Der Crime-Podcast der Braunschweiger Zeitung – alles rund um spannende Kriminalfälle in der Region. Wir sprechen mit Ermittlern und Experten über die Jagd nach Verbrechern und blicken gemeinsam mit unseren Redakteuren auf die Hintergründe der spektakulärsten Verbrechen in der Region zwischen Harz und Heide.
Braunschweiger Zeitung / Wolfsburger Nachrichten
Deutschlands bekanntester Profiler Axel Petermann spricht über die Jagd nach Mördern und seine spektakulärsten Fälle – von A bis Z.
Das Grauen in Menschengestalt wurde von Zeitgenossen wahlweise als Schlächter, Vampir, Werwolf oder Kannibale bezeichnet. Der Name des Mannes war Fritz Haarmann – der bekannteste deutsche Serienmörder aller Zeiten.
Ex-Kripo-Chef Jürgen Schmidt berichtet beim Live-Crime-Talk am 21.11.2024 in Braunschweig über die Jagd nach dem „Torso-Mörder“
Als Gifhorner Kripo-Chef war Jürgen Schmidt an den Ermittlungen zu 142 Tötungsdelikten beteiligt. Dazu gehören einige der spektakulärsten Verbrechen überhaupt in unserer Region wie der Dreifach-Mord in einer Gifhorner Kleingartenkolonie, der Waller Babymord oder der Torso-Mörder. Schmidt spricht in der neuen Episode von „Tatort Niedersachsen“ über die spektakulärsten Fälle seiner Karriere und die Wege, die Kriminalisten einschlagen, um Täter zu erwischen – von A bis Z.
Am 4. November vor 10 Jahren wurde der 17-jährige Tom-Finn unter der Graffiti-Brücke von einem unbekannten Wagen erfasst. War es vielleicht sogar ein Tötungsdelikt?
Gnadenlos attackierte der Ehemann seine Frau. Ob sie dabei stirbt, war ihm gleichgültig.
Die Entdeckung der Leiche von Marcus R. dürfte schrecklich gewesen sein: Der tote Körper lag schon mehrere Tage in der Wohnung in Salzgitter-Lebenstedt, als der Vater nach seinem Sohn schauen wollte.
Andreas Schweiger, Wirtschaftschef der Braunschweiger Zeitung, spricht mit Gastgeber Hendrik Rasehorn über Mr. Volkswagen, Martin Winterkorn.
Überall war Blut in der Wohnung. Auf dem Sofa saß noch der Leichnam des Getöteten, dessen Körper furchtbar zugerichtet war.
Die Bundesanwaltschaft klagt 26 mutmaßliche Reichsbürger an, die als Mitglieder der "Patriotischen Union" einen Putsch planten, um den Bundestag zu stürmen, Prinz Reuß als Staatsoberhaupt einzusetzen und die demokratische Ordnung zu beseitigen.
Ein Syrer spielt einen Auftragskiller, der Hass der Auftragsgeber sitzt so tief.
Der Ex-Gefängnisarzt war Gast beim 3. Crime-Talk im Medienhaus. Er sprach über herausragende Täter und stellte sich den Fragen.
Von Schwerkriminellen und ihren Bewachern: Deutschlands bekanntester Knast-Experte Joe Bausch spricht über das harte Leben in Haftanstalten - von A bis Z.
Der neue Podcast kreist um einen historischen Braunschweiger Fall, seine Sogwirkung auf einen berühmten Autor und ein Theaterstück dazu.
Im Februar beginnt vor dem Braunschweiger Landgericht der Prozess gegen den 47 Jahre alten Christian B.
Für den 10-jährigen Vincent aus Wolfsburg endet eine fünftägige Klassenfahrt tödlich.
"Man muss sich bei jedem Menschen alles vorstellen können", erklärt Oberstaatsanwältin Ute Lindemann.
Deutschlands bekanntester Profiler Axel Petermann spricht über die Jagd nach Mördern und seine spektakulärsten Fälle – von A bis Z.
Hans Tepelmann war der Erbe des Braunschweiger Vieweg-Verlags: Und wurde wegen seiner psychischen Erkrankung von den Nazis getötet. Wie ihm erging es hunderten Patientinnen und Patienten der Landes-Heil- und Pflegeanstalt Königslutter.
Kaum beginnt der Herbst, die Tage werden früher dunkel und bleiben es auch länger, ziehen die Zahlen der (versuchten) Einbrüche in Wohnungen und Häuser wieder spürbar an. Wer einmal einen Tatort sehen konnte, den Diebe durchwühlt haben, um Geld, Gold, Schmuck oder Technik zu finden, der weiß, welch verheerende psychische Folgen dies für die betroffenen Bewohner haben kann. Doch nicht nur dies: In Folge 33 unseres Podcasts „Tatort Niedersachsen“ berichteten Polizeibeamte, dass es auch Täter gibt, denen Wertgegenstände nicht reichen, die ihre Opfer darüber hinaus auch noch demütigen wollen. Die beiden Polizisten und Präventionsexperten gaben in der Folge außerdem Tipps, auf welchen Wegen Einbrecher ins Haus gelangen und worauf es deshalb beim Schutz der eigenen vier Wände ankommt. Doch was unternimmt die Polizei eigentlich gegen Einbrecher? Diese Frage klären wir im neuen Crime-Podcast. Als Gesprächspartner begrüßt Redakteur Hendrik Rasehorn die beiden Beamten Marian Zugehör und Jörn Memenga. Beide sind Mitglieder der Polizeiinspektion Braunschweig. Zugehör arbeitet im Kriminaldauerdienst: Er ist einer der ersten Beamten am Tatort und sichert Spuren. Memenga gehört dem ermittelnden Bereich an. Beide geben Einblick in ihre spannende Arbeit und die Jagd auf die Kriminellen, die oft genug auch zum Erfolg führt. Sie verraten auch etwa, was Einbrecher so treiben, wenn die einmal ins Haus hineingekommen sind. Da wird gar nicht so selten einmal Kühlschrank geöffnet ... Wenn die angebissene Pizza zurückbleibt, dürften sich die Hausbewohner darüber zwar ärgern, aber die Polizei bekommt so einen prima Spurenträger. Der Podcast erscheint mit Blick auf den Tag des Einbruchschutzes am 29. Oktober 2023. Polizeidienststellen bundesweit informieren an diesem Tag Interessierte rund um das Thema Einbruchsschutz.
Was geht im Kopf eines Mörders vor? Warum gibt es Menschen, die andere Menschen töten? Und was bringt einen Mörder dazu, freiwillig zu gestehen? Um diesen und weiteren Fragen auf den Grund zu gehen hat unsere Redakteurin Nathalie Schlie mit Andreas K. (Name geändert), einem verurteilten Mörder gesprochen, der in dieser Podcast-Sonderreihe von Tatort Niedersachsen selbst zu Wort kommen wird. Der Mord an Monika B. (Name ebenfalls geändert) liegt schon mehr als 30 Jahre zurück. Gestanden hat Andreas K. ihn aber erst 2017. Seitdem sitzt er seine lebenslange Haftstrafe ab. Ein Gespräch über seine Kindheit, die Tat und sein Geständnis über 25 Jahre später. Im Podcast spricht Nathalie Schlie außerdem mit dem bekannten Fallanalytiker und Kriminalisten Axel Petermann aus Bremen und mit Prof. Dr. Jürgen Mauthe, einem Psychiater und Neurologen aus Braunschweig, über die Tat und die Beweggründe von Andreas K.
Was geht im Kopf eines Mörders vor? Warum gibt es Menschen, die andere Menschen töten? Und was bringt einen Mörder dazu, freiwillig zu gestehen? Um diesen und weiteren Fragen auf den Grund zu gehen hat unsere Redakteurin Nathalie Schlie mit Andreas K. (Name geändert), einem verurteilten Mörder gesprochen, der in dieser Podcast-Sonderreihe von Tatort Niedersachsen selbst zu Wort kommen wird. Der Mord an Monika B. (Name ebenfalls geändert) liegt schon mehr als 30 Jahre zurück. Gestanden hat Andreas K. ihn aber erst 2017. Seitdem sitzt er seine lebenslange Haftstrafe ab. Ein Gespräch über seine Kindheit, die Tat und sein Geständnis über 25 Jahre später. Im Podcast spricht Nathalie Schlie außerdem mit dem bekannten Fallanalytiker und Kriminalisten Axel Petermann aus Bremen und mit Prof. Dr. Jürgen Mauthe, einem Psychiater und Neurologen aus Braunschweig, über die Tat und die Beweggründe von Andreas K.
Was geht im Kopf eines Mörders vor? Warum gibt es Menschen, die andere Menschen töten? Und was bringt einen Mörder dazu, freiwillig zu gestehen? Um diesen und weiteren Fragen auf den Grund zu gehen hat unsere Redakteurin Nathalie Schlie mit Andreas K. (Name geändert), einem verurteilten Mörder gesprochen, der in dieser Podcast-Sonderreihe von Tatort Niedersachsen selbst zu Wort kommen wird. Der Mord an Monika B. (Name ebenfalls geändert) liegt schon mehr als 30 Jahre zurück. Gestanden hat Andreas K. ihn aber erst 2017. Seitdem sitzt er seine lebenslange Haftstrafe ab. Ein Gespräch über seine Kindheit, die Tat und sein Geständnis über 25 Jahre später. Im Podcast spricht Nathalie Schlie außerdem mit dem bekannten Fallanalytiker und Kriminalisten Axel Petermann aus Bremen und mit Prof. Dr. Jürgen Mauthe, einem Psychiater und Neurologen aus Braunschweig, über die Tat und die Beweggründe von Andreas K.
Die nächste Folge Tatort Niedersachsen ist in Produktion. In Zwischenzeit empfehlen wir euch einen Podcast von Kollegen: Immer montags bis freitags gibts in 5NACH5 die wichtigsten News und Themen aus der Region Braunschweig-Wolfsburg - und das in unter 10 Minuten!
Aus „Zorn, Wut und Rache“ wollte er Leben vernichten und seine Familienangehörigen hinrichten. So fasste der Richter am Landgericht Braunschweig die Taten des Angeklagten in der Urteilsbegründung zusammen. Am 23. August 1998 war der damals 57 Jahre alte Klaus R. nach Wolfsburg-Westhagen gefahren, um seine von ihm getrennt lebende, 24-jährige Ehefrau aus der Wohnung seiner Schwiegereltern herauszuholen. Ihr Vater, ihr Bruder und ein Schwager wollten ihn noch auf der Straße abfangen und mit ihm reden. Doch es kam zum Streit. Schließlich hatte Klaus R. seinen Revolver gezogen und mehrfach auf die Männer geschossen. Danach hatte er sich weiter auf die Suche nach seiner Frau gemacht, die sich mit Verwandten in einem Mehrfamilienhaus eingeschlossen hatte. Er stürmte die Wohnung und durchsuchte mit der Kühle eines Jäger die Räume ab, während unten 32 Polizisten im Einsatz waren. Angesichts der vielen Toten und Schwerverletzten meinte der damalige Wolfsburger Polizeichef nach dem Einsatz: „Solche Bilder kennt man sonst nur von Kriegsschauplätzen.“ In der neusten Folge des True Crime-Podcasts „Tatort Niedersachsen“ blickt unserer Redaktion aus Anlass des 25. Jahrestages auf den Amoklauf von Wolfsburg-Westhagen zurück. Unser Reporter Hendrik Rasehorn hat die Ereignisse von damals recherchiert, Archive gesichtet und mit Zeitzeugen gesprochen. Bettina Thoenes berichtete damals für unsere Zeitung aus dem Prozess vor dem Landgericht Braunschweig.
Der gefährlichste Ort ist die Familie. Rund ein Viertel aller in der Kriminalstatistik erfassten Opfer erleiden häusliche Gewalt. Und darunter trifft es vor allem die Frauen: Sie stellen zwei Drittel aller Betroffenen. Sie werden gestalkt, geschlagen, missbraucht und manchmal auch getötet. Im True-Crime-Podcast „Tatort Niedersachsen“ unserer Zeitung wurden bereits mehrere Schicksale vorgestellt, was Frauen von ihren Partnern angetan wurde. Doch dieser Mordfall, der sich im November 2020 in Helmstedt ereignet hat, ist besonders: Denn der Täter war nicht nur der Ehemann der Getöteten und Vater ihres gemeinsamen Kindes, sondern ein geachteter Mann, der sich ehrenamtlich und mit großem Engagement der Rettung von Menschenleben verschrieben hatte: ein Feuerwehrmann. Der Ehemann gab gegenüber der Polizei an, er sei morgens von seinem Arbeitsplatz im Helmstedter Rathaus nochmal in seine wenige Gehminuten entfernte Wohnung zurückgekehrt. Dort will er im Schlafzimmer seine tote Frau entdeckt haben. Nach Überzeugung des Landgerichts Braunschweig war es tatsächlich er, der die Frau mit einem Messer attackiert und sie womöglich in ihrem Todeskampf in der Wohnung zurückgelassen hatte. Das Motiv für die Tat: Der Angeklagte wollte frei sein für eine Beziehung mit seiner Geliebten. Der Mordfall Beguinenstraße ist das Thema der neuen Folge von „Tatort Niedersachsen“. Als Gastgeber sprach Polizei- und Gerichtsreporter Hendrik Rasehorn mit Dirk Fochler. Der freie Journalist begleitete im Sommer 2021 für unsere Redaktion den Prozess vor dem Schwurgericht beim Landgericht Braunschweig. Im Gespräch blicken beide auf die Hintergründe der Tat - wie ein Retter zum Mörder werden konnte.
Das Ende der Weimarer Republik war nahe, bald trat der NS-Staat an die Stelle. In dieser Zeit, fast sieben Jahre lang, terrorisierte ein Unbekannter Braunschweig und sein Umland. Es war hierzulande die bis dahin die größte Verbrechenserie mit insgesamt 121 schweren Straftaten: 1928 ging es los mit Anschlägen auf Eisenbahnzüge und es gipfelte in brutalen Raubmorden.
Jahr für Jahr landen zahlreiche Menschen im Gefängnis, obwohl sie die ihnen vorgeworfenen Taten gar nicht begangen haben. Warum es an deutschen Gerichten auch heißt: „Im Zweifel gegen den Angeklagten“, beschreiben die beiden Strafverteidiger Burkhard Benecken und Hans Reinhardt in ihrem neuen Buch „Unschuldig verurteilt“. Schonungslos berichten sie aus ihrem beruflichen Alltag und gehen mit Polizei, Richtern und Staatsanwälten hart ins Gericht. In dieser Folge für „Tatort Niedersachsen“ spricht Katrin Schiebold, Mitglied der Chefredaktion unserer Zeitung, mit Benecken aber nicht nur über Fehler im System, sondern auch über Vorschläge, wie diese behoben werden könnten.
„Ich bin wahrscheinlich der Mensch, der weltweit die meisten Leichen gesehen hat“, beschreibt Professor Klaus Püschel (71) seine Profession. Der frühere Direktor des Instituts für Rechtsmedizin am Uni-Klinikum Hamburg-Eppendorf half mit, schlagzeilenträchtige Fälle aufzuklären. Er untersuchte die Opfer des Säurefassmörders, die Leichen des St. Pauli-Killers Werner Pinzner und des Politikers Uwe Barschel. Er war Gutachter im Kachelmann-Prozess und ist bis heute ein international gefragter Experte. Als Teil eines Teams von Senior-Ermittlerinnen und Ermittlern half er mit bei der Suche nach der Leiche von Birgit Meier. Sie wurde eines von mindestens fünf Opfern des Lüneburger Serienmörders Kurt-Werner Wichmann. „Von den Toten lernen wir fürs Leben“, ist Püschel überzeugt. In der Jubiläums-Folge 50 von „Tatort Niedersachsen“ spricht unser Redakteur Hendrik Rasehorn mit dem Leichenflüsterer unter anderem über die Chemie des Todes, über Orgasmus und Sterben sowie Tiere als Täter. Es ist eine Frage-und-Antwort-Debatte entlang der Buchstaben des Alphabets - ein ABC des Todes.
Zum zweiten Mal lud unsere Zeitung zum Live-Crime-Podcast am 14. April 2022 ins Medienhaus Braunschweig ein. Gast war Deutschlands bekanntester Rechtsmediziner, Klaus Püschel aus Hamburg. Vor knapp 250 Gästen sprach er über den Fall Birgit Meier und die Taten des Serienmörders Kurz-Werner Wichmann. 1989 war Meier verschwunden. Die Lüneburger Polizei ermittelte in dem Fall nur halbherzig als Vermisstensache – zu sehr war sie mit den Taten des Göhrde-Mörders beschäftigt, der im gleichen Jahr zwei Paare getötet hatte. Erst spät geriet im Fall Meier der Lüneburger Friedhofsgärtner Kurt Werner Wichmann in Verdacht. 1993 fand bei diesem eine Hausdurchsuchung statt. Entdeckt wurden ein schallisolierter Geheimraum, Schuss-, Folter- sowie Fesselungswerkzeuge. Wichmann beging kurz danach Selbstmord. Die Polizei legte den Fall zu den Akten. Meiers Bruder, der frühere Hamburger LKA-Chef Wolfgang Sielaff, gab keine Ruhe. Er trommelte ein privates Team von Senior-Expertinnen und Experten zusammen, darunter Püschel. Ihnen gelang es 2017 die Leiche von Birgit Meier zu entdecken – im Haus von Wichmann. Und es kam heraus: Der Serienmörder war der Göhrde-Mörder – und der hatte wohl einen Komplizen.
Schwerbewaffnet und mit kugelsicheren Westen ausgestattet pirschen sich die Männer des Spezialeinsatzkommandos an den blauen Mazda heran. Es ist Pfingstsonntag 1996, 5.45 Uhr in der Früh. Die beiden Insassen im Auto sind sturzbetrunken und schnarchen seelenruhig. Als die Polizisten die Wagentüren aufreißen und sie anschreien, fährt ihnen der Schreck dermaßen durch die Glieder, dass sie sich einnässen. Die Handschellen klicken. Das Auto wird durchsucht – ein Volltreffer: „Das war ein mobiles Erpressebüro“, sagt später der Leiter der Soko „Orange“. Vier Sprengstoff-Anschläge auf Aldi-Filialen in Halle, Leipzig, Braunschweig und Bergen gingen auf das Konto der Brüder aus Halle (Sachsen-Anhalt). Sie erpressten das Unternehmen, um sich ihren Traum vom Glück zu erfüllen: eine Kneipe in ihrer Heimatstadt. Dafür versteckten sie selbstgebaute Bomben in Saft- und Quarkpackungen. Dass bei ihren Verbrechen Menschen verletzt werden könnten, schreckte sie nicht ab.
Zwei Jahre währte die toxische Beziehung zwischen Melanie B. (Name geändert) und Alexander H. Am Ende soll er sie hinterrücks mit einem Vierkantrohr aus Stahl niedergeschlagen haben. Ein Mordversuch, befand das Braunschweiger Landgericht nach sechs Verhandlungstagen.Alexander H. soll Melanie B. in ihrer Wohnung in Salzgitter aufgelauert, ihr mit einer Eisenstange gegen den Kopf geschlagen, sie mit Tritten und Fäusten malträtiert und bis vor die Tür eines Nachbarn verfolgt haben. Um ihn zu überführen, stellt die 34-Jährige ihm eine Falle – und bringt ihn für neun Jahre hinter Gitter. Doch die Tat und ihre Folgen begleitet sie bis heute.
Vor 46 Jahren fanden ihre Eltern die Zwölfjährige bei ihrer Heimkehr tot im Wohnzimmer ihres Hauses im Landkreis Wolfenbüttel. Der bis heute rätselhafte Fall lässt Ermittlerin Nicole Nebendahl nicht ruhen. Sie hat die Fallanalytiker des Landeskriminalamts Niedersachsen eingeschaltet – und hofft, den Täter mit ihrer Hilfe noch zu finden. Im Podcast sprechen die Leiterin der Ermittlungsgruppe Cold Cases der Braunschweiger Polizeiinspektion und Fallanalytiker Heiko Steiner über den brutalen Tod des Mädchens, mögliche Motive und Täterprofile und ihre Suche nach Zeugen. Denn sie sind überzeugt: Der Täter muss aus dem Umfeld der Zwölfjährigen in dem Ort Sickte stammen.
Du bist wertlos ist und verdienst Schmerzen. Das sind nur zwei von 100 Regeln, die Miriam für Johanna aufstellt. Zwischen den beiden jungen Frauen entspinnt sich eine unfassbare Geschichte um sexuelle Gewalt, Gehirnwäsche, Zwangsprostitution und versuchten Totschlag.
Gerade einmal vier Sätze ist die Mitteilung lang, die die Polizei Wolfsburg am 29. November 2012 veröffentlicht. „Am späten Vormittag wurde eine 47 Jahre alte Wolfsburgerin tot in ihrem Einfamilienhaus im Stadtteil Reislingen aufgefunden. Nach ersten Erkenntnissen geht das zuständige 1. Fachkommissariat der Wolfsburger Polizei von einem Verbrechen aus. Der Leichnam der Wolfsburgerin wurde beschlagnahmt und in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Braunschweig eine Obduktion beantragt. Die Ermittlungen dauern an.“ Vor zehn Jahren wurde Sabine Bittner in ihrem Haus von einem Unbekannten hinterrücks erschossen. Der Mordfall von Reislingen gehört zu den spektakulärsten Verbrechen in der Geschichte Wolfsburgs – nicht nur wegen der Tatbegehung und der Fahndung, sondern weil er bis heute ungelöst ist und sich Gerüchte um mögliche Motive ranken. Sabine Bittner hatte sich am Tattag frei genommen, weil sie einer Möbellieferung erwartete. Davon wussten nicht viele. Für die Restzahlung der Möbel hatte sie Geld bereitgelegt, das die Ermittler später fanden – ein Indiz, dass diese Tat kein Raubmord war. In der Küche des Hauses richtete der Täter die 2-fache Mutter hinterrücks mit zwei Genickschüssen hin. Die Terrassentür stand offen. Kam der Schütze durch die offene Terrassentür ins Haus, oder öffnete Sabine Bittner ihrem Mörder die Haustür? Weil niemand Schüsse gehört hatte, hielten es die Ermittler für möglich, dass der Täter einen Schalldämpfer benutzte – und dass die Tat somit ein Auftragsmord gewesen sein könnte. Dafür sprach auch, dass am Tatort keine Geschosshülsen entdeckt werden. In unsere neuen Teil des True Crime-Podcasts „Tatort Niedersachsen“ spricht Bettina Thoenes mit Kriminalreporter Hendrik Rasehorn über den Fall. Tatort Niedersachsen – alle vier Wochen eine neue Folge. Jetzt folgen und keine Episode mehr verpassen (auch bei Spotify, Apple Podcast und Co.) Ihr habt Fragen, Anregungen, Kommentare? Whatsapp an 0173 510 6245 oder Mail an podcasts.fmn@funkemedien.de Wenn Ihr Kontakt zur Crime-Redaktion aufnehmen wollt, mailt an tatort.niedersachsen@funkemedien.de
Der Busfahrer Wolfgang L. (Name geändert) hatte am Telefon Frauen gesucht, die er mit seinem Psychoterror derart unter Druck setzte, dass sie sich auf seine Anweisungen hin in höchste Lebensgefahr begaben. Bis zu hundert Mal in einer Nacht rief er wahllos Telefonnummern in norddeutschen Großstädten an. Womöglich gab es Hunderte, vielleicht sogar Tausende Opfer. Wolfgang L. gab sich zu Beginn der Gespräche zunächst als Arzt aus, als Polizist oder Krankenhausmitarbeiter. Er schuf so Vertrauen, aber versuchte dabei doch nur, die Opfer auszuhorchen. Am Telefon teilte er mit, ein Familienangehöriger sei schwer verunglückt. Waren in der Wohnung seiner Gesprächsteilnehmer Männer anwesend, forderte er die auf, so schnell wie möglich ins Krankenhaus zu kommen. Wenn er sicher war, dass die Frau allein war, wechselte Wolfgang L. im Telefonat seine Strategie und baute eine grausame Drohkulisse auf. Er behauptete nun, er sei beispielsweise Mitglied einer ausländischen Gangsterbande. Die Angehörigen würden sich tatsächlich in der Gewalt von ihm oder seiner Mittäter befinden. Man werde sie foltern, vergewaltigen oder töten für den Fall, dass die Frauen am Telefon seinen Anweisungen nicht Folge leisten würde. Um Nachdruck zu verleihen, imitierte er schmerzverzerrte Stimmen der Angehörigen, forderte dabei die Frauen auf, alles zu tun, um ihnen zu helfen. De Oper sollten sich nichts einbilden, Mittäter würden die ganze Zeit die Wohnung observieren. Natürlich fiel nicht jede Frau auf die Horror-Geschichten von Wolfgang L. ein. Doch es gab viele, die in fürchterlicher Angst um ihre Angehörigen parierten. Und um das Erleben der Todesangst am anderen Ende der Telefonleitung ging es Wolfgang L.. Er forderte die Frauen nicht nur auf, in der Wohnung Feuer zulegen. Er schreckte auch nicht davor zurück, ihnen zu befehlen, die Kleidung, die sie am Leib trugen, anzuzünden. Und einige taten dies… Einmal standen Braunschweiger Ermittler kurz davor, die Serie zu beenden. Sie fand aber erst Jahre später ein Ende, nachdem eine 69 Jahre alte Frau aus Holzminden nach einem Schock-Anruf an Herz-Kreislaufversagen verstorben war. Vor dem Landgericht Hildesheim musste sich Wolfgang L. 1999 verantworten. Erstmals sprach ein Gericht in Deutschland einen Angeklagten schuldig, einen Menschen per Telefon ermordet zu haben. In der neuen Folge von Tatort Niedersachsen spricht Bettina Thoenes mit Hendrik Rasehorn, der den Fall recherchierte, über den Fall, der Rechtsgeschichte schrieb. Tatort Niedersachsen – alle vier Wochen eine neue Folge. Jetzt folgen und keine Episode mehr verpassen (auch bei Spotify, Apple Podcast und Co.) Ihr habt Fragen, Anregungen, Kommentare? Whatsapp an 0173 510 6245 oder Mail an podcasts.fmn@funkemedien.de Wenn Ihr Kontakt zur Crime-Redaktion aufnehmen wollt, mailt an tatort.niedersachsen@funkemedien.de
In diesem Crime-Podcast widmen wir uns der allerdunkelsten Seite Niedersachsens. Historische Kriminalfälle, die noch immer für Gänsehaut sorgen, ungelöste Rätsel und brandaktuelle Fälle - unser Crime-Team nimmt die spannendsten Kriminalfälle zwischen Harz und Heide unter die Lupe! Ihr habt Fragen oder Anregung? Schickt eine Voicemail an 0173 510 6245 oder schreibt eine Mail an podcasts.fmn@funkemedien.de.
Mitten in Braunschweig lieferten sich verfeindete Gruppen am 17. April vergangenen Jahres eine Schießerei. Auch nach zwei Prozessen konnte der Fall nicht abgeschlossen werden. Der eigentliche Schütze stand noch nicht vor Gericht.
Am Abend des 5. März 1983 kommt der damalige Eintracht Braunschweig-Spieler Lutz Eigendorf (26) auf der Braunschweiger Forststraße von der Straße ab und prallt mit seinem Alfa Romeo frontal gegen einen Baum. Im Blut hat er 2,2 Promille Alkohol. Alles sieht nach einem Unfalltod aus. Doch entdeckt Historiker und Journalist Heribert Schwan nach der Grenzöffnung in Stasi-Akten Hinweise, die einen Mordverdacht stützen. Wollte die Staatssicherheit der DDR ein Exempel statuieren? Im Gespräch mit Bettina Thoenes blickt Redakteur Henning Noske auf die Ereignisse vor fast 40 Jahren zurück.
Kinder, Jugendliche, die schwere Straftaten begehen, die andere töten, verletzen, vergewaltigen – solche Fälle machen immer wieder fassungslos. In Salzgitter stehen zwei Jugendliche – 13 und 14 Jahre alt – im Verdacht, die 15-jährige Anastasia ermordet zu haben. Und erneut ist eine Diskussion darüber entbrannt, ob das Alter für die Strafmündigkeit bei uns von 14 auf 12 Jahre gesenkt werden sollte. Burkhard Benecken, Strafverteidiger aus Marl, vertritt immer wieder jugendliche Straftäter – zu seinen Mandanten zählte unter anderem der in den 1990er Jahren bundesweit bekannt gewordene Intensivtäter „Mehmet“, der schon vor seinem 14. Geburtstag mehr als 60 Straftaten beging. Oder der Essener Tempelbomber; mit 16 Jahren verübte Yusuf einen islamistisch motivierten Sprengstoffanschlag. Als Autor mehrerer Bücher wirft Benecken auch öffentlich einen Blick hinter die Kulissen der Justiz. In unserer neuen Folge spricht Katrin Schiebold mit Benecken über das sensible Thema Jugendkriminalität – und darüber, ob eine Herabsenkung der Strafmündigkeitsgrenze jungen Tätern langfristig sogar helfen könnte, wieder auf den rechten Weg zu kommen.
„Ein Beweggrund ist dann niedrig, wenn er nach allgemeiner sittlicher Würdigung auf tiefster Stufe steht und deshalb besonders verachtenswert ist. Die Beurteilung der Frage, ob ein Beweggrund ‚niedrig‘ ist und – in deutlich weiterreichendem Maße als bei einem Totschlag – als verachtenswert erscheint, hat auf Grund einer Gesamtwürdigung aller äußeren und inneren für die Handlungsantriebe des Täters maßgeblichen Faktoren, insbesondere der Umstände der Tat, der Lebensverhältnisse des Täters und seiner Persönlichkeit zu erfolgen.“ So definierte der Bundesgerichtshof das Mordmerkmal in einem Beschluss von 2019. Martin G. (zur Tatzeit 50 Jahre alt) soll ein Mörder sein – ausgerechnet ein Polizist. Er soll seinen besten Freund Karsten M. (51) im April 2021 vor dessen Haus frühmorgens in eine Falle gelockt und getötet haben, damit er aus der langjährigen Affäre mit der Ehefrau des Opfers eine offizielle Beziehung machen konnte. Nur: Es gibt keine Leiche, keine Tatwaffe, auch kein Geständnis. Dafür aber eine Vielzahl an Indizien. Der mysteriöseste Fall spielt in Groß Döhren, einem kleinen Ort im Harzer Vorland. Nach umfassenden Ermittlungen durch die Mordkommission "Fortuna" der Kripo Goslar wurde der „Mord ohne Leiche“ ab Mitte November bis Ende Mai vor dem Schwurgericht am Landgericht Braunschweig verhandelt. Das Urteil für Martin G: schuldig im wegen Mordes aus niedrigen Beweggründen. Die Strafe: lebenslänglich. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. In unserer neuen Folge unseres Crime-Podcasts „Tatort Niedersachsen“ spricht Hendrik Rasehorn mit seinem Reporter-Kollegen Erik Westermann, der an dem Fall so nahe dran war, wie sonst kein anderer Journalist.
Jahrelang leitete Axel Petermann die 1. Mordkommission der Polizei in Bremen. Er gehörte zur ersten Ermittler-Generation, die hierzulande die Methoden der operativen Fallanalyse entwickelten und anwendeten, um Mordfälle aufzuklären. Nachdem er vom Fall "Heike Rimbach" im Podcast und vor Publikum erzählt hatte, stellt er sich den Fragen seiner Zuhörer*innen.
Deutschlands bekanntester Profiler Axel Petermann (69) hat in menschliche Abgründe geblickt. Jahrelang leitete er die 1. Mordkommission der Polizei in Bremen. Er gehörte zur ersten Ermittler-Generation, die hierzulande die Methoden der operativen Fallanalyse entwickelten und anwendeten, um Mordfälle aufzuklären. Seit seiner Pensionierung 2014 beschäftigt er sich im Auftrag von Angehörigen und Anwälten mit ungeklärten Todesfällen. Den ersten Fall, den er als Privatermittler übernahm, war ein Mord, der sich im August 1995 in Lüttgenrode, einem kleinen Dorf am Rand des Nordharzes, ereignet hat. Das Opfer Heike Rimbach war gerade einmal 19 Jahre jung. Ihre Leiche wurde auf dem Dachboden des Hauses gefunden, in dem ihre Familie lebte. Der Täter hatte das Opfer nicht einfach nur getötet, er legte außerordentlich brutalen Vernichtungswillen an den Tag. „In dieser Heftigkeit, wie der Mörder agiert hat, habe ich es an Tatorten nur sehr selten erlebt“, sagt Petermann. Jahrelang hatten verschiedene Polizeibehörden in Sachsen-Anhalt versucht, den Fall zu lösen. Es gab auch verschiedene Verdächtige, aber zu einem Prozess gab es nicht. Auf Bitten der Familie, die wissen wollten, warum Heike sterben musste, kehrte Petermann an den Tatort zurück und ermittelte. In unserer neuen Podcast-Folge berichtet Petermann über das Tatgeschehen, seine Spurensuche und Gedanken zu dem Fall sowie über das Zusammentreffen mit dem mutmaßlichen Mörder. In dem Podcast gibt es außerdem einen Hinweis auf ein Gewinnspiel. Dank der Unterstützung des Heyne-Verlags verlost unsere Redaktion zehn Bücher von Axel Petermann.
Diese Tat erscheint so sinnlos, dabei kaltblütig und mit Bedacht ausgeführt. Aus dem Prozess schrieb der damalige Gerichtsberichterstatter unserer Zeitung: „Ihren Tod hat der Angeklagte mit einer Folgerichtigkeit geplant, der nicht nur die Zuhörer schaudern ließ. Es war beschlossene Sache.“ Rudolf K. war weder beruflich erfolgreich, noch hatte er Schlag bei Frauen. Er lebte zurückgezogen als Junggeselle, doch beim Tischtennis blühte er als ehrenamtlicher Übungsleiter einer Mädchenmannschaft auf. Dann stand da die Neue vor ihm: Britta. Schon beim ersten Zusammentreffen war es um ihn geschehen. Er malte es sich aus, mit ihr eine Beziehung zu führen. Dafür umschwirrte er das Kind und erschlich sich auch das Vertrauen ihrer Familie. Als er mit der Zeit feststellen muss, dass er Britta niemals für sich allein haben würde, so wie er es sich immer vorgestellt hatte, fasste er einen hinterhältigen Plan. Mehrere Tage lang war er in Deutschland und Österreich auf der Flucht, während in Braunschweig die Angehörigen des Opfers litten. Die Polizei ermittelte anfangs in einem Entführungsfall, bis klar wurde, dass Rudolf K. ein Mörder ist. Dieses Verbrechen bewegte die ganze Stadt. Rainer Heusing war bis 2005 Redakteur unserer Zeitung und viele Jahre Polizeireporter der Braunschweiger Lokalredaktion. Als Gast bei Tatort Niedersachsen berichtete er in Episode 23 über einen Mordfall im Jahr 1980 an einer Hausfrau, wobei er es war, der den Fall damals noch vor der Polizei aufklärte. In der heutigen Episode spricht er mit Hendrik Rasehorn über den mörderischen Tischtennistrainer. Es ist ein Fall, der Heusing damals fassungslos gemacht hat und der heute, nachdem fast vier Jahrzehnte vergangen sind, ihn immer noch beschäftigt.
Sonntagnachmittag, der 13. Oktober 1996: Von Sylt kommend befindet sich ein 1-motoriges Kleinflugzeug auf dem Landanflug auf den Flughafen Hildesheim. Am Bord sitzen zwei befreundete Paare: Der Hobbypilot Hans-Peter S. (47), seine Lebensgefährtin Sabine R. (41), außerdem Rainer B. (43) mit seiner Freundin Ulrike D. (41). Vorne sitzen die Männer, hinten die Frauen. Es ist kurz vor 18 Uhr, der Pilot meldet sich über Funk beim Flughafen Hildesheim an. Das Flugzeug befindet sich zu dem Zeitpunkt Höhe Sehnde (bei Hannover). Alles scheint normal zu sein. Wenige Sekunden später knallt die Maschine auf den Boden, wenige Kilometer entfernt von einem Wohngebiet. Zeugen berichten, plötzlich war die Maschine steil nach oben gezogen, dann gab es einen Knall, die Tragflächen rissen ab und das Wrack fiel vom Himmel. Aus den Trümmern holen die Retter vier Leichen. Was zunächst wie ein tragisches Unglück aussieht, entpuppt sich einen Tag später als Kriminalfall. Können die Ermittler das Geheimnis um den mysteriösen Flugzeugabsturz lösen? In der neuen Folge des Tatort Niedersachsen-Podcasts begrüßen wir einen alten Bekannten: Armin Rütters. Der Kriminalhistoriker ist bekannt durch seine regelmäßigen Auftritte bei den Krimi-Lesungsfahrten „Mord auf der Oker“ in Braunschweig. Einen seiner Lieblingsfälle präsentieren wir heute in einer Sonderfolge. Rütters war bereits Gast in der Podcast-Folge 17 „Der Menschenfresser und der Forscher“, in der er über seine Forschungen zum Kannibalen Karl Denke berichtete. In Folge 25 „Der mörderische Elektriker“ trug Rütters den Fall des Serienmörders Otto Pillinger vor.
Wolfsburg. Einen solchen Auftritt hatte man von Martin Winterkorn noch nie erlebt. Der sonst so selbstbewusste VW-Manager, der ein halbes Jahr zuvor noch im Führungsstreit mit Ferdinand Piëch die Oberhand behalten konnte, trat am 20. September 2015 vor die Kamera. Zweite Tage zuvor hatte die US-Umweltbehörde EPA mitgeteilt, dass VW in Diesel-Motoren eine Software einsetzt, mit deren Hilfe bei Testmessungen die Schadstoffemissionen künstlich verringert werden. Winterkorn las ein vorbereitetes Statement vor, das so begann: „Die Unregelmäßigkeiten bei Dieselmotoren unseres Konzerns widersprechen allem, für was Volkswagen steht. Auch ich habe zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht die Antworten auf alle Fragen. Aber wir sind dabei, die Hintergründe schonungslos aufzuklären.“ Es tue ihm unendlich leid, dass VW das Vertrauen der Kunden enttäuscht habe. „Es wäre falsch, wenn wegen der schlimmen Fehler einiger weniger die harte und ehrliche Arbeit von 600.000 Menschen unter Generalverdacht gerät. Das hat unsere Mannschaft nicht verdient.“ Drei Tage später trat er zurück und der VW-Konzern geriet in die schlimmste – andere sagen schmutzigste - Krise der Unternehmensgeschichte. Es geht um Dieselgate und um mehr als 32 Milliarden Euro Schaden für den Weltkonzern vom Mittellandkanal. Vier VW-Manager stehen seit dem 16. September 2021 als Angeklagte vor der 6. großen Strafkammer des Landgerichts Braunschweig. Sie müssen sich verantworten wegen des Vorwurfs des gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs in einem besonders schweren Fall. Sind sie diese „einigen wenigen“, von denen Winterkorn sechs Jahre zuvor sprach? Auch gegen ihn selbst hat die Staatsanwaltschaft Braunschweig Anklage erhoben. Sein Verfahren wurde aber aus gesundheitlichen Gründen ausgesetzt. Der einzige Journalist, der seit dem Auftakt alle Prozesstage verfolgt hat, ist der Leiter des Wirtschaftsressorts unserer Zeitung, Andreas Schweiger. Als VW-Experte berichtet er seit 2015 über den Abgas-Skandal. In der neuen Folge des Tatort Niedersachsen-Podcasts gibt er einen spannenden Einblick hinter die Kulissen des Gerichtsverfahrens, das Rechtsgeschichte schreibt. „Mein Eindruck ist, dass die Kammer hartnäckig bemüht ist, Licht ins Dunkel zu bringen“, so Schweiger.
Als Werbe-Ikone Verena Pooth und ihre Familie an Heiligabend 2021 auswärts bei Verwandten feierten, wurde daheim ihre Villa von Einbrechen heimgesucht. Bei dem Promi-Ehepaar Oliver und Amira stieg erst vor ein paar Tagen ein Unbekannter ins Haus ein, während sie ihre Kinder bettfertig machten. Dies sind zwei aktuell Einbruchs-Fälle bei Prominenten, die Schlagzeilen schrieben. Namenlos bleiben dagegen die vielen Opfer in unserer Region. In den vergangenen drei Jahren wurden allein im Bereich der Polizeidirektion Braunschweig mehr als 4000 versuchte und vollendete Taten gezählt. Die Diebe richten nicht nur wirtschaftlichen Schaden an, sondern ihr kriminelles Werk hat mitunter für die Betroffenen schwere psychischen Folgen. Der Gedanke, jemand Fremdes war in den eigenen vier Wänden, ist für manche unerträglich. Und es gibt sogar Täter, denen es nicht nur darum geht, ihre Opfer zu berauben, sondern sie wollen sie auch noch demütigen, so wie es Kot-Leger tun, die ihre Exkremente hinterlassen. Zum Glück sind solche Täter die absolute Ausnahmen. Dirk Nietzold von der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle der Polizeiinspektion (PI) Braunschweig und sein Kollege Mario Dedolf, Beauftragter für Kriminalprävention bei der PI Wolfsburg sind Gäste in der neuen Folge unserer Podcast-Reihe „Tatort Niedersachsen“. Sie berichten von Fällen, in denen sie selbst ermittelt haben, erklären, wer die Täter sind und wie die vorgehen, wie die Polizei ermittelt und welche Techniken als Einbruchsschutz sinnvoller sind als andere.
Der Fall der getöteten Andrea K. aus Schöningen hat unsere Region bewegt: Eine 19-Jährige wurde zur Prostitution gezwungen, wie eine Ware verkauft, gequält und getötet, ihre Leiche im April 2020 aus dem Kanal im Landkreis Nienburg geborgen. Wie konnte eine Frau Opfer einer derart brutalen Straftat werden? Im neuen Crime-Podcast unserer Zeitung spricht Hendrik Rasehorn mit Katrin Schiebold über den Fall, die den Prozess gegen die Täter vor dem Landgericht Verden verfolgt hat. Wir werfen einen Blick zurück in die Vergangenheit des Opfers, zeichnen die letzten Monate im Leben von Andrea K. nach und geben Beobachtungen aus dem Gerichtsprozess wieder, der im Oktober vorigen Jahres mit einem für die Öffentlichkeit gefühlt recht mildem Urteil endete.
Im Sommer 1998 findet ein Streit seinen blutigen Höhepunkt. Fünf Schüsse werden auf ein Auto auf der A 395 abgegeben. Fahrer Elefterios V. wird getroffen und stirbt. Der Fall beschäftigt Detlef Stöckheim, der in der Braunschweiger Staatsanwaltschaft damals in der Abteilung zur Bekämpfung von Organisierter Kriminalität beschäftigt ist. Die Vorgeschichte des Verbrechens reicht zwei Jahre zurück und beginnt mit einem Streit um Marktanteile im Rotlichtmilieu. Mit den mehr als 150 Zeugen wird es Stöckheims größtes Verfahren. Gemeinsam mit Bettina Thoenes blickt er im Podcast auf den Fall zurück.
„Wie kann man nur Verbrecher verteidigen?“ Diese Frage bekommt Burkhard Benecken immer wieder zu hören. Als Strafverteidiger ist er in ganz Deutschland in Gerichtssälen unterwegs, um für seine Mandanten das bestmögliche Strafmaß zu erstreiten. Auch in unserer Region war der Anwalt aus Marl im Einsatz – etwa beim Terror-Prozess gegen den Hildesheimer Prediger Abu Walaa vor dem Oberlandesgericht in Celle, wo er als Zeugenbeistand einen jugendlichen IS-Attentäter begleitete. Oder beim Amtsgericht in Wolfenbüttel.
14. Dezember 2011, ein Mehrfamilienhaus in Helmstedt: Der Mann mit dem Spitznamen Smoky öffnet seine Wohnungstür. Der 42-Jährige ahnt nicht, dass er nur noch wenige Minuten zu leben hat. Mit Wucht rammt der Täter ihm ein Messer mehrmals in seinen Oberkörper. Einer dieser Stiche verletzt seine Halsschlagader. Smoky ist nicht sofort tot. Er taumelt rückwärts und bricht am Ende des Flures zusammen. Dort bleibt er liegen. Dann beugt sich der Täter über ihn und sticht noch einmal zu. Dann schließt er die Haustür hinter sich. All dies geschieht ohne Augenzeugen. Erst zwei Tage später wird die Leiche entdeckt. Der gewaltsame Tod von Smoky blieb jahrelang unaufgeklärt. Es gab mehrere Tatverdächtige aus seinem Bekanntenkreis, doch jede heiße Spur wurde kalt. Lange Zeit blieb fraglich: Könnte dieser Mordfall jemals gelöst werden? Mord verjährt nicht, aber nicht jede Tat kann sofort aufgeklärt werden. In Braunschweig und der Region gibt es rund drei Dutzend offene Tötungsdelikte. Um neue Ermittlungsansätze zu finden und im besten Fall doch noch Täter zu überführen, richtete die Polizeidirektion Braunschweig im Juni 2019 die Ermittlungsgruppe „Cold Case“ ein. Die Arbeit dieser Experten für Alt-Fälle stellte die Redaktion von „Tatort Niedersachsen“ im Crime-Podcast 16 vor. Im Oktober 2020 ließ sich die Ermittlungsgruppe die Akten zum Fall Smoky kommen. Ihre Arbeit führte letztendlich dazu, dass ein Bekannter des Opfers, der schon früher als Beschuldigter galt, im Januar 2021 verhaftet werden konnte. Im Oktober 2021 wurde dieser Mann vom Landgericht Braunschweig wegen Mordes verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Im Podcast spricht Hendrik Rasehorn mit dem Journalisten Dirk Fochler. Der Mitarbeiter unserer Zeitung berichtete vom Prozess vor dem Landgericht Braunschweig und erklärt, wie die Ermittler vorgegangen sind, um den Tatverdächtigen zu überführen.