Schnabelweid

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«Schnabelweid» ist die Sendung für alle, die Mundart lieben. Wir bringen die Mundartvielfalt der deutschen Schweiz zum Klingen. Lesungen von MundartautorInnen, Lieder von MundartsängerInnen, Geschichten und Beiträge zur Mundartkultur von Freiburg bis ins St.Galler Rheintal und von Schaffhausen bis…

Schweizer Radio und Fernsehen (SRF)


    • May 29, 2025 LATEST EPISODE
    • weekly NEW EPISODES
    • 55m AVG DURATION
    • 306 EPISODES


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    Gebehebeimsprabacheben

    Play Episode Listen Later May 29, 2025 56:49


    Geheimsprachen sind bereits seit der Antike bekannt. Unter Geheimsprachen versteht man ganz verschiedene Sprachformen: Gruppensprachen, die von Aussenstehenden kaum verstanden werden, aber auch sprachliche Verschlüsselungsstrategien. Wir sprechen heute über Geheimsprachen. Das sind nicht Sprachen wie Deutsch, Französisch oder Chinesisch, sondern Formen und Abwandlungen davon, welche versuchen, gewisse Menschen von der Kommunikation auszuschliessen. Und zwar durch die Verwendung von Wörtern aus anderen Sprachen, durch Wortcodes oder durch die Abänderung von Wörtern, etwa indem Buchstaben ersetzt oder erweitert oder indem Silben verschoben werden. Prominent unter den Geheimsprachen ist «Grüfnisch». Dies ist eine sogenannte Spielsprache, wie auch die B-Sprache, Leffisch oder die Feckersprache. Vokale werden durch längere Einschübe ersetzt, so dass am Ende eine Gebehebeimsprabachebe entsteht. Während es bei den Spielsprachen häufig um Gruppenidentität und Sprachkreativität geht, gibt es auch Geheimsprachen, welche diskriminierten Minderheiten die Möglichkeit gaben, untereinander zu kommunizieren, zum Beispiel Rotwelsch oder Polari. Und während des 2. Weltkrieges und im Kalten Krieg wurde sogar Rätoromanisch als Geheimsprache benutzt. André und Nadia knacken jeden Code und geben Inspirationen für ein persönliches Geheimsprachsystem. Ubunbebedibingt rebeinhöböreben. Lesetipps · Hansjörg Roth: Barthel und sein Most. Rotwelsch für Anfänger (Verlag Huber 2007) · Hans Markus Tschirren, Peter Hafen: Ittu'me inglisch'e - Matteänglisch. Die Matte und ihre Sprachen (Weber Verlag 2016)

    Mundart-Magazin: Der Singsang muss verhäbe

    Play Episode Listen Later May 22, 2025 54:05


    Sprache und Wörter sind in alle Richtungen flexibel. Wir passen an, schleifen ab, fügen bei, ahmen nach. Wichtig einfach: Das Resultat muss gut tönen. Knütschblau – Hoppla Schorsch – Heimat Schottland – Chribu. Wir passen unsere Art zu sprechen an, bis sie nicht nur zweckmässig ist, sondern auch gut tönt. Eine gewisse Ästhetik begleitet uns überall im Leben – so auch in der Sprache. Christian Schmutz ist bei Christian Zeugin im Studio und wirft anhand von konkreten Fragen der Hörerinnen und Hörer einen speziellen Blick auf lautmalende Wörter, Zusammensetzungen und Redensarten. Melina Noras gezielte Mundartverformung Im zweiten Teil des Magazins schaut Musikredaktor Claudio Landolt genauer auf den Melina-Nora-Song «Verformig». Die bidialektale Melina Nora verformt das Walliserdeutsche zu einem lautmalerischen Instrument und denkt den Dialekt neu. Und Hans-Peter Schifferle vom Idiotikon seziert den Schweizer Familiennamen «Gauch».

    Das Geheimnis von Bern

    Play Episode Listen Later May 15, 2025 56:44


    Von Mani Matter bis Lo und Leduc. Dazwischen liegen mittlerweile sechzig Jahre erfolgreiche Musikgeschichte. Woher kommt dieser Erfolg? Der Filmemacher Stascha Bader geht in seinem neusten Film dem Geheimnis hinter dem Berner Erfolg nach. Stascha Bader stammt aus Zürich und gehörte in den frühen Achtzigerjahren zu einer genauso aufstrebenden und innovativen Musikszene wie seine Kolleginnen und Kollegen aus Bern. Mit dem einzigen Unterschied, dass es die meisten Zürcher Bands nach wenigen Jahren nicht mehr gab. Bis heute hat Stascha Bader, der mittlerweile Filmemacher ist und einen Doktortitel in Germanistik hat, das musikalische Ende nicht verdaut. Und nimmt dies nun zum Anlass, endlich «Das Geheimnis von Bern» zu lüften. Was er dabei entdeckt, hat ihn selbst erstaunt. Denn das Geheimnis hinter dem Berner Erfolg hat mehr mit den Texten zu tun als mit der Musik. Insofern war die Entscheidung, Germanist zu werden, vielleicht doch ein Segen. Jedenfalls schliesst sich für Stascha Bader mit seinem Film «Das Geheimnis von Bern» endlich ein Kreis.

    Gebrauchsanweisung für nervige Sprüche!

    Play Episode Listen Later May 8, 2025 56:12


    Saletti zämme, alles fit im Schritt? Man kennt den sauglatten Zeitgenossen, der keine Gelegenheit auslässt für Wortspiele der nur manchmal lustigen Art. «Nervsprech» werden diese Sprachspielereien genannt. Man trifft sie typischerweise in Begrüssungen oder Befindlichkeitserkundungen. Ein Einfallstor für Nervsprech sind auch «Wechstabenverbuchslungen» wie bei «Schamritzel», «Gussnipfel», «Sturzwälderschwarte» und «Schliimgrete»; oder klangspielerische Erweiterungen wie «scho rächt, Albrächt»; oder Vermischungen wie «pass obacht!». Markus Gasser und Nadia Zollinger von der SRF-Mundartredaktion sezieren diese Sprachspielspezies und kommen dabei «natütterli» auch am Chaschperli vorbei, der so richtig «guetliguet» ist in dieser Disziplin. Ausserdem: Warum nervt Nervsprech eigentlich? Antwort: Wiederholung killt die Kreativität. Deshalb schliessen die beiden mit einer ausführlichen «Gebriichsawuusig» für individuelle Nervsprechkreationen. Schittebön! Familienname Eggel Eggel ist ein Oberwalliser Familienname und geht auf den althochdeutschen Personennamen «Agilo» zurück. Es handelt sich also, wie Sandro Bachmann vom Schweizerischen Idiotikon erläutert, bei Eggel um ein Patronym, einen sogenannten Vaternamen. Lesetipp Florian Schulze: «Noch so ‘ne Phrase, Faust auf die Nase!» - Eine phraseologische Untersuchung des Nerv-Sprech. Linguistik Online 60, 3/13

    Sie erfindet neue Wörter fürs Rätoromanische: Marietta Cathomas

    Play Episode Listen Later May 1, 2025 56:47


    Die Hauslinguistin beim Rätoromanischen Radio und Fernsehen (RTR) erfindet neue Wörter für Ausdrücke, die im Rätoromanischen noch keine Entsprechung haben – zum Beispiel für «Klimakleber» oder «Kettenspanner». Ein kniffliger Job mit viel Verantwortung der Sprache gegenüber. Wenn zwei junge Podcaster bei RTR an die hausinterne Linguistin Marietta Cathomas herantreten und sie um einen treffenderen rätoromanischen Ausdruck für «Bierdose» bitten, weil sie «trocla» für veraltet halten – dann liefert sie: Flugs wurde für die Blechdose das neue Wort «tolina» aus der Taufe gehoben. «tolina» leitet sich ab vom rätoromanischen «tola» («Blech»), genau gleich wie im Italienischen «lattina» von «la latta» abgeleitet wurde. «Die Sprachen entwickeln sich konstant weiter, zusammen mit der Gesellschaft», sagt Marietta Cathomas, und da gelte es, Schritt zu halten. Damit eine Minderheitensprache wie das Rätoromanische in der Schweiz lebendig bleibe, müsse man mit der Zeit gehen und auch versuchen, aktuellen Erscheinungen wie den «Klimaklebern» (eine Wortneuschöpfung aus der deutschen Presse) oder der inklusiven Sprache adäquat Rechnung zu tragen. Im Gespräch erklärt Marietta Cathomas, was alles dazugehört, wenn man für ein Medienhaus neue Wörter erfindet: welche Verfahren sie anwendet, welche Art Ausdrücke besonders schwer zu übersetzen sind – und welche Verantwortung sie als RTR-Hauslinguistin dem Rätoromanischen gegenüber hat. Ausserdem erklären wir in der Sendung die Bündner Familiennamen Carigiet, Cavegn, Cavelti, Camastral und Caprez, wir gehen dem Walliser Ausdruck «natwädersch» auf den Grund und bringen Licht ins Dunkel um die Flurnamen «Tafleten» und «Tablat».

    Welthits auf Schweizerdeutsch (Wiederholung)

    Play Episode Listen Later Apr 24, 2025 55:54


    Polo Hofer hats gemacht, auch Züri West, Sina, Franz Hohler und viele andere: International bekannte Songs auf Mundart zu übersetzen und in einer eigenen Version zu interpretieren. Der Zürcher Sänger Ayo Hope zum Beispiel nimmt sich Tracy Chapmans Superhit «Fast car» vor, das bei ihm zu «Schnälle Chare» wird. «Don't think twice» von Bob Dylan wird bei Kuno Lauener zu «Mir wei nid grüble», bei Toni Vescoli zu «Dänk nöd z heiss». Und Sinas «där Sohn vom Pfarrär» ist im Original der «son of a preacher man». Dies nur einige wenige Beispiele. Gastgeberin Nadia Zollinger und Mundartredaktor Markus Gasser analysieren solche Mundartübersetzungen bekannter Songs. Was bewirkt es, wenn möglichst nah am Original, also möglichst wörtlich übersetzt wird? Wie überträgt man den «Spirit» eines typisch amerikanischen Songs in die Schweizer Kultur und Mentalität? Und über allem die Frage: Wann ist eine Übersetzung wirklich gelungen? Die vielen Beispiele bescheren den beiden überraschende Erkenntnisse. Die Ausstrahlung ist eine Wiederholung der Sendung vom 16. September 2021. Familiennamen mit der Endung -berger Die Familiennamen Goldenberger, Kellenberger, Rimensberger, Schneeberger und Schnurrenberger sind allesamt Wohnstättennamen. Sie gehen auf eine Person zurück, die an oder auf einem Berg oder Hügel wohnte. Goldenberger bezieht sich auf eine Geländeerhöhung an sonniger Lage oder von generell hohem Wert. Schneeberger entsprechend auf einen «Schneeberg», das heisst auf eine Lage, an welcher der Schnee lange liegen bleibt. Kellenberger geht auf einen Kellenberg im Appenzellischen zurück mit der Bedeutung: ‘Anhöhe, die einem Kelleramt eines Klosters gehört oder dessen Abgaben für den Klosterkeller bestimmt sind'. Rimensberger ist ein Herkunftsname zum Ort Rimensberg, ein Weiler in der Gemeinde Lütisburg SG. Der Ortsname Rimensberg bedeutet so viel wie ‘Berg, Anhöhe, die zu einer Person namens Rimîn gehört'. Und der Familienname Schnurrenberger könnte mit dem schweizerdeutschen Wort «schnurre» im Sinne von ‘rauschen' zu tun haben. Den Schnurrenberg könnte man dann als eine ‘Geländeerhebung mit im Wind rauschenden Bäumen' interpretieren.

    Ein Ferrari ist auch nur ein Schmied

    Play Episode Listen Later Apr 17, 2025 54:38


    Familiennamen, die von Generation zu Generation weitergegeben werden, sind bei uns in der Schweiz seit rund 500 Jahren Tradition. Aus Beinamen, um gleichnamige Personen zu unterscheiden, wurden im Spätmittelalter Familiennamen. Fünf Motivationskategorien können bei den westeuropäischen Familiennamen unterschieden werden: Berufsnamen, Herkunftsnamen, Wohnstättennamen, Übernamen und Vaternamen. Diese Systematik kann man nicht nur in der Schweiz beobachten. Den Familiennamen Schmid gibt es fast in allen europäischen Sprachen: von Favre, über Ferrari und Kovač bis hin zu Demirci oder Haddād. André und Nadia tauchen in dieser Folge des «Dini Mundart»-Podcasts ein in die Geschichte und Systematik der Familiennamen. Was für Familiennamen heute entstehen würden, zeigen viele lustige Beispiele aus der Hörerschaft, von «Kevin Softwareler» bis «Christina Guldenfrei». Zudem gibt ein Zivilstandbeamter Auskunft über das aktuelle Namensrecht in der Schweiz und klärt die Frage, ob bei der Heirat neue Familiennamen kreiert werden dürfen. Im Anschluss an die Podcast-Folge zu den Familiennamen erklärt der ehemalige Chefredaktor des Schweizerdeutschen Wörterbuchs Idiotikon, Hans-Peter Schifferle, worauf die Familiennamen Bühlmann/Büelmann, Hungerbühler und Mieschbühler zurückgehen.

    Das grösste Sprachensterben der Geschichte - Gründe und Lösungen

    Play Episode Listen Later Apr 10, 2025 54:06


    Jeden Monat stirbt irgendwo auf der Welt eine Sprache. Bis Ende des 21. Jahrhunderts könnte die Hälfte aller Sprachen verschwunden sein. Wir zeigen die Gründe für dieses massive Sprachensterben auf und suchen mit Sprachwissenschaftler Stefan Schnell nach Lösungen. Schuld am grossen Sprachensterben der letzten Jahrhunderte, Jahrzehnte und Jahre sind Kolonialismus, Nationalismus, Globalisierung, Klimakrise und Umweltzerstörung. Aber auch eigentlich positive Entwicklungen wie der Ausbau des Schulsystems in entlegenen Gebieten bedrohen kleine Sprachen, die oft nur in einem einzigen Dorf von wenigen hundert Leuten gesprochen werden. Diese Dynamiken beschreiben der Sprachwissenschaftler Stefan Schnell und der Journalist Arnfrid Schenk in ihrem «Atlas der vom Aussterben bedrohten Sprachen». Und sie porträtieren gefährdete Sprachen aus aller Welt, die die Vielfalt menschlicher Sprachen vor Augen führen. Wie man Sprachen zu retten versucht Das Sprachensterben als Ganzes aufzuhalten, ist unmöglich. Aber es gibt verschiedene Massnahmen, die ergriffen werden können, um einzelne Sprachen zu unterstützen. Das kann ein offizieller Status als Schul- oder Amtssprache sein, wie etwa beim Rätoromanisschen. Oder bei kleineren Sprachen auch die Dokumentation und Verschriftlichung, was das Prestige dieser Sprachen gegenüber grösseren, konkurrenzierenden Sprachen heben kann. Stefan Schnell von der Universität Zürich hat selber eine gefährdete Sprache dokumentiert, das Vera'a aus dem ozeanischen Inselstatt Vanuatu. In der Sendung erklärt er, wie er diese Sprache dokumentiert hat und dass die Überlebensaussichten mindestens mittelfristig gar nicht so schlecht aussehen. Was heisst «bimäid»? Und wo sagt man «mir goi»? Im Mundart-Briefkasten geht es diese Woche um die sogenannte Beteuerungsformel «bimäid», die vor allem in der Innerschweiz gebräuchlich ist, sowie um die verschiedenen Dialekt-Formen des Verbs «gehen» im Plural. Auch eine Erklärung zu einem Familiennamen darf nicht fehlen: Dieses Mal geht es um den Namen Blumenstein - der je nach Familiengeschichte jüdisch sein kann, aber nicht muss. Haikus auf Elsässisch und Japanisch Ausserdem stellen wir Ihnen den neuen Gedichtband des Elsässers Edgar Zeidler vor. Er hat sich zum ersten Mal die kurze japanische Gedichtform des Haikus vorgenommen. Geschrieben hat er die Haikus in seiner Muttersprache Elsässisch und hat sie dann ins Französische und ins Hochdeutsche übersetzt. Ausserdem gibt es Zeidlers Gedichte auch noch in einer japanischen Übertragung von Daisuke Sakumoto. Der junge Japaner befasst sich auch wissenschaftlich mit dem Elsässischen - inspiriert von einem längeren Aufenthalt im Elsass in seiner Kindheit. Buch-Tipps: · Arnfrid Schenk und Stefan Schnell: Atlas der vom Aussterben bedrohten Sprachen. Von Nordfriesland bis nach Amazonien. Dumont-Verlag 2025. 223 Seiten. · Edgar Zeidler und Daisuke Sakumoto: Ùffem Erleblätt..., Sur la feuille de l'aulne, Auf dem Erlenblatt. Haiku & Senryū, Elsässisch, Français, Deutsch, Japanisch. Eigenverlag 2025. Erhältlich in der Buchhandlung Mille feuilles in Altkirch (F).

    Das neue Oberwalliser Orts- und Flurnamenbuch

    Play Episode Listen Later Apr 3, 2025 54:54


    Ein neu erschienenes Nachschlagewerk versammelt und erklärt rund 50'000 verschiedene Orts- und Flurnamen aus dem Oberwallis. Über 25 Jahre Arbeit stecken darin. Wir stellen das neue Standardwerk vor, zusammen mit Projektleiter Prof. Iwar Werlen. Was bedeutet das «Ill-» im Namen Illgraben? Woher hat der Ort Bitsch seinen Namen? Warum gibt es im Wallis weit über der Baumgrenze noch Fluren, die Bäum heissen? Und was hat es eigentlich mit dem Ortsnamen Mund westlich von Naters auf sich? All diese Fragen lassen sich beantworten, wenn man das neue «Oberwalliser Orts- und Flurnamenbuch» von Prof. Iwar Werlen und seinem Team beizieht. Das Buch ist die erste Publikation, für die sätmliche Orts- und Flurnamen des Oberwallis erfasst und systematisch aufgearbeitet wurden. Laut Iwar Werlen eine Herkulesaufgabe, nur schon wegen der schieren Anzahl Namen: Rund 50'000 davon wurden in der Datenbank erfasst, die dem Buch nun zugrunde liegt. Die Datenbank (wie auch das Buch in digitaler Form) ist im Internet frei zugänglich und kann durchsucht werden. Sie umfasst die topografischen Informationen zum Ort ebenso wie die zugehörige Gemeinde, die Deutung des Namens und historische Quellen dazu. Wer Genaueres zum Namen wissen möchte, schlägt dann das Buch beim angegebenen Lemma auf. Das Oberwallis ist eine sprachlich recht speziell zusammengesetzte Region: Es gibt dort keltische Namen, italienische, deutsche und auch noch frankoprovenzalische. Dabei den Überblick zu behalten, ist nicht leicht - was sich auch daran zeigt, dass Iwar Werlen und sein Team für rund 10'000 der 50'000 Namen keine abschliessende Erklärung gefunden habten. In der Sendung gibt Iwar Werlen Auskunft über die Arbeit an diesem umfassenden Nachschlagewerk, über die verblüffendsten Erkenntnisse und die interessantesten Namen, die ihm begegnet sind. Ausserdem erklären wir das Schimpfwort «Greebu» sowie den Familiennamen Muther, und wir gehen der Frage auf den Grund, warum in der Stadt Bern ein Gotteshaus sowohl «Chirche» als auch «Chilche», «Chiuche» und «Chile» genannt wird. Buchhinweis: · Iwar Werlen (Hrsg.): Oberwalliser Orts- und Flurnamenbuch (VSNB), Band 1-4. Narr Francke Attempto 2025.

    Ich gang go, ich la la

    Play Episode Listen Later Mar 27, 2025 55:28


    Was klingt wie ein Kinderlied, ist korrekte Mundart, die sich nicht wortwörtlich ins Hochdeutsche übersetzen lässt. Und ein Beispiel für den kreativen Satzbau im Schweizerdeutschen. «gang go», «la la» und Co. sind ursprünglich keine verdoppelten Verben, sondern eine Transformation von «gen», welches eine Richtung anzeigt. Und das ist bei Weitem nicht die einzige Eigenheit im schweizerdeutschen Satzbau. Heute schauen André Perler (Markus Gassers Edeljoker) und Nadia Zollinger die Syntax ganz genau an. Immer wieder hört man, dass wir im Schweizerdeutsch gar keine Grammatik hätten. Doch das ist falsch – wie alle Sprachen haben auch unsere Dialekte eine Grammatik. Und unsere Hörerschaft diskutiert heftig über Verbreihenfolgen im Satz, Komparativanschlüsse, Relativsatzanschlüsse oder finale Infinitivanschlüsse: Heisst es «grösser als» oder doch «grösser wie» oder sogar «grösser als wie»? Und ist «es Huus, das ich cha zahle» falsch? Keine Angst – heute gibt es keine trockene Grammatikstunde, sondern eine sehr kreative Episode. Es ist fast wie Legospielen. Ausserdem in der Sendung: Alle Hintergründe zum Familiennamen Bätscher. Buch-Tipp: Elvira Glaser (Hrsg.): Syntaktischer Atlas der deutschen Schweiz (SADS), Narr Francke Attempto 2021. https://dialektsyntax.linguistik.uzh.ch/

    Dini-Mundart-Magazin: Die Seele steckt im Verb

    Play Episode Listen Later Mar 20, 2025 54:49


    Die Verben würzen sprachliche Sätze. Und natürlich beschäftigen sie auch Schweizerdeutsch-Sprechende, wie die viele Mundartfragen dazu zeigen. Ohne Verb ist ein Satz unvollständig. Verben wie zipöuderle, schmötzge, torgge und gang goge luege geben aber auch das Gewürz zu einem Satz, der mehr aussagen will als nur «sein» und «haben». Blumige Verben – poetische Sprache. Und Verben sind wie geschaffen für Kreative: Bei Franz Hohler entstanden aaschnäggele und schanghangizigerlifisionööggele, aktuell sind guugle und tschille im Trend. Mundartredaktor Christian Schmutz ist bei Christian Zeugin im Studio und beantwortet eine Reihe von Fragen aus der Hörerschaft zu Verben und ihrer Funktion. Um sie geht es im Dini-Mundart-Magazin. Übrigens: zipoüderle heisst «graupeln», schmötzge «einfetten» und torgge «hantieren mit Dickflüssigem». To Athena: Über Unsagbares schreiben Im zweiten Teil des Magazins schaut Musikredaktor Claudio Landolt anhand des neu aufgenommenen Mundartsongs «Es Näscht» von To Athena, wie man über Dinge schreibt und singt, die schwer zu sagen sind. Und Matthias Friedli vom Idiotikon seziert den Familiennamen «Vetsch».

    Dini Mundart Schnabelweid: 100 Jahre «Schnitzelbägg»

    Play Episode Listen Later Mar 13, 2025 54:25


    «Schnitzelbängg» sind Zeitdokumente. Sie kommentieren auf ihre Art das Zeitgeschehen und dessen Akteure. Mit der Zeit aber werden die Umstände einer Pointe vergessen. Eine grossangelegte Archivarbeit des Schnitzelbank-Comité Basel und des Historikers Peter Habicht schafft nun Abhilfe. Seit seiner Gründung 1921 archiviert und dokumentiert das Schnitzelbank-Comité Basel den kreativen Output seiner Formationen. Vor vier Jahren wurde dieser Schatz gehoben und für nicht-kommerzielle Zwecke frei nutzbar gemacht. Nun ist auch die Verschlagwortung abgeschlossen. Der Historiker Peter Habicht hat alle erhaltenen Verse thematisch geordnet und deren Hintergründe recherchiert. So kann man nun auch Pointen verstehen, deren Hintergründe vergessen sind. Darüber hinaus lässt sich jetzt auch die Geschichte der letzten hundert Jahre aus der Sicht der Basler Fasnacht betrachten.

    Sprache der Mode

    Play Episode Listen Later Mar 6, 2025 56:53


    Wer heute ein paar Jeans kaufen will, muss ein Lexikon mit in den Laden nehmen. Oder wer kann fehlerfrei «flared» von «tapered» und «Mom Jeans» von «Baggy Jeans» unterscheiden? Markus Gasser und Nadia Zollinger von der SRF-Mundartredaktion wagen sich in den Dschungel der Modesprache! Kleider dienen mehr als nur zum Schutz vor Witterung und zur Bedeckung der Scham. Sie sind ein komplexes Zeichen- und Kommunikationssystem. In der Geschichte hat sich der Adel durch Farben, Stoffe und Schnitte von der Unterschicht abgehoben und es gab strenge Kleiderordnungen. Auch wenn diese Zeiten vorbei sind, funktioniert Mode bis heute von oben nach unten, indem Stars und Influencer Trends setzen, die von der Modeindustrie aufgenommen und verwertet werden und die sich ständig erneuern. Und mit der Mode jedes Mal der zugehörige Wortschatz. Einzelne Kleidungsstücke ergeben in unterschiedlichen Kombinationen verschiedene Stile. Markus Gasser und Nadia Zollinger haben ihre «Outfits» analysiert und herausgefunden, dass er den Stil «Gorpcore» pflegt, während sie eher zu «Athleisure» neigt. Spoiler: In der Sendung werden die Begriffe erklärt. Drum: Ärmel hochkrempeln und los! Denn bei der Mode ist die Sprache alles andere als Jacke wie Hose! Familiennamen mit der Endung «-frau»... ... existieren nicht, ganz im Gegensatz zu Familiennamen mit der Endung «-mann». Das hat mit dem patriarchalen Gesellschaftssystem zu tun und mit der Vererbung von Besitz über die männliche Linie. Zwar findet man im Mittelalter Bezeichnungen für Frauen wie «die winfrou» oder «die hoffrou» - zu Familiennamen wurden diese aber nicht. Es gibt überhaupt nur wenige Familiennamen, die auf Frauen zurückgehen, etwa Neeser (von Agnes), Urscheler (Ursula) oder Gredig (Margarethe). Martin Graf vom Schweizerdeutschen Wörterbuch bringt im Beitrag weitere Beispiele zum Thema «Frau und Familienname».

    Marcus Pfister: «Dr Bärner Fuuscht»

    Play Episode Listen Later Feb 27, 2025 57:00


    Der bekannte Berner Illustrator Marcus Pfister («Der Regenbogenfisch») hat Goethes klassisches Drama «Faust» ins Berndeutsche übertragen. «Dr Bärner Fuuscht» spielt in Bern, und zwar im 16. Jahrhundert – trotz zahlreichen Zitaten aus berndeutschen Liedern der Gegenwart. Ein Gespräch mit dem Autor. Es klingt nach einem ziemlich riskanten Unterfangen: einen der Klassiker der deutschsprachigen Literatur schlechthin auf Mundart zu übersetzen. Geht das? Darf man das? Und: Wie soll man das anstellen? Der Berner Illustrator und Autor Marcus Pfister (sein «Regenbogenfisch» ist ein weltberühmter Kinderbuch-Klassiker) suchte nach einer neuen künstlerischen Herausforderung und nahm sich Goethes Drama vor. Herausgekommen ist eine heitere, berndeutsche Nacherzählung, die ganz auf Verse verzichtet und dafür unzählige Zitate aus berndeutschen Liedern der letzten rund 70 Jahre einbaut. Im Gespräch erzählt Marcus Pfister, was ihm den «Fuuscht» nach wie vor aktuell erscheinen lässt, warum er alten Stoffen gern neues Leben einhaucht, und warum «Auerbachs Keller» bei ihm «dr goldig Schlüssu» ist. Ausserdem erklären wir in der Sendung, warum der Schmied (mit weichem «D») in der Schmitte (hartem «T») arbeitet, und was es mit dem Mundartwort «Brüllemigger» und dem Familiennamen Kirchhofer auf sich hat. Als Mundart-Tipp stellen wir zudem das Buch «Sprachenräume der Schweiz» vor. Buchhinweis: · Marcus Pfister: Dr Bärner Fuuscht. Inschpiriert vom Johann Wolfgang Goethe sym Fauscht. Zytglogge Verlag 2025. · Elvira Glaser (et al.): Sprachenräume der Schweiz. Narr Verlag 2024.

    Albanisch in der Schweiz - bald verschwunden?

    Play Episode Listen Later Feb 20, 2025 56:46


    Albanisch ist eine der meistgesprochenen Nichtlandessprachen der Schweiz. Aber wie lange noch? In den 1990er-Jahren stieg die Zahl der Albanischsprachigen in der Schweiz stark an - Grund waren Verfolgung und Krieg in Jugoslawien und Kosovo, aber auch Wirtschaftsmigration. Mittlerweile leben über eine Viertelmillion Albanischsprachige in der Schweiz. Einige von ihnen gehören bereits der 4. Generation an - sie drohen die Sprache Ihrer Grosseltern zu verlieren. In der Sendung erklärt der Sprachwissenschaftler Naxhi Selimi, warum die Sprachkompetenz mit jeder Generation abnimmt. Ein Mittel dagegen sind die sogenannten HSK-Kurse, welche Kinder mit Migrationshintergrund besuchen können, um ihre Herkunftssprache besser zu lernen. SRF-Mundartredaktor André Perler hat einen solchen Kurs in Pratteln besucht - und versucht, selber etwas Albanisch zu lernen. Ausserdem geht André Perler in dieser Sendung der Frage nach, welchen Einfluss das Albanische auf die Deutschschweizer «Balkan-Sprache» hatte, die in den 2000er- und 2010er-Jahren die Gemüter erhitzte. Buch-Tipps: · Shpresa Jashari: Albanisch. In: Elvira Glaser, Johannes Kabatek, Barbara Sonnenhauser (Hg.): Sprachenräume der Schweiz. Band 1: Sprachen. Narr Francke Attempto Verlag, S. 391-408. · Naxhi Selimi: Shqip në përditshmëri. Doracak me shembuj shqip-gjermanisht / Albanisch im Alltag. Handreichung mit Beispielen Albanisch-Deutsch. Pädagogische Hochschule Schwyz, https://doi.org/10.5281/zenodo.6358543

    «Dialektratis» Berner Oberland und Sensebezirk

    Play Episode Listen Later Feb 13, 2025 56:47


    «Ich glaube nicht, dass jemand östlich von Spiez sagt, er rede Berndeutsch», schreibt ein Haslitaler. Man rede dort von Haslidiitsch oder von Grindelwaldnern oder von Oberländern. Wie diese lokalen Dialekte klingen, schauen sich Markus Gasser und Nadia Zollinger von der Mundartredaktion an. Sie blicken auf die Region als Ganzes und reisen dann klanglich, mit vielen Hörbeispielen, vom Haslital im Osten bis zum Simmental im Westen, nehmen die Seenregion von Brienz bis Thun mit und landen am Ende im Freiburger Sensebezirk. Gemeinsam haben diese Mundarten, dass sie zum sogenannten Höchstalemannischen zählen, zu den alpinen Mundarten. Man erkennt sie zum Beispiel an der Hiatusdiphtongierung – dass man «schnije» und «buuwe» sagt, statt «schneije» und «boue». Grösser als die Gemeinsamkeiten sind aber die Unterschiede zwischen den Tälern. Von «Auge» zum Beispiel kann die Varianten «Oig», «Öig», «Öug», «Oug» und «Òòg» hören. Ausserdem wird von «Boozeni» (Guttannen), «Lindenblööscht» (Gadmental), «oniborg» (Adelboden), «Heedox» (Simmental), «Gütti» (Saanenland) und «Sunaspiegla» (Sensebezirk) gesprochen. Vielfalt und Exotik garantiert!

    Wie Religion unsere Sprache prägt

    Play Episode Listen Later Feb 6, 2025 57:37


    «Häilige Bimbam», «Tschiises» oder «Gottseidank» - Religion ist aus unserer Alltagssprache nicht wegzudenken. Und dies, obwohl unsere Gesellschaft immer säkularisierter wird. Wenn wir fluchen, rufen wir oft höhere Mächte an - verhüllt («Gopfertori») oder offensichtlich («Himmelherrgott»). Unsere kollektiven Wert- und Weltvorstellungen wie Demut, Nächstenliebe, Barmherzigkeit, Hölle, Fegefeuer und Paradies sind ebenfalls christlich geprägt. Begriffe wie «Tohuwabohu» oder Sprichwörter wie «die Spreu vom Weizen trennen» stammen aus der Bibel. Auch in Personennamen und Flurnamen zeigt sich die historisch prägende Rolle des Christentums und der Institution Kirche. Markus Gasser und Nadia Zollinger von der Mundartredaktion schauen sich die wichtigsten Bereiche an, in denen unsere Sprache voll von religiösen Begriffen ist, seit wann Religion diesen starken Einfluss auf die deutsche Sprache hat und wie sich das Christentum so umfassend in unserem Alltag etablieren konnte. Sie kommen zum Schluss: Religion ist auch heute noch (fast) das A und O in der Sprache. Heilandzack! Familiennamen Zurbuchen und Buchmüller Gabriela Bart vom Schweizerdeutschen Wörterbuch erläutert in der Sendung die Familiennamen Zurbuchen und Buchmüller. Zurbuchen ist ein Wohnstättenname für eine Person, die bei einer Buche, einem Buchenwald oder einem Ort mit dem Namen Buech wohnte. Auch bei Buchmüller handelt es sich um einen Wohnstätten- oder Herkunftsnamen auf -er zu Buchmühle. Die namengebende Buchmühle muss neben einem Buchengehölz gestanden sein.

    30 Jahre mundartliches Frage-Antwort-Spiel

    Play Episode Listen Later Jan 30, 2025 56:45


    Der Mundart-Briefkasten ist seit Januar 1995 eine Erfolgsgeschichte. Vor 30 Jahren fulminant gestartet, ist der Fragenberg seither nie mehr ganz verschwunden. Schnabelweid- und Briefkasten-Gründer Christian Schmid ist wieder einmal im SRF1-Studio und berichtet von alten Zeiten. Welche Recherche war eine Erleuchtung, wo hat er immer noch keine Antwort gefunden? Dabei profitieren seine Kollegen wie das Publikum von seinem Fachwissen. Er hat immer noch viel Spannendes zu erzählen. Die Mundartredaktion versucht, möglichst alle Fragen zu beantworten. Dafür wachsen die Wartezeiten wie beim Hausarzt. Auf Fragen, die regelmässig eintrudeln, gibt's oft nur schriftliche Rückmeldungen.

    Hansjörg Schertenleib: «S'Wätter vo geschter»

    Play Episode Listen Later Jan 23, 2025 56:36


    Der Schweizer Autor Hansjörg Schertenleib im Gespräch über seinen ersten Roman auf Mundart. Gaby ist tot. Neben ihr am Bett steht ihr Mann Thomas, der sie durch die lange Krebskrankheit begleitet hat – und doch völlig überfordert ist mit der Situation. Eigentlich müsste er einen Krankenwagen rufen, den gemeinsamen Sohn informieren, die Freundinnen der Familie, Gabys Geliebten. Stattdessen gehen die Erinnerungen mit ihm durch. Hansjörg Schertenleibs zürichdeutscher Mundartroman «S'Wätter vo geschter» ist grösstenteils ein Monolog geworden: Thomas' Rede an seine eben verstorbene Frau. Mal wehmütig, mal wütend, mal nachdenklich, aber immer geradeheraus und ungekünstelt. Insbesondere auch, nachdem er im Kleiderschrank eine ominöse Audiokassette mit Gabys «Confession» findet und anhört. Warum das Buch trotzdem nicht als klassische Totenklage zu verstehen ist, besprechen wir im Interview mit Hansjörg Schertenleib. Der Autor gibt Auskunft darüber, was ihn bewogen hat, diesen Roman als ersten in seinem eigenen Zürcher Dialekt zu schreiben, wie Musik und Erinnerung zusammenhängen, und warum die Zürcher nicht die Besten im Fluchen sind. Ausserdem erklären wir in der Sendung die Entstehung der Mundartredensart «E gueti Falle mache», wir ergründen, wo im Schweizerdeutschen Nebensatz das Hilfsverb hingehört, und der Familienname Buchter wird erklärt. Hinweise: · Hansjörg Schertenleib: S'Wätter vo geschter. 176 Seiten. Atlantis, 2025. · Buchvernissage mit Lesung von Mona Petri und Stefan Gubser: 26.1., 20 Uhr, Kaufleuten Zürich.

    Helene Bossert – Heimatdichtung und Hexenjagd

    Play Episode Listen Later Jan 16, 2025 56:58


    Mitte des 20. Jahrhunderts war die Mundartdichterin Helene Bossert beliebt und bekannt. Eine Reise nach Russland hatte jedoch gravierende Konsequenzen für die Baselbieterin. Eine Ausstellung in Liestal beleuchtet nun Helene Bosserts Biografie und ihr Werk. Helene Bossert war in den 1950er-Jahren vor allem dank ihrer Tätigkeit für das Schweizer Radio bekannt. Am Mikrofon trug sie ihre Gedichte vor und sie arbeitete für die Hörspielredaktion. Eine Studienreise in die ehemalige Sowjetunion im Jahr 1953 wurde zum Wendepunkt in ihrem Leben. Die Baselbieterin galt plötzlich als Landesverräterin und war einer regelrechten Hexenjagd ausgesetzt. Beim Radiostudio Basel wurde sie entlassen, im Dorf ausgegrenzt und von der politischen Polizei bespitzelt. Anlässlich ihres 25. Todestags widmet das «Dichter:innen und Stadtmuseum» in Liestal der Schriftstellerin eine Sonderausstellung. Kuratorin Rea Köppel erzählt in der Sendung von Helene Bosserts Diffamierung im Zeichen des Kalten Kriegs und ihrer nur teilweise erfolgreichen Rehabilitation. Und zahlreiche Radioaufnahmen von Helene Bossert aus dem letzten Jahrhundert lassen in das Leben und Werk der Mundartautorin eintauchen. Im zweiten Teil der Sendung erklären wir, was es mit den Quartier- bzw. Flurnamen «Posilipo» und «Ankechübel» auf sich hat und wo die Ursprünge des Familiennamens «Stich» liegen. Ausserdem stellen wir den neuen Mundartroman des Zürcher Schriftstellers Viktor Schobinger vor. In seinem Buch «versoueti fèrie» reden Ausserirdische Zürichdeutsch. Buchhinweise: · Stefan Hess und Rea Köppel (Hrsg.): Helene Bossert – Heimatdichtung und Hexenjagd. 258 Seiten. Verlag Baselland 2024. · Viktor Schobinger: versoueti fèrie. 96 Seiten. Schobinger Verlag 2024.

    Schwiizerdütsch – linguistischer Thriller mit Marina Rumjanzewa

    Play Episode Listen Later Jan 9, 2025 57:01


    Mit SMS und Chats ist Schweizerdeutsch zu einer Schriftsprache ohne Standard geworden. Seit Jahrzehnten verfolgt Marina Rumjanzewa die Veränderungen des Schweizerdeutschen: Die neuere Entwicklung gleiche einem linguistischen Thriller. Marina Rumjanzewa lernte schon im Gymnasium in der Sowjetunion Hochdeutsch, sie studierte in Moskau Linguistik und arbeitete als Journalistin. 1990 kam sie nach Zürich und obwohl sie die merkwürdige Sprachsituation in der Schweiz theoretisch von ihrem Studium her gekannt habe, sei es für sie ein regelrechter Schock gewesen: Hier spielte sich alles auf Mundart ab! Dieser Schock hinterliess einen nachhaltigen Eindruck. Marina Rumjanzewa begann Gespräche mit ihren Bekannten und mit Sprachwissenschaftlerinnen zu führen. Sie recherchierte zum Schweizerdeutschen und vor allem zum Verhältnis von Schweizerdeutsch und Hochdeutsch. Denn gerade mit den neuen Kommunikationstechnologien hat sich dieses Verhältnis verändert: Das Schweizerdeutsche hat sich seit den frühen 2000er-Jahre in SMS und Chats zu einer eigenen Schriftsprache gemausert. Wie konnte das passieren? Und wohin führt das alles? Diesen Fragen geht sie auch in ihrem Buch nach. Im Oktober 2024 ist «Schwiizerdütsch. Expedition in eine unbekannte Sprache» erschienen. Marina Rumjanzewa schildert in humorvollen Anekdoten ihre Auseinandersetzung mit der «unbekannten Sprache», verfolgt Debatten zum Schweizerdeutschen und geht den sprachlichen Veränderungen nach. Ihre vielseitige Recherche zeichnet sich durch das interessante Zusammenspiel zweier Perspektiven aus: Sie blickt nicht nur mit dem Blick von aussen auf die Schweizerische Sprachlandschaft und vergleicht mit dem Russischen, sie nimmt vor dem Hintergrund ihres Linguistik-Studiums auch eine fachlich geschulte Perspektive ein. Im ersten Teil der Sendung sprechen wir mit Marina Rumjanzewa über ihre persönliche und jahrzehntelange Auseinandersetzung mit dem Schweizerdeutschen. Im Anschluss daran erklären wir die Mundartwörter «Ronechruut» und «Pulsche» und gehen dem Familiennamen «Bischof(f)» nach. Buchhinweis: Marina Rumjanzewa: Schwiizerdütsch. Expedition in eine unbekannte Sprache. Dörlemann, 2024.

    Philip Maloney im TV - plötzlich spricht er Berndeutsch!

    Play Episode Listen Later Jan 2, 2025 57:23


    In der neuen Fernsehserie spricht Maloney nicht Hochdeutsch, sondern Berndeutsch. Das verändert den Charakter des abgehalfterten Privatdetektivs. Und das wiederum liegt an verbreiteten Berndeutsch-Klischees. SRF bringt die «haarsträubenden Fälle des Philip Maloney» aus dem SRF3-Kulthörspiel als zehnteilige Serie ins Fernsehen. Am auffälligsten dabei: Maloney spricht nicht Hochdeutsch, wie in den Hörspielen, sondern Berndeutsch. Den Entscheid haben sich die Verantwortlichen bei SRF nicht leicht gemacht, wie Baptiste Planche, Leiter Fiktion bei SRF in der Sendung erklärt. Sie hätten Testaufnahmen auf Hochdeutsch und im Dialekt gemacht und diese einem Testpublikum vorgespielt. Und beide Varianten seien beim Publikum gut angekommen. Schlussendlich habe man sich für Schweizerdeutsch entschieden, weil dies das Deutschschweizer Publikum direkter anspreche. Folgenreicher Sprachwechsel Der Wechsel von Hochdeutsch zu Berndeutsch geht einher mit einer Charakter-Veränderung bei den Hauptfiguren Maloney und Polizist: Sie wirken weniger sarkastisch, rotzig und abgelöscht, sondern deutlich empathischer und engagierter. Fast schon gmögig - und das ist der springende Punkt: Das korrespondiert viel besser mit den landläufigen Berndeutsch-Assoziationen. Diese Assoziationen wurden unter anderem jahrzehntelang durch viele klischeehafte berndeutsche Rollen im Schweizer Film und in Hörspielen. Berner Figuren waren oft gutmütige, brave, rechtschaffene einfache Leute vom Land. Ein grosser Kontrast zu einem rotzig-bundesdeutschen Privatdetektiv. In der Sendung kommt neben Baptiste Planche, Leiter Fiktion Audio, auch Hauptdarsteller Marcus Signer zu Wort. Und es gibt natürlich viele Ausschnitte aus den Hörspielen und aus der neuen Fernsehserie. Alle Infos zur Serie finden Sie hier: https://www.srf.ch/kultur/maloney «öppis» im Mundart-Briefkasten Im Mundart-Briefkasten findet sich dieses Mal die Frage, warum es für schweizerdeutsch «öppis» die ähnliche hochdeutsche Entsprechung «etwas» gibt, aber für «öpper» nur das ganz anders gestaltete «jemand». Zudem geht es um das «Guetjahr»-Geschenk, eine alte, fast ausgestorbene Tradizion. Und auch eine Erklärung zu einem Familiennamen darf nicht fehlen. Dieses Mal ist der Name Kehrli/Kerli an der Reihe. Ausserdem gratulieren wir dem sehr produktiven und vielseitigen Zürcher Mundartautor Viktor Schobinger mit einem Portrait zu seinem 90. Geburtstag.

    Magazin: Bräuche, Riten und ihre Begriffe

    Play Episode Listen Later Dec 26, 2024 56:53


    Traditionen, Bräuche oder Aberglaube beschäftigen uns täglich. Sie prägen aber auch unsere Sprache und helfen, dass wir alte Begriffe behalten. Warum drücken wir jemandem die Daumen? Woher kommt der Altjahrswochen-Jass Ramsen? Was steckt hinter dem «Chrääaane»-Fest? Warum lüpft man einen Schniider in den Himmel? Und was ist das Kinderspiel «Plantschuepis»? Christian Schmutz ist bei Mike La Marr im Studio und erklärt Fragen der Hörerinnen und Hörer rund um diese volkskundlichen und sehr populären Themen. Hecht und Zeidler Im zweiten Teil gibt es Tipps aus der Mundartwelt: Musikredaktor Gerni Jörgler bespricht Lieder, die Vater und Mutter ehren, anhand vom neuen Hecht-Song «Min Name». Michael Luisier bespricht Edgar Zeidlers «S wànkendi Schiff» im Elsässer Dialekt. Nicht zu vergessen: Die Erklärung des Familiennamens Gnos.

    Ein Hoch aufs Schweizerhochdeutsch

    Play Episode Listen Later Dec 12, 2024 57:18


    Deutsche erkennen uns sekundenschnell als Schweizer oder Schweizerin, wenn wir Hochdeutsch sprechen. Warum ist das so? Markus und Nadia hören genau hin und listen die Merkmale auf, die unsere Herkunft verraten. Kleiner Spoiler: Es liegt vor allem an unserer Aussprache. Am rollenden «r» zum Beispiel, an den harten «kch-» und «ch-»Lauten oder an Doppellauten wie «klääine Löite» statt bundesdeutschem «klaine Loite»: «Ichch packche määinen Kchoffer und verrääise.» Zudem nehmen sie die heiss diskutierte Frage auf, ob Schweizerhochdeutsch peinlich ist oder ob man stolz sein soll darauf. Geprägt wird unser Hochdeutsch stark von der Schule und von den Medien. Deshalb kommen Experten zur Sprache, die angehende Lehrpersonen und angehende Radiosprechende ausbilden. Es gilt, ein breites Spektrum zwischen mundartnahem Schweizerhochdeutsch und bühnenreifem Bundesdeutsch zu entdecken! Der Familienname Belart Der Name Belart ist ein Vatername, der wohl auf eine lautlich veränderte Form von Bernhard zurückgeht. Dieser Personenname erscheint im romanischen Sprachraum schon vor dem Jahr 1000 als Berardo, Berard u. ä., und dann auch als Belardus, Belard u.ä. Der in der Schweiz lediglich in Brugg (AG) alteinheimische Familienname Belart ist mit Glaubensflüchtlingen aus Frankreich, genauer aus dem damals zum Haus Savoyen gehörigen Piemont, im Jahr 1646 nach Brugg gekommen.

    Der neue «Dialäktatlas»

    Play Episode Listen Later Dec 5, 2024 55:16


    Der soeben erschienene «Dialäktatlas» macht anhand von über 400 farbigen Schweizerkarten zum ersten Mal systematisch sichtbar, wie sich die Schweizer Dialekte in den letzten 150 Jahren entwickelt haben. Dass die Menschen in der Schweiz heute anders sprechen als vor 150 Jahren, dürfte niemanden überraschen. Doch wie genau diese Entwicklungen aussehen, wurde bisher nie flächendeckend für die ganze Deutschschweiz untersucht. 2019 begann ein Team um Prof. Adrian Leemann an der Universität Bern darum mit einer Studie: Über 1000 Probandinnen und Probanden aus 127 Orten in der Deutschschweiz wurden über ihre Mundart befragt – die Hälfte von ihnen über 60, die anderen zwischen 20 und 35 Jahre alt. Ergänzt werden diese Daten mit jenen aus dem historischen «Sprachatlas der deutschen Schweiz» von 1962. Damals waren vor allem ältere Menschen mit Jahrgängen zurück bis 1870 befragt worden. Im neuen «Dialäktatlas» kann man also die Entwicklung der Dialekte in den verschiedenen Regionen über drei Stufen hinweg verfolgen, anhand flächig eingefärbter Schweizerkarten. Eine beliebte Frage, der man mithilfe der Karten im «Dialäktatlas» nachgehen kann, ist die Frage, ob «alte» Mundartwörter tatsächlich bei der jüngeren Generation immer mehr verschwinden. Das Team um Adrian Leemann hat aber auch noch zahlreiche andere Phänomene untersucht: Lautliches, Grammatisches – und auch noch Fragen rund um den Sprachgebrauch im Alltag. Das ganze Buch ist explizit nicht nur an ein Fachpublikum gerichtet, sondern legt grossen Wert auf möglichst breite Verständlichkeit: Auch interessierte Laien sollen auf ihre Kosten kommen. In der Sendung sprechen wir mit Projektleiter Adrian Leemann über die Arbeit am «Dialäktatlas», über überraschende Erkenntnisse und die Schwierigkeit der Gratwanderung zwischen wissenschaftlicher Publikation und Nutzen für die breite Öffentlichkeit. Ausserdem erklären wir den Flurnamen «Goben» sowie den Familiennamen Leupold und wir begeben uns auf die Suche nach alten Mundartbezeichnungen für den Schneepflug. Buchhinweis: · Adrian Leemann et al.: Dialäktatlas. Verlag VDF, 2024.

    Ernst Burren zum Achtzigsten

    Play Episode Listen Later Nov 28, 2024 56:54


    Er gehört zu den Grossen der Schweizer Mundartliteratur: Der Solothurner Mundartautor Ernst Burren. Seit den späten 60er-Jahren schreibt er Mundartgedichte und -geschichten und gehört zusammen mit Ernst Eggimann und Kurt Marti zu den Pionieren der «Modern Mundart» in der Schweiz. Ernst Burren wächst auf einem Bauernhof im solothurnischen Oberdorf auf, zu dem auch ein Wirtshaus gehört. Das Wirtshaus ist prägend für den künftigen Mundartautor, denn in der Schankstube schnappt Ernst Burren schon als Junge Textfetzen und Anekdoten auf, die sich in seinem Kopf zu ganzen Geschichten verdichten. Mit der Zeit beginnt er, diese Geschichten aufzuschreiben. Monologe entstehen und auch Gedichte, die – inspiriert von den lautmalerischen Texten eines Ernst Eggimann oder Kurt Marti - zu einem wesentlichen Beitrag zur «Modern Mundart» werden. Unterdessen gibt es über dreissig Bücher mit Ernst Burrens Gedichten und Geschichten. Und es gibt auch Dutzende von Hörspielen, die aus seinen Texten entstanden sind. Das neueste, «Gmeinschaftsantenne», erscheint wie dieses Porträt auch in diesem November zu Ernst Burrens 80. Geburtstag.

    Was genau ist eigentlich Berndeutsch?

    Play Episode Listen Later Nov 21, 2024 56:45


    Berndeutsch haben wir alle im Ohr. Allein dank den unzähligen Sängern und Sängerinnen von Mani Matter bis Dodo Hug. Aber was genau verrät uns, dass jemand Berndeutsch spricht? Wörter wie «Müntschi» oder «äuä»? Oder ist es eher der Gesamtklang, der diese Mundart charakterisiert? Kleiner Spoiler: So einfach ist die Antwort gar nicht! Die Unterschiede innerhalb des Kantons sind nämlich enorm gross. Besonders das Berner Oberland hat ganz charakteristische Eigenheiten, die kaum jemand als «typisch Berndeutsch» bezeichnet. In dieser Sendung besprechen Nadia Zollinger und Markus Gasser von der SRF-Literaturredaktion die Mundarten des Berner Mittellands inklusive der Stadt Bern, des Berner Seelands mit Biel, des Oberaargaus, des Schwarzenbugerlands und des Emmentals. Gäng söfu! Das Oberland bekommt dann eine eigene Sendung. Was bedeutet der Familienname Bereuter? Bereuter ist in Illnau (ZH) alteinheimisch und dort seit 1530 bezeugt. Der Familienname ist ein Herkunfts- oder Wohnstättenname zum Hofnamen Bereute (mundartlich Beerüti) in Alberschwende im Bregenzerwald (Österreich). Der bis heute in Vorarlberg verbreitete Name Bereuter ist sicher von dort aus nach Illnau gekommen. Es handelt sich um einen Rodungsnamen zur weit verbreiteten Bezeichnung «Rüti» für eine Rodung.

    Pedros Rückkehr zur Spoken-Word-Zunge

    Play Episode Listen Later Nov 14, 2024 57:04


    Mündlichkeit und Alltagsnähe, Rhythmus und Wiederholungen gehören zu Pedro Lenz Schreibe. Diese alten Spoken-Word-Qualitäten lebt er auch in seinem neuen Buch aus. 22 Miniaturen sind im Buch «Zärtlechi Zunge» herausgekommen – eine Rückkehr zu den Anfängen von Pedro Lenz vor über 20 Jahren. Im Interview verrät er sein Vorgehen, seine Lieblingsmuster und seinen Plauderi-Stil. Wie gewohnt geraten seine Protagonisten wieder «vom Praktischen ins Philosophische». Aktuell ist Pedro Lenz mit dem Pianisten Simon und dem Programm «Zärtlechi Zunge» unterwegs durch die Kleintheater der Deutschschweiz. Im zweiten Teil der Sendung gibt es wieder Worterklärungen, den Familiennamen Hubacher sowie als Mundarttipp Daniel Badrauns Bündner Adventsgeschichte «Füf Kerze für d Liebi» zu entdecken. Literatur: · Pedro Lenz. Zärtlechi Zunge. Der gesunde Menschenversand, 2024. · Daniel Badraun. Füf Kerze für d Liebi. Zytglogge, 2024.

    Rückblick aufs woerdz Festival 2024

    Play Episode Listen Later Nov 7, 2024 57:14


    Lust am gesprochenen Wort, am Geschichtenerzählen und keine Scheu vor dem Politischen: Davon war die diesjährige Ausgabe des Spoken-Word-Festivals woerdz geprägt. Wir blicken auf vier Tage Wortkunst zurück. Das woerdz ist ein Festival, das nur alle zwei Jahre stattfindet – dafür versammelt es dann jeweils auf engstem Raum während vier Tagen eine geballte Ladung Wortkunst aus dem In- und Ausland. Als «Spoken Werkschau» versteht sich das Festival, das neben bekannten Schweizer Grössen stets auch mit internationalen Stargästen im Programm aufwartet. Wir haben das woerdz während der ganzen vier Tage begleitet und eine Sendung mit vielen Eindrücken aus dem Programm zusammengestellt. Es lässt sich festhalten: Die Freude am Sprachspiel auf der Bühne ist ungebrochen – und immer mehr Künstlerinnen und Künstler zeigen sich explizit besorgt über den Zustand der Welt. Neben dem umfassenden Rückblick aufs woerdz-Festival hören Sie in der Sendung Erklärungen zum Flurnamen Pfannenstiel, zum Familiennamen Kehl/Keel sowie eine Antwort auf die Frage, ob man eigentlich «Ämmital» oder «Ämmetal» sagen sollte. Ausserdem stellen wir den Erzählband «säg säuber» der Berner Autorin Irene Graf vor. Buchhinweis: * Irene Graf: säg säuber. 144 Seiten. Knapp Verlag 2024.

    Achtung Floskelalarm!

    Play Episode Listen Later Oct 31, 2024 57:25


    «Wie geits?» - «Merci, s mues!». Unsere Alltagssprache ist voll von Floskeln wie diesen. Aber Floskeln sind nicht einfach nur sinnentleerte Aussagen, sondern auch unverzichtbares Schmiermittel in der Kommunikation. Sind Floskeln also Sprachmüll oder Sprachblumen? Dieser Frage gehen Nadia Zollinger und Markus Gasser von der SRF-Mundartredaktion nach. Sie haben auch die Hörerinnen und Hörer dazu befragt. Die Meinungen gehen auseinander. Einige stören sich an der Frage «wie geits?», mit der viele Gespräche eröffnet werden. Sie sei ja gar nicht ernst gemeint. Aber umgekehrt stimmt auch, dass solche «Routineformeln» einem helfen, in ein Gespräch zu finden, sozusagen als Eisbrecher. Jedenfalls sind Floskeln besser als ihr Ruf. Und wer sich über sie nervt, bekommt hier immerhin Inspiration für kreative Antworten, zum Beispiel: «Wie geits?» - «Altersbereingt guet!». Familiennamen Reinhardt, Rennhard, Reinert etc. Die Familiennamen Reinhardt, Rennhart, Reinert und weitere Schreib- und Lautvarianten sind sogenannte Vaternamen und gehen auf den zweigliedrigen germanischen Personennamen «Ragin-hart» zurück. Hans-Peter Schifferle, ehemaliger Chefredaktor des Schweizerischen Idiotikons, erläutert, wie es zu den vielen Varianten gekommen ist und wo in der Schweiz sie jeweils verbreitet sind.

    Mundartmagazin: Übernamen als lustvolle Sprachbildung

    Play Episode Listen Later Oct 24, 2024 57:06


    Selten benennen wir Personen aus der Umgebung mit dem richtigen Namen. Und spricht man über sie, wirds rasch emotional: Kosenamen, Übernamen und allerlei Schimpfwörter sind unserer Hörerschaft aufgefallen. Hörerinnen und Hörer stellen der SRF-Mundartredaktion Berge von Dialektfragen: «Hootsch» und «Glünggi» sind Berner Schimpfwörter für schlampige Lüt. Männer kann man in der Schweiz als «Hagestolz», als «Gragööl» oder als «Trucklimuuser» bezeichnen. Um überraschende und lustvoll geschaffene Bezeichnungen für Menschen geht es im Dini-Mundart-Magazin. Mundartredaktor Christian Schmutz ist bei Adi Küpfer im Studio und beantwortet eine Reihe von Fragen aus der Hörerschaft zu derartigen Übernamen. Kummerbuben: Adieu nach 20 Jahren Im zweiten Teil des Magazins verabschiedet Musikredaktor Claudio Landolt die «Kummerbuebe» von den Schweizer Bühnen. Sie haben Schweizer Volkslieder im Tom-Waits-Stil umgeschrieben. Und Hans-Peter Schifferle vom Idiotikon seziert den Familiennamen «Wälchli».

    Rückblick aufs Arosa Mundartfestival 2024

    Play Episode Listen Later Oct 17, 2024 56:59


    Das jährliche Stelldichein der Schweizer Mundartkunst-Szene in Arosa fand heuer zum achten und letzten Mal statt. Wir werfen einen Blick zurück auf die diesjährige Ausgabe und auf die Geschichte des Festivals. Es ist über die Jahre eine schöne Tradition geworden: Immer Anfang Oktober treffen sich vor Arosas wunderbarer Bergkulisse aktuelle Künstlerinnen und Künstler, die auf Mundart arbeiten, und bieten dem Publikum vielseitige Einblicke in ihre Kunst. Grosse Namen wie Züri West, Sina, Franz Hohler oder Lisa Christ (frisch gebackene Preisträgerin des Salzburger Stiers 2025) treffen auf weniger bekannte Talente, jung trifft auf alt, Schaffhauser Dialekt trifft auf Bern- und Baseldeutsch. Auch dieses Jahr war in Arosa vier Tage lang ein hochkarätiges Programm zu bestaunen – mit überraschend viel Mut zum Politischen und mit vielen Beiträgen, die die Vielfalt der Mundarten und das Erzählen feierten. Der grosse Hammer kam jedoch zu allerletzt: Der Aroser Tourismusdirektor Roland Schuler verkündete nach der Abschlussveranstaltung mit Franz Hohler überraschend, die diesjährige Ausgabe des Arosa Mundartfestivals sei die letzte gewesen. In der Sendung lassen lassen wir einige Höhepunkte der diesjährigen Festivalausgabe revue passieren, und wir nehmen das Ende der achtjährigen Festivalgeschichte in Arosa zum Anlass für eine Rückschau. Ausserdem erklären wir im Mundartbriefkasten die Ausdrücke «repupieren» und «gwaglet» sowie den Familiennamen Jenzer, und wir stellen den frisch auf Aargauerdeutsch erschienenen Band «Asterix der Aargallier» vor. Buchhinweis: * Asterix de Aargallier, übersetzt von Jan SEVEN Dettwyler. Egmont Comic Collection 2024.

    Gibt's den «Bahnhofbuffet-Olten-Dialekt» wirklich?

    Play Episode Listen Later Oct 10, 2024 57:24


    Schweizer Mundarten, die wir nicht eindeutig einer Region zuordnen können, titulieren wir häufig als «Bahnhofbuffet-Olten-Dialekt». Doch wo kommt diese Vorstellung her, und was bedeutet sie eigentlich für die Mundartkunst? Franz Hohler und Lisa Christ, beide aus Olten, geben im Gespräch Auskunft. Ein bisschen von diesem Dialekt hier, ein bisschen von jenem da – aber nichts wirklich. So stellen sich hierzulande viele den «Bahnhofbuffet-Olten-Dialekt» vor. Er ist nicht exakt einer Region zuzuordnen, nicht «rein», sondern ein Gemisch – manche sprechen gar abschätzig von einer dialektalen «Promenadenmischung». Warum ist die «Reinheit» beim Dialekt für viele so wichtig? Ist «unreiner» Dialekt schlechter? Und was hat eigentlich dieses ominöse Restaurant am Oltner Bahnhof mit alldem zu tun? Diesen Fragen gehen Nadia Zollinger und Markus Gasser aus der SRF-Mundartredaktion nach – zusammen mit zwei Menschen, die es wissen müssen, weil sie selbst aus Olten stammen: mit der Spoken-Wort-Künstlerin und Autorin Lisa Christ und dem Liedermacher, Kabarettist und Schriftsteller Franz Hohler. Das Gespräch fand live vor Publikum am Arosa Mundartfestival 2024 statt. Familiennamen Candinas, Curschellas, Decrusch, Dedual, Seglias Familiennamen-Experte This Fetzer vom Schweizerischen Idiotikon erklärt gleich eine ganze Reihe Bündner Familiennamen: Candinas, Curschellas, Decrusch, Dedual, Seglias. Sie alle gehen auf Orts- oder Flurnamen zurück.

    «DINI MUETTERSPRACH» - Mundart ist weiblich, polyglott und jung

    Play Episode Listen Later Oct 3, 2024 57:51


    «Dini Mundart» live vom Mundartfestival Arosa. Zu Gast sind drei junge Bühnenkünstlerinnen, die in verschiedenen Sprachen schreiben. Welche Rolle spielt dabei die Mundart? Zu hören sind Kurzauftritte und engagierte Diskussionen. Moderiert wird der Abend von Monika Schärer. Angefangen haben alle drei eingeladenen Gäste mit Texten in der Sprache ihrer jeweiligen Mütter. Mittlerweile sind sie alle polyglott unterwegs. Die junge Zürcher Rapperin Lou Kaena begeistert als Sängerin und Songwriterin mit ihrer warmen und charmanten Stimme und den tiefgründigen Texten weit über die Hip-Hop-Szene hinaus. Bisher sang sie vor allem in der Sprache ihrer franko-algerischen Mutter: Französisch. Nun gibt es einen ersten Song mit Zürichdeutschen Textpassagen. Fine Degen aus Basel ist seit 2017 auf den Slam-Poetry-Bühnen unterwegs. Zunächst ausschliesslich in der Sprache ihrer Berliner Mutter: Hochdeutsch. Seit bereits mehreren Jahren schreibt und performt sie auch Baseldeutsch. Die Engadinerin Cinzia präsentiert als Singer-Songwriterin eigene Lieder auf Englisch und in ihrer Muttersprache Rätoromanisch - wobei sie differenziert mit den Varianten Vallader (Unterengadin) und Jauer (Münstertal) spielt. Alle drei Künstlerinnen geben Kostproben ihrer Texte und Songs. Monika Schärer (Moderation) und Markus Gasser (Mundartredaktion) diskutieren mit ihnen die Wahl der Bühnensprache, die Wirkung von Nähe und Distanz, die durch die Wahl der Muttersprache entstehen kann und überhaupt: Wie es ist, als junge Künstlerin heute Texte zu verfassen. In einer Zeit, in der jedes Wort auf die Goldwaage gelegt wird. Live aus dem Kongresssaal im Sport-und Kongresszentrum Arosa.

    Ein Wörterbuch für den Glarner Dialekt

    Play Episode Listen Later Sep 26, 2024 56:45


    Im neuen Glarner Mundartwörterbuch sind etwa 10'000 Dialektwörter versammelt. Freiwillige und Sprachwissenschaftler haben dafür zusammengearbeitet. Vierhundert Seiten dick ist das Glarner Mundartwörterbuch, das 2024 nach dreijähriger redaktioneller Arbeit und nach deutlich längerer Vorbereitungszeit veröffentlicht wurde. Darin sind etwa 10'000 Dialektwörter aus dem Kanton Glarus versammelt, darunter auch solche, die heute nicht mehr gebräuchlich sind. Ausserdem bietet das Wörterbuch Informationen über Aussprache und Grammatik des Glarner Dialekts. In der Sendung erklärt der Glarner Sprachwissenschaftler Kevin Müller, was den Glarner Dialekt ausmacht. Dodo Brunner, Präsidentin des Vereins, der das Wörterbuch herausgibt, erzählt, wie es zustandekam und welche Rolle eine Professorin von der Universität Sorbonne in Paris dabei spielte. Mundartausdrücke und Familiennamen Ausserdem in der Sendung: Antworten auf die folgenden Fragen. Wo sagt man «bis so guet» und wo «sig so guet»? Was könnte die Frage «Häsch s Bitzgi usi bätzlät?» bedeuten? Und woher kommt der Familienname Wey?

    Schimpfwörter spiegeln Geschlechterunterschiede

    Play Episode Listen Later Sep 19, 2024 56:45


    Es Tüpfi, e Chleechue, e Lauch und e Bräzelibueb. Schimpfwörter sind Glücksache, schrieb Mani Matter einst. Weil man nicht so genau sagen könne, was sie wörtlich bedeuten. Aber mehr noch sind Schimpfwörter ein Spiegel gesellschaftlicher Normen und Werte. Was sagt das über uns? Aus Wörtersammlungen lässt sich ablesen, dass Beschimpfungen von Frauen oft auf Äusserliches zielen (Vogelschüüchi, Marketussi) oder auf einen widerspänstigen Charakter (Chlöpfschiit, Rääf), während man Männer eher beleidigt, indem man sie als untauglich in praktischen Dingen beschimpft (Pfiiffe, Halbschue). Spannend wird es, wenn man Beschimpfungen vergleicht, welche auf die sexuelle Aktivität von Männern und Frauen zielen. Wenn eine Frau als «Dorfmatratze» bezeichnet wird und ein Mann als «Casanova», bewertet man sexuelle Promiskuität höchst unterschiedlich. Hier spielt auch heute noch im Wortschatz eine bedenkliche gesellschaftliche Doppelmoral. Wieder einmal diskutieren Markus Gasser und Nadia Zollinger von der SRF-Mundartredaktion über mehr als nur die Sprache! Familiennamen Vögeli, Vögelin, Vögele Sprachexperte Hans-Peter Schifferle erläutert den Familiennamen Vögeli und die Varianten Vögelin und Vögele. In allen Schreibvarianten ist der Name im ganzen alemannisch-schwäbischen Raum verbreitet, wobei die heute vor allem im Baselbiet und im Elsass verbreitete Form Vögelin als älteste Basisform gelten kann. Der Name ist als Übername für «einen sangesfrohen, leicht beschwingten, von losen Einfällen übersprudelnden Menschen» entstanden, wie es in einem älteren Namenlexikon heisst, und er ist vielerorts seit dem 13. Jahrhundert bezeugt.

    Guy Krneta – «Hüener lachen angers»

    Play Episode Listen Later Sep 12, 2024 56:52


    Vielfalt. Das ist das grosse Thema in Guy Krnetas aktuellem Buch mit Geschichten und Spoken-Word-Texten. Dabei ist die Vielfalt der Arten genauso gemeint wie die der Sprache oder der Menschen. Guy Krneta ist ein engagierter Schriftsteller. Und ein unterhaltsamer zugleich. So sind auch seine Texte von gesellschaftlichem Anliegen genauso geprägt wie von gekonntem Erzählen. In seinem aktuellen Erzählband «Hüener lachen angers» berichtet der Berner Mundartschriftsteller und Theaterdramaturg vom Leben mit Widersprüchen, von Träumen und Hoffnungen und von gesellschaftlichen Abgründen, von denen ihm der Zustand der Natur am meisten unter den Nägeln brennt. Und ganz nebenbei klärt der Sprachkünstler Guy Krneta auch noch die Frage, ob Hühner, die auf Französisch «cot, cot, codet» sagen, in Frankreich auch anders lachen als ihre deutschsprachigen Schwestern. Buchangaben: Guy Krneta. Hüener lachen angers. 168 Seiten. Zytglogge, 2024.

    Mundartmagazin: Kreative Redensarten

    Play Episode Listen Later Sep 5, 2024 53:05


    Da chum ich Vögel über! Fixierte Wortkombinationen fallen rasch auf und begleiten uns im Alltag. Um kreative Redewendungen geht es im Dini-Mundart-Magazin. Hörerinnen und Hörer stellen der SRF-Mundartredaktion Berge von Dialektfragen: «en Vogu übercho», «dure bi root», «e Meise ha». Gerade bei Wendungen, mit denen man jemandem sagen kann, er sei nicht ganz bei Trost, sind wir super-kreativ. Oder wir umschreiben spielerisch ein Durcheinander oder einen Streit: «da hesch de Mais»! Bis wir am Schluss «uf de Stümpe si»! Mundartredaktor Christian Schmutz ist live bei Adi Küpfer im Studio und beantwortet eine Reihe von Fragen zu Wortkombinationen aus der Hörerschaft. Im zweiten Teil seziert Gabriela Bart vom Idiotikon den Familiennamen Becher. Und da stellt André Perler das neue Werk des süddeutschen Mundartdichters Markus Manfred Jung vor.

    «Züritüütsch» - Was ist das eigentlich?

    Play Episode Listen Later Aug 29, 2024 56:48


    Die Eigenheit von Zürichdeutsch ist, dass es keine Eigenheiten hat. Wenn dieses Bonmot über «Züritüütsch» stimmt, warum erkennt dann die restliche Deutschschweiz so zuverlässig jede «Zürischnure»? Nadia Zollinger und Markus Gasser von der SRF-Mundartredaktion gehen dieser Frage intensiv nach. Sobald man genauer hinhört, erlebt man auch im Kanton Zürich einen vielfältigen und interessanten Schatz an typischen Klängen und Wörtern. Für das grosse Gebiet und die vielen Sprechenden ist Zürichdeutsch allerdings erstaunlich homogen. Regionale Varianten gibt es, aber man muss sie mit der Lupe suchen und am besten bei älteren Semestern. Wörter wie «Söistock», «Anketrindli» oder «Herdöpfeltampf» zum Beispiel. Und die erwähnte «Zürischnure» gibt es zwar, sie hat aber weniger mit dem in Zürich gesprochenen Dialekt zu tun als mit den Vorurteilen, die man vom Charakter und der Redeweise von Zürcherinnen und Zürchern hat. Alles Wüteriche? - Die Ursprünge der Familiennamen Deuber und Dober Der Familienname Deuber erscheint heute in der Schweiz auch in den Schriftformen Teuber und Täuber. Der Name ist zum mittelalterlichen Verb «töuben» gebildet, das zwei völlig unterschiedliche Bedeutungen haben kann: Erstens «taub machen, taub werden» (im Sinne von wütend, zornig machen resp. werden), zweitens «ein Blasinstrument spielen, die Flöte blasen». Deuber kann somit entweder als Übername für einen Wüterich oder als Berufsbezeichnung für einen Musikanten entstanden sein. Dober geht vom mittelhochdeutschen Verb «toben» mit der Bedeutung «wüten, sich wild und ungeberdig verhalten» aus. Der Familienname Dober ist somit als Übername für einen Wüterich entstanden.

    Warum schreiben wir «verständlich» und nicht «fêrschdändlîch»?

    Play Episode Listen Later Aug 22, 2024 55:00


    Andreas Bertschi macht sich in seinem Büchlein «Fêrhêldnismêssig onmessfêrschdändlîch» Gedanken zur Schreibung von Schweizerdeutsch: Es wäre doch möglich, unsere Mundarten genauer und einfacher aufzuschreiben, oder? «Mit den verbreiteten Schreibkonventionen können wir unsere Mundart nur unpräzise verschriftlichen», bemerkte Künstler und Grafiker Andreas Bertschi beim SMS-Schreiben. Diese Erkenntnis war die Initialzündung, sich intensiv mit der Schreibung von Schweizerdeutsch zu beschäftigen. Welche Schreibung wird der Mundart gerecht? In seinem Büchlein «Fêrhêldnismêssig onmessfêrschdändlîch» überlegt er, ob man Laute wie «sch» und «ch» nicht mit einem einzigen Zeichen schreiben könnte. Ob «verschtändlich» oder «verschtäntlich» näher an der gesprochenen Sprache ist. Oder ob feine Unterschiede im Klang wie bei «Schloss» (Schloss) und «Schloss» (Schluss) der Klarheit willen nicht auch schriftlich dargestellt werden müssten. In der Sendung sprechen wir mit Andreas Bertschi unter anderem darüber, warum Wörtern für ihn eine «richtige» und eine «falsche» Gestalt haben können, wie genau die Niederschrift von Gesprochenem überhaupt sein kann, und ob Schreibkonventionen unser Denken und Handeln beeinflussen. Kulinarische Redensarten und Taschen in Küchenschürzen Im zweiten Teil dieser Sendung stellen wir ein neues Büchlein über Redewenungen vor: In «Hier geht es um die Wurst» wird die Herkunft von kulinarischen Redensarten erklärt. Ausserdem beantworten wir wieder eine Reihe Mundart-Fragen. Diese Woche zu den Wörtern «Saz» für die Fläche direkt vor der Haustüre und «Schöibebumper» für die Tasche vorne an der Küchenschürze sowie zum Familiennamen «Goldiger» bzw. «Goldinger». Buch-Hinweise: * Andreas Bertschi: Fêrhêldnismêssig onmessfêrschdändlîch, Der gesunde Menschenversand 2024. * Julia Floss: Hier geht es um die Wurst. Und andere Redensarten aus der Küche. Mit Illustrationen von Nikolaus Heidelbach, Dumont 2024.

    «Dittiblache und Hemmliglunggi» – Oberbaselbieter Pflanzennamen

    Play Episode Listen Later Aug 15, 2024 56:54


    Wie kommen Wildpflanzen zu ihren Mundartbezeichnungen? Dieser Frage geht ein neues, sprachlich-botanisches Nachschlagewerk nach. Es geht um Pflanzennamen im Oberbaselbiet, hat aber auch für Mundart- und Pflanzenbegeisterte ausserhalb dieser Region einiges zu bieten.  Über zehn verschiedene Mundartnamen sind im Oberbaselbiet fürs Busch-Windröschen bekannt – von «Anemoone» über «Gùggerblueme» oder «Litzerli» bis hin zum «Hemmliglunggi», der im Titel dieses neuen Buchs steht. Wie all diese verschiedenen Bezeichnungen zu erklären sind, war der Forschungsgegenstand von Mirjam Kilchmann. Die Linguistin war im Team von Autor Andres Klein zuständig für die Deutung der Mundartnamen. In der Sendung stellen wir den Band «Dittiblache und Hemmliglunggi» vor, und wir begleiten Mirjam Kilchmann auf eine kleine Exkursion in die Natur. Sie spricht über die Arbeit am Buch und erläutert an einigen Beispielen, wie Mundart-Pflanzennamen typischerweise aufgebaut sind, und was sie uns für Hinweise über Aussehen, Vorkommen und Verwendung der Pflanze geben können. Ausserdem erklären wir den Bachnamen Gisentella, den Ausdruck «es Tamtam um öppis mache» und den Familiennamen Schweighauser. Buchhinweis: * Andres Klein, Mirjam Kilchmann et al.: Dittiblache und Hemmliglunggi – Mundartnamen von Wildpflanzen im Oberbaselbiet. 235 Seiten. Verlag Baselland, 2024.

    Sommerserie Dialäktatlas – Folge 5: Mensch & Körper

    Play Episode Listen Later Aug 8, 2024 55:15


    Wie haben sich unsere Dialekte in den letzten Jahrzehnten verändert? Nimmt die Dialektvielfalt wirklich ab? Was hat sich neu entwickelt? Antworten auf diese Fragen gibt es in unserer Sommerserie zum neuen «Dialäktlas». Heutiger Fokus: Mensch und Körper. Schweizerdeutsch wurde neu vermessen: Ein Forschungsteam der Universität Bern um Linguist Prof. Adrian Leemann hat in den letzten Jahren etwa 1000 Personen aus 125 Orten in der ganzen Deutschschweiz ausführlich zu ihrem Dialekt befragt – jeweils zwei bis drei Stunden lang. Es ist die wohl umfassendste Untersuchung des Schweizerdeutschen seit dem «Sprachatlas der deutschen Schweiz», der auf Befragungen aus den 1940/50er-Jahren basiert. Dialäktatlas zeigt Schweizerdeutsch von heute Aus den Antworten der Befragungen des Teams von Adrian Leemann ist der «Dialäktlas» entstanden - mit vielen Dialektkarten, auf denen ersichtlich ist, wo man heute wie sagt. Dazu sind zum Vergleich auch die jeweiligen Karten aus dem «Sprachatlas der deutschen Schweiz» abgebildet. Ab Ende Jahr wird der «Dialäktlas» zu kaufen sein. SRF hat bereits Einblick in die Karten und Texte erhalten. Während fünf Wochen präsentiert die Mundartredaktion in diesem Sommer die spannendsten Erkenntnisse. Mensch & Körper Sagen Sie eher «Chind» oder «Khind»? Kennen Sie den Ausdruck «Laubfläcke» noch, oder sind das für Sie «Summersprosse»? Was die Antworten auf diese Fragen über Ihre Zugehörigkeit zu Altersgruppen und Dialektregionen verraten können, dem gehen wir in dieser Sendung unter anderem nach.  Ausserdem geht es um Veränderungen an unseren Bezeichnungen für Geschwister, Kleinkinder und für den Schluckauf.

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