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Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 19/19
Der Einfluss von Persönlichkeitsfaktoren auf die Stimmungsänderung gesunder Probanden nach repetitiver transkranieller Magnetstimulation (rTMS)

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 19/19

Play Episode Listen Later Feb 18, 2016


Die Wirkung der repetitiven transkraniellen Magnetstimulation (rTMS) auf die Stimmung gesunder Probanden wurde bereits vielfach in Studien untersucht. Ziel solcher Untersuchungen ist einerseits, die neurophysiologischen Grundlagen der Emotionsregulation zu erforschen und andererseits einen Beitrag zur Entwicklung von Hirnstimulationsverfahren zu therapeutischen Interventionen bei affektiven Erkrankungen zu leisten. Die Ergebnisse der Studien zum Effekt der rTMS auf die Stimmung gesunder Probanden sind in der Gesamtschau allerdings weitgehend inkonsistent. Grund dafür könnten methodische Unterschiede, eine interindividuelle Variabilität der präfrontalen Konnektivität oder andere Faktoren, die das Paradigma rTMS-induzierter Stimmungsänderung beeinflussen, wie etwa interindividuelle Unterschiede der Persönlichkeit der Probanden, sein. Die vorliegende Dissertation befasst sich mit der Untersuchung dieses möglichen Einflussfaktors der Persönlichkeit auf die Art und Ausprägung der Stimmungsänderung nach rTMS. In zwei Studien wurden insgesamt 41 gesunde Probanden eingeschlossen. Die Ergebnisse wurden im Hinblick auf die Annahme, dass die Persönlichkeit einen Einfluss auf die Stimmungsänderung nach rTMS hat, ausgewertet. In der Studie A erhielten 17 Probanden eine 1 Hz rTMS (600 Stimuli, Intensität: 120% der rMT) im Crossover-Design an drei Loci auf der Großhirnrinde (medialer präfrontaler Kortex - mPFC, linker dorsolateraler präfrontaler Kortex - LDLPFC und auditorischer Kortex als Plazebo-Bedingung mit der Spule um 45° abgewinkelt). In der Studie B wurden 12 Probanden ausschließlich am mPFC, weitere 12 Probanden nur am LDLPFC stimuliert. Beide Gruppen erhielten jeweils im Crossover-Design drei Stimulationseinheiten (iTBS, cTBS, imTBS als Plazebo-Bedingung). Bei jeder Einheit wurden 600 Stimuli mit einer Intensität von 80% der motorischen Schwelle bei den beiden aktiven Stimulationsbedingungen und mit 10% der Geräteleistung bei der Plazebobedingung, appliziert. Der Stimulationsort wurde in beiden Studien mit dem internationalen 10/20 EEG-System bestimmt (mPFC: Fz; LDLPFC: F3, auditorischer Kortex: T3). Die Stimulationen wurden jeweils binnen eines Tages und in randomisierter Reihenfolge durchgeführt. Zwischen den Stimulationen war eine Pause von 50 min. Vorher wurden Persönlichkeitstests (NEO-FFI, Sensation Seeking Skale, Version 5 = SSS-V), sowie eine Stimmungsmessung mit der Eigenschaftswörterliste (EWL) von Janke und Debus gemacht, die nach jeder Stimulation wiederholt wurde. Es wurde zunächst ein möglicher Effekt der rTMS auf die Stimmung, sowie ein zeitlicher Effekt ohne die Berücksichtigung des Faktors der Persönlichkeit untersucht. Dabei ergaben sich in beiden Studien keine signifikanten rTMS-spezifischen Effekte auf die Stimmung. Wie in der Mehrzahl der Vorstudien, konnten weder für die unterschiedlichen Modi, noch für die unterschiedlichen Stimulationsorte signifikante Unterschiede hinsichtlich der Stimmungsänderung gezeigt werden. Auch für die Stimmungsänderungen zu den jeweiligen Messzeitpunkten zeigte sich bis auf einen signifikanten Unterschied, kein durchgängiger Effekt. Als Hauptergebnis zeigte sich, dass der Effekt der rTMS auf die Stimmung maßgeblich von der Persönlichkeit der Probanden abhing. Korrelationsanalysen ergaben in der 1 Hz Studie einen signifikanten Zusammenhang zwischen der Ausprägung des Merkmals „Sensation Seeking“ (SS) und einer Stimmungsverschlechterung nach allen Stimulationen (auch nach der Plazebo-Bedingung). Im Extremgruppenvergleich konnte das Ergebnis durch signifikante und hochsignifikante Unterschiede zwischen den Gruppen „hohes SS“ und „niedriges SS“ bezüglich der Stimmungsänderung nach den Stimulationen bestätigt werden. In der TBS-Studie konnten gleichermaßen Zusammenhänge festgestellt werden. Es ergaben sich Korrelationen zwischen einer Stimmungsverbesserung nach cTBS und iTBS über dem mPFC und höheren Punktwerten in der SSS-V, sowie ein Zusammenhang zwischen einer Stimmungsverschlechterung nach imTBS über dem LDLPFC und höheren Punktwerten in der SSS-V. Korrelative Zusammenhänge zwischen der Ausprägung einzelner Persönlichkeitsfaktoren des NEO-FFI und der Stimmungsänderung konnten nur für die TBS-Studie gezeigt werden. Dabei ergaben sich signifikante Korrelationen für die Faktoren „Neurotizismus“, „Extraversion“, „Verträglichkeit“ und „Gewissenhaftigkeit“ mit der Stimmungsänderung nach rTMS. In der 1 Hz Studie wurde außerdem ein Zusammenhang zwischen dem zeitlichen Faktor der Stimmungsänderung und SS Score festgestellt. Die Ergebnisse weisen auf eine besondere Bedeutung der Persönlichkeit als Einflussfaktor für Art und Ausprägung des Effektes einer rTMS-Intervention auf die Stimmung gesunder Probanden hin. Weiterführende Studien sind notwendig, um Persönlichkeitsvariablen als festen Einflussfaktor auf die Wirkung von Stimulationsverfahren auf die Emotionsregulation zu charakterisieren. In Studien könnte durch ein Screening nach Persönlichkeitsvariablen homogenere Gruppen gebildet und so konsistentere Ergebnisse erzielt werden.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 16/19
Entwicklung und Evaluierung eines Trainings zur Steigerung der ganzheitlichen Gesundheit für die Generation „Plus“

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 16/19

Play Episode Listen Later Oct 21, 2013


Zusammenfassung: Ziel: Der Zweck dieser Pilot-Studie war, eine Gesundheitsintervention für gesunde, ältere Menschen, die ihre Gesundheit und Leistungsfähigkeit erhalten oder verbessern wollen, zu entwickeln und diese Intervention mit herkömmlichen Gesundheitsprogrammen in ihrer Wirkung, Effektstärke und Nachhaltigkeit zu vergleichen. Gesundheit sollte dabei in einer ganzheitlichen Sicht im Sinne des bio-psycho-sozialen Modells konzeptionalisiert und evaluiert werden. Studiendesign: Es wurde eine explorative Untersuchung mit einem drei Gruppenplan und drei Messzeitpunkten über sechs Monate durchgeführt. Insgesamt nahmen N = 69 gesunde Personen im Alter von 50 bis 65 Jahren teil. Der wöchentliche Trainingsaufwand umfasste für jede Gruppe ca. 4 Stunden pro Woche, die unterschiedlich gestaltet wurden. Die Teilnehmer der ersten Gruppe (SP1: N = 26) absolvierten ein rein körperliches Fitnesstraining mit entsprechenden Kraft-, Ausdauer-, Beweglichkeits- und Koordinationsübungen über 4 Stunden / Woche. Bei der zweiten Gruppe (SP2: N = 20) wurde das körperliche Training auf 2 Stunden / Woche reduziert, zusätzlich aber eine ebenfalls zwei Stunden / Woche umfassende achtsamkeitsbasierte Intervention (MBSR nach Kabat-Zinn) durchgeführt. Die dritte Gruppe (SP3: N = 23) absolvierte ein ganzheitliches Training, das zu 2 Stunden / Woche aus körperlichen Training und zu 2 Stunden / Woche aus einem mentalen, emotionalen und motivational-volitionalen Training sowie einem Achtsamkeitstraining bestand. Die ersten acht Wochen fand eine intensive, strukturierte Seminarphase mit insgesamt 26 Stunden Gruppeninterventionsdauer und zusätzlich vorgeschriebenen Trainingseinheiten statt. In den anschließenden vier Monaten konnten die Teilnehmer ihre Trainingseinheiten nach freiem Ermessen planen. Zur Veränderung der körperlichen Gesundheit wurde Blutdruck, Herzfrequenz, Herzratenvariabilität, Bauchumfang, Ausdauer- und Krafttest sowie bei ausgewählten Teilnehmern auch eine fMRT-Untersuchung des Gehirns durchgeführt, während psycho-soziale Gesundheitsparameter mit Fragebogeninstrumenten wie Fragebogen zum allgemeinen habituellen Wohlbefinden (FAHW), Sense of Coherence Scale (SOC), Perceived Stress Questionnaire (PSQ), Überdruss-Skala, Fragebogen zur Erfassung von Ressourcen und Selbstmanagementfähigkeiten (FERUS spezifisch Selbstwirksamkeit und Coping) erhoben wurden. Methodik: Die Signifikanzprüfung zwischen den Teilstichproben erfolgte aufgrund der geringen Stichprobengröße nichtparametrisch mittels Friedman-Test (Chi2), zur Abschätzung der Relevanz wurden zusätzlich Effektstärken auf der Basis von Cohen-d-Tests errechnet. Um Veränderungen im Zeitvergleich zu analysieren kamen Varianzanalysen mit Messwiederholung (SPSS) zur Anwendung, eine Signifikanzbestimmung erfolgte über den Greenhouse-Geisser-F-Wert und Post-Hoc-Vergleiche wurden Bonferroni korrigiert. Die Innersubjekteffektstärken wurden mittels partiellen Eta-Quadrat berechnet. Anschließend wurde eine bivariate Korrelationsanalyse durchgeführt und die Signifikanz nach Pearson zweiseitig geprüft. Die gefundenen Zusammenhänge wurden abschließend mit einer linearen Regressionsanalyse analysiert. Ergebnisse: Die Hypothese, dass Bewegung und körperliches Training positiv auf Gesundheit wirken, konnte in dieser Studie für die Parameter Bauchumfang (SP1 p=.01 F=7; SP2 p=.01 F=6.1; SP3 p=.00 F=12,6) und Kraftleistungsfähigkeit (SP1 p=.00 F=32; SP2 p=.00 F=14.2; SP3 p=.00 F=21.4) in allen drei Gruppen belegt werden, während ein signifikanter Zusammenhang mit Ausdauer (SP3 p=.00 F=12.7) nur für die ganzheitliche Gruppe bestätigt werden konnte. Für die Messungen von Blutdruck, Herzratenvariabilität und Herzfrequenz konnten graduelle Verbesserungen festgestellt werden, die allerdings nicht das Signifikanzniveau erreichten. Die Auswertung der Fragebogendaten ergab beim FAHW (Gesamtwert (SP1 p=.03 F=4.2; SP2 p=.00 F=15.2; SP3 p=.00 F=22.1) und körperliches Wohlbefinden (SP1 p=.01 F=6; SP2 p=.00 F=12.1; SP3 p=.00 F=15.6)) eine signifikante Verbesserung für alle drei Gruppen. In den Aspekten psychische (SP2 p=.00 F=16.2; SP3 p=.00 F=21.7) und soziale (SP2 p=.05 F=3.9; SP3 p=.01 F=6.8) Gesundheit des FAHW, sowie beim SOC (SP2 p=.00 F=9.5; SP3 p=.00 F=7), PSQ (SP2 p=.00 F=15.4; SP3 p=.00 F=24.3), FERUS-Coping (SP2 p=.00 F=8.4; SP3 p=.00 F=8.1) und dem Überdrussfragebogen (SP2 p=.00 F=21.8; SP3 p=.00 F=23.3) konnten durch ein körperliches- und ein achtsamkeitsbasiertes Training (SP2) sowie ein ganzheitliches Training (SP3) signifikante Verbesserungen erzielt werden, wohingegen bei „nur“ körperlichem Training (SP1) lediglich eine tendenzielle Verbesserung zu beobachten war. Der Aspekt Selbstwirksamkeit (SP3 p=.00 F=12,6) konnte nur in der ganzheitlichen Gruppe signifikant gesteigert werden. Die fMRT Messung fand nur bei SP2 und SP3 statt, wobei in beiden Gruppen eine signifikant erweiterte metabolische Aktivierung des Precuneus (SP2 p

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 15/19
Veränderungen des Lipoproteinprofils unter kurzzeitiger Mirtazapineinnahme bei gesunden Probanden

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 15/19

Play Episode Listen Later Mar 21, 2013


Mirtazapin ist ein noradrenerges und spezifisch serotonerges Antidepressivum, das seit seiner Erstzulassung im Jahre 1996 routinemäßig zur Therapie von schweren depressiven Störungen eingesetzt wird. Eine medikamentöse Behandlung mit Mirtazapin wird in vielen Studien mit Störungen der Appetitregulation, einer erheblichen Zunahme von Körpergewicht sowie Lipidstoffwechselstörungen in Verbindung gebracht. Da es durch die Einnahme von Mirtazapin meist zu einer erheblichen Gewichtszunahme kommt, bleibt unklar, ob Lipidstoffwechselstörungen erst sekundär durch die Gewichtszunahme entstehen oder primär als Medikamentennebenwirkung auftreten. Bis dato wurde noch kein gewichtsunabhängiger Effekt von Mirtazapin auf den Lipidstoffwechsel beschrieben. Dies hat uns dazu veranlasst zu prüfen, ob sich in einem hoch standardisierten Studiensetting in Bezug auf Ernährung, Bewegung und Schlaf-Wach-Rhythmus bei psychisch und körperlich gesunden Probanden durch eine 7-tägige Gabe von 30 mg/d Mirtazapin systematische Veränderungen des Lipoproteinprofils, des Körpergewichts, der Waist to Hip Ratio und des Appetits ergeben. In einer Längsschnitterhebung mit mehreren Messzeitpunkten wurde der Einfluss einer 7-tägigen oralen Einnahme von 30 mg/d Mirtazapin auf den Fettstoffwechsel, das Körpergewicht, die Waist to Hip Ratio sowie das Appetitempfinden von 12 gesunden, kaukasischen, männlichen Probanden im Alter zwischen 20 und 25 Jahren überprüft. Um die Einflussgrößen der Ernährung und Bewegung auf Fettstoffwechsel und Körpergewicht konstant zu halten, wurde diese Studie in einem hochstandardisierten Studiensetting durchgeführt. Die Datenerhebung erfolgte von Dezember 2008 bis April 2010. Die 7-tägige Einnahme von Mirtazapin verursachte in unserer Studienpopulation sowohl eine quantitative Veränderung des Gesamtcholesterins als auch erhebliche qualitative Veränderungen der einzelnen Lipidfraktionen. Das Gesamtcholesterin zeigte nach 7 Tagen eine statistisch signifikante Verminderung von 8%, das LDL-Cholesterin verminderte sich um statistisch signifikante 9% und das HDL-Cholesterin sank ebenfalls statistisch signifikant um 9%. Die Triglyzeride zeigten einen statistisch signifikanten Anstieg von 9%. Die Einzelverläufe der Lipidwerte zeigten in unserer Studienpopulation einen insgesamt sehr homogenen Verlauf. Unter Beibehaltung der standardisierten Diät der 3-wöchigen Vorbereitungsphase kam es durch die 7-tägige Einnahme von 30mg/d Mirtazapin zu einer statistisch signifikanten Abnahme des Körpergewichts. Die Waist to Hip Ratio nahm zu, jedoch ohne statistische Signifikanz. Hinsichtlich des subjektiven Hungergefühls zeigte sich ein statistisch höchst signifikanter Anstieg von 44% als akute Reaktion auf die Einnahme des Studienpräparats innerhalb von 12 Stunden. Am 3. Tag erreichte das Appetitempfinden ein Maximum, ebenso waren der Appetit auf süße sowie auf fettige Speisen an Tag 3 gegenüber dem Baselinewert statistisch signifikant erhöht. Insgesamt gesehen deuten die Ergebnisse der vorliegenden Studie darauf hin, dass Mirtazapin zu einer Konstellation der Blutfettwerte führt, wie sie häufig im Rahmen des Typ 2 Diabetes mellitus beobachtet wird. Diese Konstellation eines erniedrigten HDL-Cholesterins sowie erhöhten Triglyzeridwerten scheint eine besonders aggressive endothelschädigende Potenz an den Blutgefäßen zu haben. Veränderungen des Lipoproteinprofils durch die Einnahme von Mirtazapin ergeben sich in der vorliegenden Studie unabhängig von Veränderungen des Körpergewichts. Dies steht im Gegensatz zu der bisher gängigen Theorie, dass Störungen im Lipidstoffwechsel nicht primär durch das Medikament, sondern eher durch die pharmakainduzierte Gewichtszunahme verursacht werden. Ein Erklärungsansatz hierfür könnte die, bisher nur in Zellkulturen beobachtete, mirtazapininduzierte Aktivierung von SREBP Transkriptionsfaktoren, die die Cholesterin- und Fettsäurebiosynthese kontrollieren, sein. Durch ein besseres Verständnis der Wirkmechanismen von Mirtazapin könnten die Ergebnisse dieser Studie klinische Auswirkungen auf dessen Anwendungsbereich haben. Bei bereits vorliegendem metabolischen Syndrom sowie dessen Einzelkomponenten sollte bei der Behandlung depressiver Sörungen von Medikamenten wie Mirtazapin, die sich nachteilig auf das kardiovaskuläre Risikoprofil auswirken könnten, möglicherweise besser abgesehen werden

Fakultät für Psychologie und Pädagogik - Digitale Hochschulschriften der LMU
Die Triangulation von Impulsivität, Gewichtsstatus und Essverhalten bei 8-Jährigen

Fakultät für Psychologie und Pädagogik - Digitale Hochschulschriften der LMU

Play Episode Listen Later Feb 1, 2013


Die vorliegende Arbeit gibt einen Einblick über die Zusammenhänge zwischen den Impulsivitätsmassen untereinander sowie zwischen Impulsivität und Gewichtsstatus bzw. Essverhalten. Wie der Forschungsstand zeigt, wurde dies bereits mehrfach aber sehr unzureichend untersucht. Aufgrund dieses diskonformen Forschungsstands wurden diese Aspekte in der vorliegenden Arbeit an der „Ulmer Kinderstudie“, einer prospektiven Kohortenstudie der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin Ulm, erforscht. Daher liegt in dieser Arbeit der Fokus auf Impulsivität an sich, die durch verschiedene Untersuchungsmethoden erfasst wird, sowie Impulsivität bezogen auf Gewichtsstatus und Essverhalten sowie der Differenzierung nach Geschlecht. Basierend auf den unterschiedlichen Untersuchungsverfahren zur Messung der Impulsivität wurden folgende Erkenntnisse gewonnen: Mit zunehmender Dauer des Go/Nogo-Paradigmas arbeiteten die Kinder unkonzentrierter; es gab keine Geschlechterdifferenz. Dies zeigte sich im fehlenden Zusammenhang zwischen Gewicht und Impulsivität bei der Genauigkeit des 1. und 3. Durchgangs des Nogo-Signals sowie der Response Perseveration. Ausschließlich beim 5. Durchgang des Nogo-Signals zeigte sich eine signifikante Korrelation geringer Effektstärke, wobei Mädchen entgegen der Hypothese gering höhere Werte als Jungen erreichten. Weder bei Jungen noch bei Mädchen zeigten sich signifikante oder relevante Korrelationen zwischen dem BMI und der Genauigkeit des 5. Durchgangs beim Nogo-Signal. Nur teilweise konnte bestätigt werden, dass Übergewichtige nicht höhere Impulsivitätswerte bei der Genauigkeit beim Nogo-Signal zu allen drei Messzeitpunkten und der Response Perseveration sowie geringer vs. hoher Belohnungssensitivität des Door Opening Tasks aufwiesen. Wohingegen bei der Response Perseveration sowie geringer vs. hoher Belohnungssensitivität und der Genauigkeit des 1. Durchgangs kein Zusammenhang zwischen Übergewichtigen und Normalgewichtigen bzw. Untergewichtigen bestätigt werden konnte, zeigten die Übergewichtigen jedoch eine geringere Genauigkeit beim 3. und 5. Durchgang des Nogo-Signals als Untergewichtige. Entgegen der Erwartung zeigten die Übergewichtigen keine längeren Reaktionszeiten beim Nogo-Signal bei allen drei Durchgängen des Go-/Nogo-Paradigmas. Es sind allerdings Tendenzen sichtbar, d. h. tendenziell längere Reaktionszeiten zeigten die Übergewichtigen beim 3. Durchgang als die Untergewichtigen und als die Normalgewichtigen. Beim 5. Durchgang fanden sich bei den Übergewichtigen erneut tendenziell längere Reaktionszeiten als bei den Untergewichtigen. Ein weiterer Punkt in der vorliegenden Studie bezog sich auf den Zusammenhang zwischen Impulsivität und Essverhalten. Hierbei konnte bestätigt werden, dass kein Zusammenhang zwischen restriktivem Essverhalten bzw. emotionalem Essverhalten mit der Response Perseveration des Door Opening Task oder der Genauigkeit und der Reaktionszeit beim Nogo-Signal zu allen drei Durchgängen besteht. Bezogen auf die Geschlechterunterschiede ergaben sich keine Zusammenhängezwischen Impulsivität und Essverhalten. Beim abschließend betrachteten Zusammenhang der Impulsivitätsmassen untereinander, fanden sich hoch signifikante Korrelation zwischen den verschiedenen Testverfahren. In der nachfolgend durchgeführten hierarchischen Clusteranalyse nach Ward und weiterführenden Verfahren, zeigte sich eine Clusterlösung mit 3 Clustern als optimal (Genauigkeit auf ein Nontarget zu reagieren, Verhaltensinhibition und Verhaltensaktivierung). Demnach ließ sich ein sinnvolles Impulsivitätsmuster herausarbeiten. Zusammenfassend ist ersichtlich, dass die Triangulation Impulsivität-Gewichtsstatus-Essverhalten, die zugrundeliegende Kausalitätskette sowie das Fokussieren eines Altersbereichs ein Potential zur weiteren Erforschung bietet, um der Impulsivität und deren Auswirkungen auf den Grund zu gehen.

Medizin - Open Access LMU - Teil 18/22
Wirtschaftlichkeit und Management in der Rehabilitation von Patienten mit chronischen Rückenschmerzen

Medizin - Open Access LMU - Teil 18/22

Play Episode Listen Later Dec 1, 2011


Hintergrund: Die Trends stark steigender Ausgaben, innovativer medizinischer Verfahren und der Alterung der Gesellschaft machen eine stärkere Effizienzorientierung auch in der Rehabilitation unumgänglich. Die ökonomische Evaluation bietet einen Ansatz, diese Neuorientierung auf eine Evidenzbasis zu stellen. Ziel: In einem weit greifenden Ansatz sollte eine Intensivierung der stationären Rehabilitation von Patienten mit chronischen Rückenschmerzen auf ihre Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit untersucht und Ansatzpunkte einer Einbindung der Erkenntnisse in die Versorgung gesucht werden. Methoden: Die ökonomische Evaluation begleitete einen klinischen Versuch, in dem ein intensiviertes psychologisches Programm mit der herkömmlichen stationären Rehabilitation mit einer Nachverfolgung von einem halben Jahr verglichen wurde. Zuvor waren in Pilotstudien Instrumente zur Messung der poststationären Kosten mittels eines Kostenwochenbuchs und der Effekte – in Form gesundheitsbezogener Lebensqualität – mittels des Fragebogens des EuroQol 5D getestet worden. Die Einbindung von Studienergebnissen wurde durch konzeptionelle Analysen zur Entscheidungsfindung und zum Rehabilitationsmanagement untersucht. Ergebnisse: In jedem Studienarm nahmen etwa 200 Patienten teil. Die intensivierte psychologische Betreuung führte zu einer leichten Verbesserung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität – gemessen auch in qualitätsbereinigten Lebensjahren (QALYs), die aber nicht statistisch signifikant war. Den leicht erhöhten Versorgungskosten standen deutliche Einsparungen durch eine Verbesserung der Erwerbsfähigkeit in der Nachbeobachtungszeit gegenüber. Auf Grund einer hohen Streuung der Resultate war die Verbesserung der Wirtschaftlichkeit aber statistisch nicht signifikant, was eine Empfehlung an Entscheidungsträger erschwert. Durch das Setzen von Anreizen, die an der Erwerbsfähigkeit und dem langfristigen Gesundheitszustand der behandelten Patientengruppen anknüpfen, könnte das Rehabilitationsmanagement stärker ökonomisch ausgerichtet werden. Diskussion: Die Untersuchung der Wirtschaftlichkeit von Rehabilitationsmaßnahmen kann in einem aufwändigen Verfahren begleitend zu einem klinischen Versuch durchgeführt werden. In der vorliegenden Studie gehörten die Prüfung der eingesetzten Instrumente, der Umgang mit fehlenden Werten an den verschiedenen Messzeitpunkten und die Interpretation der hohen Unsicherheit der Effekte und der Kosten-Effektivitätsrelation sowie zu den methodischen Herausforderungen. Schlussfolgerung: Bezogen auf die Kosten des Produktivitätsausfalls weist die Intensivierung der Rehabilitation in eine Erfolg versprechende Richtung. Hinsichtlich der Lebensqualitätseffekte ist weiter nach wirksameren Rehabilitationsmaßnahmen zu suchen. Grundsätzlich könnten Anreize zu beiden Teilendpunkte ein effizientes Rehabilitationsmanagement fördern.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 06/19
Monitoring der Hautmikrozirkulation mittels OPS-Imaging zur frühzeitigen Infektionsdiagnostik bei Frühgeborenen

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 06/19

Play Episode Listen Later Mar 8, 2007


Die steigende Überlebensrate in der Neonatologie ist insbesondere in der Gruppe der sehr kleinen Frühgeborenen mit einem Geburtsgewicht unter 1500 g, den sogenannten very low birth weight infants (VLBW), zu beobachten und vor allem auf Fortschritte in der Neugeborenenintensivpflege zurückzuführen. Ein Problem, das nach wie vor eine Herausforderung an die moderne Medizin darstellt, ist die hohe Infektionsanfälligkeit dieser unreifen Neugeborenen, die als Folge der eingeschränkten Immunabwehr anzusehen ist. Da frühe klinische Zeichen einer neonatalen Infektion bzw. Sepsis sehr diskret und unspezifisch sind, der schnellstmögliche Therapiebeginn jedoch deutlich den Krankheitsverlauf beeinflusst, ist eine frühzeitige Diagnosestellung unabdingbar. Da nach Forschungsergebnissen der letzten Jahre das Krankheitsbild Sepsis zunehmend als Endothelerkrankung angesehen wird, bei der es durch endotheliale Dysfunktion zu mikrozirkulatorischen Veränderungen kommt, könnte ein Monitoring der Hautmikrozirkulation von Frühgeborenen helfen, neonatale Infektionen frühzeitig zu diagnostizieren. Zur Erfassung der hautmikrozirkulatorischen Parameter verwendeten wir OPS-Imaging, eine neue nicht-invasive Technik, die mittels polarisiertem Licht und Epi-Illumination die Entstehung von Mikrozirkulationsbildern ohne den Einsatz von Fluoreszenzfarbstoffen ermöglicht. Im Mittelpunkt unseres Interesses standen die klinische Anwendbarkeit und das diagnostische Potential von OPS-Imaging. Unsere Studiengruppe umfasste 25 Frühgeborene mit einem Gestationsalter < 30 SSW, die während des ersten Lebensmonats beobachtet und retrospektiv in drei Gruppen unterteilt wurden. In Gruppe 1 befanden sich 14 Frühgeborene mit einer laborchemisch bestätigten Infektion (PosInf: CRP > 0,5 mg/dl und/oder IL-6 > 10 pg/ml), Gruppe 2 bestand aus sieben Frühgeborenen, bei denen sich der klinische Infektionsverdacht laborchemisch nicht bestätigte (NegInf: keine Erhöhung der laborchemischen Infektionsparameter) und Gruppe 3 umfasste die vier gesunden Kinder. Täglich wurden Funktionelle Gefäßdichte (FVD), Erythrozytenfließgeschwindigkeit (RBC Vel) und Gefäßdurchmesser (Diam) zu vergleichbaren Zeitpunkten bestimmt. Bei den Infektionen wurde der Beginn der Antibiotikatherapie als Tag 0 definiert, die Auswertung konzentrierte sich auf fünf Tage vor (Tag – 5 bis Tag – 1) und fünf Tage nach Infektionsbeginn (Tag + 1 bis Tag + 5). Es ließ sich generell eine hohe interindividuelle und intraindividuelle Variabilität aller mikrozirkulatorischen Parameter während des ersten Lebensmonats feststellen. Überdies fiel die FVD am Ende der vierten Lebenswoche gegenüber der FVD am Ende der ersten Lebenswoche signifikant ab (Mittelwert Lebenstag 7 – 9 versus Mittelwert Lebenstag 27 – 29: p = 0,0028). In insgesamt 26 Fällen wurde während der Laufzeit der Studie auf Grund eines Infektionsverdachtes eine antibiotische Therapie eingeleitet. Eine gewisse Häufung der laborchemisch bestätigten Infektionen zeigte sich in der zweiten Lebenswoche der Kinder, von Lebenstag 8 bis Lebenstag 15 (10 von 17 Infektionen, entsprechend (59% der Fälle). Es handelte sich definitionsgemäß ausschließlich um late-onset-Formen einer neonatalen Infektion und außerdem um klinische Infektionsfälle, d. h. es ließ sich zwar eine Erhöhung der Infektionsparameter CRP und IL-6 nachweisen, jedoch war kein Erregernachweis in Blut-, Urin- oder Liquorkultur möglich. Das Geburtsgewicht der Frühgeborenen korrelierte signifikant mit dem Auftreten einer echten Infektion, wobei ein höheres Geburtsgewicht das Infektionsrisiko minderte. Die Funktionelle Gefäßdichte war bei den laborchemisch bestätigten Infektionen (Gruppe 1) einen Tag vor der Infektion signifikant niedriger als noch fünf Tage vor der Infektion (Tag – 5: 231 [187 – 236] cm/cm2 versus Tag – 1: 234 [190 – 257] cm/cm2; p = 0,0127). Dies konnte in der NegInf-Gruppe (Gruppe 2) nicht beobachtet werden (p= 0,58). Bei der Erythrozytenfließgeschwindigkeit wurde kein Unterschied zwischen Tag – 5 und Tag – 1 gefunden, es zeigte sich lediglich eine Reduktion der RBC Vel während Infektion, ohne jedoch statistische Signifikanz zu erreichen (Mittelwert Tag – 5 bis Tag – 1: 306 [297– 334] μm/sec versus Mittelwert Tag 0 bis Tag + 5 280 [283 – 317] μm/sec, p = 0,2). Beim Gefäßdurchmesser ließen sich keine infektionsassoziierten Veränderungen nachweisen. Die Funktionelle Gefäßdichte der laborchemisch bestätigten Infektionen (PosInf) korrelierte am Tag 0 signifikant mit dem Hämoglobinwert des Kindes an Tag 0, die RBC Vel korrelierte invers mit dem Schwestern-Score an Tag 0. Weitere Korrelationen mit hämatologischen oder hämodynamischen Parametern fanden sich nicht. Die OPS-Imaging-Technik ließ sich nebenwirkungsfrei bei allen 25 Frühgeborenen anwenden. Es konnten qualitativ hochwertige Bilder der dermalen Mikrozirkulation erhoben werden, wobei Artefaktbildung und ein Verminderung des Hämatokritwertes um 25% des Ausgangswertes zu einer Einschränkung der Bildqualität geführt haben könnten. Druck- und Bewegungsartefakte, sowie ausgeprägte Lanugobehaarung erfordern wiederholte Lagekorrekturen der Sondenspitze und erneute Fokussierung. Da der Applikationsdruck nicht sicher kontrollierbar ist, können durch den Sondendruck Gefäße komprimiert werden und als Folge die RBC Vel vermindert gemessen wird und die FVD durch scheinbar nicht-perfundierte Areale unterschätzt wird. Der von Pries und Mitarbeitern erarbeitete Lösungsansatz für Druck- und Bewegungsartefakte ließ sich jedoch wegen der Empfindlichkeit der Frühgeborenenhaut und auf Grund nicht vorhandenen Studienmaterials nicht anwenden. Darüber hinaus besteht bei der klinischen Anwendung das Problem der fraglichen Vergleichbarkeit der Daten zu unterschiedlichen Messzeitpunkten. Im Gegensatz zum Tiermodell besteht auf Grund von Gefäßvariabilität und Größe der zu untersuchenden Hautregion keine Möglichkeit, identische Gefäße zu verschiedenen Messzeitpunkten gezielt zu identifizieren. Es müssen daher in der klinischen Anwendung wesentlich mehr Daten ermittelt werden, um statistische Signifikanz zu erreichen. Grundsätzlich gilt, dass wir mittels OPS-Imaging infektionsassoziierte Mikrozirkulationsstörungen bei Frühgeborenen nachweisen konnten. Die hohe inter- und intraindividuelle Variabilität der mikrozirkulatorischen Parameter unserer Frühgeborenen im ersten Lebensmonat machte jedoch die Definition eines Absolutwertes unmöglich, mittels dessen sich generelle Aussagen über den Gesundheitszustand eines Kindes treffen ließen. Ein mikrozirkulatorisches Monitoring mit täglichen intraindividuellen Vergleichen der Funktionellen Gefäßdichte könnte trotzdem zu einer Reduktion von Blutentnahmen und Antibiotikagaben führen, da sich Veränderungen nur bei laborchemisch bestätigten Infektionen (PosInf) zeigten und nicht bei den Infektionsverdachtsfällen (ohne laborchemische Bestätigung, NegInf). Eine gewisse Routine im Umgang mit dem Gerät und in der Auswertung ist jedoch erforderlich, um das mikrozirkulatorische Monitoring mit möglichst geringem Zeitaufwand in den Stationsalltag zu integrieren. Die Entwicklung einer speziell bei Frühgeborenen anwendbaren Apparatur zur Reduktion von Druck- und Bewegungsartefakten würde sicherlich dazu beitragen. Eine Weiterentwicklung der on-line-Auswertung ist ebenfalls erstrebenswert, da sie unmittelbare Rückschlüsse auf mikrozirkulatorische Veränderungen erlaubt und mittels einer permanenten Sonde ein kontinuierliches Monitoring der Hautmikrozirkulation ermöglichen würde.

Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/07
Belastung von angekauften Diensthunden durch die Haltung und die Grundausbildung im Schutzdienst

Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/07

Play Episode Listen Later Feb 9, 2007


Die Studie wurde an 35 Hunden der Quarantänestation der Schule für Diensthundewesen der Bundeswehr durchgeführt. Die Hunde wurden bei der Ankaufsuntersuchung und während der anschließenden 4-wöchigen Grundausbildung in der Quarantänestation untersucht. Bei der Ankaufsuntersuchung wurden die Körpertemperatur und das Körpergewicht gemessen, das Zahnalter der Hunde bestimmt sowie eine Blutprobe zur Bestimmung hämatologischer und klinisch-chemischer Parameter genommen. Während des 4-wöchigen Aufenthaltes in der Quarantänestation wurden täglich eine Kotproben zur Bestimmung der Kortisolmetaboliten eingesammelt, einmal wöchentlich das Gewicht bestimmt und über die gesamte 1. und 4. Woche die Bewegungsaktivität der Hunde mit Hilfe von Bewegungsmonitoren (ActiTrac, SomnoMedics®) aufgezeichnet. Zusätzlich wurden die Hunde während einer Schutzdienstübungseinheit in der 1. Woche (Übung A) und in der 4. Woche (Übung B) untersucht. Der Untersuchungsaufbau war in der Übung A und B identisch. Jede Schutzdienstübung bestand aus einer 20-minütigen Ruhephase, gefolgt von einer 3-minütigen Schutzdienstübung (= Belastungsphase) und einer anschließenden 60-minütigen Erholungsphase. Während der beiden Übungen wurde die Herzfrequenz mit Sportuhren (Polar, S610i®) und die Aktivität mit Bewegungsmonitoren (ActiTrac, SomnoMedics®) kontinuierlich aufgezeichnet. Die Körpertemperatur sowie die Speichel-Kortisolkonzentration wurde an 6 Messzeitpunkten bestimmt (T1 = vor der Ruhephase, T2 = unmittelbar vor der Belastungsphase, T3 = unmittelbar nach der Belastungsphase, T4 = nach 20 Minuten Erholung, T5 = nach 40 min Erholung, T6 = nach 60 Minuten Erholung). An drei Messzeitpunkten (T2, T3, T6) wurde eine Blutprobe genommen und folgende Parameter bestimmt: Serum-Kortisol, weißes und rotes Blutbild, Laktat, Kreatinkinase, Harnstoff, Kreatinin, Glukose, Alanin-Amino-Transferase, Aspartat-Amino-Transferase und Alkalische-Phosphatase. Das Durchschnittsalter der untersuchten Hunde lag bei 20,5 Monaten. 15 Hunde gehörten dem Rassetypus Belgischer Hütehund, 18 dem Rassetypus Deutscher Schäferhund und 2 dem Rassetypus Rottweiler an. 23 waren Rüden und 12 Hündinnen. Sieben Hunde erwiesen sich nach 1 - 2 Wochen der Grundausbildung als ungeeignet für den Dienst bei der Bundeswehr und wurden ausgemustert. Zur Auswertung der Daten wurden die Hunde in 2 Gruppen unterteilt. In die Gruppe der erfolgreichen Hunde (n = 28) und die der ausgeschiedenen Hunde (n = 7). Die Ruhe-Herzfrequenz (Referenzbereich: 70 - 100 bpm) in der Schutzdienstübung A und B lag bei durchschnittlich 121 bzw. 124 bpm und stieg während der 3-minütigen Belastungsphase signifikant (p≤ 0,001) auf durchschnittlich 154 bzw. 156 bpm an. In der Erholungsphase fiel die Herzfrequenz signifikant ab und erreichte nach 40 Minuten die Ruhe-Herzfrequenz. Die Herzfrequenz der gesamten Ruhe- und Erholungsphase der Schutzdienstübung A lag signifikant (p≤ 0,05) über der Herzfrequenz der Ruhe- und Erholungsphase der Schutzdienstübung B. Die Aktivität der Hunde stieg während der 3-minütigen Belastungsphase der Schutzdienstübung A auf durchschnittlich 296 mG und lag damit signifikant (p≤ 0,001) unter der Belastungsaktivität während der Schutzdienstübung B mit 348 mG. Die Körpertemperatur (Referenzbereich: 37,5 - 39,0°C) lag nach der Ruhephase in beiden Schutzdienstübungen bei 39,0 - 39,2°C. Nach der 3-minütigen Belastungsphase stieg die Körpertemperatur auf Werte zwischen 39,8°C und 40,1°C an und erreichte die Ruhewerte 40 Minuten nach Belastungsende. Die Körpertemperatur der Schutzdienstübung A lag über alle 6 Messzeitpunkte gesehen signifikant (p≤ 0,001) über den Werten der Schutzdienstübung B. Die Speichel-Kortisolkonzentration zeigte nach der 3-minütigen Belastungsphase einen signifikanten (p≤ 0,01) Anstieg und erreichte die höchsten Werte mit 8,9 nmol/l (Übung A) bzw. 9,3 nmol/l (Übung B) 20 – 40 Minuten nach Ende der Belastung. Die Kortisolkonzentration im Serum zeigte keine signifikante Veränderung zwischen den 3 Messzeitpunkten. Im Verlauf der Schutzdienstübung A und B kam es bei den untersuchten Parametern des weißen und roten Blutbildes zu einem signifikanten Anstieg nach der 3-minütigen Belastungsphase und zu einem Abfall auf den Ausgangswert nach der 60-minütigen Erholungsphase. Die Muskelparameter Laktat und Kreatinkinase zeigten nach der 3-minütigen Belastungsphase in beiden Schutzdienstübungen einen signifikanten Anstieg. Die Laktatkonzentration erreichte 4,0 mmol/l (Referenzbereich: 0,2 - 2,9 mmol/l) und fiel nach 60 Minuten wieder auf den Ausgangswert. Die Kreatinkinase war nach der 60-minütigen Erholung weiter angestiegen und erreichte Werte zwischen 151,6 und 183,5 IU/l (Referenzbereich: bis 460 IU/l). Die Konzentration der Kreatinkinase lag im Verlauf der Schutzdienstübung A signifikant über der Konzentration der Schutzdienstübung B. Die Veränderungen in den Konzentrationen von Harnstoff, Kreatinin, Glukose und den Leberwerten Alanin-Amino-Transferase, Aspartat-Amino-Transferase und Alkalische Phosphatase lagen durchweg in den angegebenen Referenzbereichen der einzelnen Parameter. Über den gesamten 4-wöchigen Aufenthalt in der Quarantänestation zeigte die IgG-Konzentration (Referenzbereich: 9,3 – 14,5 mg/ml) von der Ankaufsuntersuchung (14,5 mg/ml) über die 1. Woche (16,7 mg/ml) zur 4. Woche (18,0 mg/ml) einen kontinuierlichen Anstieg. Die Kortisolmetaboliten im Kot zeigten einen kontinuierlichen Abfall in der Konzentration von der 1. (17,6 ng/g) bis zur 4. Woche (11,1 ng/g). Das Körpergewicht fiel während der 4 Wochen um durchschnittlich 0,9 kg. Die Konsistenz der Kotproben wurde zu 4,8 % als geformt, zu 85,0 % als weich, zu 5,3 % als breiig und zu 5,0 % als wässrig eingestuft. Die Bewegungsaktivität während des „Freilaufs“ in der 1. Woche lag bei durchschnittlich 146 mG und während der „Arbeit“ bei 50 mG. Die entsprechenden Bewegungsaktivitäten in der 4. Woche lagen signifikant (p≤ 0,05) höher. Als weitere Einflussfaktoren auf die untersuchten Parameter erwiesen sich das Geschlecht und die Rasse. Die Rüden hatten sowohl in der Ruhe als auch in der Erholung der Schutzdienstübung B und in der 1. und 4. Woche während des „Freilaufs“ sowie in der 4. Woche während der „Arbeit“ signifikant höhere Aktivitätswerte als die Hündinnen. Außerdem hatten die männlichen Hunde in der Schutzdienstübung A signifikant höhere Körpertemperaturen. Dagegen zeigten die Hündinnen im roten Blutbild (Erythrozyten, Hämoglobin, Hämatokrit) signifikant höhere Werte. Die Belgischen Hütehunde zeigten bei der Herzfrequenz der Ruhe und Erholung in der Schutzdienstübung A, bei der Aktivität in der 1. und 4. Woche während des Freilaufs und der Fütterung sowie in der 4. Woche während der Arbeitszeit und bei den Kortisolmetaboliten im Kot signifikant höhere Werte als die Deutschen Schäferhunde. Die 7 aus der Ausbildung ausgeschiedenen Hunde unterschieden sich durch eine signifikant (p≤ 0,05) niedrigere Ruhe- und Erholungsherzfrequenz in der Schutzdienstübung A, eine signifikant (p≤ 0,01) niedrigere Körpertemperatur zum Zeitpunkt der Ankaufsuntersuchung und eine signifikant (p≤ 0,01) höhere Erythrozytenzahl, Hämoglobinkonzentration und einen höheren Hämatokritwert während der Schutzdienstübung A. In dieser Studie konnte eine deutliche Belastung der Hunde durch den 4-wöchigen Quarantäneaufenthalt und in der Ausbildung im Schutzdienst festgestellt werden. Die Hauptbelastung konnte mit Hilfe der untersuchten Parameter auf den Zwingeraufenthalt in fremder Umgebung zurückgeführt werden. Die täglichen Schutzdienstübungen erwiesen sich als submaximale Belastung, die eher als „Ventil“ für die angestaute Energie der Hunde wirkten.

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Auswirkungen pränataler Stressbelastung auf die Verhaltensregulation des Kindes

Fakultät für Psychologie und Pädagogik - Digitale Hochschulschriften der LMU

Play Episode Listen Later Feb 13, 2006


Zusammenfassung Zielsetzung: In der vorliegenden Untersuchung wurden die Auswirkungen pränataler Stressbelastung auf die Verhaltensregulation des Kindes bis zum Alter von 6 Monaten im prospektiven Längsschnitt untersucht. Design: Prospektive Langzeitstudie mit Messzeitpunkten während der Schwangerschaft, sowie 2-4 Tage, 6 Wochen, 3 und 6 Monate nach der Geburt. Methode: Die Untersuchungsstichprobe umfaßte 86 schwangere Frauen, die mittels standardisierter Fragebögen zu ihrer wahrgenommenen Stress-belastung, zu kritischen Lebensereignissen des letzten Jahres, sowie zu schwangerschaftsspezifischen Belastungen befragt wurden. Per Median-Split wurden die Frauen in zwei Gruppen bezüglich ihrer pränatalen Stressbelastung aufgeteilt. Postnatal wurden Daten zur Verhaltensregulation des Kindes mittels Fragebögen zum kindlichen Temperament, sowie Verhaltensbeobachtungen in der Laborsituation gewonnen. Hier wurde das Verhalten der Säuglinge beim Fersenstich, sowie bei 2 überraschenden und einem aversiven Reiz analysiert. Ergebnisse: Es zeigten sich deutliche Zusammenhänge zwischen dem Temperament des Kindes in der Fragebogenerhebung und der pränatalen Stressbelastung. Die Gruppe der pränatal höher gestressten Frauen schätzten ihre Kinder als deutlich schwieriger (irritierbarer, motorisch aktiver, leichter erregbar, negativer im Affekt) im Temperament ein als die Frauen der pränatal weniger belasteten Gruppe. Es konnten dem gegenüber jedoch keine Zusammenhänge zwischen der Verhaltensregulation des Kindes in der Laborsituation und der pränatalen Stressbelastung gefunden werden. Diskussion: Pränatale Stressbelastung hat einen Einfluss auf die mütterliche Wahrnehmung des kindlichen Temperamentes insofern, dass Mütter mit hoher pränataler Stressbelastung ihre Kinder als schwieriger erleben. Die Methodik der Messung von Verhaltensregulation wird diskutiert. Unabhängig davon ist jedoch entscheidend, dass Mütter, die ihre Kinder als schwieriger erleben, oft professionelle Hilfe benötigen. Für die Beratung von Schwangeren ist es daher wichtig, präventiv zu arbeiten und über mögliche Auswirkungen von Stress und entsprechende postnatale Hilfsangebote zu informieren.

Fakultät für Psychologie und Pädagogik - Digitale Hochschulschriften der LMU
Einflüsse psychosozialer Risikofaktoren auf die Qualität der Mutter-Kind-Interaktion.

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Play Episode Listen Later Feb 13, 2006


Die Dissertation ist Teil eines Kooperationsprojektes der Forschungs- und Beratungsstelle Frühentwicklung und Kommunikation am Institut für Soziale Pädiatrie und Jugendmedizin der Universität München sowie der Abteilung Psychoendokrinologie am Forschungszentrum für Psychobiologie und Psychosomatik der Universität Trier. Die Arbeit untersucht den Einfluss der postpartalen Stressbelastung der Mutter auf die Qualität der Mutter-Kind-Interaktion. Im Mittelpunkt stehen dabei die Ausprägung der intuitiven mütterlichen Kompetenzen sowie die regulatorische Abstimmung dieser Kompetenzen auf die kindlichen Bedürfnisse. Es wird davon ausgegangen, dass spezifische psychosoziale Risikofaktoren einen negativen Einfluss auf die Qualität der Mutter-Kind-Interaktion haben. Zur Untersuchung der Fragestellung wurden Mütter in der Interaktion mit ihren Kindern zu zwei Messzeitpunkten - drei Monate postpartum (N=71) und sechs Monate postpartum (N=68) - mit Video aufgenommen und anschließend mit hierfür entwickelten Kodiersystemen ausgewertet. Für die Erhebung psychosozialer Risikofaktoren wurden Fragebögen zu drei postpartalen Messzeitpunkten (sechs Wochen, drei Monate und sechs Monate postpartum) eingesetzt. Die Ergebnisse lassen darauf schließen, dass die Ausprägung intuitiver mütterlicher Kompetenzen und deren regulatorische Abstimmung in engem Zusammenhang mit der kindlichen Blickzuwendung und der kindlichen Interaktionsbereitschaft im spontanen Zwiegespräch stehen. Zudem bestehen Zusammenhänge zwischen Gesamtstressbelastung, ungewollter Schwangerschaft, unglücklicher Kindheit der Mutter, sowie sozialer Belastungen und der Ausprägung intuitiver mütterlicher Kompetenzen. Für einige der erhobenen Stress- und Belastungsmaße (beispielsweise Depressivität und soziale Unterstützung) zeigen sich nur leichte oder keine Effekte in den Untersuchungen. Analysen zu einem späteren Messzeitpunkt – die Löffelfütterung im Alter von 6 Monaten – untermauern die Ergebnisse der Spielsituation mit 3 Monaten.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/19
Stabilität und Veränderung der Geschlechtsrollenorientierung und anderer psychosozialer Ressourcen alkoholabhängiger Männer und Frauen zu zwei Messzeitpunkten

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/19

Play Episode Listen Later Nov 15, 2005


Gegenstand Bislang wurden Risiko und Rückfall des Alkoholismus vorwiegend nach geschlechtsspezifischen, und weniger nach geschlechtsrollenspezifischen Aspekten diskutiert. In der vorliegenden Studie wird neben der Verteilung der Geschlechtsrollentypen die Hypothese der traditionellen Femininität (als unspezifischem Risikofaktor) überprüft und ihr Zusammenhang mit ausgewählten Persönlichkeitsressourcen wie Kohärenzsinn, Stressverarbeitung, Anomie-Index sowie subjektive Lebensqualität untersucht. Sechs Monate nach dem stationären Aufenthalt wird in einer katamnestischen Untersuchung überprüft, welche Veränderungen die Geschlechtsrollenorientierung sowie andere psychosoziale Ressourcen der Patienten in diesem Zeitraum zeigen, und inwieweit die Ausprägung der Ressourcen bei Erstbefragung als Prädiktoren für das spätere Abstinenzverhalten und für die Therapiewahl fungieren. Zudem wird der potenzielle Einfluss verschiedener Therapiemaßnahmen auf die Ressourcen untersucht. Methode Die Geschlechtsrollenorientierung wurde mit dem GEPAQ von Runge, Frey et al. 1981 (in der deutschen Übersetzung des EPAQ von Spence, Helmreich 1978) als Selbstbild erfasst. In einer Erstbefragung konnten 193 Patienten untersucht werden. Ein halbes Jahr nach dem stationären Aufenthalt wurden 81 Patienten auf postalem Weg erneut befragt. Die Rücklaufquote beträgt 41,97%. Ergebnisse Ein Mangel an instrumentellen Eigenschaften geht mit einem erhöhten Rückfallrisiko sowie schlechteren Persönlichkeitsressourcen einher. Die meisten Patienten sind in Erst- und Nachbefragung androgyn und feminin orientiert, wobei im Verlauf von Erst- zu Nachbefragung ein prozentualer Anstieg der Androgynen und eine Reduktion der Femininen festzustellen ist. Zum Zeitpunkt der Erstbefragung sind Männer am häufigsten androgyn orientiert (41,2 %), Frauen feminin (42,0%). Bei Nachbefragung sind beide Geschlechter am häufigsten androgyn orientiert, nämlich 61,1% der männlichen und 43,2% der weiblichen Patienten. Eine Berücksichtigung der Geschlechtsrollenorientierung erbachte im Vergleich zur bloßen geschlechtsspezifischen Analyse differenziertere Ergebnisse, und konnte die These vom Risikofaktor Weiblichkeit bzw. vom Zusammenhang eines Mangels an Instrumentalität und schwachen psychosozialen Ressourcen sowie hohem Rückfallrisiko bekräftigen.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/19
Erholung kognitiver und psychomotorischer Funktionen nach balancierter Anästhesie

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/19

Play Episode Listen Later Oct 20, 2005


In der vorliegenden offenen, randomisierten und prospektiven Studie wurde die Erholung der kognitiven und psycho- motorischen Leistungsfähigkeit nach einer balancierten Anästhesie mit Isofluran und Sevofluran untersucht. Durch den deutlich niedrigeren Blut-Gas-Verteilungs- koeffizienten des neuen Inhalationsanästhetikums Sevofluran wurde ein schnelleres An- und Abfluten und damit verbunden ein schnelleres Wiedererlangen der geistigen Leistungs- fähigkeit erwartet. Vierzig Patienten, welche sich einem allgemeinchirurgischen Eingriff in balancierter Anästhesietechnik unterziehen mussten, wurden randomisiert zwei Studiengruppen zugewiesen. Die eine Gruppe erhielt als volatiles Anästhetikum Isofluran, die andere Sevofluran. Das übrige Pharmaregime bezüglich Prämedikation, Narkoseeinleitung und -führung war für beide Untersuchungsgruppen identisch. Als neuropsychologische Parameter wurden erfasst: Aufwachzeit und Wiedererlangen der Orientierung nach Anästhesieende, Wahlreaktionszeiten, Memo-Test nach Schaaf, Zahlennachsprechen, Visuelle Analogskalen für Schmerz, Wachheit, Übelkeit, Stimmung und Angst, mod. Aldrete Score. Die Tests wurden zu 5 Messzeitpunkten durchgeführt, am Tag vor dem Eingriff, sowie 30, 60, 120 und 240 min nach Beendigung der Narkosegaszufuhr. Die Patientengruppen waren hinsichtlich demographischer Daten (Geschlecht, Alter, Größe, Gewicht und Schulbildung) und ASA-Klassifikation (I, II) vergleichbar. Eindeutige Vorteile für die Sevoflurananästhesie waren vor allem in den Parametern des unmittelbaren Aufwachverhaltens zu finden. So konnten die Patienten nach kürze-rer Zeit extubiert werden (6,3 vs. 10,95 ± 5 min), öffneten rascher die Augen ( 7,5 ± 2,7 min vs. 10,2 ±5,4 min), drückten früher auf Anforderung die Hand (7,85 ± 2,6 min vs. 10,2 ± 4,2 min), nannten eher ihren Namen (10,1 ± 3,3 min vs. 17,1 ± 5,6 min), ihr Geburtsdatum (10,2 ± 3,3 min vs. 17,1 ± 5,6 min), den jeweiligen Wochentag (10,5 ± 3,6 min vs. 17,8 ± 5,5 min) und Aufenthaltsort (11,0 ± 4,7 min vs. 17,4 ± 5,6 min). Die Wahlreaktionszeiten waren zu allen postoperativen Mess- zeitpunkten im Vergleich zur Baseline signifikant verlängert, der Ausgangswert wurde in beiden Untersuchungs- gruppen auch nach 240 min nicht erreicht (Wilcoxon-Test, zweiseitig, p

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/19
Der Einfluss einer einmaligen, oralen Gabe von Dexamethason auf Leukozyten, die Plasmaspiegel inflammatorischer Zytokine und lösliche Zytokinrezeptoren

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/19

Play Episode Listen Later Jul 14, 2005


Das unspezifische Immunsystem und die HHN-Achse stehen in engem Zusammenhang und beeinflussen sich gegenseitig in komplexer Weise: Während die zum Immunsystem zählenden Zytokine bei inflammatorischen Reaktionen auf verschiedenen Ebenen die Aktivierung der HHN-Achse erhöhen und somit zu vermehrter Sekretion von Kortisol aus der Nebenniere führt, hemmt die Zugabe von Glukokortikoiden die Ausschüttung eben dieser inflammatorischen Zytokine aus immunkompetenten Zellen. Bereits kleinste Veränderungen der Spiegel von durch das neuroendokrine System regulierten, zirkulierenden Zytokinen spielen zudem eine wichtige Rolle in der Interaktion von Gehirn und Immunsystem, sowie in Erkrankungen des ZNS: So werden Parameter wie Vigilanz, Appetit, Kognition und Schlaf-Wach-Verhalten durch die Spiegel von IL-1, IL-6 und TNF-a beeinflusst. Demzufolge wirken Glukokortikoide immunmodulatorisch auf das aktivierte, unspezifische Immunsystem und bereits kleine Veränderungen zirkulierender inflammatorischer Zytokine haben physiologische Relevanz in Bezug auf die Interaktion von ZNS und Immunsystem. Es ist jedoch nicht klar, ob geringfügige physiologische Änderungen von Glukokortikoidspiegeln bei Gesunden und nicht immunaktivierten Menschen überhaupt Zytokine supprimieren können. In einer doppelblinden, Plazebo-kontrollierten Studie wurde daher in einer aufwendigen Studie mit Bestimmung von Zytokinen durch ELISA Verfahren und Analyse immunologisch aktiver Zellen mit Hilfe von Immunfluoreszenzdurchflusszytometrie (FACS) der Einfluss von 1.5mg beziehungsweise 3.0mg Dexamethason (DEX), welches zu verschiedenen Zeitpunkten entweder um 9:00 Uhr oder um 21:00 appliziert wurde, an gesunden männlichen Probanden untersucht. Dabei zeigte zunächst, dass die meisten der gemessenen Parameter bereits unter Plazebo - Bedingungen signifikante Unterschiede zwischen den Messzeitpunkten aufwiesen, was sich im wesentlichen mit der bestehenden Literatur deckt, während solche tageszeitlichen Unterschiede für die Anzahl und Leuchtdichte CD16b bzw. CD18 tragender Zellen in der Immunfluoreszenz, sowie für IL-6, TNF-a und die löslichen TNF-Rezeptoren so noch nicht in vivo vorbeschrieben sind. Weiterhin konnte neben einer Dosis- und Applikationszeitpunkts-unabhängigen Suppression der endogenen Kortisolsekretion auch eine signifikante Temperaturerhöhung am Morgen durch abendlich appliziertes DEX nachgewiesen werden. Eine mehrfach vorbeschriebene Leukozytose konnte über die Versuchsreihe über 24 Stunden gezeigt werden, wobei diese nach 12 Stunden auf einen Anstieg der Granulozytenzahlen, nach 24 Stunden auf Anstiege von Lymphozyten- und Granulozytenzahlen zurückzuführen war. In ihrer Aktivität wurden neutrophile Granulozyten 12 Stunden nach morgendlicher Gabe gemindert, während 24 Stunden nach DEX-Gabe sich dagegen sogar ein signifikanter Anstieg bei Abend-Applikation von DEX einstellte. Die Spiegel von TNF-a und des löslichen TNF-Rezeptors p75 wurden nach Applikation für 24 Stunden signifikant gesenkt. Dabei wurden die Spiegel von sTNF-R p75 12 Stunden nach Einnahme stärker beeinflusst, wenn die Applikation am Abend erfolgte. Die Spiegel des anderen löslichen TNF-Rezeptors p55 dagegen waren zwar 12 Stunden nach Einnahme abgesenkt, stiegen nach 24 Stunden jedoch wieder sogar signifikant über das Ausgangsniveau an. Bei den IL-6 Spiegeln konnte nach 12 Stunden dagegen kein signifikanter supprimierender Effekt nachgewiesen werden, nach 24 Stunden nach Einnahme von DEX kam es zu einem signifikanten Anstieg. Die Untersuchung immunmodulatorischer Effekte von Dexamethason auf Leukozyten und Plasmaspiegel von inflammatorischen Zytokinen bestätigte also bekannte Effekte von DEX, lieferte aber auch neue Erkenntnisse und sogar unerwartete Befunde: Zusätzlich zur bekannten Granulozytose konnte bei geringen Mengen DEX auch ein später Anstieg von Lymphozyten und Monozytenzahlen im peripheren Blut nachgewiesen werden. Erstmals konnte in der durchgeführten Studie zudem gezeigt werden, dass sich die geringen, beim Gesunden vorhandenen Spiegel von TNF-a, sTNF-R p55 und p75 durch kleine Mengen Dexamethason supprimieren lassen. Somit konnte gezeigt werden, dass nicht nur eine Erhöhung der Spiegel inflammatorischer Zytokine und deren Rezeptoren, sondern auch Suppression derselben unter physiologischen Bedingungen ohne Aktivierung des Immunsystems eine bedeutende Rolle zum Beispiel in Bezug auf Interaktionen zwischen Gehirn und Immunsystem spielen kann.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/19
Reliabilität der funktionellen Magnetresonanztomographie am Beispiel motorischer Paradigmen

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/19

Play Episode Listen Later Jul 8, 2005


9 Bei jeder Anwendung einer neuen Technologie, hier der funktionellen Kernspintomographie, stellt sich die Frage nach der Reliabilität der Ergebnisse, die mit dieser Methode gewonnen werden. Der Begriff der Reliabilität wird oft mit dem der Signifikanz verwechselt, in dem Sinne dass signifikante Daten auch als zuverlässig und reproduzierbar betrachtet werden. Diese beiden Begriffe stehen allerdings nicht in einem logischen Zusammenhang zueinander; ein möglicher empirischer Zusammenhang ist der Kern dieser Arbeit. In der vorliegenden Arbeit wurden drei einfache motorische Paradigmen (Bewegungen von Hand, Mund und Zunge) mittels funktioneller Kernspintomographie zu drei Messzeitpunkten untersucht. Die Probandengruppe, bestehend aus 15 gesunden Rechtshändern, und die durchgeführten Paradigmen waren in allen drei Sitzungen identisch. Zusätzlich wurden möglichst konstante Rahmenbedingungen für die Messung geschaffen (z.B. Messung zur gleichen Tageszeit). Anschließend wurde die Reliabilität der gefundenen Aktivierungen in drei für die Motorik relevanten Gehirnarealen (prä- und postzentraler Gyrus und SMA, jeweils bilateral) betrachtet. Die Analyse der Reliabilität wurde zunächst an Volumenelementen (Voxel) der einzelnen Sitzungen durchgeführt. Anschließend wurden die gemeinsamen Voxel aus mehreren Sitzungen berechnet. Aus diesen Daten konnten Reliabilitätskoeffizienten und Anteile aktivierter Voxel am Volumen einer Region gewonnen werden. Zusätzlich sollten die erhobenen Daten ohne Verwendung fixer Schwellen auf einen möglichen Zusammenhang zwischen Signifikanz und Reliabilität hin überprüft werden. In dieser Arbeit wurde hierzu erstmals die Methode der Scatterplot-Analyse eingesetzt. Die Ergebnisse der Auswertung zeigen eine hohe Varianz der Reliabilitätskoeffizienten für die verschiedenen Aufgaben und Areale. Während die Reliabilitätskoeffizienten für die Bedingungen Hand und Zunge noch in einem aussagekräftigen Wertebereich lagen, traf dies bezüglich der Bedingung Mund nicht mehr zu. Die Resultate der vorliegenden Arbeit sollten als kritischer Beitrag für die Anwendung, zum Beispiel für die neurochirurgische Operationsplanung, verstanden werden. Gerade in diesem klinischen Bereich ist eine zunehmende Verwendung der funktionellen Kernspintomographie zu beobachten. Die hohe Varianz der vorliegenden Daten zeigt allerdings, dass dieses Verfahren noch nicht den Grad an Zuverlässigkeit erreicht hat, der für den klinischen Alltag unabdingbar ist.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/19
Mimikanalyse bei Patienten mit Zwangsstörung im Vergleich zu gesunden Probanden vor und nach einer Pharmako- und Psychotherapie

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 04/19

Play Episode Listen Later Jun 23, 2005


Bei vielen Patienten mit einer Zwangsstörung ist die Motorik gestört, insbesondere bestehen Auffälligkeiten der Gesichtsmotorik. Um subklinische motorische Auffälligkeiten zu untersuchen, können kinematische Analysen des Gesichtsausdrucks genutzt werden. Das Ziel dieser Arbeit war es, Gesichtsbewegungen als Reaktion auf humorvolle Filmstimuli bei Zwangspatienten zu untersuchen. Es wurden kinematische Analysen von Gesichtsbewegungen durchgeführt. Ultraschallmarker an bestimmten Punkten im Gesicht (Mundwinkel beidseits, untere Augenlieder beidseits) ermöglichten die exakte Messung von Gesichtsbewegungen, während die Probanden zwei humorvolle Kurzfilme („Mr Bean“) zu zwei Messzeitpunkten betrachteten. Es wurden 34 Patienten mit einer Zwangsstörung nach DSM-IV (19 Männer, 15 Frauen; durchschnittliches Alter (Standardabweichung): 35,8 (11,5) Jahre; durchschnittlicher Y-BOCS-Gesamtwert: 25,5 (5,9)) zu zwei Untersuchungszeitpunkten untersucht, zur Baseline frei von Psychopharmaka und zehn Wochen später nach Ablauf einer medikamentösen Therapie mit dem selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer Sertralin in Kombination mit einer stationären, semi-standardisierten Verhaltenstherapie. Zusätzlich wurden 34 gesunde Probanden (19 Männer, 15 Frauen; durchschnittliches Alter (Standardabweichung): 37,5 (13,1) Jahre) untersucht. Zur Baseline zeigten die Zwangspatienten eine signifikant langsamere Anfangsgeschwindigkeit beim Lachen sowie eine signifikant geringere Lachfrequenz als die gesunden Kontrollen. Es bestand eine signifikante negative Korrelation zwischen der Lachfrequenz und der Schwere der Zwangssymptome. Zehn Wochen später kam es zu einer signifikanten Zunahme der Lachfrequenz und Anfangsgeschwindigkeit des Lachens bei den Patienten. Die Ausführung adäquater unwillkürlicher (Lach-)Reaktionen auf humorvolle Stimuli ist demnach bei Zwangspatienten abnorm langsam und könnte als Ausdruck einer Hypomimie Basalganglienstörungen zur Grundlage haben. Die Empfänglichkeit auf emotionale Stimuli ist bei Zwangspatienten geringer ausgeprägt als bei gesunden Probanden. Dieses Phänomen ist eng korreliert mit Zwangssymptomen und ist abhängig vom Gesundheitszustand.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/19
Lebenszufriedenheit von Tumorpatienten in der Strahlentherapie

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/19

Play Episode Listen Later Mar 3, 2005


In der Studie „Lebenszufriedenheit von Tumorpatienten in der Strahlentherapie“ wurde die Lebenszufriedenheit und der Betreuungsbedarf radioonkologischer Patienten zu vier Zeit-punkten, d.h. zu Beginn, am Ende der Radiatio, 6 Wochen und 6 Monate nach einer Strahlen-therapie untersucht. Es wurden insgesamt 1447 Patienten gebeten, psychometrisch getestete und z.T. auch selbst-entworfene Fragebögen auszufüllen.20% lehnten von vorneherein ab, 20% haben die Einschlusskriterien nicht erfüllt, somit konnten 834 Patienten für die Studienteilnahme rekrutiert werden. Davon wurden 317 Patienten in diese Arbeit eingeschlossen, da von ihnen zu allen vier Messzeitpunkten vollständig ausge-füllte Fragebögen sowie eine lückenlose medizinische Dokumentation vorliegen. Ziel dieser Studie war es, anhand von medizinischen und soziodemographischen Daten unzu-friedene Patienten zu ermitteln und deren Betreuungswunsch zu erfassen. Es sollten speziell Prädiktoren aufgedeckt werden, die es erlauben, aus einer großen Anzahl von Tumorpatienten mit möglichst geringem finanziellen und personellen Aufwand diejenigen Patienten herauszufiltern, für die bereits zu Beginn der Strahlentherapie eine schlechte Lebenszufriedenheit sechs Monate nach einer Strahlentherapie vorausgesagt werden kann. Den Schwerpunkt dieser Arbeit bildet der Verlauf der Lebenszufriedenheit während und nach einer Strahlentherapie. Die Erhebung erfolgt anhand des Fragebogens FLZ (Fragen zur Le-benszufriedenheit) erfolgt. Hier wird die Zufriedenheit und die Wichtigkeit von 8 Items erfragt. Hierbei zeigte sich, dass unabhängig von Alter, Geschlecht, Familienstand und Beruf allen Patienten zu allen Zeitpunkten die Gesundheit am wichtigsten war, sie jedoch mit der Gesundheit am unzufriedensten waren. Zudem sind tendenziell jüngere Patienten (< 40 Jahre), ledige Patienten und Patienten ohne Kinder in vielen Bereichen unzufriedener als ältere, Verheiratete und Patienten mit Kindern. Die oft zitierten geschlechtsabhängigen Unterschiede bestehen in Bezug auf die Lebenszufriedenheit nicht. Bronchialkarzinompatienten waren in allen Bereichen zu mindestens einem Erhebungszeit-punkt, meist aber zu drei oder vier Zeitpunkten am unzufriedensten. Gehirntumorpatienten waren dagegen in vielen Bereichen am zufriedensten. Erwartungsgemäß sind Patienten mit schlechtem Karnofskyindex in allen Bereichen außer Einkommen und Wohnsituation unzufriedener als Patienten mit 90–100 %. Patienten, die ausschließlich strahlentherapeutisch behandelt wurden und Patienten, die eine Kombinationstherapie aus Bestrahlung und Chemotherapie erhalten haben sind lediglich im Bereich „Gesundheit“ unzufriedener als Patienten, die eine „sonstige Therapie“ erhalten haben. So ist festzuhalten, dass wohl in den meisten Fällen eine Kombinationstherapie aus Bestrahlung und Chemotherapie die Lebenszufriedenheit nicht negativ beeinflusst, wohl aber eine Verbesserung der Prognose bedeuten kann. Erstaunlicherweise äußert zu allen Erhebungszeitpunkten jeweils nur ca. 1/3 der unzufriedenen Patienten einen Betreuungswunsch. Geben unzufriedene Patienten einen Betreuungswunsch an, so wünschen sie sich zusätzliche Sachinformationen über Behandlungsmöglichkeiten und –folgen und Besprechung seelischer Probleme mit einem Arzt oder Psychotherapeuten. Letztendlich werden Prädiktorvariablen aufgedeckt, welche bereits zu Beginn der Strahlentherapie eine geringe Lebenzufriedenheit sechs Monate nach der Therapie vorhersagen können: So haben Patienten mit Metastasen ein 5,4-fach höheres Risiko und Patienten mit einem schlechten Karnofskyindex ein 2,0-fach erhöhtes Risiko, sechs Monate nach der Therapie unzufrieden zu sein. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine maligne Tumorerkrankung grundsätzlich eine starke Beeinträchtigung der Lebenszufriedenheit, insbesondere der Zufriedenheit mit der Gesundheit darstellt und dass v.a. auf Patienten mit Metastasen oder einem schlechten Karnofskyindex ein besonderes Augenmerk gelegt werden sollte, um frühzeitig psychosoziale Unterstützung anbieten zu können.

Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 02/19

In einem prospektiven, hypothesengeleiteten Design mit zwei Messzeitpunkten wurde die Krankheitsverarbeitung (Bewältigungsstrategien, Kausal- und Kontrollattributionen) von Patienten mit malignen Lymphomen sowie deren Zusammenhänge mit Lebensqualität und emotionalem Befinden vor und sechs Monate nach Hochdosischemotherapie mit autologer Blutstammzelltransplantation untersucht. Neben soziodemographischen Daten wurden medizinische Parameter wie Karnofsky-Index und Remissionsstatus erhoben. Die Untersuchung stützte sich auf multidimensionale, standardisierte und normierte Testverfahren, deren Gütekriterien an verschiedenen Stichproben, großteils auch an Krebspatienten, überprüft worden waren. Im Erhebungszeitraum (März 1999 bis August 2001) konnte eine Stichprobe von n=69 Patienten akquiriert werden. Diese reduzierte sich aus Gründen von Tod, anderer medizinischer Behandlung und persönlicher Ablehnung auf n=45 zum zweiten Erhebungszeitpunkt. Im Hinblick auf soziodemographische und medizinische Parameter wurden die Patienten mit der Studie von Langenmayer, 1999 an autolog blutstammzelltransplantierten Lymphompatienten und mit Daten der Normalbevölkerung (Statistisches Bundesamt Wiesbaden) verglichen. Die statistische Auswertung erfolgte in Abhängigkeit vom Skalenniveau und den Verteilungscharakteristika der Daten mit Hilfe von parametrischen und nonparametrischen Verfahren. Neben t-Test-Vergleichen, dem U-Test nach Mann-Whitney und Wilcoxon, den χ2-Techniken, der Produkt-Moment-Korrelation nach Bravais-Pearson und Spearman’s Rangkorrelation, wurden ein- und mehrfaktorielle Varianzanalysen, multiple Regressionsanalysen und Clusteranalysen nach der Ward-Methode berechnet. Um Scheinsignifkanzen durch α-Fehler-Kumulierung zu vermeiden, wurden die Irrtumswahrscheinlichen nach der Bonferroni-Methode korrigiert. In der Krankheitsbewältigung (FKV) zeigte sich eine im Vergleich mit Muthny et al., 1992 geringere Tendenz zum sozialen Abwärtsvergleich, was möglicherweise mit der Schwere und Lebensbedrohlichkeit der Erkrankung in Zusammenhang steht. Bei den subjektiven Kausalattributionen (PUK) konnten im Hinblick auf Lebensqualität und emotionales Befinden adaptive und maladaptive Formen identifiziert werden. Dies spricht gegen die prinzipielle Maladaptivität subjektiver Krankheitstheorien (Riehl-Emde et al., 1989; Muthny et al., 1992; Faller et al., 1995). Die Attribution auf "Umweltverschmutzung" ist bei Krebspatienten häufig (vgl. Becker, 1984; Verres, 1986) und erwies sich als adaptiv; "Gesundheitsverhalten", "Alltagsstress", "Verarbeitungsdefizite", "eigene seelische Probleme" und "geringes Durchsetzungsvermögen" hingegen als maladaptiv. Der Autor vermutet Zusammenhänge mit Selbstbeschuldigungsprozessen, was durch eine multivariate Varianzanalyse gestützt wurde: die bislang noch nicht publizierte Differenzierung zwischen natur- und handlungskausalen Attributionen erwies sich als einzig signifikanter Einflussfaktor auf Lebensqualität und emotionales Befinden im multivariaten Vergleich. Naturkausal werden solche Attributionen bezeichnet, auf die der Patient intentional keinen Einfluss nehmen konnte (z.B. Zufall, Schicksal, Vererbung), während handlungskausale Ursachen prinzipiell veränderbar gewesen wären (z.B. hohe Anforderungen an sich selbst, Alttagsstress, berufliche Belastungen). Patienten mit handlungskausalen Attributionsmodellen hatten eine signifikant geringere Lebensqualität, geringere emotionale Funktion und erhöhte Werte an affektiven Belastungen: sie waren häufiger niedergeschlagen, müde und missmutig; auch gaben sie signifikant mehr Ursachen für ihre Erkrankung an, zudem in höherer Gewichtung. Es zeigte sich ein positiver Einfluss internaler Kontrollattributionen auf Lebensqualität und Rollenfunktion sechs Monate nach autologer Stammzelltransplantation, was die Untersuchungen von Baider & Sarell, 1983; Reynaert et al., 1995 und Eckhardt-Henn et al., 1997 bestätigt, unserer Hypothese aber widerspricht, dass sich im Setting der Hochdosischemotherapie mit Angewiesenheit auf Ärzte, Pflegepersonal und Angehörige sozial-externale Attributionen als adaptiver erweisen würden. Hinsichtlich des Remissionsstatus und einiger soziodemographischer Parameter ergaben sich geringe bis mittelstarke Zusammenhänge mit der Krankheitsbewältigung, Kausal- und Kontrollüberzeugungen. Diese hielten einer Bonferroni-Korrektur jedoch nicht stand, so dass sie lediglich als Tendenzen interpretiert werden dürfen. Keine Zusammenhänge zeigten sich in Bezug auf den Karnofsky-Index und die Diagnosegruppen. Mit Clusteranalysen nach der Ward-Methode wurden die untersuchten Patienten eindeutig differenzierbaren Clustern der Krankheitsbewältigung (FKV) bzw. Kontrollattribution (KKG) zugeordnet. Letztere entsprachen den von Wallston & Wallston, 1982 beschriebenen "rein internalen" bzw. "doppelt externalen" Typen, dem des "Nay-sayer" und "Type thought not to exist". Es zeigten sich wenig signifikante Unterschiede im Hinblick auf Lebensqualität oder emotionale Belastungen. Die Zusammenhänge zwischen emotionalem Befinden und Krankheitsverarbeitung wurden mit kreuzvalidierten, multiplen Regressionsanalysen untersucht. Dabei leistete der Autoregressor jeweils einen wesentlichen Beitrag zur Varianzaufklärung des Kriteriums. Insgesamt scheinen die Bewältigungsstrategien das emotionale Befinden vorwiegend in den distalen Modellen zu beeinflussen, während in den proximalen Modellen auch Einflüsse des Karnofsky-Indexes bestehen. Da sich in der vorliegenden Untersuchung wie auch bei Filipp et al., 1989 und Faller et al., 1994b die Zusammenhänge für die verschiedenen Kriterien und Prädiktoren unterschiedlich darstellten, sollten kausale Beziehungen zwischen Coping und Befinden für jede Krankheitsverarbeitungsform bzw. jedes Adaptationskriterium separat überprüft werden. Die Verarbeitungsmechanismen erwiesen sich im matched-pair-Vergleich als relativ änderungsinvariant im untersuchten Sechs-Monatszeitraum. Dies widerspricht der These von Faller, 1988, nach der es sich bei subjektiven Krankheitstheorien um situationsabhängige Argumentationsprozesse handelt, wie auch der von Lohaus, 1992 beschriebenen Variabilität von Kontrollüberzeugungen. Die Krankheitsverarbeitung könnte mit Persönlichkeitsmerkmalen in Verbindung stehen, was künftige Studien untersuchen sollten. Möglicherweise kann die Unterscheidung zwischen natur- und handlungskausalen Attributionen künftig sowohl bei der Skalierung als auch bei der Identifikation einer Risikogruppe von Patienten behilflich sein, die einer besonderen psychotherapeutischen Unterstützung bedürfen.