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Wir werfen einen Blick auf die verwendeten Materialien und die Geheimnisse des Kolosseums
Tanja konnte uns wertvolle Tipps für Bauherren und angehende Bauherren geben. Besonders beeindruckend ist, dass sie sagt, ihr Haus sehe aus jeder Perspektive anders aus. Sie hat uns ihre ganz besondere und emotionale Baugeschichte erzählt, die sicherlich viele Zuhörer inspirieren wird.
HAMBURG AKTUELL - Der Stadtnachrichten Podcast von Radio Hamburg und HAMBURG ZWEI
Heute sprechen wir über Denkmalschutz bei uns in Hamburg mit Kristina Sassenscheidt vom Hamburger Denkmalverein. Der setzt sich für einen stärkeren Denkmalschutz bei uns in der Stadt ein. Hamburg hat zwar eine reiche Baugeschichte, doch das gewachsene Stadtbild wird auch bedroht. Derzeit geht es viel um den Erhalt der Köhlbrandbrücke oder die SternbrückeWelche Gründe sprechen für einen Erhalt, was kann man gegen die Bedrohung von Stadtdenkmälern unternehmen und wie kann man sich engagieren? Im Ausführlichen Gespräch gibt es Antworten darauf.
Niemand kennt den Speyerer Dom besser als Hedwig Drabik. Seit fünf Jahren ist sie die Dombaumeisterin dieser Unesco-Welterbestätte.
Architekten versuchen meist, »fertige« Häuser, mithin in sich schlüssige Baukunstwerke für die Ewigkeit zu erschaffen. Aber hält dieser Anspruch der Realität stand? Sollte das überhaupt der Anspruch sein? Schließlich kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich das Bauwerk nach Fertigstellung verändert. Inspiriert durch Referenzen aus der Baugeschichte, der Kunst und der Anthropologie, hat das 2017 gegründete Atelier Kaiser Shen zu Beginn der Büropraxis verschiedene Thesen entwickelt und mit den eigenen Konzepten und Projekten gespiegelt. Entstanden ist daraus eine Ausstellung, die 2022 in der architekturgalerie am weißenhof in Stuttgart gezeigt wurde und ein begleitender Katalog. In unserem heutigen Podcast sprechen wir – Dr. Uwe Bresan und Eva Herrmann – mit Florian Kaiser und Guobin Shen darüber, welche Strategien sie mit der Definition der „unfertigen Häuser“ als Räume ohne Eigenschaften verfolgen und was das für das Weiterbauen und Umbauen sowie neue typologische Ansätze bedeutet…
Der Kölner Dom ist eine berühmte Kathedrale, die Tausende Menschen jährlich besichtigen. Doch unter dem Boden der Kirche befinden sich die Spuren einer ebenso beeindruckenden Stadtgeschichte.
Wenn wir unsere gebaute Umwelt erkunden wollen, dann helfen uns Architekturführer. Bücher, die uns den Weg weisen zu interessanten Gebäuden, die uns aufklären über Baugeschichte und Gestaltung. Eine besondere Reihe von Architekturführern für Frankfurt und Umgebung erscheint seit Jahren im Junius Verlag. Sie nimmt - beginnend mit den 1950er Jahren - immer ein Jahrzehnt in den Blick, rückt subjektiv ausgewählte Architekturen in den Fokus und schärft unseren Blick für handwerkliche und gestalterische Details. Christoph Scheffer spricht darüber mit dem Herausgeber Wilhelm Opatz. (Foto: Georg Dörr)
Heute bin ich zu Gast in einem Haus in der Alservorstadt, dem Billrothhaus. Ich bin vom Alten AKH herübergekommen, so wie die Gründungsmitglieder dieses ursprünglich sehr exklusiven Vereins, der hier seit 130 Jahren seinen Sitz hat: die Gesellschaft der Ärzte in Wien. Das zweigeschossige Haus ist von außen eher unscheinbar. Dann gehe ich durch das Foyer, und es fühlt sich an, als wäre ich in einem Palais der Ringstraßen-Epoche. Tatsächlich hat hier aber niemand gewohnt, das Billrothhaus war ein Debattierclub der Ärzte-Elite. Über die Baugeschichte wissen aber diese beiden Herren mehr: Der Historiker Dr. Hermann Zeitlhofer und der Verwaltungsdirektor des Hauses Mag. Gerald Thalhammer.
Was brannte diese Woche in der Popkultur? Mit unserem Washington-Korrespondenten Vladimir Balzer und der Publizistin Ines Schwerdtner blicken wir auf KI in Hollywood, die queere RTL-Datingshow "Princess Charming" und den Umgang mit DDR-Baukultur.Schwerdtner, Ines; Balzer, Vladimirwww.deutschlandfunkkultur.de, KompressorDirekter Link zur Audiodatei
KAP Podcast über Kunst, Kultur, Architektur, Wissenschaft und Forschung
Der spanische Architekt Manuel Martinez arbeitet für eine internationale Entwicklungsorganisation. Fünf Jahre hat er im Sudan verbracht und die dortige bauliche Infrastruktur für die MitarbeiterInnen entworfen und errichtet. Dafür arbeitete er mit ProduzentInnen vor Ort und griff auf lokale Baumaterialien zurück. Wir sprechen mit Manuel über die Lücke in der Baugeschichte des Sudan, warum er Quartiere wie eine Klosteranlage denkt und über die Bedeutung des öffentlichen Raums. KAP Podcast website: https://www.kapture.ch Manuel Martinez website: https://www.ee-estudio.com Foto: Manuel Martinez
KAP Podcast über Kunst, Kultur, Architektur, Wissenschaft und Forschung
Dr. Verena Konrad ist Direktorin des Vorarlberger Architektur Instituts im österreichischen Dornbirn. Die Vermittlung von Architektur, Baukultur und Baugeschichte ist ihr ein besonderes Anliegen. Wir sprechen mit Verena Konrad, wie qualitätsvolle Architektur gelingen kann, über die Rolle von Politik und Verwaltung und über die Bedeutung von Architektur für das Gemeinwohl. KAP Aktuelle Ausstellung „Mehr als gewohnt“, bis 1. April: https://v-a-i.at/ausstellungen/mehr-als-gewohnt Fotos der Ausstellung: Darko Todorovic https://www.v-a-i.at https://www.instagram.com/vai_architektur_institut
Der Kölner Dom ist das meistbesuchte Bauwerk in Deutschland. 6 Millionen Menschen kommen jedes Jahr, um dieses gotische Prachtwerk zu bewundern. Er hat eine einzigartige Baugeschichte von 632 Jahren und beherbergt die Gebeine der Heiligen Drei Könige.
Bedarf oder Wunsch - das ist in dieser Folge die Frage. Sobald in euch der Wunsch nach einem eigenen Haus wächst, solltet ihr euch Gedanken über euren Bedarf machen und lernen, diesen von euren Wünschen zu unterscheiden. Das gilt für alle Bauherren - egal ob privat, gewerblich oder öffentlich. In dieser Folge philsophiere ich mit meinem Gast Architekt Roland Koser - worin sich Bedarf und Wunsch unterscheiden und was Bedürfnisse sind - inwiefern die Bedarfsdefinition die Kosten steuert - wie man als Bauherrschaft rausfindet, was man eigentlich braucht - und was es mit dem sozialen Druck auf sich hat. Außerdem gibt es noch eine kleine Insidergeschichte aus der Baugeschichte der Elbphilharmonie. Ich wünsche euch viel Spass beim Zuhören! Eure Kittybob
Die Untersuchungskommission PUK des Basler Grossen Rats übt in ihrem Bericht zur pannenreichen Baugeschichte des Biozentrums scharfe Kritik am Regierungsrat. Allgemein rügt sie eine ungenügende Planung, eine Vernachlässigung der Aufsicht sowie ein unklares Prozedere bei den Mehrkosten. Ausserdem: * Amag übernimmt Helion * Berner Kantonsparlament will Hilfen für Bäuerinnen in Not Weitere Themen: - Basler PUK zum Biozentrum: Scharfe Rüge an Regierung
Im 9. Jahrhundert wurde in Köln eine prächtige Kathedrale gebaut. Der Vorgänger des heutigen Kölner Doms in Form einer karolingischen Basilika. Alles über dieses romanische Bauwerk, einschließlich zweier Legenden, ist diesmal der Hauptteil dieser Episode.
In jeder Ecke alter Gebäudekomplexe steckt eine Geschichte. Viele dieser Geschichten tauchen erst auf, wenn man tief eintaucht in die Gebäudestruktur, beispielsweise im Zuge umfangreicher Renovierungsarbeiten. Da stößt man z.B. Säbel, Granaten oder riesige unterirdische Zisternen - so zumindest im Kloster und Krankenhaus der Elisabethinen in Wien-Landstraße.
Bei einem Spaziergang rund um den Dom in Magdeburg habe ich einige nette kleine Geschäfte entdeckt, die mich wirklich entzückt haben. Am meisten das "Fabularium" allein das Wort, dann die hübsche Fassade und klein aber fein wirkende Auslage haben mir Herz und Seele erfreut. "Fabularium– Fachgeschäft für wohlsortierte Buchstaben" welch ein so anderer Ausdruck für einen schnöden Buchladen. Fabulieren im Sinn von erzählen, dichten, ausmalen, plaudern ergibt eine schöne Beschreibung dessen, was in den ausliegenden und angebotenen Büchern geschrieben ist. Und wer Bücher liebt, wird meine Freude daran verstehen. Unsere anschließende Domführung hat dann außen herum begonnen und mit sachkundigen Hinweisen konnte man gut die verschiedenen Bauetappen und sogar Baustile und Veränderungen der Konzeption und Ausführung des Baues erkennen. Und beeindruckend für mich war der Spaziergang durch den Kreuzgang. In jeder Ecke, in der man den rechten und linken Gang sehen konnte, konnte man die Weiterführung und Entwicklung des Baustils vom romanischen zum gotischen hin deutlich erkennen. Von 1209 bis 1520 dauerte der Bau und alle neuen Einflüsse in Architektur, Kunst und kirchlichem Leben, Glauben und Denken flossen in diesen Bau ein. Eine, eigentlich so nebenbei fallengelassene Bemerkung des Priesters, der uns geführt hat, hat mich dann sehr beschäftigt. "Immer hat sich die Kirche verändert und immer hat sich ihr äußeres und inneres Bild von dem prägen lassen, was in der Zeit geschah und wie Menschen ihr Leben und ihren Glauben gesehen, gelebt und niedergeschrieben haben – nur wir heute denken immer, die Kirche wäre fertig und nichts müsse sich mehr ändern." Das war nicht fabuliert – nicht fantasiert, erzählt, erfunden, ausgemalt, erdichtet oder ausgeplaudert. Es war eine Feststellung, die ein tiefes Ringen und die große Sorge um die Kirche heute deutlich gemacht hat. Früher in der Baugeschichte dieses Domes, waren es Kaiser und Könige, Fürsten und Heerführer, die die Geschicke der Menschen und der Kirche bestimmt haben. Und sehr wenig ist in den großen Geschichtsschreibungen der Völker von den einzelnen Menschen, von den glaubenden Männern und Frauen der Kirchen die Rede. Und heute? Gerade in dieser Zeit des Ukrainekrieges, der großen Flüchtlingswelle aus diesem Land zu uns wird mir deutlich, dass alle, die, die sich um die Geflüchteten, die Frauen und Kinder, die Alten und Kranken ganz uneigennützig kümmern, die Gestalt unseres Landes und unserer Kirche mal wieder sehr offensiv verändern. Nicht fabulieren und reden, nicht ausdiskutieren und Papiere und Leitlinien erarbeiten, sondern anpacken, helfen, Not lindern, Menschen aufnehmen, ein Dach überm Kopf geben, Sprache beibringen und Sicherheit geben. Lieben eben und barmherzig sein.
111 Kilometer Akten. Der offizielle Podcast des Stasi-Unterlagen-Archivs
Das Stasi-Unterlagen-Archiv ist in Berlin an einem historischen Ort untergebracht: in der ehemaligen Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit. Dieser Ort ist heute auch ein "Campus für Demokratie". Christian Halbrock, Historiker im Stasi-Unterlagen-Archiv, war im Januar 1990 selbst Besetzer der Stasi-Zentrale. Seine Führung durch den zentralen Innenhof gibt uns einen Einblick nicht nur in die Baugeschichte des MfS.
Für den Österreichischen Denkmalschutz ist das Burgenland im Hinblick auf die moderne Architektur der Zwischenkriegs- und der Nachkriegszeit eines der spannendsten Bundesländer in ganz Österreichs. Vermutlich ist es sogar das Bundesland mit den meisten Bauten aus dieser Zeit. Zum 100. Geburtstag des Burgenlandes haben sich deshalb auch die obersten Denkmalschützer des Landes mit Experten der modernen Baugeschichte zu einer Fachtagung getroffen. Mehr dazu von meiner Kollegin Gabi Schiller.
Themen u.a.: Sprachpolitik - ein Thema im Wahlkampf?; Architektur-Initiative "Bauhaus der Erde", Buch über "Wagnisse" in der Baugeschichte, Ein Gedicht: Das Rosen-Innere von Rainer Maria Rilke, Dortmund plant Denkmal für Gastarbeiter, Kommentar: Kultur im Infektionsschutzgesetz nur ein Randthema, Moderation: Rebecca Link
Sie ist die größte Universalbibliothek Deutschlands, ihr Zuhause das größte historische Gebäude in Berlin-Mitte: die Staatsbibliothek Unter den Linden 8. Über die unendliche Baugeschichte, aber auch ihrer Lieblingserwerbung erzählt die Architektin und Direktorin der Staatsbibliothek Barbara Schneider-Kempf Inforadio-Wissenschaftsredakteur Thomas Prinzler.
Eine lange Baugeschichte geht zu Ende: Seit der Wende wurde das Gebäude der Staatsbibliothek Unter den Linden grundsaniert und rekonstruiert – während des laufenden Bibliotheksbetriebs. Nun wird es virtuell eröffnet. Von Thomas Prinzler
Sieben Mal musste die Eröffnung des Berliner Flughafens verschoben werden. An diesem Wochenende nimmt er nun endlich den Betrieb auf. Eine Analyse. 00:05:49 Aus Neu macht Alt. So könnte man wohl die jahrzehntelange Baugeschichte des Hauptstadtflughafens Berlin Brandenburg überschreiben. Denn der Spatenstich war bereits im Jahr 2006. Aufgrund etwaiger Baumängel und anderer Pannen findet die Eröffnung nun nach 14 Jahren und mit über acht Jahren Verspätung am morgigen Samstag, dem 31. Oktober, statt. Berlin-Korrespondentin Silke Kersting zieht Bilanz und erörtert, wie ein derartiges Baudebakel überhaupt zustande kommen konnte. 00:15:19 Außerdem: Nach all den Baupannen und den finanziellen Belastungen stellt sich vor allem die Frage, ob der BER all die Mühen wert ist. Brauchte Berlin überhaupt einen neuen Flughafen? Die Antwort darauf hat Handelsblatt-Luftfahrtexperte Jens Koenen. Im Interview spricht er über Herausforderungen und Chancen der Flughafenbetreiber und die Bedeutung des BER für den Flugverkehr. Wenn Sie Anmerkungen, Fragen, Kritik oder Lob zu dieser Folge haben, schreiben Sie uns gerne per Email an today@handelsblatt.com. *** Weitere Informationen zu unserem Newsletter Inside Geldanlage finden Sie hier: https://www.handelsblatt.com/geld
Der Kölner Dom ist die meistbesuchte Sehenswürdigkeit in Deutschland – über 6 Millionen Besucher*innen im Jahr 2019 – und gehört mit dem Dreikönigsschrein zu den bedeutendsten Wallfahrtskirchen in Europa. Sebastian Kiefl, Student im Master „Christentum in Kultur und Gesellschaft“ und der Musikwissenschaft, gibt einen Überblick über die Baugeschichte der gotischen Kathedrale und ihrer Vorgängerbauten, die bis in römische Zeit reicht. lh Folge direkt herunterladen
Wie sehen gebaute Beispiele aus, die den Gedanken der Circular Construction bereits umsetzen? Die neue Firmenzentrale der Triodos Bank im niederländischen Zeist hat den Anspruch, später wieder vollständig zerlegbar zu sein und hat alle verbauten Materialien in einem Material Passport dokumentiert. Die Integration der Natur und Umwelt spielt bei der gesamten Gebäudekonzeption sowohl bei der Material- und Baustoffwahl als auch der Rücksichtnahme auf die natürliche Umgebung eine essentielle Rolle. In Episode #10 der Serie Baustelle Bauwesen Bauwerke spricht Angela Feldmann hier über dieses beeindruckende Gebäude unserer zeitgenössischen Baugeschichte. Das Konzept ist einzigartig und steht für den Zeitgeist des 21. Jahrhunderts, so sieht es jedenfalls Baustelle Bauwesen. Wenn ihr noch weitere Infos zum headquarter der Triodos Bank haben wollt, dann findet ihr unten einige Links. Viel Spaß beim Zuhören. Wenn euch diese Episode gefallen hat, dann hinterlasst doch ein Kommentar, meldet euch bei uns auf der Homepage oder schreibt uns bei Instagram. Wir freuen uns! Und wenn euch das was wir machen so gut gefällt, dann unterstützt uns doch mit einem kleinen Paket auf unserem Steady. Damit könnt ihr nämlich garantieren, dass wir euch auch in Zukunft mit den wichtigen Themen der Baustelle Bauwesen beliefern. Danke! Links: Triodos, Edge.Tech, Bilder Bauprozess
http://www.architektur-podcast.de/wp-content/uploads/2014/07/Glaeserner-Pavillon.mp3 Audio-Podcast: 8:04 min Kennen Sie… den gläsernen Pavillon? Die gläserne Etage inmitten steinerner Fassaden aus der Gründerzeit fällt sofort ins Auge, wenn man sich vom Bahnhof in Richtung Innenstadt bewegt. Was einst als Schandfleck angesehen wurde, steht heute unter Denkmalschutz und steht leer. Es ist eines der wenigen stadtbildprägenden Bauten Triers aus den fünfziger Jahren – zumindest der obere gläserne Teil. So vielschichtig die Baugeschichte des Eckhauses an der Theodor-Heuss-Allee zur Göbenstraße ist, so unterschiedlich waren auch die Nutzungen der auffälligen Architektur. Je nach Bedarf wurde hier während der letzten 120 Jahre angebaut, verändert oder belassen, ganz nach Zeitgeschmack und Notwendigkeit. Die spitzwinklige Ecke zwischen der Hauptverbindung vom Bahnhof in Richtung Innenstadt und der hier einmündenden Göbenstraße ist zur Entstehungszeit ein privater Garten. Mit dem Bau des wilhelminischen Hauptbahnhofs 1878 wird auch die damals so genannte Bahnhofsstraße beziehungsweise Nordallee angelegt, an der mehrstöckige repräsentative Geschäfts- und Bürgerhäuser entstehen. Viele Häuser besitzen einen Vorgarten und der des Eckhauses aus dem Jahr 1880 fällt besonders groß aus. Mit einer umfassenden Mauer und einem großen Gartentor wirkt der des Hauses Nr. 18 fast wie ein kleiner Park am Rande der Straße, wie eine Postkarte aus dem frühen 20. Jahrhundert zeigt. Das im Besitz der Sparkasse befindliche Haus wird 1926 von einer Trierer Familie gekauft, die das gründerzeitliche Haus mit dem auffälligen Zeltdach eingreifend umbaut. Die Familie stockt das Haus um eine Etage auf, darf die Höhe des Gebäudes aber nicht vergrößern. Heute zu sehen ist nur noch die oberste Spitze des Daches, welches auf der niedrigen zweiten Etage ruht, die eher wie von einem Flachdach bedeckt wirkt. Auffälliger als die Ausweitung in die Höhe ist jedoch der Anbau, der seit 1932/33 den Garten verdrängt. Hier lassen die Besitzer – ein moderner und architekturbegeisterter Werbetreibender und seine Frau, eine Fotografin – einen polygonalen Eckladen anbauen. Engagiert wird das Trierer Architekturbüro Brand und Mertes, welches kurz vorher, 1929 bis 1931, das dem Neuen Bauen verpflichtete Stadtbad mit der Klinkerfassade an der Südallee errichtet hat. Der Pavillon mit elf großflächigen Fenstern sollte als Café dienen, das Flachdach als Dachterrasse. Diesen Zweck erfüllt der Bau jedoch nur einmalig während der Heilig-Rock-Wallfahrt 1933, als das Gebäude mitten auf dem Pilgerweg zwischen St. Maximin und dem Dom liegt. Direkt auf der Spitze der Kreuzung entsteht passend dazu ein Kiosk, in dem bis zum zweiten Weltkrieg Obst, Schokolade und Zeitungen feilgeboten werden. In der Folge wechseln die Besitzer des Untergeschosses häufig, genutzt wird der Raum unter anderem als Elektrofachgeschäft, Versicherung oder auch für Büroräume der Stadt Trier. Während der letzten Kriegsjahre ist hier eine Buchhandlung, nach 1945 nutzt eine Persil-Vertretung den Anbau, der nach Kriegsschäden 1949 wieder instandgesetzt wird. 1950 schließlich zieht die Firma Gebr. Reichert in das Erdgeschoss und ist für Generationen das Spielwarengeschäft in Trier. Die Firma verkauft auch Kinderwagen, Korbwaren, Korbmöbel, Kinderbetten sowie Gartenmöbel, Boote und Zelte, wie ein Briefbogen wirbt. Aufgrund des breiten Warenangebots reicht die Verkaufsfläche von 145 Quadratmetern schnell nicht mehr aus. 1956 lassen die Inhaber im Stil der Zeit eine Etage auf das Erdgeschoss setzen. Ausführender Architekt ist der Trierer Willi Haufs. Er nimmt die Grundmauern des Anbaus aus den frühen dreißiger Jahren, um hier ein typisches 50er-Jahre Element zu ergänzen, ein einziges auskragendes gläsernes Schaufenster. In seinem Bauantrag an die Trierer Baupolizei macht er auch einen ästhetischen Ansatz geltend: „Die Aufstockung dürfte auch städtebaulich zu begrüßen sein,
Was da alles vorher war – Im frisch renovierten Kulturcasino Archäologe und Bauforscher Armand Baeriswyl über die Baugeschichte auf dem Grundstück zwischen Münster und Casino. Eine Radioreporterin reist durch acht Jahrhunderte bernischer Baugeschichte, besucht Baustellen und Bauwerke, die für Berns Stadtentwicklung und-charakter eine wichtige Bedeutung hatten. Diese Folge spielt in der Altstadt Berns. Um den […]
O sole mio bella acqua Auf der Baustelle des Lenbrunnens 1250 gehört Giovanni aus Bergamo zu den frühen ‚Gastarbeitern‘ auf bernischen Baustellen. – Eine Radioreporterin reist durch acht Jahrhunderte bernischer Baugeschichte, besucht Baustellen und Bauwerke, die für Berns Stadtentwicklung und-charakter eine wichtige Bedeutung hatten. Diese Folge spielt in der Altstadt Berns. Um den genauen Standort […]
Wenn BKW will, steht alles still – Auf der Baustelle der BKW Bildhauer Karl Hänny will auf seinen Sandsteinfresken Wesen und Wunder der Elektrizität veranschaulichen. Eine Radioreporterin reist durch acht Jahrhunderte bernischer Baugeschichte, besucht Baustellen und Bauwerke, die für Berns Stadtentwicklung und-charakter eine wichtige Bedeutung hatten. Diese Folge spielt in der Altstadt Berns. Um den […]
Schwanengesang Am Bernabrunnen vor dem Bundeshaus trauert der frustrierte Brunnenwart 1863 seinem Werkhof nach, der dem Bundeshaus weichen musste. Eine Radioreporterin reist durch acht Jahrhunderte bernischer Baugeschichte, besucht Baustellen und Bauwerke, die für Berns Stadtentwicklung und-charakter eine wichtige Bedeutung hatten. Diese Folge spielt in der Altstadt Berns. Um den genauen Standort zu finden und die […]
Korn und Wein statt Münzen Im Kornhaus 1720: Der Kornschipper lebt mehr schlecht als recht von seiner eintönigen Arbeit – Abwechslung bringt ihm Felix. Eine Radioreporterin reist durch acht Jahrhunderte bernischer Baugeschichte, besucht Baustellen und Bauwerke, die für Berns Stadtentwicklung und-charakter eine wichtige Bedeutung hatten. Diese Folge spielt in der Altstadt Berns. Um den genauen […]
Hoch lebe König Sigismund Ein deutscher Ehrengardist beim Empfang des Kaisers in Bern erklärt der aufgebrachten Reporterin die Herrschaftsverhältnisse. Eine Radioreporterin reist durch acht Jahrhunderte bernischer Baugeschichte, besucht Baustellen und Bauwerke, die für Berns Stadtentwicklung und-charakter eine wichtige Bedeutung hatten. Diese Folge spielt in der Altstadt Berns. Um den genauen Standort zu finden und die […]
Wer zahlt wird selig In der Französischen Kirche bedient sich Frère Humbert, ein Dominikanermönch aus dem Welschland, beim Bau seines Klosters 1296 merkwürdiger Ressourcen. Eine Radioreporterin reist durch acht Jahrhunderte bernischer Baugeschichte, besucht Baustellen und Bauwerke, die für Berns Stadtentwicklung und-charakter eine wichtige Bedeutung hatten. Diese Folge spielt in der Altstadt Berns. Um den genauen […]
Die Filialkirche zum heiligen Valentin in Ruhpolding-Zell ist ein Kleinod mittelalterlicher Kunst, deren Baugeschichte bereits um 1200 fassbar wird. Besonders wertvoll sind die drei denkmalgeschützten Glocken im Spitzgiebelturm.
Werden Sie Tester! Diesmal nicht für überflüssige Klein-Produkte überflüssiger Hersteller, sondern für etwas ganz Großes: den Flughafen BER. Vielleicht zählen Sie dann einmal zu jenem ehrenwerten Personenkreis, der einst von sich sagen kann: ICH habe mitgeholfen, das größte Debakel der bundesdeutschen Baugeschichte zu Ende zu bringen. Eine Glosse von Gabi Kautzmann.
In der aktuellen Folge berichtet der Bauhaus.Podcast über verschiedene Ausstellungsprojekte, die zum Start ins Weimarer Bauhaus-Jubiläumsjahr Anfang April eröffnen. Die Bauhaus-Universität nutzt die Feierlichkeiten zur Bauhaus-Gründung auch, um auf ihre eigene Geschichte zurückzublicken und aktuelle Projekte vorzustellen. Dafür wurden unter anderem drei große Ausstellungen initiiert und gefördert. Das Bauhaus Studio 100, das IMAGINARY BAUHAUS MUSEUM und die Reihe »Schaufenster Bauhaus 100« in Berlin. Eines haben alle Ausstellungen gemeinsam: Gezeigt werden zeitgenössische gestalterische und künstlerische Positionen aus fast 23 Jahren Bauhaus-Universität. Die Macherinnen und Machern der drei Ausstellungsprojekte berichten darüber, was es in ihren Ausstellungen zu entdecken gibt, aber auch, was die heutige Bauhaus-Universität eigentlich ausmacht. Gibt es so etwas wie einen Bauhaus-Geist auch heute? Welche Bedeutung hat der historische Vorgänger? Und welche Rolle spielt dabei eigentlich Weimar? Außerdem bieten wir in dieser Folge Einblicke in die Audiowalk-App »Wo ist Walter?« Die App ist innerhalb des Bauhaus.Semesters in einem Projekt der Professuren Experimentelles Radio und Denkmalpflege und Baugeschichte entstanden. Die Studierenden produzierten eigens für das Jubiläum Hörstücke mit vielen Informationen rund ums Weimarer Bauhaus und seine Gründungsgebäude, unterlegt mit atmosphärischen Sounds. Die App steht ab sofort in den Stores für IOS- und Android-Geräte zum Download bereit.
Das kulturelle Welterbe, also die Zeugnisse menschlicher Tätigkeit der Vergangenheit, sind ein wesentlicher Bestandteil unserer Geschichte, unserer Identität und damit auch unserer Zukunft. Die Stätten des materiellen kulturellen Welterbes sind derzeit weltweit durch Kriege, politischen und religiösen Fanatismus, Naturkatastrophen, Klimawandel, Urbanisierung oder Tourismus bedroht. Wie können Kulturdenkmäler geschützt und bewahrt werden? Was können moderne digitale Methoden bei der Rekon-struktion zerstörter Kulturgüter leisten? Was ist zu beachten, wenn einmal zerstörte kulturelle Zeugnisse wieder rekonstruiert werden, was geht trotz oder gerade wegen der Rekonstruktion verloren? Und wer bestimmt überhaupt angesichts der Fülle des bedrohten Kulturgutes, was bewahrt werden soll? Es diskutieren Prof. Dr. Horst Bredekamp (Kunstgeschichte an der Humboldt Universität und Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften), Dr. Susanne Krömker (Leiterin der Arbeitsgruppe "Visualisierung und Numerische Geometrie" am Interdisziplinären Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen der Universität Heidelberg) und Prof. Dr. Hans-Rudolf Meier (Denkmalpflege und Baugeschichte an der Bauhaus-Universität Weimar). Moderiert wird das Gespräch Prof. Dr. Friederike Fless (Präsidentin des Deutschen Archäologischen Instituts). Den Originalbeitrag und mehr finden Sie bitte hier: https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de/zerstoertes_weltkulturerbe._reale_oder_virtuelle_rekonstruktion?nav_id=7790
Das kulturelle Welterbe, also die Zeugnisse menschlicher Tätigkeit der Vergangenheit, sind ein wesentlicher Bestandteil unserer Geschichte, unserer Identität und damit auch unserer Zukunft. Die Stätten des materiellen kulturellen Welterbes sind derzeit weltweit durch Kriege, politischen und religiösen Fanatismus, Naturkatastrophen, Klimawandel, Urbanisierung oder Tourismus bedroht. Wie können Kulturdenkmäler geschützt und bewahrt werden? Was können moderne digitale Methoden bei der Rekon-struktion zerstörter Kulturgüter leisten? Was ist zu beachten, wenn einmal zerstörte kulturelle Zeugnisse wieder rekonstruiert werden, was geht trotz oder gerade wegen der Rekonstruktion verloren? Und wer bestimmt überhaupt angesichts der Fülle des bedrohten Kulturgutes, was bewahrt werden soll? Es diskutieren Prof. Dr. Horst Bredekamp (Kunstgeschichte an der Humboldt Universität und Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften), Dr. Susanne Krömker (Leiterin der Arbeitsgruppe "Visualisierung und Numerische Geometrie" am Interdisziplinären Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen der Universität Heidelberg) und Prof. Dr. Hans-Rudolf Meier (Denkmalpflege und Baugeschichte an der Bauhaus-Universität Weimar). Moderiert wird das Gespräch Prof. Dr. Friederike Fless (Präsidentin des Deutschen Archäologischen Instituts). Den Originalbeitrag und mehr finden Sie bitte hier: https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de/zerstoertes_weltkulturerbe._reale_oder_virtuelle_rekonstruktion?nav_id=7790
Der Beruf wird bundesweit nur in zwei Schulen ausgebildet - in Berlin und in Nordrhein-Westfalen. Die Auszubildenden lernen Baugeschichte, Denkmalrecht und mit Planungsprogrammen umzugehen. In Praktika üben sie verschiedene handwerkliche Techniken ein.
Aufzeichnung vom Samstag, 09.11.13
Aufzeichnung vom Samstag, 09.11.13
Fakultät für Geschichts- und Kunstwissenschaften - Digitale Hochschulschriften der LMU
Die Forschungslage zu den Chorgestühlen der Neuzeit in Süddeutschland war bisher verhältnismäßig dünn. Einen allgemeinen, groben Überblick brachte 1928 Rudolf Busch mit seinem Werk „Deutsches Chorgestühl in sechs Jahrhunderten“. Der Abschnitt über Renaissance, Barock, Rokoko und Klassizismus umfasst vier Seiten (!). Die späteren allgemeinen Beiträge gehen nicht über das Werk Buschs hinaus: der Artikel „Chorgestühl“ im Reallexikon der Deutschen Kunst von Martin Urban von 1954 und das vergleichsweise reich illustrierte Büchlein „Chorgestühle“ von Herbert Schindler von 1983. Mittlerweile sind zu einigen wenigen süddeutschen Gestühlen und Gruppen Forschungsbeiträge erschienen. Eine umfassende Gesamtdarstellung fehlte bislang. Die Arbeit basiert auf einer breit angelegten Erhebung. Der Arbeitskatalog umfasste ca. 750 Objekte in ganz Bayern und großen Teilen Baden Württembergs. Diese wurden zum allergrößten Teil von mir aufgesucht und fotografiert, die wichtigeren auch nach Umbauspuren und in ihren Grundmaßen dokumentiert. In der Endfassung umfasst der Katalog nur noch um 280 Chorgestühle. Die Auswahl wurde nach Kriterien der Qualität und der Repräsentativität getroffen. Schon schnell stellte sich noch während der Phase des Sammelns heraus, dass nicht nur ein beträchtlicher Teil der anspruchsvollen Gestühle bislang nur in ihren Grunddaten erforscht war, sondern dass die Angaben, die zu einem Teil dieser Gestühle in den maßgeblichen Publikationen (Kunsttopographische Literatur) zu finden sind, revidiert werden müssen. Diese Situation machte es notwendig, den Einzeluntersuchungen den Vorrang einzuräumen. Die meisten wurden als eigenständige Fallstudien behandelt (13 an der Zahl, wobei jeweils mehrere zusammengehörende Objekte besprochen sind), andere mussten als umfangreiche Katalogeinträge aufgenommen werden. Die Auswertung des Katalogs und der Fallstudien ist in den Kapiteln 4 bis 7 dargestellt: die ordensspezifischen Merkmale der Chorgestühlsanlagen, die ikonographischen Programme, die übertragene Funktion und praktische Nutzung sowie die Entwicklung der Formen. Letzteres ist als Stilkunde der Chorgestühle das zentrale Kapitel. Wichtige neue Erkenntnisse bringt in diesem allgemeinen Teil besonders das Kapitel zu den ordensspezifischen Besonderheiten. Das Ermitteln spezifisch innerhalb bestimmter Orden vorherrschender Merkmale war aufgrund der umfassenden Erhebung möglich. Zugleich bedurfte es aber bei einer beträchtlichen Zahl von Chorgestühlen, worunter gerade einige der größeren und bedeutenderen, der Klärung der Baugeschichte, die bei den meisten davon noch nie analysiert oder auch nur beachtet worden war. So ist ein wichtiger Bereich, in dem viele Gestühle umgebaut wurden, das westliche Ende mit den abgewinkelten kurzen Flügeln, an denen sich die Stallen des Abtes und des Priors befinden (ein Relikt aus der mittelalterlichen Abtrennung der Mönchschöre durch einen Lettner). Erhalten sind diese Flügel, die sich wie Kulissen trennend in den Raum schieben, häufig bei den Zisterziensern, und für diesen Orden liegt auch eine schriftliche Fixierung im „Rituale Cisterciense“ vor. Erstaunlich, dass trotzdem bei zwei der bedeutendsten bayerischen Zisterzienserklöster, Waldsassen und Fürstenfeld, der Querflügel noch zur Zeit der Klöster aufgegeben wurde: in Waldsassen wohl schon während der Bauzeit des Gestühls um 1696, vielleicht aber auch erst bei einem Umbau um 1720/25, in Fürstenfeld um 1762 (das Gestühl stammt von 1720-34). Häufiger wurden die westlichen Querflügel erst im Klassizismus oder nach der Säkularisation entfernt. Unbeachtet war die Beliebtheit dieser Disposition beim Orden der Prämonstratenser: Hier wurde er bei einer Reihe bedeutender Gestühle (die vier oberschwäbischen Klöster des Ordens) noch im 18. Jahrhundert erheblich reduziert oder ganz entfernt, welches bisher unbekannt war. Ebenfalls unbekannt, bzw. in einem rezenten Forschungsbeitrag falsch dargestellt, war die Verbindlichkeit eines anderen typischen Merkmals im besonders strengen Orden der Kartäuser: Dieser pflegte neben der abgewinkelten Gesamtanlage auch die Disposition als Zellengestühl (Abtrennung der einzelnen Stallen durch Hochwangen oberhalb der Accoudoirs). Bei zwei bedeutenden Kartäusergestühlen (Mainz und Astheim) wurde durch falsche Rekonstruktionsvorschläge (in Beiträgen von Möbelrestauratorinnen!) die ursprüngliche Zugehörigkeit der Hochwangen nicht erkannt, woraufhin für diesen Orden neben der Zellenform die Existenz der offenen Form angenommen wurde. Dies sind nur die beachtenswertesten Fälle von neuen Erkenntnissen, die durch die technologisch-bauanalytische Herangehensweise gewonnen werden konnten. Ein ordensspezifischer Typus, der aufgrund der breiten Erfassung dargestellt werden konnte, sind die hinter dem Hochaltar gelegenen Psallierchore bei den Bettelorden. Ein nicht ordensgebundener Typus sind Gestühlsanlagen, bei denen der Hochaltar in einen vorderen Teil am Choreingang, nämlich Mensa und Tabernakel, und das Retabel im östlichen Chorschluss getrennt ist. Der (unsichtbare) Mönchschor ist hier gewissermaßen räumlich mit dem Hochaltar verquickt. Hier stellt sich besonders die Frage nach der zeremoniellen Bedeutung des Chorgestühls. Die Thematik der Inszenierung des Konvents oder besonders seiner Oberen lässt weitere Forschung sehr wünschenswert erscheinen – aufgrund der Erfassung der Denkmäler ist vor einer voreiligen Überbewertung der zeremoniellen Funktion zu warnen. So lassen sich für die für bestimmte Klöster angenommene Umkehrung der Sitzordnung zum Zwecke der besseren Inszenierung des Abtes in der Nähe des Hochaltars mehr Gegenbeispiele als Belege anführen. Neben solchen Erkenntnissen, die allgemeine Bedeutung für die Gattung der Chorgestühle haben, konnten zu zahlreichen individuellen Objekten wesentliche neue Erkenntnisse gewonnen werden. So konnten einige der bedeutenderen Denkmäler zu eng verbundenen Gruppen zusammengestellt werden (Werkstätten, Vorbild und Nachfolger), in einigen Fällen mussten Datierungen revidiert werden. An Erkenntnissen, die für die Geschichte der Schreinerkunst allgemein von Bedeutung sind seien exemplarisch genannt: die Verbindung der Möbelentwürfe Friedrich Sustris’ (München St. Michael) mit der Kunst seines Lehrers Giorgio Vasari, und die Zuschreibung des vorzüglichen, bislang völlig unbeachteten Kaisheimer Chorgestühls an die Schreinerwerkstatt des Augsburger Dominikanerklosters (um 1720), die mit dem Namen Valentin Zindter verbunden ist. Ein näheres Eingehen auf die einzelnen Fallstudien und auf den Katalog würde hier zu weit führen. Neue Erkenntnisse wurden hauptsächlich auf dem Wege des stilistischen Vergleichs und der Analyse bauarchäologischer Befunde erlangt. Was schriftliche Quellen anbelangt, gaben die veröffentlichten meist genügend Aufschluss, sodass ein Nachforschen in unveröffentlichten schriftlichen Quellen sich in den meisten Fällen erübrigt hat. Für ein wichtiges Objekt, Fürstenfeld, konnten für die bisher unklare Datierung mit Erfolg historische Quellen ausgewertet werden. Im Allgemeinen stand die Wahrscheinlichkeit, irgend etwas Relevantes zu finden, in keinem akzeptablen Verhältnis zum Aufwand. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf den Denkmälern, und zwar einerseits auf der breiten Erhebung, andererseits auf den Einzeluntersuchungen. Neben der stilistischen Methode als genuin kunsthistorische Herangehensweise steht die technologische Bauanalyse, die in den denkmalpflegerischen Bereich verweist.