POPULARITY
Viele Katzenhalter glauben, ihre Wohnungskatzen seien sicher vor Parasiten. Tierarzt Henning Wilts zeigt in dieser Episode eindrucksvoll, wie Flöhe, Zecken, Milben und sogar Würmer über Schuhe, Kleidung oder andere Tiere unbemerkt ins Zuhause gelangen. Auch Spatzen am Fenster oder Fliegen können das Risiko erhöhen. Wie erkennst du einen Befall und schützt deine Katze? Henning Wilts gibt praktische Tipps zur Früherkennung mit Flohkämmen und Kotproben. Er erklärt, warum Hygiene entscheidend ist, und warnt eindringlich vor gefährlicher Selbstmedikation mit Hundemitteln. Ein kompakter Wissensschatz für alle, die ihre Stubentiger gesund halten wollen! Seminare: https://henningwilts.de/seminare Kontaktdaten: Henning Wilts: https://henningwilts.de info@henningwilts.de https://www.instagram.com/henningwilts/ https://www.facebook.com/henning.wilts/ www.youtube.com/@HenningWiltsTierarzt https://www.linkedin.com/in/henning-wilts-376a8722b/ https://www.tiktok.com/@henningwilts
Vor kurzem ging ein Beitrag in den sozialen Medien viral: Ein junges Pferd wäre an einer Wurmerkrankung fast gestorben, und das obwohl es regelmäßig beprobt wurde und seit langem nichts im Kot gefunden wurde. Ob und wie das sein kann, wie Kotproben zu deuten sind und alles rund um das Thema Wurmbefall, Wurmkuren und Darmgesundheit bespreche ich mit meinem Interview-Gast Maike Müser. In dieser Podcast-Folge teilt sie ihr Wissen und nimmt Bezug auf den genannten Facebook-Beitrag. Möchtest du mehr über Würmer beim Pferd erfahren? Dann laden wir dich ganz herzlich ein, bei unserem Seminar "Wurmkunde für Pferdebesitzer" am 16.10.2022 dabei zu sein Hier kannst du dich dazu anmelden: https://www.eventbrite.de/e/wurmkunde-fur-pferdebesitzer-tickets-432853786327
Kokzidien, Würmer und was gibt es eigentlich sonst noch beim Kaninchen? Warum muss man Kaninchen gegen Parasiten behandeln, wenn Wildkaninchen doch auch nicht entwurmt werden? Wie genau muss man es mit der Hygiene nehmen, wenn man Darmparasiten bekämpft und kann ich Wiese pflücken, wenn da auch Hunde unterwegs sind? Ich habe Dr. Malek Hallinger, der sich hauptberuflich den ganzen Tag mit Darmparasiten und Kot beschäftigt, mit euren Fragen gelöchert. Lasst euch überraschen! Kokzidien beim Kaninchen: https://www.kaninchenwiese.de/gesundheit/verdauung-magen-darm/kokzidien-beim-kaninchen/ Würmer: https://www.kaninchenwiese.de/gesundheit/verdauung-magen-darm/wuermer/ Hefen: https://www.kaninchenwiese.de/gesundheit/verdauung-magen-darm/hefen-hefepilze/ Dr. Malek Hallinger beprobt eure Kotproben im Exomed-Labor: https://www.exomed.de/ - sein Podcast mit spannenden Infos, auch zu Kaninchen, heißt "Viehzeuch!"
In der 3-teiligen Gesundheitsreihe klärt Tiermedizinerin Nicole Kieschnick auf, was für Hundehalter:innen wirklich wichtig ist, zur Gesunderhaltung ihres Hundes zu wissen. Auch um sich damit Zusammenhänge zur Tiergesundheit selbst erschließen zu können. Worauf sollte ich bei der Wahl des Zeckenmittels achten? Wieso stinkt mein Hund? Und wie häufig darf er gewaschen werden? Reicht es Kotproben einzuschicken oder sollte man Wurmkuren verabreichen? Im zweiten Teil erfährt Iona von Nicole wichtige Infos zum Thema Haut, Augen, Ohren, Endo- und Ektoparasiten.
Bereits im Oktober 2020 war per Kamera und Kotproben ein Goldschakal-Pärchen im Schwarzwald-Baar-Kreis nachgewiesen worden. Vor wenigen Tagen hat eine Wildkamera einen Goldschakal-Welpen fotografiert. Und es gibt einen genetischen Nachweis des Vaters.
Wissenschaftler*innen haben 2.700 Jahre alten menschlichen Kot, Koprolith genannt, aus den Höhlen in Hallstatt in Österreich untersucht. Die darin enthaltenen Mikroorganismen legen nahe, dass die Menschen der Eisenzeit Bier gebraut und Käse hergestellt haben.
EA Sport hat mit der FIFA-Serie seit Jahrzehnten einen absoluten Superhit im Angebot. Jetzt läuft aber mit der Fédération Internationale de Football Association (eben FIFA) der bestehende Vertrag zur Nutzung der Markenrechte aus. Und es werden die Stimmen lauter, dass EA ihn vielleicht nicht verlängert. Konsequenz: Das Spiel bräuchte einen neuen Namen! Funktioniert FIFA ohne „FIFA"? Sven hat jetzt schon eine Gänsehaut. Die Tech-Freaks sprechen zudem über das neue Google Pixel 6, den Facebook-Supergau, einen Fernseher vom TV-Sender Sky und einer Toilette, die Kotproben analysieren kann. Viel Spaß!
Ob Antilope, Elefant oder Luchs - jeder muss mal! MiaSanTier ist zu Gast bei den Hellabrunner Tierärzten und wir erfahren, was sich aus dem Kot der Tiere so alles ablesen lässt. Und wir treffen Tierpflegerin Annette, die uns erklärt, wohin die Tiger machen und warum die Roten Pandas manchmal eine ganze Weintraube wieder ausscheiden! Über ein Thema, das so natürlich ist und doch oft viel zu kurz kommt.
DNA-Analysen Tausender Jahre alter Kotproben sollen Veränderungen im menschlichen Mikrobiom entschlüsseln: sind die Veränderungen Schuld an Diabetes, Krebs und Co?
Dieses mal dreht sich alles um Parasiten! Welche Erkrankungen können Sie verursachen und wie weist man sie nach? Und wie verpackt man am besten Kotproben! Eine gute Stunde geht es diesmal um lästige Untermietern von Haustieren. Viel Spaß!
Ein Forscherteam aus Israel hat ein System entwickelt, mit dem neue Ausbrüche der zweiten Infektionswelle festgestellt werden könnten. Weil das Virus schnell in Kot nachweisbar ist, kann man über Stichproben in der Kanalisation neue Ausbrüche frühzeitig erkennen und Maßnahmen einleiten.
Wer viel Sport treibt, hat auch einen anderen Stuhlgang. Das haben US-Forscher herausgefunden, nachdem sie Kotproben von Marathonläufern analysiert haben. Bezeichnend dafür ist ein bestimmtes Darmbakterium mit dem Namen Veillonella, das die sportliche Leistung steigert. Mehr darüber weiß unser Experte für jegliche Hinterlassenschaften, unser Lieblingsforensiker Dr. Mark Benecke.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 07/07
Durchfallerkrankungen, oft ausgelöst durch virale, bakterielle und parasitäre Erreger, stellen ein großes Problem in der Kälberaufzucht dar. Ziel der Studie war zum einen, aktuelle Daten zum Vorkommen von Giardien, Kryptosporidien und Eimerien bei durchfallkranken sowie gesunden Kälbern in Süddeutschland zu erhalten, wobei die Rolle von Giardia spp. im Mittelpunkt der Untersuchungen stand. Von Januar bis Dezember 2012 wurden dazu 1564 Kotproben durchfallkranker Tiere und 185 Kotproben gesunder Kälber mikroskopisch untersucht. Die Infektionsraten in den Proben durchfallkranker Kälber lagen bei 7,2% für Giardia spp., 41,3% für Cryptosporidium spp. und 13,3% für Eimeria spp. Die Mehrheit dieser Proben(n=1282) wurde mittels ELISA zusätzlich auf E.coli, Rota-, Coronaviren und Kryptosporidien untersucht, wobei Nachweisraten von 0,9%, 37,8%, 3,4% und 45,3% erzielt wurden. In 23,2% der Proben gesunder Kälber wurde Giardia spp. diagnostiziert, in 2,7% Cryptosporidium spp. und in 45,9% Eimeria spp. Bei Betrachtung der altersabhängigen Infektionsraten wird deutlich, dass Giardien bei durchfallkranken, älteren Kälbern von Bedeutung sind. Die Auswirkungen einer subklinischen Giardiose auf die Entwicklung der Tiere bleiben, ebenso wie die Bedingungen, unter denen es zum Auftreten von Symptomen kommt, weiter unklar. Weiteres Ziel der Studie war, das Vorkommen verschiedener Giardia-Arten bei gesunden und durchfallkranken Kälbern in Süddeutschland zu untersuchen. Dafür wurden 152 mikroskopisch Giardia-positive Proben genotypisiert. In 91,8% der PCR positiven Proben wurde G. bovis identifiziert, in 7,3% G. duodenalis und in 0,9% eine Mischinfektion von G. bovis und G. duodenalis. Weiter gelang eine Identifizierung der Sub-Genotypen A1, E2 und E3 innerhalb dieser Proben. Während ein Nachweis von G. duodenalis nur in Mischinfektion mit Kryptosporidien oder Eimerien gelang, wurde G. bovis in einigen Proben durchfallkranker Kälber als Monoinfekton nachgewiesen. Dies lässt einen möglichen Beitrag der Rinder-spezifischen Art G. bovis zum Durchfallgeschehen vermuten. Das Vorkommen der zoonotischen Art G. duodenalis in Kälbern birgt ein potentielles Risiko für den Menschen, wobei auch die Übertragung vom Mensch auf das Tier denkbar ist.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 06/07
Seit Jahrzehnten werden in Europa Kastenfallen eingesetzt, um die Spezies Reh zu erforschen. Die Rolle des Wildtiers in seinem natürlichen Lebensraum, Räuber–Beute–Beziehungen, die Bedeutung des Rehs beim Verbiss von Jungpflanzen und Gefahren für den Straßenverkehr sind einige der Untersuchungsschwerpunkte. In den letzten Jahren hat es sich bewährt, Telemetriehalsbänder beim Reh einzusetzen, um somit das räumliche Verhalten analysieren zu können. Zu diesen Zwecken ist Fang und direkte Manipulation der Tiere erforderlich. Da diese Maßnahmen für das „scheue Wildtier“ immer eine unnatürliche Situation darstellen, wurden sie folglich von den zuständigen Behörden als möglicherweise „stark belastend“ und nach §8 Absatz 1 im Tierschutzgesetz als genehmigungspflichtig eingestuft. Untersuchungen zur Stressbelastung beim Fang mit der Kastenfalle fehlten bislang. Um weitergehende Erkenntnisse zu erlangen, wurde die Stressreaktion der Rehe erforscht. Für die vorliegende Untersuchung wurden zwischen Januar und März 2012 im „Nationalpark Bayerischer Wald“ 18 Rehe an Futterstellen angelockt und mit Kastenfallen gefangen. Das Verhalten während der Gefangenschaft wurde mit einer Infrarotkamera aufgezeichnet und mittels „time-sampling“ Methode ausgewertet. Nach Sonnenaufgang wurden die Tiere aus der Falle geholt und mittels einer Ohrmarke gekennzeichnet. Blutproben, Kotproben, Körpertemperatur, Herzfrequenz und Atemfrequenz sollten Aufschluss über eine mögliche Stressreaktion der Tiere liefern. Die Glucocorticoidmetabolitkonzentrationen in Kotproben, die aus der Falle gewonnen wurden, wurden mit rektal entnommenen Proben verglichen. Kurz vor Freilassung wurden erwachsene Tiere mit einem GPS-Halsband „besendert“. Dies lieferte Hinweise, wie sich das Rehwild nach Freilassung im räumlichen Bezug zur Falle verhielt und ob ein „Meiden“ der Falle zu beobachten ist. Zudem wurden Aktivitätsdaten von im Winter 2009/2010 freigelassenen Rehen auf Unterschiede im Verhalten nach dem Fang analysiert. Die gewonnenen Daten wurden vom statistischen Beratungslabor der LMU München ausgewertet. Diverse Tests lieferten statistische Ergebnisse, die Rückschlüsse auf die Höhe der ausgelösten Stressreaktion beim Reh zulassen. Die Tiere der Versuchsreihe zeigen bei allen Untersuchungsmethoden große individuelle Unterschiede. Die Videoanalyse mittels „time-sampling“ belegt, dass wenige Rehe erhebliche Anzeichen von Stress während der Gefangenschaft zeigen, der überwiegende Anteil der Tiere jedoch sich nach kurzer Zeit beruhigt und keine Anzeichen eines erhöhten Stresslevels aufweist. Herzfrequenz, Atemfrequenz, Körpertemperatur und Blutwerte weisen ebenfalls erhebliche individuelle Unterschiede auf, die nur in Einzelfällen auf hohen Stress für das Tier hindeuten. Generell ist der Anstieg der Cortisolmetaboliten im Kot nur gering. Wenige Tiere zeigen einen erhöhten Anstieg. Dieser liegt jedoch deutlich unter den in der Literatur beschriebenen Werten, die nach stressauslösenden Ereignissen beim Reh gemessen wurden. Mit Hilfe der Analyse der Aktivitätsdaten lässt sich belegen, wie sich das Verhalten der Tiere nach wenigen Stunden nach der Freilassung normalisiert und statistisch ab dem zweiten Tag nach dem Fang im Vergleich zu Tag 3-20 nach dem Fang nicht unterscheidet. Wie die Darstellung der Streifgebiete offenbart, suchen fünf Rehe nach dem Fang Rückzugsgebiete auf, die sie mehrere Tage nicht verlassen. Anhand der errechneten Distanzen konnte belegt werden, dass die Tiere die Falle an Tag 1 bis 5 in Vergleich zu Tag 6 bis 20 meiden (p=0,03782). Die Untersuchung der Stressbelastung zeigt, dass der Fang der Rehe zu wissenschaftlichen Zwecken, trotz großer individueller Unterschiede, nur mit vergleichsweise geringem Stress für das Tier verbunden ist, wenn ein professionelles, erfahrenes Team die Fangaktionen durchführt. In der Zeit der Gefangenschaft beruhigt sich das Reh nach kurzer Zeit bis zur Zeit der Morgendämmerung. Ausbruchsversuche sind selten und finden nur vermehrt in der Zeit statt, in der Menschen an die Falle herantreten. Das Handling stellt den größten Stressor für das Reh dar. Es ist darauf zu achten, dass die Dauer möglichst kurz ist. Die muskuläre Belastung in dieser Zeit ist hoch. Die Punktion der Vene und das Markieren mit einer Ohrmarke fügen dem Tier Schmerzen zu. Der Vergleich zwischen erstmals gefangenen Tieren und Wiederfängen deutet darauf hin, dass ein gewisser „Lerneffekt“ eintritt. Mit Hilfe technischer Hilfsmittel wie dem Fallensender und sorgfältiger Planung des Versuchsaufbaus können Verletzungen und Leiden des Tieres verringert, jedoch nicht vollständig ausgeschlossen werden.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 06/07
In der Zeit zwischen Februar 2011 und Januar 2012 wurden Kotproben von 354 Pferden ein bis viermal untersucht. Die Pferde stammten hauptsächlich aus Bayern und dem süddeutschen Raum und nahmen im ersten Jahr an einem Selektiven Entwurmungsprogramms teil. Bei allen eingesandten Proben wurde die Strongylideneianzahl mit dem McMaster – Verfahren bestimmt und bei denjenigen, die einen Wert von über 20 Eiern pro Gramm Kot aufwiesen, eine Larvenanzucht angesetzt. Es erfolgte eine morphologische Identifizierung der entwickelten L3. Bei vier der 354 Pferde wurde ein Befall mit S. vulgaris festgestellt. In keiner Probe fanden sich Larven von S. edentatus und S. equinus. Die betroffenen Pferde kamen von unterschiedlichen Betrieben und waren alle erst seit kurzer Zeit dort, zwei Pferde wurden importiert. Quarantänemaßnahmen erfolgten in keinem Bestand. Die Anzahl der Strongylideneier korrelierte signifikant mit der Anzahl der sich entwickelnden Larven aus der Koprokultur. Das Alter zeigte einen statistisch nachgewiesenen Einfluss auf die Höhe der Eiausscheidung, junge und ältere Pferde schieden vermehrt Strongylideneier aus. Die Transportbedingungen für Kotproben sind im Idealfall gekühlt und unter möglichst geringen Temperaturschwankungen zu halten, da sonst eine geringere Larvenanzahl resultiert. Die Larvenanzucht zeigte sich in dieser Studie als probates Mittel, um eine Infektion mit S. vulgaris zu diagnostizieren. Die Verbreitung Großer Strongyliden in Süddeutschland scheint jedoch fast vollständig eingedämmt zu sein. Trotzdem darf nun der Focus nicht ausschließlich auf die Bekämpfung Kleiner Strongyliden gelegt werden, da nicht absehbar ist, ob es zu einer Wiederverbreitung von Großen Strongyliden kommen wird. Generell sollte ein gutes Quarantänemanagement die Einschleppung von Strongyliden in den neuen Bestand verhindern.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 06/07
Im Jahr 2011 wurde die Selektive Entwurmung als neues Leistungsangebot in die Pferdepraxis Thurmading eingeführt. Insgesamt wurden 1232 Kotproben von 518 Pferden aus 121 Pferdebeständen im Praxisgebiet, entsprechend dem vorgegebenen Schema untersucht. Falls notwendig wurden die Pferde, entsprechend dem vorgegebenen Schwellenwert ≥ 200 Strongyliden Eier pro Gramm Kot (EpG) anthelminthisch behandelt. Die betriebswirtschaftlichen und organisatorischen Auswirkungen des neuen Angebots wurden zeitgleich untersucht und bewertet. Es ergab sich eine Strongyliden Prävalenz von 57,0% der Pferde und 73,5% der Betriebe. Insgesamt wurden nur 26,1% aller teilnehmenden Pferde einer anthelminthischen Behandlung unterzogen (aus 13,2% aller Betriebe). Den Schwellenwert von 200 EpG überschritten 93 Pferde (18,0%) einmalig, 37 Pferde (7,1%) zweimal und fünf Pferde (1,0%) dreimal. Es wurden 518 erste Monitoring Proben, 308 zweite, 184 dritte und 72 vierte Monitoring Proben über das gesamte Untersuchungsjahr hinweg eingesandt. Für die Wirkstoffklasse der Tetrahydropyrimidin konnte bei 120 notwendigen Behandlungen mit Pyrantel unter allen behandelten Pferden eine Eizahlreduktion von > 90% bei 77,50% der behandelten Tiere festgestellt werden. Bei dem Makrozyklischen Lakton Ivermectin konnten in allen notwendigen Behandlungen eine Einzahlreduktion von > 95% festgestellt werden. Die Neueinführung der Selektiven Entwurmung in die Pferdepraxis der Tierarztpraxis Thurmading brachte einen Zuwachs an Neukunden. Obwohl vergleichend mit dem Vorjahr 2010 der Umsatz für verkaufte Anthelminthika im Jahr 2011 um 8% gesunken war, stieg insgesamt der Umsatz im pferdebezogenen, parasitologischen Bereich um 110,14% gegenüber dem Vorjahr an. Die verwendeten Marketingkomponenten Folder und Webseite wurde gut angenommen. Das neu programmierte Tabellenkalkulationsprogramm konnte ebenso in seinen Grundzügen die Erwartungen erfüllen, jedoch sollte dieses unbedingt weiterentwickelt werden. Die Selektive Entwurmung ist ein Schema der koproskopischen Untersuchungen entsprechend den Grundsätzen der Evidence-Based Veterinary Medicine, das in eine bestehende Pferdepraxis sehr gut einführbar und dort auch sehr gut durchführbar ist.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 06/07
Die kommerzielle Rothirschhaltung in Neuseeland ist die größte weltweit. Dictyocaulus eckerti und Magen-Darm-Strongyliden sind die parasitären Hauptursachen für Verluste bei Jungtieren und Absetzern. Das FLOTAC-Verfahren wurde als neues Diagnostikinstrument zum Nachweis von Parasiten im Kot entwickelt. Kotproben von jungen Rothirschen wurden verwendet um die Anzahl von Dictyocaulus-Larven und Trichostrongylideneiern zu bestimmen. Für FLOTAC wurden 11 verschiedene Flotationslösungen mit einem spezifischem Gewicht (SG) zwischen 1,20 und 1,45 verwendet und mit dem Baermann-Auswanderungsverfahren sowie der McMaster-Methode (gesättigte Kochsalzlösung, SG 1,20) verglichen. Zusätzlich wurden Dictyocaulus-Larven aus frischem sowie aus 7 Tage bei 4°C gelagertem Kot mittels FLOTAC (Magnesiumsulfat, SG 1,28) und Baermann-Apparat ermittelt. Die Anzahl an Wurmeiern in einem Gramm Kot mit verschiedenen Flotationslösungen bei FLOTAC und der McMaster-Methode unterschieden sich kaum. Die Zahlen nachgewiesener Lungenwurmlarven mit verschiedenen Flotationslösungen bei FLOTAC sowie dem Baermann-Verfahren wichen jedoch voneinander ab. Die meisten Flotationslösungen mit einem spezifischen Gewicht von 1,20 flotierten weniger Lungenwurmlarven (p < 0.05) als Lösungen mit höherem spezifischem Gewicht. Magnesiumsulfat (SG 1,28) ergab konstant hohe Durchschnittswerte an Dictyocaulus-Larven. Der Nachweis von Lungenwurmlarven mittels Magnesiumsulfat (SG 1,28) war sensitiver als das Baermann-Verfahren bei frischer sowie gelagerter Fäzes. Insgesamt lieferte FLOTAC mit Magnesiumsulfat (SG 1,28) höhere Larvenzahlen als das Baermann-Verfahren und war eine ebenso zuverlässige Methode zum Nachweis von Trichostrongylideneiern wie die McMaster-Methode.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/07
Infektionen mit Mykobakterien sind beim Vogel weit verbreitet. Am häufigsten werden die Subspezies M. avium ssp. avium und M. avium ssp. silvaticum nachgewiesen, die schwere chronische Erkrankungen bei einem breiten Spektrum von Vogelarten verursachen. Außerdem muss von einem zoonotischen Potential dieser Keime ausgegangen werden. Da die Mykobakteriose beim Vogel letztlich immer zur Erregerausscheidung führt und meist letal verläuft, ist es insbesondere zur Infektionsprophylaxe in Beständen wichtig, eine Infektion frühzeitig und sicher diagnostizieren zu können. Für die Diagnostik standen neben einer serologischen Untersuchung bisher die Ziehl-Neelsen-Färbung zum Nachweis säurefester Stäbchen und die lang dauernde Anzucht von Mykobakterien aus Organmaterial zur Verfügung. Neuere molekularbiologische Nachweisverfahren können Mykobakterien nur bis auf die Speziesebene differenzieren oder sie sind sehr aufwendig. Insbesondere Kot wurde bisher selten direkt als Ausgangsmaterial für einen Nachweis beim Vogel verwendet. In der vorliegenden Arbeit wurde daher eine Realtime-PCR zum Nachweis von M.a.a. und M.a.s. in Organproben und Vogelkot entwickelt. Da vor allem bei Kotproben mit dem Vorkommen von PCR-Inhibitoren zu rechnen ist, wurde zur Qualitätssicherung eine interne Kontrolle in die Extraktion und PCR integriert. Basierend auf den Ergebnissen von Sequenzanalysen von hsp65, der 16SrRNA und von Insertionselementen wurde als Zielgen für die Realtime-PCR das Insertionselement IS901 ausgewählt. Für den Nachweis von M.a.a und M.a.s. wurden anschließend Primer und eine Taqman-Sonde konstruiert, die auf dieses Insertionselement gerichtet sind. Als interne Kontrolle wurde eine Realtime-PCR nach WAKELEY et al. (2006) für Taylorella equigenitalis verwendet und die gesamte Realtime-PCR in Form einer Duplex-PCR konzipiert. Die Reaktionsbedingungen dieser Realtime-PCR wurden anschließend hinsichtlich der Konzentrationen von Magnesiumchlorid, dNTP, Primer und Sonden optimiert. Zur Ermittlung der Spezifität wurden 13 Mykobakterien-Referenzstämme mit dieser PCR untersucht. Zur Ermittlung der Nachweisgrenze und Überprüfung der Sensitivität wurden zudem Kotproben von SPF-Tauben mit Suspensionen aus unterschiedlichen Mykobakterienkonzentrationen gespickt und dann geblindet sowohl mittels Ziehl-Neelsen-Färbung als auch mit der Duplex-Realtime-PCR untersucht. Des Weiteren wurden 27 Organproben, 18 Kotproben sowie 12 asservierte Mykobakterienstämme, die aus Organproben von Vogelpatienten angezüchtet worden waren, einer Testung mittels PCR unterzogen. Bei der Etablierung der internen Kontrolle wurde die DNA-Menge der internen Kontrolle so eingestellt, dass keine Hemmung der PCR für M.a.a und M.a.s auftrat. Die Relevanz der Verwendung dieser internen Kontrolle wurde insbesondere bei der Untersuchung von 18 Kotproben von Vogelpatienten deutlich, bei der in drei Ansätzen bei der Verwendung von unverdünnter DNA aus der Extraktion eine Inhibition der PCR angezeigt wurde. Bei der Untersuchung der Referenz-Stämme wurde eine DNA-Amplifikation anhand eines spezifischen Fluoreszenzsignals nur bei den vogelpathogenen Erregern M.a.a. und M.a.s. nachgewiesen. In der geblindeten Untersuchung von mit M.a.a gespickten Kotproben wurde für die Duplex-Realtime-PCR eine Nachweisgrenze von 104 Mykobakterien pro Gramm Kot ermittelt, was rechnerisch einem Nachweis von 1,25 Mykobakterien pro PCR-Ansatz entspricht. Die mikroskopische Untersuchung nach Ziehl-Neelsen-Färbung zeigte eine höhere Nachweisgrenze mit 105 Mykobakterien pro Gramm Kot als die PCR und erlaubt zusätzlich keine Aussage darüber, ob es sich um vogelpathogene Mykobakterien handelt. Mit der Realtime-PCR wurden alle negativen Ansätze als negativ erkannt. Bei der Untersuchung von klinischem Material von Vogelpatienten (27 Organproben, 18 Kotproben) und von 12 asservierten Mykobakterienstämmen, bei denen vergleichend auch mikroskopische Untersuchungen nach Ziehl-Neelsen-Färbung durchgeführt wurden, wurde bei 32 von 34 Proben mit Nachweis von säurefesten Stäbchen auch DNA von M.a.a./M.a.s. mittels Realtime-PCR festgestellt. Dies belegt die Bedeutung dieser beiden Unterarten als Krankheitserreger für Vögel. Die im Rahmen der vorliegenden Arbeit entwickelte Realtime-PCR zum Nachweis von M.a.a. und M.a.s erwies sich als sehr gut für die Diagnostik von klinischem Material und ist somit für die Untersuchung von Vogelpatienten und zur Bestandsuntersuchung geeignet. Insbesondere die in die PCR integrierte interne Kontrolle ist für die Qualitätskontrolle der Diagnostik bedeutend, da, wie hier gezeigt wurde, vor allem Kot- und Darmproben hinsichtlich eines hohen Gehalts an Inhibitoren problematisch sind.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/07
Die vorliegende Studie hatte folgende Ziele: - die im Rahmen einer Retrospektivstudie in den Jahren 2004 bis 2007 im Diagnostiklabor des Lehrstuhls für Vergleichende Tropenmedizin und Parasitologie der Tierärztlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München eingegangenen Kotproben hinsichtlich des Parasitenspektrums auszuwerten, - das Spektrum der in Süddeutschland vorkommenden Endoparasiten, sowie deren saisonale Verteilung mittels monatlicher Kotproben aus dreizehn Neuweltkameliden haltenden Betrieben zu bestimmen, - sowie einen Überblick über die in Süddeutschland bei Neuweltkameliden vorkommenden Ektoparasiten zu geben.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/07
Latent infizierte Nutztiere, und so auch Schafe und Ziegen, können Träger verschiedener lebensmittelrelevanter bakterieller Zoonoseerreger sein, ohne dabei selbst klinische Symptome zu zeigen. Da es im Rahmen des Schlachtprozesses sowie der weiteren Verarbeitung zu einer Kontamination des Schlachttierkörpers und der Organe und somit zu einem Eintrag in die Lebensmittelkette kommen kann, ist es notwendig, das Vorkommen dieser Zoonoseerreger zu kennen, um das Risiko einer Kontamination abschätzen zu können. Das Ziel dieser Studie war, die Prävalenz lebensmittelrelevanter bakterieller Zoonoseerreger bei kleinen Wiederkäuern aus der Schweiz zu ermitteln, um somit ihre Bedeutung als Reservoir und Infektionsquelle für den Menschen beurteilen zu können. Im Rahmen dieser Arbeit wurden die Tonsillen und der Kot von 100 Schafen und 100 Ziegen auf das Vorkommen von thermotoleranten Campylobacter spp., Salmonella spp., enteropathogenen Yersinia spp., STEC sowie L. monocytogenes untersucht. Dabei handelte es sich jeweils um 50 adulte und 50 juvenile Tiere verschiedener landestypischer Rassen. Ein Teil der adulten Tiere war zum Zeitpunkt der Schlachtung trächtig. Im Rahmen der Fleischuntersuchung wurden bei einigen Tieren verschiedene pathologische Veränderungen festgestellt. Zunächst wurde eine direkte kulturelle Untersuchung aller ausgewählten Bakterien unter Verwendung von Selektivnährböden durchgeführt. Die anschließende Screeninguntersuchung auf das Vorkommen thermotoleranter Campylobacter spp., Salmonella spp. und L. monocytogenes erfolgte mittels VIDAS®, der Nachweis enteropathogener Yersinia spp. und STEC mittels Real-Time PCR. Positive Proben der Screeninguntersuchungen wurden dann mit Selektivnährböden kulturell untersucht. Weitergehend erfolgte eine Identifizierung präsumtiv gewachsener Einzelkolonien. Für thermotolerante Campylobacter spp., Salmonella spp. und L. monocytogenes wurde eine biochemische Identifizierung gewählt. Zur Identifizierung von STEC und enteropathogenen Yersinia spp. wurde anhand präsumtiver Einzelkolonien eine zweite Real-Time PCR durchgeführt. Abschließend wurden die Ergebnisse hinsichtlich des Alters der Tiere, des Trächtigkeitsstatus, des Vorkommens pathologischer Veränderungen sowie der Zugehörigkeit zu verschiedenen Rassen ausgewertet. In der Screeninguntersuchung mittels VIDAS® fiel die Nachweisrate für Salmonella spp. sowohl bei den Schafen (Tonsillen 100 %, Kot 95 %) als auch bei den Ziegen (Tonsillen 70 %, Kot 50 %) sehr hoch aus. Auffallend war dabei der hohe Anteil positiver Tonsillenproben. Auch thermotolerante Campylobacter spp. wurden häufig, jedoch nur in den Kotproben der Tiere (Schafe 75 %, Ziegen 85 %), nachgewiesen. Der Nachweis von L. monocytogenes fiel niedriger aus (Schafe 5 %, Ziegen 25 %), und war ebenfalls nur in den Kotproben möglich. In der Screeninguntersuchung auf enteropathogene Yersinia spp. waren lediglich 2 % der Schafe positiv für pathogene Y. enterocolitica (Tonsillen 1 %, Kot 1 %). STEC konnten bei 6 % der Schafe (Tonsillen 2 %, Kot 4 %) und 21 % der Ziegen (Tonsillen 9 %, Kot 12 %) nachgewiesen werden. Eine kulturelle Isolierung der in der Screeninguntersuchung positiven Ergebnisse war nur bei einem geringen Anteil der Proben möglich. Die biochemische Identifizierung erbrachte bei 9 Tonsillenproben von Schafen den Nachweis von Salmonella spp. Aus 5 Schafkotproben, 1 Ziegentonsille und 44 Ziegenkotproben konnten verschiedene apathogene Listeria spp. isoliert und identifiziert werden, jedoch aus keiner Probe L. monocytogenes. Alle STEC-positiven Tonsillenproben von Schafen, sowie 2 von 9 Ziegentonsillenproben ließen sich in der zweiten Real-Time PCR bestätigen. Die Auswertung des kulturellen Direktnachweises gab keinen Hinweis auf ein zum Zeitpunkt der Schlachtung akut infiziertes Tier. Insgesamt fiel die Nachweisrate pathogener Bakterien bei juvenilen Tieren höher aus als bei adulten Tieren. Der Vergleich der Ergebnisse erbrachte sowohl im Hinblick auf eine Trächtigkeit der Tiere als auch hinsichtlich des Vorkommens pathologischer Veränderungen bei keinen der untersuchten Bakterien eine statistische Signifikanz. Ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen der Nachweisrate und der Zugehörigkeit zu einer Rasse war lediglich bei der Identifizierung von Salmonella spp. erkennbar. Die Studie zeigt, dass Schafen und Ziegen eine wesentliche Bedeutung als Reservoir lebensmittelrelevanter bakterieller Zoonoseerreger zukommt. Die Untersuchungen ergaben, dass die Tonsillen insbesondere eine Infektionsquelle für Salmonella spp. und in geringerem Maße auch für STEC darstellen. Der Kot spielt v.a. bei der Übertragung von thermotoleranten Campylobacter spp. und Salmonella spp., aber auch von STEC und L. monocytogenes eine wichtige Rolle. Im Rahmen der Schlachtung kann es daher, sowohl ausgehend von einer fäkalen Verunreinigung, als auch durch das Entfernen der Tonsillen während der Fleischuntersuchung, zu einer Kontamination und einem Eintrag der Zoonoseerreger in die Lebensmittelkette kommen. Enteropathogene Yersinia spp. konnten insgesamt nur in sehr geringem Umfang nachgewiesen werden, so dass hier den kleinen Wiederkäuern als asymptomatische Trägertiere keine wesentliche Bedeutung beigemessen werden kann.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/07
In der vorliegenden Arbeit wurden Futter- und Kotproben aus einem Aufzuchtversuch mit insgesamt 30 Beagles und 44 Foxhound-Boxer-Labrador(FBI)-Kreuzungen von der 6. bis zur 28. Lebenswoche auf ihren Bruttoenergie- und Nährstoffgehalt (Bombenkalorimetrie, Weender Analyse) analysiert und ausgewertet. Das Wachstum der Welpen war in dem Fütterungsversuch durch Anpassung der Futtermenge so gesteuert worden, dass alle Welpen nahezu entsprechend der Empfehlungen (MEYER und ZENTEK 1998, 2001) für die jeweiligen Rassen an Gewicht zunahmen, wobei die Futteraufnahme registriert wurde. Das Futter bestand zu 60% aus Pansen, 39% aus Reis und 1% aus Cellulose, wobei jede Charge auf ihren Nährstoffgehalt analysiert wurde. Die Welpen erhielten Calcium (Ca) entweder entsprechend der Empfehlungen (MEYER und ZENTEK 1998, 2001) oder aber das Dreifache des empfohlenen Bedarfs pro kg Körpermasse (KM). Alle anderen Nährstoffe wurden bedarfsdeckend zugeführt. Die Kotproben entstammten Verdauungsversuchen (5-7 Tage vollständige Kotsammlung) in den Wochen 12, 18 und 24. Berechnet wurde die scheinbare Verdaulichkeit der Energie und der Rohnährstoffe, der Gehalt an Umsetzbarer Energie (ME) im Futter (Stickstoff-korrigierte Verdauliche Energie) und die ME-Aufnahme der Welpen. Die scheinbare Verdaulichkeit der Energie und der Rohnährstoffe Protein, Fett sowie N-Freie Extraktstoffe zeigte keinen Alterseffekt. Hohe Calciumaufnahmen reduzierten dagegen die Verdaulichkeiten. Dieser Effekt war bei den FBIs besonders ausgeprägt. Die Energieaufnahme lag bei den Beagles während der gesamten Versuchsdauer zwischen 0,77 ± 0,14 MJ ME/kg KM^0,75 (Ca-Überversorgung, 6.-8. Woche; n = 20) und 0,93 ± 0,11 MJ ME/kg KM^0,75 (bedarfsdeckende Ca-Versorgung, 12.-14. Woche, n = 10). Von der 6. bis zur 16. Lebenswoche war ein leichter Anstieg zu verzeichnen, danach zeigte sich ein geringfügiger Abfall. Die Energieaufnahme bei den FBIs war signifikant höher als bei den Beagles. Sie betrug zwischen 0,84 ± 0,05 MJ ME/kg KM^0,75 (Ca-Überversorgung, 12.-14. Woche, n = 23) und 1,02 ± 0,16 MJ ME/kg KM^0,75 (bedarfsdeckende Ca-Versorgung, 6.-8. Woche, n = 15). Ein Effekt des Lebensalters war während dieses Zeitraumes nicht feststellbar. Ausgedrückt als Vielfaches des Erhaltungsbedarfs von 0,55 MJ ME/kg KM^0,75 benötigten die Beagles im Mittel etwa das 1,5-fache und die FBIs das 1,7fache des Erhaltungsbedarfs. Dies steht im Widerspruch zu den Bedarfsberechnungen des NRC (2006) wonach der Energiebedarf wachsender Welpen ausgedrückt als Vielfaches des Erhaltungsbedarfs von etwa dem Doppelten in einer nicht-linearen Funktion bis zum Ende des Wachstums allmählich auf den einfachen Erhaltungsbedarf absinkt. Die Empfehlungen zur Energieversorgung müssen daher vor allem zu Beginn des Wachstums nach unten korrigiert werden. Bei Zuteilung des Ca pro kg KM entsprechend der Vorgaben von MEYER und ZENTEK (2001) (NC-Gruppen) und einer Steuerung des Wachstums durch angepasste Energiezuteilung bewegte sich die Ca/ME-Relation bei den Beagles zwischen 0,51 ± 0,15 g/MJ ME (22.-24. Woche, n = 10) und 0,71 ± 0,29 g/MJ ME (12.-14. Woche), bei den FBIs zwischen 0,57 ± 0,07 g/MJ ME (20.-22. Woche, n = 15) und 0,80 ± 0,17 g/MJ ME (10.-12. Woche).
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/07
Die Studie wurde an 35 Hunden der Quarantänestation der Schule für Diensthundewesen der Bundeswehr durchgeführt. Die Hunde wurden bei der Ankaufsuntersuchung und während der anschließenden 4-wöchigen Grundausbildung in der Quarantänestation untersucht. Bei der Ankaufsuntersuchung wurden die Körpertemperatur und das Körpergewicht gemessen, das Zahnalter der Hunde bestimmt sowie eine Blutprobe zur Bestimmung hämatologischer und klinisch-chemischer Parameter genommen. Während des 4-wöchigen Aufenthaltes in der Quarantänestation wurden täglich eine Kotproben zur Bestimmung der Kortisolmetaboliten eingesammelt, einmal wöchentlich das Gewicht bestimmt und über die gesamte 1. und 4. Woche die Bewegungsaktivität der Hunde mit Hilfe von Bewegungsmonitoren (ActiTrac, SomnoMedics®) aufgezeichnet. Zusätzlich wurden die Hunde während einer Schutzdienstübungseinheit in der 1. Woche (Übung A) und in der 4. Woche (Übung B) untersucht. Der Untersuchungsaufbau war in der Übung A und B identisch. Jede Schutzdienstübung bestand aus einer 20-minütigen Ruhephase, gefolgt von einer 3-minütigen Schutzdienstübung (= Belastungsphase) und einer anschließenden 60-minütigen Erholungsphase. Während der beiden Übungen wurde die Herzfrequenz mit Sportuhren (Polar, S610i®) und die Aktivität mit Bewegungsmonitoren (ActiTrac, SomnoMedics®) kontinuierlich aufgezeichnet. Die Körpertemperatur sowie die Speichel-Kortisolkonzentration wurde an 6 Messzeitpunkten bestimmt (T1 = vor der Ruhephase, T2 = unmittelbar vor der Belastungsphase, T3 = unmittelbar nach der Belastungsphase, T4 = nach 20 Minuten Erholung, T5 = nach 40 min Erholung, T6 = nach 60 Minuten Erholung). An drei Messzeitpunkten (T2, T3, T6) wurde eine Blutprobe genommen und folgende Parameter bestimmt: Serum-Kortisol, weißes und rotes Blutbild, Laktat, Kreatinkinase, Harnstoff, Kreatinin, Glukose, Alanin-Amino-Transferase, Aspartat-Amino-Transferase und Alkalische-Phosphatase. Das Durchschnittsalter der untersuchten Hunde lag bei 20,5 Monaten. 15 Hunde gehörten dem Rassetypus Belgischer Hütehund, 18 dem Rassetypus Deutscher Schäferhund und 2 dem Rassetypus Rottweiler an. 23 waren Rüden und 12 Hündinnen. Sieben Hunde erwiesen sich nach 1 - 2 Wochen der Grundausbildung als ungeeignet für den Dienst bei der Bundeswehr und wurden ausgemustert. Zur Auswertung der Daten wurden die Hunde in 2 Gruppen unterteilt. In die Gruppe der erfolgreichen Hunde (n = 28) und die der ausgeschiedenen Hunde (n = 7). Die Ruhe-Herzfrequenz (Referenzbereich: 70 - 100 bpm) in der Schutzdienstübung A und B lag bei durchschnittlich 121 bzw. 124 bpm und stieg während der 3-minütigen Belastungsphase signifikant (p≤ 0,001) auf durchschnittlich 154 bzw. 156 bpm an. In der Erholungsphase fiel die Herzfrequenz signifikant ab und erreichte nach 40 Minuten die Ruhe-Herzfrequenz. Die Herzfrequenz der gesamten Ruhe- und Erholungsphase der Schutzdienstübung A lag signifikant (p≤ 0,05) über der Herzfrequenz der Ruhe- und Erholungsphase der Schutzdienstübung B. Die Aktivität der Hunde stieg während der 3-minütigen Belastungsphase der Schutzdienstübung A auf durchschnittlich 296 mG und lag damit signifikant (p≤ 0,001) unter der Belastungsaktivität während der Schutzdienstübung B mit 348 mG. Die Körpertemperatur (Referenzbereich: 37,5 - 39,0°C) lag nach der Ruhephase in beiden Schutzdienstübungen bei 39,0 - 39,2°C. Nach der 3-minütigen Belastungsphase stieg die Körpertemperatur auf Werte zwischen 39,8°C und 40,1°C an und erreichte die Ruhewerte 40 Minuten nach Belastungsende. Die Körpertemperatur der Schutzdienstübung A lag über alle 6 Messzeitpunkte gesehen signifikant (p≤ 0,001) über den Werten der Schutzdienstübung B. Die Speichel-Kortisolkonzentration zeigte nach der 3-minütigen Belastungsphase einen signifikanten (p≤ 0,01) Anstieg und erreichte die höchsten Werte mit 8,9 nmol/l (Übung A) bzw. 9,3 nmol/l (Übung B) 20 – 40 Minuten nach Ende der Belastung. Die Kortisolkonzentration im Serum zeigte keine signifikante Veränderung zwischen den 3 Messzeitpunkten. Im Verlauf der Schutzdienstübung A und B kam es bei den untersuchten Parametern des weißen und roten Blutbildes zu einem signifikanten Anstieg nach der 3-minütigen Belastungsphase und zu einem Abfall auf den Ausgangswert nach der 60-minütigen Erholungsphase. Die Muskelparameter Laktat und Kreatinkinase zeigten nach der 3-minütigen Belastungsphase in beiden Schutzdienstübungen einen signifikanten Anstieg. Die Laktatkonzentration erreichte 4,0 mmol/l (Referenzbereich: 0,2 - 2,9 mmol/l) und fiel nach 60 Minuten wieder auf den Ausgangswert. Die Kreatinkinase war nach der 60-minütigen Erholung weiter angestiegen und erreichte Werte zwischen 151,6 und 183,5 IU/l (Referenzbereich: bis 460 IU/l). Die Konzentration der Kreatinkinase lag im Verlauf der Schutzdienstübung A signifikant über der Konzentration der Schutzdienstübung B. Die Veränderungen in den Konzentrationen von Harnstoff, Kreatinin, Glukose und den Leberwerten Alanin-Amino-Transferase, Aspartat-Amino-Transferase und Alkalische Phosphatase lagen durchweg in den angegebenen Referenzbereichen der einzelnen Parameter. Über den gesamten 4-wöchigen Aufenthalt in der Quarantänestation zeigte die IgG-Konzentration (Referenzbereich: 9,3 – 14,5 mg/ml) von der Ankaufsuntersuchung (14,5 mg/ml) über die 1. Woche (16,7 mg/ml) zur 4. Woche (18,0 mg/ml) einen kontinuierlichen Anstieg. Die Kortisolmetaboliten im Kot zeigten einen kontinuierlichen Abfall in der Konzentration von der 1. (17,6 ng/g) bis zur 4. Woche (11,1 ng/g). Das Körpergewicht fiel während der 4 Wochen um durchschnittlich 0,9 kg. Die Konsistenz der Kotproben wurde zu 4,8 % als geformt, zu 85,0 % als weich, zu 5,3 % als breiig und zu 5,0 % als wässrig eingestuft. Die Bewegungsaktivität während des „Freilaufs“ in der 1. Woche lag bei durchschnittlich 146 mG und während der „Arbeit“ bei 50 mG. Die entsprechenden Bewegungsaktivitäten in der 4. Woche lagen signifikant (p≤ 0,05) höher. Als weitere Einflussfaktoren auf die untersuchten Parameter erwiesen sich das Geschlecht und die Rasse. Die Rüden hatten sowohl in der Ruhe als auch in der Erholung der Schutzdienstübung B und in der 1. und 4. Woche während des „Freilaufs“ sowie in der 4. Woche während der „Arbeit“ signifikant höhere Aktivitätswerte als die Hündinnen. Außerdem hatten die männlichen Hunde in der Schutzdienstübung A signifikant höhere Körpertemperaturen. Dagegen zeigten die Hündinnen im roten Blutbild (Erythrozyten, Hämoglobin, Hämatokrit) signifikant höhere Werte. Die Belgischen Hütehunde zeigten bei der Herzfrequenz der Ruhe und Erholung in der Schutzdienstübung A, bei der Aktivität in der 1. und 4. Woche während des Freilaufs und der Fütterung sowie in der 4. Woche während der Arbeitszeit und bei den Kortisolmetaboliten im Kot signifikant höhere Werte als die Deutschen Schäferhunde. Die 7 aus der Ausbildung ausgeschiedenen Hunde unterschieden sich durch eine signifikant (p≤ 0,05) niedrigere Ruhe- und Erholungsherzfrequenz in der Schutzdienstübung A, eine signifikant (p≤ 0,01) niedrigere Körpertemperatur zum Zeitpunkt der Ankaufsuntersuchung und eine signifikant (p≤ 0,01) höhere Erythrozytenzahl, Hämoglobinkonzentration und einen höheren Hämatokritwert während der Schutzdienstübung A. In dieser Studie konnte eine deutliche Belastung der Hunde durch den 4-wöchigen Quarantäneaufenthalt und in der Ausbildung im Schutzdienst festgestellt werden. Die Hauptbelastung konnte mit Hilfe der untersuchten Parameter auf den Zwingeraufenthalt in fremder Umgebung zurückgeführt werden. Die täglichen Schutzdienstübungen erwiesen sich als submaximale Belastung, die eher als „Ventil“ für die angestaute Energie der Hunde wirkten.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 02/07
In der ökologischen Schweinehaltung führen u. a. fütterungsbedingte Darmerkrankungen zu hohen Verlustraten bei bereits über 12,0 kg Lebendmasse schweren Absetzferkeln. Tierärzte, Fütterungsexperten und Landwirte befürchten einen weiteren Anstieg dieser Verluste wenn bei Bioland ab Januar 2008, auch bei Ferkeln eine 100 % Biofütterung ohne konventionelles Kartoffeleiweiß verpflichtend wird. Deshalb werden die Entwicklung und Erprobung gesund-heits- und damit leistungsstabilisierende Fütterungsstrategien für die Öko-Ferkelaufzucht ge-fordert. Im Öko-Versuchsstall des Landwirtschaftszentrum Haus Düsse der Landwirtschaftskammer NRW wurden deshalb an 240 Saug- und Absetzferkeln von 8,1 bis 26,6 kg LM und in einem Praxisbetrieb an 2002 Absetzferkeln von 10,2 bis 22,0 kg LM 8 Öko-Fütterungsstrategien bestehend aus 2 Saugferkelbei- (S1,S2) und 4 Aufzuchtfutter (A1,A2,A3,A4) auf Fitness- und Leistungs-Parameter geprüft. Im S1 (100 % Bio-Futter) bildeten 10 % Magermilch-pulveranteil und 10,0 % getoastete Sojabohnen und 20,0 % getoastete Ackerbohnen die Grundlage der Eiweißversorgung. An hochwertigen Energieträgern kamen 13,0 % Weizenflo-cken und 12,0 % Haferflocken zum Einsatz. Im S2 wurden neben 6,0 % Magermilchpulveran-teil, 10,0 % getoastete Sojabohnen, 10,0 % getoastete Ackerbohnen noch 5,0 % konventionel-les Kartoffeleiweiß eingesetzt. Die Anteile der hochwertigen Energieträger Weizenflocken und Haferflocken waren damit fast doppelt so hoch wie im S1. Das A1 enthält keine getoastete Ackerbohnen, keine Weizenflocken und kein konventionelles Kartoffeleiweiß, im A2 sind 20 % getoastete Ackerbohnen, im A3 sind 22 % getoastete A-ckerbohnen sowie 22 % Weizenflocken und im A4 sind 10 % getoastete Ackerbohnen sowie 22 % Weizenflocken und 4 % konventionelles Kartoffeleiweiß enthalten. A1, A2 und A3 ent-sprechen ohne konventionelles Kartoffeleiweiß einem 100 % Biofutter. Die Untersuchungen ergaben folgende Ergebnisse: • Die Fruchtbarkeitsleistungen der Sauen erreichten mit 11,4 bzw. 12,1 lebend gebore-nen Ferkeln und 9,6 bzw. 9,4 abgesetzten Ferkeln jeweils pro Wurf an beiden Standorten ein gutes Ergebnis, allerdings führte die lange Säugezeit von 48 Tagen in Haus Düsse bei den Erstlingssauen zu sehr hohen Substanzverlusten von über 12 % in der Säugezeit. • Der Gesundheitszustand der Ferkel war in Haus Düsse unbefriedigend, in allen 4 Prüfdurchgängen traten über alle Futtergruppen verteilt bereits bei Saugferkeln Durchfaller-krankungen aufgrund Coli- und Streptokokkeninfektionen sowie eines Kokzidienbefalls im 3. und 4. Durchgang auf, nach dem Absetzen erkrankten die Ferkel oftmals erneut an coli-bedingten Durchfällen in allen Futtergruppen, die anatomischen und bakteriologischen Un-tersuchungsbefunde von Sektionen lassen erkennen, dass sowohl die Haltungsbedingungen als auch das Nährstoffangebot mit den eingesetzten Prüffuttern unzureichend waren und deshalb eine weitere Verbesserung von Haltungsmanagement und Fütterungsstrategien für Ferkel und aufgrund der frühen Erkrankungen der Saugferkel auch für Sauen notwendig ist. • Die Keimgehalte (aerobe und anaerobe Gesamtkeimzahlen, Enterobakterien, Laktoba-zillen, Cl. perfringens und Hefen) der 700 Kotproben in der 4., 8., 9. und 10. Lebenswoche in Haus Düsse und der 64 Kotproben in der 7. und 9. Lebenswoche im Praxisbetrieb lassen nur beim Gehalt an Laktobazillen tendenzielle Unterschiede bei den Saugferkelfuttern er-kennen, das S1 mit höherem Magermilchpulveranteil zu geringfügig höheren Werten. • Die IgG-, IgM- und IgA-Gehalte am 2., 26. und 38. Lebenstag in Milch und Blut und in der 8., 9. und 10. Lebenswoche im Blut lassen bislang keine Unterschiede zwischen den Futtervarianten erkennen; die im Vergleich zu anderen Untersuchungen höheren IgG- bzw. IgA-Konzentrationen im Blutserum am 38. Lebenstag (knapp 10 mg IgG bzw. ca. 1 mg IgA je ml Blutserum) sind vermutlich auf die längere Säugezeit bei Öko-Ferkeln zurückzufüh-ren. • Eine tendenziell höhere Leistung erreicht das mit 10 % Magermilchpulver ausgestatte-te S1 in Haus Düsse und im Praxisbetrieb im Vergleich zum S2 mit 5 % konventionellem Kartoffeleiweiß; die Saugferkel in Haus Düsse bzw. die Absetzferkel im Praxisbetrieb er-zielten bei S1-Einsatz mit 259 bzw. 342 g tägliche Zunahmen jeweils um 8 g höhere tägli-che Zunahmen; der im Praxisbetrieb gemessene Futterverbrauch je kg Zuwachs war bei S1-Einsatz ebenfalls mit 1,53 kg S1-Verbrauch je kg Zuwachs um 0,17 kg Futter geringer bzw. günstiger als bei S2-Einsatz. • Die höchsten Tageszunahmen bei den Aufzuchtfuttern erzielte das 100 % Biofutter A3 mit 556 g tägliche Zunahmen in Haus Düsse in der 8. bis 10. Lebenswoche sowie mit 686g tägliche Zunahmen im Praxisbetrieb in der 8. bis 9. Lebenswoche; bei den Tageszunahmen konnte für beide Standorte die gleiche Aufzuchtfutter-Rangierung festgestellt werden: A3 > A4 > A2 > A1. • Die Futterverwertung war im Praxisbetrieb bei A3-Einsatz mit 1,81 kg Futter je kg Zu-wachs tendenziell am Besten und auch in Haus Düsse erzielte das A3 die zweitbeste Ver-wertungsrate von 1,77 kg Futter je kg Zuwachs. • Die geringste Verlustrate von 0 % in Haus Düsse sowie 0,17 % im Praxisbetrieb trat ebenfalls beim A3-Einsatz auf. • Die kalkulierten Aufzuchtfutterkosten steigen bei einem Austausch von konventionellem Kartoffeleiweiß durch höhere Magermilchpulveranteile im Saugferkelbeifutter und durch höhere Anteile an getoasteten Ackerbohnen und Weizenflocken im Aufzuchtfutter um 1,5 bis 2,5 € je Ferkel an. Dies erfordert z.B. einen Mehrerlös je kg Schlachtgewicht von 1,5 bis 2,5 Cent bei einem unterstellten mittleren Schlachtgewicht von 90 kg. Damit konnte gezeigt werden, dass mit einer Fütterungsstrategie auf Basis getoasteter Acker-bohnen und behandelter Weizenflocken eine Alternative zu herkömmlichen Fütterungsstrate-gien mit Einsatz von konventionellem Eiweiß für die Öko-Ferkel-Aufzucht besteht. Für die Umsetzung der 100 %-Biofutter-Forderung sollte eine 2-phasige Ferkelfütterung mit einem hochwertigen, schmackhaften Saugferkelbeifutter mit mindestens 10 % Magermilchpulveran-teil und einem Aufzuchtfutter mit getoasteten Ackerbohnen und Weizenflocken genutzt wer-den. Dies lässt bei optimalen Haltungsbedingungen eine positive Entwicklung körpereigener Abwehrmechanismen, geringere Verlustraten und höhere Leistungen in der Öko-Ferkelaufzucht erwarten.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 02/07
ZUSAMMENFASSUNG Yersinia enterocolitica 4/O:3 und Y. enterocolitica 2/O:9 sind die in unseren Breitengraden am meist verbreiteten humanpathogenen Bioserotypen, wobei Y. enterocolitica 4/O:3 am haeufigsten aus Lebensmitteln isoliert wird. Ein grosses Problem besteht in der relativ geringen Nachweisrate fuer pathogene Y. enterocolitica Staemme aus Lebensmittelproben mit den derzeit verfuegbaren Nachweismethoden. Verschiedene Selektivnaehrboeden wurden fuer die Isolierung von Y. enterocolitica entwickelt, sie werden aber haeufig von anderen Bakterien ueberwachsen. Y. enterocolitica Staemme koennen von den meisten anderen enteropathogenen gramnegativen Keimen anhand eines positiven Harnstoffabbaus unterschieden werden. Ziel dieser Studie sollte daher die Entwicklung eines selektiven Naehrbodens sein, der geeignet ist, Y. enterocolitica Bioserotyp 4/O:3 und 2/O:9 aus Fleischproben nachzuweisen. Es wurden verschiedene Peptone, Zucker, Harnstoff- und Agarkonzentrationen fuer die Grundlage des Urea-Agars getestet. Des Weiteren wurden verschiedene selektive Faktoren zugegeben, wie Gallensalze, Hefe, Natrium-Oxalat, Kaliumchlorat, Irgasan und Antibiotika (Cefsulodin, Novobiocin, Ticarcillin). Der neu entwickelte Naehrboden wurde anhand verschiedener gramnegativer und grampositiver Keime getestet (Y. enterocolitica 4/O:3, Y. enterocolitica 2/O:9, Y. intermedia, Y. frederiksenii, Y. kristensenii, S. aureus, S. typhimurium, E. coli, P. aeruginosa, P. fluorescens, M. morganii, A. hydrophila, S. liquefaciens, E. faecalis und E. faecium). Ausserdem fand eine Untersuchung des Naehrbodens mit kuenstlich kontaminiertem Hackfleisch sowie unbeimpften Nativproben (Tonsillen- und Kotproben von 34 Schlachtschweinen sowie 15 unbehandelten Hackfleischproben) statt. Die angewandeten Verfahren bestanden aus einem Direktausstrich, einer Uebernachtanreicherung, einer Voranreicherung in ITC-Bouillon sowie eine Kaeltevoranreicherung mit nachfolgender Anreicherung in ITC-Bouillon. Die Proben wurden jeweils zum Vergleich auf CIN-Agar nach Schiemann ausgestrichen. Zusammensetzung des Agars (g/l): Pepton aus Fleisch (1,0), Glucose (1,0), Natriumchlorid (5,0), Dinatriumhydrogenphosphat (1,2), Kaliumhydrogenphosphat (0,8), Gallensalze (5,0), Phenolrot (0,012), Agar (18,0), Urea (5,0), Irgasan (0,001), Ticarcillin (0,001), Kaliumchlorat (1,0); pH 6,76±0,2. Urea-positive Bakterien wuchsen auf diesem Urea-Selektivagar rosa, waehrend hingegen Urea-negative Bakterien gelb wuchsen. Y. enterocolitica 4/O:3 zeigte ein gutes Wachstum auf diesem Agar nach einer 24-stuendigen Inkubation bei +30°C. Y. enterocolitica 2/O:9 wuchs im Vergleich zu Y. enterocolitica 4/O:3 kleiner und geringer in ihrer Zahl, zeigte jedoch auch die typische Morphologie nach 48 h. Y. intermedia und Y. frederiksenii wuchsen kleiner. Durch die enthaltenen Selektivfaktoren konnte ein Wachstum von Y. kristensenii, grampositiven Spezies, S. typhimurium und E. coli unterbunden werden. Pseudomonaden und Aeromonaden wuchsen transparent und konnten leicht von den Yersinien abgegrenzt werden. Die groessten Probleme hinsichtlich der Differenzierung bereiteten M. morganii und S. liquefaciens, da diese eine aehnliche Morphologie aufwiesen wie Y. enterocolitica 4/O:3. Y. enterocolitica 4/O:3 konnte erfolgreich isoliert werden aus kuenstlich kontaminiertem Hackfleisch und nativen Tonsillen, wenn eine selektive Anreicherung in ITC Bouillon dem Ausstreichen vorausging. Der neu entwickelte Urea Selektivagar ist zusammen mit CIN-Agar ein geeigneter selektiver Naehrboden fuer die Isolierung von Bioserotyp 4/O:3 aus Fleisch. Eine Selektivanreicherung in ITC Bouillon sollte bei der Untersuchung von Fleischproben vor dem Ausstreichen auf dem festen Agar immer stattfinden.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 02/07
Bislang wurde angenommen, dass Shiga Toxin 1 (Stx1) im Gegensatz zu Stx2, von dem zahlreiche Varianten existieren, relativ homogen ist. Es waren nur wenige Stx1-Varianten bekannt und diese wiesen mit einer Ausnahme eine Homologie von 99 % mit dem Prototyp aus Phage 933J auf. Neuere Untersuchungen zeigten jedoch, dass auch von Stx1 mehrere Varianten existieren (Stx1c bzw. Stx1OX3, Stx1d und Stx1v52), die deutlich vom Prototyp abweichen (92-97 % Homologie der Aminosäuresequenzen). In der vorliegenden Arbeit wurde das Vorkommen von Stx1-Varianten bei klinisch unauffälligen Rindern, einem wichtigen Reservoir für STEC, untersucht. Dazu wurden 247 Rinderkotproben aus 38 südbayerischen Betrieben nach einer Anreicherungskultur mit PCR auf das Vorhandensein von stx-Genen untersucht und positive Proben mit spezifischen Primern für die unterschiedlichen stx-Suptypen bzw. stx1-Varianten typisiert. Die Isolierung der Keime erfolgte durch Kolonieblothybridisierung. Von den 247 Fäzesproben waren in 124 (50,2 %) Shigatoxin-Gene nachweisbar. Bei der Feindifferenzierung der positiven Proben wiesen 33 nur stx1, 31 nur stx2 und 60 beide Subtypen auf. Von den 93 stx1-positiven Proben enthielten jeweils 16 die Variante stx1c bzw. stx1d. Von den 35 isolierten STEC wiesen sechs, von welchen fünf zu typischen EHEC-Serogruppen (O26, O103 und O157) gehörten, das eae-Gen auf. Ein stx1-, stx2-, eae- und EHEC-hly-positiver O157:H7 sowie ein Sorbit fermentierender O157:H- wurden isoliert. Bei 23 Isolaten konnte EHEC-hly nachgewiesen werden. Vier Isolate mit drei verschiedenen Serotypen (O76:H19, O113:H4, O163:H12 [n=2]) wiesen die Variante stx1c auf, wobei zwei dieser Isolate zusätzlich ein stx2-Gen und das EHEC-hly besaßen. Bei den sechs stx1d-positiven STEC, die den Serogruppen O11:H48, O141:H19, On.t.:H12, On.t.:H48 und Osp:H48 [n=2] angehörten, konnten keine weiteren Virulenzfaktoren nachgewiesen werden. Die Ergebnisse bestätigen die hohe Prävalenz von STEC beim Rind. Außerdem konnte belegt werden, dass die stx1-Varianten stx1c und stx1d mit einer Häufigkeit von je 6,5 % in einem beachtlichen Anteil der 247 Kotproben vorhanden waren. Das Auftreten von stx1c konnte dabei nicht in direkten Bezug mit dem Kontakt zu Schafen gebracht werden. Da die stx1d-positiven Isolate keine anderen Virulenzfaktoren besaßen, dürfte ihre Pathogenität eher niedrig sein.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/07
Die vorliegende Studie beinhaltet drei Untersuchungen zur felinen Panleukopenie. Zuerst wurde in den Jahren von 1990 bis 2000 die Prävalenz von Parvo- und Coronaviren bei 867 Kotproben mit der elektronenmikroskopischen Untersuchung ermittelt. Die Kotproben stammten von Katzen, die mit Durchfall in der I. Medizinischen Tierklinik vorgestellt wurden. Davon waren in 145 Proben Parvoviren und in 205 Coronaviren enthalten. In der zweiten Untersuchung wurden von 197 Katzen, bei denen von 1990 bis 2000 mittels Elektronenmikroskopie, Histologie oder Polymerasekettenreaktion die Diagnose feline Panleukopenie gestellt werden konnte, eine Reihe von Parametern retrospektiv ausgewertet. Auffällig war dabei, dass eine große Anzahl von in der Wohnung gehaltenen Katzen infiziert war. Weiterhin wurden die Initialsymptome und die Symptome im Verlauf der Infektion bewertet. Die Anzahl der Katzen mit Vomitus als Initialsymptom nahm statistisch signifikant im Verlauf des Beobachtungszeitraums von 1990 bis 2000 ab. Statistisch signifikant entwickelten eine höhere Anzahl an infizierten geimpften Katzen Diarrhoe und eine geringere Anzahl der geimpften Katzen Anorexie und Apathie. Katzen, die eine sehr ausgeprägte Leukopenie zeigten, verstarben statistisch signifikant häufiger. Ebenso verstarben statistisch signifikant Katzen mit einem niedrigeren Albumin häufiger. Auswertungen zur Therapie ergaben keinen Einfluss durch passive Immunisierung. Diese Auswertungen waren allerdings nicht randomisiert. Es zeigte sich weiterhin kein Unterschied durch den granulozyten-stimulierenden Faktor, auch hier beeinflusst durch die unterschiedliche Leukozytenzahl der therapierten und nicht therapierten Katzen. In Bezug auf den Krankheitsausgang wurde bei verschiedenen Therapien jedoch kein statistisch signifikanter Unterschied festgestellt. Ferner wurden im dritten Teil der Studie fünf Schnelltestsysteme zum Nachweis von felinen Parvoviren im Kot untersucht. Dabei zeigten der SASTMParvotest eine Sensitivität von 80,0% und eine Spezifität von 96,3% und der FASTest®Parvo Strip eine Sensitivität von 80,0% und eine Spezifität von 93,7%. Beide Testsysteme können für den Praxisgebrauch zum Nachweis von Parvoviren im Kot von Katzen empfohlen werden.