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Ob Leer-Rohre aus dem Baumarkt, alte Bilderahmen vom Sperrmüll oder Metallbänder. Der Schweizer Künstler Beat Zoderer macht aus wenig beachteten Alltagsgegenständen vielbeachtete Kunst, in dem er sie zerlegt und daraus neues entstehen lässt. Farbenfrohe Objekte und Plastiken, die ein humorvolles Spiel mit den geometrischen Grundformen Quadrat und Kreis sind.
Ein Tagebuch zeigt uns die Welt, in der Piranesi lebt, wie er lebt, was er sieht, was er fühlt, die Fragen, die er sich stellt.Vorangestellt sind 2 Zitate: Das Erste: “Ich bin der große Gelehrte, der das Experiment durchführt. Natürlich brauche ich Versuchspersonen, an denen ich es durchführen kann.” Es ist C. S. Lewis Prequel “The Magicians Nephew” der Reihe “Die Chroniken von Narnia” entnommen, das auf andere Welten verweist.Das 2. Zitat, ungleich länger, wird Laurence Arne-Syles zugeschrieben, der in einem Interview in The Secret Garden, veröffentlicht im Mai 1976, unter anderem sagt: “Man nennt mich Philosoph oder Wissenschaftler oder Anthropologe. Ich bin nichts davon. Ich bin Anamnesiologe. Ich erforsche, was vergessen wurde. Ich erspüre, was ganz und gar verschwunden ist. Ich arbeite mit Abwesenheiten, mit Lautlosigkeiten, mit merkwürdigen Lücken zwischen Dingen. Eigentlich bin ich mehr Zauberer als alles andere.”Laurence Arne-Syles, der sich mit den vergessenen Dingen beschäftigt, mit Leerstellen, von denen unsere Welt voll bzw. leer ist, wurde nicht vergessen (nur falls die Frage auftaucht, ob man ihn kennen sollte). Er ist eine Erfindung der Autorin Susanna Clarke, vielleicht auch eine Erinnerung, die verloren gegangen ist?Titelheld Piranesi, der ziemlich sicher ist, dass er nicht Piranesi heißt, sich aber nicht erinnern kann, wie er einst genannt wurde, lebt in einer seltsamen Welt.Wir lernen sie durch die detailreichen und präzise formulierten Tagebucheinträge Piranesis kennen, aus denen das Werk besteht.Ein erster Anhaltspunkt, dass Piranesis Welt nicht die unsere ist, oder doch zumindest verschieden, ist die seltsame Datierung seiner Einträge: Es gibt Tage und Monate, aber das Jahr ist “ das Jahr, in dem der Albatros in die südwestlichen Hallen kam.”Piranesi lebt in einem großen, unendlichen Haus, dass aus so vielen Hallen besteht, dass er zwar eine Vielzahl bereist, jedoch - in keiner Richtung - je das Ende erreicht hat und das aus drei Ebenen besteht: in der untersten sind tiefe Gewässer, Ozeane, die Ebbe und Flut unterworfen sind. In der obersten funkeln des nachts die Gestirne und ziehen tagsüber Wolken. Auf der mittleren Ebene finden sich zahllose Räume unterschiedlichster Größe und Beschaffenheit, denen eins gemein ist: sie sind von zahllosen Mamorplastiken bevölkert, die unterschiedlichste Formen, Menschen und Fabelwesen zeigen, einige scheinen neuer zu sein als andere, sie bilden unterschiedliche Gefühle, Handlungen und Situationen, reale Natursituationen und mystische Begebenheiten ab.In den Tiefen der Ozeane leben Fische, und Vögel begleiten Piranesi.Das Haus versorgt ihn, er fühlt sich geborgen und - er hat keine Wünsche.Er zeichnet gewissenhaft die Gezeiten auf, um gefährliche Fluten vorherzusagen. Bevor diese kommen, bringt er seine wenigen Habseligkeiten, zu denen seine Aufzeichnungen gehören, in einer Tasche in höhere Gefilde in Sicherheit. Er isst Fisch und nutzt getrockneten Seetang als Feuermaterial. Sein frugaler Lebensstil fordert von ihm Planung und Umsicht. In seinen Aufzeichnungen versucht Piranesi, die Plastiken des Hauses in ihrer Vollständigkeit zu beschreiben, ein Ziel, dass unmöglich zu erreichen scheint. Verzweiflung oder Ängste finden sich nicht in den Tagebucheintragungen.Zweimal in der Woche trifft er sich mit dem Anderen, dessen Kleidung Piranesi als elegant beschreibt und den er als ungefähr 20 Jahre älter schätzt. Der Andere besitzt Sachen, die sich nicht im Haus finden und schenkt Piranesi ab und zu hilfreiche Dinge wie feste Schuhe und einen Schlafsack. Die Frage nach der Herkunft dieser Dinge kommt Piranesi nicht in den Sinn.Piranesi assistiert - so seine Annahme - dem Anderen bei einem andauernden Experiment und unternimmt dafür Reisen in weiter entfernte Räume. Das Ziel des Anderen kennt er nicht. Brüche und Spalten in Piranesis zufriedener Existenz erscheinen, wenn er auf Widersprüche stößt: so scheint er schon immer im Haus zu leben, kann sich aber nur an die letzten 5 Jahre erinnern.Die Wahrnehmung des Hauses durch Piranesi und den Anderen ist grundsätzlich verschieden: dem Anderen erscheint es als Labyrinth, als potentiell gefährlich, ein Ort, dessen Geheimnisse er mithilfe von Piranesi entschlüsseln und dadurch Macht gewinnen will. Ihr erinnert euch: Wissen ist Macht. Während Piranesi sich instinktiv im Haus bewegt und geborgen fühlt, kann der Andere das Haus nur durch die Beobachtungen Piranesis verstehen bzw. den Versuch unternehmen, es über ihn zu verstehen.Unsere Zweifel an Piranesis Einschätzungen, die allein durch seine Tagebucheinträge vermittelt werden, nehmen zu. Er erscheint in seinem Urvertrauen und seiner Gelassenheit kindhaft. Seine Zufriedenheit scheint seltsam, wissen wir doch um die Bedeutung zwischenmenschlicher Beziehungen und Erkenntnis, aber wie definieren und bestimmen wir diese?Die Abwesenheit anderer Menschen scheint Piranesi nicht zu berühren oder zu beunruhigen. Auf seinen Wanderungen hat er die Skelette 13 anderer gefunden. Er bringt diese an von den Fluten unerreichbare Höhen und schenkt ihnen Blumen.Die Selbstgenügsamkeit seiner Isolation weckt Erinnerungen an die Zeit unserer Zwangsisolationen, das Werk wurde jedoch weit vor der Pandemie begonnen. Piranesi zeigt, dass Alleinsein und Einsamkeit sehr unterschiedliche Gefühle sind. Seine Begegnung der Welt des Hauses gegenüber kann für das Ideal der Romantik gelesen werden, dass es der Sinn des Lebens ist, in tiefer Verbindung mit der Natur zu leben, sich bewusst zu sein, Teil eines größeren Ganzen zu sein, neben Tieren, Pflanzen, anstatt sich die Natur untertan zu machen und sich mit ihrer Zerstörung selbst zu zerstören.Beispielhaft für Piranesis Verbundenheit mit der Natur steht seine Begegnung mit dem Albatros, die ihm so wichtig erscheint, dass er das Jahr nach diesem Ereignis benannt. Der Albatros ist ein mystischer Vogel, derjenige mit der größten Flügelspannweite, die bis zu 3,50 Meter betragen kann, und er kann mehrere hundert Kilometer durch die Lüfte gleiten, ohne mit den Flügeln zu schlagen. Als Piranesi das erste Mal auf den Albatros trifft, glaubt er eine Vision zu haben, als dieser versucht zu landen. Piranesi handelt, wie er es immer tut: Er umarmt die Natur und ihre Bewohner mit offenen Armen. Beide verlieren ihr Gleichgewicht, erholen sich, und Piranesi gibt dem Albatros und seinem Gefährten Seetang, damit sie sich für ihre Brut ein Nest bauen können.Zunehmend wird unser Protagonist durch seine Aufzeichnungen, Träume, Erinnerungen und Unstimmigkeiten in diesen auf Missverhältnisse zwischen seinen Annahmen über die Welt des Hauses selbst aufmerksam. Später wird sich das Werk von den beschreibenden Tagebucheinträgen zu einem Thriller hin entwickeln, der nach Identität, dem Umgang mit dem Leben und den Lebenden fragt und neben den Gefühlen der vollkommenen Zufriedenheit in den Schatten den Horror der Anderen beiläufig und dann gar nicht mehr beiläufig erahnen lässt.Der Name Piranesi verweist auch auf einen Graveur, der eine Serie über imaginierte Gefängnisse schuf. Und er versaute Goethe den Besuch Roms: dieser war von den Veduten Piranesis zu Rom so hingerissen, dass er die Realität enttäuschend fand.Und so ergeht es uns bei der Lektüre: imaginierte Grandezza, die vor Grausamkeiten liegt. Und die Frage nicht beantwortet, ob es vorzuziehen ist, die zugrundeliegenden Wahrheiten zu kennen oder im Frieden mit den Verhältnissen zu leben. This is a public episode. If you would like to discuss this with other subscribers or get access to bonus episodes, visit lobundverriss.substack.com
Das Reiterstandbild Friedrich des Großen ist sein Meisterwerk: Christian Daniel Rauch, Chronist eines reaktionären Zeitalters. Die Lebensgeschichte des Bildhauers spiegelt die widersprüchliche Epoche des Biedermeiers.
Mit farbenfrohen Gemälden und feinsten Plastiken aus Porzellan erkunden Geng Xue und Runa Ikeda einen fantastischen Kosmos. Es ist die Welt der Träume, die sich in den Arbeiten der chinesischen und der japanischen Künstlerin spiegelt, die dabei auch aus den Erzählungen ihrer Heimatkulturen schöpfen. Mit dieser Galerie knüpft der Göttinger Kunstverein an das Leitmotiv der Ausstellungsreihe „Welten Wandeln“ an, die sich zeitgenössischen Formen des magischen Realismus und des ...
Von Bad Berleburg Richtung Schmallenberg verläuft der etwa 25 km lange Waldskulpturenwanderweg. In die wunderbare Landschaft eingebettet sind elf Skulpturen und Plastiken von internationalen Künstlern zu bewundern. Von Claudia Kracht.
Verrosteter Stahl, verwitterter Stein, bedrucktes Papier – das sind die Materialen aus denen Reiner Mährlein seine oft überlebensgroßen Plastiken erschafft. Der 64-jährige Künstler ist eigentlich ein Stadtmensch, dennoch lebt er in einem kleinen Dorf in der Nordpfalz. Sandra Biegger hat ihn dort besucht und ihm bei der Arbeit über die Schulter geschaut.
Bildhauerin Camille Claudel hat großartige Werke hinterlassen. Heute stehen ihre ausdruckstarken Plastiken in den bedeutendsten Museen und sind Millionen wert. Sie jedoch starb verarmt, nach einem 30-jährigen Aufenthalt in Nervenheilanstalten, in denen sie gegen ihren Willen auf Bestreben ihrer Mutter und ihres Bruders festgehalten wurde. Claudel war ihrer Zeit weit voraus und kämpfte in einer Zeit um Anerkennung, als Frauen sich nicht als Künstlerinnen profilieren durften. Dass sie trotz ihres eigenständigen und starken künstlerischen Ausdrucks immer nur als Schülerin ihres Geliebten Auguste Rodin gesehen wurde, machte sie mürbe. So nahm ihr Leben einen tragischen Verlauf. Für Schauspielerin Regina Speiseder und Regisseurin Katrin Aissen ist die Beschäftigung mit dieser außergewöhnlichen Frau eine Herzensangelegenheit. Zusammen haben sie den Abend »Freiheit ist ein anderer Ort − das Leben der Camille Claudel« entwickelt, der mit großem Erfolg im Salon 3 läuft. Unsere Podcasterin Katja Schlonski, die selbst auch ein großer Camille-Claudel-Fan ist, hat sich mit den beiden und mit Musiker Manuel Heuser unterhalten, der für den atmosphärischen Soundtrack des Abends sorgt. Hören Sie rein und lassen Sie sich inspirieren!
Die Künstlerin Rita Sabo will mit ihrer Kunst den Planeten Erde visualisieren. Auf der einen Seite mit gegossenen sternenartigen Plastiken auf der anderen Seite mit farbintensiver Malerei. Die Auseinandersetzung mit der Natur zeigt sich in ihren Arbeiten in Form von ornamentalen Mustern, die sie wiederum in eine strenge geometrische Ordnung bringt. Ihre Kunst soll symbolisch für Nachhaltigkeit stehen. Das vermittelt die Ausstellung nicht vorrangig.
Ein Tagebuch zeigt uns die Welt, in der Piranesi lebt, wie er lebt, was er sieht, was er fühlt, die Fragen, die er sich stellt.Vorangestellt sind 2 Zitate: Das Erste: “Ich bin der große Gelehrte, der das Experiment durchführt. Natürlich brauche ich Versuchspersonen, an denen ich es durchführen kann.” Es ist C. S. Lewis Prequel “The Magician's Nephew” der Reihe “Die Chroniken von Narnia” entnommen, das auf andere Welten verweist.Das 2. Zitat, ungleich länger, wird Laurence Arne-Syles zugeschrieben, der in einem Interview in The Secret Garden, veröffentlicht im Mai 1976, unter anderem sagt: “Man nennt mich Philosoph oder Wissenschaftler oder Anthropologe. Ich bin nichts davon. Ich bin Anamnesiologe. Ich erforsche, was vergessen wurde. Ich erspüre, was ganz und gar verschwunden ist. Ich arbeite mit Abwesenheiten, mit Lautlosigkeiten, mit merkwürdigen Lücken zwischen Dingen. Eigentlich bin ich mehr Zauberer als alles andere.”Laurence Arne-Syles, der sich mit den vergessenen Dingen beschäftigt, mit Leerstellen, von denen unsere Welt voll bzw. leer ist, wurde nicht vergessen (nur falls die Frage auftaucht, ob man ihn kennen sollte). Er ist eine Erfindung der Autorin Susanna Clarke, vielleicht auch eine Erinnerung, die verloren gegangen ist?Titelheld Piranesi, der ziemlich sicher ist, dass er nicht Piranesi heißt, sich aber nicht erinnern kann, wie er einst genannt wurde, lebt in einer seltsamen Welt.Wir lernen sie durch die detailreichen und präzise formulierten Tagebucheinträge Piranesis kennen, aus denen das Werk besteht.Ein erster Anhaltspunkt, dass Piranesis Welt nicht die unsere ist, oder doch zumindest verschieden, ist die seltsame Datierung seiner Einträge: Es gibt Tage und Monate, aber das Jahr ist “ das Jahr, in dem der Albatros in die südwestlichen Hallen kam.”Piranesi lebt in einem großen, unendlichen Haus, dass aus so vielen Hallen besteht, dass er zwar eine Vielzahl bereist, jedoch - in keiner Richtung - je das Ende erreicht hat und das aus drei Ebenen besteht: in der untersten sind tiefe Gewässer, Ozeane, die Ebbe und Flut unterworfen sind. In der obersten funkeln des nachts die Gestirne und ziehen tagsüber Wolken. Auf der mittleren Ebene finden sich zahllose Räume unterschiedlichster Größe und Beschaffenheit, denen eins gemein ist: sie sind von zahllosen Mamorplastiken bevölkert, die unterschiedlichste Formen, Menschen und Fabelwesen zeigen, einige scheinen neuer zu sein als andere, sie bilden unterschiedliche Gefühle, Handlungen und Situationen, reale Natursituationen und mystische Begebenheiten ab.In den Tiefen der Ozeane leben Fische, und Vögel begleiten Piranesi.Das Haus versorgt ihn, er fühlt sich geborgen und - er hat keine Wünsche.Er zeichnet gewissenhaft die Gezeiten auf, um gefährliche Fluten vorherzusagen. Bevor diese kommen, bringt er seine wenigen Habseligkeiten, zu denen seine Aufzeichnungen gehören, in einer Tasche in höhere Gefilde in Sicherheit. Er isst Fisch und nutzt getrockneten Seetang als Feuermaterial. Sein frugaler Lebensstil fordert von ihm Planung und Umsicht. In seinen Aufzeichnungen versucht Piranesi, die Plastiken des Hauses in ihrer Vollständigkeit zu beschreiben, ein Ziel, dass unmöglich zu erreichen scheint. Verzweiflung oder Ängste finden sich nicht in den Tagebucheintragungen.Zweimal in der Woche trifft er sich mit dem Anderen, dessen Kleidung Piranesi als elegant beschreibt und den er als ungefähr 20 Jahre älter schätzt. Der Andere besitzt Sachen, die sich nicht im Haus finden und schenkt Piranesi ab und zu hilfreiche Dinge wie feste Schuhe und einen Schlafsack. Die Frage nach der Herkunft dieser Dinge kommt Piranesi nicht in den Sinn.Piranesi assistiert - so seine Annahme - dem Anderen bei einem andauernden Experiment und unternimmt dafür Reisen in weiter entfernte Räume. Das Ziel des Anderen kennt er nicht. Brüche und Spalten in Piranesis zufriedener Existenz erscheinen, wenn er auf Widersprüche stößt: so scheint er schon immer im Haus zu leben, kann sich aber nur an die letzten 5 Jahre erinnern.Die Wahrnehmung des Hauses durch Piranesi und den Anderen ist grundsätzlich verschieden: dem Anderen erscheint es als Labyrinth, als potentiell gefährlich, ein Ort, dessen Geheimnisse er mithilfe von Piranesi entschlüsseln und dadurch Macht gewinnen will. Ihr erinnert euch: Wissen ist Macht. Während Piranesi sich instinktiv im Haus bewegt und geborgen fühlt, kann der Andere das Haus nur durch die Beobachtungen Piranesis verstehen bzw. den Versuch unternehmen, es über ihn zu verstehen.Unsere Zweifel an Piranesis Einschätzungen, die allein durch seine Tagebucheinträge vermittelt werden, nehmen zu. Er erscheint in seinem Urvertrauen und seiner Gelassenheit kindhaft. Seine Zufriedenheit scheint seltsam, wissen wir doch um die Bedeutung zwischenmenschlicher Beziehungen und Erkenntnis, aber wie definieren und bestimmen wir diese? Die Abwesenheit anderer Menschen scheint Piranesi nicht zu berühren oder zu beunruhigen. Auf seinen Wanderungen hat er die Skelette 13 anderer gefunden. Er bringt diese an von den Fluten unerreichbare Höhen und schenkt ihnen Blumen. Die Selbstgenügsamkeit seiner Isolation weckt Erinnerungen an die Zeit unserer Zwangsisolationen, das Werk wurde jedoch weit vor der Pandemie begonnen. Piranesi zeigt, dass Alleinsein und Einsamkeit sehr unterschiedliche Gefühle sind. Seine Begegnung der Welt des Hauses gegenüber kann für das Ideal der Romantik gelesen werden, dass es der Sinn des Lebens ist, in tiefer Verbindung mit der Natur zu leben, sich bewusst zu sein, Teil eines größeren Ganzen zu sein, neben Tieren, Pflanzen, anstatt sich die Natur untertan zu machen und sich mit ihrer Zerstörung selbst zu zerstören.Beispielhaft für Piranesis Verbundenheit mit der Natur steht seine Begegnung mit dem Albatros, die ihm so wichtig erscheint, dass er das Jahr nach diesem Ereignis benannt. Der Albatros ist ein mystischer Vogel, derjenige mit der größten Flügelspannweite, die bis zu 3,50 Meter betragen kann, und er kann mehrere hundert Kilometer durch die Lüfte gleiten, ohne mit den Flügeln zu schlagen. Als Piranesi das erste Mal auf den Albatros trifft, glaubt er eine Vision zu haben, als dieser versucht zu landen. Piranesi handelt, wie er es immer tut: Er umarmt die Natur und ihre Bewohner mit offenen Armen. Beide verlieren ihr Gleichgewicht, erholen sich, und Piranesi gibt dem Albatros und seinem Gefährten Seetang, damit sie sich für ihre Brut ein Nest bauen können.Zunehmend wird unser Protagonist durch seine Aufzeichnungen, Träume, Erinnerungen und Unstimmigkeiten in diesen auf Missverhältnisse zwischen seinen Annahmen über die Welt des Hauses selbst aufmerksam. Später wird sich das Werk von den beschreibenden Tagebucheinträgen zu einem Thriller hin entwickeln, der nach Identität, dem Umgang mit dem Leben und den Lebenden fragt und neben den Gefühlen der vollkommenen Zufriedenheit in den Schatten den Horror der Anderen beiläufig und dann gar nicht mehr beiläufig erahnen lässt.Der Name Piranesi verweist auch auf einen Graveur, der eine Serie über imaginierte Gefängnisse schuf. Und er versaute Goethe den Besuch Roms: dieser war von den Veduten Piranesis zu Rom so hingerissen, dass er die Realität enttäuschend fand.Und so ergeht es uns bei der Lektüre: imaginierte Grandezza, die vor Grausamkeiten liegt. Und die Frage nicht beantwortet, ob es vorzuziehen ist, die zugrundeliegenden Wahrheiten zu kennen oder im Frieden mit den Verhältnissen zu leben. This is a public episode. If you would like to discuss this with other subscribers or get access to bonus episodes, visit lobundverriss.substack.com
Verfassungsgericht: Wahlen in Berliner müssen wiederholt werden ++ TE Recherchen bestätigt ++ Nach den Explosionen an den Pipelines: Lage in Ostsee angespannt ++ schwedische Seismologie: Sprengung entsprach 100 Kilogramm TNT ++ Niedersachsens Weil vor der Wahl: Energiepreisdeckel müsse schnell kommen ++ Erdogan will mit Putin über Referendum reden ++ London: Kein Platz für Statue Elizabeth II, dafür „antikolonialistische“ Plastiken und Transgender-Skulpturen ++ https://www.tichyseinblick.de
Das Werk von Käthe Kollwitz scheint aktueller denn je - jetzt, wo der Krieg zurück ist in Europa. In Kaliningrad geboren - damals Königsberg -, erlebt Kollwitz zwei Weltkriege mit, sie verliert ihren Sohn, der an der Front fällt. Viele ihrer Radierungen, Plastiken und bildhauerischen Arbeiten thematisieren Schmerz, Tod und Verlust. Autorin: Andrea Klasen Von Andrea Klasen.
Bernhard, Henrywww.deutschlandfunk.de, Tag für TagDirekter Link zur Audiodatei
Kaum jemand kennt sie heute noch; den öffentlichen Raum Deutschlands besetzen sie dennoch: Scheibe, Thorak, Wackerle, Wamper – allesamt Künstler, gefördert vom NS-Regime, vom Kriegseinsatz verschont, festgehalten auf der sogenannten „Liste der Gottbegnadeten“. Ihre Bronzen, Plastiken, Plaketten finden sich in Berlin noch immer in großer Zahl: im Zoo, im Park und sogar als Ehrenmal. – „Stunde Null“ my ass, denkt sich der Autor Oliver Martin, von wegen Neuanfang der Kunst! Er, Jahrgang Millennial, macht sich also auf, verfolgt Spuren vergessener Skulpturen und denkt nach, über vererbte Verantwortung, und vergangene Versäumnisse.
HALLO Pforzheim! Wer kennt sie nicht? Weit über die Grenzen der Goldstadt hinaus hat Sie sich mit ihren Bildern und Plastiken einen Namen gemacht: VIOLA. In unserem Podcast spricht sie mit Ana und Sebastian über Persönliches, ihre Kunst und auch über das vor zwei Jahren neu bezogene Atelier in der Südweststadt.
Heino spricht mit Uwe über Bildhauerei, sein Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie und seine Arbeit als Bildhauer. Woher kommt seine Inspiration? Wie findet er zum Material? Wie ging es los? Und warum interessiert es ihn besonders, figürlich zu arbeiten? "Der Begriff Bildhauerei umfasst das ganze Feld der Herstellung von Skulpturen und Plastiken in Kunst und Kunsthandwerk. Das Wort steht allgemein für die Tätigkeit. (...) Ursprünglich war ein Bildhauer ein Handwerker, der das Bild aus dem Stein oder Holz „haute“, also aus dem Material herausschlug. Schon in der Enzyklopädie von Krünitz (18. Jahrhundert) ist aber nachzulesen, dass es nicht nur um eine hauende Tätigkeit geht; er definierte den Bildhauer als Künstler, „der […] Bilder schnitzet, hauet, gräbt und schneidet“. Inzwischen hat sich die Bedeutung erweitert und umfasst meist auch den Bereich modellierend-künstlerischer Arbeit. Beim bildhauerisch-plastischen Arbeiten können heute ganz verschiedene Materialien kreativ bearbeitet und zusammengefügt werden." (Quelle) Handwerk - Kunst Uwe arbeitet mit verschiedenen Materialien, lässt aber auch Figuren in Bronze gießen. Interessiert euch, wie eine Skulptur zur Bronze wird? Dann findet ihr auf Uwes Blog ein Making Of - Vom Modell zur Bronze. Er erwähnt das Buch von Fred Licht über Canova: (Antonio Canova. Beginn der modernen Skulptur Gebundene Ausgabe – 1. Dezember 199 von Fred Licht(Autor), David. Finn (Illustrator), als beste Einführung und für das Verständnis von Skulptur und Bildhauerei. Der Podcast hat einen zweiten Teil, den wir demnächst senden. Über Uwe Carow Uwe Carow ist Bildhauer und Autor. Mit Kunst/Bildhauerei hat er begonnen und setzt sie bis heute fort. Meist arbeitet er für private Sammler, macht aber auch Ausstellungen. Er ist Mitgründer der Schauspieleragentur Red Bug Agency und des ersten deutschen E-Book-Labels Red Bug Books für Jugendbücher und Graphic Novels. Er ist preisgekrönter Lyriker, schreibt autofiktionale Texte auf dem Blog und arbeitet an eigenen Romanprojekten. Die Verbindung von Leben und Kunst interessiert ihn besonders stark. Uwes "Autofictional Shorts" auf den Red Bug Culture-BlogWeitere Blogbeiträge von Uwe auf Red Bug CultureUwes Kunst- WebsiteUwe auf Instagram
Skulpturen und Plastiken vom Mittelalter bis zu Rodin werden im Arpmuseum in Rolandseck gezeigt. Die Ausstellung beleuchtet schlaglichtartig zentrale Aspekte der klassischen Bildhauerei. In der Schau mit dem Titel „In Form“ gibt es Skulpturen, die von Schmerz oder Leid, aber auch von Hoffnung und Erlösung zeugen. Themen, die seit dem Mittelalter bis heute präsent sind.
Mitten im kalendarischen Karneval erzählt Wagenbauer Jacques Tilly, wie er sonst in dieser Zeit unter Hochdruck seine international berühmten satirischen Wagen fertigstellt - immer bereit, auch auf neueste Skandale zu reagieren. Im Gespräch mit Mike Litt verrät Tilly außerdem, wem er dieses Jahr gern einen Wagen gewidmet hätte, und warum er das „Errichten von Denkmälern für die Ewigkeit“ doch lieber anderen Künstler*innen überlässt. Foto: Steve Antonin
„Man kann sich nichts Besseres wünschen, als sein Leben von der Kunst bestreiten zu können“, sagt die Künstlerin Alicja Kwade. Doch der tägliche Umgang mit Kunst sei nicht romantisch. “Das ist alles sehr handwerklich und hat viel mit Struktur und Organisation zu tun.“ Kwade, die im Alter von acht Jahren aus dem polnischen Kattowitz nach Deutschland kam und im niedersächsischen Hannover aufwuchs, gehört heute zu den erfolgreichsten und bekanntesten Künstlerinnen Deutschlands. Ihre Werke wurden bereits in der Schirn in Frankfurt am Main, in Kopenhagen, bei der Kunstbiennale in Venedig und im Museum of Modern Art in New York gezeigt. Für sie selbst und ihre Arbeit spiele das aber eigentlich keine Rolle, erzählt Kwade: „Dass ich eine Künstlerin bin, die im MoMA ausgestellt hat, das fühle ich eigentlich nicht.“ Ihre Werke, darunter Installationen, Plastiken sowie Video-, Licht- und Soundinstallationen handelten oft von “philosophischen Themen und gesellschaftlichen Codes“, erzählt sie im Zeit-Online-Podcast. In ihren bekannteren Werken kombiniert Kwade etwa besondere Gesteine mit Spiegeln (Link: https://showrooms.artbutler.com/732cb2bb/#pid=793889) oder arrangiert feine Bronzenadeln zu ausgefallenen Mustern (Link: https://showrooms.artbutler.com/732cb2bb/#pid=829949). „Jedes Material hat eine bestimmte Symbolik“, erklärt Kwade. “Kohle steht für Energie und Industrie, Kupfer steht für Strom, Leitungen und Systeme – und der Zeiger steht für die Zeit.” Sie versuche, die Materialien möglichst ungefiltert zu nutzen. Verweise in die Kunstgeschichte oder biografische Bezüge in der Wahl der Materialien seien aber nicht ihr Ding: „Mich persönlich interessiert die künstlerische Aufarbeitung meiner Biografie nicht“, sagt Kwade.
Doris Weiland führte am 9. Oktober bei einem Kunstspaziergang durch Lobeda. Der Fokus lag auf den Plastiken des Stadtteils.
Die Agentur bild-werk gestaltet seit fast 20 Jahren Ausstellungen und Museen. Gegründet wurde die Firma bild-werk Expo&Event GmbH1998. Michael Wienand ist Geschäftsführer, Industrie-Designer und Historiker. Mit seinem Team konzentriert er sich vornehmlich auf die Gestaltung von Dauerausstellungen für Museen mit historischen Themenstellungen. So entstanden in den letzten Jahren in kurzzeitiger Abfolge zahlreiche Museen zur Kultur- und Stadtgeschichte wie auch Regionalmuseen mit technikhistorischen oder kunstgeschichtlichen Schwerpunkten. Weitere Leistungsschwerpunkte Neben Light- und Building-Design, Kommunikationsarchitekturen, Gestaltung von Kundenzentren für Energieversorger, klassische Werbung und Marketing, Messestand-Design und Messebau sowie Gestaltung und Durchführung von Präsentationen, Tagungen, Kongressen und Jubiläumsveranstaltungen, Findet Michael Wienand immer wieder Zeit zur freien künstlerischen Gestaltung von Bildern und Plastiken. Kunst im öffentlichen Raum Immer wieder gestaltet Michael Wienand freie Schaufenster und Plätze in City-Lagen, die ansonsten verkümmern würden. Das leistet er entweder als Auftragsarbeit oder aus freien Stücken. Selbst wenn er für eine solche Gestaltung nicht entlohnt wird, gestaltet er doch immer wieder solche öffentlichen Räume, um sogenannte Duftmarken zu hinterlassen und sich und seine Kunst ins Gespräch zu bringen. So geschehen auch in der Duisburger Altstadt, in der er ein leerstehendes Einzelhandelslokal mit einigen seiner Exponate gestaltete und daraufhin bereits neue Kunden gewonnen hat. Ansonsten zählen zu seinen Kunden Museen und Institute, Städte und Gemeinden, Autohäuser und Energieunternehmen. Ein angeregtes Gespräch über die Möglichkeiten der Aufwertung von städtischem Raum am Beispiel von Leerstandsbespielung. Das Interview wurde per Telefon geführt. Eventuelle Tonstörungen bitten wir zu entschuldigen. Weitere Info: www.atelier-wienand.de www.ruhrpodcast.de www.durian-pr.de
"Geister" heißt die Ausstellung der Künstlerin Christina von Bitter, die in Bamberg in der Villa Concordia zu sehen ist. Bekannt sind ihre luftigen weißen Plastiken, jetzt stellt sie Gemälde aus. Ein Gespräch über Geister, Corona und den Urlaubseffekt des Malens. Und außerdem in unserer kulturWelt: Pointen und Slapstick: Die Neuverfilmung von "David Copperfield" / "Berührt!" - eine Schau in Bremen zeigt Kunst ohne Abstandsregeln / Düster und morbide: belgischer Symbolismus in Berlin
Welche Körperbilder zeigen sich in den Werken der Sammlung Folkwang? Wie werden Männer dargestellt, wie Frauen? Welche Rolle spielt der Körper in Plastik, Grafik und Performance? Wie lässt sich Körperlichkeit in der zeitgenössischen Kunst thematisieren? Eine Bildhauerin und eine Choreografin und Performance-Künstlerin nehmen figürliche Plastiken und Skulpturen der Sammlung in den Blick.
„Nicht was du siehst, macht ein Kunstwerk aus, sondern wie du empfindest, was du siehst.“ Diesen Satz hat die Künstlerin Kristine Talamo-Spiegel formuliert und ihn als Motto über ihr gesamtes Schaffen gestellt. Die Berlinerin, die seit längerem in der Pfalz lebt, begann ihren künstlerischen Weg mit Malerei. Mittlerweile arbeitet sie meistens plastisch und skulptural. Hinter ihrem alten Bauernhaus in Obrigheim liegt ein verwunschener großer Garten, in dem Kristine Talamo-Spiegel jetzt im Sommer viele ihrer wetterfesten Plastiken und Skulpturen aufgestellt hat.
In Wieland Försters Plastiken spiegeln sich die Erfahrungen des im Jahr 1930 Geborenen wider: Eindrücke des zerstörten Dresdens, Bilder von Misshandelten und Toten und die Lagerhaft, zu der er mit 16 unschuldig verurteilt wurde. Von Carola Wiemers und Michael Opitz www.deutschlandfunkkultur.de, Zeitfragen Hören bis: 19.01.2038 04:14 Direkter Link zur Audiodatei
Die Kunsthistorikerin Waldrudis Hoffmann, geboren in der Eifel, kam für ein Jahr nach Rom, um zu prüfen, ob die Stadt für sie etwas werden könnte. Und dann folgte sie ihrer Eingebung und ist nun 30 Jahre in Rom geblieben. „Es war meine beste Entscheidung“, sagt die Kunstführerin. In Rom führt sie interessierte Kulturtouristen, schult deren Sinne durch Sehen und macht Abdrücke von antiken Plastiken.
Holzbildhauer hatten im Mittelalter, im Barock und Rokoko ihre Blütezeit. Heute werden sie noch in den traditionellen aber auch in modernen Techniken ausgebildet. Ein Beruf für kreative Leute: Sie fertigen zum Beispiel sakrale und profane Plastiken, Möbel, Spielzeug oder Ornamente an oder restaurieren sie.
Anhören (14,3 MB, 14:49 Minuten) An der Hasenbergsteige stehen ziemlich weit oben auf einem Parkstreifen viele bunte, große Plastiken und man fragt sich, von wem sie sind und wieso sie gerade hier oben stehen? Nun, in unmittelbarer Nähe steht die Villa des Bildhauers Otto Herbert Hajek, der sie geschaffen hat. Seine Ausbildung hatte er nach dem …Weiterlesen
In der über 500-jährigen Geschichte der LMU hat sich ein beachtlicher Bestand an Kunstwerken angesammelt. In der vierten Folge von Dossier entdeckt Markus Sattler bei einem Rundgang durch das Universitätshauptgebäude, dessen Grundstein vor genau 175 Jahren feierlich gelegt wurde, nicht nur wertvolle Pretiosen aus Gold und Silber, sondern stößt auch auf interessante architektonische Elemente, Plastiken und Mosaike am Bau selbst. Den größten Teil des Kunstbestandes der LMU machen jedoch die unzähligen Gemälde verschiedenster Epochen und Stilrichtungen aus, darunter viele Originale namhafter Künstler. Auch die Arbeit einer vor kurzem eingerichteten interdisziplinären Projektgruppe, die sich der Erfassung und kunsthistorischen Einordnung sämtlicher Kunstwerke im Besitz der LMU widmet und der auch die UniGalerieLMU angehört, stellt Sattler kurz vor.