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Dialekte sind regionale Varianten einer Sprache, die sich durch unterschiedliche Aussprache, Wortschatz, Grammatik und Satzbau von der Standardsprache unterscheiden. Sie entstehen durch geografische, historische und kulturelle Einflüsse und spiegeln die lokale Identität einer Gemeinschaft wider.
KIKUS ist ein Sprachförderkonzept für Kinder im Alter von 3 bis 10 Jahren. Es wird vom gemeinnützigen Verein Zentrum für kindliche Mehrsprachigkeit e.V. getragen. KIKUS gibt es seit mehr als 25 Jahren. Das Programm vermittelt den Kindern auf systematische, spielerische und herzliche Weise die mündliche Standardsprache eines Landes. Dabei wird besonderer Wert auf Wertschätzung, Einbeziehung und Erhalt der Familiensprachen der Kinder gelegt. Wir stellen dieses Programm für Kitas vor.
Manuel ist im Urlaub und Mathias aus Wien ist zu Gast im Podcast. Cari und Mathias sprechen heute über die aktuelle politische Situation in Österreich: Nach den Wahlen im September letzten Jahres wurde monatelang über die Bildung einer neuen Regierung verhandelt, nun sind die Koalitionsverhandlungen endgültig gescheitert. Mathias erklärt, welche Probleme das aufwirft und wie es nun weitergehen könnte. Transkript und Vokabelhilfe Werde ein Easy German Mitglied und du bekommst unsere Vokabelhilfe, ein interaktives Transkript und Bonusmaterial zu jeder Episode: easygerman.org/membership Sponsoren Hier findet ihr unsere Sponsoren und exklusive Angebote: easygerman.org/sponsors Thema der Woche: Politische Situation in Österreich Österreich: Koalitionsgespräche von FPÖ und ÖVP gescheitert (tagesschau) Darum bietet Wien die höchste Lebensqualität (weltweit) (Easy German 561) Wichtige Vokabeln in dieser Episode der Dialekt: eine Variante einer Sprache, die in einer bestimmten Region gesprochen wird und sich in Aussprache, Grammatik und Wortschatz von der Standardsprache unterscheidet der Redebedarf: der Wunsch oder die Notwendigkeit, über ein bestimmtes Thema oder eine bestimmte Angelegenheit zu sprechen die Koalitionsverhandlungen: Gespräche zwischen verschiedenen politischen Parteien, um eine Übereinkunft zu erreichen und eine Regierungskoalition zu bilden die Pattsituation: eine Situation, in der keine Fortschritte erzielt werden können, weil die beteiligten Parteien gleich stark sind oder sich nicht einigen können der Handlungsspielraum: die Menge an Möglichkeiten oder die Freiheit, um Entscheidungen zu treffen oder Maßnahmen zu ergreifen Support Easy German and get interactive transcripts, live vocabulary and bonus content: easygerman.org/membership
In Salzburg werden viele verschiedene Dialekte gesprochen. Und diese verändern sich und haben sich immer verändert. Hannes Scheutz forscht seit Jahren zu dem Thema und kann die Entwicklung der Dialekte in Salzburg nachzeichnen. Sein „Höratlas“ dokumentiert eindrücklich die Salzburger Dialektlandschaft im Spannungsfeld zwischen neuerungsfreudigerem Norden und sprachkonservativeren alpinen Gebieten, zwischen dem westlichen Bayerischen und dem östlichen Wienerischen. Welche Einflüsse sind für die gegenwärtige Sprachentwicklung ausschlaggebend – Internet, Zu- und Abwanderung, das höhere Sprachprestige der Standardsprache? Wir fragen Hannes Scheutz im Podcast: Wie steht es um die Dialekte in Salzburg? Haben Sie seiner Meinung nach eine Zukunft? Und: Warum soll uns das interessieren? Im zweiten Teil unterhalten sich Stefan Wally und Carmen Bayer über das Buch "Sprache und Sein" von Kübra Gümüsay. Input: Hannes Scheutz | Germanist/Sprachwissenschaftler | Universität Salzburg Shownotes: Link zum Sprachatlas: https://www.sprachatlas.at/alpenraum/data/atlas.html Weitere Informationen zur JBZ: https://jungk-bibliothek.org/ Zum Buchmagazin der JBZ: https://www.prozukunft.org/ Foto: © Hans Scheutz
In dieser Folge erklärt Jakob, warum Hochdeutsch sowohl unsere (meistens geschriebene) Standardsprache als auch manche Dialekte im deutschen Sprachraum bezeichnet. So ist zum Beispiel das, was täglich in den Nachrichten gesprochen wird, hochdeutsch, aber auch die schweizerdeutschen, schwäbischen, badischen, bairisch-österreichischen und fränkischen, sächsischen, kölschen und auch berlinerischen und andere Dialekte sind hochdeutsch. Wie kommt es zu dieser Doppelbedeutung des Wortes hochdeutsch?Im Sauseschritt schreiten wir einmal die Geschichte ab, in der sich die deutsche Standardsprache herausgebildet hat, um so offenzulegen, was denn unsere (hochdeutschen) Dialekte mit dem Standard zu tun haben.Ein Podcast von Anton und Jakob. Instagram: https://www.instagram.com/sprachpfade ___ “Map of German dialects (according to Wiesinger & König)” von Vlaemink, Lizenzart: CC BY-SA 4.0, URL: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Map_of_German_dialects_(according_to_Wiesinger_%26_K%C3%B6nig).png, zuletzt abgerufen am 17.12.2024. Karte des deutschen Sprachraums mit Einteilung in das Niederdeutsche (blau), das Mitteldeutsche (gelb) und das Oberdeutsche (orange). Mitteldeutsch und Oberdeutsch zusammen sind dann Hochdeutsch. Das Dunkelrote ganz im Norden ist das Friesische und das lilane im Westen eigentlich schon niederländische Varietäten (in dieser Einteilung). __Vielen Dank an die Verantwortlichen des REDE-Projekts, die uns erlaubt haben Teile der im Projekt erhobenen Tonaufnahmen zu nutzen. Die in der Folge verwendeten Aufnahmen waren im Einzelnen:Bairisch (Trostberg): TS_ALT1_WS_Dialekt (00:07-00:12)Fränkisch (Bamberg): BA_ALT_WS_Dialekt (00:06-00:10)Schwäbisch (Ulm): UL_ALT1_WS_Dialekt (00:41-00:43 und 00:46-00:48)Sächsisch (Dresden): DD_ALT_WS_Dialekt (00:02-00:07) Alle Aufnahmen sind mit der Kennung der Aufnahme (z.B. BA_ALT_WS_Dialekt) auffindbar im Audiodaten-Katalog des Projektes hier: https://www.regionalsprache.de/Audio/Catalogue.aspxWeitere Angaben zum Projekt: Schmidt, Jürgen Erich / Herrgen, Joachim / Kehrein, Roland / Lameli, Alfred / Fischer, Hanna (Hrsg.): Regionalsprache.de (REDE III). Forschungsplattform zu den modernen Regionalsprachen des Deutschen. Bearbeitet von Robert Engsterhold, Marina Frank, Heiko Girnth, Simon Kasper, Juliane Limper, Salome Lipfert, Georg Oberdorfer, Tillmann Pistor, Anna Wolańska. Unter Mitarbeit von Dennis Beitel, Lisa Dücker, Lea Fischbach, Milena Gropp, Heiko Kammers, Maria Luisa Krapp, Vanessa Lang, Salome Lipfert, Nathalie Mederake, Jeffrey Pheiff, Bernd Vielsmeier. Studentische Hilfskräfte. Marburg: Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas. 2020ff. Link zur Projektplattform: https://www.regionalsprache.de/ ___ Weiterführende Literatur: Ulrich Ammon (1986): „Explikation der Begriffe ‚Standardvarietät‘ und ‚Standardsprache‘ auf normtheoretischer Grundlage“, in: Günter Holtus / Edgar Radtke (Hg.): Sprachlicher Substandard 1, Tübingen, S. 1-63. Ulrich Ammon (Hg.), Hans Bickel (Hg.), Alexandra N. Lenz (Hg.), Juliane Fink, Andreas Gellan, Lorenz Hofer, Karina Schneider-Wiejowski und Sandra Suter (2016): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz, Deutschland, Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol sowie Rumänien, Namibia und Mennonitensiedlungen, unt. Mitarb. v. Jakob Ebner, Manfred M. Glauninger, Andrea Kleene sowie Matej Ďurčo, Sara Hägi, Jörg Klinner, Ioan Lăzărescu, Marie-Anne Morand, Gudrun Salamon, Joachim Steffen, Heidy Suter und Bertold Wöss, 2. völl. neubearb. u. erw. Aufl., Berlin/Boston. Vor allem Kap. 4 „Die Voll-, Halb- und Viertelzentren des Deutschen“, S. XXXIX-LXIII.Werner Besch (2003): „Entstehung und Ausformung der neuhochdeutschen Schriftsprache/Standardsprache“, in: Sprachgeschichte. Ein Handbuch zur Geschichte der deutschen Sprache und ihrer Erforschung, 3. Teilband (Handbücher für Sprach- und Kommunikationswissenschaft 2.3), hrsg. v. Werner Besch, Anne Betten, Oskar Reichmann und Stefan Sonderegger, 2. vollst. neu bearb. u. erw. Aufl., Berlin/New York, S. 2252-2296.Ludwig Eichinger (2015): „Normierung und Standardisierung der deutschen Sprache. Eine lange Geschichte kurz erzählt“, in: Sprache als Brücke der Kulturen. Sprachpolitik und Sprachwirklichkeit in Deutschland und China, Beijing, S. 168-184.Alle Bücher ausleihbar in deiner nächsten Bibliothek! ___ Gegenüber Themenvorschlägen für die kommenden Ausflüge in die Sprachwissenschaft und Anregungen jeder Art sind wir stets offen. Wir freuen uns auf euer Feedback! Schreibt uns dazu einfach an oder in die DMs: anton.sprachpfade@protonmail.com oder jakob.sprachpfade@protonmail.com ___ Titelgrafik und Musik von Elias Kündiger https://on.soundcloud.com/ySNQ6
In dieser Episode des Podcasts erfährst du alles über das faszinierende Thema, wie sich unsere Sprechweise und unser Sprachgebrauch im Laufe des Lebens verändern. Zu Gast ist Dr. Mason Wirtz, ein Wissenschaftler von der Universität zu Postok, der zusammen mit Kollegen aus Salzburg eine Studie zu diesem Phänomen durchgeführt hat.**Hauptthemen:**Veränderungen in der Sprechweise: Du wirst überrascht sein, wie sehr sich deine Stimme und Artikulation im Laufe der Zeit verändern können.Einfluss von Lebensereignissen: Erlebe, wie wesentliche Ereignisse wie Umzüge, Elternschaft oder der Eintritt in den Ruhestand signifikante Einflüsse auf deinen Sprachgebrauch haben können.Stabilität vs. Wandlungsfähigkeit: Finde heraus, warum einige Menschen ihre Sprechweise über Jahre hinweg beibehalten, während andere starke Veränderungen durchmachen.Dialekt vs. Hochsprache: Lerne, wie der Gebrauch von Dialekt oder Hochdeutsch je nach Kontext variieren kann – besonders nach dem Berufsleben tendieren viele dazu, mehr Dialekt zu sprechen.Persönliche Erfahrungen des Gastes: Dr. Wirtz erzählt dir von seiner eigenen sprachlichen Entwicklung als Amerikaner und seinem Werdegang zum Wissenschaftler im Bereich Mehrsprachigkeit und Soziolinguistik.**Kernergebnisse der Studie:****Ruhestand und Dialekt:** Du wirst verstehen, warum der Übertritt in den Ruhestand oft zur verstärkten Nutzung dialektaler Varietäten führt, da berufliche Anforderungen an die Standardsprache wegfallen.**Anpassung bei Umzug:** Entdecke, wie du deinen Sprachgebrauch an neue soziale Gegebenheiten anpasst, was häufig zu einem gesteigerten Dialektgebrauch führt.**Elternschaft und Sprachgebrauch:** Erfahre, wie Elternschaft je nach individueller Einstellung sowohl einen Anstieg im Gebrauch von Standarddeutsch als auch von Dialekt bewirken kann, um Kindern bessere Chancen für die Zukunft zu ermöglichen oder regionale Verbundenheit auszudrücken.**Einfluss persönlicher Beziehungen:** Lerne, wie persönliche Beziehungen deinen Sprachgebrauch stark beeinflussen können, wie zum Beispiel das Aufgeben eines Dialekts durch eine Partnerschaft.**Zukünftige Projekte:**Dr. Wirtz plant eine Folgestudie zur Wahrnehmung standardisierter und dialektaler Ausdrucksweisen in Bewerbungsgesprächen und deren möglichen Einflüssen auf Karrierechancen, speziell im österreichischen Raum.**Call-to-Action:**Du bist eingeladen, Feedback zu geben: Wie schätzt du selbst den Einsatz von Hochsprache bzw. Dialekt in professionellen Situationen wie Vorstellungsgesprächen ein?Es erwartet dich ein spannendes Gespräch voller Einsichten darüber, wie flexibel deine sprachliche Identität ist und welche Faktoren sie prägen können - sowohl auf persönlicher als auch auf gesellschaftlicher Ebene! . . . . . . . . . . . . . .Gesprächspartner von Arno Fischbacher ist auch in dieser Episode Andreas K. Giermaier von https://lernenderzukunft.com/Dein Voicecoach Arno Fischbacher begleitet Dich auf Deinem persönlichen Weg von Stimm-Besitzer zum Stimm-Benutzer!✅ Hast Du Fragen? Schreib an podcast@arno-fischbacher.com✅ Du willst mit mir persönlich sprechen? Gern: https://arno-fischbacher.com/espresso
In dieser Episode des Podcasts erfährst du alles über das faszinierende Thema, wie sich unsere Sprechweise und unser Sprachgebrauch im Laufe des Lebens verändern. Zu Gast ist Dr. Mason Wirtz, ein Wissenschaftler von der Universität zu Postok, der zusammen mit Kollegen aus Salzburg eine Studie zu diesem Phänomen durchgeführt hat.**Hauptthemen:**Veränderungen in der Sprechweise: Du wirst überrascht sein, wie sehr sich deine Stimme und Artikulation im Laufe der Zeit verändern können.Einfluss von Lebensereignissen: Erlebe, wie wesentliche Ereignisse wie Umzüge, Elternschaft oder der Eintritt in den Ruhestand signifikante Einflüsse auf deinen Sprachgebrauch haben können.Stabilität vs. Wandlungsfähigkeit: Finde heraus, warum einige Menschen ihre Sprechweise über Jahre hinweg beibehalten, während andere starke Veränderungen durchmachen.Dialekt vs. Hochsprache: Lerne, wie der Gebrauch von Dialekt oder Hochdeutsch je nach Kontext variieren kann – besonders nach dem Berufsleben tendieren viele dazu, mehr Dialekt zu sprechen.Persönliche Erfahrungen des Gastes: Dr. Wirtz erzählt dir von seiner eigenen sprachlichen Entwicklung als Amerikaner und seinem Werdegang zum Wissenschaftler im Bereich Mehrsprachigkeit und Soziolinguistik.**Kernergebnisse der Studie:****Ruhestand und Dialekt:** Du wirst verstehen, warum der Übertritt in den Ruhestand oft zur verstärkten Nutzung dialektaler Varietäten führt, da berufliche Anforderungen an die Standardsprache wegfallen.**Anpassung bei Umzug:** Entdecke, wie du deinen Sprachgebrauch an neue soziale Gegebenheiten anpasst, was häufig zu einem gesteigerten Dialektgebrauch führt.**Elternschaft und Sprachgebrauch:** Erfahre, wie Elternschaft je nach individueller Einstellung sowohl einen Anstieg im Gebrauch von Standarddeutsch als auch von Dialekt bewirken kann, um Kindern bessere Chancen für die Zukunft zu ermöglichen oder regionale Verbundenheit auszudrücken.**Einfluss persönlicher Beziehungen:** Lerne, wie persönliche Beziehungen deinen Sprachgebrauch stark beeinflussen können, wie zum Beispiel das Aufgeben eines Dialekts durch eine Partnerschaft.**Zukünftige Projekte:**Dr. Wirtz plant eine Folgestudie zur Wahrnehmung standardisierter und dialektaler Ausdrucksweisen in Bewerbungsgesprächen und deren möglichen Einflüssen auf Karrierechancen, speziell im österreichischen Raum.**Call-to-Action:**Du bist eingeladen, Feedback zu geben: Wie schätzt du selbst den Einsatz von Hochsprache bzw. Dialekt in professionellen Situationen wie Vorstellungsgesprächen ein?Es erwartet dich ein spannendes Gespräch voller Einsichten darüber, wie flexibel deine sprachliche Identität ist und welche Faktoren sie prägen können - sowohl auf persönlicher als auch auf gesellschaftlicher Ebene! . . . . . . . . . . . . . .Gesprächspartner von Arno Fischbacher ist auch in dieser Episode Andreas K. Giermaier von https://lernenderzukunft.com/Dein Voicecoach Arno Fischbacher begleitet Dich auf Deinem persönlichen Weg von Stimm-Besitzer zum Stimm-Benutzer!✅ Hast Du Fragen? Schreib an podcast@arno-fischbacher.com✅ Du willst mit mir persönlich sprechen? Gern: https://arno-fischbacher.com/espresso
Ein Vortrag der Sprachwissenschaftlerin Renata Szczepaniak Moderation: Sibylle Salewski ********** Es ist nicht selbstverständlich, dass wir uns heute genauso problemlos mit Menschen in München unterhalten können wie mit denen in Hamburg. Denn die deutsche Standardsprache gibt es noch gar nicht so lange. Renata Szczepaniak ist Professorin für historische Sprachwissenschaft an der Universität Leipzig. Ihr Vortrag hat den Titel "Sprache im Umbruch?". Sie hat ihn am 24. Januar 2024 im Rahmen der Vorlesungsreihe "Studium Universale: Leben im Umbruch" an der Universität Leipzig gehalten. ********** Schlagworte: +++ Sprachgeschichte +++ Sprachentwicklung +++ Deutsche Sprache +++**********Den Artikel zum Stück findet ihr hier.**********Ihr könnt uns auch auf diesen Kanälen folgen: Tiktok und Instagram.
Vorlesungen zur Linguistik und Sprachgeschichte des Deutschen
In "Schreiben: Graphematik und Orthografie" gehe ich den Fragen nach, warum und wie wir (in einer Alphabetschrift) schreiben, welche Herausforderungen der Schriftspracherwerb mit Hand-, Tastaturschreiben wie Diktat mit Spracherkennung (DmS) mit sich bringt, und welche Rolle die Orientierung an einer orthographisch gesetzten Norm (und damit der Standardsprache) spielt. Ergänzender Kommentar: Lisa Schüler hat zurecht darauf hingewiesen, dass ich an einer Stelle im Video zu pauschal bin. Hier hatte ich gesagt, dass es "keine systematischen Trainingsprogramme für das Erlernen des Handschriftschreibens“ gäbe. Das stimmt natürlich nicht – und dass ich mich vor allem auf die curriculare Ausbildung im sächsischen Lehramtsstudium beziehe, hätte ich ruhig dazu sagen können, habe ich aber nicht. Ihre Hinweise folgen nun: Lisa Schüler möchte "auf die Arbeiten von Sibylle Hurschler Lichtsteiner & Co aus der Schweiz verweisen (https://www.phlu.ch/sibylle-hurschler.html). Für eine praktische Perspektive z.B.: Jurt Betschart, J., Hurschler Lichtsteiner, S. & Henseler Lüthi, L. (2019). Unterwegs zur persönlichen Handschrift. Lernprozesse unterstützen mit der Deutschschweizer Basisschrift. Luzerner Lehrmittelverlag. In der Handschriftdidaktik wurden in den letzten Jahren aber auch im Bereich der empirischen Fundierung wesentliche Fortschritte erzielt [...]. Eine gute (auch für Studierende geeignete) Übersicht zum Forschungsstand findet sich außerdem hier und hier." Damit ist der Einstieg in "Basiswissen Sprachwissenschaft" abgeschlossen. Die Vorlesung "Basiswissen Sprachwissenschaft" ist konzipiert als Überblicksvorlesung über die zentralen Sprachwissens- und Kommunikationsmodelle, die in der modernen Linguistik unser Bild von Sprachwissen und Kommunikation maßgeblich prägen. Präsentation (*.pdf): Alexander Lasch. 2023. Basiswissen Sprachwissenschaft. Zenodo. DOI: https://doi.org/10.5281/zenodo.8388691. Videoaufzeichnungen: https://youtube.com/@AlexanderLasch. Informationen & Material zu allen Vorlesungen: https://kurzelinks.de/fl7f. Intro: "Reflections" von Scott Holmes (CC BY via FMA). #Linguistik #OER #Sprache
Gerd Buurmann spricht mit der Sprachwissenschaftlerin Luise F. Pusch und der Kunsttherapeutin Sabine Mertens über das Gendern in der Sprache. Luise F. Pusch ist eine der Begründerinnen der feministischen Linguistik in Deutschland und gilt als Erfinderin der Gender-Pause. Sabine Mertens leitet die AG Gendersprache im Verein Deutsche Sprache (VDS) und setzt sich für den Erhalt der Standardsprache ein. Ebenfalls zugeschaltet ist Peter Grimm, Redakteur der Achse des Guten.
Habt ihr schon einmal den Satz „Über Geld spricht man nicht“ gehört? Finanzielle Angelegenheiten sind für viele Menschen in Deutschland traditionell ein Tabuthema. Doch wie kann man auf Deutsch überhaupt über das Thema Geld sprechen? Welche verschiedenen Ausdrücke gibt es dazu in der Standardsprache – und welche in der Umgangssprache? Möchten Sie mitlesen? Hier der Link zum Artikel www.germanist.cz
Google plant eine Version der Suche mit einer Chatbot-Funktion. Gleichzeitig spricht sich ein Forscher von Google für eine Aufgabenteilung aus: Die Chat-Logik soll nur für die Kommunikationsschnittstelle zur Anwendung kommen, während das Wissen anderswo gespeichert wird. Google spürt den Konkurrenzdruck durch aktuelle Chatbots wie ChatGPT. Eine mögliche Antwort Googles soll bereits in diesem Jahr folgen - eine Suche mit Chatbot-Funktion. Daneben sind 20 weitere KI-Produkte geplant. Indes hat sich ein Google Forscher für eine Aufgabenteilung ausgesprochen: Large Language Models (LLMs), auf denen zum Beispiel ChatGPT basiert, sollen lediglich die Schnittstelle zu den Nutzern bilden, während das Wissen anderswo gespeichert wird. Ist das die Lösung der Zukunft? Leichte und einfache Sprache dienen dazu, Inhalte auch für solche Menschen zugänglich zu machen, für welche die Standardsprache nur schwer zu verstehen ist. Aus SEO-Sicht sind hier einige Dinge zu beachten. Änderungen am Design einer Website können starke Auswirkungen auf die Rankings haben, wie Gary Illyes von Google jetzt erklärte.
Deutsche im Alltag - Alltagsdeutsch | Deutsch Lernen | Deutsche Welle
Deutsch ist Deutsch? Ein Blick zum österreichischen Nachbarn zeigt, dass man oft nur vermeintlich die gleiche Sprache spricht. Ein sprachlicher Exkurs in die Welt der Austriazismen.
Geht Christentum wirklich nur mit eschatologischem Schielen? Nein, Ostern könnte auch das Fest der Antierlösung sein … und das sollen alle hören, deshalb für einmal auf Hochdeutsch (bzw. Standardsprache).
Vor dieser Frage stehen Menschen, die in die Deutschschweiz flüchten. Beide Sprachen sind im Alltag wichtig. In der Standardsprache wird gelesen und geschrieben und mit ihr kann man sich auch mündlich zurechtfinden. Aber die Deutschschweizer und Deutschschweizerinnen untereinander reden Mundart. Zwei Sprachvarianten also, die sich sehr stark unterscheiden. Markus Gasser und Nadia Zollinger besprechen in der Sendung die sprachlichen Herausforderungen, mit denen Flüchtlinge hier konfrontiert werden. Und sie gehen der Frage nach, wieso Deutsch so schwer zu lernen ist. Der irakisch-deutsche Autor Abbas Khider findet, in der deutschen Sprache werde ständig «geballert, geboxt und geknetet». Er meint damit: Es gibt so viele Regeln und gleichzeitig so viele Ausnahmen von diesen Regeln, dass man Deutsch eigentlich auswendig lernen müsse. Eine steile These! Mit ihm und mit Rahim Mohammadzadeh, der vor 6 Jahren aus dem Iran in die Schweiz geflüchtet ist, kommen Betroffene zu Wort, deren Integration durch die «Hölle des Deutschlernens» geführt hat. Familienname Wyss, Wiss, Weiss und Weisshaupt Die Familiennamen Wyss, Wiss, Weiss, Weishaupt und Weisshaupt gehen je auf einen ersten Namenträger zurück mit auffallend hellen Haaren. Diese können blond oder weisshaarig gewesen sein, erklärt Hans-Peter Schifferle vom Schweizerdeutschen Wörterbuch. Aber jedenfalls waren die Haare gemeint und nicht die Hautfarbe. Wir erfahren ausserdem, warum und wo es welche Varianten des Namens gibt. In Appenzell beispielsweise sagt man «Wishopt».
CommunityD – Lernerporträt | Deutsch lernen | Deutsche Welle
Zum Deutschlernen wurde er gezwungen, fand aber dann so großen Gefallen an der Sprache, dass er Deutsch sogar als Standardsprache auf seinem Mobiltelefon einstellte. Wenn nur manche Wörter nicht so lang wären!
Früher hieß es, in Hannover reden sie das reinste Hochdeutsch ohne jeden Akzent. Wie eine Studie der Universität Hannover zeigt, empfinden das auch die meisten Menschen außerhalb Hannovers so. Wie kommen die eigentlich auf Hannover? Hochdeutsch? Eigentlich müsste es Standarddeutsch heißen oder so etwas in der Art, denn Hochdeutsch ist sprachwissenschaftlich anders belegt. Ursprünglich gab es bei den Mundarten die nieder- und die hochdeutschen. Die niederdeutschen wurden im nördlichen Teil Deutschlands gesprochen und die im südlichen Teil, das waren die hochdeutschen. Dann wäre Bayerisch Hochdeutsch. In gewisser Hinsicht ja. Unsere Sprachnorm hat verschiedene Facetten. Eine, die wir schreiben und eine, die wir sprechen. Erstere geht wesentlich auf die lutherische Bibelübersetzung zurück - den absoluten Bestseller zu Beginn des Buchdrucks. Die ist in den hochdeutschen Mundarten verwurzelt. In denen, die im Kurfürstentum Sachsen gesprochen wurden, zu dem Luthers Wittenberg damals gehörte. Die Schriftsprache des Kanzleisächsischen. Also kommt die schriftliche Sprachnorm tatsächlich aus dem Hochdeutschen, wohingegen sich die Aussprachenorm späterhin weiter nördlich orientiert hat. Warum? Anscheinend liegt die Wurzel dieser Sprechvereinheitlichung beim Theater. Früher waren ja viele Schauspieler Wandernde, und wenn die von einer Mundartgegend in eine andere zogen, mussten sie verstanden werden. Aber wie kam man auf den Raum Hannover? Welchen Anspruch stellt man an eine Standardsprache? Dass sie möglichst nah am Schriftbild ausgesprochen ist. Möglichst wenig verschluckte Silben. Könnte man sagen, dass man in Hannover das deutsche Oxford-Englisch spricht? Nicht so ganz. Das Theater war damals nicht unbedingt ein Ding der Oberklasse. Oxford und Cambridge dagegen schon. Wer da studiert hat, trägt das weiter. Aber durchsetzen konnte sich die perfekte Aussprache erst mit Rundfunk und Fernsehen. Erst damit konnte man wirklich flächendeckend hören, wie die da oben sprechen. Wo sie auch akzentfrei reden, ist an Westberliner Gymnasien. So? Die wollen wohl nicht so klingen wie der Pöbel, klar. Kann ich nicht beurteilen. Diese spezielle Oberschicht-Unterschicht-Nummer spielte bei uns im Osten keine Rolle, denn das Funktionärswesen funktionierte einfach anders. Um auf das Schriftbild zurückzukommen: Mark Twain meinte, das einzige Gute an dieser »schrecklichen« deutschen Sprache sei, dass man die Wörter fast immer so spricht, wie man sie schreibt. Damit kann er tatsächlich nur das Standarddeutsch oder, wie es gemeinhin heißt, Hochdeutsch gemeint haben.
Die junge Komödiantin Rebekka Lindauer und der Zürcher Oberländer Musiker und Kabarettist Res Wepfer haben eines gemeinsam: einen für Kunst angeblich ungeeigneten Dialekt. Von wegen! Aus einem satirischen Blickwinkel beleuchtet die Zürcher Slam-Poetin, Kabarettistin und Musikerin ihre Aversionen und klärt gesellschaftliche Missstände «herrlich politisch unkorrekt» auf, wie eine Pressestimme kommentiert. Rebekka Lindauer: «Ich mag das Wort ‹abtuube›, weil es gleich verschiedene Arten des Fortgehens abdeckt. Ansonsten empfinde ich Dialekte allgemein als Randgruppen der Standardsprache.» Wo immer Res Wepfer heute solo oder mit einer seiner Formationen auf einer Bühne erscheint, zieht er das Publikum in seinen Bann: mit sympathischem Auftreten, sprachlicher Brillanz, Witz und Musikalität. Res Wepfer: «Mein liebstes Mundartwort ist ‹bambele›, das ich als beglückende klangliche Umsetzung seines Inhaltes geniesse.» Ein Live-Mitschnitt aus der Dampfbar in Arosa vom 3. Oktober 2020
„Zwiebelfisch“-Kolumnist Bastian Sick nennt dieses Phänomen den „Wowoismus“: die Verwendung von „wo“ anstelle von „der“, „die“, „das“ bei Relativsätzen. Formulierungen wie „Der, wo ich meine, weiß Bescheid.“ (Miroslav Klose) gelten als dialektal und zählen nicht zur Standardsprache. Und doch gibt es laut Duden in einigen Fällen durchaus eine Berechtigung für „wo“ als relativischer Anschluss. Wann „wo“ bei Relativsätzen als standardsprachlich, umgangssprachlich oder regionalsprachlich gilt, kläre ich bei diesem „Fehler der Woche“.
Immer mehr Wörter aus der Standardsprache, sogenannte Germanismen, schleichen sich in die Mundart. Warum? Und warum stören sie uns so fest? In der dritten Episode des SRF-Podcasts «Dini Mundart» gehen Gastgeberin Nadia Zollinger und Mundartexperte Markus Gasser diesen Fragen nach. Germanismen sind fast noch schlimmer als Anglizismen, nervt sich Nadia. Und sie hat damit den grössten Teil der Mundart-Community hinter sich. Arbäite für schaffe, Karotte für Rüebli! Und ganz übel wird es für Nadia, wenn man neuerdings vom Früestück spricht. Es heisst Zmorge! Und Überraschung: Bei dieser Debatte sind sich die Mundart-Liebhaberin und der Wissenschaftler manchmal sogar ein bisschen einig. Ausserdem erklärt Idiotikonredaktor Hans-Peter Schifferle in dieser Schnabelweid den Familiennamen Kälin.
Dem Gelehrten Johann Jakob Hemmer ist es zwar nicht gelungen, das Kurpfälzische als Standardsprache durchzusetzen, dafür können wir ihm dankbar sein für seine famosen Blitzableiter.
Susanna Bummel-Vohland spricht mit Alexandra Ernst über die Gründe, warum manche Menschen erst später lesen und schreiben lernen und ihre Erfolgsgeschichte als Autorin. Alexandra Ernst berichtet über ihren Werdegang und macht allen Mut, immer weiter voran kommen zu wollen. So versteht sie sich auch als Inklusions-Botschafterin. Sie schreibt in Standardsprache, ist aber auch Übersetzerin für Einfache Sprache. Susanna Bummel-Vohland führte das Gespräch mit ihr am Stand des Alfa-Selbsthilfe Dachverbands. Für alle Interessierten die Kontaktadresse: saluma.ev@t-online.de
Der Wortschatz der deutschen Standardsprache umfasst ca. 75.000 Wörter, die Gesamtgröße des deutschen Wortschatzes wird je nach Quelle und Zählweise auf 300.000 bis 500.000 Wörter geschätzt, sagt Wikipedia. Ich behaupte heute, dass wir ganz einfach mal ein paar Wörter aus diesem beziehungsweise aus unserem Wortschatz streichen können! Und sollten! Warum Du, wenn Du bestimmte Wörter benutzt, stattdessen auch gleich einen Vorschlaghammer nehmen kannst, warum man lieber mal die Klappe halten sollte und was viel schöner für Dich und Deine Beziehung sein kann, davon erzähle ich Dir in meiner heutigen Podcastfolge von „Wir müssen reden – Beziehung auf den Punkt gebracht!“. Und am Ende hab‘ ich eine besondere Einladung für Dich! Big Things are arriving soon! Viel Freude beim Anhören und Ausprobieren wünscht Dir Andrea ------ Mehr Information zum Thema Beziehungen, Alpha-Intuition und uns persönlich, findest Du auch auf unserer Website: Wir freuen uns, mit Dir in Beziehung zu gehen: Schreibe uns jeder Zeit, wenn Du Fragen oder Wünsche hast: Ps: Wenn Dir unser Podcast gefällt, freuen wir uns sehr über Dein positives Feedback --->
In dieser Folge befragen wir Christa Dürscheid vom Deutschen Seminar der Universität Zürich zu Sinn und Wesen der deutschen Standardsprache - was, wie wir eingangs erfahren, keineswegs dasselbe wie «Hochdeutsch» ist. Wir hören ausserdem, dass Standards von Menschen und Institutionen gemacht werden und dass es den einen Standard weder gibt noch geben muss. Zu den vielen Standards im deutschen Sprachraum gehört auch das Schweizer Standarddeutsch, das sich durch zahlreiche Merkmale von benachbarten Varietäten unterscheidet.
Dem Gelehrten Johann Jakob Hemmer ist es zwar nicht gelungen, das Kurpfälzische als Standardsprache durchzusetzen, dafür können wir ihm dankbar sein für seine famosen Blitzableiter. Autorin: Astrid Mayerle
Ist megacool eigentlich ein schweizerdeutsches Wort? Dieser und ähnlichen Fragen gehen wir in Folge 6 nach, in der uns Hans-Peter Schifferle vom Schweizerischen Idiotikon Rede und Antwort steht. Dabei stellt sich heraus, dass viele gegenwärtige Wandeltendenzen im schweizerdeutschen Wortschatz schon sehr alt sind - die Aufnahme von Wörtern aus dem Englischen oder aus der deutschen Standardsprache etwa. Wie kommt es, dass der Dialekt trotz des Wandels seine identitätsstiftende Funktion nicht verliert?
Dem Gelehrten Johann Jakob Hemmer ist es zwar nicht gelungen, das Kurpfälzische als Standardsprache durchzusetzen, dafür können wir ihm dankbar sein für seine famosen Blitzableiter. Am 13 Juni 1733 wurde das Multitalent geboren. Autorin: Astrid Mayerle
Fakultät für Sprach- und Literaturwissenschaften - Digitale Hochschulschriften der LMU
Laurein ist eines der vier Dörfer in der sogenannten Deutschgegend am Nonsberg im Südwesten der heutigen Autonomen Provinz Bozen (Südtirol). Die Mundart ist südbairisch mit tirolischem Einschlag und die Muttersprache des Verfassers. Daher wurden, um die Mundart synchron zu untersuchen, keine klassische Erhebung mit Fragekatalog oder gezielt Audioaufnahmen gemacht. Als Referenz diente im ersten Anlauf stets die eigene muttersprachliche Kenntnis. Wenn diese nicht ausreichte, was recht oft der Fall war, wurden kompetentere Sprecher zu Rate gezogen. Über Textkorpora verfügt die Mundart von Laurein so gut wie keine. Auf diachroner Ebene ist insbesondere in der Lautlehre der Bezugspunkt in der Regel das Mittelhochdeutsche bairischer Prägung, und bei jüngeren Lehnwörtern aus dem Romanischen das Westromanische bzw. die welsche (halbladinische) Nachbarmundart des Nonsbergs als dessen unmittelbarer Nachfolger. In manchen Fällen muss, wenn es gilt, die Geschichte eines Lautes in einem ganz bestimmten Einzelwort zu beleuchten, über das Mittelhochdeutsche hinaus ins Altgermanische und über das Westromanische hinaus ins Lateinische, mitunter auch ins Indogermanische zurückgegriffen werden. Dabei begibt man sich zwangsläufig in den Bereich der Etymologie, die mitunter problematisch ist. Letzteres gilt auch für den Namen Laurein, der in der Mundart Lafreng lautet. Der Vokalismus der Mundart von Laurein kennt Kürzen und Längen, Oralität und Nasalität und fallende Diphthonge. Nasalvokale oder -diphthonge sind nicht zwangsläufig kombinatorische Varianten der entsprechenden Oralvokale oder -diphthonge, zumal erstere auch in nicht-nasaler Umgebung vorkommen können. Zu den Diphthongen gehören auch so genannte „einmorige Diphthonge“, die positionsbedingt sind. Auch bestimmte zweimorige Diphthonge können über kombinatorische Varianten verfügen. Die Vokale bzw. Diphthonge haben, je nachdem in welchem Wort sie erscheinen, unterschiedliche Entsprechungen in der Bezugsprache (sei sie historisch, sei sie synchron wie die nhd. Standardsprache oder das jüngere Romanische bzw. Italienische). Wie in der nhd. Standardsprache konnten Vokale in offener Tonsilbe in Zweisilbern und analog dazu auch in Ein- und Dreisilbern gedehnt werden. Es gibt aber auch Fälle, in denen in Dreisilbern keine analoge Dehnung stattgefunden hat. Daneben gibt es rezentere Dehnungserscheinungen, wie z. B. vor ehemaligem rr oder vor r + stimmhaftem Alveolar. Besonders hervorzuheben in der diachronen Betrachtung der Vokale sind zwei Aspekte: Die Datierung und Qualität des Primär- und Sekundärumlauts; die Behandlung der romanischen Qualitäten (von e und o) und der Quantitäten. Die wichtigsten Merkmale des Konsonantismus der Mundart von Laurein sind: Der w-Laut wird als [b] gesprochen. Unterschiede im Stimmton gibt es nur bei den Okklusiven. Die Mundart kennt bei den Okklusiven keine Auslautverhärtung (außer bei d nach r), keine Geminierung, keinen Unterschied zwischen einem ich- und ach-Laut. Das System der Okklusive und Affrikaten ist auch in der alveolaren Reihe dreigliedrig. Die Mundart von Laurein ist die einzige am gesamten Nonsberg, in der der r-Laut uvular gesprochen wird, und dieser ist in jeder Position hörbar. Auch erwähnenswert ist, dass [k], also der nicht affrizierte Velar, relativ häufig vorkommt – nicht zuletzt dank zahlreicher Lehnwörter aus dem Romanischen. Andererseits haben wir in der Mundart [g] für rom. [k]; und aus diesem Grund wurde vorsichtig die Überlegung angestellt, ob dieses [g] mit jenem ahd. *[k] zusammenfiel, das interimsmäßig aus *[g] verhärtet war. In diesem Zusammenhang wurde auch die Frage gestellt, ob es bei [k] eine zweite Welle der Zweiten Lautverschiebung geben konnte. In Einzelfällen kann ein stimmloser Okklusiv [p] für germ. *b auch im In- und Auslaut erscheinen, was wahrscheinlich für Kontinuität seit ahd. Zeit spricht. Bei der Deklination sind folgende Aspekte zu nennen: Das Substantiv kennt keine Kasusflexion mehr; diese gilt nur mehr bei den Adjektiven und Indefinitpronomina. Bei einzelnen Substantiven zeigt die Pluralbildung eine noch schwächere Kontinuität des mhd. Musters als die nhd. Standardsprache. Bei den Maskulina und Neutra ist das Pluralmorphem -er am stärksten verallgemeinert worden und hat ferner vielfach analogen Umlaut bewirkt. Bei den Feminina zeigt wie in der nhd. Standardsprache das Pluralmorphem -en die stärkste Verallgemeinerung. Je nach ihrem Verhalten bei der Pluralbildung auf synchroner Ebene können die Substantive unterschiedlichen Typen zugeordnet werden. Bei der starken Adjektivdeklination kennt die Mundart von Laurein im Gegensatz zur nhd. Standardsprache nur einen Typ (Typ 1), während die starke Deklination der Standardsprache zwei Typen unterscheidet, von denen sich der so genannte Mischtyp (Typ 3) erst in nhd. Zeit herausgebildet hat, und zwar aus Typ 1 und Typ 2. Letzterer gilt bei der schwachen Deklination und kommt in der Mundart von Laurein seltener zur Anwendung als in der nhd. Standardsprache. Die Steigerung der Adjektive (und Adverbien) zeigt zudem häufig analogen Umlaut. Bei den Personalpronomen sind je nach syntaktischem Umfeld drei Typen zu unterscheiden. Beim Reflexivpronomen wird wie im Mhd. zwischen indirekter und direkter Reflexivität unterschieden. Das Pronomen der 2. Person Plural lautet in „unbairischer“ Weise im Nominativ „ihr“, dagegen im Dativ und Akkusativ durchaus „enk“. Die wichtigste Besonderheit des Possessivpronomens ist, dass „sein“ sich auch auf das Femininum Singular und den Plural beziehen kann. Der bestimmte Artikel zeigt dagegen weitgehend dieselben Abweichungen vom Mhd. wie in der nhd. Standardsprache. Das nahdeiktische Demonstrativpronomen reflektiert meist nur mittelbar den bestimmten Artikel des Mittelhochdeutschen in betonter Stellung. Das ferndeiktische Demonstrativpronomen wird auf der Grundlage von mhd. sëlp, -bes gebildet. Beim neutralen Interrogativpronomen wird nach Präpositionen ein Dativ gebraucht, der formal historischer Instrumental ist. Der unbestimmte Artikel kommt in gemeinbairischer Weise nur schwachtonig vor und lautet im Nominativ für alle drei Genera gleich. In Bezug auf die Zahlwörter ist u. a. zu erwähnen, dass es je nachdem, ob die Uhrzeit oder ein allgemeiner Zahlwert gemeint ist, zwei Formen für ‘drei’ gibt. In der Konjugation finden wir besonders viele Auffälligkeiten: Wie allgemein im Bairischen fehlt das Präteritum; eine Ausnahme speziell in der Mundart von Laurein bilden das Verb für ‘sein’ und für ‘haben’. Im Unterschied zur nhd. Standardsprache gilt die so genannte „e-Erweiterung“ auch bei Verbalstämmen auf [k] und [p]. Die Verben mit „e-Erweiterung“ sind gleichzeitig auch jene Verben, die, auch wenn sie schwach konjugiert werden, das Partizip Präteritum auf /ən/ bilden – es sei denn, es handelt sich um Proparoxytona. Eine Reihe von starken Verben setzt die mhd. Tradition fort, das Partizip Präteritum ohne das Präfix ge- zu gebrauchen. Auf synchroner Ebene können die Verben in regelmäßige und unregelmäßige Verben und innerhalb dieser in unterschiedliche Typen unterteilt werden. Von der 3. Ablautstufe des Mittelhochdeutschen gibt es in der Mundart von Laurein nur mehr einen Reflex, und zwar im Konjunktiv II des Verbs für ‘werden’, der [bu:ʀət] lautet. Das Morphem [ət] wurde von den starken Verben auf die schwachen Verben (bis auf wenige Ausnahmen, die positionsbedingt sind) übertragen. Verben mit so genanntem „Rückumlaut“ sind der Mundart von Laurein fremd. Dieser ist immer zugunsten des Stammvokals des Infinitivs beseitigt worden. Der grammatische Wechsel ist in weniger Fällen ausgeglichen worden als in der nhd. Standardsprache. Recht archaisch ist der Stammvokal (eigentlich Stammdiphthong) im Singular Präsens der ehemaligen Klassen IIa, IIb, zumal dieser nicht zugunsten des Vokalismus des Infinitivs und der Pluralformen ausgeglichen wurde. Kein Ausgleich hat ferner in der 1. Person Singular Präsens der ehemaligen Klassen IIIb, IV und V stattgefunden, sehr wohl dagegen in der 2. und 3. Person Singular Präsens der ehemaligen Klasse VI. Besonders erwähnenswert ist, dass der Umlaut üe zur 3. Ablautstufe des Konjunktivs II der ehemaligen Klasse VI auf einige „schwache“ Verben übertragen werden konnte. Freilich gibt es auch in der Mundart von Laurein einige Verben, die als Mischtypen zu bezeichnen sind, weil sie je nach Tempus oder finiter Form „schwach“ oder „stark“ flektieren. Als Sondertypen werden schließlich jene Verben bezeichnet, die aus synchroner Sicht ein äußerst unsystematisch und unlogisch erscheinendes Bild zeigen. Hierher gehören die Hilfsverben, die Verben für ‘gehen’ und ‘stehen’ und die Modalverben. Insbesondere bei den Modalverben kam es in hohem Ausmaß zu regelrecht kettenreaktionsartigen Analogien.
Fakultät für Sprach- und Literaturwissenschaften - Digitale Hochschulschriften der LMU
Die vorliegende Arbeit verfolgt das Ziel, den Akzent in der litauischen Poesie zu untersuchen und festzustellen, woher die Akzentabweichungen von der Standardsprache in der Dichtung kommen, ob dabei der Dialekt des Dichters, seine Vorbilder, das Umfeld und die Orte längerer Aufenthalte, die Ausbildung des jeweiligen Dichters sowie die Einflüsse anderer Dialekte, die Umgangssprache, der Akzentuierungskanon in der damaligen Zeit, die Tradition der litauischen Poesie und der Volkslieder, die metrischen Rhythmusregeln, Reim usw. eine Rolle spielen.