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Nach den turbulenten Ereignissen der letzten Wochen scheinen sich die Lage und die Stimmungen in und um Syrien zu beruhigen. Alle politischen Kräfte sind vollauf damit beschäftigt, die Möglichkeiten der eigenen Einflussnahme unter den veränderten Bedingungen auszuloten.Ein Kommentar von Rüdiger Rauls.Unklare VerhältnisseDie größten Vorteile aus den Entwicklungen der vergangenen Tage scheinen zuvorderst die Türkei und mit ihr die Kämpfer der Nationalen Syrischen Armee (SNA) errungen zu haben. Die Erfolge haben sich auch in Gebietsgewinnen niedergeschlagen, die sie den Kurden hatten entreißen können. Auch Israel hat die Gunst der Stunde zu nutzen gewusst, indem es die Ausrüstung der syrischen Armee weitgehend vernichtet hat und sich weitere Landgewinne auf den Golan-Höhen verschaffen konnte. Sie sind bisher die eindeutigen Gewinner der Entwicklungen.Zwar ist den Rebellen aus der Region Idlib durch den Sturz Assads die Macht in Syrien wie ein reifer Apfel in den Schoß gefallen, aber das hat noch wenig zu bedeuten und darf schon gar nicht als Zeichen eigener Stärke missverstanden werden. Vielmehr zeigt es nur, wie weit die Macht Assads bereits ausgehöhlt war. Die HTS (Hayat Tahrir al-Scham) muss sich erst einmal in dieser Position festigen. Fürs Erste wissen sie noch nicht, auf welche Kräfte im Land sie sich verlassen können.Die schnelle Eroberung von Damaskus und der unerwartete Sturz von Assad haben viele Kräfte in der syrischen Gesellschaft überrascht. Wer weiß, ob sich die verbliebenen Teile der Armee den neuen Herrschern unterordnen werden? Fraglich ist auch, ob der neue Machthaber in Damaskus, Ahmad al Sharaa, mit Kampfnamen al-Golani, seine Ankündigung wird durchsetzen können, nicht zuzulassen,„dass es im Land Waffen außerhalb staatlicher Kontrolle gibt“(1) .Nach seinen Plänen sollen alle Kampfverbände ihre Waffen niederlegen und sich in die syrische Armee eingliedern lassen. Zum Verteidigungsminister wurde jedoch kein bisheriges Mitglied der syrischen Armee ernannt, sondern mit Murhaf Abu Qasra der Organisator der HTS-Offensive. Das könnte für neuen Konfliktstoff sorgen, nicht nur unter den bewaffneten Kräften selbst sondern auch im Verhältnis zu den Nachbarn. Denn damit würde das verbliebene Militärmaterial gerade jenen Kräften unterstellt, denen die israelische Armee durch ihre Bombardements den Zugriff darauf hatte entziehen wollen.Wenn auch die HTS über die politische Macht in Damaskus verfügt, so bedeutet das nicht, dass sie sich in einer gefestigten Position befindet. Die Haltung der Bevölkerung ist noch vollkommen unklar, und im Moment scheinen sich die Kämpfer aus Idlib auf nichts weiter verlassen zu können als die eigenen Kräfte. Insofern steht sie sogar weniger stabil da als Assad vor seinem Sturz. Der konnte immerhin davon ausgehen, dass die Armee auf seiner Seite steht, auch wenn diese ihn im Stich gelassen hatte, als es drauf ankam. Ob die Armee aber auf der Seite der HTS steht, ist im Gegensatz dazu von vorneherein eher unklar, vielleicht sogar zweifelhaft. Zudem wusste Assad die Russen und den Iran hinter sich....hier weiterlesen: https://apolut.net/angespannte-ruhe-in-syrien-von-rudiger-rauls/ Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
241010PC: Wem gehört das Land? – 4: Die soziale FrageMensch Mahler am 10.10.2024Fassungslos steht die ganze Welt vor der unvorstellbaren Grausamkeit, die sich seit dem 7. Oktober 2024 in Israel und Palästina abgespielt hat. Immer mehr ist ein Flächenbrand zu befürchten, zumal sie die Hisbollah aus dem Libanon, unterstützt vom Iran, immer mehr in die Auseinandersetzungen einmischt.Palästina war schon immer ein umkämpftes Land. In der jüngeren Geschichte spitze sich der Konflikt zwischen Arabern und Juden nachdem 1. Weltkrieg zu. Immer mehr Juden bauten Siedlungen auf, etablierten bald ein eigenes Militär- und Wirtschaftssystem, von dem die Araber systematisch ausgeschlossen wurden.Die Juden machten aus dem weitgehend aus Wüste bestehenden Land einen blühenden Garten und prosperierten wirtschaftlich. Die Araber wurden immer mehr zu BürgerInnen 2. Klasse. Als 1948 der Staat Israel gegründet wurde, eskalierte der Konflikt immer weiter. Durch die Aufstände gegen Israel entstanden schließlich besetzte Gebiete – die Westbank östlich des Jordans und der Gaza-Streifen am Mittelmeer. Ultraorthodoxe Juden bauten und bauen bis heute völkerrechtswidrige Siedlungen in den besetzten Gebieten und heizen den Konflikt immer weiter an. Das soziale Gefälle zwischen Israel und den Palästinensern ist immens. Das birgt Konfliktstoff – zumal beide Seiten nicht bereit sind, das Land zu teilen und auf eine 2-Staaten-Lösung zuzugehen. Beide erheben einen Totalanspruch auf das Land und sind bereit, hierfür den jeweiligen Gegner auszuradieren. Eine Lösung ist nicht in Sicht – zumal es auch ganz stark um geopolitische Interessen geht. Dazu morgen die letzte Folge „Wem gehört das Land“. Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Wilhelmine Goldmann, Ferdinand Lacina & Lucile Dreidemy im Gespräch „ROTE BANDITEN“Geschichte einer sozialdemokratischen Familie Wilhelmine Goldmann gehört zu den VertreterInnen jener Generation, die erst spät angefangen hat, Fragen zu stellen. Die Geschichte ihrer Familie, vor allem die folgenschweren Auswirkungen des österreichischen Bürgerkriegsjahres 1934, blieb ihr lange verborgen. Es bedurfte mühsamer Recherchearbeit, um sie an die Oberfläche zu holen. Das Ergebnis ist eine über das Private hinausgehende Erzählung einer österreichischen Arbeitergeschichte. Am Beispiel ihrer Eltern macht Wilhelmine Goldmann die Entwicklung der Arbeiterklasse aus tiefem Elend zu Bildung und Wohlstand sichtbar. Ausgangspunkt ist der Industrieort Traisen im südlichen Niederösterreich. Den Eltern der Autorin war trotz Schulerfolgen eine höhere Bildung verschlossen. Immerhin konnte der Vater eine Lehre als Schriftsetzer abschließen, die Mutter erkämpfte sich einen Platz in der Handelsschule. Schon in ihrer Jugend begannen beide, sich politisch zu engagieren. Als überzeugte SozialdemokratInnen kämpften sie für Gerechtigkeit und Bildung und verteidigten im Schicksalsjahr 1934 die demokratische Republik gegen die Dollfuß-Diktatur. Nach 1945 nahm Goldmanns Vater seine politische Tätigkeit in Traisen wieder auf, engagierte sich am Wiederaufbau der Republik und wurde 1961 zum Bürgermeister von Traisen gewählt. Die schmerzliche Erfahrung des Jahres 1934 hat nicht nur das Leben seiner Generation geprägt, sie ist bis heute Konfliktstoff in der österreichischen Innenpolitik. Den Hass der „Bürgerlichen“ auf die „Sozis“ hat die Autorin auch in ihrem Berufsleben verspürt und sich immer gefragt: Wo kommt er her? Ihre Familiengeschichte ist der eindringliche Versuch einer historischen Klärung, der bis heute in beiden politischen Lagern ausgewichen wird, weshalb das Trauma des Bürgerkrieges immer wieder wie eine klaffende Wunde aufbricht. Wilhelmine Goldmann: Nach dem Studium an der Wirtschaftsuniversität Wien war sie 20 Jahren in der Arbeiterkammer Wien tätig, in der Folge wirkte sie 16 Jahre lang als Managerin in Führungspositionen der ÖIAG, beim Postbus und in der ÖBB Personenverkehr AG. Danach war sie Aufsichtsrätin in verschiedenen Unternehmen, Kuratoriumsvorsitzende der Salzburger Festspiele und Universitätsrätin an der Kunstuniversität Graz. Ferdinand Lacina: Ökonom, war seit seiner Jugend in der Sozialdemokratie aktiv. Er war u.a. Bundesminister für Finanzen (1986-1995), BM für öffentliche Wirtschaft und Verkehr (1984-86), Staatssekretär im Bundeskanzleramt (1982-84) und Kabinettschef von Bundeskanzler Kreisky (1980-82). Lucile Dreidemy: Historikerin, ist Senior Lecturer am Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien, Redaktionsmitglied der Zeitschrift »zeitgeschichte« und Ko-Initiatorin der Forscher*innengruppe New Cold War Studies. Sie ist Austrofaschismus-Expertin, hat das Buch „Mythos Dollfuss » geschrieben und ist auch Mitglied der Historikerkommission zur Neugestaltung des Dollfuss Museums.
Harry Potter machte den Autor Jack Thorne weltberühmt. 2016 schrieb er zusammen mit Joanne K. Rowling das Theaterstück «Harry Potter and the Cursed Child». Bereits 2011 realisierte SRF die Schweizer Version von Thornes Hörspiel «People Snogging in Public Places» mit Joel Basman und Martin Hug. Das Jahr 1994 sorgt für eine radikale Veränderung im Leben der Familie Kellenberger. Sie nimmt Onkel Toni bei sich auf, den Bruder der Mutter. Toni ist nach jahrelanger Behandlung in der Psychiatrie nicht mehr in der Lage, ein selbständiges Leben zu führen. Zwar ist er nicht mehr aggressiv, doch sorgt der Umgang mit ihm für familiären Konfliktstoff. Besonders Sohn Martin fühlt sich weiter ausgegrenzt. Martin ist ein Sonderling, der keinen Kontakt zu den Mitschülern findet und sich deshalb für einen Autisten hält. Dazu kommt die Furcht, es könnten sich auch bei ihm mentale Störungen zeigen wie bei Toni. Aber dann beginnt jener Samstag, an dem der Traum von der grossen Party mit Musik und Knutschen zerplatzt – und Martin stattdessen sich und seinen Onkel völlig neu kennen lernt. Jack Thorne schildert in zuweilen drastischen, aber immer wieder humorvoll zugespitzten Szenen, wie ein jugendlicher Aussenseiter versucht, mit den Zumutungen des Lebens fertig zu werden. Dazu benutzt er eine raffinierte Technik nicht-linearer Rückblenden und arbeitet mit Geräuschen, Musiktiteln und TV-Ausschnitten, die für das Leben in den frühen 1990er-Jahren prägend waren. So lädt das Hörspiel auch in der Schweizer Version zu einer vergnüglichen akustischen Wiederbegegnung mit einer noch nicht ganz vergangenen Epoche ein. Mit: Joel Basman (Martin), Martin Hug (Toni, sein Onkel), Eleni Haupt (Anita, seine Mutter), Ernst Sigrist (Ruedi, sein Vater), Carolin Schär (Karin, seine Schwester), Aaron Arens (Tom, Mitschüler), Vanessa Comte (Lisa, Mitschülerin), Andrea Bettini (Toms Vater), Patricia Moreno (Sprechende Uhr), Michael Luisier (Arzt), Johannes Mayr (Gitarren-Double) Aus dem Englischen von Simon Froehling - Tontechnik: Jack Jakob - Hörspielbearbeitung und Regie: Reto Ott - Produktion: SRF 2012 - Dauer: 51' Das Hörspiel steht bis am 26.05.2022 zum Nachhören zur Verfügung.
Liebling, ich habe DIE DURCH DIE HÖLLE GEHEN geschrumpft: JACKNIFE ist ein kleines Post-Vietnam-Drama. Und obendrein vielleicht ein früher Mindfuck-Film? Zumindest, wenn man Patricks kruden Theorien glaubt. Was wir wissen: In dem Film spielt De Niro einen Veteranen, der seinen Kameraden David aus einem posttraumatischen Tief heraushelfen möchte, sich dabei aber in dessen Schwester Martha verliebt. Konfliktstoff für ein Kammerspiel.
Wie hält es die neue Regierung mit der Religion? Bei der Vereidigung vertraute nur etwa jeder Zweite auf Gott, Olaf Scholz ist der erste konfessionslose Kanzler Deutschlands. Auch im Koalitionsvertrag steckt reichlich Konfliktstoff.Von Michael Hollenbachwww.deutschlandfunkkultur.de, ReligionenDirekter Link zur Audiodatei
Artikel zum Podcast: https://bit.ly/3dfJw32
Wer künftig Märkte dominieren will, muss sich rasch digitalisieren. Ein Schlüsselprodukt dafür sind Halbleiter, landläufig „Chips“. In modernen Produkten sind sie es, die sämtliche Abläufe steuern und organisieren. Smartphones etwa wären ohne sie schlicht unmöglich, auch in Pkw gibt es kaum noch eine Funktion, die ohne Chips auskommt – egal ob es ums Lenken, Steuern, Schalten oder Bremsen geht. Vom autonomen Fahren ganz zu schweigen. Das Problem ist nur: Es gibt zu wenige von diesen Chips. Auto-Hersteller mussten deswegen schon mehrfach die Produktion aussetzen. Das Problem ist aber noch viel größer: Denn weil Chips darüber entscheiden, wer künftig welche Märkte beherrscht, hat das Thema die Schaltzentralen der Supermächte USA und China erreicht. Halbleiter sind zu einem Konfliktstoff der globalen Machtpolitik geworden. In diesem Podcast diskutiert Angela Maier, Reporterin des manager magazins, mit den beiden Chefredakteuren Sven Clausen und Martin Noé, woher der Mangel kommt, wie gefährlich die Situation für die europäische und deutsche Industrie ist und ob eine staatlich finanzierte Riesenfabrik für Halbleiter in Europa wirklich eine gute Idee ist. Dieser Podcast wurde produziert von Philipp Fackler Anzeige: +++ Im Jahr 2050 werden circa 10 Milliarden Menschen auf der Erde leben. Gleichzeitig wird die Bevölkerung immer älter. Wie kann die Ernährung nachhaltig gesichert werden? Und wie können die Menschen gesund bleiben und auch im Alter ein gutes Leben führen? Bayer leistet mit Innovationen einen wichtigen Beitrag zur Lösung dieser Herausforderungen. Interesse an der Zukunft von Gesundheit und Ernährung? Erfahren Sie mehr auf bayer.de/biorevolution +++ Anzeige: "Intelligente Netzwerke für den Mittelstand? O2 Business macht‘s möglich. Das neue Smart Network ermöglicht auch mittelständischen Unternehmen die einfache und sichere Anbindung einzelner Standorte und definiert Vernetzung neu. Jetzt informieren auf o2business.de" See omnystudio.com/listener for privacy information.
Als Kaiser Konstantin seine Residenz in die östliche Reichshälfte, ins ferne Konstantinopel verlegte, konnten die Päpste in Bedrängnissen immer seltener auf die Hilfe von Ostrom hoffen. Im Laufe der Zeit richteten sie ihren Blick auf das aufstrebende Frankenreich. Es dauerte nicht lange, bis es zu engen Bündnissen mit dessen Herrschern kam. Am 25. Dezember des Jahres 800 krönte Papst Leo III. (795-816) den Frankenkönig Karl in St. Peter zum Kaiser. Papst und Kaiser sahen sich seit den Zeiten Karls des Großen als die Häupter der Christenheit; aufeinander hin geordnet sollten sie gemeinsam Sorge für die Kirche tragen. Doch in diesem Verhältnis lag oft viel Konfliktstoff. Bisweilen kam es sogar zur Eskalation.Darüber spricht Robert Rauhut mit dem Historiker Ulrich Nersinger in Folge 3.--Eine EWTN.TV Produktion 2020www.ewtn.tv
Baraa Bolat ist 25 Jahre jung, Österreicherin mit tunesischen Wurzeln, Model und Influencerin. Und sie trägt Hijab (Kopftuch). Damit ist sie nicht nur jenen ein Dorn im Auge, die mit dem Kopftuch ein Problem haben. Auch gläubige Muslime kritisieren sie – unter anderem, weil sie 2019 an „Austria's Next Topmodel“ teilnahm (4. Platz). Doch Baraa ist eine starke Frau. Ihr Hijab trägt sie seit dem 13. Lebensjahr aus reiner Überzeugung. Und Modeln und Kopftuch sei absolut kombinierbar, sagt sie. Wie genau sie das macht und sie über die Kopftuch-Debatte denkt, das hat Tess sie in dieser „Gastgedanken“-Folge gefragt.
Die Kanzlerin warnt in Wahlkämpfen gern vor "rot-rot-grünen Experimenten". Linken-Chefin Katja Kipping und der SPD-Linke Ralf Stegner glauben an ein linkes Bündnis jenseits der Union. Wie viel Konfliktstoff gibt es noch zwischen SPD und Linkspartei? Sie haben Themenvorschläge oder Feedback zu unserem Podcast? Sprechen Sie auf unsere Mailbox oder schicken Sie uns eine Sprachnachricht per WhatsApp – beides unter der Nummer +49 40 38080 400. Sie können uns auch E-Mail an stimmenfang@spiegel.de schicken. Eine Übersicht aller bisherigen Stimmenfang-Episoden finden Sie hier: http://www.spiegel.de/thema/stimmenfang_podcast/ ANZEIGE Stimmenfang wird heute präsentiert von Audi. Denn Audi startet gerade die zweite Staffel des e-tron Podcast "Die Zukunft ist elektrisch" und macht Elektromobilität für Hörer erlebbar. Dafür besucht das Podcast-Team diverse Events und spricht mit Mobilitäts-Experten und Nutzern über wissenswerte Aspekte des Fahrens in der Zukunft. In der ersten von sechs Folgen erwartet Sie ein spannender akustischer Rundgang durch das e-tron@airport-Event am Flughafen München. Sie werden dabei Teil einer Testfahrt mit dem Audi e-tron und erhalten Einblick in Workshops und Themen der Erlebniswelt vor Ort. Den Podcast "Die Zukunft ist elektrisch" finden Sie auf allen gängigen Podcatchern. https://itunes.apple.com/de/podcast/die-zukunft-ist-elektrisch/id1435792120
Wenn Konfliktstoff im Raum steht, hat man die Wahl: man kann entweder daran arbeiten, man kann sich dem Konfliktstoff entziehen oder man kann den Streit vom Zaun brechen. Wenn Konfliktstoffe langfristig belastend sind, muss man anders mit ihnen umgehen, als wenn sie zeitlich, thematisch oder örtlich begrenzt sind.
Leben Lieben Lassen- Inspirationen zu Persönlichkeit, Beziehung und Selbstliebe
Recht haben oder Lösungen finden? Warum destruktiver Streit ein Beziehungskiller ist und wie Du Konflikte ohne Verletzungen klären kannst. Destruktiver Streit Erinnerst Du Dich an den letzten großen Streit mit Deinem Partner oder einem anderen wichtigen Menschen? Weißt Du noch, wie sauer Du warst, wie wütend oder verletzt? Wie enttäuscht von diesem Menschen, den Du doch eigentlich so liebst? Und vielleicht hast Du sogar selbst so richtig ausgeteilt, hast mal alles rausgelassen was Dich schon lange nervt. Gerecht oder ungerecht- wen interessiert das schon, wenn man erst mal richtig hochgefahren ist- dann geht es meist nur noch darum Recht zu haben, den kritischen Zeigefinger zu erheben, um so die Schuld des Anderen zu beweisen. Denn eins ist klar: Du bist hier das Opfer! Und deshalb hast Du Recht... Okay, ich hab jetzt ein bisschen übertrieben- aber ich bin sicher, dass Du diese "Aber Du..." , und "Nie machst Du...", "Immer muss ich..." Anklagespiele auch recht gut kennst. Und wenn Du ehrlich bist, geht es Dir in diesem Moment gar nicht mehr darum, Lösungen zu finden. Wenn wir streiten, wollen wir Recht haben, wir kämpfen- und zwar gegeneinander und nicht miteinander. Nicht immer streiten Paare allerdings so temperamentvoll und lautstark. Manchmal ist es eher ein "kalter Streit", der mit knappen, sarkastischen Sprüchen einhergeht, oder durch Abblocken, Ignorieren und Distanziertheit Verletzungen hervorruft. Glaube nicht, dass sich anschweigen oder die kalte Schulter zeigen, besser ist als sich lautstark zu streiten. Es ist nur eine andere Spielart. Das Problem nämlich ist immer dasselbe. Es wird keine wirkliche Lösung gefunden, zumindest keine konstruktive. Verdrängen, nachgeben und den Ärger runterschlucken, oder so tun, als sei nichts ist vielleicht kurzfristig hilfreich. Erst einmal kehrt Beziehungsfrieden ein. Zumindest scheint es so. Langfristig aber kochen die immer selben Probleme in der Beziehung hoch und deshalb auch irgendwann über. Der Versöhnungssex ist am schönsten Das mag sein, aber es ändert nichts daran, dass nach jedem destruktiven Streit Reste von Verletzungen bleiben, auch wenn die Versöhnung noch so schön war. Man entschuldigt sich vielleicht, verzeiht selbst und doch bleibt da noch irgendetwas zurück, tief innen. Wie Plaque legen sich bei jedem destruktiven Streit kleine Ablagerungen auf die Lebendigkeit der Beziehung. Unmerklich oft entsteht so mit der Zeit eine innere Abhärtung, das Vertrauen bekommt Risse, und irgendwann ist die Beziehung starr und leblos. Das passiert natürlich nicht sofort. Manchmal zeigt sich erst nach Jahren, dass die immer und immer wiederkehrenden gegenseitigen Verletzungen großen Schaden angerichtet haben. Dann hat man längst aufgehört, zu streiten. Bringt je eh nichts. Resignation ist angesagt, die Kluft zwischen den Partner ist wie ein Krater, groß und scheinbar unüberwindlich. Die Beziehung hat sich abgekühlt. Beziehungen sterben nicht aus mangelnder Liebe- sie sterben an mangelnder Kommunikation Das erlebe ich in der Paarberatung sehr häufig. Es gibt Paare, die seit Jahren nicht mehr über sich selbst und die Beziehung mit Ihrem Partner gesprochen haben. Sie sprechen auch während der Sitzung nicht mit dem Partner, sondern über ihn. Manchmal sogar in der dritten Person. Sie sind soweit entfernt voneinander wie der Mond und die Sterne. Die Körpersprache ist abgewandt. Auf die Frage, was sie noch verbindet, werden die Kinder angeführt, oder das Haus dass man gemeinsam gebaut hat. Auch die Gewohnheit. Das Leben funktioniert halt irgendwie, man lebt nebeneinander her. Ganz normal. Von Liebe, Leidenschaft, gemeinsamer Freude oder Zielen keine Spur. Zweckgemeinschaft. So ist es eben nach vielen Jahren Beziehung. Gemütliche Langeweile. So muss es aber nicht sein! Genau deshalb ist ja es so überaus wichtig, zu lernen wie man gelingend Probleme lösen kann und wie man miteinander im Gespräch bleibt. Und das Gute daran ist, dass man jederzeit damit anfangen kann. Ein Paar, dass nicht miteinander spricht, verlernt sich kennen Das Leben ist voller Veränderungen, jeden Tag passiert etwas Neues. Wir begegnen Menschen, wir lernen, wir lassen und inspirieren, wir machen Erfahrungen, ziehen Schlussfolgerungen. Dadurch verändern wir uns jeden Tag ein klein wenig. Es ist kaum zu spüren. Und doch passiert es, jedem von uns. Nach einigen Jahren Beziehungen denkst Du vielleicht, Du kennst Deinen Partner. In und auswendig sogar, was soll es da Neues geben. Die traurige Wahrheit ist, wenn Du nicht mit Deinem Partner im Gespräch bleibst, verlernt Ihr Euch kennen. Ihr habt kein Update mehr voneinander. Dann lebst Du mit einem Bild von Deinem Partner, dass Du für die Realität hältst, doch damit kannst Du total danebenliegen. Und irgendwann wachst Du auf und staunst, wie weit Ihr Euch voneinander entfernt habt. Versteh mich nicht falsch, ich möchte keine Beziehungsschreckgespenster an die Wand malen. Aber vielleicht hilft Dir die Erfahrung anderer Paare dabei, genau diesen Fehler nicht zu machen und einfach miteinander reden zu lernen. Deshalb verrate ich Dir jetzt das Geheimnis gelingender Beziehungsgespräche. Wenn Du diese Methode ausprobierst, wird sich etwas in Deiner Beziehung verändern. Das verspreche ich Dir. Regelmäßige, lösungsorientierte Beziehungsgespräche Alles was ich Klienten weitergebe, habe ich selbst probiert und für gut befunden. Glaub mir, ich kenne so gut wie alle Beziehungsfallen nicht nur in der Theorie. Und das hilft mir in meiner Arbeit mit Paaren wirklich weiter. Deshalb ist es mir so wichtig, dass Anleitungen nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis funktionieren. Aus den wirksamsten, bekannten Methoden habe ich eine Anleitung zusammengestellt, die schon vielen Paaren weitergeholfen hat. Hier kommt Sie: Die Grundlagen: - Regelmäßigkeit ist für Beziehungsgespräche sehr wichtig. Vereinbare mit Deinem Partner einen festenTermin, verabredet Euch so wie früher. Das gilt besonders, wenn Ihr wenig Zeit habt. Dieser Termin ist wichtig. Es geht schließlich um Eure Beziehung. Nehmt Euch ein oder zwei Stunden, in denen Ihr völlig ungestört seid. Am besten einmal pro Woche. Und wichtig: Handy ausschalten! - Begrenzt die Zeit. Gerade für Männer sind Beziehungsgespräche oft anstrengend. Wenn es erst einmal losgeht, scheint das irgendwie nie aufzuhören. Und am Ende ist man(n) doch wieder Schuld! Das höre ich von Männern immer wieder. Auch deshalb ist Struktur wichtig für Beziehungsgespräche. Wenn Ihr mit 20 oder 30 Minuten beginnt, ist das für den Anfang schon genug. Am besten, Ihr stellt Euch einen Kurzzeitwecker. - Einigt Euch auf ein Thema! Wenn Ihr jeweils nur ein Thema besprecht, ist das vollkommen ausreichend. Zu viele Themen lassen die Gespräche ausufern und sorgen schnell für neuen Konfliktstoff. - Vorbereitung ist alles! Nimm Dir vor jedem Gespräch 10 Minuten Zeit und mach Dir in Ruhe ein paar Gedanken zu dem, was Dir am Herzen liegt und was Du gerne sagen möchtest. Wenn Du Dir Notizen machst, geht es noch besser. Erkläre Deine Sichtweise aus der Ich- Perspektive. Keine Vorwürfe, kein verbaler Zeigefinger, keine Anschuldigen. Wie das genau geht, erkläre ich Dir im nächsten Absatz. - Zuhören ist eine Kunst. Wenn einer spricht, hört der andere einfach nur zu. Kein Unterbrechen, keine Kommentare, kein Augenrollen, keine zynischen Bemerkungen. Wenn Dein Partner spricht, hörst Du ihm einfach nur zu. Sonst nichts. Glaub mir, das klingt einfach, ist aber in Wirklichkeit ganz schön anstrengend. Das wirst Du sicher selbst bald merken. - Verständnisfragen sind okay. Wenn Dein Partner seine Sichtweise erklärt hat, kannst Du ihm sagen, was bei Dir angekommen ist und noch einmal nachfragen, ob Du das richtig verstanden hast. Vielleicht brauchst Du auch noch eine weitere Erklärung, um wirklich zu verstehen was Dein Gegenüber meint. Ablauf - Was ist mir an dem Thema wichtig? Beschreibe das Problem oder Thema aus Deiner Sicht. Wie stellt sich das Ganze für Dich dar? Erkläre Deinem Partner Deine Welt. Glaube nicht, dass Dein Partner doch wissen muss wie Du das siehst. Das stimmt nicht. Es ist Deine Aufgabe, es ihm zu erklären. Welcher Aspekt des Problems hat für Dich die größte Bedeutung. Wie stellt sich das dar? Bleibe dabei in der Ich- Haltung und vermeide den verbalen Zeigefinger. - Das bedeutet für mich, oder: ich frage mich dann, ob: Was bedeutet das für Dich genau? Was denkst Du dann? An was erinnert Dich diese Situation. Wie geht es Dir damit. Welche Fragen stellst Du Dir in so einer Situation? Lass Deinen Partner in Deine Gedankenwelt eintauchen, er hört Dir zu. - Ich fühle mich dann... Wie fühlst Du Dich in der Situation? Was geht in Deinem Innenleben vor? Benenne die leidvollen oder widersprüchlichen Gefühle, die für Dich in der Situation aktiv werden. Bleibe auch hier konsequent in der Ich-Haltung. Sprich von Dir. - Was wünschst Du Dir statt dessen? Formuliere einen Wunsch oder eine Bitte an Deinen Partner in Bezug auf das Thema oder Problem. "Ich wünsche mir, dass...Kannst Du das für mich tun?" Achte darauf, dass es keine Forderung wird, die Du aussprichst. - Bedanke Dich, dass Dir Dein Partner zugehört hat. Das ist wichtig. Frage Ihn, was bei Ihm angekommen ist. Ergänze vielleicht noch das eine oder andere. Lass es aber nicht in eine Diskussion ausarten. Fasst Euch an dieser Stelle besser kurz. Nun wechselt Ihr die Position. Du hörst aufmerksam zu. Dein Partner beschreibt genau wie Du das Thema nach den genannten Schritten aus seiner Perspektive. Gehe sicher, dass Du alles richtig verstanden hast. - Welche Lösungsvorschläge kannst Du machen? Überlegt Euch jetzt jeder 1 bis maximal 3 Lösungsvorschläge zu dem Thema. Jetzt, wo Ihr Eure verschiedenen Sichtweisen kennt, ist das sehr viel einfacher. - Jeden Vorschlag abwechselnd und einzeln bewerten. Auf einer Skala von 1 bis 10, wenn eins schlecht und 10 ganz wunderbar ist- wie würdest Du diesen Vorschlag bewerten? Stimmt abwechselnd über jeden Vorschlag einzeln ab, und zwar jeder für sich. Wenn der Durchschnitt Eurer Bewertungen über 7 ist, wird er notiert. Alles, was unter dem Durchschnitt 7 ist, sieht eher nach einem faulen Kompromiss aus. Alles unter 5 könnt Ihr getrost vergessen. Wichtig dabei ist, nicht zu diskutieren und zu argumentieren, sondern intuitiv abzustimmen. Das beugt der Gefahr von neuem Streit vor und ist dennoch sehr wirkungsvoll und stimmig. Wenn alles gut gelaufen ist, habt Ihr jetzt mindestens einen Lösungsvorschlag, mit dem beide gut leben können. Sozusagen eine win-win Situation, anstatt eines faulen Kompromisses. Ihr habt Euch zugehört und verstanden- und das war mit Sicherheit ein sehr eindrucksvolles und intensives Erlebnis. Manchmal entstehen dabei auch sehr berührende, emotionale Momente. Das ist richtig und wichtig. Sich auf diese Weise einander zu öffnen ist sehr bewegend. Wenn es sich gut anfühlt, könnt Ihr Euch während des Gespräches auch an der Hand halten, um die Verbindung zu spüren. Mach Dir bitte keine Sorgen, wenn Momente des Schweigens entstehen. Auch das ist möglich. Meist sind Sie voller Intensität und Gefühl. Die Praxis der Lösungsorientierten Paargespräche ist einfach, aber nicht leicht. Die Schwierigkeit besteht darin, bewusst neue Pfade der Kommunikation zu beschreiten, anstatt in die immergleichen, automatischen Muster zu verfallen. Und wie alles, was wir neu lernen, geht das am Anfang etwas holprig. Deshalb ist es gut, eine Struktur und einen Ablaufplan zu haben. Mit der Zeit merkst Du ganz von allein, dass es einfacher wird. Immer wieder erlebe ich, dass Paare dann die Methode etwas abändern, also für sich passend machen. Die Wirksamkeit der Lösungsorientierten Paargespräche beruht auf Achtsamkeit, wirklichem Zuhören und einer konsequenten Ich- Ansprechhaltung. Unter anderem habe ich dafür auf die Praxis der "Zwiegespräche" von Lucas Möller, aber auch auf die Methodik der "Gewaltfreien Kommunikation" von Marshall B. Rosenberg und der Lösungsorientierten Kurzzeittherapie von Steve des Shazer und Insoo Kim Berg zurückgegriffen. Alle Quellen findest Du in den Shownotes. Probier es aus, ich bin gespannt was Du dabei herausfindest. Vielleicht möchtest Du auch Deine Erfahrungen mit mir teilen, darüber würde ich mich wirklich freuen. Gerne kannst Du mir auch schreiben, wenn Du noch Fragen dazu hast. . Ich wünsch Dir auf jeden Fall viel Erfolg. Bis bald, Deine Claudia Bechert-Möckel Folge direkt herunterladen
In dieser speziellen Episode versuchen sich Elias und Oli an einer Erklärung des Nahostkonfliktes. Das Besondere dabei ist, sie sind live in einer Bar in Saarbrücken und stellen sich dort den Fragen der Besucher. Elias erzählt euch von den Beginnen des Konfliktes im osmanischen Palästina, den verschiedenen Verträgen während des Ersten Weltkrieges und von den vielen Nahostkriegen. Auch schaut er auf das israelische Vorgehen in den besetzten Gebieten. Oli stellt euch verschiedene Friedensansätze für ein friedliches Palästina vor, die in den letzten Jahren entwickelt wurden. Auch an dieser Stelle möchten wir uns noch einmal ganz herzlich beim Synop bedanken, dass es uns die Möglichkeit eines Liveauftrittes ermöglich hat! Und wie versprochen gibt es hier auch den Soundtrack zu diesem Abend: https://open.spotify.com/user/11133116287/playlist/1WMphkVUeG8ODWPy7gS4kp?si=1lOQKvlPRjexhkd3W08sEw Wollt ihr mehr zum Nahostkonflikt erfahren, empfehlen wir euch folgende Werke: Asseburg, Muriel: Der Nahostkonflikt: Geschichte, Positionen, Perspektiven, Bonn 2016. Berlowitz, Shelley, Die Erfahrung der Anderen. Konfliktstoff im palästinensisch-israelischen Konflikt, Konstanz 2012. Bunzl, John: Israel im Nahen Osten: eine Einführung, Wien, Böhlau 2008. Flapan, Simcha: Die Geburt Israels. Mythos und Wirklichkeit, Frankfurt a.M. 2015. Golani, Motti: From Civil War to interstate War and back again. The War over Israel/Palestine, 1945–2000, in: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History 1 (2005), S. 54–70. Hersh, Seymour M.: Atommacht Israel. Das geheime Vernichtungspotenzial im Nahen Osten, München 1991. Johannsen, Margret: Der Nahost-Konflikt, Wiesbaden 2006. Klein, Uta (Hrsg.): Gewaltspirale ohne Ende?: Konfliktstrukturen und Friedenschancen im Nahen Osten, Schwalbach/Ts. 2002. Krämer, Gudrun: Geschichte Palästinas: von der osmanischen Eroberung bis zur Gründung des Staates Israel, München 32002. Morris, Benny (Hrsg.): One state, two states: resolving the Israel Palestine conflict, New Haven [Conn.] 2010. Morris, Benny: Righteous victims: a history of the Zionist-Arab conflict, 1881 - 1999, London 2000. Morris, Benny: Israels border wars, 1949 - 1956: Arab infiltration, Israeli retaliation, and the countdown to the Suez war, Oxford 1997. Pappé, Ilan: Die ethnische Säuberung Palästinas, Frankfurt am Main 42008. Sand, Shlomo: Die Erfindung des Landes Israel: Mythos und Wahrheit, Berlin 2014. Śegev, Tom: Die ersten Israelis: die Anfänge des jüdischen Staates, München 2008. Śegev, Tom: 1967: Israels zweite Geburt, Bonn 2007. Steen, Klaus: Der Nahost-Konflikt: Ursachen, Grundprobleme und Lösungsversuche; die Entwicklung der Konfliktdynamik im Nahen Osten und ihre Bedeutung für die internationale Politik, Oldenburg 2008. Steininger, Rolf: Der Nahostkonflikt, Frankfurt a.M. 52009. Tessler, Mark: A history of the Israeli-Palestinian conflict, Bloomington [u.a.] 1994. Bewertet den Podcast bitte bei iTunes und anderen Verzeichnisses und lasst uns Feedback und Kommentare da. Ihr erreicht uns bei Facebook, auf Twitter und YouTube sowie telefonisch unter 0351/841 686 20 oder per Mail.