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Der Männerchor Zürich ist einer der grossen Konzertmännerchöre der Schweiz. Der Chor kann auf eine 200-jährige Tradition zurückschauen. Das Männerchorrepertoire mit Orchesterbegleitung ist ein zentraler Teil seines Repertoires. Gegründet wurde der Männerchor Zürich am 2. Oktober 1826. Der Chor feiert im nächsten Jahr somit das 200-Jahr-Jubiläum. Seit Anbeginn besteht eine direkte Verbindung zur Tonhalle Zürich. Über die ganzen Jahre wurden immer wieder Werke von berühmten Komponisten in aufwändigen Konzerten mit Solisten und Orchester in der Tonhalle aufgeführt. Noch heute probt der Männerchor Zürich im Vereinslokal der Tonhalle. Orchesterbegleitete Stücke sind eine Konstante im Repertoire des Chors. Es werden aber regelmässig auch A-cappella-Stücke einstudiert. Das können traditionelle Barbershop-Songs, Volkslieder oder auch Stücke aus der nordischen Chormusikliteratur sein. Highlights im Chorjahr In der nächsten Zeit reiht sich beim Männerchor Zürich ein Höhepunkt an den nächsten. Im Mai 2025 steht eine grosse Opern-Gala mit französischen und italienischen Stücken von Verdi, Rossini, Gounod und anderen an. Im Oktober 2025 folgt ein absolutes Highlight im Chorjahr. Der berühmteste Männerchor Schwedens, der Chor Orphei Drängar kommt in die Schweiz und hat den Männerchor Zürich für ein gemeinsames Konzert angefragt. Diese einmalige Möglichkeit lässt sich der Männerchor Zürich natürlich nicht entgehen. Und last but not least ist der Männerchor Zürich auch schon daran, das Jubiläum «200 Jahre Männerchor Zürich» zu planen, das dann 2026 ansteht. Chormusikredaktor Guido Rüegge unterhält sich in dieser «Fiirabigmusig» mit Roger Widmer, dem Dirigenten des Männerchors Zürich.
Morgen Freitag gibt der Mond am Himmel alles. Ab 4:56 Uhr beginnt die Mondfinsternis und exakt um 07:54 Uhr ist ausserdem noch Vollmond. Mit Chorliedern zum Mond, zu den Sternen und zur Nacht begleitet sie daher die SRF Musikwelle in den Abend. Chormusikredaktor Guido Rüegge präsentiert beliebte Melodien wie das deutsche Volkslied «Der Mond ist aufgegangen» oder das Schlaflied «Bajuschki baju». Ausserdem erklingt eines der beliebtesten ukrainischen Volkslieder mit dem Titel «Nich yaka misyachna», auf deutsch: «Eine Mondscheinnacht». Mit dem Lied «Scheint der Mond durchs Fenster» steht auch eine deutschsprachige Bearbeitung des französischen Mondliedes «Au claire de la lune»auf dem Programm.
In her music, jazz singer and composer Ganna Gryniva combines traditional Ukrainian folk songs with the sounds of modern jazz and electronic music. She came to Germany at the age of 13 and moves between two cultures and manages to combine these different influences in her art. In an interview, she talks about her passion for music, her artistic vision and the challenges of combining tradition and innovation. - Jazzsängerin und Komponistin Ganna Gryniva verbindet in ihrer Musik traditionelle ukrainische Volkslieder mit den Klängen des modernen Jazz und elektronischer Musik. Mit 13 Jahren zog sie nach Deutschland und bewegt sich zwischen zwei Kulturen wobei sie es schafft, diese unterschiedlichen Einflüsse in ihrer Kunst zu vereinen. Im Interview spricht sie über ihre Leidenschaft für Musik, ihre künstlerische Vision und die Herausforderungen, Tradition und Innovation miteinander zu verbinden.
Schweizer Chöre singen gerne in verschiedenen Sprachen. Ebenso gerne singen sie aber auch Schweizer Mundartlieder. Neben überlieferten Volksliedern werden vermehrt auch Arrangements von Mundartpop-Liedern interpretiert. Mundartlieder gehören zum Standardrepertoire von Schweizer Chören. Diese populären Melodien präsentiert Chormusikredaktor Guido Rüegge teils in traditionellen Chorsätzen, teils neu und frisch arrangiert. So erklingen Volkslieder wie «Du fragsch, was i möcht singe», der Mundartsong «Einegeligi Riisnegeli» oder eine Chorfassung des Hits «W. Nuss vo Bümpliz» der Berner Mundartband «Patent Ochsner». Ausserdem erzählt der Ostschweizer Dirigent und Komponist Lukas Bolt, warum er eine neue «Oschtschwizer Mundart-Mäss» geschrieben hat. Diese wird am Sonntag, 19. Januar 2025 in der Kirche Heiligkreuz St. Gallen im Rahmen eines Gottesdienstes uraufgeführt.
Autor Edmund Stern über seinen Bildband „Begegnungen in Böhmen“ , der Prager Frauenchor Harei singt Volkslieder aus Georgien
Autor Edmund Stern über seinen Bildband „Begegnungen in Böhmen“ , der Prager Frauenchor Harei singt Volkslieder aus Georgien
Seit über 40 Jahren gibt es das Folkensemble Värttinä – übersetzt "Spindel". Die drei Sängerinnen und drei Instrumentalisten singen und spielen karelische Volkslieder, anderen finnische Lieder und inzwischen auch eigene Kompositionen. Die frischen, frechen Stimmen von Värttinä zaubern zeitlos-archaische Klänge, begleitet von zündenden Rhythmen auf Volksinstrumenten wie Kantele und Knopfakkordeon.
Das Seeländer Chinderchörli und seine neue CD. Im Jahr 1996 entstand im Berner Seeland die Idee, ein Chinderchörli entstehen zu lassen. Allerdings sollte nicht ein Verein gegründet, sondern das Chörli als Teil der Jodlervereinigung Oberes Seeland geführt werden. So stehen heute noch 14 Jodlerklubs als Trägerverein hinter dem Seeländer Chinderchörli. Aktuell singen 35 Kinder im Alter von 6 bis 15 Jahren aus dem Berner Seeland im Seeländer Chinderchörli. Jeweils am Freitag wird unter der Leitung von Daria Occhini geprobt. Im Januar 2024 wurden im mobilen Tonstudio 15 Lieder für die neue CD «s isch Chörlizyt» aufgenommen: Es sind Jodellieder mit Tradition, Volkslieder mit Schalk, alte und ganz neue Kompositionen. In dieser «Fiirabigmusig» gibt es einige Beispiele ab dieser neuen CD.
Ein Abstecher in die Liedermacherbewegung der 60er Jahre. Nach dem zweiten Weltkrieg war es fast undenkbar, deutsche Volkslieder zu singen. Ein Festival auf der Burg Waldeck hat das 1964 geändert, als dort Lieder deutscher Demokraten, Lieder über Vagabunden, jiddische Songs und Melodien der 1848-er Revolution gespielt wurden, initiiert vom Sänger und Liedsammler Peter Rohland. Einer seiner Mitstreiter war der Liedermacher Werner Helwig, der den Text und die Melodie zum Lied dieser Folge geschrieben hat. "Ich schaukle meine Müdigkeit" begleitet die Sängerin Monika Drasch schon seit vielen Jahren. Heuer wird sie das Lied auf einem ganz besonderen Konzert singen. [Infos zum Konzert](https://monikadrasch.de/termin/monika-drasch-mit-ulrike-zoeller-martin-danes-und-norbert-nagel/)
Sozialkritische Chansons und Arbeiterkampflieder, plattdeutsche Volkslieder und Schumanns klassisches Liedgut; das ist in etwa Waders Repertoire. Er lieferte den Soundtrack zur Studentenrevolte, war eine Stimme der Friedensbewegung, war in der Zeit vor Gorbatschow Kommunist und mit seinen Musikerkollegen Konstantin Wecker und Reinhard Mey gehört er zum Who-is-who der deutschen Liedermacherszene. In der neuen Ausgabe der Lieder mit Botschaft stellen wir ihn vor, und spielen Lieder zu den wechselvollen Phasen seines Lebens. Im Juni wird Wader 82. Grund für uns, ihm eine Sendung zu widmen. Neben eigenen Liedern von ihm spielen wir auch Songs von Weggefährt*innen und solchen, die er beeinflusst hat. Zu den ausgewählten Songs gibt es wie immer Hintergrundinformationen. In unserer Audiothek verfügbar bis einschließlich 27.5.2024.
Die Schauspielerin Sesede Terziyan ist ab April in der Hauptrolle der neuen Staffel "Charité" zu sehen. Im MDR KULTUR Fragebogen spricht sie über "Rocky", Gesichtsmasken und ihren Traum von einem Mehrgenerationenhaus.
Wer kennt sie nicht – all die deutschen Volkslieder? Diese Fiirabigmusig bringt einen Mix aus bekannten und unbekannteren Chorliedern. Darunter sind Klassiker wie «Hoch auf dem gelben Wagen» oder «Wenn alle Brünnlein fliessen».
Demnächst ist Bryn Terfel wieder als Richard Wagners Fliegender Holländer am Royal Opera House Covent Garden in London zu erleben. Eine Paraderolle für den walisischen Bassbariton. Um die Seefahrt geht es auch in seinem jüngsten Studioalbum „Sea Songs“, nur deutlich entspannter als auf der Opernbühne. Der begeisterte Sportfischer Bryn Terfel hat mit illustren Gästen in seiner walisischen Heimat in einer umgebauten Kapelle in Pentrych bei Cardiff „salzwassergetränkte Volkslieder“ aufgenommen. Mehr dazu von Ursula Magnes.
Nicht nur alte Volkslieder fragen nach dem Bleibenden. Was bleibt, wenn Dinge zerbrechen und aus dem Gleichgewicht geraten?
#47: Kultur Spezial: Altes Liedgut wiederbelebt- Marie spricht mit Robert Lucas über sein Projekt Flämische Volkslieder
Koulier – handgemachter Weihnachtsschmuck aus Tschechien, Chor Haeri singt polyphone Volkslieder aus Georgien
Koulier – handgemachter Weihnachtsschmuck aus Tschechien, Chor Haeri singt polyphone Volkslieder aus Georgien
Auf dem Album "Capriccio Pastorale" verbindet die Capella de la Torre volkstümliche Tanzmusik mit geistlichen Kompositionen.
Für Winterstimmung sorgt die norwegische Geigerin und Hardangerfiedel-Spielerin Ragnhild Hemsing auf ihrem neuen Album. Es heißt "Vetra" und bedeutet "Winter" - ein Wort im Dialekt der norwegischen Region Valdres, aus der die Musik stammt. Eingespielt sind Melodien und Volkslieder aus Dörfern und kleinen Gemeinden, die zum Teil sehr alt sind und mündlich weitergegeben wurden. Unterstützt wird sie von Musikerinnen und Musikern aus der norwegischen Folk-Szene an Instrumenten wie der Zither Langeleik und an klassischen Instrumenten wie Trompete, Cello oder Kontrabass. Damit bewegt sich Ragnhild Hemsing zwischen Klassik und der Musiktradition Norwegens.
Seit 2019 dirigiert Simon Rattle jährlich die traditionsreiche Tschechische Philharmonie in Prag und hat dort in den letzten Jahren mit seiner Frau, der mährischen Mezzosopranistin Magdalena Kožená, Volkslieder aus aller Welt eingespielt. Das Album "Folk Songs" ist jetzt erschienen - das muss man hören, meint Fridemann Leipold.
Bachs Goldberg-Variationen wurden schon des Öfteren neu interpretiert. Auch mit arabischen Klängen? Goldberg im Dialog ist ein gemeinsames Projekt des Trios d'Iroise und des Trios Syriab. Bisher hat die Gruppe eher arabische Musik verarbeitet, zum Beispiel Gesänge und Volkslieder. Jetzt haben sie etwas Neues gewagt: Bach und seine Goldberg-Variationen in neuem musikalischem Gewand. Cellist Caspar Wedell spricht über diese besondere Zusammenarbeit und das Projekt.
„Schlaf, Kindlein schlaf“, „lustig schmettert das Horn“, „hol die gold'nen Garben“: Die Texte alter Volkslieder sitzen tief in unserem kollektiven Gedächtnis. Christoph Korn befreit sie vom Staub der Jahrhunderte und zeigt ihre eigentümliche Poesie.Von Christoph Korn www.deutschlandfunkkultur.de, KlangkunstDirekter Link zur Audiodatei
Lange ist die Neue Musik der Volksmusik aus dem Weg gegangen. So schwer wog der Verdacht des konservativen Nationalismus. Nur vereinzelt, aber höchst erfolgreich wagten sich einzelne Komponisten und Komponistinnen an dieses Thema. Dabei transformierten sie aber nicht nur Volkslieder und Tänze, sie imaginierten Neues und spiegelten das Überlieferte auf hintergründige Weise.
Langsam nimmt die Saison Fahrt auf. Griechenland hat die Künstlerin bekannt gegeben: Die Singer/Songwriterin Marina Satti wird in Malmö antreten. Die BBC hat bekannt gegeben, dass sie einen Act gefunden hat. Malta beginnt mit dem ersten Halbfinale - es wird spannend.Go_A kommt nach Deutschland und Österreich! Die Ukrainian Magic Tour 2023 ist gerade unterwegs und als sie in Glasgow Zwischenstation hatte, hat Marco Go_A zu einem Interview getroffen. Die ukrainische Band sorgte 2021 in Rotterdam mit "Shum" für Furore, nachdem sie bereits 2020 teilnehmen hätten sollen. Der Eurovision Song Contest veränderte das Leben der Band, wie sie erzählen. Sängerin Kateryna Pawlenko und Mastermind Taras Schewtschenko sprachen mit Marco.Eigentlich hätten Go_A mit "Solovey" 2020 in Rotterdam antreten sollen, der Song Contest damals wurde aber auf Grund von Corona abgesagt. Go_A wurden direkt nominiert und ihr Song "Shum" wurde zur Internetsensation, obwohl er eigentlich gar nicht als Beitrag geplant war. Er wurde für Eurovision umgearbeitet und erreichte 2021 in Rotterdam den 5. Platz. Eurovision hat ihnen die Möglichkeit gegeben, neue Auftrittsmöglichkeiten im Ausland zu bekommen und zu zeigen, dass Folk und Electro durchaus zusammen passen. Kataryna berichtet von der Recherche, alte Volkslieder zu finden, die nur mündlich überliefert sind. Aus einem dieser Songs haben sie ihre neue Single "Rosalochki" aufgenommen, ein Song über Waldnymphen.Natürlich müssen auch Kataryna und Taras die drei Fragen am Schluss beantworten:Lieblingssong von Eurovision 2023? Kataryna hat die Gewinnerin Loreen mit "Tattoo" und Moldaus Pasha Parfeni mit "Soarele şi Luna" auf der Bühne auf der Playlist, Taras brennt immer noch für Käärijäs "Cha Cha Cha"Der Eurovision-Lieblingssong aller Zeiten? Für Taras ist es Loreens "Euphoria" und für Kataryna ist es Cornelia Jakobs' "Hold Me Closer" aus dem Jahr 2022. In der Kleinen Song Contest Geschichte am Schluss erzählt Marco von einem Vertrag, der nicht unterschrieben wurde.
Die türkische Musikerin Selda Bağcan ist in den 70ern eine der ersten weiblichen Performerinnen, die Volkslieder nicht auf der türkischen Langhalslaute, sondern auf der Gitarre interpretiert. Eine Frau, die allein mit einer Gitarre auf der Bühne steht ist damals in der Türkei Neuland. Bekannt ist sie für ihre politischen Songs, die sie bis heute performt. Hier entlang geht's zu den Links unserer Werbepartner. Alle Takeover-Folgen mit Derya Yıldırım: Folge 1: Derya Yıldırım & Grup Şimşek – BAL Folge 2: Fikret Kızılok – Kerem Gibi Folge 3: Barış Manço – Gesi Bağları Folge 4: Arıf Sağ – Tek De Yavrum Folge 5: Ruhi Su – Ben Melamet Hırkasını >> Artikel zum Nachlesen: https://detektor.fm/musik/popfilter-takeover-woche-mit-derya-yildirim-selda-bagcan-tatli-dilim
Die türkische Musikerin Selda Bağcan ist in den 70ern eine der ersten weiblichen Performerinnen, die Volkslieder nicht auf der türkischen Langhalslaute, sondern auf der Gitarre interpretiert. Eine Frau, die allein mit einer Gitarre auf der Bühne steht ist damals in der Türkei Neuland. Bekannt ist sie für ihre politischen Songs, die sie bis heute performt. Hier entlang geht's zu den Links unserer Werbepartner. Alle Takeover-Folgen mit Derya Yıldırım: Folge 1: Derya Yıldırım & Grup Şimşek – BAL Folge 2: Fikret Kızılok – Kerem Gibi Folge 3: Barış Manço – Gesi Bağları Folge 4: Arıf Sağ – Tek De Yavrum Folge 5: Ruhi Su – Ben Melamet Hırkasını >> Artikel zum Nachlesen: https://detektor.fm/musik/popfilter-takeover-woche-mit-derya-yildirim-selda-bagcan-tatli-dilim
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Die türkische Musikerin Selda Bağcan ist in den 70ern eine der ersten weiblichen Performerinnen, die Volkslieder nicht auf der türkischen Langhalslaute, sondern auf der Gitarre interpretiert. Eine Frau, die allein mit einer Gitarre auf der Bühne steht ist damals in der Türkei Neuland. Bekannt ist sie für ihre politischen Songs, die sie bis heute performt. Hier entlang geht's zu den Links unserer Werbepartner. Alle Takeover-Folgen mit Derya Yıldırım: Folge 1: Derya Yıldırım & Grup Şimşek – BAL Folge 2: Fikret Kızılok – Kerem Gibi Folge 3: Barış Manço – Gesi Bağları Folge 4: Arıf Sağ – Tek De Yavrum Folge 5: Ruhi Su – Ben Melamet Hırkasını >> Artikel zum Nachlesen: https://detektor.fm/musik/popfilter-takeover-woche-mit-derya-yildirim-selda-bagcan-tatli-dilim
Die türkische Musikerin Selda Bağcan ist in den 70ern eine der ersten weiblichen Performerinnen, die Volkslieder nicht auf der türkischen Langhalslaute, sondern auf der Gitarre interpretiert. Eine Frau, die allein mit einer Gitarre auf der Bühne steht ist damals in der Türkei Neuland. Bekannt ist sie für ihre politischen Songs, die sie bis heute performt. Hier entlang geht's zu den Links unserer Werbepartner. Alle Takeover-Folgen mit Derya Yıldırım: Folge 1: Derya Yıldırım & Grup Şimşek – BAL Folge 2: Fikret Kızılok – Kerem Gibi Folge 3: Barış Manço – Gesi Bağları Folge 4: Arıf Sağ – Tek De Yavrum Folge 5: Ruhi Su – Ben Melamet Hırkasını Folge 6: Selda Bağcan – Tatlı Dilim Folge 7: Neşet Ertaş – Gel Sevelim >> Artikel zum Nachlesen: https://detektor.fm/musik/popfilter-takeover-woche-mit-derya-yildirim-selda-bagcan-tatli-dilim
Aber ja doch! Die alten Lieder leben, und es gibt sogar neue. Der Chorleiter Christian Glowatzki stellt eigene Kompositionen vor, die zwischen Kunstlied und Volkslied changieren. Wir sprechen über die Aufklärung, die zum Verfall der Kirchenmusik beigetragen hat, über Aufstieg und Niedergang der Chorbewegung und überlegen, welche Ansätze es heute gibt, Traditionen weiterhin lebendig zu halten. Welche Rolle spielen dabei „Rudelsingen“ und „Poetry-Slams“? Christian Glowatzki meint: Das Volkslied ist nicht tot. Im Gegenteil. Es ist nicht totzukriegen. Lieder wie „In einem kühlen Grunde“, „Der Mond ist aufgegangen“ und „Kein schöner Land in dieser Zeit“ gehören nach wie vor zu unserer seelischen Grundausstattung. Aber Achtung! Gerade das schöne Lied vom „schöner Land“ wurde neulich aus politischen Gründen missbraucht.
Marco Kunz hat zusammen mit vielen anderen Schweizer Musikern die Idee zu «Jetzt singe mer eis» entwickelt. Entstanden sind neue Liederbücher mit Noten und Texten sowie CDs mit Neuaufnahmen von alten Volksliedern wie zum Beispiel «Aprite le Porte» oder das «Guggisberglied». Die können überall eingesetzt werden: in Schulen, in Vereinen, am Stammtisch, zu Hause. Ausserdem entdeckt man darin auch, woher all diese Lieder ursprünglich stammen – wobei das gar nicht so einfach war, wie Kunz sagt. «Das Lied Vo Luzern gegä Weggis zue stammt zum Beispiel gar nicht aus dem Kanton Luzern: Geschrieben hat es ein Solothurner. Solche Fakten haben mich selber überrascht.» Singen tut nicht nur Kunz einfach gut Für Kunz ist die Arbeit für «Jetzt singe mer eis» eine Herzensangelegenheit. «Singen ist etwas vom Besten, das man tun kann», sagt er, «es gibt gute Laune, ist sinnstiftend und es gibt ein Gemeinschaftsfgefühl.» Genau das will er mit diesem Projekt auslösen: Lieder, die zu unserer Kultur gehören, wieder präsenter zu machen. «Wir haben so eine reiche Volkskultur, in vier Sprachen, die darf nicht einfach in Vergessenheit geraten», betont er. Keine Hemmungen Er möchte auch erreichen, dass wir die Hemmung beim Singen wieder etwas verlieren. Genau darum gibt es die Aufnahmen auch in einer Karaoke-Version, bei der man zu Hause oder im Musikunterricht frei von der Leben mitsingen kann. Auch eine kleine Tournee in diesem Oktober soll dabei helfen: Dabei sitzt das Publikum nicht einfach nur da, sondern kann aktiv mitsingen Singen für die Kinder Aber wie macht Kunz das zu Hause mit seinen eigenen Kindern? Steht das Singen täglich auf dem Programm? «Ja, wir haben abends ein Ritual. Da singe ich immer für die Kinder - am liebsten zusammen mit meiner Frau.» Für die Familie hat er dann 2024 noch viel mehr Zeit: Er hat jetzt angekündigt, dann eine musikalische Pause einzulegen. Vorher geht es aber noch auf die Mitsingtournee – und im November erscheint von ihm dann auch noch eine neue CD.
Australian conductor and composer Jaret Choolun has made northern Germany his home for over 10 years. He led the "Northern Spirit" choir in Bremen, achieving remarkable successes across Europe. Overcoming language hurdles, Choolun now feels at home and even cherishes German folk songs. In an interview with SBS, he revealed how this unexpected love developed. - Der australische Dirigent und Komponist Jaret Choolun lebt seit mehr als 10 Jahren im Norden Deutschlands. Dort leitete er bis zuletzt den Bremer Kammerchor „Northern Spirit“ und feierte große Erfolge in ganz Europa. Choolun fühlt sich trotz anfänglicher Sprachschwierigkeiten pudelwohl in Deutschland und entwickelte eine große Liebe für deutsche Volkslieder. Wie es dazu kam, hat er SBS-Reporter Daniel Georgakos im Interview verraten.
Im Rahmen der “Lob und Verriss” Sommerpause die Rezension eines Buches aus dem Jahr 2015. Ein wirklicher Urlaubsschmöker mit Tiefgang, und natürlich wusste Neal Stephenson mal wieder viel mehr über unsere Zukunft als alle anderen.Holy f*****g s**t, Neal. Neal, Neal, Neal Neal, Neal.. Was machst Du hier mit uns?Neal Stephenson hat einen Roman geschrieben, der unendlich deprimierend ist. Und genauso grenzenlos empfehlbar. Es ist seit langem ein Roman, bei dem man 200 Seiten im Buch nicht das Ende ahnt. Es kommt alles ganz anders. Ganz anders. Deshalb hier mit einem Katzenbild von der Rezension getrennt die Bitte an alle, die Starke Nerven und ein positives Gemüt haben, sofort abzuschalten und sich Neal Stephensons unaussprechlich betitelten Roman “Seveneves”, auf Deutsch “Amalthea” zu holen und wiederzukommen, nachdem die letzte Seite gelesen ist. Ich verspreche beim heiligen Douglas Adams, dass niemand enttäuscht sein wird. Das Buch ist noch nicht übersetzt, aber der Schwierigkeitsgrad is mässig und man vermeidet bei sofortigem Lesen den unvermeidlichen Spoiler, den ein gedankenloser Verleger durch den Deutschen Titel verbrechen wird (was sich überraschend nicht bewahrheitet hat, Respekt!). Neal Stephenson heißt der Autor, “Seveneves” das Buch. und … an alle Fragilen, Daheimgebliebenen, zur Depression neigenden Leser kann ich ohne Angst vorm Spoiler von einem ganz unglaublichen Buch berichten. Ort der Handlung: Die Erde. Zeit der Handlung: Jetzt. Szene: Nacht. Ein Arbeiter genießt seinen Feierabend, schaut in den Sternenhimmel von Alaska. Szene: Nacht. Rio. Menschen amüsieren sich.Szene: Nacht. Eine Party in LA. Kamerafahrt: Blick zum Mond. Action. In einer Sommernacht Anfang des 21. Jahrhunderts verschwindet der Mond. Genauer, ein “Agent”, im Sinne von “eine nicht erklärbare Ursache”, “irgendeine Kraft” spaltet den Mond in 7 Teile. 300 Millionen Tweets während eines Super Bowls sind ein Scheißdreck. Jeder kann es sehen und jeder ist starr vor Schreck und Faszination. Wo gerade eben noch ein Mond war, sind jetzt, etwas größer in der Fläche, sieben verschieden große Mondteile, nicht weit voneinander entfernt, umgeben von einer Halo Mondstaub. Faszinierend. Während der Bürger noch am tweeten ist, der Politiker fragt, wer dran Schuld hat, machen sich Wissenschaftler Gedanken um die Auswirkungen. Bleiben die Gezeiten aus? Die Erde stehen? Keine Sorge, Stephenson erklärt uns kurz das Ding mit Newton, Gravitation. Der Mond ist nur gespalten, nicht verschwunden, solange die Masse halbwegs an einem Platz bleibt, sind die Gravitationskräfte, die auf die Erde und damit die Meere einwirken, die gleichen. Puh. Faszinierend. Problem: Der Mensch. Er hört nur, was er hören will. Das Entscheidende am soeben gehörten Satz war nicht, dass die Gravitationskräfte, die auf die Erde wirken, dieselben bleiben werden. Das Entscheidende war das einschränkende Konditional: Solange die Masse des Mondes halbwegs an ihrem Platz bleibt. Nunja, wo soll der Mond hin, die Gravitationskräfte der Erde wirken auch auf den Mond zurück. Dass sich da sublim etwas verändert über einen kosmischen Zeitraum, sicher, aber kurzfristig sollten die Veränderungen klein sein, schreiben wir den Gezeitenplan halt um. Ein paar Nächte später beobachtet Astrophysiker Dr. Harris, TV-Celebrity und Physikerklärer irgendwo zwischen Bill Nye und Neil DeGrass Tyson dass aus den sieben um die Erde und sich selbst kreisenden Mondteilen durch Zusammenprall zweier derer acht geworden sind. Kurze Zeit später 10, kurze Zeit später 14… Faszinierend.Problem: Entropie. Dr. Harris erklärt: Das Universum neigt zum Chaos, zum auseinanderdriften. Vom Organisierten zum Unorganisierten. Der Mond - gespalten von bis zum Ende des Romans unbekannter Kraft - wird sich weiter teilen, immer kleiner, immer kleiner. Vorbild: Saturn. Ein Mondring um die Erde. Faszinierend.Problem: Gravitation. Kein Mond bedeutet keine Gezeiten. Zumindest nicht das Bekannte, das durch das Eiern des Mondes um die Erde hervorgerufene Gezerre an zähen Wassermassen im Zwölfstundentakt. Klingt beunruhigend und ist völlig egal. Weil...Problem: Gravitation. Vor 4,5 Mrd Jahren haben sich Erde und Mond gefunden oder voneinander gespalten, je nach Theorie, so dass beide in einem Equilibrium sind. Die gegenseitig aufeinander wirkenden Kräfte sind im Gleichgewicht, man tanzt umeinander. Das geht mit sieben Teilen eine Weile gut, mit acht auch noch, mit zehn? Mit vierzehn Teilen? Eines leichter als das andere? Beunruhigend.Frage: Was passiert, wenn man es mit 100, 1000, einer Millionen Mondteilen zu tun hat?Antwort: Nichts, solange diese beieinander bleiben. Masse in halbwegs der gleichen räumlichen Ausdehnung ist im Prinzip die gleiche Masse. Problem: Beim sich gegenseitigen Splitten fallen Brocken aus dem Mond. Sie gelangen aus dem Gleichgewicht. Werden von der Erde angezogen und verglühen als Kometen. Je mehr sich der Mond splittet, desto öfter passiert das. Desto leichter wird der Mondstreusel. Desto eher fliegen Tele aus dem Verbund. Zur Erde. Desto näher rückt der Mond zur Erde. Desto ungleichgewichtiger werden die Gravitationskräfte. Desto einfacher werden Teile aus dem Mond gerissen. Desto öfter. Problem: Exponentialität. Die gerade Linie ist in der Natur unbekannt. Nichts steigert sich linear. Nicht die Anzahl von Blättern an einem Baum. Nicht die Anzahl von Menschen auf der Erde. Nicht die Anzahl von Atomspaltungen in einer Atomnombe. Nicht der Zerfallsprozess des Mondes. Insert: Exponentialität kann man berechnen. Danke Herr Euler (1707 bis 1783). Eulers Number: e=2,71828. Viel wichtiger als Pi.Lösung? Der Gleichung? Kein Problem mit Euler: Masse der Erde. Masse des Mondes. Anzahl von Teilungen pro Zeiteinheit. Eulers Number. Endlösung.Und das ist kein schnippig dahin gesagtes Wort. Höhö. Endlösung, so wie bei den Nazis. Es ist ein Gefühl, das das Buch durchzieht. Es ist alles so grausam. Gruselig, wenn das nicht ein Wort für Kinderbücher wäre. Traurig. Zutiefst. Die Menschheit hat sehr genau noch 2 Jahre. That's it. Alles, was sie der Erde, sich selbst abgerungen hat. noch 720 Tage +/-. Dann kippt die Linie in die Kurve. Die Entropie gewinnt. Meteoriten werden größer, mehr. “Hard Rain” wird der Effekt getauft. Es wird der Tag kommen, sehr genau berechenbar, in 2 Jahren, da wird es nicht einen Einschlag pro Woche geben. Nicht einen pro Tag. Nicht einen pro Stunde irgendwo auf der großen weiten Welt, da wird der ganze f*****g Mond in einem Rutsch auf die Erde fallen. Ok, nicht in einem Rutsch. Es wird ein paar hundert Jahre Steine regnen. Hard Rain. Dann wird es ein paar tausend Jahre Vulkane, kochende Meere, dünne Luft geben. Dann vielleicht wieder Bakterien. Irgendwann. Toll ausgedacht, Neal. Ganz toll. Faszinierend.Zwischendurch beim Lesen wird man einfach wütend. What the f**k. Man recherchiert ein bisschen und begreift, dass so astronomische Katastrophen nicht unüblich sind, im kosmischen Maßstab. Statistisch möglich. Diese Sinnlosigkeit. Es ist einfach nur frustrierend.Neal Stephenson also gibt der Menschheit noch 2 Jahre. Nach kurzer Schockstarre beginnt sich die Welt zu vereinen, in der Anstrengung wenigstens die “Heritage” der Menschheit zu bewahren. Etwas zu Hinterlassen. Alle Anstrengungen werden auf die Errichtung einer “Ark Cloud” gerichtet. Um die Raumstation ISS sollen Pods für jeweils 5-6 menschen gescharrt werden. Lose verbunden wie ein Fischschwarm, um Manövrierfähig zu bleiben. Jedes Land soll per Los proportional zur Weltbevölkerung junge, vermehrungstüchtige Menschen schicken, sich über dem Sturm zu halten, zu vermehren, wenn es sein muss ein paar tausend Jahre lang, bis die Erde sich abkühlt von Mondes Dauerfeuer. Keine Wissenschaftler, berühmte Künstler, oder, Gott behüte, Staatsmänner. Hier geht es um Biologie. Jung müssen sie sein, fruchtbar. Der Plan klingt so verzweifelt und aussichtslos wie er ist. Er ist Hoffnung und Therapie und gibt der “Menschheit” etwas zu tun bis zum Hard Rain. Aber der Gedanke, dass 1000 oder 2000 Menschen über 1000, 4000 oder nur 500 Jahre in ein paar hundert Raumkapseln um die Erde segeln. What are the odds? Und ist das dann noch eine “Menschheit”? Was ein Wald ist, was ein Fluss, was ein Berg, eine Bar, ein Fussballspiel ist Stoff von Erzählungen, dann Videos, dann unverständlichen Bildreihen. Was für eine Scheisse.Aber der Mensch gibt nicht auf, Selbsterhaltungstrieb over alles. Also baut man und stößt auf Schwierigkeiten und überwindet sie. Die Monate vergehen, der Mond wird größer, milchiger, Meteoriten häufiger, Einschläge kommen näher. Es sind nur noch Wochen, man verabschiedet sich von den zu Hause bleibenden, wenn man auf der ISS ist, von den glücklichen, die einen Platz dort gefunden haben, wenn man sein Leben auf der Erde runterzählt. Ein paar verzweifelte graben sich ein in tiefen Steinbrüchen. Atom-U-Boote tauchen in tiefe Meeresschichten. Ein Asteroid. Seit Millionen Jahren im Sonnensystem unterwegs wird ausgemacht. In sechs Stunden kreuzt der die Bahn der Mondwolke. Der Auslöser. Der Schmetterling in China, der den Sack Reis auf die Erde stürzen lässt. Panisch werden in höchster Eile die letzten Pods in die Luft geschickt, zur “Izzy” wie die neue Mutter der Menschheit liebevoll genannt wird. Zur Ark Cloud, ihren Babies. Die Einschläge beginnen um den Äquator herum, astronomische Gründe, die keinen mehr interessieren. In den Kathedralen, Konzerthäusern, Stadien der Welt versammeln sich Orchester. Ein letztes Mal Musik, Volkslieder, Hymnen, Mozart, Bach. Radiostationen übertragen aus London, Paris, Sao Paulo, New York. Man spielt durch, trotz Einschlägen entfernt und immer näher kommend. Man spielt für sich und für die Ark Cloud. Dort hört man das Ende der Zivilisation per Mittelwelle. Paris fällt aus. Sao Paulo. London, trotz Einschlägen spielt weiter. Nördliche Hemisphäre, weiter weg vom Äquator. Ein Tsunami löscht die East Coast aus. Die Erde trägt eine Schärpe aus Feuer. London verstummt. Die Erde schweigt.Neal Stephenson hat uns 400 Seiten lang von einer Sommernacht auf der Erde zu derem Ende als Heimstatt der Menschheit geführt. 2000 Arkies, ein paar tausend Reagenzgläser Sperma, Wasser für ein paar Jahre, nicht wirklich funktionierende Nahrungsproduktion sind übrig geblieben vom Jagen und Sammeln, vom Glauben, vom Aufklären, vom Ausbeuten, vom Bekriegen, vom Spielen mit Atombomben. Wie ausgesetzte Kinder hängt der klägliche Rest der Zivilisation aneinander und bibbert. In aller Ausführlichkeit hat uns Neal Stephenson an diesen Tiefpunkt, den tiefsten den man sich in der Belletristik vorstellen kann, geführt. Tiefer geht es nicht. Denkt man, als das letzte von der Erde gestartete Pod anlegt, sich die Schleuse öffnet und die Präsidentin der Vereinigten Staaten von Amerika an Bord kommt. Die nunmehr einzige Politikerin in der Ark Cloud. What could possibly go wrong?Es dauert keine Stunden, da fängt Julia Bliss Flaherty, als POTUS noch sehr schön assoziativ JBF genannt, an "Politik" zu machen und sich eine Machtbasis zu suchen. Die Cloud Ark technisch bedingt geteilt in die recht groß gewordene Mannschaft der ISS, meist Techniker, Genforscher, Psychologen, Piloten und in die "Arkies", das fruchtbare Jungvolk, dass in separaten Raumkapseln und nur durch ein kleines Internet miteinander verbunden hinter der ISS her fliegt. Julia, die nicht wirklich etwas dagegen hat, wenn man sie Madam President nennt, hat den für jeden Karrierepolitiker notwendigen Spalt in der Gesellschaft gefunden.Die Cloud Ark, ISS und die Archies, mögen voneinander getrennt leben, aber sie fliegen gemeinsam und nur gemeinsam können sie überleben. Nach all dem S**t, der die letzten 2000 Menschen in diese verdammte Situation gebracht hat, alle Wunden noch offen vom nacheinander Verstummen der Orchester der Welt, sieht der Leser, was kommen muss: ein egomaner Politiker hat nichts besseres zu tun, als sich auf Kosten der Überlebenschancen des letzten verschissenen Restes der Menschheit zu profilieren. Blutdruck. E-Book weglegen. Unvorstellbar. Was für eine Scheiße.Aber Neal Stephenson ist noch nicht fertig mit uns.In den ersten 500 Seiten von “Seveneves” hat er uns eine Kerntruppe von Charakteren nahe gebracht. Fast alle Besatzungsmitglieder der ISS. Da ist Dr. Harris, der Erklärbär aus dem Fernsehen, der immer mehr sieht, dass die Cloud Ark, verkauft an Todgeweihte auf der Erde, eine Sache ist, die nicht funktionieren kann. Da sind Dinah und Ivy, respektive Robotertechnikerin und ehemalige Kommandantin der ISS, beste Freundinnen, die sich auch mal einen Tequila hinter die Binde kippen und sich ewig aufeinander verlassen können, Moira, die Gentechnikerin, die alles daran setzt den letzten Rest der Menschheit, zusammenklebend in Reagenzröhren, irgendwie zu retten, Tekla, eine russische Pilotin, aufrichtig und kompromisslos, wenn es um die Sicherheit der Cloud Ark geht. Luisa, die Psychologin aus New York, die vielleicht ohne die Erde auskommt, aber nicht ohne ein Strassencafe, eine Dive Bar, einen Tacostand und sich darum kümmert, dass, so Scheiße alles ist, es noch Reste an normalem Leben gibt. Dutzende Typen, mit denen der Leser die letzten zwei Jahre der Erde verbracht hat, an Bord der ISS und der entstehenden Cloud Ark, auf einem "Ausflug" um einen Wasserhaltigen Kometen von weit außerhalb der Umlaufbahn des ehemaligen Mondes einzufangen, denn ohne Wasser braucht man das Projekt Cloud Ark gar nicht angehen. Charaktere, die zu Menschen wurden, dank Stephenson, die sich den Arsch aufgerissen haben gegen alle odds, gegen alle Hoffnungslosigkeit, die gewachsen sind, die auf einmal Dinge können, die ihnen und sich selber niemand zugetraut hat, die jedes Problem angehen, alles unter dem Gesichtspunkt diese f*****g allerletzte Chance zu erhalten, diesen Hauch einer Chance, dass das hier nicht die letzten 1500 Menschen sind, die es je gab und dann kommt so eine B***h von abgefuckter Politikerin, Madam President Julia Bliss Flaherty an Board, mit einer Pistole, Feuerwaffe, mit Kugeln und so. Im Weltraum. Diese grenzenlose Dummheit!Bis diese zum Einsatz kommt, vergehen ein paar Monate. Monate, in denen sie zusammen mit ihrer Bewunderin "Camila" und einem fetten Schwein von Blogger die halbe Cloud Ark Besatzung aufwiegelt, sich von der ISS zu trennen. Camila ist ein Schulmädchen aus Pakistan, ein Medienstar und Beleg dafür, wie gut das "Auslosen" von Arkies in den jeweiligen Ländern funktioniert hat. Camila hat ein Vorbild in der realen Welt: Malala Yousafzai - das Pakistanische Schulmädchen, dass bei einem Talibanüberfall in den Kopf geschossen wurde und überlebt hat und seitdem ihre Bekanntheit dazu nutzt, Vorträge über die Situation von Frauen in der islamischen Welt zu halten, ihre Unkritisierbarkeit jedoch dazu missbraucht, dies in einem derart pathetischen, unhörbaren Duktus zu tun, dass man als TV-Zuschauer nur still in's Kopfkissen schreien kann. Neal Stephenson rächt sich damit, sie zu einem der Präsidentin der USA verfallenen, manipulierten Dummchen zu machen. Ich bin Fan.Zumal sich Camila rehabilitieren kann. Nachdem sich der aufgewiegelte Teil der Cloud Ark selbst und -mörderisch vom Rest des Restes der Menschheit gelöst hat, kommt es zu einem Handgemenge (alles in Zero G) und JBF, Madam President schießt auf Tekla und wird nur durch die mittlerweile augengeöffnete Camilla daran gehindert, diese zu erschießen. Aber eine Pistole im Raumschiff, zusammen mit einem Meteoreinschlag in wichtige Teile der ISS, dezimiert die Menschheit auf die Hälfte. Da waren es nur noch 800. Minus all den gesammelten und tiefgekühlten Spermavorräten. Oups. Kann ja mal passieren. Zwei Teile des Schwarmes machen sich also auf den Weg: der Eine, die Abtrünnigen in eine vermeintlich sichere Umlaufbahn, ein Korridor, in dem man den Mondsplittern entgehen kann - für den Preis, permanent Sonnenstürmen ausgesetzt zu sein - soviel zum Thema "Wenn Facebookuser entscheiden könnten". Der Rest macht sich zusammen mit der ISS zum letzten stabilen Teil des Mondes auf, eine tiefe Spalte im selben, in die man sich schmiegen möchte, geschützt von Strahlung, Meteoriten und Politikern. Problem: Physik. Um sich von der Position der Raumstation ISS in stabilem Orbit um die Erde zu einem Orbit um den Mond, oder was davon übrig ist zu bewegen, braucht es Zeit und Energie. Drei Jahre werden vergehen.Drei Jahre, in denen der abgespaltene Teil der Archies, ganz kalter Krieg, keinerlei Kontakt haben möchte. Irgendwann jedoch fehlt Wasser, die ISS hilft. Bald essen, die ISS hilft. Irgendwann, kurz vor Erreichen des Mondes, es sind noch ein paar Dutzend Menschen am Leben, meldet sich der Schwarm, man möchte wieder nach Hause. Mit letzter Kraft, in letzter Minute, auf der finalen Umlaufbahn um die Erde, bis diese in eine Umlaufbahn in den Mondrest umschlägt, stoßen ein paar wenige Überlebende zur ISS, angeführt von Aida. Eine charismatische Italienerin, Madam President Jula Bliss Flaherty entmachtet, die Zunge mit einem verschraubten Beissring ruhiggestellt. Wir sind alle dankbar. Der Schwarm dockt an, die Schleusenautomatik beginnt, das Intranet des Schwarms verbindet sich wieder mit dem der ISS, die Inboxen füllen sich mit drei Jahr lang nicht abgeholten Postings und denen, die gerade nicht mit der Landung auf dem Mondrest beschäftigt sind, stehen die Haare zu Berge. Was da ankommt, sind keine Überlebenden. Was da ankommt, sind Kannibalen. Vom Hunger getrieben hat der fette Blogger angefangen, sich selbst zu essen. Wer braucht schon Beine in der Schwerelosigkeit. Der erste Tabubruch ist getan, und bald spaltet sich der Schwarm in Kannibalen und Hungernde, Fresser und Gefressene, Tabuisten und Tabubrecher. Angeführt von Aida kommt der Schwarm und fällt über das letzte Dutzend Menschen her, mit ihrem Plan, im letzten verbliebenen Ort im Sonnensystem, auf dem wenigsten die Theorie ein Überleben hergibt. Man kämpft mit allem, was man hat, um alles was von der Menschheit übrig geblieben ist. Und verliert.Ja, es gibt Überlebende. Genau Acht. Acht Frauen. Und kein Sperma. Zugegeben, Neal Stephenson hat uns nie Hoffnung gemacht. Kein wundersamer Mondbeschuss mit Atomraketen wurde uns versprochen, keine Aliens haben uns gerettet, der Vater von Dinah, der Robotertechnikeren, Tochter eines Bergmannes, der sich am Tag 1 des “Hard Rain's" in Alaska eingegraben hat, hat sich nicht wieder gemeldet, der Bruder von Ivy, der Kommandantin, der sich als Chef eines Atom-U-Bootes am gleichen Tag unter Wasser begeben hat, auch nicht. Ein paar Arkies waren zum Mars aufgebrochen, keine Antwort von dort. Die Erde, ein oranger Feuerball, die ISS auf Restenergie in einer Mondspalte, 8 Frauen on the moon. Kein Mann. Moment. Seite 553 von 860. Mh.. What the f**k.Wir sind am grössten Climax der Literaturgeschichte. Neal Stephenson hat uns jede Hoffnung genommen, die Erdbevölkerung von 7 Millarden Menschen auf 8 dezimiert und beginnt nach dem literarischen Mord an 6.999.999.992 Menschen mit einem spektakulären Comeback, zu welchem ich alle deprimierten und labilen Hörer nochmals die Chance gebe, sich Neal Stephensons “Seveneves” zu kaufen und wenigstens die letzten 300 Seiten, brillant wie die ersten 550 zu lesen und wiederzukommen, nachdem die letzte Seite gelesen ist. ich verspreche beim heiligen Douglas Adams, dass niemand enttäuscht sein wird. Acht Frauen sitzen in einer Spalte im Mond. Dinah, die Roboterbauerin, Ivy, die Kommandantin, Tekla, die Sicherheitschefin, Julia “Madam President”, Camilla, Ihr ehemaliger Fan und Aida, die einzig überlebende Kannibalin vom Schwarm. Dazu Luisa, die Psychologin. Und - Moira, die Genbiologin.Alle bis auf Luisa, die schon in der Menopause ist, sind fruchtbar. Seven Eves. Sieben Evas.Die Männer fehlen - aber Moira weiss Rat. Parthenogenese. Die Jungfernzeugung, eine Form der Fortpflanzung durch Zellteilung, die verbunden mit Genmanipulation der Menschheit eine Chance gibt. Ressourcen sind genug da, jetzt wo nicht mehr 2000 sondern nur noch zunächst 8 versorgt werden müssen. Zeit ist da, die Genmanipulation von der Theorie in die Praxis zu bringen. FaszinierendProblem: Heterozygosität. Inzucht für Fortgeschrittene. Wenn der Genpool klein ist, und Sieben ist verdammt klein, kommt es in nachfolgenden Generationen zu Erbgutschäden. Aber wenn man schon für die Jungfernzeugung am Erbut rumspielt, kann man auch dagegen gleich was machen, sprich, die Gene der Eizellen vor der Teilung manipulieren. Problem: Moral. Welche Gene verändert man, welche lässt man lieber in Frieden. An sich klar, man baut starke Menschen, man baut kluge Menschen, man baut weniger aggressive Menschen. Problem: Philosophie. Aggressivität verursacht Konflikte, aber beschützt gegen Feinde. Körperliche Stärke löst Konflikte zu Deinen Gunsten, bis der Kluge mit der Pistole zum Boxkampf kommt. Aber Gendiversifizierung muss sein, sonst Inzucht und aus der Menschheit wird in eine paar Generationen ein Stamm von noch größeren Dummköpfen. Also Genmanipulation. Aber welche?Problem: Gruppendynamik. Seven Eves, Sieben Evas, jeder mit prototypischen Eigenschaften, klug, aggressiv, stark, milde sitzen auf einem Plenum. Fünf sind Freundinnen, eine Ausgestossene und eine ist einfach nur evil. Aber gerade diese, Aida, die Kannibalin, ist die Jüngste, und man kann nicht einfach ein Siebtel der Menschheit euthanasieren. Lösung: Ein Pakt. Jede Eva darf sich eine Modifikation aussuchen, die Moira umsetzt, aber keine weiß welche.Lösung? Oder Problem? Aida, die Kannibalin wider Willen, die Ausgestoßene ahnt: Problem. Sie stimmt zu mit diesen Worten:“Ich künde von einem Fluch. Das ist kein Fluch den ich Euch auferlege. Das ist kein Fluch den ich Euren Kindern auferlege. Nein. Ich war nie so "böse" wie Ihr alle denkt. Das ist ein Fluch den Ihr auferlegt, wenn Ihr das tut, was Ihr tun wollt. Und es ist ein Fluch, den Ihr meinen Kindern auferlegt. Denn ich weiss, ich sehe wie es sein wird. Ich bin das "Böse". Die Kannibalin. Die, die nicht mitmachen wollte. Meine Kinder, egal welche Entscheidung ich treffe, werden für immer anders sein als Eure Kinder. Denn täuscht Euch nicht, was Ihr hier entscheidet ist neue Rassen zu erschaffen. Sieben neue Rassen. Sie werden für immer anders und getrennt voneinander sein, so wie du Moira von Dir Ivy. Sie werden sich nie wieder in eine einzige Menschheit zurück vereinigen, denn so sind die Menschen nicht. In tausenden Jahren werden die Nachkommen von Euch sechsen auf meine Nachfahren schauen und sagen, "Da, schau, da kommt ein Kind von Aida, der Kannibalin, der Bösen, der Verfluchten". Sie werden die Straßenseite wechseln, meine Kinder meiden, auf den Boden spucken. Das ist es, was Eure Entscheidung meint. Ich werde meine Kind formen, meine Kinder, und ich werde viele von ihnen haben um mit diese Fluch leben zu können, um überleben zu können. Um Euch überleben zu können."Womit diese Buchbesprechung, halb Buchvorstellung, zum kreischenden Ende kommt, immer noch 300 Seiten vor dem Schluss. Man fragt sich gespannt, warum soll man ein derart deprimierendes Buch, dessen dunkelster Abschnitt mit einem Fluch auf die Zukunft endet, lesen? Punkt 1: Neal Stephenson. Stephenson begann als Novellist und findet durch seine Arbeit in der TV- und Filmbranche den Rhythmus, den ein Buch dieser Länge braucht, die richtige Menge und Tiefe an Nebensträngen und schafft es, wie schon gesagt, über 550 Seiten nicht im Ansatz zu verraten, was am Ende geschieht. Wovon die Hörer dieser Rezension nun nichts mehr haben. Sorry.Punkt 2: Neal Stephenson. Stephenson hat mit seinen Frühwerken Zodiac und Snow Crash, man beachte: in den 80ern, enormen gesellschaftlichen Weitblick besessen, Umweltkatastrophen und die Machtübernahme durch weltweite Firmenkonglomerate vorhergesehen, hat mit dem letzten Werk REAMDE die Parallelwelt viele Jugendlicher in Massenrollenspielen wie Eve Online oder World of Warcraft begleitet und bündelt in seinem Magnum Opus hier nichts weniger als sein Wissen über die Human Condition. Geschichtsverläufe sind aus deren Mitte heraus schwer zu beurteilen, aber wenn man jemandem diese Kompetenz im Ansatz zugestehen kann, ist es Neal Stephenson. Das Verschwinden des Mondes ist anlasslos, was danach folgt, jedoch mit dem heutigen Wissen um unseren Umgang mit uns selbst ursächlich unvermeidlich. Die Konzentration von Macht und Geld in den Händen weniger ist undemokratisch und für das Wohlergehen in “normalen” Situationen schon problematisch. In extremen Situationen ist sie fatal. Was “Seveneves” dabei so lesenswert macht, ist, dass Stephenson sich das alles schon lange anschaut und trotzdem nicht zum einseitigen Prediger wird: Denn man kann das Argument bringen, dass Machtkonzentration in Situationen, in denen es schnell gehen muss, positiv ist. Stephenson tut es. Er lässt einen Multimilliardär nach dem Vorbild von Elon Musk ein Problem erkennen, zukünftiger Wassermangel auf der ISS, und auf eigene Kosten, mit eigenem Antrieb und schlussendlich unter Opfern des eigenen Lebens lösen: der elon-muskeske Protagonist schleppt einen aus Eis bestehenden Asteroiden aus seiner Umlaufbahn zur ISS und ohne diese heroische Aktion wäre die Cloud Ark nicht im Ansatz bis zum Mondrest gekommen. Aber das Gegenargument folgt prompt in Form der schlussendlich renegaten US-Präsidentin und ihrer Machtspiele, die die Cloud Ark den Zusammenhalt kosten. Der Machtwille einer Person löscht nahezu die Menschheit aus. Das Argument “Demokratie löst alle Probleme” führt Stephenson im nächsten Schritt ad absurdum: Der sich abspaltende Teil der Cloud Ark mag von Madam President manipuliert worden sein, aber am Ende entscheiden sich 1100 Arkies, sich auf den Weg in eine eigene Umlaufbahn zu machen - das Argument, dass man dort an radioaktiven Sonnenstürmen drauf gehen könnte, wurde im Spacebook (dem Facebook der Cloud Ark) gemacht, aber verworfen, denn Klimawandel is for Pussies. 1050 Arkies weniger (oder 50% der Menschheit) kommt der letzte Rest derselben dann final in die Situation, solchen Entscheidungen nicht mehr wirklich unterworfen zu sein. Für Demokratie sind acht Frauen zu wenig, für Diktatorentum erst recht. Es bleibt nur noch der Glaube an wissenschaftliche Notwendigkeit, der alles, inklusive der Moral, untergeordnet wird. Eine Verurteilung von früheren Vergängnissen, die Gefahren von Rassismus werden dem Überleben geopfert und damit die achso schöne einfache Welt der “Lösung der Probleme der Welt aufgrund technischer Analyse und daraus gezogener Konsequenz” auch noch diskreditiert. Danke Neal Stephenson. Am Ende müssen sich “Die Menschen” auf das verlassen, was sie alle eint und ausmacht. Das, sorry, cheesy, “Menschsein”. Das, von dem keiner weiss, was es ist, aber für das jeder irgendwie inherent ein Gefühl hat, was es sein soll. Etwas Gutes. Und das wird auf den letzten dreihundert Seiten erzählt. Diese müssen positiver sein als die vorangegangenen fünfhundertfünfzig. Sind Sie auch, aber Aidas Fluch war kein leerer. Es wird ein Wiedersehen mit alten Bekannten geben, und um die letzten 300 Seiten von Neal Stephensons “Seveneves” nicht auch noch komplett zu verspoilern hier nur die Überschrift über diesen, letzten Teil des Romans: “Der Habitatring, 5000 Jahre nach Verschwinden des Mondes.”Gehet hin und leset dieses Buch. Es ist wichtig und es ist traurig und es ist gut und damit ertragbar. This is a public episode. If you would like to discuss this with other subscribers or get access to bonus episodes, visit lobundverriss.substack.com
In den USA üblich, hierzulande noch immer etwas Besonderes: Die Band „Gretchens Pudel“ vertont alte deutsche Volkslieder als Jazz- und Swingnummern neu. „Man reißt die alten Kleider runter und steck die Lieder in ein Designerkleid oder einen Anzug“, sagt der Frontmann der Band, Ralf Eßwein. Und nicht nur musikalisch, auch textlich nehmen die Musiker sich einige Freiheiten. Da ist beim „Männlein im Walde“ plötzlich die Rede von einem Terroristen. Und mit Konstantin Wecker hat die Band für das neue Album auch einen echten Star der Liedermacherszene verpflichten können. Wecker, auch das gehört zu diesem abwechslungsreichen Album, spricht Rainer Maria Rilkes Gedicht „Wunderliches Wort“ allerdings mehr als dass er es singt.
Erinnert ihr euch noch an Lieder wie „Hoch auf dem gelben Wagen" oder „Bunt, Bunt, Bunt sind alle meine Kleider"? Wir schwelgen gern in Erinnerungen. Und so haben wir uns mal Lieder vorgenommen, die wir in unserer Kindheit gesungen haben. Spannend dabei, dass einige von uns echt textsicher, andere so gar nicht sind. Verrückt, was man sich so merkt und was halt nicht. Natürlich verfolgen wir hier immer auch ein bisschen unseren „Bildungsauftrag“, so vermitteln wir in unserer "klassischen Fragerunde" Wissen zu Entstehungszeit und Textern der bekanntesten deutschen Volkslieder. Wisst ihr, wer das Lied „Alle Vögel sind schon da" geschrieben hat? Nein, na dann wird es höchste Zeit in diese Folge reinzuhören. Ratet, singt und erinnert euch gemeinsam mit uns! Und weil wir einfach nicht nur ein Thema behandeln können, gibt es noch modische Tipps für Janas Firmensommerfest-Outfit und Lars Eindruck der zweiten Staffel der ZDFneo Serie „Ich dich auch".
Mündliche Traditionen prägen die Melodien unserer Volkslieder. Das Potential von CO2-Speicherungsmethoden ist begrenzt, aber entscheidend. Und: Das Mammut-Genetik-Projekt Zoonomia liefert genetische Daten zu 240 Säugetierarten. (0:42) Das Mammut-Genetik-Projekt Zoonomia: Das Mammut-Genetik-Projekt Zoonomia liefert genetische Daten zu 240 Säugetierarten. Aus dem Datenberg lässt sich alles Mögliche herauslesen: Dass die Entstehung der Kontinente vor mehr als 100 Millionen Jahren der Säugetiervielfalt einen ordentlichen Schub gegeben hat, aber auch: neue Details zur Entstehung von Krebs. (07:14) Meldungen: Die Mondlandung von Hakuto-R missglückt. Förderung für Start-Ups soll Wegfall von EU-Fördergeldern ausgleichen. Video-Calls helfen gegen Einsamkeit, auch bei Papageien. (12:46) Wie CO2 in den Boden kommt: Etwa ein Viertel unseres heutigen Co2-Ausstosses, aus der Landwirtschaft und im Häuserbau, lässt sich kaum vermeiden. Was tun? Eine Übersichtsstudie aus der Schweiz schätzt ab, welches Potential verschiedene Techniken zur CO2-Speicherung bieten. (19:16) Sing's mir ins Ohr: Mündliche Traditionen prägen die Melodien unserer Volkslieder: Was von Mensch zu Mensch weitergegeben wird, verändert sich über die Generationen hinweg. Die Melodien werden einfacher, aber nicht weniger schön.
Moderator Adrian Küpfer macht sich in einer mehrteiligen Serie auf Spurensuche nach den wahren Geschichten hinter Schweizer Volksliedern. Heute geht es «vo Luzärn uf Wäggis zue» und hoch auf die Rigi. «Vo Luzärn uf Wäggis zue – brucht me weder Strümpf no Schue». Mit diesen Worten beginnt der Volksliedklassiker. Luzern, Weggis, Rigi – es gibt wohl kaum ein Volkslied, welches wir mehr mit der Zentralschweiz verbinden. Doch wo ist es entstanden? Nicht im Kanton Luzern. Nein. In Weggis steht zwar ein Gedenkstein, doch entstanden ist das Lied im Kanton Solothurn. Das Rigilied als Familienerbe Dies erfährt Adrian Küpfer von Alexandra Lüthy. Sie hat einen ganz besonderen Bezug zum Rigilied. Ihr Ururgrossvater Johann Lüthi hat es geschrieben, anno 1832. Und sie weiss: «Das Lied ist in Oberbuchsiten entstanden, im Kanton Solothurn.» Dort lebte ihr Vorfahre und dort lebt auch sie. Auch sie ist Musikerin. In ihrem Repertoire ist selbstverständlich auch das Rigilied. Von Luzern reisen Adrian Küpfer und Alexandra Lüthy per Schiff nach Weggis. Dieselbe Reise hatte vor fast 200 Jahren auch Johann Lüthi gemacht. Unterwegs war er mit seinem besten Freund Franz Hammer. Auf der Rigi müssen sie so einiges erlebt haben. Unter anderem machten sie auch Bekanntschaft mit «Sennenmeitschi», die ihnen Blumen verkaufen wollten. Sextourismus auf der Rigi? Ein Mädchen wurde schwanger. Wer das Lied aus der Schule oder von Singabenden kennt, mag davon heute aber zum ersten Mal hören. Denn die heute gesungene Version entspricht nicht mehr der Originalversion. Wie es bei Volksliedern üblich ist, wandelte sich über die Jahre die Melodie. Aber auch der Text wurde angepasst, respektive gekürzt. In der Urform von 1832 lautete die letzte Strophe nämlich so: «D'r Hammer, dää het's Blüemli g'noh, es wird im suufer use cho – Jetz darf er nümm uf d'Rigi goh, söst schickt im 's Meitli's Büebli noh.» Es war also nicht ganz jugendfrei. «So wollte man es wohl nicht im Gesangsbuch haben», vermutet die Ururenkelin. Selbstverständlich muss die Geschichte, respektive der Liedtext, im Kontext der damaligen Zeit gelesen werden. Auch dies ein Thema im Treffpunkt.
Moderator Adi Küpfer macht sich in einer mehrteiligen Serie auf Spurensuche nach den wahren Geschichten hinter Schweizer Volksliedern.Gab es die Ramseyers aus «Ramseyers wei go grase» wirklich? Und falls ja, wo grasten die denn? Wer beobachtete sie? Und wer kam auf die Idee, ein Lied zu schreiben? Wo grasten die Ramseyers? Diese Liedzeile kennen Sie bestimmt: «Ramseyers wei go grase, Ramseyers wei go grase, Ramseyers wei go grase, wohl uf e Gümligebärg!». So beginnt der Volksliedklassiker. Die erste Frage wird hier eigentlich schon beantwortet. Die Familie war auf dem «Gümligeberg», dem Gümligenberg. Doch wo liegt der? Im Emmental? In den Alpen? Nein. In Gümligen eben. Gümligen ist ein Ortsteil der Gemeinde Muri bei Bern und ein Vorort Berns. Der Gümligenberg ist denn auch eher ein Hügel, als ein Berg. Die Ramseyers dürften dort gelebt haben Tatsächlich findet Adi Küpfer im Gümligental Beweise für die Existenz einer Familie Ramseyer. Ortshistoriker Walter Thut zeigt ihm eine Inschrift an einem ehemaligen Bauernhaus. Dort steht «CREY 1841». Die Abkürzung stehe für Christian Ramseyer und Elisabeth Jakob, erklärt Thut. Dies müsse der alte Ramseyer aus dem Lied sein. Christian Ramseyer ist 1822 ins Tal gezogen. So steht es in einem Verzeichnis der Kirchgemeinde. Er soll zehn Kinder gehabt haben. Und diesen Kindern muss auf dem Feld ein Missgeschick passiert sein. Im Lied singen wir: «Da chunt der alt Ramseyer, mit em Stäcke i der Hand - 'Chöit Dir nid besser achtig gä? Dir donners Schnuderihüng!'». Eine Parodie eines altbekannten Volkslieds Doch wie entstand das Volkslied? Irgendjemand muss ja beobachtet haben, dass die Ramseyer-Kinder das Gras verloren haben? Auch hierzu gibt es Antworten. Wir erfahren es von Ortshistoriker Walter Thut in der Sendung Treffpunkt. Auch verrät er uns, dass der Liedtext wohl am Gümligenberg entstand, das Lied, respektive die Melodie, aber schon viel älter ist. Diese hat der vermutete Liedermacher nämlich einfach von einem Lied aus Deutschland übernommen. Das wiederum ist für Musikethnologe Dieter Ringli keine Überraschung. Denn die Schweiz habe, verglichen mit dem Ausland, ein sehr beschränktes Repertoire an Volksliedern. Auch dies ein Thema im Treffpunkt, dem zweiten der dreiteiligen Serie «Auf den Spuren Schweizer Volkslieder».
Moderator Adi Küpfer macht sich in einer mehrteiligen Serie auf Spurensuche nach den wahren Geschichten hinter Schweizer Volksliedern. Heute geht es nach Guggisberg, besungen im alten Guggisberglied, «ds Vreneli ab em Guggisberg». Ist die Geschichte wahr? «S isch äben e Mönsch uf Ärde – Simelibärg!». Mit diesen Worten beginnt das wohl bekannteste Schweizer Volkslied, über «ds Vreneli ab em Guggisberg». Im Dorf Guggisberg ist man fest davon überzeugt: «Das Vreneli, hat es gegeben.» Es ist ein Teil der Dorfidentität. Ein Vreneli steht auf dem Dorfbrunnen. Es gibt ein Vrenelimuseum. Vreneli und Hans-Joggeli findet man auf den Wänden der Dorfbeiz. Und: Es gibt sogar einen Vrenelichor. Dort mitsingen dürfen eigentlich nur Frauen mit Namen Verena, Vreni oder Vreneli. Eine tragische Geschichte Die einstige Existenz von Vreneli kann man nicht beweisen. Aber der ehemalige Dorflehrer und Liedkenner Johannes Josi hat Beweise dafür, dass es den ebenfalls besungenen «Simes Hans-Joggeli» gegeben hat. In einer Volkszählung aus dem Jahre 1715 wird er namentlich erwähnt. Und wenn es den gegeben hat, dann müsse es auch Vreneli gegeben haben. Im Treffpunkt erfahren wir von Josi, was für eine tragische Geschichte dem Lied zugrunde liegt. Wer das Lied geschrieben hat, das bleibt aber offen. Das wisse man bei einem Volkslied nie genau. Fakt ist, es ist alt. Es gibt schriftliche Quellen aus dem 18. Jahrhundert. Und Fakt ist auch, das Lied ist traurig. Guggisberg - Coverversionen Es ist aber auch sehr schön. Es läuft einem nach. Und dies ist wohl einer der Hauptgründe, warum es ein klassisches Volkslied wurde, von welchem es mehrere Varianten gibt. Immer wieder wird es neu interpretiert, auch heute noch. Stars der Schweizer Musikszene wie Stephan Eicher, Steff la Cheff oder Christine Lauterburg haben das Guggisberglied in ihrem Repertoire. Und auch auf Englisch hört man es bei uns am Radio: In der Version «if ever...» der Band Angelheart. Das Heimweh-Lied Doch nicht immer durfte das «Vreneli-Lied» so frei gesungen werden. Schweizer Söldnern, anno dazumal, durften das Lied nicht singen. Gar die Todesstrafe hätte gedroht. Warum? Das Lied ist dermassen melancholisch, dass es in der Fremde Heimweh ausgelöst hätte. Und eine Fahnenflucht wollte man vermeiden. Auch das Thema Heimweh wird aufgegriffen und wir wollen von Ihnen wissen: Welches (Volks-)Lied löst denn bei Ihnen Heimweh aus, wenn Sie im Ausland sind?
Das Volkslied hat in der Ukraine eine Jahrhunderte alte Tradition – außerhalb des Landes sind sie aber kaum bekannt. Die ukrainische Sängerin Lena Belkina will das ändern und hat daher auf ihrem neuen Album „Passion for Ukraine“ gemeinsam mit Pianistin Violina Petrychenko eine persönliche Sammlung ukrainischer Lieder eingesungen. Was es darauf zu entdecken gibt, hat Thilo Braun herausgefunden.
Die Kraft der Musik. Mehrmals im Jahr lädt die englische Chorleiterin Candy Verney Menschen aus aller Welt dazu ein, miteinander zu singen. Durch das gemeinsame Singen stiftet sie eine außergewöhnliche Gemeinschaft. Die Menschen, die bei ihr zusammentreffen, kennen sich vorher nicht, und viele von ihnen haben bisher weder allein noch mit anderen gesungen. Was sie vereint, ist lediglich die Offenheit und Lust, gemeinsam singen zu wollen. Songs aus aller Welt. Aus der Arbeitswelt, Spirituelles oder Volkslieder. Die Autorin hat an einem siebentägigen Workshop in Frauenau teilgenommen. Feature von Martina Groß. Technische Realisation: Markus Freund, Kai Schliekelmann und Corinna Kammerer. Regie: Nikolai von Koslowski. Produktion: NDR 2014. Redaktion: Joachim Dicks.
Er schrieb Lieder für Harald Juhnke, Nana Mouskouri, Peter Maffay, er schuf Volkslieder für Weihnachten und Geburtstage - Deutschlands Melodienmaschine Rolf Zuckowski reist im Mutmachpodcast von Funke durch 60 Jahre musikalischen Schaffens: über Scooter-Fans, die dankbar seine Songs singen, fliegende Bierflaschen und ESC-Erfolge für die Schweiz, garstige Medien und kreischende Teenies in Fallingbostel, seine Hitformel und den Zauber von D-Dur, den Zauber des Osdorfer Gemeindehauses und das Wuppertal-Trauma, Starclub und TopTen auf der Reeperbahn. Was der Gewinn der Silbernen Box für die beAthovens bedeutete und wie ein endloses Gitarrensolo ihre Weltkarriere kurzfristig wieder beendete. Plus: eine Liebeserklärung an Moni. Folge 487.
Die griechische Sängerin Maria Farantouri gilt in Griechenland – aber auch über die Grenzen des Landes hinaus – als lebende Legende. Sie wurde in Zeiten der griechischen Militärdiktatur (1967–1974) zur Stimme des Widerstandes. Am 28. November feiert die Mezzosopranistin ihren 75. Geburtstag. Mit 16 Jahren wird Farantouri vom griechischen Komponisten Mikis Theodorakis entdeckt und gilt als ideale Interpretin seiner Lieder. Diese zu Liedern gewordenen Gedichte bewirken, dass ein ganzes Land die Texte seiner großen Dichter auswendig kennt. Zu Juntazeiten ist die politisch motivierte Musik verboten. Farantouri geht ins Exil und gibt weiterhin Konzerte. Heimlich werden ihr dort neue Kompositionen zugespielt. So macht sie beständig auf die Militärdiktatur in ihrer Heimat aufmerksam. Parallel zur griechischen Musik singt Farantouri auch Jazz und Volkslieder aus der Türkei oder Lateinamerika.
"Hebräisch-deutsches Liederbuch" - vor 110 Jahren gibt Kantor Abraham Zwi Idelsohn seine Sammlung jüdischer und deutscher Volkslieder heraus. Lange unbeachtet, gibt es das Liederbuch jetzt in einer Neuauflage. Von Barbara Weiss
Heino ist seit Jahrzehnten der bekannteste deutsche Schlagersänger und Interpret deutscher Volkslieder. Jetzt kommt er mit seiner Kirchen-Tournee sogar nach Stainz. Am 12. November singt er unter dem Titel "Die Himmel rühmen" gemeinsam mit Monika Martin in der Stiftskirche. MeinBezirk.at hat sich vorab mit dem Star zu einem Gespräch getroffen. Mehr dazu auf https://www.meinbezirk.at/5645053
(00:00:40) Nina Dimitri ist Sängerin, Musikerin und Songwriterin. 1966 wird sie in die bekannte Dimitri-Künstlerfamilie hineingeboren. Sie liebt lateinamerikanische Volkslieder und geht mit 19 für mehrere Jahre nach Bolivien. Heute gibt Nina Dimitri Konzerte auf der ganzen Welt. Weitere Themen: (00:11:45) Problem erkannt und benannt - die neue Führung des Kunsthaus Zürich will sich um Aufklärung in Sachen Bührle-Sammlung bemühen. (00:15:10) Rockmusiker und Kriegs-Chronist - wieso Serhij Zhadan den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verdient hat. (00:19:15) Vielfalt provoziert Hass - eine Frau mit kosovarischen Wurzeln organisiert beim Schwing- und Älplerfest einen Trachtenumzug und wird dafür angefeindet.
Opahle, Joachimwww.deutschlandfunk.de, Am SonntagmorgenDirekter Link zur Audiodatei
Wastl Fanderl war ein Sammler alter Volkslieder, seine Frau Lisl eine Handarbeitslehrerin, die sich für rare Strickmuster aus früheren Zeiten begeisterte. Sie fing an, im alpenländischen Raum Wadlstrümpfe und Muster zu sammeln. Daraus entstanden mehrere Bücher. Am 2. Februar wäre sie 100 Jahre geworden. Evi Strehl hat die Tochter, Monika, besucht und mit ihr übers Stricken, Muster und Volksmusik geratscht.
Im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie haben mehr als 25 internationale und ukrainische Künstler klassische Musik und verjazzte ukrainische Volkslieder gespielt. Damit musizierten sie gegen die Vernichtung ihrer Kultur, Sprache und Identität.Franke, Thomaswww.deutschlandfunkkultur.de, FazitDirekter Link zur Audiodatei