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„Tacet“ kennen wir als Vortragsanweisung aus Partituren, als Synonym für das Pausieren. Die Choreografin Eva Baumann hat ihr neues Stück für vier Tänzerinnen und eine Cellistin ebenso genannt: „tacet_“. Darin spielen das Schweigen, Stille und das gegenseitige Zuhören die Hauptrolle. Es ist das letzte Stück ihrer Trilogie ZEIT/GEIST, in der sie in den beiden ersten Teilen Entfremdung und Trauma behandelt hat, und sich nun der Stille in bewegten Zeiten zuwendet. „tacet_“ wird am Freitag, 30. Mai im Projektraum des Kunstvereins Wagenhallen uraufgeführt, zwei weitere Veranstaltungen sind am Wochenende zu erleben. Sophie-Caroline Menges war im Vorfeld bei einer Probe dabei und berichtet von ihren Eindrücken.
Seit vielen Jahren kooperieren die Bibliotheken in Marzahn-Hellersdorf mit der Hans-Werner-Henze-Musikschule. In den Bibliotheken finden Konzerte statt, die Musikbibliothek bietet mit ihrem Bestand an Noten, Partituren und auch digitalen Möglichkeiten den Lehrenden und Lernenden der Musikschule eine große Unterstützung. Deren Leiterin Yvonne Moser fördert diese Zusammenarbeit aktiv und hat auch Pläne, wie man sie in Zukunft noch ausbauen könnte. Sie war bei uns zu Gast im Podcast und hat in einem interessanten und lebendigen Gespräch erzählt, dass Musik schon immer eine wichtige Rolle in ihrem Leben gespielt hat und wie ihre berufliche Entwicklung dem Rechnung getragen hat. Als sie die Leitung der Musikschule übernommen hatte, musste sie schweren Herzens die Lehrtätigkeit an den Nagel hängen. Diese Entscheidung hat dazu beigetragen, dass sie mit großem Einfühlungsvermögen den Lehrenden und Lernenden gegenüber agiert. "Gibt es einen typischen Arbeitstag als Leiterin der Musikschule?", haben wir sie gefragt. "Nein!", war die Antwort, weil jeder Tag neue Herausforderungen mit sich bringt. Ein Einblick in das Leben einer Frau, die sich voll und ganz der Musik verschrieben hat.WEBSEITE DER MUSIKSCHULE MAZAHN-HELLERSDORF:https://www.berlin.de/musikschule-mh/
Seit 30 Jahren sorgt der professionelle Sänger und Videotechniker dafür, dass während der Oper die Texte der Stücke am Bühnenportal erscheinen. „Die Übertitel und ich – wir sind eine Symbiose“, sagt Cornelius Feil, der jede Vorstellung live begleitet und die Texte, die genau auf die Partituren zugeschnitten sind, zuspielt. Echte Handarbeit, die viel Konzentration, Genauigkeit und Einfühlungsvermögen erfordert.
Das Projekt «wachgespielt» hat die Hochschule für Musik Basel FHNW gemeinsam mit SRF Kultur auf die Beine gestellt. Talentförderung im Bereich Musik trifft hier auf das Versprechen von SRF, die eigenen Archivschätzen zu pflegen. Im elektronischen Studio der Musikakademie Basel sitzen fünf Studierende im Halbkreis hinter ihren Laptops und Samplern. In der Mitte, in grünes Licht getaucht, steht ein seltsames Gerät: eine Art Spieluhr, die in Endlosschlaufe die ersten Takte vom Lied «Z Basel a mym Rhy» erklingen lässt. Dieses Pausenzeichen gehört zum Bestand des Studios Basel. Bis in die 1960er Jahre hatte es die Aufgabe zu überbrücken - wenn von einem Studio zum anderen geschaltet wurde oder die Moderation wechselte. Mit diesem alten Gerät haben die Studierenden eine atmosphärisch dichte Performance entwickelt, ergänzt mit Sprachfetzen aus historischen SRF-Sendungen. «Es war herausfordernd nur diese wenigen Töne als Ausgangspunkt zu nehmen» sagt die Audiodesign-Studentin Lara Wolff. «Ich bin es gewohnt unendlich viele digitale Möglichkeiten zu haben». Aber in der Reduziertheit des analogen Geräts lag eben gerade der Reiz. Das Projekt «wachgespielt» hat die Hochschule für Musik Basel FHNW gemeinsam mit SRF Kultur auf die Beine gestellt. Talentförderung im Bereich Musik trifft hier auf das Versprechen von SRF, die eigenen Archivschätzen zu pflegen, zum Beispiel jene im Bereich der Neuen Musik. Durch die Vergabe von hunderten Kompositionsaufträgen hat SRF Schweizer Musikgeschichte mitgeschrieben. Einige dieser Partituren schlummern im Archivkeller des Basler SRF-Studios. Im Rahmen von «wachgespielt» wurden die Stücke nicht nur wiederaufgeführt und von SRF aufgezeichnet. Auf deren Grundlage haben Kompositionsstudierende auch Neues geschaffen. Inbar Sharet zum Beispiel hat sich einem Kompositionsauftrag von 1976 an Thomas Kessler angenommen. Er ist fasziniert von diesem Stück namens «Unisono». Drei Klarinetten versuchen zu einer Gemeinschaft zu finden, aber man hört vor allem die Unterschiede, sagt der 29-Jährige. «Ich sehe darin eine Metapher für unsere hochindividualisierte Gesellschaft». Sharets Rekomposition für drei Saxophone greift genau diesen Aspekt auf und beweist, wie gut sich manche Ideen von damals ins Heute transferieren lassen. Die Stücke aus dem SRF-Archiv, die am 2. März an der Hochschule für Musik Basel FHNW aufgeführt wurden: Robert Suter: La Scesa für drei Klarinetten und Gitarre (Kompositionsauftrag von Studio Basel 1976) Thomas Kessler: Unisono für drei Klarinetten in B (Auftrag von 1976) Hans Ullrich Lehmann: Faces für Cembalo, Flöte, Oboe, Klarinette, Violine und Violoncello (Auftrag von 1972) Jacques Wildberger: Double Refrain für Flöte, Englischhorn, Gitarre und Tonband (Auftrag von 1972) Neukompositionen mit Bezug auf das SRF-Archiv: Camilo Bornstein: I I I I I, basierend auf Klaus Hubers Orchesterstück «James Joyce Chamber Music» für Harfe, Flöte, Klarinette, Saxophon, Komtrabass und Schlagzeug (2025, UA) Inbar Sharet: 78/9, Reframing von Thomas Kesslers «Unisono», für drei Tenorsaxophone und Tonband (2025, UA)
Gerade hat er seinen 70. Geburtstag gefeiert. Aber wie fing das alles an mit seiner Musikerkarriere? Ein Kind, das nächtelang vorm Spiegel Shakespeares Richard III. spielt. Ein Teenager, der sich von LKW-Fahrern die Begeisterung für Barockmusik abguckt. Und eine autistische Schwester, die dem kleinen Simon Schönberg-Partituren bringt. Und dann sind da noch sein Schlagzeug und die Plattensammlung seines Vaters. Und natürlich Liverpool, die Stadt der Beatles. Was legt Simon Rattle auf in dieser Stunde? Lassen Sie sich überraschen! Eine Produktion von BR-Klassik aus der Reihe "Meine Musik"
Schäden am Sarkophag von Otto dem Großen im Magdeburger Dom gefährden die sterblichen Überreste. Zeitgleich zerstören Brände in Kalifornien musikhistorisches Erbe des Komponisten Schönberg.
Infolge des Klimawandels fallen immer öfter auch Kulturgüter Extremwetterlagen und ihren Folgen zum Opfer: Bei den verheerenden Bränden in Kalifornien sind Noten und Partituren des Komponisten Arnold Schönberg vernichtet worden. Auch die ehemaligen Wohnhäuser von Thomas Mann und Lion Feuchtwanger waren zeitweise stark bedroht. Wie es um den Schutz der Kulturgüter in Europa steht, darüber sprechen wir in unserem radio3-Klimagepräch mit Johanna Leissner, Vorsitzende der EU-Expertengruppe "Klimawandel und Kulturerbe“.
Anton, Ulrike www.deutschlandfunkkultur.de, Fazit
Wer Chorleiter an der Metropolitan Opera wird, hat es in der Musikwelt geschafft. Man muss Sängerinnen und Sänger anleiten, Noten korrigieren und jahrhundertealte Partituren studieren. Ein Gespräch mit Tilman Michael, der diesen Posten im Sommer übernommen hat. Von WDR 5.
Der ungarische Komponist Paul Abraham - ein Star in der Berliner Operettenszene vor knapp 100 Jahren. Vor dem NS Regime floh er in die USA . Kam nach dem 2. Weltkrieg wieder zurück nach Deutschlanf, wo er 1960 gestorben ist. Seine Bühnenwerke erleben heute eine erstaunliche Renaissance. Dazu werden die Originalfassungen seiner Partituren rekonstruiert. So auch für die Premiere der Operette Märchen im Grand Hotel, die morgen Abend im Staatstheater Nürnberg gefeiert wird. Dirigent Sandor Karolyi, 2. Kapellmeister am Haus übernimmt die musikalische Leitung - Und ist begeistert von den vielfältigen Überraschungen der Wiederentdeckung.
Ein Blick hinter die Kulissen des Beethoven-Orchesters: In der heutigen Folge unterhält sich Martin Wandel mit Justus Berger, Notenarchivar unseres Orchesters. Sie reden über seine vielfältigen Aufgaben, von der Bestellung und Vorbereitung der Partituren bis hin zur engen Zusammenarbeit mit Dirigenten und Musikern. Wir beleuchten seinen Ausbildungsweg, die Herausforderungen des Berufs und die hohe Verantwortung, die mit der Rolle einhergeht. Ein faszinierendes Porträt eines Berufs, der selten im Rampenlicht steht, aber unverzichtbar für den Erfolg eines jeden Konzerts ist. Hören Sie rein und entdecken Sie die Welt auf und hinter den Notenständern.
Heute nähere ich mich jeder seiner Partituren mit der Gewissheit, sie bewältigen zu können, erzählt der Dirigent Martin Sieghart. Gestaltung: Alexandra Mantler – Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 06. 09. 2024
Dieter Ammann, der bedeutendste Schweizer Komponist seiner Generation, greift gerne zum SRF-Mikrofon, bevor er dann ans Abschlusskonzert des Composer Seminars eilt, wo er die neusten Stücke seiner Studenten und Studentinnen vorstellt. Der Ehrenbürger von Zofingen, der sehr langsam komponiert und der gerne immer wieder Jazz, Funk und Rockmusik macht, ist ein äusserst wacher Zeitgenosse, mit dem man sozusagen über alles reden kann: Kleine Hunde, grosse Musik, unspielbare Partituren und das Medium Radio. Zu Gast bei SRF-Musikredaktorin Annelis Berger im Musikmagazin, live aus der KKL-Lounge. Am Radio oder vor Ort, alle sind willkommen, der Eintritt ist gratis.
Inzest, nackte Hintern, Ehebruch: Nüchtern betrachtet ist die Oper ein einziger, klingender Sündenpfuhl. Schon in den Partituren tummeln sich Tabus, und auch auf der Bühne werden laufend Grenzen überschritten. Ganz zu schweigen vom Publikum! Warum erhitzt gerade die Oper die Gemüter? Und wohin führt der kunstvolle Tabubruch? Laury und Uli präsentieren eine Porno-Oper, stellen sich heiklen Fragen zu Regie und Political Correctness und klären, wie Amando und Amanda wirklich heißen.
Ursprünglich sollte Herbert Blomstedt in diesen Tagen den Brahms-Zyklus beim BRSO dirigeren. Nachdem er krankheitsbedingt absagen musste, springt Thomas Hengelbrock für ihn ein - und erzählt im Interview mit BR-KLASSIK, warum Brahms' Partituren besonders reizvoll sind.
230615PC Die VogelpredigtMensch Mahler am 15. Juni 20238 Stunden Oper. Das hält doch kein Mensch aus! Doch, den Saint Froçean de Assisie ist keine gewöhnliche Oper, sondern ein Event. Olivier Messiaens Szenen über den Heiligen Franziskus ist ein Oratorium oder noch eher: ein Ritual, für das Messiaen eine der klangfarbenreichsten, beeindruckendsten und schillerndsten Partituren des 20. Jahrhunderts geschrieben hat. Das Team um Dirigent Titus Engel und die Regisseurin Anna-Sophie Mahler wird dieses monumentale Werk auf ganz besondere Weise angehen: Der erste Akt und der letzte Akt wird im Opernhaus gespielt, dazwischen begibt sich das Publikum mit dem Staatsorchester, dem Staatsopernchor und den Solist*innen auf Pilgerreise durch den Stadtraum. Mit Kopfhörern, aber auch als Open-Air vor dem Opernhaus und auf der Freilichtbühne Killesberg wird dieses Werk ganz anders als gewohnt zu erleben und zu er-hören sein. Eine Pilgerreise mit Messiaen und ein Kreuzweg in die Natur, um die Natur ins Opernhaus zu holen. Den Franziskus gibt ein Texaner, Enkel eines baptistischen Erweckungspredigers. Michael Mayes ist kein Baptist mehr, ein spiritueller Sinnsucher ist er geblieben. Neben dem Namen der Regisseurin Anna-Sophie Mahler habe ich also nicht den Namen gemeinsam, sondern auch die Biografie der Hauptrolle. Mit 1.400 Menschen durch Stuttgart zu pilgern und dann noch die Vogelpredigt in der Frelichtbühne auf dem Killesberg – mehr Kunst, mehr pilgern, mehr Spiritualität geht nicht. Infos staatsoper minus stuttgart Punkt de. Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Georg Friedrich Händel war natürlich auch vor einhundert Jahren eine hochgeschätze Figur der deutschen Musikgeschichte; seine zahlreichen berühmten Oratorien, die Feuerwerkmusik oder die Wassermusik erfreuten sich breiter Popularität. Ausgerechnet das, was Händel zu Lebzeiten vor allem berühmt gemacht hatte, seine über vierzig Opern, war zwischenzeitlich freilich nahezu der Vergessenheit anheim gefallen – zu inkompatibel wohl war die strenge barocke Form mit ihrem Wechsel aus Rezitativen und Da-Capo-Arien mit dem sich über die Jahrhunderte davon wegentwickelt habenden modernen Musiktheatergeschmack. Und zu wenig auch wusste man mittlerweile noch von der damaligen Aufführungspraxis. Mit Beginn des 20. Jahrhunderts freilich setzte hier ein neues, zunächst sehr philologisches Interesse ein, das die jahrhundertlang nicht gespielten Händel-Partituren zunächst auf kleinen Liebhaberfestivals zum Erklingen brachte, von dort bald aber auch die urbanen Opernhäuser erreichte. Händels große Erfolgsoper Giulio Cesare in Egitto schaffte es so etwa binnen einen Jahres von den Händel-Festspielen in Göttingen auf die Bühne der Berliner Volksoper und überzeugte dort auch den Kritiker des Berliner Tageblatts. In dessen Rezension vom 7. Juni 1923 hat sich für uns Frank Riede vertieft.
Apps können komponieren. Softwares erkennen Töne und Akkorde, schreiben Noten, vervollständigen Partituren - alles mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz. In Zeiten von ChatGPT & Co ist auch in der Musikbranche KI längst auf dem Vormarsch. Das schürt mitunter Ängste: Werden Notenverlage überflüssig? Verlieren Komponistinnen und Komponisten ihre Arbeit?
Julia Piechotta und ihre Freundin Amelie Vermeer gründeten 2018 Spoontainable, eine innovative Firma, die sich auf nachhaltige und umweltfreundliche Lösungen für Einwegplastiklöffel konzentriert. Julia und Amelie haben erkannt, dass es einen dringenden Bedarf an Alternativen zu Plastikbesteck gibt, das täglich in großen Mengen verwendet und oft nach einmaligem Gebrauch weggeworfen wird. Damit waren Julia und Amelie ihrer Zeit voraus, denn erst am 03. Juli 2021 wurde Single-Use Plastik europaweit verboten. Während ihres Studiums backten sie die ersten Prototypen ihrer essbaren Eislöffel in der WG-Küche. Die Lösung von Spoontainable besteht aus einem patentierten Löffel, der aus natürlichen Rohstoffen hergestellt wird und vollständig biologisch abbaubar und kompostierbar ist. Mein Gast Julia stammt aus einer Gründerfamilie, denn auch ihre Großeltern waren Unternehmer. Julia studierte Management und schloss 2020 ihren Master an der Uni in Stuttgart ab. Parallel zur Gründung ihres Start-Ups schrieb Julia ihre Master Thesis, machte ein Auslandssemester und arbeitete als Hilfskraft an der Uni. Nun hält sie Vorträge an Unis und ist als Unternehmerin gut vernetzt. In dieser Folge spreche ich mit Julia über Networking, Crowd Funding und Challenges und Learning by Doing. Diese Podcastfolge wurde in HQ Remote® Qualität aufgenommen: www.podcast-inkubator.de Diese Folge von 0 auf 1 wird erwähnt: #013 – Dr. Dominik Benner – €100 Mio. im Jahr, Tendenz steigend #017 – Daniel Wild von Mountain Alliance – Serial-Unternehmer und -Investor #026 – Boian Videnoff – Enote – (Endlich) die Welt der Partituren disrupten #049 – Mike Liewehr – Build.One GmbH – Eine filmreife Unternehmerkarriere Über Gott und die Welt #001 mit Dominik Benner von The Platform Group Über Gott und die Welt #004 – How to raise money mit Daniel Wild Über Gott und die Welt #005 – Wie man aus dem Nichts ein Philharmonisches Orchester gründet mit Boian Videnoff Zeitstempel: 1:20 Gastvorstellung von Julia Piechotta 6:00 Die Anfänge von Spoontainable 17:30 Patent anmelden 22:00 Die Gründung von Spoontainable 27:30 Crowd Funding und erste Produktion 40:00 Arbeitsprozesse und Learning by Doing 47:00 Investments und Pandemie 1:08:00 Networking 1:20:00 Workflow und Motivation 1:30:00 Money und Cash-Burn-Rate 1:46:00 Challenges und Learnings Zitate: 6:20 Julia Piechotta: „Ich komme aus dem Löffel Business nicht mehr raus.“ 16:55 Julia Piechotta: „Als wir angefangen haben, hatten wir keine Ahnung von Entrepreneurship oder Start-Ups und wussten nicht, ob unsere Idee funktionieren würde, aber wir hatten nicht wirklich etwas zu verlieren.“ 17:07 Julia Piechotta: „Die beste Zeit zum Gründen ist meiner Meinung nach während oder kurz nach dem Studium, weil man frei ist.“ 25:55 Julia Piechotta: „Man nennt uns Workaholics.“ 52:26 David: „Ich hatte schon viele unterschiedliche Gäste und am Ende haben alle Erfolg, aber es ist interessant, wie unterschiedlich die Herangehensweisen sind.“ 57:25 Julia Piechotta: „2019 waren wir viel unterwegs, egal ob auf Messen oder Terminen und haben unsere Master Thesis am Flughafen geschrieben.“ 1:23:45 Julia Piechotta: „In den letzten 2 Jahren haben wir mehr Bewerbungen von Generation Z bekommen und man hat ganz klar gemerkt, wie wichtig ihnen die Work-Life Balance ist.“ 1:28:00 Julia Piechotta: „Man hat irgendwo eine unternehmerische Verantwortung.“ 1:42:15 Julia Piechotta: „Flexibilität, ein Finanzplan und jemand, der den Finanzplan regelmäßig prüft, sind wichtig.“ 1:58:10 Julia Piechotta: „Meinem jüngeren Ich würde ich sagen: Hör auf zu zweifeln und do it!“
In dieser Folge von 0 auf 1 ist eine der jüngsten Gründerinnen zu Gast, die ich bisher kennenlernen durfte: Rebecca Göckel, Co-Founder und Geschäftsführerin von NOMOO. Bereits mit 20 Jahren gründete Sie gemeinsam mit Mitgründer Jan Grabow die vegane Eismarke. Die beiden begannen noch während ihres Studiums 2016 in Köln mit der Herstellung von Eis zu experimentieren und verkauften erste Prototypen an Kölner Cafés. Mittlerweile ist das Team 25 Personen stark. Rebecca spielte eigentlich lange Klavier auf Wettbewerbsniveau. Sie entschied sich aber gegen eine Karriere als professionelle Musikerin und für Abitur mit anschließendem Medienmanagement-Studium in Köln, mit der Spezialisierung auf PR und Kommunikationsmanagement. Sie stammt nicht aus einer Unternehmerfamilie, sodass ihr Gründerwunsch durch einen Werksstudentenjob bei der CHRONEXT AG entstand. Den Optimismus, mit dem nachhaltigen Start-Up durchzustarten, hat Rebecca jedoch von ihren Eltern geerbt. Seit 2021 sind die 9 Eissorten von NOMOO in über 1500 Supermärkten verfügbar und das nicht nur in Deutschland, sondern auch in Österreich und der Schweiz. Das Unternehmen ist also auf dem besten Weg, Rebeccas Ziel zu erreichen, die (Eis)Welt zu erobern. In dieser Folge sprechen wir über Nachhaltigkeit, Ziele und Regeln sowie das Unternehmertum als Jobalternative. Diese Podcastfolge wurde in HQ Remote® Qualität aufgenommen: www.podcast-inkubator.de Erwähnungen: Rich Dad Poor Dad (Buch von Robert Kiyosaki und Sharon L. Lechter) 10 000 Stunden: Über Handwerk, Meisterschaft und Scheitern in der Kunst (Buch von Markus Landert und Dorothee Messmer) Conspiracy (Dokumentation über Fleischindustrie) Der reichste Mann von Babylon (Buch von George S. Clason) Erwähnungen 0 auf 1: #026 – Boian Videnoff – Enote – (Endlich) die Welt der Partituren disrupten Über Gott und die Welt #005 – Wie man aus dem Nichts ein Philharmonisches Orchester gründet mit Boian Videnoff Zeitkapitel: 2:00 Gründung und Berufswege 12:00 Musikalische Karriere und Ehrgeiz 27:00 Ziele und Realität 38:00 Die Gründung von NOMOO 50:00 Finanzierung und Vertrieb 1:10:00 Nachfrage und vegane Produkte 1:20:00 Investments und Regeln 1:30:00 E-Commerce 1:40:00 Herausforderungen und Mindset Zitate: 4:07 Rebecca Göckel: „Ich finde, dass der Wunsch zu Gründen viel zu selten ist. In der Schule lernt man nicht, dass Unternehmer sein ein wirklicher Job sein kann. Das Mindset von Gründung als Jobalternative zu den gängigen Jobs muss noch viel stärker gefördert werden, denn wir leben in einer Zeit, in der wir Innovationen und neue Ideen brauchen.“ 7:04 Rebecca Göckel: „Ich lerne in einem Jahr Unternehmertum und Unternehmen führen so viel, das würde ich in einem Jahr Studium niemals lernen.“ 31:40 Rebecca Göckel: „Wenn ich ein Ziel erreicht habe, dann ist die Freude darüber sehr kurzweilig. Ich sehe dann sofort das nächste Ziel vor mir.“ 48:27 Rebecca Göckel: „Für die Herstellung von veganem Eis standen wir vor Herausforderungen, bei denen uns niemand helfen konnte, weil niemand Erfahrung damit hatte, Eis vegan herzustellen.“ 53:08 Rebecca Göckel: „Ich war bei der Gründung tiefenentspannt, denn für mich war klar, dass es funktioniert. Ich habe so stark daran geglaubt und hatte auch keine Zeit für Zweifel.“ 57:37 Rebecca Göckel: „Ich glaube, wenn du Leute nach Hilfe fragst, dann helfen sie dir auch. Besonders wenn sie merken, dass du die Hilfe wertschätzt.“ 1:19:43 Rebecca Göckel: „Du bist auf Partys beliebt, wenn du Eis mitbringst.“ 1:26:57 David: „Es ist schwer, jungen Studenten beizubringen, dass man sich manchmal an die Regeln halten muss. Sie verstehen nicht, dass man die Regeln erst lernen muss, bevor man sie bewusst brechen kann.“ 1:51:40 Rebecca Göckel: „Ich bin zu einer optimistischen Person erzogen worden und zu dem Mindset, dass, wenn ich mich anstrenge, ich meine Ziele erreichen kann.“ 1:57:10 Rebecca Göckel: „Lass dich nicht entmutigen, mach weiter und arbeite an deinen Träumen und an deiner Weiterentwicklung.“
„Über Gott und die Welt mit…“ ist ein Sonderformat von 0 auf 1. Ich unterhalte mich mit meinen Gästen über alles, was uns gerade interessiert, beschäftigt, antreibt. Natürlich versuche ich, das Ganze mit Gründertum und Unternehmertum zu verbinden. Meine Gesprächspartner*innen haben aber Ihre eigenen Interessenzentren, über die sie reden wollen. Einfach machen sie es mir nicht, meine Überleitungen sind manchmal… gewagt.
„Über Gott und die Welt mit…“ ist ein Sonderformat von 0 auf 1. Ich unterhalte mich mit meinen Gästen über alles, was uns gerade interessiert, beschäftigt, antreibt. Natürlich versuche ich, das Ganze mit Gründertum und Unternehmertum zu verbinden. Meine Gesprächspartner*innen haben aber Ihre eigenen Interessenzentren, über die sie reden wollen. Einfach machen sie es mir nicht, meine Überleitungen sind manchmal… gewagt.
Bach klang plötzlich wie Rock'n Roll: wild, hart, athletisch. Reinhard Goebel hat mit seinem früheren Barockensemble Musica Antiqua Köln neue Standards gesetzt. Heute zählt Goebel zu den einflussreichsten und kenntnisreichsten Dirigenten für Musik in historischer Aufführungspraxis. Ein Querkopf mit viel Witz ist er nach wie vor – immer mit einem Rucksack voller Partituren, Quellen und Lexika.Raoul Mörchenwww.deutschlandfunk.de, ZwischentöneDirekter Link zur Audiodatei
Bach klang plötzlich wie Rock'n Roll: wild, hart, athletisch. Reinhard Goebel hat mit seinem früheren Barockensemble Musica Antiqua Köln neue Standards gesetzt. Heute zählt Goebel zu den einflussreichsten und kenntnisreichsten Dirigenten für Musik in historischer Aufführungspraxis. Ein Querkopf mit viel Witz ist er nach wie vor – immer mit einem Rucksack voller Partituren, Quellen und Lexika.Raoul Mörchenwww.deutschlandfunk.de, ZwischentöneDirekter Link zur Audiodatei
(00:00:37) Ganz schön mutig: Die polnische Regisseurin Ewelina Marciniak inszeniert am Konzert Theater Bern den ganzen Ring des Nibelungen von Richard Wagner – obwohl sie, wie sie sagt, kaum Partituren lesen kann. Gestern hatte der erste Teil des «Rings» Premiere: «Das Rheingold» bekam viel Applaus. Weitere Themen: (00:06:13) Aus der Versenkung – ein Kunsthistoriker erinnert an den einst berühmten und heute fast vergessenen Schweizer Maler Coghuf. (00:10:59) Bewahren oder Erneuern – die Franzosen streiten über die Neugestaltung von Notre-Dame. (00:15:39) Stoff für Alpträume – Marie NDiayes Buch «Die Rache ist mein» sollte man lieber nicht vor dem Schlafengehen lesen
Die Oper "Salome" zählt zu Richard Strauss' berühmtesten Werken. Partituren haben aber viele Fehler. Daher kümmert sich das Team der Richard-Strauss-Gesamtausgabe darum, seine Kompositionen neu zu edieren. Hier kommen Notizen des Komponisten ans Licht, die jahrelang verschollen waren. Zum ersten Mal sind sie jetzt abgedruckt und wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.
Boian Videnoff ist künstlerischer Leiter und Dirigent der Mannheimer Philharmoniker und Co-Founder von Enote.com, einem Startup mit dem Ziel, die jahrhundertealte Technik geschriebener Musik zu transformieren. In dieser Folge sprechen wir über die Herausforderungen bei der Arbeit mit klassischen Notenblättern - in Papierform, aber auch deren digitale Repräsentation, die sich üblicherweise auf einfache PDF-Fassungen der Partituren beschränkt - und wie sie sich mit optischer Musikerkennung, künstlicher Intelligenz und kollaborativer Funktionalität ins 21. Jahrhundert transformieren lässt. Links zur Sendung: Enote.com - Intelligent Sheet Music - https://enote.com Die Website der Mannheimer Philharmoniker - https://mannheimer-philharmoniker.de Boian Videnoff auf LinkedIn - https://www.linkedin.com/in/boianvidenoff Der offizielle deutschsprachige Podcast rund um Amazon Web Services (AWS), für Neugierige, Cloud-Einsteiger und AWS-Experten, produziert von Dennis Traub, Developer Advocate bei AWS. Bei Fragen, Anregungen und Feedback wendet euch gerne direkt an Dennis auf Twitter (@dtraub) oder per Mail an traubd@amazon.com. Für mehr Infos, Tipps und Tricks rund um AWS und die Cloud folgt Dennis auf: Twitter - https://twitter.com/dtraub LinkedIn - https://www.linkedin.com/in/dennis-traub YouTube - https://www.youtube.com/dennistraub
Hannah Hofmann & Sven Lindholm im Gespräch mit Nikolaus Müller-SchöllDas Regie- und Autorenpaar Hofmann&Lindholm realisiert Projekte an den Schnittstellen von szenischer, bildender und akustischer Kunst. Unter ihren konzeptuellen Inszenierungen finden sich zahlreiche szenische Gebrauchsanweisungen, Partituren und Aktionen, die Hannah Hofmann und Sven Lindholm seit 2000 mit wechselnden Kompliz*innen umsetzen. Arbeiten von Hofmann&Lindholm werden auf Bühnen der professionellen Freien Szene und des Stadttheaters, in Galerien und Ausstellungshallen, dem öffentlichen Raum sowie im Rundfunk präsentiert.Vielfältige Veränderungen und Strukturdebatten prägen gegenwärtig den Diskurs über das Theater. Da ist es nur folgerichtig, auch die Aufgabe der Regie im Hinblick auf Produktionsprozesse und Ästhetiken zu untersuchen. Wir laden im kommenden Sommersemester zwölf Regieführende ein, die ihre künstlerische Position darstellen und mit uns in ein Gespräch über ihre eigene Arbeit treten. Bei den vielfältigen Künstler:innen tauchen zugleich unterschiedliche Aspekte dieses Berufes auf: Wie lässt sich im Kollektiv Regie führen? Wie kann man, teilweise über Jahrzehnte hinweg und in verschiedenen institutionellen Kontexten und Teams, konsequent an einer eigenen Ästhetik arbeiten? Wie sieht der Gang durch das Stadttheater aus? Wie gelingt der Berufseinstieg? Wie lässt sich Regie umsetzen, ohne hierarchische Strukturen zu reproduzieren? Wie kann man Regie praktizieren und zugleich ein Haus leiten?
Boian Videnoff ist Chef Dirigent und Gründer der Mannheimer Philharmoniker und ist dabei, mit Enote die Welt der Partituren zu disrupten. Viele hatten wahrscheinlich die Idee, getraut oder geschafft hat es -bis jetzt- keiner. Als Berufsmusiker kennt er die Bedürfnisse von Musiker*innen genau. Wer wäre also besser geeignet ein Unternehmen zu gründen, das eine App für diese Zielgruppe entwickelt? Enote ist eine App für Hobby- und Berufsmusiker*innen in der man ähnlich wie bei Streaming Portalen Partituren finden kann, aber auch u.a. einzelne Stimmen extrahieren oder transponieren kann. Au revoir Notenkoffer. Die App enthält allerdings nicht nur Werke, sondern erkennt Noten und Partituren praktisch fehlerfrei mittels Künstlicher Intelligenz und findet Stücke mittels sinnvolle Filter. Geschriebenes Musikgut wird digitalisiert. Der Anspruch der Gründer ist dabei mehr als ambitioniert, sie wollen eine komplette Industrie von analog auf digital umstellen. Ein wichtiger Teil der App-Entwicklung ist die Zusammenarbeit mit der Zielgruppe: „Wir wollen ein Produkt aus Musikersicht für Musiker machen und dafür brauchen wir Input von unserer Zielgruppe.“ Diese Folge wurde in HQ Remote aufgenommen https://wwww.podcast-inkubator.de 36:34 Boian: „Wenn mich jemand fragt: Was würdest du jungen Unternehmern raten? Dann würde ich sagen: Freu dich über jeden Moment.“ 36:40 Boian: „Wir tendieren dazu ständig in der Zukunft zu leben und zu denken, was wir noch alles erledigen müssen und wir realisieren gar nicht, wie weit wir schon gekommen sind.“ 37:53 David: „Wenn man musiziert, ist man im hier und jetzt.“ 52:25 Boian: „Man bringt nie etwas Perfektes auf den Markt aber die Ambition muss man haben.“ 1:13:00 Boian: „Man muss den Menschen ihre Freiheit lassen und gleichzeitig dafür sorgen, dass sie sicher arbeiten können, ob zu Hause oder im Büro. “ 1:15:30 Boian: „Es gibt gewisse Sachen, die eignen sich mehr für Remote Work und es gibt Sachen, die eignen sich mehr für's Office. Die Zukunft basiert meiner Meinung nach darauf, die Vorteile beider Welten intelligent zu kombinieren.“ 1:18:06 Boian „Unternehmenskultur ist ein sehr wichtiges Thema. Unternehmenskultur muss niedergeschrieben werden, aber vor allem muss sie gelebt werden.“ 1:30:50 Boian: „Als Manager musst du deine Stärken kennen und sie da einsetzen, wo sie dem Team etwas nützen.“ 1:34:54 Boian: „Es macht Spaß mit denen zu arbeiten. Es ist ein angenehmes Zusammensitzen und Nicken.“ 1:53:53 Boian: „Jeder muss sich motivieren. Jemand der sagt, er macht nur Sachen, die ihm Spaß machen, der lügt. Alles was Spaß macht impliziert Arbeit, die keinen Spaß macht.“
Bei dem heutigen Spaziergang spricht Charlotte mit Attila Kornel. Er ist Promovend der Musikwissenschaft an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster. Die beiden sprechen über die Bedeutung von Lärm, Klängen und vor allem Stille in chinesischer Musik und darüber, dass diese keine Gegenteile sein müssen. Attila nimmt euch mit in die Kunst- und Kulturlandschaft Chinas und die Arbeitswelten eines Wissenschaftlers, dessen Datensätze aus Noten bestehen. Setzt euch zu den beiden und lasst euch inspirieren. Anmerkungen? Feedback? Ihr erreicht uns unter dav@seitenwaelzer.de.
Bei dem heutigen Spaziergang spricht Charlotte mit Attila Kornel. Er ist Promovend der Musikwissenschaft an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster. Die beiden sprechen über die Bedeutung von Lärm, Klängen und vor allem Stille in chinesischer Musik und darüber, dass diese keine Gegenteile sein müssen. Attila nimmt euch mit in die Kunst- und Kulturlandschaft Chinas und die Arbeitswelten eines Wissenschaftlers, dessen Datensätze aus Noten bestehen. Setzt euch zu den beiden und lasst euch inspirieren. Anmerkungen? Feedback? Ihr erreicht uns unter dav@seitenwaelzer.de.
Während Popmusik von jeher vokal geprägt ist, verlieren sich die rein instrumentalen Ableger oft entweder in Lofi-Beats-Hintergrundbeschallung oder übertechnisierten Prog-Opern. Die Texaner Polyphia konnten 2018 jedoch ihren Djent-Hintergrund mit einer zunehmenden Rap-Sozialisation verbinden und auf "New Levels New Devils" eine wegweisende Richtung aus instrumentalem Trap vorgeben, die in dieser Soundästhetik bisher ihresgleichen sucht. Anhand dieser möglichen Blaupause für zukünftige nicht-vokale Musikbewegungen erörtern wir nicht nur den derzeitigen Stand instrumentaler Musik, sondern auch den Einfluss von 808s und Elektronik auf klassische Rockbands und DAW-Projektdateien als die möglichen Partituren der Gegenwart. Wir fragen uns: Kann die textlose Musik wieder zeitgeistig werden? Und können wir mit dem neuen Polyphia-Album vielleicht gar den Schritt in ein neues Instrumental-Zeitalter beobachten?
Robert und Clara Schumann sind zwei Jahre verheiratet. Er fühlt sich gestört, wenn sie Klavier übt. Sie langweilt sich, weil sie nicht mehr auf Konzertreisen geht. Gemeinsam studieren sie immer wieder Partituren. Dann wagt sich Schumann an ein neues Werk: drei Quartette, Opus 41. Der Zyklus beginnt mit einem Werk in a-Moll. Der Zyklus beginnt mit einem Werk in a-Moll. Wiebke Matyschok spricht über dieses Starke Stück mit drei Mitgliedern des Vogler-Quartetts.
„Gelegentliche Heiterkeit ist das Vitamin D in meinen Partituren.“ Gordon Kampe, Komponist und für SWR2 regelmäßiger Glossist, findet musikalische Heiterkeit essenziell. Neue Kunst muss nicht immer durch leidende Komponist*innen entstehen, noch sollte man bei Mozart nur kichern. Die Mischung macht es!
Saverio Mercadante war zu Lebzeiten einer der wichtigsten Komponisten Italiens, der geniale Partituren nicht nur für die Opernbühne schrieb. Trotzdem steht er immer im Schatten von Rossini und Verdi. Alexandra Maria Dielitz stellt ihn anlässlich seines 150. Todestags näher vor.
bauhaus.film.digitally.expanded | ExpertInnengespräch [07.05.2020] moderiert von Teresa Retzer. »Die Idee war ganz einfach – daß jeweils nur eine einzige Fläche (Quadrat oder Rechteck) auf der Leinwand sichtbar sein sollte, die streng taktmäßig entweder steht oder sich bewegt.« (Werner Graeff, 1922) Die FilmkünstlerInnen am Bauhaus beschäftigten sich bereits seit den frühen 1920er-Jahren mit abstrakten Filmen. Es entstanden filmische Partituren für Formen- und Farbenspiele, teils spielerisch, teils radikal formal, teils poetisch. Neueste Erkenntnisse belegen, dass auch die Bauhaus-Studentinnen Lore Leudesdorff und Ré Soupault (geb. Erna Niemeyer) an zentralen Filmen der deutschen Filmavantgarde als Autorinnen mitwirkten. Bei einigen der »Absoluten Filme« von Walter Ruttmann und Hans Richter leisteten sie grundlegende Schritte in der Produktion. Sie waren für die Zeichnungen, die Bildrhythmen, das Bedienen der Trickkamera und die Handkolorierungen in der Filmherstellung zuständig. Die zentrale Idee des Bauhauses war es, nicht »l’art pour l’art« zu praktizieren, sondern Kunst und Erkenntnisse für möglichst viele Menschen zu schaffen. Der Entwicklung verschiedenster Industrieprodukte am Bauhaus gingen Recherche- und praktische Forschungsarbeiten voran. Viele der abstrakten Filme erforschen wie sich bewegte geometrische Körper im Raum verhalten. In den Filmen werden unzählige Bewegungsmöglichkeiten von Formen in unterschiedlichen Richtungen und aus verschiedenen Perspektiven systematisch durchdekliniert. Den größten Gegensatz zum abstrakten Film am Bauhaus stellen die Gebrauchs- und Werbefilme dar, da sie nicht direkt künstlerische Zwecke verfolgen. Die Werbefilme von Leudesdorff und Ruttmann weisen sowohl abstrakte als auch gegenständliche Elemente auf und spiegeln ihr besonderes Interesse am ästhetischen Formenvokabular der Moderne wider. In Alfred Ehrhardts Kulturfilmen ist die Prägung durch das Bauhaus deutlich erkennbar. Sie beschäftigen sich mit Abstraktion, Archaik, Urform, Oberflächenstruktur, Ornamentik, Rhythmus, Polyphonie und Serialität. Die abstrakten Filme »Komposition I/1922« und »Komposition II/1922« von Werner Graeff beziehen sich auf die reine Betrachtung der Form im Raum. Ähnlich wie die Bauhäusler Kurt Kranz und Kurt Schwerdtfeger realisierte Graeff die Filme erst nachträglich an der Werkkunstschule Folkwang. Seine schwarz-weiße Komposition entstand im Jahr 1959 und die farbige Version erst 1977.
Der israelische Dirigent Omer Meir eröffnet die neue Saison des Münchner Kammerorchesters - als Dirigent und Solist. Michael Atzinger hat mit ihm gesprochen, über den Sinn, Partituren abzuschreiben, über Alfred Schnittke und über die Maske.
Die Harfenistin Silke Aichhorn hat ihre 25. CD "Miniaturen 4" veröffentlicht, auch um die durch Corona bedingte Konzertpause zu überbrücken. Dafür hat sie etliche Partituren gesichtet sowie neues Repertoire erschlossen. Binnen zwei Monaten hat sie die Stücke aufgenommen, selbst geschnitten und die CD veröffentlicht. Marketing, Texte und Fotos inklusive. Im Gespräch erzählt sie von ihrer musikalisch- wie unternehmerischen Tätigkeit als Künstlerin.
Das Barockensemble „Der musikalische Garten“ war zu Gast bei der SWR2 Aufnahmereihe #Zusammenspielen. Die vier jungen Musiker*innen führen unbekannte Stücke aus der Barockzeit auf. Weil diese Werke des 17. und 18. Jahrhunderts oft nicht verlegt wurden, grenzt die Suche nach unbekanntem Repertoire schon mal an Forschungsarbeit. Die Musiker*innen entziffern handschriftliche Partituren und entdecken dabei Komponisten wie Gottfried Finger neu.
Seit 40 Jahren widmet sich das "Ensemble Modern" der zeitgenössischen Musik. Die Musiker wagten sich nicht nur an die Realisation unerhörter Partituren, sondern auch an ein Lebensmodell voller Idealismus und hohem wirtschaftlichen Risiko. Von Sabine Fringes / Produktion: WDR 2020 / www.wdr3.de Von Sabine Fringes.
Seit 40 Jahren widmet sich das "Ensemble Modern" der zeitgenössischen Musik. Die Musiker wagten sich nicht nur an die Realisation unerhörter Partituren, sondern auch an ein Lebensmodell voller Idealismus und hohem wirtschaftlichen Risiko. Von Sabine Fringes / Produktion: WDR 2020 / www.wdr3.de Von Sabine Fringes.
Daniel Koch, der Corona-Delegierte des Bundes, denkt überraschend über die Bewilligung von Grossveranstaltungen in diesem Sommer nach - von Fussballspielen oder Konzerten zum Beispiel. Allerdings sollen auch da Schutzkonzepte gelten. Weitere Themen: - Empörung über Boris Johnsons Chefberater - Geothermie-Kraftwerk auf der Kippe - Millionen für Stromautobahn im Boden - Hat Frankreich die Spitäler kaputtgespart? - Afrika: Zuhausebleiben als Luxus - Vom Duft der Partituren
Ob Mozart, Bach oder Beethoven. Männliche Komponisten prägen den Kanon der klassischen Musikgeschichte. Doch wie sieht es mit den Komponistinnen aus, mit Isabella Leonarda oder Rebecca Saunders? «Kontext» widmet sich den fehlenden Frauen im musikwissenschaftlichen Kanon und im Konzertbetrieb. Wolfgang Amadeus, Johann Sebastian, Ludwig: Die passenden Nachnamen kennt jeder. Aber was ist mit Emilie, Mel, Rebecca? Weder in Schulbüchern noch in den Konzerthallen sind sie besonders präsent. Auf den Spielplänen der klassischen Konzertsäle findet man sie – wenn überhaupt – selten. Partituren, Fachliteratur? Mangelware. Aber viele Komponistinnen und Musikerinnen prägten die Welt der klassischen Musik. Überwanden Hindernisse und gesellschaftliche Zwänge, um kreativ arbeiten und veröffentlichen zu können. Einige waren zu Lebzeiten sogar sehr bekannt, gerieten nach Ihrem Tod aber in Vergessenheit. Auch in der Pop- und Rockmusik müssen Frauen für ihre Sichtbarkeit kämpfen. Trotz Megastars wie Beyoncé oder Lady Gaga. Auch in der Region sind Musikerinnen in Bands und auf der Bühne untervertreten. Ein Blick auf das Line-up vieler Festivals zeigt: Männer stehen auf der Bühne, Frauen im Publikum. Die Headliner sind Männer, Machos mit Gitarren. «Kontext» stellt verschiedene Formen einer weiblichen Musikgeschichte vor – vom Buch bis zum Film. Und wir fragen: Warum werden Komponistinnen und Musikerinnen bis heute selten in den sogenannten Kanon aufgenommen? Weitere Themen: - «Komponistinnen»: Eine filmische und musikalische Spurensuche - Ein Verlag macht Furore – mit komponierenden Frauen - Streifzug statt Kanon: «These Girls»
Sie führen ein diskretes Schattendasein im Konzertsaal: die Notenwender*innen. Sie blättern den großen Pianistenstars die Partituren und sorgen dafür, dass der Künstler auf die Sekunde genau die richtigen Noten vor Augen hat. Dabei ist es so, dass im besten Fall der Konzertbesucher diese „Blätterer“ sofort nach der Vorstellung auch wieder vergisst. Falls nicht, ist etwas schief gegangen, und egal wie sorgsam ein Notenwender sich auch präpariert: Unfälle, Pech und Pannen bleiben nicht aus bei diesem Job. Nicole Strecker hat zwei Notenwender*innen getroffen und mit ihnen über Glück und Tücken ihrer Tätigkeit gesprochen.
Arturo Toscanini hat die heutige Aufführungspraxis klassischer Musik geprägt wie kaum ein anderer. Die Partitur galt ihm als oberste Instanz. Aber er war auch gefürchtet für seine Tobsuchtsanfälle, für zerrissene Partituren und zerbrochene Taktstöcke.
Die eine notiert ihre Partituren per Hand und mit Bleistift, der andere nutzt nur noch digitale Tools fürs Komponieren. Gibt es einen Unterschied im kreativen Prozess? Welche Rolle spielt überhaupt die Zugehörigkeit zu einer Generation für die Frage, ob man analog oder digital "Musik erfindet"? Mitschnitt eines Gesprächsabends vom 30.10.2019 in der Galerie "oqbo"
Stephan Ajuvo (@ajuvo) vom damals(tm) Podcast, Damon Lee von der Hochschule für Musik und Sebastian Ritterbusch trafen sich zu Gulasch-Programmiernacht 2019 des CCC-Erfakreises Entropia e.V., die wieder im ZKM und der HfG Karlsruhe stattfand. Es geht um Musik, Mathematik und wie es so dazu kam, wie es ist. Damon Lee unterrichtet seit einem Jahr an der Hochschule für Musik und befasst sich mit Musik für Film, Theater, Medien und Videospielen. Im aktuellen Semester verwendet er Unity 3D um mit räumlicher Musik und Klängen virtuelle Räume im Gaming-Umfeld umzusetzen. Auch im Forschungsprojekt Terrain wird untersucht, in wie weit räumliche Klänge eine bessere Orientierungsfähigkeit im urbanen Umfeld unterstützen können. Die Idee zu dieser Folge entstand im Nachgang zur gemeinsamen Aufnahme von Stephan und Sebastian zum Thema Rechenschieber, da die Musik, wie wir sie kennen, auch ein Rechenproblem besitzt, und man dieses an jedem Klavier wiederfinden kann. Dazu spielte Musik auch eine wichtige Rolle in der Technikgeschichte, wie beispielsweise das Theremin und das Trautonium. Die Klaviatur eines herkömmlichen Klaviers erscheint mit den weißen und schwarzen Tasten alle Töne abzubilden, die unser gewöhnliches Tonsystem mit Noten abbilden kann. Der Ursprung dieses Tonsystems entstammt aus recht einfachen physikalischen und mathematischen Eigenschaften: Wird eine Saite halbiert und im Vergleich zu zuvor in Schwingung gebracht, so verdoppelt sich die Frequenz und wir hören den einen gleichartigen höheren Ton, der im Tonsystem auch gleich benannt wird, er ist nur um eine Oktave höher. Aus einem Kammerton a' mit 440Hz ändert sich in der Tonhöhe zu a'' mit 880Hz. Neben einer Verdopplung ergibt auch eine Verdreifachung der Frequenz einen für uns Menschen angenehmen Klang. Da aber der Ton über eine Oktave höher liegt, wird dazu der wieder um eine Oktave tiefere Ton, also der Ton mit 1,5-facher Frequenz betrachtet. Dieses Tonintervall wie beispielsweise von a' mit 440Hz zu e'' mit 660Hz ist eine (reine) Quinte. Entsprechend des Quintenzirkels werden so alle 12 unterschiedlichen Halbtöne des Notensystems innerhalb einer Oktave erreicht. Nur gibt es hier ein grundsätzliches mathematisches Problem: Gemäß des Fundamentalsatzes der Arithmetik hat jede Zahl eine eindeutige Primfaktorzerlegung. Es ist also nicht möglich mit mehreren Multiplikationen mit 2 zur gleichen Zahl zu gelangen, die durch Multiplikationen mit 3 erreicht wird. Somit kann der Quintenzirkel nicht geschlossen sein, sondern ist eigentlich eine niemals endende Quintenspirale und wir müssten unendlich viele unterschiedliche Töne statt nur zwölf in einer Oktave haben. In Zahlen ist . Nach 12 reinen Quinten erreichen wir also nicht genau den ursprünglichen Ton um 7 Oktaven höher, doch der Abstand ist nicht sehr groß. Es ist grundsätzlich unmöglich ein endliches Tonsystem auf der Basis von reinen Oktaven und reinen Quinten zu erzeugen, und es wurden unterschiedliche Strategien entwickelt, mit diesem Problem zurecht zu kommen. Wird das Problem ignoriert und nur die letzte Quinte verkleinert, damit sie auf den ursprünglichen Ton um sieben Oktaven höher trifft, so entsteht eine schlimm klingende Wolfsquinte. Auch im Cello-Bau können durch Wahl der Verhältnisse der Saiten und der Schwingungsfrequenzen des Korpus fast unspielbare Töne entstehen, diese werden Wolfston genannt. In der Musik wird die erforderliche Korrektur von Intervallen auch Komma-Anpassung genannt, die beispielsweise bei Streichinstrumenten automatisch, da hier die Töne nicht auf festen Frequenzen festgelegt sind, sondern durch die Fingerposition auf dem Griffbrett individuell gespielt wird. Bei Tasteninstrumenten müssen die Töne aber im Vorfeld vollständig in ihrer Frequenz festgelegt werden, und hier haben sich historisch verschiedene Stimmungen ergeben: Nach vielen Variationen, die immer durch die Wolfsquinte unspielbare Tonarten beinhalteten, wurde ab 1681 in der Barockzeit von Andreas Werkmeister die Wohltemperierte Stimmung eingeführt, in der zwar jede Tonart spielbar, aber jeweils individuelle Stimmungen und Charaktäre vermittelten. Diese Unterschiede sollen Johann Sebastian Bach bis 1742 zum Werk Das wohltemperierte Klavier inspiriert haben, wo er die jeweiligen Eigenheiten aller Tonarten musikalisch umsetzte. Die heute am häufigsten verwendete Gleichtstufige oder Gleichmäßige Stimmung verkleinert alle Quinten statt 1,5 auf den gleichen Faktor , so dass alle Töne auf die Frequenzen festgelegt sind. Damit sind alle Tonarten absolut gleichberechtigt gut spielbar, sie klingen aber auch alle gleich, und haben alle den gleichen kleinen Fehler. Da aber gerade bei Streichinstrumenten natürlich passendere Frequenzen gewählt werden, klingen gerade synthetisch erzeugte Streicher unrealistisch, wenn sie der exakten gleichstufigen Stimmung folgen. Während bei der Klavierstimmung die Töne durch die Spannung der Saiten eingestellt werden können, so werden metallische Orgelpfeifen mechanisch mit einem Stimmeisen in ihrer Frequenz angepasst. Die Porzellanorgel ist eine ungewöhnliche unter anderem in Meissen hergestellte Form, deren Pfeifen natürlich auch mit Luft und nicht durch Vibration, wie beim Schlaginstrument des Vibraphons klingen. György Ligeti, populär bekannt durch Filmmusiken in 2001: Odyssee im Weltraum und Eyes Wide Shut, hat sich in seinem späteren Schaffenswerk auch mit exotischeren Tonsystemen auf Basis reiner Intervalle mit Streichern befasst. Beispielsweise sollte Continuum, für Cembalo, mit Mitteltöniger Stimmung gespielt werden. Um in der herkömmlichen Notation auf der Basis von 12 Halbtönen auch feinere Tonschritte bezeichnen zu können, wurden die Zeichen Halb-Kreuz und Halb-b eingeführt, die auf die Viertelton-Musik führten. Hier stellt sich die interessante Frage, ob eine Erhöhung auf 24 Tönen pro Oktave bei reinen Intervallen sich der Fehler reduziert. Diese Frage beantwortet die Berechnung des entsprechenden Faktors aus Quinten mit dem nächsten Faktor aus Oktaven und die Berechnung des relativen Fehlers, der korrigiert werden muss. Bis 53 Quinten haben folgende Kombinationen einen Fehler von weniger als 7%: Quinten n 5 7 12 17 24 29 36 41 46 48 53 Oktaven m 3 4 7 10 14 17 21 24 27 28 31 Fehler5,1%6,8%1,4%3,8%2,8%2,5%4,2%1,1%6,6%5,6%0,2% Ein sehr primitives Tonsystem kann also mit 5 Tönen aufgestellt werden, aber offensichtlich treffen 12 Töne deutlich besser. 24 Töne ermöglichen zwar mehr Tonvielfalt, verbessern aber den Fehler nicht. Erst ein Tonsystem mit 29 Tönen würde bei gleichstufiger Stimmung einen exakteren Klang als bei 12 Tönen ermöglichen. Noch besser wäre dann nur noch ein Tonsystem mit 41 Tönen pro Oktave, eine extreme Verbesserung ergibt sich bei 51 Tönen pro Oktave bei entsprechenden Problemen beim Bau einer solchen Klaviatur. Dazu haben Tonsystemerweiterungen in Vielfachen von 12 eine höhere Kompatibilität zum herkömmlichen System, und die Nähe der besseren Tonsysteme mit 29 zu 24 und 53 zu 48 zeigt, dass die Vielfachen in der Aufführung als Näherungen zu den besseren Darstellungen betrachtet werden können. Gérard Grisey (z.B. Les espaces acoustiques) und Tristan Murail sind Vertreter der Spektralisten, die in ihren Partituren erweiterte Tonsysteme verwenden. Hier sind die Tonangaben jedoch harmonisch statt melodisch gedacht, sind also in der Aufführung entsprechend zu interpretieren. YouTube: Gérard Grisey - Vortex Temporum - Ensemble Recherche Natürlich dürfen die Töne von Instrumenten nicht nur mit ihrer Grundfrequenz betrachtet werden, sondern erst das Zusammenspiel aller Harmonischen und Obertöne in Vielfachen der Grundfrequenz machen den charakteristischen Klang eines Instruments aus. Durch eine Fourier-Analyse kann mathematisch ein solches Frequenzspektrum eines Geräusches oder eines Tons berechnet werden. Oft ist hier eine überraschende Anzahl von Obertönen zu sehen, die von Menschen nicht unabhängig vom Grundton gehört werden. In der Ottoman Musik finden sich oft für west-europäische Ohren ungewohnte Harmonien, die aus ihrer langen orientalischen Geschichte andere Formen der Komposition und Tonsysteme entwickelt haben. In der Audioelektronik wurden ab etwa 1912 Röhren für Verstärker und insbesondere in der Musik verwendet, und die exakte Bauform der Bleche und Elektroden hatte deutliche Auswirkungen auf die Übertragung und Erzeugung von Spektren und Audiowellen durch Verzerrungen. Die Hammondorgel war eine sehr beliebte elektromechanische Orgel, wo anstatt von Pfeifen rotierende Zahnräder vor elektrischen Abnehmern die Töne erzeugten. Mit Hilfe von Röhren wurde in der DDR versucht, Silbermann-Orgeln als elektronische Orgeln auf Basis des Prinzips der Hammondorgel nachzubilden. Die Klangfarben der Silbermann-Orgeln wurden hier durch elektronische Rekonstruktion der Obertöne nachempfunden. Was als angenehmer Klang empfunden wird, ist eine persönliche Sache. Jedoch ist auffällig, dass der harmonische Grundklang eines Dur-Akkords einen sehr mathematischen Hintergrund hat: Die Quinte integriert den Faktor 3, bzw. 3/2, also 1.5, die große Terz den Faktor 5, bzw. 5/4 also 1.25, und die Quarte zur nächsten Oktave mit Faktor 2 ist der Faktor 4/3. Ein Zusammenspiel von so kleinen Faktoren wird bei kleinem kleinsten gemeinsamen Vielfachen wieder periodisch und ergibt einen gleichmäßigen Klang. Das persönliche Empfinden kann physiologisch mit dem Aufbau der Hörschnecke zusammenhängen, wird aber auch stark durch Erfahrungen geprägt. Musik besteht aber nicht aus einem Klang, sondern einer zeitlichen Abfolge von Konsonanz und Dissonanz, und das gilt nicht nur für neue Veröffentlichungen alter Meister von Wolfgang Rehm. So spielt Ornette Coleman mit den Erwartungen der Hörenden bis ins Chaos. YouTube: Ornette Coleman Solo - Rare! Im Google-Doodle zu Ehren von Johann Sebastian Bach hingegen versucht aus eine Vorgabe mit einem neuronalen Netz gerade die erwartete Vervollständigung im Stil von Bach zu komponieren. Eine Regelmäßigkeit oder Überraschung in der Musik kann auch im Sinne eines Informationsgehalts interpretiert werden: Sehr regelmäßige Formen sind vorhersagbar und enthalten wenig Information, die unerwartete Wendung hingegen trägt viel Information. Die als algorithmischen Komposition bezeichneten Werkzeuge werden in vielen Programmen und Geräten angeboten, beispielsweise als automatische Begleitung. Die Ergebnisse erscheinen aber nicht sehr kreativ. Bei der Verwendung von künstlichen neuronalen Netzen für die Komposition ist es leider nicht möglich im Nachhinein zu analysieren, warum und wie bestimmte Passagen erzeugt wurden: Auch wenn sie mit existierenden Beispielen mit Backpropagation trainiert wurden, arbeiten dann als Black Box, aus der nicht direkt abstrakte Entscheidungsgrundlagen reproduziert werden können. Alles Lernen setzt voraus, dass es ein Maß für die Güte gibt, was ist demnach die Qualität einer Komposition, was unterscheidet Kreativität vom Zufall und wo stimmt dies zwischen unterschiedlichen Menschen überein? Wie an prähistorischen Instrumenten zu erkennen, ist Klangerzeugung und Musik mit der Stimmbildung eng mit der Evolution des Menschen verknüpft. Recht spät entstanden Techniken zur Kodifizierung von Tonfolgen, wie beispielsweise in der Gregorianik. Es ist anzunehmen, dass der gesellschaftliche Einfluss auf die Kompositionen ihrer Zeit sehr groß war, und es jeweils auch besondere Auswirkungen wie die Blue Notes gegeben hat. Heute wird Komposition in vielen Schritten gelehrt: Angefangen von der Musiktheorie, Erlernen von Instrumenten und Musikgeschichte wird dann in Kompositionstechniken unterschiedlicher Musikepochen eingeführt. Ausgehend von den Techniken von Josquin Desprez im 15. Jahrhundert zur Verwendung des Kontrapunkt im 16. Jahrhundert, oder wie Johann Sebastian Bach den Kontrapunkt im 18. Jahrhundert nutzte. In den Notenblättern von Ludwig van Beethoven ist zu erkennen, wie er von Joseph Haydn das Komponieren auf Basis von Kontrapunkten erlernte, und auch heute mit seinen inzwischen vom Betthoven-Haus umfangreich digitalisierte Werk die Musikforschung begeistert. Ein Lehrkanon kann sich wie Kompositionstechniken über die Zeit ändern, so wie in der Mathematik früher das Riemannsche Integral Standard war, so sehen wir inzwischen den Übergang zum mächtigeren und der Wirklichkeit näheren Integralbegriff nach Lebesgue. So wie heute häufiger der neuere Begriff zum Einsatz kommt, so ist es sinnvoll und gut, auch frühere Techniken, wie auch frühere Kompositionstechniken, zu kennen und daraus lernen zu können. Im Berufsbild einer Komponistin oder eines Komponisten ist es heute meisstens nicht so, dass der Kreativität freien Lauf gelassen wird, sondern die Arbeit erfolgt in interdisziplinärer Zusammenarbeit in einem Team. Besonders für Videospielmusik oder Filmmusik wird die Komposition auf besondere Situationen hin entwickelt und erarbeitet. Wie Kreativität, Teamwork, Künstliche Intelligenz und Programmieren zu neuen Lösungen zusammenwirken kann, war auf der Gulaschprogrammiernacht auch in der Projektion der Schlangenprogrammiernacht zu sehen, wo verschiedene Programme als Schlangen in einer virtuellen Welt miteinander lebten. Der spielerische Umgang mit Algorithmen wie bei Schere, Stein, Papier führt schnell auf Spieltheorie und Herausforderungen im Hochfrequenzhandel. Literatur und weiterführende Informationen C.-Z. A. Huang, C. Hawthorne, A. Roberts, M. Dinculescu, J. Wexler, L. Hong, J. Howcroft: The Bach Doodle: Approachable music composition with machine learning at scale, ISMIR 2019. U. Peil: Die chromatische Tonleiter - Mathematik und Physik, Jahrbuch der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft, 2012. M. Schönewolf: Der Wolf in der Musik. Podcasts U. Häse, S. Ajuvo: Theremin, Folge 56 im damals(tm) Podcast, 2018. N. Ranosch, G. Thäter: Klavierstimmung, Gespräch im Modellansatz Podcast, Folge 67, Fakultät für Mathematik, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), 2015. P. Modler, S. Ritterbusch: Raumklang, Folge 8 im Podcast Neues Terrain, 2019. R. Pollandt, S. Ajuvo, S. Ritterbusch: Rechenschieber, Gespräch im damals(tm) und Modellansatz Podcast, Folge 184, Fakultät für Mathematik, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), 2018. S. Ajuvo, S. Ritterbusch: Finanzen damalsTM, Gespräch im Modellansatz Podcast, Folge 97, Fakultät für Mathematik, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), 2016. S. Brill, T. Pritlove: Das Ohr, CRE: Technik, Kultur, Gesellschaft, Folge 206, 2014. C. Conradi: Der erste letzte Ton, Systemfehler Podcast, Folge 26, 12.4.2018. C. Conradi: Elektronische Orgel made in DDR, Zeitfragen, Deutschlandfunk Kultur, 12.6.2019. G. Follmer, H. Klein: WR051 Ortsgespräch, WRINT: Wer redet ist nicht tot, Folge 51, 2012. Audiospuren Tonbeispiele von D. Lee und S. Ritterbusch MuWi: C-g pythagoräischer Wolf, CC-BY-SA, 2007. Mdd4696: WolfTone, Public Domain, 2005. GPN19 Special P. Packmohr, S. Ritterbusch: Neural Networks, Data Science Phil, Episode 16, 2019. P. Packmohr, S. Ritterbusch: Propensity Score Matching, Gespräch im Modellansatz Podcast, Folge 207, Fakultät für Mathematik, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), 2019. http://modellansatz.de/propensity-score-matching C. Haupt, S. Ritterbusch: Research Software Engineering, Gespräch im Modellansatz Podcast, Folge 208, Fakultät für Mathematik, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), 2019. http://modellansatz.de/research-software-engineering D. Lee, S. Ajuvo, S. Ritterbusch: Tonsysteme, Gespräch im Modellansatz Podcast, Folge 216, Fakultät für Mathematik, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), 2019. http://modellansatz.de/tonsysteme GPN18 Special D. Gnad, S. Ritterbusch: FPGA Seitenkanäle, Gespräch im Modellansatz Podcast, Folge 177, Fakultät für Mathematik, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), 2018. http://modellansatz.de/fpga-seitenkanaele B. Sieker, S. Ritterbusch: Flugunfälle, Gespräch im Modellansatz Podcast, Folge 175, Fakultät für Mathematik, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), 2018. http://modellansatz.de/flugunfaelle A. Rick, S. Ritterbusch: Erdbebensicheres Bauen, Gespräch im Modellansatz Podcast, Folge 168, Fakultät für Mathematik, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), 2018. http://modellansatz.de/erdbebensicheres-bauen GPN17 Special Sibyllinische Neuigkeiten: GPN17, Folge 4 im Podcast des CCC Essen, 2017. A. Rick, S. Ritterbusch: Bézier Stabwerke, Gespräch im Modellansatz Podcast, Folge 141, Fakultät für Mathematik, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), 2017. http://modellansatz.de/bezier-stabwerke F. Magin, S. Ritterbusch: Automated Binary Analysis, Gespräch im Modellansatz Podcast, Folge 137, Fakultät für Mathematik, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), 2017. http://modellansatz.de/binary-analyis M. Lösch, S. Ritterbusch: Smart Meter Gateway, Gespräch im Modellansatz Podcast, Folge 135, Fakultät für Mathematik, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), 2017. http://modellansatz.de/smart-meter GPN16 Special A. Krause, S. Ritterbusch: Adiabatische Quantencomputer, Gespräch im Modellansatz Podcast Folge 105, Fakultät für Mathematik, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), 2016. http://modellansatz.de/adiabatische-quantencomputer S. Ajuvo, S. Ritterbusch: Finanzen damalsTM, Gespräch im Modellansatz Podcast, Folge 97, Fakultät für Mathematik, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), 2016. http://modellansatz.de/finanzen-damalstm M. Fürst, S. Ritterbusch: Probabilistische Robotik, Gespräch im Modellansatz Podcast, Folge 95, Fakultät für Mathematik, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), 2016. http://modellansatz.de/probabilistische-robotik J. Breitner, S. Ritterbusch: Incredible Proof Machine, Gespräch im Modellansatz Podcast, Folge 78, Fakultät für Mathematik, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), 2016. http://modellansatz.de/incredible-proof-machine
Ob Musikerbiografien oder Partituren - auch in der Musik spielt das Buch eine große Rolle: Gedruckte Musik braucht schließlich auch Papier und einen Umschlag. Zum Welttag des Buches hat sich BR-KLASSIK-Autor Tobias Stosiek einen ganz persönlichen Weg durch die Geschichte der Musikbücher gebahnt.
Robert Trevino, demnächst mit dem MDR-Sinfonieorchester zu Gast in Bukarest, spricht mit Beatrice Schwartner über seinen Weg zur Musik, die Bedeutung von Dirigenten und Komponisten und Unterschiede zwischen Orchestern.
Es hat sich gelohnt, dass Robin Ticciati zwei Wochen Zeit für die Produktion dieser exemplarischen Brahms-Edition investiert hat. Das Ergebnis ist eine unerhört spannende Reise durch den symphonischen Kosmos dieses Komponisten. Wie weggeblasen sind aller Mehltau, alle Patina, gut durchlüftet wirken die Partituren. "Brahms reloaded", sagt Fridemann Leipold.
Drei Konzerte gibt András Schiff gemeinsam mit den Bamberger Symphonikern - in einer Doppelrolle als Solist und Dirigent. Im BR-KLASSIK-Interview spricht der Pianist über die alten und neuen Notizen in seinen Partituren - und die Stille in der Musik.
Arturo Toscanini hat die heutige Aufführungspraxis klassischer Musik geprägt wie kaum ein anderer. Die Partitur galt ihm als oberste Instanz. Aber er war auch gefürchtet für seine Tobsuchtsanfälle, für zerrissene Partituren und zerbrochene Taktstöcke.
Die Witwe Baldur von Schirachs war auch Schriftstellerin. 1986 schrieb sie über die verschollenen Partituren einen kuriosen Text. Als Dieb der Partituren und Bösewicht macht sie einen italienischen Kunstsammler aus. Wir runzeln die Braue und beenden die Suche ernüchtert.
Waren die Partituren bei Kriegsende vielleicht im Berghof am Obersalzberg? Vieles spricht dafür. Einiges dagegen. Wir wägen ab.
Jahrelang dachte man, sowjetische Soldaten hätten die Partituren 1945 aus dem Führerbunker mitgenommen. Das würde aber bedeuten, dass Hitler sie ebendort aufbewahrt hatte. Unwahrscheinlich. Denn der Tresor war zu klein. Wir messen nach.
Am Dienstag feiert Eliahu Inbal seinen 80. Geburtstag. Im Gespräch mit BR-KLASSIK erzählt der israelische Dirigent, warum er gerne Partituren liest, heute nicht mehr so streng ist und warum er seinen Namen geändert hat.
Robert und Clara Schumann sind zwei Jahre verheiratet. Er fühlt sich gestört, wenn sie Klavier übt. Sie langweilt sich, weil sie nicht mehr auf Konzertreisen geht. Gemeinsam studieren sie immer wieder Partituren. Dann wagt sich Schumann an ein neues Werk: Drei Quartette, Opus 41. Der Zyklus beginnt mit einem Werk in a-Moll.
In der Popmusik gibt es Trittbrettfahrer, die so klingen wie diese eine angesagte Band. Und es gibt Bands, von denen sagen die Leute: „Die haben ihren eigenen Sound gefunden.“ Dem Gewandhausorchester sagt man das auch nach. Aber wie kann sich ein Orchester überhaupt profilieren? Schließlich muss es sich nach Komponisten, Dirigenten und Partituren richten. Zeit für einen Saitenwechsel.Der Artikel zum Nachlesen: https://detektor.fm/musik/saitenwechsel-auf-den-spuren-des-gewandhaus-sounds
Robert und Clara Schumann sind zwei Jahre verheiratet. Er fühlt sich gestört, wenn sie Klavier übt. Sie langweilt sich, weil sie nicht mehr auf Konzertreisen geht. Gemeinsam studieren sie immer wieder Partituren. Dann wagt sich Schumann an ein neues Werk: drei Quartette, Opus 41. Der Zyklus beginnt mit einem Werk in a-moll.