Trends und Hintergründe aus der Kulturszene
Seit Jahren soll es von der Decke tropfen, Waschbären sollen in den Wänden nisten - und Student*innen außerhalb der Kernzeiten zum Pinkeln in den Park gehen müssen. Und das an einer der renommiertesten und größten Kunsthochschulen Deutschlands, der Kunsthochschule Kassel (KhK), Wiege der bedeutenden Weltkunstausstellung documenta. Vor kurzem erreichte ein Protestbrief der Hochschulbelegschaft den hessischen Kunst- und Kulturminister Timon Gremmels. Die Überschrift: „Wir haben nichts mehr herzugeben“. Doch die Sparzwänge durch den nun zwischen dem Land und seinen 14 Hochschulen geschlossenen Hochschulpakt 2026-2031, in dem die Ziele und Finanzierung der Hochschulen für die nächsten fünf Jahre festgeschrieben sind, werden auch die Kunsthochschule Kassel treffen. Das führte auch zu einem lautstarken Protest von Studierenden und Lehrenden bei der alljährlichen „Rundgang“-Ausstellung am letzten Juli-Wochenende. Die Künstler und Lehrenden der Kunsthochschule Kassel, Bjørn Melhus und Joel Baumann, im Gespräch über den Protest, die Ursachen der Probleme und mögliche Lösungen. Von Tanja Küchle.
Im Internet wird unglaublich schnell und viel beleidigt. Oft werden auch einzelne Personen wüst beschimpft. Und wir sind uns wahrscheinlich einig: Das ist nicht okay. Klar gibt es Situationen, wo der Frust und die Wut richtig hochkochen und der ganze Druck einfach raus muss. Aber es kommt auf das WIE an. Man kann Wut, Frust und Ungeduld nämlich auch kreativ und künstlerisch rauslassen. Beispiele dafür gibt es hier in der Sendung Mit Yvonne Koch
Catcalling ist kein Kompliment. Männer tun es, um ihre Macht zu demonstrieren und Frauen zu erniedrigen. Frauen fühlen sich nach Catcalling unwohl, ängstlich und/oder wütend. Und wie Frauen diese Gefühle in Kunst umwandeln - genau darum soll es gehen. Lea Wieser zeigt Beispiele und spricht mit der New Yorker Künstlerin und Aktivistin Sophie Sandberg. (Foto: Macy Castaneda Lee)
Vor 100 Jahren ging es los. Der Frankfurter Stadtbaurat Ernst May startete ein revolutionäres Stadtentwicklungsprogramm. In nur fünf Jahren wurden rund 12.000 Wohnungen in über 20 neuen Siedlungen gebaut - modern gestaltet, im Grünen gelegen, ergänzt durch Schulen, Sportstätten und soziale Einrichtungen. „Das Neue Frankfurt“ - so heißt das Projekt bis heute. In diesem Jahr wird das Jubiläum groß gefeiert, gleichzeitig sind viele der May-Siedlungen - trotz Denkmalschutz - in einem traurigen Zustand. Und das Ideal des „Neuen Frankfurts“, guten und bezahlbaren Wohnraum für alle zu schaffen, liegt heute in weiter Ferne. Wir sprechen darüber mit der Vorsitzenden der Ernst-May-Gesellschaft, Astrid Wuttke. Und wir geben einen Überblick über Ausstellungen und Aktivitäten rund um das „Neue Frankfurt“ im Jubiläumsjahr. (Moderation: Christoph Scheffer / Foto: Paul Wolff)
Nichts ist schlimmer als eine langweilige Tagung. Oder ein Vortrag über die neue Firmenstruktur. Oder der x-te Betriebsausflug zum immergleichen Ziel. Das wissen auch die Unternehmen. Und deshalb bemühen sie sich um besondere Teamevents, bei denen Mitarbeiter Spaß haben sollen und womöglich sogar ein Gemeinschaftsgefühl entstehen kann. Und zwar immer öfter durch Kunst! Mit Yvonne Koch copyright Fotos: Axel Gaube, Kaleidomania (mit KI verbessert)
Das Sommersemester geht zu Ende. Für viele Hochschulen ist das die Gelegenheit, ihre Türen zu öffnen und die Arbeiten ihrer Studierenden zu zeigen. Besonders spannend ist das bei den künstlerisch orientieren Hochschulen wie der Städelschule in Frankfurt, dem Mediencampus Dieburg, der zur Hochschule Darmstadt gehört, und der Hochschule für Gestaltung in Offenbach. Alle drei laden an diesem Wochenende zu Rundgängen durch Ateliers und Werkstätten ein. Wir nehmen diese Einladung gerne an und sprechen ausführlich darüber mit Brigitte Franzen, der Präsidentin der HfG Offenbach. Moderation: Christoph Scheffer Foto: Manuel Dander
Ob wir ihn zu Kuchen, Mauern oder ganzen Burgen formen, oder Muster in ihn zeichnen oder ihn einfach durch die Finger rieseln lassen: mit Sand spielen nicht nur Kinder gerne. Sandkünstler machen etwas Ähnliches, nur sehr viel professioneller: sie formen (vorher bearbeiteten) Sand zu meterhohen Skulpturen oder zeichnen in ausgefeilten Performances Bilder und Animationen in Sand auf Glasplatten: von unten beleuchtet und übertragen auf eine Leinwand. Sandkunst ist beliebt, auch kommerziell erfolgreich - aber selten von Dauer. Und die Vergänglichkeit dieser Kunst macht sie vielleicht gerade attraktiv. Sandkunst die Jahrtausende überdauert, schafft nur die Natur - in den filigranen Sandrosen.
Das Gefühl, im falschen Körper geboren worden zu sein. Die Gewissheit, dass das eigene Geschlecht nicht das ist, das einem bei der Geburt zugeschrieben wurde. Solche Erfahrungen und Empfindungen sind für manche Jugendliche der Startpunkt einer langen und oft schmerzhaften Reise - hin zu einer anderen geschlechtlichen Identität. Eine Reise, die sie gerne mit Unterstützung ihrer Familie, ihrer Freundinnen und Freunde, aber auf jeden Fall selbstbestimmt antreten wollen. “trans* - Don't judge my journey” - unter diesem Titel haben die Journalistin Beate Lakotta und der Fotograf Walter Schels jetzt ein beeindruckendes Jugendbuch herausgebracht. Über viele Jahre hinweg haben sie dafür trans-Jugendliche begleitet, fotografiert und sie immer wieder erzählen lassen von ihrem Weg.
Als Bob Dylan den Literaturnobelpreis bekam, waren viele nicht einverstanden. Also ganz grundsätzlich: Liedtexte, wie ausgefeilt und inhaltsschwer auch immer, sind doch keine Sprachkunstwerke, war das Argument, die sind doch nichts ohne Musik. „Na und?“ wäre eine mögliche Antwort. Lyrik kommt immerhin von Lyra, das ist ein Musikinstrument. Songtexte sind kunstvoll gebaut. Lyrics im besten Fall auch Lyrik, sagt der Literaturwissenschaftler Fabian Wolbring, der sich mit deutschen Raptexten befasst. Liedtexte schaffen es auf einzigartige Weise, subjektive Einsichten und Gefühle für alle erlebbar zu machen findet die Sängerin Anna Maria Schuller, die auch Songwriting lehrt. Rainer Dachselt ergründet mit den beiden, was Lyrics zu Lyrik macht. Mit einer Reportage von Yvonne Koch zum Literaturfestival „Ins Offene“ (Wiesbaden, 2. Bis 6. Juli 2025)
Sommerzeit ist Ferienzeit. Und da suchen manche auch direkt vor der Haustür nach exotischen Naturerlebnissen - im Zoo. Klar, stehen da die Tiere im Fokus, doch auch ein Blick auf die Gebäude im Zoo lohnt sich. Aus welcher Zeit stammen sie? Was erzählen sie uns über das Verhältnis von Mensch und Tier? Wie gut gelingt es der Zoo-Architektur, zu verbergen, dass es hier eigentlich um Gefängnisbauten geht? Und wie könnte wirklicher Artenschutz in einem Zoo der Zukunft aussehen? Über diese Fragen spricht Christoph Scheffer mit der Architektin Natascha Meuser, die an der Hochschule Anhalt ein Institut für Zoo-Architektur gegründet hat.
Kaum eine andere Persönlichkeit hat den Jazz in Frankfurt so nachhaltig geprägt, wie der Posaunist Albert Mangelsdorff. Legendär seine Soloauftritte im Jazzkeller, eine zweite Stimme in die Posaune singend, so dass sich die Obertöne überlagerten. Unvergessen die Konzerte beim Deutschen Jazzfestival, die Aufnahmen mit dem United Jazz+Rock Ensemble und dem hr-Jazzensemble. Albert Mangelsdorff hat dem Jazz „made in Frankfurt“ eine ganz eigene Stimme und ein Gesicht gegeben, weltweit. Zu seinem 20. Todestag (am 25.7.) organisiert die Stadt Frankfurt unter dem Titel "The Eternal Turn-On" eine umfangreiche Veranstaltungsreihe zu Ehren von Mangelsdorff. Wir sprechen darüber mit dem Projektkoordinator Sascha Wild und mit dem Posaunisten Stefan Lottermann, der von seinen persönlichen Begegnungen mit Albert Mangelsdorff erzählt.
Schreiben ist eine einsame Angelegenheit. Man braucht Ruhe und vor allem Zeit. Und die Frage, wovon man in dieser Zeit eigentlich leben soll, hält viele, die es könnten, vom Schreiben ab. Um Autorinnen und Autoren mit Talent und guten Ideen ein größeres literarisches Projekt zu ermöglichen, gibt es den Robert Gernhardt Preis, den das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst und die Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen gemeinsam vergeben. In diesem Jahr sind es die Schriftstellerinnen Kathrin Bach aus Berlin und Lina Thiede aus Köln, die beide Wurzeln in Hessen haben.
Die olympischen Spiele kennt jeder. Aber es gab zwischen dem ersten und zweiten Weltkrieg auch noch eine andere Olympiade, die völlig in Vergessenheit geraten ist: Die internationale Arbeiterolympiade. Die erste fand 1925, also vor 100 Jahren, in Frankfurt statt. Nie davon gehört? Das wollen wir heute ändern. Mit Yvonne Koch
„Das Neue Frankfurt“ wird in diesem Jahr groß gefeiert. Denn genau vor 100 Jahren begann unter Leitung des Stadtbaurats und Architekten Ernst May in Frankfurt ein Siedlungsprogramm, das nicht nur ästhetisch neue Maßstäbe setzte, sondern vor allem bezahlbaren Wohnraum im Grünen schuf. Rund 15.000 Wohnungen wurden damals in nur fünf Jahren gebaut - in den Siedlungen des Neuen Frankfurts, deren Wert als Baudenkmäler inzwischen längst anerkannt ist. Doch was ist aus dem sozialen Erbe von Ernst May geworden? Wo gibt es noch gemeinnützigen Wohnungsbau? Und wo findet man noch bezahlbare Wohnungen in Frankfurt, wo die Durchschnittsmiete im Zentrum inzwischen die Grenze von 20 Euro pro Quadratmeter überschritten hat? Diesen Fragen widmet sich die neue Ausstellung „Alle Tage Wohnungsfrage“, die das Historische Museum Frankfurt jetzt in der Reihe „Stadtlabor“ zeigt.
In der ZDF-heute-show motzt Hans-Joachim Heist als Gernot Hassknecht über die Zustände der Zeit. Jetzt spielt der Komiker und Schauspieler im Staatstheater Darmstadt die Paraderolle des Datterich: voll im Darmstädter Dialekt. Jeder Dialekt hat seine Superhelden. Der Datterich gehört seit über 100 Jahren dazu. In Hessen ist die Darmstädter Type aus dem Biedermeier immer noch der Superheld des südhessischen Dialekts. Dialekt ist Heimat. Dialekt verrät, woher Du kommst. Er macht sichtbar, wer Deine Community ist. Dialekt macht klug. Wir fragen uns: Wie viel Humor kann eigentlich Dialekt? Von Natascha Pflaumbaum
Zu heiß, zu trocken, immer mehr Unwetter: die Folgen der Klimakrise spüren wir immer deutlicher. Um die vor zehn Jahren in Paris gesteckten Klimaziele doch noch zu erreichen, wäre schnelles und radikales Umsteuern angesagt - auch und vor allem in der Gebäudewirtschaft, die für rund die Hälfte der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich ist. Neue Ideen für das „Bauen in Zeiten des Klimawandels“ zeigt jetzt das Deutsche Architekturmuseum (DAM) in Frankfurt in einer neuen Ausstellung mit dem Titel „Architecture and Energy“ (Foto: Jens Willebrand). Mitkonzipiert hat sie der Stuttgarter Architekt Werner Sobek, ein leidenschaftlicher Kämpfer für nachhaltiges Bauen - Christoph Scheffer spricht mit ihm.
Dichter, die auch bei denen bekannt sind, die keine Zeile von ihnen gelesen haben, nennt man Nationaldichter: bei uns kommt Goethe in Frage und vor allem Thomas Mann, der am 6. Juni 150 Jahre alt wird. Der Umfang seines Werks schafft erstmal Distanz, genau wie die immer wieder beschworenen langen Sätze - aber die Deutschen fühlen sich Thomas Mann immer wieder ganz nah. Mit ihm buchstabieren jetzt schon mehrere Generationen, was sie gerade bewegt - die gleichgeschlechtliche Liebe, die deutsche Geschichte, Hochstapelei, Krankheit, Musik und sogar Yoghurt, Thomas Mann ist Zeuge, intellektueller Sparringspartner, gutes Vorbild und schlechtes Beispiel. Und dann gibt es ja auch noch seine Bücher. Da kann man eigentlich nur gratulieren.
Was 1955 noch am Rande der Bundesgartenschau begann, ist heute eine der weltweit wichtigsten Ausstellungen für zeitgenössische Kunst. Jetzt wird die documenta 70 Jahre alt und in Kassel wird das an diesem Wochenende gefeiert - unter anderem mit einem Kunstwerk zum Mitmachen. Wir blicken zurück auf 70 Jahre documenta und sprechen über Cosima von Bonins „7000 Palmen“, die in diesen Tagen rund um das Fridericianum im Kasseler Wind flattern. (Foto: Nicolas Wefers)
Schon in der Steinzeit gab es Babyfläschchen, damit sich auch andere Menschen als die Mutter um einen Säugling kümmern konnten. Und die menschliche Evolution hängt offenbar nicht nur stark mit den Schimpansen zusammen, sondern auch mit den kleinen Weißbüscheläffchen, bei denen sich jedes erwachsene Tier aufopferungsvoll um die Jungtiere der Gruppe kümmert. Der Mensch, das zeigt die Forschung immer deutlicher, ist ein so genannter „Social Breeder“: er hat schon immer seine Kinder gemeinsam großgezogen - weil es nur so möglich war. Was hat das mit sinkenden Geburtenraten und ausgebrannte Eltern zu tun? Und was können wir aus den wissenschaftlichen Erkenntnissen für heute lernen? Das analysiert die Autorin und Filmemacherin Anja Krug-Metzinger in ihrem aktuellen Buch „Gemeinsam statt einsam - Die Weisheit der Urzeitmütter“ (Berlin Verlag). Sie stellt fest: Wir stehen am Beginn einer kulturellen Evolution. Und eine Mutter mit drei Kindern gibt Einblick, wie sich das in ihrem Alltag im Mehrgenerationen-Wohnprojekt Agora eG in Darmstadt bemerkbar macht. Von Tanja Küchle
Das Deutsche Architekturmuseum ist eine Institution - nicht nur am Frankfurter Museumsufer, sondern auch bundesweit und international. Klimagarechtes Bauen und Weiterbauen, herausragende Hochhäuser und Architektur auf dem Land, die Stadt als Ankunftsort für Eingewanderte und als Forum der Mitbestimmung: Wichtige Debatten hat das Deutsche Architekturmuseum angestoßen und ästhetische Maßstäbe gesetzt. Das alles aber geschah in den letzten Jahren in Ausweichquartieren im Frankfurter Ostend und anderswo. Doch nach fast vier Jahren Renovierung und energetischer Ertüchtigung kann das Museumsgebäude jetzt wieder bezogen werden. Unter dem Motto „Neustart DAM 41“ wird die feierliche Wiedereröffnung und der 41. Geburtstag des Deutschen Architekturmuseums gefeiert. Christoph Scheffer spricht darüber mit dem Direktor Peter Cachola Schmal. (Foto: Moritz Bernoully)
Egal ob Sushi oder Ramen, Judo, Sumo-Ringen, Origami, Knotentaschen oder Mangas - die japanische Kultur ist nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken. Aber worin liegt die Faszination? Das versuchen wir heute herauszufinden. Mit Yvonne Koch
Eine Hungerkatastrophe. Zehntausende Tote. Ein Krieg in Gaza, der nicht aufhört. Alles, was man im Moment über Palästina sieht und hört, ist eine gewaltvolle Geschichte des Kriegs und der Vertreibung. Aber was wissen wir eigentlich über die Kultur Palästinas? Die traditionellen Instrumente oder den Goethe Palästinas, Mahmoud Darwish? Wahrscheinlich eher wenig. Aber genau darum geht es in dieser Sendung - um Geschichten aus der Kultur Palästinas. Dafür sprechen wir mit Palästinensern in der Diaspora, unter anderem mit der deutsch-palästinensischen Journalistin und Autorin Alena Jabarine (Foto: Tim Oehler / bildwirklichkeiten.de). Sie kennt Palästina und Israel wie wenige andere. Und ihre Perspektive ist eine einzigartig, denn sie ist eine der Palästinenserinnen mit israelischem Pass. Ihr erstes Buch „Der letzte Himmel“ ist gerade bei Ullstein erschienen. Moderation: Lara Shehada
Für seine neue Saison 2025/2026 hat das hr-Sinfonieorchester einen großen Coup gelandet. Das sind Lukas und Arthur Jussen. Die beiden holländischen Klavierbrüder werden Artists in residence. Dabei sind sie erst um die 30, aber ihr Talent ist einfach so extrem. Immer mehr junge Künstlerinnen und Künstler bestimmen das Programm. Auch das Orchester verjüngt sich. Von Natascha Pflaumbaum
An diesem Wochenende ist wieder jede Menge Glitzer und Glamour auf der Bühne angesagt: beim ESC, dem Eurovision Song Contest messen sich die angeblich besten Songs aus 37 überwiegend europäischen Ländern in einem aufwendig inszenierten Wettstreit, zum 69. Mal veranstaltet von der EBU, der Europäischen Rundfunkunion. Das Spektakel kehrt in gewisser Weise nach Hause zurück: die erste Ausgabe, 1956, hatte im schweizerischen Lugano stattgefunden. In diesem Jahr ist - Vorjahressieger Nemo sei Dank - Basel der Austragungsort. Experten und Fans sind schon die ganze Woche über vor Ort. Mit ihnen sprechen wir über die Faszination ESC, aber auch über die Frage, warum es unmöglich ist, die Politik bei so einem medialen Großereignis ganz außen vor zu lassen. Moderation: Martin Kersten
„Kunst sucht nach der Wahrheit. Kunst umarmt die Vielfalt. Und deshalb ist Kunst eine Bedrohung, sind wir eine Bedrohung für Autokraten und Faschisten.“ Das sagte der 81jährige Robert De Niro, als ihm zu Beginn der Filmfestspiele in Cannes die Goldene Ehrenpalme für sein Lebenswerk verliehen wurde (Foto: imago). Endlich eine prominente Stimme aus Holywood, die sich klar gegen Donald Trump wendet - und damit zugleich dem diesjährigen Festival einen ungewohnt politischen Stempel aufdrückt. Erste Eindrücke unserer Festivalkorrespondentinnen, unter anderem vom deutschen Wettbewerbsbeitrag "In die Sonne schauen", Moderation: Christoph Scheffer.
Für seine neue Saison 2025/2026 hat das hr-Sinfonieorchester einen großen Coup gelandet. Das sind Lukas und Arthur Jussen. Die beiden holländischen Klavierbrüder werden Artists in residence. Dabei sind sie erst um die 30, aber ihr Talent ist einfach so extrem. Immer mehr junge Künstlerinnen und Künstler bestimmen das Programm. Auch das Orchester verjüngt sich. Von Natascha Pflaumbaum
Für seine neue Saison 2025/2026 hat das hr-Sinfonieorchester einen großen Coup gelandet. Das sind Lukas und Arthur Jussen. Die beiden holländischen Klavierbrüder werden Artists in residence. Dabei sind sie erst um die 30, aber ihr Talent ist einfach so extrem. Immer mehr junge Künstlerinnen und Künstler bestimmen das Programm. Auch das Orchester verjüngt sich. Von Natascha Pflaumbaum
Es war ein riesiges Stadtplanungsprogramm, das vor 100 Jahren Frankfurt in fast allen Bereichen gestaltet hat. Das 'Neue Frankfurt', wie das Projekt genannt wurde, sollte nicht nur gegen die akute Wohnungsnot, sondern auch gegen Armut, hygienische Missstände und soziale Ungerechtigkeit helfen. Inwiefern das geklappt hat und wo und wie diese Ideen von damals noch heute wirken, darum geht es heute. Mit Yvonne Koch
Viele Menschen tanzen gerne und das regelmässig, aber nicht jeder oder jede unbedingt das Gleiche: die sogenannten Standardtänze sind nach wie vor beliebt. Auch Boogy Woogy, Swing und Lindy Hop haben noch ihre Fans. Und nicht zu vergessen: Der Tango Argentino. So wie bei der 73-jährigen Helga. Sie ist eine meiner heutigen Studiogäste. Wie und warum Helga so gerne tanzt und was für sie die Faszination Tango ausmacht, das wird sie uns in dieser Sendung erzählen.
Der 8. Mai 1945 war der Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus. Mit der Kapitulation der deutschen Wehrmacht ging der 2. Weltkrieg - zumindest in Europa - zu Ende. Genau 80 Jahre ist das jetzt her. Wenn wir uns aus diesem Anlass an den Krieg und die Verbrechen des nationalsozialistischen Deutschlands erinnern, dann spielen Fotos eine wichtige Rolle - als Dokumente von Mord, Verwüstung und Elend. Viele Fotografien aus dieser Zeit haben deutsche Soldaten gemacht, haben sie zum Teil stolz herumgezeigt oder ganze Fotoalben für die Familie daraus zusammengestellt. Welche Geschichten vom Krieg diese privaten Alben erzählen und wie diese Erzählungen auch die kollektive Erinnerung mitgeprägt haben - das erforscht der Historiker Jürgen Matthäus. Gerade ist zum Thema sein Buch "Gerahmte Gewalt" im Metropol-Verlag erschienen. Christoph Scheffer spricht darüber mit Jürgen Matthäus.
Im Koalitionsvortrag von Union und SPD steht, dass die Sicherheitsbehörden in Zukunft automatisiert Daten recherchieren und analysieren können sollen - Damit ist sehr wahrscheinlich der Einsatz der amerikanischen Palantir-Software gemeint, eine Datenverarbeitungs-Maschine, die bereits in Hessen zum Einsatz kommt. Aber wie sicher sind die sensiblen Daten aus Hessen bei der derzeitigen US-Regierung? Wir schauen auf die Erfahrungen mit Palantir in Hessen und auf den Unternehmensgründer Alex Karp, der in Frankfurt promoviert hat und mit seinen intellektuellen Erfahrungen aus Deutschland, u.a. mit der Frankfurter Schule sein Programm Palantir intellektuell zu untermauern versucht.
goEast - So heisst das Filmfestival, das seit 2001 die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden in eine Bühne verwandelt für das Kino aus Mittel- und Osteuropa. 25 Ausgaben sind es mittlerweile. Geleitet von Heleen Gerritsen seit 2017. Es ist für sie das letzte Festival bevor sie in Berlin neue Aufgaben übernimmt. Zeit für uns Bilanz zu ziehen aus diesen 25 Jahren goEast-Filmfestival. Was hat sich getan, was hat sich bewegt und welche Rolle spielt so ein Festival als Plattform, um Filme aus Mittel- und Osteuropa hier einem breiten Publikum vorzustellen.
Im Koalitionsvertrag von Union und SPD steht, dass die Sicherheitsbehörden in Zukunft automatisiert Daten recherchieren und analysieren können sollen - Damit ist sehr wahrscheinlich der Einsatz der amerikanischen Palantir-Software gemeint, eine Datenverarbeitungs-Maschine, die bereits in Hessen zum Einsatz kommt. Aber wie sicher sind die sensiblen Daten aus Hessen bei der derzeitigen US-Regierung? Mit Johannes Völz von der Goethe-Universität Frankfurt schauen wir auf die Erfahrungen mit Palantir in Hessen und auf den Unternehmensgründer Alex Karp, der in Frankfurt promoviert hat und mit seinen intellektuellen Erfahrungen aus Deutschland, u.a. mit der Frankfurter Schule sein Programm Palantir intellektuell zu untermauern versucht.
Seit letztem Jahr gibt es mehr konfessionslose Menschen in Deutschland als Christen. Wegen des Mitgliederrückgangs plant allein die evangelische Kirche in Hessen, in den kommenden Jahren 30 Prozent ihrer Gebäude aufzugeben. Was wird aus den Kirchen und was bedeutet das fürs Christentum? Hr-info Kultur/hr2 Kultur Kompakt schaut auf die neue Boulderchurch in Bad Orb, eine profanierte katholische Kirche, in der jetzt geklettert wird und den Galeristen Johann König, der seine Bilder nun in Kirchen ausstellt, selbst dabei im Pfarrhaus wohnt. Über die Elisabethenkirche in Kassel, deren Dach eingestürzt ist, kommen wir auf die Perspektive der Kirchen: Denn auch wenn die Elisabethenkirche nicht profaniert wird, so will die Gemeinde doch die Kirche als Begegnungsort und Kulturort öffnen.
Fynn Kliemann war einer der erfolgreichsten YouTuber Deutschlands. Mit Musik und lustigen DIY-Heimwerker-Videos aus seinem "Kliemannsland" sammelte er Millionen von Klicks, stürmte die Musik-Charts und designte eigene Kleidung. Fynn war Everybody‘s Darling und schien einfach perfekt. Dann zerstörte ein Enthüllungsvideo von TV-Moderator Jan Böhmermann über Nacht nicht nur die Glaubwürdigkeit des Influencers, sondern auch seine gesamte Karriere. Kliemann zog sich zurück. Vom steilen Aufstieg, dem tiefen Fall und einem erhofften Comeback erzählt die Dokumentation „Fynn Kliemann - Ich hoffe, ihr vermisst mich” ab 17. April in der ARD-Mediathek. Wir sprechen mit Autorin Mariska Lief, die den Influencer über mehrere Monate bei seinem Versuch begleitet hat, ein Comeback zu starten: mit neuem Musikalbum und einer Kunstausstellung. Was haben die Ereignisse um den Skandal mit dem populären Influencer gemacht? Welche Lehren hat er daraus gezogen und wie beurteilen Freunde, Kritiker und nicht zuletzt die Familie ihn und seine Geschichte? Fragen und Antworten, die auch einen Einblick in die aufregende, aber fragile Welt der Influencer geben und ein intimes Psychogramm von Fynn Kliemann nach seinem tiefen Sturz zeichnen.
Wie sieht unsere Welt eigentlich in 100 Jahren aus? Wenn wir ehrlich sind, stellen wir uns diese Frage eher selten. Wir stecken meistens viel zu sehr im Hier und Jetzt, fühlen uns zwischen Problemen wie Krieg, Klimakrise und Kontostand eingeklemmt. Da ist es gar nicht so leicht, einen Schritt raus und den Kopf freizumachen für Visionen. Für Zukunftsvisionen. Aber es gibt sie! Sogar künstlerisch umgesetzt. Und um diese Zukunftsvisionen geht es heute. Mit Yvonne Koch
Sie ist die erste deutsche Markthalle überhaupt und wurde damit zum Role Model aller späteren Hallen: die Frankfurter Kleinmarkthalle. Schon als sie am 10. Februar 1879 eröffnet wurde, pulsierte hier das pralle Leben. Längst ist sie zum Frankfurter Herzensort geworden: lebendiger Treffpunkt und Architekturdenkmal zugleich. Oder wie die junge Gastronomin Phi jetzt sagt: sie ist der 3. Ort, den wir lange gesucht haben. Der Ort, an dem wir uns mit unseren Freunden im echten Leben treffen können. Die 30jährige Phi hat vor drei Wochen mit ihrem Cousin Huong einen Tofu-Laden in der Kleinmarkthalle eröffnet, der ein ganz neues Publikum anzieht: Food-Influencer, Teenager und Japan-Liebhaber. Von den langen Schlangen vor ihrem Laden profitieren auch die alteingesessenen Marktstände, denn der Tofu-Laden ist so präsent in den Sozialen Medien, dass alle einen Benefit von diesem Marketing haben. Phi holt die junge Generation in die Kleinmarkthalle: eine gesundheitsbewusste Klientel, die den Kult um die Kleinmarkthalle in ihrer Welt fortschreibt. Von Natascha Pflaumbaum
Manche Orte in der Welt sind fast sowas wie ein Guckloch in die Vergangenheit. Weil sich da Spuren aus längst vergangenen Zeiten finden: Urzeit-Knochen zum Beispiel, Versteinerungen oder sogar Fuß-Abdrücke. Die Grube Messel in Südhessen ist so ein Ort, der uns zeigt, wie das Leben vor 47 Millionen Jahren in Europa aussah. Und uns immer wieder auch sensationelle Funde beschert. Dabei wäre diese Evolutions-Schatztruhe fast eine Mülldeponie geworden… Mit Yvonne Koch
Ein gemütliches Café. Eine Grünanlage, in der ungewöhnliche Pflanzen gedeihen. Ein Platz, auf dem sich Welten begegnen. All das können Lieblingsorte sein in einer Stadt. Sechzig solcher „Lieblingsorte in Frankfurt“ hat die Künstlerin und Illustratorin Amelie Persson zusammen mit 20 Kolleginnen und Kollegen ausgewählt, gezeichnet, gemalt und collagiert. Ein wunderbares Buch und zugleich eine Liebeserklärung an Frankfurt ist dabei herausgekommen. Christoph Scheffer spricht darüber mit Amelie Persson. (Illustration: Amelie Persson / Societäts-Verlag)
Unter dem Motto „Wissen. Teilen. Entdecken“ öffnen am 4. April mehr als 1800 Bibliotheken in Deutschland nachts ihre Türen. Organisiert vom Deutschen Bibliotheken Verband werden über 4000 Veranstaltungen stattfinden. Von Lesungen über Yogaübungen bis hin zum Bücherflohmarkt wird es eine bunte Palette an Angeboten für alle BürgerInnen und jede Altersgruppe geben. Wir sprechen in der Sendung mit Kristin Bäßler, Pressesprecherin vom Deutschen Bibliotheken Verband und stellen die Programmpunkte der Städtischen Bibliothek in Nidderau und des Deutschen Kabarettarchivs in Mainz vor.
Wer definiert, was Kultur ist? Was Meinungsfreiheit und Demokratie bedeuten? In den USA jedenfalls sind mit der erneuten Machtübernahme von Donald Trump auch Kultur, Medien und Wissenschaft massiv unter Druck geraten - durch rechte Vordenker und Tech-Oligarchen wie JD Vance, Elon Musk und Peter Thiel. Ihnen gibt jetzt das Staatstheater Darmstadt eine Bühne. Denn bei aller Empörung - so sagen die Theaterleute - sollten wir erst einmal genau hinhören und verstehen, welchen Plan diese Personen verfolgen und was das für uns in Europa bedeutet. „MEGA - Make Europa Great Again“ - so heißt das Programm. Christoph Scheffer spricht mit Regisseur Kerem Hillel und Bühnenbildnerin Sarah Wolters. (Foto: Jonas Weber/Staatstheater Darmstadt)
Im März 1945 standen die US-Truppen vor Frankfurt. Daher stellten die Adlerwerke im Stadtteil Gallus die Rüstungsproduktion für die Wehrmacht ein. Die Zwangsarbeiter aus dem KZ Katzbach, das sich auf dem Werksgelände befand, brauchte plötzlich niemand mehr. Die SS schickte etwa 360 Häftlinge auf einen Todesmarsch, der durch mehrere hessische Orte bis nach Hünfeld führte. Von dort ging es per Zug weiter ins KZ Buchenwald. Viele starben durch Hunger, Kälte und die Willkür der Aufseher.
Coca-Cola, adidas, Levi's oder Apple - das sind Marken, die zum Kult geworden sind, zum Kulturphänomen, zum Identifikationspunkt für gesellschaftliche Gruppen. Das Potential zur Kultmarke hat auch der einst biedere Hersteller von Arbeitsbekleidung Engelbert Strauss aus dem hessischen Biebergemünd. Heute nennt sich das Unternehmen schlicht „Strauss“ und ist mit dem weißen Vogel auf rotem Grund im Logo weltweit präsent. Die hr-Journalistin Natascha Pflaumbaum hat darüber eine Doku gedreht, die jetzt in der ARD-Mediathek zu sehen ist, Titel: „Billion Dollar Workwear - Die Engelbert Strauss Story“. Chrisotph Scheffer spricht mit ihr über den Film und das Phänomen, dem er sich widmet.
Seit 2005 wird der Preis der Leipziger Buchmesse vergeben. Und zwar in den Kategorien - Belletristik, Sachbuch und Übersetzung. Der Preis ist insgesamt mit 60.000 Euro dotiert. Am 27. März werden die Gewinner oder Gewinnerinnen bekannt gegeben. Nur fünf Autorinnen und Autoren haben es auf die Shortliste in der Kategorie Belletristik geschafft. Eine davon ist Cemile Şahin. Sie ist eine junge Autorin. 1990 in Wiesbaden geboren, lebt und arbeitet mittlerweile in Berlin. Kommando Ajax heisst ihr Buch mit dem sie auf der Shortlist der Leipziger Buchmesse aufgeführt ist. Die Zweite ist Esther Dischereit. Auch sie lebt in Berlin, wurde aber in den 50er Jahren in Heppenheim geboren. „Ein Haufen Dollarscheine“ heisst ihr Buch mit dem sie auf der Shortlist gelandet ist. Wir stellen beide Autorinnen in der heutigen Sendung vor.
Eine neue Ausstellung im Museum Sinclair-Haus in Bad Homburg zeigt Pflanzen als "aktive, spürende und handelnde", vielleicht sogar "intelligente" Wesen. Klingt verrückt? Christoph Scheffer spricht mit Kuratorin und Direktorin Kathrin Meyer über ihre faszinierende Ausstellung. Außerdem: „Move and Make“ - Das Museum Reinhard Ernst präsentiert Helen Frankenthaler. Und: „Isa Genzken meets Liebieghaus“ - Aktuelle und antike Kunst begegnen sich.
"Ich habe nur ein Meisterwerk geschaffen, und das ist der Bolero. Leider enthält er keine Musik..." Dieses Zitat von Maurice Ravel zeigt die ganze Ambivalenz, mit der der französische Komponist zu Lebzeiten auf sein mit Abstand bekanntestes Stück geschaut hat. Die Nachwelt ist sich dagegen verblüffend einig, was für einen Klassik-Hit er da geschaffen hatte: mitreißend, erotisch, ein berauschender Tanz in 340 Takten mit einem Rhythmus, der ins Blut geht und sich unausweichlich in den Gehörgängen festsetzt. Just zum 150. Geburtstag des Meisters ist jetzt der Kinofilm "Bolero" von Anne Fontaine erschienen. Den nehmen wir etwas genauer unter die Lupe und schauen uns auch noch mal an, wie die Musik selbst eigentlich komponiert ist, damit sie so eine ungeheure Wirkung entfalten kann. Dass der Bolero kein One-Hit-Wonder war und Maurice Ravel noch viel mehr spannende Musik komponiert hat, das zeigt die deutsch-ukrainische Pianistin Marina Baranova mit ihrem neuen Album "Salon de Ravel" - und hier im Gespräch!
"Ich bin ein kleiner Mensch, aber ich kenne viele große Worte" - so beginnt die Erzählung "Kleine Leute" von Susanne Gregor, die viel mit ihrer eigenen Erfahrung zu tun hat als Kind von Einwanderern aus der Slowakei in Österreich. Susanne Gregor ist mit dem Text nominiert für den „Wortmeldungen“-Literaturpreis der Frankfurter Crespo-Foundation. Gerade ist auch der neue Roman von Susanne Gregor erschienen: „Halbe Leben“ (Paul Zsolnay Verlag). Über ihre literarische Arbeit und über aktuelle Bedrohungen für die freie Kulturszene in der Slowakei spricht Christoph Scheffer mit der Autorin. (Foto: Heribert Corn)
Jan Liebermann lebt in Kelkheim im Taunus, ist 19 Jahre jung und baut gerade sein Abitur. Jede freie Minute gehört aber seiner großen Leidenschaft: dem Orgelspiel. Er hat schon wichtige Preise gewonnen und ist ein international gefragter Musiker. Seine Aktivitäten an der Orgel dokumentiert er mit kleinen Videos in den Sozialen Netzwerken. Allein auf Instagram folgen ihm dabei inzwischen mehr als 46.000 Menschen, Tendenz steigend. Wie geht das? Wohlgemerkt: mit klassischer Orgelmusik! Welche Chancen bietet Social Media der Klassikszene, ein neues, junges Publikum zu begeistern? Wir schauen, wie es junge Künstler*innen wie Louis Philippson, Hayato Sumito und andere schaffen, Hunderttausende übers Internet für eine Musik zu begeistern, die bis vor kurzem noch als eine Domäne gutsituierter Best Ager und der Generation 70+ galt.
Schaut man auf unsere Kulturgeschichte gibt es unglaublich viele Dichter, Musiker, Entdecker, Erfinder oder Bestimmer. Von Frauen in diesen Rollen hört und sieht man eher selten. Dabei hat es sie durchaus gegeben. Und es gibt im Moment einige Menschen, die Frauen in Kunst und Kulturgeschichte sichtbar machen wollen. Mit Yvonne Koch
Karaoke ist mehr als nur ein Partyspaß - es ist inzwischen ein weltweites Phänomen. Ob in Kneipen, Wohnzimmern oder auf großen Bühnen, Menschen haben Spass am Singen. Seit Mitte der 1990er Jahre ist das Interesse an Karaoke auch in den deutschsprachigen Ländern stetig gewachsen, sagt Andreas Neuenkirchen. Er ist Autor des Buches „Völlig losgelöst - Wie Karaoke die Welt erorberte“. Wir sprechen in dieser Sendung mit ihm.
Das berühmte Portrait von Che Guevara, ein Matrose und eine Krankenschwester, die sich aus Freude über das Ende des Zweiten Weltkriegs küssen, Kinder in Vietnam, die nackt vor einem Napalm-Angriff flüchten… Das sind berühmte Fotos, die mit einer Leica aufgenommen wurden. Die Kleinbildkamera revolutionierte die Fotografie, weil man sie überall hin problemlos mitnehmen konnte. 1925 wurde sie zum ersten Mal als Serienprodukt bei der Leipziger Frühjahrsmesse vorgestellt: Anlass für die Leica Camera AG in Wetzlar, das Jahr 2025 als Jubiläumsjahr zu begehen. Den Auftakt macht eine Ausstellung über „Die Magie der Straße“, die jetzt im Ernst Leitz Museum in Wetzlar zu sehen ist. Wir schauen uns das an und sprechen mit Fotohistoriker Hans-Michael Koetzle über die Revolution, die von der Leica ausgelöst wurde. (Foto: Ilse Bing / Kehrer Verlag)