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Hagen Fleischer gilt als der Experte, wenn es um das Thema der Deutschen Besatzung Griechenlands im Zweiten Weltkrieg geht. Der 1944 in Wien geborene deutsche Historiker, der seit 1985 auch die griechische Staatsbürgerschaft innehat, forschte und lehrte an den Universitäten Kreta und Athen und beriet die Regierungen beider Länder in Fragen der "Wiedergutmachung" der Kriegsschäden. (Wdh. vom 12.12.2024
Kann Donald Trump den Gazastreifen übernehmen? Was passiert dann mit den zwei Millionen Palästinensern? Wohin sollen sie gehen? Und wie viel Eskalationspotenzial hat diese Entscheidung? Darüber spricht Moderatorin Dilan Gropengiesser in der 75. Folge von Was jetzt? – Die Woche mit Lea Frehse, Nahost-Redakteurin der ZEIT. Bei einem gemeinsamen Pressetermin mit Israels Premier Benjamin Netanjahu verkündet der US-Präsident Donald Trump am Dienstag überraschend einen radikalen Kurswechsel in der US-Nahostpolitik: "Die USA werden den Gazastreifen übernehmen – wir werden ihn besitzen. Wir werden die Verantwortung für die Entschärfung aller gefährlichen Blindgänger übernehmen und das Gebiet in ein Wirtschaftszentrum verwandeln. […] Gaza könnte die Riviera des Nahen Ostens werden." Zentraler Bestandteil des Plans ist eine erzwungene Umsiedlung von rund zwei Millionen Palästinensern nach Ägypten und Jordanien. Der israelische Premier Benjamin Netanjahu begrüßte Trumps Vorstoß als historische Chance: "Präsident Trump geht mit dieser Idee weit über unsere Ziele hinaus. Sie könnte die Geschichte verändern." Die Pläne würden "die Landkarte des Nahen Ostens neu zeichnen". Während die USA und Israel den Plan als "Friedensvision" framen, fallen die internationalen Reaktionen empört aus: Ägypten und Jordanien etwa "lehnen jede Zwangsumsiedlung kategorisch ab. Gaza bleibt palästinensisches Land". Auch für Saudi-Arabien sei "eine Zweistaatenlösung unverhandelbar". Die UN warnen indes vor einem "multi-frontalen Flächenbrand". UN-Sonderberichterstatter für Palästina, Francesca Albanese, betont: "Vertreibung unter Okkupation verstößt gegen Art. 49 der Genfer Konvention." Mit Trumps Ankündigung ist der fragile Waffenstillstand in Gaza nun akut gefährdet – und damit auch das Leben Dutzender israelischer Geiseln in den Händen der Hamas und das Leben von Palästinenser:innen im Gazastreifen.
Hagen Fleischer gilt als der Experte, wenn es um das Thema der Deutschen Besatzung Griechenlands im Zweiten Weltkrieg geht. Der 1944 in Wien geborene deutsche Historiker, der seit 1985 auch die griechische Staatsbürgerschaft innehat, forschte und lehrte an den Universitäten Kreta und Athen und beriet die Regierungen beider Länder in Fragen der "Wiedergutmachung" der Kriegsschäden.
Der derzeitige Krieg in Gaza ist ein neuer Tiefpunkt nach jahrzehntelanger Okkupation und Apartheid sowohl im Gazastreifen als auch im Westjordanland. Im Interview spricht die israelische Journalistin Amira Hass über das Leben palästinensischer Menschen vor der aktuellen Eskalation. Interview vom 11. Oktober 2024 geführt von Bashir Abu-Manneh: https://jacobin.de/artikel/palaestina-gaza-haaretz-westjordanland-israel-besatzung Seit 2011 veröffentlicht JACOBIN täglich Kommentare und Analysen zu Politik und Gesellschaft, seit 2020 auch in deutscher Sprache. Ab sofort gibt es die besten Beiträge als Audioformat zum Nachhören. Nur dank der Unterstützung von Magazin-Abonnentinnen und Abonnenten können wir unsere Arbeit machen, mehr Menschen erreichen und kostenlose Audio-Inhalte wie diesen produzieren. Und wenn Du schon ein Abo hast und mehr tun möchtest, kannst Du gerne auch etwas regelmäßig an uns spenden via www.jacobin.de/podcast. Zu unseren anderen Kanälen: Instagram: www.instagram.com/jacobinmag_de X: www.twitter.com/jacobinmag_de YouTube: www.youtube.com/c/JacobinMagazin Webseite: www.jacobin.de
Nach der Besetzung der Tschechoslowakei, fordern Demonstrierende vom Bundesrat einen sofortigen Abbruch der Beziehungen zur Sowjetunion. Der Historiker Thomas Bürgisser spricht von einer durchaus intensiven Reaktion hierzulande - in unserer Serie «100 Jahre Weltgeschichte im Radio». Der 21. August 1968 war ein schicksalhafter und düsterer Tag für die Tschechoslowakei: Innert kürzester Zeit gelang es den Truppen des «Warschauer Paktes» bis in die Hauptstadt Prag vorzurücken und diese zu besetzen. Der Überfall ist Moskaus unmissverständliche Antwort auf die progressiven Entwicklungen in der Tschechoslowakei unter der Führung von Alexander Dubcek, der damaligen Lichtgestalt des Prager Frühlings. In Prag schossen die sowjetischen Besatzer mit scharfer Munition auf Demonstrierende, die sich den Panzern unbewaffnet in den Weg stellten. Dutzende Menschen kamen dabei ums Leben. Sogar die Schweizer Botschaft in Prag wurde Zeugin der sowjetischen Gewalt. Weltweit war der Schock gross, auch in der Schweiz. Bald darauf erreichen über 12'000 geflüchtete Tschechoslowakinnen und Slowaken die Schweizer Grenze. Darunter auch Irena Brezna. Die damals 18-jährige lebt seither in der Schweiz und hat als Schriftstellerin mehrere Bücher über ihre Migrationsgeschichte, ihre Suche nach Heimat und das Vorgehen der Russen in ihrer Heimat verfasst. Dieses ist in ihren Augen kaum zu unterscheiden vom Vorgehen in der Ukraine im Februar 2022.
In den frühen Morgenstunden des 21. August berichtet Radio Prag über den Einmarsch sowjetischer Truppen in die Stadt. Die Nachricht verbreitet sich rasend. Was sich damals in der Tschechoslowakei ereignet hat, ist Thema dieser Folge «100 Jahre Weltgeschichte – was Sie und uns bewegt». In der Tschechoslowakei kommt es ab Januar 1968 zu einer schrittweisen Liberalisierung der Sozialistischen Verhältnisse. Bald ist in westlichen Medien vom sogenannten «Prager Frühling» die Rede. Doch er sollte nur von kurzer Dauer sein. In der Nacht auf den 21. August 1968 beginnt in Europa die grösste militärische Offensive seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Innerhalb weniger Stunden überqueren fast eine halbe Million sowjetische, ungarische, polnische und bulgarische Soldaten des «Warschauer Paktes» die tschechoslowakischen Grenzen. Die damals 18-jährige Irena Brezna war gerade in einem Ferienlager in Frankreich, als in ihrer Heimat die russischen Panzer auffuhren. Sie und ihre Familie entscheiden in die Schweiz zu fliehen. Wie erging es ihnen auf ihrer Flucht? Und wie ging es nach der Okkupation weiter in der Tschechoslowakei?
In dieser Folge ist Dr. Wolfgang Freund zu Gast und berichtet über Frankreich im Zweiten Weltkrieg, insbesondere über die Zeit der Besatzung und der Résistance. Aber auch der deutsche Angriff und die Folgen der Besatzung kommen nicht zu kurz.
Zermürbung und Erschöpfung prägen die Stimmung in der Ukraine nach fast zwei Jahren Krieg. Die ausbleibenden Erfolge und Durchbrüche an der Front, die vielen Toten und Verletzten, die seelischen Belastungen, der Heimatverlust, die Okkupation und komplette Zerstörung vieler Städte und Ortschaften schultern die Ukrainer immer noch mit viel bewundernswerter Würde. Doch der Krieg hat inzwischen alle Bereiche des Lebens mit sich gerissen und führt zu immer mehr Wut und Trauer. Christine Hamel berichtet aus Kiew über unbedingten Durchhaltewillen und Kriegstraumata.
Zermürbung und Erschöpfung prägen die Stimmung in der Ukraine nach fast zwei Jahren Krieg. Die ausbleibenden Erfolge und Durchbrüche an der Front, die vielen Toten und Verletzten, die seelischen Belastungen, der Heimatverlust, die Okkupation und komplette Zerstörung vieler Städte und Ortschaften schultern die Ukrainer immer noch mit viel bewundernswerter Würde. Doch der Krieg hat inzwischen alle Bereiche des Lebens mit sich gerissen und führt zu immer mehr Wut und Trauer. Christine Hamel berichtet aus Kiew über unbedingten Durchhaltewillen und Kriegstraumata.
33 Tage waren die Kiewer Vorstädte Hostomel, Butscha und Irpin zu Beginn des Krieges unter russische Okkupation geraten. Während dieser Zeit begingen russische Soldaten in Wohngebieten, auf Vorstadtstraßen, in Parks und Wäldern ungezählte Kriegsverbrechen. Verbrechen, die neben Tausenden von zivilen Opfern eine traumatisierte Bevölkerung zurückgelassen haben. Christine Hamel über die Orte des Grauens im Krieg Russlands gegen die Ukraine.
Die Shandong-Halbinsel in der Nähe des chinesischen Tianjins war nur der Anfang der deutschen Aneignungen im pazifischen Ozean: Der Nordosten Neuguineas, die Salomon-/, Palau/, Marshallinseln, Nauru und die Karolinen waren alle Teil des deutschen reiches und streckten sich über den ganzen Südostpazifik. Durch gewaltsame Okkupation und betrügerische Verträge hat das Deutsche Reich seine Fläche auf zwei Drittel der Größe Europas dabei erweitert. All das und vieles mehr erfahrt ihr in unserer neuen Folge. --- Send in a voice message: https://anchor.fm/freundeskreis/message
freie-radios.net (Radio Freies Sender Kombinat, Hamburg (FSK))
Gespräch mit Menschen aus Athen zur Situation in Griechenland. Das Gespräch wird in den nächsten Tagen fortgesetzt. taz Artikel zu dem Polizeischuß auf Kostas Frangoulis: https://taz.de/Polizeigewalt-gegen-Jugendliche/!5901830/ Infos zur Okkupation des "Hügels" unter lofosstrefi.noblogs.org (griechisch)
Nach der Okkupation der baltischen Staaten 1940 deportierten die Sowjets zehntausende Familien nach Sibirien. Die Zeit der Deportation und die Rückkehr nach Lettland schildert die Schriftstellerin Mara Zalite im Roman „Fünf Finger“.Von Susanne von Schenckwww.deutschlandfunkkultur.de, LesartDirekter Link zur Audiodatei
Pankrác ist ein Stadtteil von Prag, der nach dem heiligen Pankratius benannt ist. Bis heute ist Pankrác aber das Synonym für das dortige berühmt berüchtigte Gefängnis. Seinen schaurigen Ruf bekam es aber vor allem in der Zeit der Okkupation durch Nazi-Deutschland, als Pankrác zum Untersuchungsgefängnis der Gestapo wurde und Heinrich Himmler dort eine Hinrichtungsstätte mit mehreren Guillotinen einrichten ließ. Davon sind wir 1922 noch weit entfernt und finden in der B.Z. am Mittag vom 10. August einen launigen Artikel über Vor- und Nachteile der Körperertüchtigungen, die dort den Häftlingen angeboten würden. Was ist, wenn der Häftling nachher noch schneller läuft als der Polizist? Frank Riede lugt für uns über die Gefängnismauern.
Milling, Palinawww.deutschlandfunk.de, Das war der TagDirekter Link zur Audiodatei
Milling, Palinawww.deutschlandfunk.de, Informationen am AbendDirekter Link zur Audiodatei
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Trotz beträchtlicher Schwierigkeiten hat das russische Militär einige ukrainische Städte besetzt. Mit Gewalt und Unterdrückung wird versucht, ein Besatzungsregime zu etablieren. Vieles erinnert dabei an die Okkupation der Krim. Doch die Moskauer Blaupause funktioniert 2022 nicht so wie 2014.Von Gesine Dornblüth und Sabine Adlerwww.deutschlandfunk.de, HintergrundDirekter Link zur Audiodatei
Wladimir Putin zielt offenbar auf die vollständige Okkupation der Ukraine ab – der Schock sitzt tief. Wie reagiert die Welt darauf? Eine Bestandesaufnahme mit unseren Korrespondenten. Weitere Themen: (01:23) Krieg in der Ukraine (28:25) Tagebucheinträge aus der Ukraine (33:16) Bundesrat verurteilt Ukraine-Einmarsch (38:57) Schweizer Bedeutung für russische Rohstoffhändler (42:43) Expertenbericht über Post-Zukunft stösst auf Kritik
Auf das Morden folgte der Raubzug: 1941 überfielen die Nationalsozialisten die Sowjetunion, ein Vernichtungskrieg, angetrieben von der rassistischen „Lebensraumideologie“. Er kostete Millionen Menschen das Leben. Zugleich wurde systematisch geplündert. Die Ukraine hat dabei besonders viele Verluste erlitten.Adler, Sabinewww.deutschlandfunk.de, Gesichter EuropasDirekter Link zur Audiodatei
Von Mr. Pinguin (www.subversive-theorie.de) Auf längst vergessenen Pfaden einer transatlantischen Erfahrungsgemeinschaft folgen wir der haitianischen Revolution und Okkupation zur Kritik des „Schicksals“ der lebendigen Toten. In der Figur des zombis, die bis heute fest im kulturellen Gedächtnis Haitis verankert ist, kondensiert sich sowohl die koloniale als auch die revolutionäre Geschichte Haitis. Die Hörreise untersucht die Furcht vor […] Der Beitrag Monster of the Capital – Part III: Vodou, Haiti – oder der Zombie als Figur der Unterwerfung und Rebellion erschien zuerst auf radio nordpol.
Thema in dieser Folge sind Palästina/Israel, Besatzung, Apartheid, aktuelle Ereignisse in Sheikh Jarrah, Kolonialismus, was genau BDS eigentlich ist, Aktivismus, warum Begriffe wie "Nahost-Konflikt" fern von der Realität sind, etc, aus palästinensischer Perspektive mit meinen Freund_innen Nadija und Nahed Samour. Die Folge ist so gut, wenn ihr Fragezeichen habt, unsicher seid oder Wissen vertiefen möchtet, ich würde es mir reinziehen. Tune in!
Die Deutschlandfahne ist häufig bei rechtsgerichteten Protesten zu sehen. Bundestags-Protokollchef Enrico Brissa tritt der Okkupation unserer Staatssymbole durch Extremisten entgegen - und hat nun ein Buch über Schwarz-Rot-Gold geschrieben. Enrico Brissa im Gespräch mit Liane von Billerbeck www.deutschlandfunkkultur.de, Interview Hören bis: 19.01.2038 04:14 Direkter Link zur Audiodatei
Peter-Michael Diestel, der letzte DDR-Innenminister unter der CDU-Regierung von Lothar de Maizière, ist ein Mann der klaren Worte. Ein Gespräch über die Unterdrückung der Ostdeutschen, was Stasiunterlagen über westdeutsche Politiker verrieten und Russophobie westdeutscher Eliten.Peter-Michael Diestel wurde 1952 auf Rügen geboren. Sein Vater war in der DDR Offizier der Nationalen Volksarmee (NVA), seine Mutter arbeitete für die evangelische Kirche. Als gelernter Rinderzüchter und Jurist wurde Peter-Michael Diestel Innenminister in der letzten DDR-Regierung Innenminister unter CDU-Ministerpräsident Lothar de Maizière. Damit war er unter anderem für die Auflösung der DDR-Staatssicherheit sowie für die Übergabe von Unterlagen des DDR-Auslandsnachrichtendienstes HVA über westdeutsche Politiker verantwortlich.RT-Redakteur Florian Warweg traf sich mit Diestel zu einem ausführlichen Gespräch über die Lage der Ostdeutschen, westdeutsche Siegermentalität, seine Erkenntnisse über die Zusammenarbeit westdeutscher Eliten mit der Stasi sowie über das aktuelle deutsch-russische Verhältnis. Das Interview fand in seiner Kanzlei in Zislow, gelegen in der Mecklenburgischen Seenplatte, statt. Diestel spricht dabei explizit von einer noch andauernden "Unterdrückung und Okkupation" der Ostdeutschen und verweist unter anderem darauf, dass die verantwortungsvollsten Positionen der Gerichte, Verwaltung und Ministerien im Osten der Bundesrepublik auch 30 Jahre nach der Wende noch immer fast ausschließlich von Westdeutschen besetzt und geleitet werden. Hinsichtlich der unter seiner Verantwortung erfolgten Übergabe der HVA-Akten über westdeutsche Politiker und Großindustrielle an westdeutsche Geheimdienste zieht er für sich eine widersprüchliche Bilanz:"Dass das alles nicht auf den Tisch gekommen ist, das ist auch eines meiner Verdienste. Oder eine Schuld, die ich auf mich geladen habe."In diesem Zusammenhang bestätigt er auch, dass ein Bundespräsident als IM für die Staatssicherheit der DDR gearbeitet hat: "Dieser unmoralische Mensch, der hat Dinge gemacht, die auch heute noch strafrechtlich relevant sind."Seinen Abschluss findet das Gespräch in der Thematik der damaligen Gespräche – und mittlerweile gebrochenen – Versprechen an die sowjetische Seite sowie der aktuellen Russlandpolitik der Bundesregierung, mit welcher Diestel scharf ins Gericht geht: "Die Menschen, die diese Russophobie betreiben, riskieren Deutschlands Sicherheit. Die haben andere Interessen als deutsche Interessen."Videoversion: https://youtu.be/hRE_L3HYoP0
Gabriele D’Annunzio gehört nicht nur zu den wichtigsten Autoren des italienischen Fin de siècle, sondern ist gleichermaßen auch zu den berühmtesten politischen Hasardeuren des frühen 20. Jahrhunderts zu zählen. Nachdem sich die groß-italienischen ‘Irredentisten‘ bei der Verteilung der Kriegsbeute nach 1918 zu kurz gekommen und namentlich um erhoffte Gebietszugewinne im adriatischen Raum betrogen wähnten, machte er sich im September 1919 mit einem Trupp Freischärler kurzerhand selbst auf den Weg und besetzte im Handstreich das auch vom frisch gegründeten jugoslawischen Staat beanspruchte Rijeka alias Fiume. Ein Jahr später hatte diese Okkupation immer noch Bestand. Während man sich in Washington, London und Paris nicht einig war, wie diesem Staatsstreich zu begegnen sei, und man sich in Rom und Belgrad zunehmend um diplomatische Wege aus der Krise bemühte, schritt D’Annunzio darin fort, Fakten zu schaffen und erklärte Fiume in einer nächsten Volte unter großem Pomp zum Freistaat. In ganz Europa sah man halb konsterniert, halb bewundernd diesem Schauspiel zu, so auch am 11. September 1920 das Berliner Tageblatt. Aus ihm liest Frank Riede.
FAZ Essay – der Podcast für die Geschichte hinter den Nachrichten
Vor genau achtzig Jahren begann die sowjetische Okkupation Litauens, Lettlands und Estlands. Was damals geschehen ist, sorgt heute für neue politische Konflikte, weil Russland die Legende vom freiwilligen Beitritt der drei Länder zur Sowjetunion wieder aufleben lässt. Die Geschichte des Einmarsches in drei Länder, die sich in einer aussichtslosen Lage befanden. Ein Essay von Professor Dr. Joachim Tauber.
„Erinnerung an die Okkupation in Griechenland“ - 75 Jahre seit Ende des 2. Weltkriegs Gespräch mit dem Botschafter Griechenlands Thedoros Daskarolis; Künstler*innen Leben in pandemischen Zeiten Jazzmusiker Petros Klampanis; Kolumne Salzsäule Yiannis Valtis
Am 15. Mai 1955 wurde Österreich wieder ein unabhängiger, souveräner Staat. Anlass genug, die Debatte rund um den Status Österreichs vom "Anschluss" bis zum Staatsvertrag nochmals anzusehen.
Der 27. April 1945 ist so etwas wie die Geburtsstunde der Zweiten Republik. Aus heutiger Sicht liest sich das Dokument anachronistisch und auch gar exkulpierend, hat es doch Österreichs Anteil am Zweiten Weltkrieg und den nationalsozialistischen Verbrechen kleingeredet. Eine Bestandsaufnahme mit Moritz Moser/Addendum
Am 28. Oktober 1940 bekam Griechenlands Dikator Metaxas unerwarteten nächtlichen Besuch: Der italienische Botschafter überbrachte ihm ein Ultimatum von Benito Mussolini. Metaxas sagte «Oxi» - also Nein. Somit stand Griechenland im Krieg gegen die Achsenmächte. Als Italien nach Monaten der Kämpfe in Griechenland zu scheitern drohte, musste Adolf Hiltler Mussolinis Truppen helfen. Die Griechen wurden geschlagen, das Land geriet unter grausame Okkupation. Das trotzige Nein eines Landes, angesichts des kommenden Grauens, ist bis heute der Stolz vieler Griechinnen und Griechen. Die Zeitblende dazu mit dem Historiker Valentin Schneider. Er forscht in Athen zur deutschen Okkupation während des Zweiten Weltkrieges.
Valentīna Freimane (*1922) entstammt einer mehrsprachigen jüdischen Familie aus Riga. Ihre Kindheit verbrachte sie zwischen Lettland und Berlin, wo ihr Vater als Rechtsberater für die UFA tätig war. Ab 1929 besuchte sie eine deutsche Schule in Riga und lebte bei ihren Großeltern, bis ihre Eltern 1935 aus Berlin zurückkehrten. Nach der deutschen Besetzung Lettlands im Juni 1941 wurden ihre Eltern in das Ghetto von Riga verschleppt und später erschossen. Valentı̄na Freimane überlebte bis zu ihrer Befreiung durch die Rote Armee im Oktober 1944 in Verstecken. Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb sie im sowjetisch besetzten Lettland, wo sie eine Karriere als Film- und Theaterwissenschaftlerin machte. Im Gespräch mit Rosa von Praunheim blickt Valentina Freimane auf ihr bewegtes Leben in zwei Diktaturen zurück.