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Seit der Spielzeit 2019/2020 ist Sonja Anders Intendantin am Schauspiel Hannover. Damals kam sie aus Berlin, war dort als Chefdramaturgin und stellvertretende Intendantin am Deutschen Theater tätig. Nach Hannover brachte sie frischen Wind, überzeugte mit ihrem Enthusiasmus das Ensemble, begeisterte mit ihren kreativen Ideen das Publikum und entflammte immer wieder neu die Theaterszene – trotz Pandemie und Rotstift. Nach dem Ende der Spielzeitsaison 2025 verabschiedet sich Sonja Anders von Hannover und wechselt ans Hamburger Thalia Theater, um hier die Nachfolge von Joachim Lux anzutreten. Bevor sie das tut, zieht sie in NDR Kultur à la carte Bilanz und spricht mit Katja Weise über Pläne, Theater in schwierigen Zeiten, über Krisen und Herausforderungen für die Kultur.
Für Joachim Lux zieht sich im nächsten Jahr der Vorhang zu. Nach 16 Jahren Intendanz am Hamburger Thalia Theater verabschiedet sich der Theatermann. 2009 kam Joachim Lux vom Wiener Burgtheater nach Hamburg. Mit Erfolg. Mehr als dreieinhalb Millionen Menschen haben das Thalia Theater in dieser Zeit besucht. Bevor Lux das Theater verlässt, hat er noch viel vor: Sage und schreibe 60 verschiedene Aufführungen will Lux in diesem Theaterjahr zeigen, allein 45 Wiederaufnahmen in der kommenden Saison, darunter „Faust 1+2“ oder „Jeder stirbt für sich allein“. Das Publikum erwartet also eine prall gefüllte Spielzeit und wird sich gewiss nicht langweilen. Und er selbst? Joachim Lux geht nicht mit Wehmut, er freut sich auf das, was kommt. Über Vergangenes, über Zukünftiges spricht er in „NDR Kultur à la carte“ mit Katja Weise.
Wer glaubt, Angelika Bachmann zu kennen, täuscht sich gewaltig: Die Gründerin von Salut Salon ist nicht nur eine extrem erfolgreiche Musikerin, sondern auch Coach, Psychologin und engagiert sich überall auf der Welt für das Wohl von Kindern. In unserer Reihe „Entscheider treffen Haider“ spricht die Geigerin, die mit Salut Salon im Juli fünf Konzerte im Hamburger Thalia-Theater gibt, über eine Grundschulzeit, die sie nicht hatte, über sieben Stunden Geige üben pro Tag und über ein ungewöhnliches Lebensziel.
Sascha Lüttich hat sich in der mecklenburgischen Provinz eingerichtet und eine gut gehende Karriere in der Werft aufgebaut. Er gehört zu denjenigen, die nach dem Mauerfall geblieben sind und die Geschäfte nicht anderen überlassen wollten. Die beiden Autoren, Marcel Raabe und Lars Werner erzählen von Verstrickungen, Abhängigkeiten und Deals. "Am Schlick" ist eine anders und neu gedeutete DDR-Nachwendegeschichte. Zusammen mit Bjarne Mädel, Charles Brauer u.a. ist Peter Kurth einer der Hauptprotagonisten. In "NDR Kultur à la carte" erzählt der 1957 in Güstrow geborene Peter Kurth über seine Arbeit auf der Bühne am Hamburger Thalia Theater oder Berliner Maxim-Gorki-Theater. Aber auch von Fernsehrollen wie in "Good Bye Lenin", "Babylon Berlin" oder den Rollen im "Tatort" und "Polizeiruf 110". Und natürlich von der Arbeit im Hörspielstudio für die Serie "Am Schlick". https://www.ardaudiothek.de/sendung/am-schlick/13305395/
Lux, Joachim www.deutschlandfunkkultur.de, Fazit
Willkommen bei Die Sucht zu SEHEN, dem Grisebach-Podcast. Alle zwei Wochen sprechen wir hier mit Menschen, die etwas in der Kunst – oder über sie – zu sagen haben. Heute zu Gast ist der Theaterintendant Benjamin von Blomberg. Schon früh interessierte sich der gebürtige Hamburger für die Bühne, studierte Historische Musikwissenschaften, Germanistik und Betriebswirtschaftslehre. Nach einer ersten Anstellung als Dramaturg am Hamburger Thalia Theater folgten Stationen als Chefdramaturg am Theater Bremen und an den Münchner Kammerspielen, bis von Blomberg 2012 von Theater heute zum »Dramaturgen des Jahres« gewählt wurde. 2019 übernahm er zusammen mit Nicolas Stemann die Intendanz des Schauspielhauses Zürich, mit dem Auftrag, die bürgerliche Institution für neue Formate und diversere Zuschauergruppen zu öffnen. 2024 endet nach fünf Jahren seine Intendanz. Mit welchen Gefühlen er das Schauspielhaus Zürich nun verlässt und was er als nächstes plant, erzählt uns Benjamin von Blomberg in der 85. Folge von Die Sucht zu SEHEN. Herzlich willkommen!
Für den Zusammenhalt in Zeiten des Nahostkrieges hat das Hamburger Thalia Theater zu einem Gedenkabend eingeladen. Kulturstätten der Stadt hätten sich zusammengetan, um künstlerisch ein Zeichen der Empathie zu setzen, sagt Intendant Joachim Lux. Lux, Joachimwww.deutschlandfunkkultur.de, FazitDirekter Link zur Audiodatei
Eine junge Frau arbeitet bei einem großen Fernsehsender in der Hauptstadt. Ihr Leben scheint sortiert, ihre Karriere vielversprechend. Bis tief in der Nacht, zu später Stunde eine SMS auf ihrem Handy aufblitzt: „Noch wach?“. Die Geschichte führt ins Hotelzimmer, Machtmissbrauch inklusive. Und dann ist da noch ein Schriftsteller, der sich irgendwann mitten im unübersichtlichen Geschehen wiederfindet. Benjamin von Stuckrad-Barre erzählt in seinem neuen Roman „Noch wach?“ von Dunkel und Helligkeit und stürzt dabei selbst in einen tiefen persönlichen Konflikt. Nach Benjamin von Stuckrad-Barres „Panikherz“ inszeniert Christopher Rüping jetzt auch die Uraufführung von „Noch wach?“ am Hamburger Thalia Theater. Über seine Arbeiten, die gerne mit zeitgenössischen Themen in unterschiedlichsten Spielformen jonglieren, über seine Herangehensweisen, seine Inszenierungen und das Theater heute spricht Christopher Rüping in „NDR Kultur à la carte“.
Martin Kautz im BB RADIO Mitternachtstalk Martin Kautz, Spitzname "Kautzi", ist Schauspieler, Synchronsprecher, Musiker und Sprecher von Hörspielen und Hörbüchern. Bereits im Alter von 10 Jahren begann er Schlagzeug- und Klavierunterricht zu nehmen und spielte später in verschiedenen Jugendorchestern. Sein musikalisches Talent führte ihn schließlich zum Juniorstudium "Klassisches Schlagzeug" an der Universität der Künste Berlin. Doch Martin entdeckte auch seine Leidenschaft für die Schauspielerei und absolvierte ein Schauspielstudium in Zürich. Zusätzlich erhielt er eine klassische Gesangsausbildung. In seiner beeindruckenden Karriere hatte Martin zahlreiche Engagements, darunter am Schauspielhaus Zürich und am Hamburger Thalia Theater. Als Synchronsprecher lieh er seine Stimme bekannten Schauspielern wie Jon Bernthal in Filmen wie "Walking Dead" und "Sicario", Michael Ealy, Taylor Kinney in der Serie "Chicago Fire" und sogar James Earl Jones als Stimme von "Darth Vader" in "Star Wars". Darüber hinaus war er in Serien wie "The Mentalist", "CSI: Vegas", "The Blacklist" und "Star Trek: Picard" zu hören. Auch in Zeichentrick- und Animationsfilmen wie "Rio", "Ralph reichts" und "Zoomania" hat er seine Stimme verliehen. Als Station-Voice ist Martin für ProSieben Maxx tätig und hat zudem Hörbücher eingesprochen, darunter die Roman-Trilogie "Shades of Grey" und die "Klugscheißer Trilogie". In der Musikwelt ist er Teil einer eigenen Big Band mit Christian Kullack und Schlagzeuger in der Berliner Band "Herr Nilsson". Martin Kautz, ein richtig cooler Typ mit einer unglaublichen Stimme. Hört unbedingt rein!
Autorinnen und Autoren, die neue Theaterstücke schreiben – sie werden gesucht, gefunden und gefördert bei den „Autor*innentheatertagen“. Junge Talente wurden hier entdeckt, die heute aus der Theaterlandschaft nicht mehr wegzudenken sind. Prominente Beispiele: Elfriede Jelinek oder Roland Schimmelpfennig. In diesem Jahr wird das legendäre Fest der zeitgenössischen Dramatik zum letzten Mal unter der Intendanz von Ulrich Khuon stattfinden. Der Theatermann war nicht nur Intendant an vielen wichtigen und renommierten Häusern wie etwa am Schauspiel Hannover, Hamburger Thalia Theater oder am Deutschen Theater Berlin, er war von 2017 bis 2020 auch Präsident des Deutschen Bühnenvereins. Welche Bilanz zieht Ulrich Khuon nach einer langen, facettenreichen Theater- und Bühnenarbeit? Mit welchem Gefühl tritt er von den „Brettern, die die Welt bedeuten“?
In der 87. Folge von Und was machst du am Wochenende? ist die Schauspielerin Pheline Roggan aus Hamburg zu Gast. Sie wurde 1981 geboren und ist bekannt aus Kinofilmen wie "Soul Kitchen", Serien wie "Jerks" und Theaterinszenierungen wie "Das kunstseidene Mädchen" in den Hamburger Kammerspielen. Für sie gibt es zwei verschiedene Arten von Wochenende: Mal verbringt sie die zwei kürzesten Tage der Woche mit ihrer Patchwork-Familie in der Stadt oder auf dem Land, im Wendland in Niedersachsen. "Da haben wir seit einem Jahr eine Baustelle, wir haben momentan nur eine provisorische Küche, das Wasser kommt aus dem Badezimmer." Das Wochenende beginnt für sie, wenn sie ihre Tochter aus der Vorschule abholt. Im Gespräch mit Ilona Hartmann und Christoph Amend erzählt Pheline Roggan, warum sie im Bett Tee und Kaffee parallel trinkt, dass sie sehr oft Jogginghosen trägt und "überhaupt keine Shopperin" ist. Sie berichtet vom ersten Long-Island-Eistee ihres Lebens, von einer besonderen Begegnung mit dem Popsänger Jarvis Cocker und warum ihre Großmutter, die 97 geworden ist, bis heute ihr Vorbild ist. Im Wendland feiert Pheline Roggan am Wochenende ihre eigenen Partys in einer kleinen Scheune und beschallt mit ihrer Anlage den ganzen Landkreis. Für das Wochenende empfiehlt Pheline Roggan: - Das Theaterstück "(R)Evolution" von Dimitrij Schaad und Yael Ronen am Hamburger Thalia Theater - den Film "After Yang" vom US-Filmemacher Kogonada - das Buch "Auf See" von Theresia Enzensberger - die Initiative "Green Film Shooting" für grünes Drehen - die ARD-Doku "Wir können auch anders", die ab dem 20. März abrufbar ist - Kartoffeln mit Quark - Tanzen mit der Partybox 1000 - die Serie "Irma Vep" - den Film "Bones and All" - und die Podcasts "Piratensender Powerplay", "Die sogenannte Gegenwart", "Pod steh uns bei" und "Outrage and Optimism". Das Team erreichen Sie unter wochenende@zeit.de.
Leander Haußmann ist der Stoff des Dramas in die Wiege gelegt. 1959 wurde er in Quedlinburg geboren, sein Großvater war Brecht-Schauspieler, sein Vater auf der Bühne und im Film zu sehen, seine Mutter Kostümbildnerin. Als Autor, Schauspieler und Regisseur wurde Leander Haußmann berühmt. Seine Filme "Sonnenallee", "Herr Lehmann" oder "NVA" feierten große Kinoerfolge. Und am Theater hat er die großen Klassiker auf die Bühne gebracht: Sophokles, Shakespeare, Kleist, Ibsen oder Tschechow. In "NDR Kultur à la carte" spricht Leander Haußmann über sein neues Stück "Intervention!", das er zusammen mit dem Schriftsteller und Musiker Sven Regener inszeniert hat. Am 3. März ist die Uraufführung am Hamburger Thalia Theater.
Warum redet Olaf Scholz wie Olaf Scholz? Über diese Frage hat Lars Haider lange mit Markus Lanz bei einer Veranstaltung im Hamburger Thalia Theater gesprochen, aus der wir in dieser Folge des „Scholz-Update“ einen Ausschnitt präsentieren. Während Haider nicht versteht, dass sich immer noch so viele Menschen über die Kommunikation des Kanzlers wundern („der spricht seit 30 Jahren so“), glaubt Lanz, das „Scholz auch anders kann: Ich habe in meiner Sendung einmal einen Olaf Scholz erlebt, von dem selbst Olaf Scholz nicht wusste, dass er in ihm steckt.“ Außerdem würde ihn der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz mit seinen Provokationen im Bundestag zu neuer Blüte treiben: „Wenn Scholz dann mal das Manuskript weglegt und frei redet, ist das ein Genuss“, sagt Lanz. Den anderen Scholz gäbe es natürlich nach wie vor auch, sagt der Moderator, „und ich frage mich, warum man ihn immer so davonkommen lässt“. Lanz zitiert die Antwort, die der Kanzler in Lübeck auf die Frage eines Studenten nach dem Energiegeld der Bundesregierung gegeben hat: „Auf alle Fälle haben alle Bürgerinnen und Bürger mit den Preissteigerungen zu kämpfen. Die, die wenig haben, natürlich am allermeisten. Deshalb muss es auch so sein, dass wir die Situation immer wieder neu bewerten. (…) Es ist eine schwierige Situation. Wir werden weiter gucken, was zu tun ist. Die konzertierte Aktion, die Lage von Studierenden gehört auf alle Fälle dazu. Niemand darf allein gelassen werden.“ Liest Lanz vor, und fragt dann: „Was soll das heißen? Was?“
Der jüngst verstorberne Regisseur, Intendant und Festivalleiter Jürgen Flimm leitete das Hamburger Thalia-Theater, die Ruhrtriennale, die Salzburger Festspiele und die Berliner Staatsoper. Hören Sie ein Gespräch, das wir im Jahr 2015 mit ihm geführt haben.Bürger, Brittawww.deutschlandfunkkultur.de, Im GesprächDirekter Link zur Audiodatei
Der jüngst verstorberne Regisseur, Intendant und Festivalleiter Jürgen Flimm leitete das Hamburger Thalia-Theater, die Ruhrtriennale, die Salzburger Festspiele und die Berliner Staatsoper. Hören Sie ein Gespräch, das wir im Jahr 2015 mit ihm geführt haben.Bürger, Brittawww.deutschlandfunkkultur.de, Im GesprächDirekter Link zur Audiodatei
Er nimmt dreimal die Woche Politikerinnen und Politiker in die Zange, lässt sich selbst aber gar nicht so gern befragen: Für unsere Reihe „Entscheider treffen Haider“ hat Markus Lanz eine Ausnahme gemacht, und was für eine. Er hat sich im Hamburger Thalia Theater vor 1000 Zuschauerinnen und Zuschauern fast zwei Stunden lang den Fragen von Lars Haider gestellt, herausgekommen ist ein Live-Podcast, der mindestens so lustig wie tiefgründig ist. Es geht um Lanz‘ besonderes Verhältnis zu Markus Söder und Karl Lauterbach, um die (sehr umstrittene) Frage, ob Olaf Scholz wirklich nicht anders kommunizieren kann, als er das im Moment tut, um lange Garderobengespräche, die Klimabewegung, Anne Will, und, und. Außerdem kann Haider endlich klären, warum Lanz das Buch, das er über ihn geschrieben hat, unbedingt verhindern wollte – und ob er es tatsächlich bis heute nicht gelesen hat.
Lux, Joachimwww.deutschlandfunkkultur.de, FazitDirekter Link zur Audiodatei
Seit Jahren ist die 61-Jährige Ensemblemitglied am Hamburger Thalia Theater. Jetzt ist sie in der Serie "Eldorado KaDeWe" zu sehen.
John von Düffel ist ein vielbeschäftigter Mann: Seit 2009 Professor für Szenisches Schreiben an der Universität der Künste. Seit 2009 auch Dramaturg am Deutschen Theater, im Jahrzehnt zuvor am Hamburger Thalia-Theater. Er ist Autor zahlreicher Romane, Erzählungen, Hörspiele, Essays und Bühnenwerke. Und jetzt, zwei Jahre nach dem letzten, erscheint sein neuer Roman: "Die Wütenden und die Schuldigen". Jörg Magenau stellt ihn vor.
Der knallharte und empathische Roman aus der Sichtweise der britischen Unterschicht wird beim Festival Theater der Welt zum „sogenannten Musical“. Sebastian Nübling inszeniert die Kooperation mit dem Hamburger Thalia-Theater. Die Inszenierung bleibe allerdings weit hinter den Möglichkeiten des Textes zurück, so Theaterkritiker Stefan Keim. Zu sehen sei eine Technikshow, eine nette, apokalyptische Party mit der Botschaft, dass die Lage zwar hoffnungslos ist, aber nicht ernst.
Ein Gespräch mit Albrecht von Lucke. Dazu: Kritik an der Reform des Urheberrechts. Neuerungen beim NDR Sachbuchpreis. Und: Pipia Langstrumpf im Hamburger Thalia Theater.
Seit zwölf Jahren finden am Hamburger Thalia Theater die Lessingtage statt. Bei diesem internationalen Theaterfestival werden Produktionen gezeigt, die sich mit aktuellen Themen wie Klimawandel, Migration oder Kolonialismus auseinandersetzen. Diesmal heißt das Motto „Stories from Europe“, also "Geschichten aus Europa". Das Festival läuft noch bis Sonntag, ausschließlich digital. Was uns dabei erwartet, weiß unsere Kritikerin Barbara Behrendt.
Wie geht es den Theaterregisseurinnen und -regisseuren in der Pandemie? Haben sie Visionen für die Zeit nach Corona? Haben sie Ängste, Hoffnungen, Ideen? Unter dem Titel „Voices of Europe“ geben Kirill Serebrennikov, Maryna Davydowa, Simon McBurney und viele andere online Auskunft, im Rahmen der Lessingtage 2021 vom Hamburger Thalia Theater, die in diesem Jahr als Streaming-Festival stattfinden.
Hauptdarsteller Jens Harzer ist in der Eröffnungsinszenierung „Der Geizige“ am Hamburger Thalia Theater nur an seiner Stimme zu erkennen: „Er sieht aus wie Horst Schlämmer. Die eckige Nickelbrille baumelt schief am Lesebändchen, die aufgebürsteten Haare stehen wie Beton, der Schnauzer wuchert. Über dem dicken Bauch spannt ein braunfleckiges T-Shirt“, so ist der geizige Harpagon in der Regie von Leander Haußmann gestaltet. Mit sichtlicher Freude am komischen Fach reizen die Darsteller*innen mit kunstvollem Spagat zwischen kauzig und komplex ihre Figuren aus. Der Abend sei jedoch vor allem eines: „eine Liebeserklärung an das Theater, das Spielen, die Darsteller. Sie sind es, die ihn tragen und gestalten - auf der leeren Bühne, die ein Tribut an die Pandemie ist, denn Kulissen konnten nicht gebaut werden, da die Mitarbeiter des Thalia-Theaters in Kurzarbeit waren“, meint SWR2 Theaterkritikerin Ina Beyer.
Für den Regisseur Leander Haußmann bleibt "Der Geizige" von Molière ein aktueller Stoff. Ihn fasziniert die Charakterkomödie, der er keine politische Dimension verleiht. Die Inszenierung feiert am Hamburger Thalia Theater ihre Premiere. Leander Haußmann im Gespräch mit Ute Welty www.deutschlandfunkkultur.de, Interview Hören bis: 19.01.2038 04:14 Direkter Link zur Audiodatei
Seit 2014 ist Antú Romero Nunes Hausregisseur am Hamburger Thalia Theater. Ab der kommenden Saison wechselt er an das Theater Basel.
Die Würde des Menschen, Meinungsfreiheit, Gleichberechtigung - unser Grundgesetz garantiert elementare Rechte. Muss es 70 Jahre nach Inkrafttreten der Verfassung Ergänzungen oder Änderungen geben? Bedeutet Meinungsfreiheit in Zeiten von sozialen Medien noch dasselbe wie 1949? Und was kann die Kunst beitragen, um den demokratischen Alltag zu bereichern? Über die Bedeutung unseres Grundgesetzes heute und die Gemeinsamkeiten von Kunst und Politik diskutieren Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble und der Pianist Igor Levit mit der SPIEGEL-Autorin Susanne Beyer. Das Gespräch wurde Ende September im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Spiegel Live“ im Hamburger Thalia Theater aufgezeichnet. Weitere Infos: www.spiegel-live.de
Dem Schauspieler Jens Harzer wird im Wiener Burgtheater der Iffland-Ring überreicht. Österreichs Kulturminister Gernot Blümel werde dem 47-Jährigen die Auszeichnung aushändigen, teilte das Burgtheater mit. Den auf Lebenszeit vergebenen Ring erhält der «bedeutendste und würdigste Bühnenkünstler des deutschsprachigen Theaters». Der im Februar gestorbene Schweizer Schauspieler Bruno Ganz, der die Auszeichnung rund 23 Jahre trug, hatte Harzer zu seinem Nachfolger bestimmt. Einem breiten Publikum ist Harzer spätestens seit seiner Rolle als Arzt in der TV-Serie «Babylon Berlin» bekannt. Der gebürtige Wiesbadener ist Ensemblemitglied beim Hamburger Thalia Theater.
Der lettische Theater- und Opernregisseur Alvis Hermanis war in Bayreuth im Gespräch, um 2018 am Grünen Hügel den "Lohengrin" zu inszenieren. Doch überwarf er sich erst mit dem Hamburger Thalia Theater, da er sich am Engagement der Bühne für Geflüchtete störte. Im Zuge der Kontroverse brachen auch die Verhandlungen mit den Wagner-Festspielen ab. Stattdessen bringt Hermanis seine Opern-Begeisterung nun in einen Theaterabend im Münchner Cuvilliéstheater ein, wo er sein Schauspiel "Insgeheim Lohengrin" uraufführte. Eine Premierenkritik von Christoph Leibold.
"Man sollte einfach wissen, darum, wenn man Stimme hat, dass man auch das Schauspiel nie vernachlässigen sollte" - Angelika Milster über Gesang und Darstellung Ihre erste Auszeichnung erhielt sie bereits mit 23 Jahren für ihre Rolle in der Komödie "Meine Sorgen möcht' ich haben" von Wolf Gremm. Und es sollten zahlreiche weitere Ehrungen dieser vielseitigen Künstlerin folgen, denn ihre bisherige Karriere bewies vor allem eines: Angelika Milster ist eine Ausnahmekünstlerin, die auf Theaterbühnen, vor der Kamera oder auch im Tonstudio nur das Beste liefert. Gelungenes Debüt Zur Welt kam Angelika Milster am 9.12.51 in Neustrelitz, aufgewachsen ist sie aber in Hamburg. Den Gesangsunterricht erhielt sie bereits im Alter von zwölf Jahren und absolvierte schließlich eine Ausbildung bei Margot Höpfner. Ihr erstes Engagement folgte sodann 1971 am Hamburger Thalia Theater, und es war der Beginn einer ungewöhnlichen Karriere. Weitere Engagements führten sie unter anderem an die Bühnen von Verden, Bad Godesberg, Berlin, Stuttgart oder auch Düsseldorf, um nur einige wenige zu nennen. Daneben übernahm die junge Schauspielerin auch Rollen in Filmproduktionen. Bereits 1975 wurde sie mit dem Ernst-Lubitsch-Preis ausgezeichnet. In der Komödie "Meine Sorgen möcht' ich haben" übernahm sie die Rolle der Carmen Bornemann, und der "Tagesspiegel" vom 3.1.75 wusste unter anderem zu berichten: "Gremms zweiter Film lebt zu einem nicht geringen Teil von dem komischen Talent der … Schauspielerin." Doch der große Durchbruch sollte noch einige Jahre auf sich warten lassen. Mit Grizabella zum Star Am Theater an der Wien erhielt Angelika Milster 1983 die Rolle der Grizabella in dem beliebten Musical "Cats" von Andrew Loyd Webber. Wie die Zeitung "Neues Deutschland" vom 23.8.90 später ausrechnete, sollte die Schauspielerin circa 1000 Mal in diese Rolle schlüpfen. Der Sprung in die Reihen der beliebtesten Schauspieler war nun geschafft. Und auch der Komponist zeigte sich begeistert vom Talent von Angelika Milster. 1987 wählte er sie für die Rolle der Sängerin Emma in dem Musical "Song and Dance" aus. Das Musical wurde zu einem großen Erfolg und man ging mit ihm auch auf Tournee durch Europa. Als nächstes spielte Angelika Milster in der "Kurt-Weill-Revue", mit der sie auch im Ausland gastierte. Daneben trat sie auch immer wieder vor die Filmkamera. So sah man sie unter anderem in den TV-Serien "Liebling Kreuzberg", "Der Landarzt" oder auch "Drei unter einer Decke". Das Portal ofdb.de zählt knapp vier Dutzend Filme, in denen Angelika Milster bisher mitgewirkt hat. Im Tonstudio und auf Konzertbühnen Auch als Sängerin feiert Angelika Milstner große Erfolge. Seit 1994 sind bereits mehrere CDs von ihr erschienen, mit denen sie ihre Fangemeinde begeistern konnte. Bereits das erste Album "Ich liebe Dich" wurde mit dem Deutschen Schallplattenpreis "Echo" prämiert. Ihr bisher letztes Album "Du hast mir Glück gebracht" erschien im Februar 2013. Neben der Arbeit im Tonstudio gibt die Schauspielerin auch zahreiche Konzerte. Ihr großes Repertoire umfasst unter anderem Brecht-Lieder, Popsongs und Chansons. Dazu gesellen sich eine ganze Reihe klassischer und geistlicher Lieder. Die vielseitige Schauspielerin wurde auch mehrfach mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet. So wurde sie unter anderem mit der Goldenen Europa, der Goldenen Stimmgabel, dem International Musical Award Germany oder auch dem Berliner Bären geehrt. DW-Redakteurin Gudrun Stegen porträtierte im Januar 1988 Angelika Milster anlässlich der Aufführung des Musicals "Song and Dance" in München in einer DW-Sendung. Autor: Andreas Zemke Redaktion: Diana Redlich