhof, Benediktiner, Leiter des Hauses für Gregorianik e.V., München
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Wer glaubt, dass Neue Musik immer schräg klingen muss, erlebt bei Arvo Pärt eine Überraschung. Der gebürtige Este hat nichts gegen Tonleiter und Dreiklang. Sein sparsamer Stil schult das Ohr für kleinste Ereignisse und hat besonders in der New Age Bewegung Anhänger gefunden. (Autor: Murat Kayi) Von Murat Kayi.
"Gregorianik" ist der Name für die Liturgiegesänge der westlichen Kirche. Kurz und bündig bringt es Stefan Klöckner auf den Punkt. Er ist Professor für Musik des Mittelalters und Musikwissenschaft an der Folkwang-Hochschule in Essen. Die Gesänge sind rund 1.200 Jahre alt - da ist das Verständnis von Tradition gefragt. Ist 1200 Jahre alte Musik traditionell, also Teil des musikhistorischen Museums, oder ist sie modern?
Fr. Gregor Baumhof OSB, Leiter des Münchner "Hauses für Gregorianik" https://www.bod.de/buchshop/fuers-feiern-eine-zeit-gregor-w-baumhof-9783753445779 https://www.gregorianik.org/index.htm
Fr. Gregor Baumhof OSB, Leiter des Münchner "Hauses für Gregorianik" https://www.bod.de/buchshop/fuers-feiern-eine-zeit-gregor-w-baumhof-9783753445779 https://www.gregorianik.org/index.htm
Frater Gregor Baumhof, Benediktiner, Leiter des Hauses für Gregorianik e.V., München
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In seiner Osterpredigt erschließt Bischof Neymeyr, welche tiefe Wahrheit im alten gregorianischen Oster-Introitus liegt.
Das mit der Einstimmigkeit in der Gregorianik - das muss einfach sein. Allerdings ist es manchmal auch ganz schön, wenn´s ein bisserl mehr sein darf, findet Monika Drasch. Und zeigt, wie schön auch das klingen kann. Und überhaupt kommt man vom "Salve Regina" auf so viele Themen, die mit der einen oder anderen Frau zu tun haben.
Vom Aussterben bedroht? - Männerchöre Wo Jan Schumacher ist, ist Energie im Raum. Es darf gelacht werden, viel geredet und gesungen werden. Ganz so wie man sich Fasnachtssitzungen rund um Limburg vorstellen kann. Kein Wunder, dass der kleine Jan dort seine ersten Auftritte hatte. Ob es ein Glück ist, dass er später zu den Limburger Domsingknaben stieß und dann doch nicht Musiklehrer wurde, können wir nur erahnen. Gelacht haben wir aber viel und Spaß hatten wir auch. Und Anne fühlt sich zumindest vorsichtig ermutigt, doch vielleicht mal als hohe Tenöse bei einem Männerchor vorstellig zu werden. Jan Schumacher (*1980) ist seit 2015 Universitätsmusikdirektor der Goethe Universität in Frankfurt/Main und unterrichtet seit 2019 an der Akademie für Tonkunst in Darmstadt. Von 2011 bis 2016 war er Professor für Chorleitung an der Hochschule für Kirchenmusik in Rottenburg. Nach dem Studium der Schulmusik und der Germanistik in Mainz studierte Jan Dirigieren bei Wolfgang Schäfer in Frankfurt. Schon als Kind und Jugendlicher (Musikalische Ausbildung bei den Limburger Domsingknaben und im Landesjugendchor Rheinland-Pfalz) prägte ihn die Faszination des gemeinsamen Musizierens, die bis heute Movens für seine vielfältigen Tätigkeiten ist. Neben der Frankfurter Universitätsmusik und den Ensembles der Akademie für Tonkunst in Darmstadt ist Jan Leiter des Chores der TU Darmstadt und der Camerata Musica Limburg. Mit seinen Ensembles erarbeitet er ein breites Repertoire von Gregorianik bis zur Uraufführung oder Jazz, von sinfonischem Orchester bis Big Band und vokaler oder elektronischer Improvisation. Regelmäßige Aufnahmen für HR, SWR, ORF, RTÉ, EBU und Deutschlandradio sowie zahlreiche CD-Produktionen dokumentieren seine Arbeit. Camerata Musica Limburg ist darüber hinaus 1. Preisträger renommierter nationaler (Deutsches Chorfest, Deutscher Chorwettbewerb) und internationaler (Tours, Maasmechelen) Wettbewerbe und Gast bedeutender Musikfestivals (z.B. Schubertiade Schwarzenberg). Jan ist gern gesehener Gast in Jurys und als Leiter von Seminaren für Chöre, Orchester und Dirigenten im In- und Ausland. Der deutschsprachigen Chorszene ist er durch die Leitung zahlreicher Workshops und Kurse bei AMJ, DCV (chor.com), Pueri Cantores, ACV u.a., als Jurymitglied beim Schweizerischen und Deutschen Chorwettbewerb sowie Austria Cantat und als Herausgeber von über zehn Chorbüchern bei den wichtigsten Chormusik-Verlagen (Helbing, Carus, Bärenreiter, Peters) bekannt. International folgten Einladungen zu Festivals wie America Cantat (Panama 2019), Africa Cantat (Kenia 2020) oder der Choralies (2016, 2019), sowie Workshops und Vorträge bei der American Choral Directors Associtaion (National Conference 2013), dem IFCM World Symposium (Argentinien 2011, Barcelona 2017) und der Philippine Choral Directors Association (Manila 2019). Gastdirigate u.a. beim Chamber Choir of Europe, dem Taipeh Philharmonic Choir (Mendelssohn: Elias, 2019) und dem Ensemble Aleron (Philippinen 2020), sowie regelmäßig beim Landesjugendchor Rheinland-Pfalz, dem er durch viele Projekte intensiv verbunden ist. Dirigierkurse leitete Jan in Bulgarien, Island, der Türkei, USA, Venezuela, Argentinien, China und im Iran. Viele Jahre war Jan Mitglied des Vorstandes und der Musikkommission der European Choral Association – Europa Cantat. Seit 2019 ist er Vorsitzender des Beirats Chorwettbewerb im Deutschen Musikrat und somit künstlerischer Leiter und Juryvorsitzender des Deutschen Chorwettbewerbs.
Wie ging Johann Sebastian Bach in Weimer mit einer einstimmigen, gregorianischen Melodie um? Welches Verständnis dieser alten Praxis gegenüber herrschte damals vor?Diesen Fragen gehen wir in der heutigen Doppelfolge nach und werfen einen Blick auf ein selten zu hörendes und außergewöhnliches Werk: BWV 725 "Herr Gott, dich loben wir".----------------------------------------------------Notenmaterial (IMSLP):http://ks.imslp.info/files/imglnks/usimg/0/02/IMSLP549954-PMLP887580-Bach,_Johann_Sebastian-Werke_(Breitkopf)-Band_40-BWV_725.pdfTonaufnahme (Youtube-Video):https://www.youtube.com/watch?v=IIRhc2mwCI8----------------------------------------------------Offizielle Facebook-Seite:https://www.facebook.com/pg/ForumOrganumLive-Benachrichtigungen auf dem Telegram-Kanal:https://t.me/ForumOrganum
Wie ging Johann Sebastian Bach in Weimer mit einer einstimmigen, gregorianischen Melodie um? Welches Verständnis dieser alten Praxis gegenüber herrschte damals vor?Diesen Fragen gehen wir in der heutigen Doppelfolge nach und werfen einen Blick auf ein selten zu hörendes und außergewöhnliches Werk: BWV 725 "Herr Gott, dich loben wir".----------------------------------------------------Notenmaterial (IMSLP):http://ks.imslp.info/files/imglnks/usimg/0/02/IMSLP549954-PMLP887580-Bach,_Johann_Sebastian-Werke_(Breitkopf)-Band_40-BWV_725.pdfTonaufnahme (Youtube-Video):https://www.youtube.com/watch?v=IIRhc2mwCI8----------------------------------------------------Offizielle Facebook-Seite:https://www.facebook.com/pg/ForumOrganumLive-Benachrichtigungen auf dem Telegram-Kanal:https://t.me/ForumOrganum
Frater Gregor Baumhof, Benediktiner, Leiter des Hauses für Gregorianik e.V., München
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Frater Gregor Baumhof, Benediktiner, Leiter des Hauses für Gregorianik e.V., München
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Wie klingt Frieden – wie Free-Jazz, Gregorianik oder Dance-Floor? Überlegungen von Pastorin Annette Behnken.
Stephan Ajuvo (@ajuvo) vom damals(tm) Podcast, Damon Lee von der Hochschule für Musik und Sebastian Ritterbusch trafen sich zu Gulasch-Programmiernacht 2019 des CCC-Erfakreises Entropia e.V., die wieder im ZKM und der HfG Karlsruhe stattfand. Es geht um Musik, Mathematik und wie es so dazu kam, wie es ist. Damon Lee unterrichtet seit einem Jahr an der Hochschule für Musik und befasst sich mit Musik für Film, Theater, Medien und Videospielen. Im aktuellen Semester verwendet er Unity 3D um mit räumlicher Musik und Klängen virtuelle Räume im Gaming-Umfeld umzusetzen. Auch im Forschungsprojekt Terrain wird untersucht, in wie weit räumliche Klänge eine bessere Orientierungsfähigkeit im urbanen Umfeld unterstützen können. Die Idee zu dieser Folge entstand im Nachgang zur gemeinsamen Aufnahme von Stephan und Sebastian zum Thema Rechenschieber, da die Musik, wie wir sie kennen, auch ein Rechenproblem besitzt, und man dieses an jedem Klavier wiederfinden kann. Dazu spielte Musik auch eine wichtige Rolle in der Technikgeschichte, wie beispielsweise das Theremin und das Trautonium. Die Klaviatur eines herkömmlichen Klaviers erscheint mit den weißen und schwarzen Tasten alle Töne abzubilden, die unser gewöhnliches Tonsystem mit Noten abbilden kann. Der Ursprung dieses Tonsystems entstammt aus recht einfachen physikalischen und mathematischen Eigenschaften: Wird eine Saite halbiert und im Vergleich zu zuvor in Schwingung gebracht, so verdoppelt sich die Frequenz und wir hören den einen gleichartigen höheren Ton, der im Tonsystem auch gleich benannt wird, er ist nur um eine Oktave höher. Aus einem Kammerton a' mit 440Hz ändert sich in der Tonhöhe zu a'' mit 880Hz. Neben einer Verdopplung ergibt auch eine Verdreifachung der Frequenz einen für uns Menschen angenehmen Klang. Da aber der Ton über eine Oktave höher liegt, wird dazu der wieder um eine Oktave tiefere Ton, also der Ton mit 1,5-facher Frequenz betrachtet. Dieses Tonintervall wie beispielsweise von a' mit 440Hz zu e'' mit 660Hz ist eine (reine) Quinte. Entsprechend des Quintenzirkels werden so alle 12 unterschiedlichen Halbtöne des Notensystems innerhalb einer Oktave erreicht. Nur gibt es hier ein grundsätzliches mathematisches Problem: Gemäß des Fundamentalsatzes der Arithmetik hat jede Zahl eine eindeutige Primfaktorzerlegung. Es ist also nicht möglich mit mehreren Multiplikationen mit 2 zur gleichen Zahl zu gelangen, die durch Multiplikationen mit 3 erreicht wird. Somit kann der Quintenzirkel nicht geschlossen sein, sondern ist eigentlich eine niemals endende Quintenspirale und wir müssten unendlich viele unterschiedliche Töne statt nur zwölf in einer Oktave haben. In Zahlen ist . Nach 12 reinen Quinten erreichen wir also nicht genau den ursprünglichen Ton um 7 Oktaven höher, doch der Abstand ist nicht sehr groß. Es ist grundsätzlich unmöglich ein endliches Tonsystem auf der Basis von reinen Oktaven und reinen Quinten zu erzeugen, und es wurden unterschiedliche Strategien entwickelt, mit diesem Problem zurecht zu kommen. Wird das Problem ignoriert und nur die letzte Quinte verkleinert, damit sie auf den ursprünglichen Ton um sieben Oktaven höher trifft, so entsteht eine schlimm klingende Wolfsquinte. Auch im Cello-Bau können durch Wahl der Verhältnisse der Saiten und der Schwingungsfrequenzen des Korpus fast unspielbare Töne entstehen, diese werden Wolfston genannt. In der Musik wird die erforderliche Korrektur von Intervallen auch Komma-Anpassung genannt, die beispielsweise bei Streichinstrumenten automatisch, da hier die Töne nicht auf festen Frequenzen festgelegt sind, sondern durch die Fingerposition auf dem Griffbrett individuell gespielt wird. Bei Tasteninstrumenten müssen die Töne aber im Vorfeld vollständig in ihrer Frequenz festgelegt werden, und hier haben sich historisch verschiedene Stimmungen ergeben: Nach vielen Variationen, die immer durch die Wolfsquinte unspielbare Tonarten beinhalteten, wurde ab 1681 in der Barockzeit von Andreas Werkmeister die Wohltemperierte Stimmung eingeführt, in der zwar jede Tonart spielbar, aber jeweils individuelle Stimmungen und Charaktäre vermittelten. Diese Unterschiede sollen Johann Sebastian Bach bis 1742 zum Werk Das wohltemperierte Klavier inspiriert haben, wo er die jeweiligen Eigenheiten aller Tonarten musikalisch umsetzte. Die heute am häufigsten verwendete Gleichtstufige oder Gleichmäßige Stimmung verkleinert alle Quinten statt 1,5 auf den gleichen Faktor , so dass alle Töne auf die Frequenzen festgelegt sind. Damit sind alle Tonarten absolut gleichberechtigt gut spielbar, sie klingen aber auch alle gleich, und haben alle den gleichen kleinen Fehler. Da aber gerade bei Streichinstrumenten natürlich passendere Frequenzen gewählt werden, klingen gerade synthetisch erzeugte Streicher unrealistisch, wenn sie der exakten gleichstufigen Stimmung folgen. Während bei der Klavierstimmung die Töne durch die Spannung der Saiten eingestellt werden können, so werden metallische Orgelpfeifen mechanisch mit einem Stimmeisen in ihrer Frequenz angepasst. Die Porzellanorgel ist eine ungewöhnliche unter anderem in Meissen hergestellte Form, deren Pfeifen natürlich auch mit Luft und nicht durch Vibration, wie beim Schlaginstrument des Vibraphons klingen. György Ligeti, populär bekannt durch Filmmusiken in 2001: Odyssee im Weltraum und Eyes Wide Shut, hat sich in seinem späteren Schaffenswerk auch mit exotischeren Tonsystemen auf Basis reiner Intervalle mit Streichern befasst. Beispielsweise sollte Continuum, für Cembalo, mit Mitteltöniger Stimmung gespielt werden. Um in der herkömmlichen Notation auf der Basis von 12 Halbtönen auch feinere Tonschritte bezeichnen zu können, wurden die Zeichen Halb-Kreuz und Halb-b eingeführt, die auf die Viertelton-Musik führten. Hier stellt sich die interessante Frage, ob eine Erhöhung auf 24 Tönen pro Oktave bei reinen Intervallen sich der Fehler reduziert. Diese Frage beantwortet die Berechnung des entsprechenden Faktors aus Quinten mit dem nächsten Faktor aus Oktaven und die Berechnung des relativen Fehlers, der korrigiert werden muss. Bis 53 Quinten haben folgende Kombinationen einen Fehler von weniger als 7%: Quinten n 5 7 12 17 24 29 36 41 46 48 53 Oktaven m 3 4 7 10 14 17 21 24 27 28 31 Fehler5,1%6,8%1,4%3,8%2,8%2,5%4,2%1,1%6,6%5,6%0,2% Ein sehr primitives Tonsystem kann also mit 5 Tönen aufgestellt werden, aber offensichtlich treffen 12 Töne deutlich besser. 24 Töne ermöglichen zwar mehr Tonvielfalt, verbessern aber den Fehler nicht. Erst ein Tonsystem mit 29 Tönen würde bei gleichstufiger Stimmung einen exakteren Klang als bei 12 Tönen ermöglichen. Noch besser wäre dann nur noch ein Tonsystem mit 41 Tönen pro Oktave, eine extreme Verbesserung ergibt sich bei 51 Tönen pro Oktave bei entsprechenden Problemen beim Bau einer solchen Klaviatur. Dazu haben Tonsystemerweiterungen in Vielfachen von 12 eine höhere Kompatibilität zum herkömmlichen System, und die Nähe der besseren Tonsysteme mit 29 zu 24 und 53 zu 48 zeigt, dass die Vielfachen in der Aufführung als Näherungen zu den besseren Darstellungen betrachtet werden können. Gérard Grisey (z.B. Les espaces acoustiques) und Tristan Murail sind Vertreter der Spektralisten, die in ihren Partituren erweiterte Tonsysteme verwenden. Hier sind die Tonangaben jedoch harmonisch statt melodisch gedacht, sind also in der Aufführung entsprechend zu interpretieren. YouTube: Gérard Grisey - Vortex Temporum - Ensemble Recherche Natürlich dürfen die Töne von Instrumenten nicht nur mit ihrer Grundfrequenz betrachtet werden, sondern erst das Zusammenspiel aller Harmonischen und Obertöne in Vielfachen der Grundfrequenz machen den charakteristischen Klang eines Instruments aus. Durch eine Fourier-Analyse kann mathematisch ein solches Frequenzspektrum eines Geräusches oder eines Tons berechnet werden. Oft ist hier eine überraschende Anzahl von Obertönen zu sehen, die von Menschen nicht unabhängig vom Grundton gehört werden. In der Ottoman Musik finden sich oft für west-europäische Ohren ungewohnte Harmonien, die aus ihrer langen orientalischen Geschichte andere Formen der Komposition und Tonsysteme entwickelt haben. In der Audioelektronik wurden ab etwa 1912 Röhren für Verstärker und insbesondere in der Musik verwendet, und die exakte Bauform der Bleche und Elektroden hatte deutliche Auswirkungen auf die Übertragung und Erzeugung von Spektren und Audiowellen durch Verzerrungen. Die Hammondorgel war eine sehr beliebte elektromechanische Orgel, wo anstatt von Pfeifen rotierende Zahnräder vor elektrischen Abnehmern die Töne erzeugten. Mit Hilfe von Röhren wurde in der DDR versucht, Silbermann-Orgeln als elektronische Orgeln auf Basis des Prinzips der Hammondorgel nachzubilden. Die Klangfarben der Silbermann-Orgeln wurden hier durch elektronische Rekonstruktion der Obertöne nachempfunden. Was als angenehmer Klang empfunden wird, ist eine persönliche Sache. Jedoch ist auffällig, dass der harmonische Grundklang eines Dur-Akkords einen sehr mathematischen Hintergrund hat: Die Quinte integriert den Faktor 3, bzw. 3/2, also 1.5, die große Terz den Faktor 5, bzw. 5/4 also 1.25, und die Quarte zur nächsten Oktave mit Faktor 2 ist der Faktor 4/3. Ein Zusammenspiel von so kleinen Faktoren wird bei kleinem kleinsten gemeinsamen Vielfachen wieder periodisch und ergibt einen gleichmäßigen Klang. Das persönliche Empfinden kann physiologisch mit dem Aufbau der Hörschnecke zusammenhängen, wird aber auch stark durch Erfahrungen geprägt. Musik besteht aber nicht aus einem Klang, sondern einer zeitlichen Abfolge von Konsonanz und Dissonanz, und das gilt nicht nur für neue Veröffentlichungen alter Meister von Wolfgang Rehm. So spielt Ornette Coleman mit den Erwartungen der Hörenden bis ins Chaos. YouTube: Ornette Coleman Solo - Rare! Im Google-Doodle zu Ehren von Johann Sebastian Bach hingegen versucht aus eine Vorgabe mit einem neuronalen Netz gerade die erwartete Vervollständigung im Stil von Bach zu komponieren. Eine Regelmäßigkeit oder Überraschung in der Musik kann auch im Sinne eines Informationsgehalts interpretiert werden: Sehr regelmäßige Formen sind vorhersagbar und enthalten wenig Information, die unerwartete Wendung hingegen trägt viel Information. Die als algorithmischen Komposition bezeichneten Werkzeuge werden in vielen Programmen und Geräten angeboten, beispielsweise als automatische Begleitung. Die Ergebnisse erscheinen aber nicht sehr kreativ. Bei der Verwendung von künstlichen neuronalen Netzen für die Komposition ist es leider nicht möglich im Nachhinein zu analysieren, warum und wie bestimmte Passagen erzeugt wurden: Auch wenn sie mit existierenden Beispielen mit Backpropagation trainiert wurden, arbeiten dann als Black Box, aus der nicht direkt abstrakte Entscheidungsgrundlagen reproduziert werden können. Alles Lernen setzt voraus, dass es ein Maß für die Güte gibt, was ist demnach die Qualität einer Komposition, was unterscheidet Kreativität vom Zufall und wo stimmt dies zwischen unterschiedlichen Menschen überein? Wie an prähistorischen Instrumenten zu erkennen, ist Klangerzeugung und Musik mit der Stimmbildung eng mit der Evolution des Menschen verknüpft. Recht spät entstanden Techniken zur Kodifizierung von Tonfolgen, wie beispielsweise in der Gregorianik. Es ist anzunehmen, dass der gesellschaftliche Einfluss auf die Kompositionen ihrer Zeit sehr groß war, und es jeweils auch besondere Auswirkungen wie die Blue Notes gegeben hat. Heute wird Komposition in vielen Schritten gelehrt: Angefangen von der Musiktheorie, Erlernen von Instrumenten und Musikgeschichte wird dann in Kompositionstechniken unterschiedlicher Musikepochen eingeführt. Ausgehend von den Techniken von Josquin Desprez im 15. Jahrhundert zur Verwendung des Kontrapunkt im 16. Jahrhundert, oder wie Johann Sebastian Bach den Kontrapunkt im 18. Jahrhundert nutzte. In den Notenblättern von Ludwig van Beethoven ist zu erkennen, wie er von Joseph Haydn das Komponieren auf Basis von Kontrapunkten erlernte, und auch heute mit seinen inzwischen vom Betthoven-Haus umfangreich digitalisierte Werk die Musikforschung begeistert. Ein Lehrkanon kann sich wie Kompositionstechniken über die Zeit ändern, so wie in der Mathematik früher das Riemannsche Integral Standard war, so sehen wir inzwischen den Übergang zum mächtigeren und der Wirklichkeit näheren Integralbegriff nach Lebesgue. So wie heute häufiger der neuere Begriff zum Einsatz kommt, so ist es sinnvoll und gut, auch frühere Techniken, wie auch frühere Kompositionstechniken, zu kennen und daraus lernen zu können. Im Berufsbild einer Komponistin oder eines Komponisten ist es heute meisstens nicht so, dass der Kreativität freien Lauf gelassen wird, sondern die Arbeit erfolgt in interdisziplinärer Zusammenarbeit in einem Team. Besonders für Videospielmusik oder Filmmusik wird die Komposition auf besondere Situationen hin entwickelt und erarbeitet. Wie Kreativität, Teamwork, Künstliche Intelligenz und Programmieren zu neuen Lösungen zusammenwirken kann, war auf der Gulaschprogrammiernacht auch in der Projektion der Schlangenprogrammiernacht zu sehen, wo verschiedene Programme als Schlangen in einer virtuellen Welt miteinander lebten. Der spielerische Umgang mit Algorithmen wie bei Schere, Stein, Papier führt schnell auf Spieltheorie und Herausforderungen im Hochfrequenzhandel. Literatur und weiterführende Informationen C.-Z. A. Huang, C. Hawthorne, A. Roberts, M. Dinculescu, J. Wexler, L. Hong, J. Howcroft: The Bach Doodle: Approachable music composition with machine learning at scale, ISMIR 2019. U. Peil: Die chromatische Tonleiter - Mathematik und Physik, Jahrbuch der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft, 2012. M. Schönewolf: Der Wolf in der Musik. Podcasts U. Häse, S. Ajuvo: Theremin, Folge 56 im damals(tm) Podcast, 2018. N. Ranosch, G. 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Wer hätte gedacht, dass eine über tausend Jahre alte Musikform, von Mönchen gesungen, noch mal ein Revival mit Millionenverkäufen erleben würde? Die Zisterziensermönche vom Stift Heiligenkreuz haben die Gregorianik wiederbelebt. Seit drei Jahren greift man diesen Trend in Endenich auf. Im Studio spricht die Kantorin Caroline Roth über den „Tag des Gregorianischen Chorals“ am 12. Oktober. (Anmelden bei caroline-roth@web.de)
Ref.: Pfr. Dr. Achim Dittrich, St. Ingbert