Jeden Sonntag von 14.00 bis 16.00 Uhr lädt Bettina Rust einen prominenten Gast in die Hörbar Rust ein. Dieser stellt sich in der Sendung vor und die Musik, die in seinem Leben von Bedeutung war und erzählt dazu die passenden Geschichten zum Soundtrack seines Lebens - alte Mixtapes werden rausgekramt…
radioeins (Rundfunk Berlin-Brandenburg)

Unser heutiger Gast, The Duc Ngo, kommt 1974 in Hanoi zur Welt. Er ist 5, als er mit seiner Familie aus Vietnam flieht. Auf einem viel zu kleinen Boot, das kentert, in mehreren beschwerlichen Etappen, bis die Familie No in Deutschland ankommt. "2 Wochen heulen, danach war alles fein", so beschrieb Duc sein Ankommen in diesem für ihn komplett neuen Leben. Heute, großer Sprung nach vorne, ist dieser Junge von damals, der Sport liebte und sich Neuem gegenüber immer schon aufgeschlossen zeigte, heute also zählt The Duc Ngo zu den erfolgreichsten und innovativsten Gastronomen des Landes. Kulinarisch gesehen regiert er ein Imperium, Locals und Hollywoodstars versuchen gleichermaßen, in seinen 14 Restaurants einen Tisch zu bekommen, falls das als Referenz durchgeht. Duc selbst wirkt froh darüber, ansonsten aber ziemlich unbeeindruckt von diesem ganzen Hype. Zudem scheint er ständig das nächste Projekt im Kopf zu haben. Vielleicht ja mal kein Restaurant - aber was könnte es stattdessen sein? Chào mừng - The Duc Ngo. Playlist: Paolo Nutini - Last Request Snoop Dogg & Dr. Dre - Nuttin But A G Thang Sia - Unstoppable Adele - When We Were Youg Billie Eilish - Wildflower The Beatles - All My Loving Supertramp - Lord Is It Mine NAS - The Message

Das Gefühl, mit sich selbst nicht im Reinen zu sein, kennen wir wohl alle. Und je nach Bereitschaft und Fähigkeit folgt die Auseinandersetzung mit uns selbst. Wo hakt es? Wo stimmt das Bild, das wir von uns haben, nicht mehr mit dem überein, was wir sind? Oder wer wir sind. Im Leben unseres heutigen Gastes klopfte die Frage nach dem "Wer bin ich" nicht einfach an - sie trat mit großem Anlauf gleich die ganze Tür ein. Gazelle, 1988 in Dortmund geboren, saß auf ihrem Balkon und konnte die Erkenntnis nicht länger wegschieben, falsch in ihrem Körper zu sein. Oder anders: fälschlicherweise als Frau im Körper eines Mann zu leben. Das mag der größte Schritt gewesen sein, dem aber zahlreiche weitere Riesenschritte folgen würden: Wie reagieren Familie und Freunde? Die Psyche? Die Physis? Der Job? Bis dato arbeitete Gazelle höchst erfolgreich als Recruiter, als Mann mit Bart im Anzug. Alles würde sich verändern. Wenn sie heute zu den erfolgreichsten Comediennes des Landes gehört, dann hat sie immer auch ihre Geschichte im Gepäck, schlau und sensibel, selbstironisch und tolerant auch denjenigen gegenüber, die an Themen wie Transsexualität erstmal herangeführt werden müssen. Das macht sie wirklich gut, über 1,7 Mio Menschen folgen ihr und ihrem Partner in den Sozialen Medien. Playlist: Carolin Kebekus - Alles wird sich gendern Spice Girls - Spice up your life Scissor Sisters - I don’t feel like dancing Florence + The Machine - Shake it out RuPaul feat. The Cast of RuPaul’s Drag Race All Stars - Read U Wrote U (Ellis Miah Mix) Ayliva - Was mir gefällt Charlie XCI x Ariana Grande - Sympathy is a Knife Gialu MX - Between me and you Diese Podcast-Episode steht unter der Creative Commons Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.

"…und wenn ich groß bin, werde ich erst Popstar und dann Medienunternehmer und Podcaster." Genau diesen Satz wird unser heutiger Gast nicht gesagt haben, damals, auf irgendeiner Schaukel oder Wippe im Brandenburgischen Gröden, und die Lehre zum Einzelhandelskaufmann war jetzt auch nichts, worin Matthias Matze Hielscher seine Seele und sein Herz versenken konnte. Aber er zog es durch. Matze wurde 1979 in Elsterwerda geboren, Mittlere Reife, Ausbildung, dann zupft er bei "Virginia Jetzt!", einer - wie er sagt - mittelerfolgreichen Band den Bass, die sich 2010 auflöst. Schon zu diesem Zeitpunkt organisiert er mit seinem Freund Pierre Veranstaltungen und Partys und gemeinsam gründen sie "Mit Vergnügen", das größte und erfolgreichste digitale Städtemagazin der Welt. Oder wenigstens Deutschlands. Zudem aber ist unser Gast mit "Hotel Matze" ziemlich nah dran an dem, was auch wir hier machen: einen Interview-Podcast, wöchentlich neu. Feiern wir diese friedliche Koexistenz und freuen uns auf die Geschichten & Musik von Matze Hielscher in der Hörbar Rust. Playlist: Nina Chuba - Unsicher Udo Lindenberg - Hinter dem Horizont Die Ärzte - Schrei nach Liebe Tocotronic - Freiburg The Beatles - Penny Lane D.A.F. - Der Mussolini DJ Koze - Pick up Arcade Fire - The Suburbs Diese Podcast-Episode steht unter der Creative Commons Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.

Vor seinem Release-Konzert am kommenden Montag im Kulturhaus Insel Berlin hat uns David Judson Clemmons live im radioeins-Studio besucht. Der US-Amerikaner aus Virginia, der heute in Brandenburg lebt, geht seit Jahrzehnten seinen ganz eigenen musikalischen Weg – von Progressive Metal über Grunge bis hin zu seinen Soloalben. Sein neues Werk "Everything A War" bietet sieben intensive Rock-Songs, die Trends ignorieren und stattdessen Clemmons’ unverwechselbare Handschrift zeigen. Warum er stolz auf seine Nischenposition ist und wie sich seine Reise von Los Angeles nach Brandenburg in seiner Musik widerspiegelt, erzählt er uns persönlich – und bringt natürlich auch Höreindrücke mit.

Immer wieder gibt es Künstlerinnen oder Künstler, die als Geheimtipp gehandelt werden. Oder als Newcomer. Irritierenderweise zieht sich das manchmal über Jahre! So auch bei unserem heutigen Gast. Die 1983 in Köln geborene Schauspielerin Caroline Frier erhielt ein paar Nominierungen und Auszeichnungen als Newcomerin - in einem Zeitraum von sechs Jahren. Da war sie ja eigentlich schon längst in ihrem Beruf angekommen, wie man ihrer sogenannten Filmografie, also der Liste ihrer Projekte, entnehmen konnte. Was insbesondere auch deshalb erwähnenswert ist, zumal eine ihrer älteren Schwestern, Annette Frier, ebenfalls seit Jahren sehr erfolgreich in diesem Metier arbeitet. Da muss man schon ganz schön Biss haben, um dranzubleiben und den Vergleichen standzuhalten, erst als Anfängerin, dann als Newcomerin und längst als eigenständige Persönlichkeit, Protagonistin eigener Serien und Reihen. Und wie viel Spaß muss es dann machen, gemeinsame Projekte umzusetzen wie jetzt, "Frier & 50", wo sich Caro und Annette in acht Episoden selbst spielen und darüber hinaus sehr humorvoll das Thema "Wechseljahre" im Mittelpunkt steht. Playlist: The Temptations - My Girl Münchener Freiheit - Ohne Dich (schlaf ich heut Nacht nicht ein) Michael Jackson - Remember the time Kenny Loggins - Footloose Spice Girls - Wannabe NEA - Some Say Christina Perri - A Thousand Years De Höhner - Vivia Colonia Diese Podcast-Episode steht unter der Creative Commons Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.

Manche schreiben Bücher oder drehen Filme, Daniel Stoyanovs Medium der Wahl für das Erzählerische ist die Musik. Mit dem neuen Album "Greetings from Soulgaria" (VÖ: 10.10.25) nimmt uns Bulgarian Cartrader mit auf einen Roadtrip – natürlich nach Bulgarien. Dort verbringt Stoyanov die ersten Lebensjahre und wächst anschließend in Deutschland auf. Mit Humor, Nostalgie und einer unbändigen Tanzfreude lässt uns Bulgarian Cartrader an seinen Geschichten teilhaben. Auf dem neuen Album, übrigens eine Anspielung an Bruce Springsteens Album "Greetings from Asbury Park, N.J.", blickt Stoyanov in seine Vergangenheit und kulturelle Herkunft zurück. Durch die herzerwärmenden Geschichten fordert er die Zuhörer*innen auf, ihre Stereotype gegenüber osteuropäischer Kultur zu hinterfragen. Musikalische Unterstützung erhält er dabei von billigen Synthesizern und einer hundertjährigen Gitarre. Daniel Stoyanov ist seit 2021 als Bulgarian Cartrader unterwegs, hat aber auch schon auf anderen Wegen musikalische Spuren hinterlassen. Zum Beispiel in den Songwriting-Credits von Peter Fox, SEEED oder Casper. Zudem war er schon als Background-Sänger, Salsa-Tänzer und ja, wenn auch nur kurz als Autohändler aktiv. Im radioeins-Kosmos ist Bulgarian Cartrader längst keine Unbekannte mehr. Schon zwei Mal spielte er mit seiner Band auf dem radioeins-Parkfest und war zu Gast im studioeins im Bikini Berlin. Am Donnerstag stattet er uns als Lokalmatador einen Besuch in Potsdam ab.

Mit "Nah Dran" feiern Steiner & Madlaina ihr zehnjähriges Bandjubiläum – und liefern zugleich ihr bislang vielschichtigstes Album. Zwischen Indiepop und orchestraler Tiefe fordern sie uns auf, Widersprüche auszuhalten, statt sie zu glätten. Ein musikalisches Plädoyer für Uneindeutigkeit und Haltung. Mehr dazu von den beiden im radioeins-Studio.

Für Künstlerinnen und Künstler ist es immer wieder ein schmaler Grat: einerseits hofft man auf einen gewissen Wiedererkennungswert, eine typische Handschrift, andererseits ist da auch der Wunsch, Neues auszuprobieren und das Alte, Bewährte hinter sich zu lassen. Betterov ist ein Musiker, dem das von vielen Seiten zugetraut wird, das behaupten wir jetzt einfach mal, denn wir trauen es ihm in jedem Fall zu. Seit ein paar Jahren schwirrt sein Name durch den Raum, seine Musik ist ungewöhnlich, seine Stimme hat diesen Wiedererkennungswert, die deutschen Texte wirken wie kleine Filme. Das SZ-Magazin ordnete den Stil seiner Songs zwischen Indierock und Post-Punk ein, er selbst wurde eine "ziemlich einmalige Erscheinung" genannt. Das Leben von Betterov, der mit bürgerlichem Namen Manuel Bittorf heißt, begann im Februar 1994 in Bad Salzungen, Thüringen. Es geht los mit Bruce Springsteen und langen Autofahrten, bald lernt Betterov Gitarrespielen, Bass, Klavier, später Geige und Bratsche. Und auch, wenn sich der Anfang durchaus zäh gestaltet, bleibt Betterov dabei, macht weiter und entwickelt sich schließlich vom Geheimtip zu einem vielversprechenden und inzwischen auch erfolgreichen Musiker. Wir freuen uns sehr über ein persönliches Kennenlernen. Playlist: Missing - Everything but the Girl Papa fuhr immer einen großen LKW - Betterov Better Days - Bruce Springsteen Hand in Glove - The Smiths Whale - Yellow Ostrich Hey - Pixies Blues Run the Game - Jackson C. Frank Pogo - Digitalism Diese Podcast-Episode steht unter der Creative Commons Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.

Gerade einmal 18 Minuten lang ist das mittlerweile zweite Album namens "Schönste Trauer" der Band Tristesse. Die doch sehr kurzen acht Songs gehen dafür ins Ganze und bedienen sich mit lauten, aber sehr gefühlvollen Gitarren und Harmonien an einem melancholisch geprägten Pop-Punk. Verfeinert wird das Ganze mit einem halligen Gesang, der einen sehr nah an die Gefühlswelten des Sängers Jannes-Maximilian Priebels heranlässt. Es geht um existenzielle Gefühle wie Angst, Freude, Trauer, Liebe, Wut und Glück. Der ganze Sound ist ausgerichtet auf das Nachspüren dieser Emotionen: mal nur mit Akustikgitarre, mal mit der vollen Wucht der aufgedrehten Verstärker. Ein Freund der Band fasst die Musik gar als "Neue Deutsche Softness" zusammen, also als eine vorher nicht da gewesene Zärtlichkeit, die in der modernen Auffassung von der "Neuen Deutschen Welle" ihre musikalische Heimat findet.

Für Léon Rudolf, besser bekannt als Lemony Rug, fühlt sich das Leben oft wie ein Boxkampf an. Wann muss man geduldig sein und wann auch mal nach vorne preschen? Tänzelt man leichtfüßig durch den Ring oder steckt man gerade ein? In dem Song "Uppercut" aus der gleichnamigen am 07.11. erscheinenden EP beschreibt Lemony Rug, wie er schon einige Schläge kassieren musste. Der Soundtrack dazu ist ein verspielter Indie Pop mit Ausflügen in den Folk.Im Song "Lenny" verhandelt Lemony Rug Distanz, Loslassen und die Verbundenheit in Beziehungen, getragen von Gitarren, Mandoline und Synthies.

Heben Sie Gewichte! Wenn Sie das nicht längst tun, fangen Sie sofort damit an. Trinken Sie Apfelessig. Springen Sie Seil. Essen Sie Eiweiß, verrühren Sie es in Hüttenkäse und schlagen Sie ein Ei drauf. Nicht erst seit Social Media, besonders aber, seit es möglich ist, eben dort alle möglichen Fitness- und Ernährungsbotschaften in die Welt zu blasen, werden die Informationen darüber, was für den Einzelnen sinnvoll, umsetzbar und vor allem gesund ist, widersprüchlicher. Gut, wenn es einzelne Expertinnen und Experten gibt, die sich auskennen und wissen, worüber sie sprechen. Dr. Anne Fleck, Fachärztin für Innere Medizin und Rheumatologie, arbeitet schon lange als sogenannte Präventivmedizinerin. Lieber verhindern als behandeln, könnte man übersetzen, was sie tut. Sie veröffentlichte zahlreiche Bücher über Ernährung, hostet einen höchst erfolgreichen Podcast und ist gern gesehener Gast in den unterschiedlichsten Fernsehsendungen. Hier bei uns wird nicht gesehen, hier wird gehört. Wir hören uns an, wie das Leben von Dr. Anne Fleck so verlief, wo es begann und wann, welche Stationen, welche Städte, welche Menschen und natürlich welche Musik eine Rolle spielte. Und natürlich holen wir uns auch ein paar Tipps in puncto Gesundheit und Ernährung ab, klar! Playlist: Beach Boys - God only knows Camille Saint-Säens - The Swan/Le Cygne Jamiroquai - Cosmic Girl Billy Joel - Leningrad Paolo Conte - Via con me Patricia Kaas - L'allemagne David Bowie & Queen - Under Pressure Gloria Gaynor - I will survive Diese Podcast-Episode steht unter der Creative Commons Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.

Ein Flammkuchen-Ofenschieber als Musikinstrument? Willkommen in der Welt von Atomic Fruit! Die international besetzte Berliner Band verbindet Psychedelic Rock mit elektronischen Beats – und ungewöhnlichen Klangquellen. Mit ihrer neuen EP und dem Album "Serpentine" im Gepäck touren sie durch Europa. Wer sie live erleben will, hat am 30. Oktober im Badehaus Berlin die Chance – oder schon vorher bei einer exklusiven Live-Session im studioeins im Bikini Berlin.

Telll haben keine Lust auf das klassische Bandkonzept, in dem jeder einem Instrument zugeordnet wird und der Gesang Identifikationsmerkmal und Wiedererkennungswert bildet. Die österreichische Band durchbricht die strikte Rollenverteilung. Sie arbeiten mit stetig wechselnden Sänger*innen, Künstler*innen und Produzent*innen zusammen — mittlerweile insgesamt 30 an der Zahl. Man könnte vermuten, dadurch würde ein Song nicht zum anderen passen, dennoch gelingt es Telll die Balance zwischen Verschiedenheit und Ähnlichkeit zu meistern. Das Ergebnis: wunderschöne Indie-Pop-Songs auf englisch, französisch und deutsch. Die meisten Musiker*innen verhandeln in einem Album verschiedene Themen aus ihrer singulären Perspektive. Telll drehen den Spieß um. Sie veröffentlichen auf ihrem kommenden Debütalbum elf Songs mit ein und dem selben Thema, nämlich Einsamkeit. Am 24.10. erscheint "11 Kinds of Loneliness". Darauf haben sich Peter Flödl and Gunther Müller, der harte Kern von Telll, für jeden einzelnen Song neue Sänger*innen ins Boot geholt. Einen Tag vor dem Album-Release waren sie zu Besuch im studioeins.Freuen sie sich auf Interview und Konzert!

Mit ihrem dritten Album "Café Dreams" entführen Maiorano in eine Welt zwischen Funk, Groove und verträumtem Pop – ganz ohne glattgebügelten Café-Sound. Die Berliner Band um Sänger Alex Maiorano verbindet musikalische Freiheit mit klarer Rollenverteilung und überrascht mit Eigenwilligkeit und Charme.

Die isländische Band virgin orchestra vereint düstere Klangwelten mit mystischer Atmosphäre – irgendwo zwischen The Birthday Party, Portishead und Sigur Rós. Nach ihrem gefeierten Debütalbum "fragments" kommen Stef, Starri und Rún nun für ein Konzert in die Berliner 8MM Bar und vorher auch ins studioeins von radioeins im Bikini Berlin.

Sarah Lesch ist zurück – und sie überrascht. Mit ihrem neuen Album "Gute Nachrichten" schlägt die Liedermacherin musikalisch lautere Töne an, bleibt aber ihrer poetischen Tiefe treu. Ihre aktuelle Single "Dalai Lama" kehrt zur Intimität der Akustikgitarre zurück. Mehr dazu von Sarah Lesch live im studioeins – mit Musik, Gespräch und vielleicht einem Ausblick auf das, was als Nächstes kommt.

Eine zufällige Begegnung auf einer Berliner Open Stage wird zum Beginn einer musikalischen Partnerschaft: Dominique Fricot und Brea Robertson treffen sich, schreiben gemeinsam Songs – und gründen die Band Flora Falls. Jetzt kehren die beiden mit ihrer neuen EP "Shake the Tide" zurück ins studioeins von radioeins und kündigen für März 2026 ihr erstes Album an.

Stellen Sie sich vor, Sie schreiben ein Buch und es landet auf den Bestsellerlisten. Und jetzt stellen Sie sich vor, Sie schrieben noch mehr Bücher, sagen wir mal an die 20, jedes Jahr eins, und quasi jedes dieser Bücher landet in den Bestsellerlisten. Und dort dann nicht auf Platz 19, was auch schon beachtlich wäre, sondern ganz weit vorne. Wie muss das sein? Wie denkt man über sein eigenes Gehirn, seine eigene Phantasie, wie sehr kann man sich da auf kreativen Nachschub verlassen? Das fragen wir ihn am besten selbst. Der Autor Sebastian Fitzek k am 1971 in West-Berlin zur Welt, studierte sehr kurz Tiermedizin und Jura bis zum 1. Staatsexamen, damit könnte man schon mal das nötige Besteck für's Thriller-Genre beisammen haben. Gut, dann wird er noch Autor, Unterhaltungschef und Chefredakteur beim Radio, bevor er zum Bestsellerautor wird, dessen Bücher millionenfach verkauft und in mehr als 20 Sprachen übersetzt werden. Playlist: Grace Jones - Slave to the Rhythm Bausa - Frühling im Viertel Silbermond - Milliarden Andreas Bourani - Ultraleicht Heroes del Silencio - Entre dos Tierras Prefab Sprout - Cars and Girls Das Lumpenpack - Universum Diese Podcast-Episode steht unter der Creative Commons Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.

Das quirlige Trio aus Bremen mag einen gewissermaßen "rückwärtsgewandten" Namen tragen, den eigenen Sound bezeichnet es aber dezidiert als "Futurepunk!!" – mit zwei Ausrufezeichen, wohl um all der darin enthaltenen Explosivität gerecht zu werden. Dabei wissen Cordula "Cordel" Heins (Gesang), Anne Reuper (Gesang und Gitarre) und Tim Stapel (Synth, Sounds, Gesang) durchaus die Wegbereiterleistungen der Alt- und Nicht-ganz-so-alt-vorderen zu schätzen, finden sich in ihren Songs doch so manche Elemente der Neuen Deutschen Welle (ohne die weltfremde Albernheit deren erfolgreichster Vertreter), Verneigungen vor Synthie-Pop-Pionieren wie OMD ("Electricity, Baby") oder Tanzbares mit Haltung, auf das selbst Dance-Punk-Bahnbrecher The Gossip stolz sein könnten. Aus all diesen erlesenen Zutaten sowie einer gehörigen Kelle eigener Persönlichkeit erschaffen sie ihre Musik.

Vielleicht sagt Ihnen der Name Jörg Holdinghausen auf den ersten Blick wenig – doch die Chancen, dass sie ihn schon einmal live gesehen haben oder die ein oder andere Platte zuhause haben, auf der er zu hören ist, stehen nicht schlecht. Schließlich war bzw. ist er Bassist bei Tele und Wir Sind Helden, und wirkte auch bei Element Of Crime, den Solo-Abenteuern von Judith Holofernes oder Kat Frankie schon das ein oder andere Mal in dieser Position mit. Nun veröffentlicht er erstmals ein Album unter eigenem Namen: Ende November wird "Da draußen" erscheinen, das Holdinghausen als eine "Liedermacher-Platte" bezeichnet, und das in der Tat Erinnerungen an, Leonard Cohen und Georges Brassens, aber auch Reinhard Mey wachruft. Im September präsentierte er bereits einen besonderen "Doppelvorboten", nämlich gab es die mit Klezmer-Elementen spielende erste Single aus dem Album sowohl in einer deutschen Version mit dem Titel "Traum und Wirklichkeit" als auch in der französischen Chanson-Adaption "Rêve et Réalité" von Antoine Villoutreix zu hören. Was wir von "Da draußen" sonst noch zu erwarten haben, und ob vielleicht auch eine Live-Vorstellung geplant ist, erfahren wir heute im Interview von Jörg Holdinghausen.

Zwischen Reeperbahn und Friedrichshain, zwischen Indie-Folk und Rock: Der Schweizer Musiker Dennis Kiss spricht im Interview über sein neues Album "Vielleicht für ein paar Stunden, doch ich bin nicht diese Person", das am 15. November 2025 auch in Berlin live zu hören sein wird. Seine Songs erzählen von nächtlicher Sehnsucht und ernüchternden Morgen – und von einer musikalischen Reise, die ihn von Jazzstudium bis zur "neuen Hamburger Schule" geführt hat.

Die italienische Singer-Songwriterin Marta Arpini hat ihren musikalischen Weg vom Jazzstudium in Mailand bis zum Master am Conservatorium in Amsterdam geführt. Mit ihrem gefeierten Album "I Am a Gem" schlug sie 2022 die Brücke zwischen Jazz und Indie-Folk – und mit ihrem aktuellen Werk "Tender Superpower", erschienen am 14. Februar 2025, zeigt sie erneut, wie zart und kraftvoll Musik zugleich sein kann.

Aufgewachsen in New York, hat Michelle David allerdings schon in den 90er Jahren ihre Liebe zu den Niederlanden entdeckt. Die Musik – und zum Beispiel Studioaufnahmen für Legenden wie Diana Ross oder Michael Bolton haben sie schon damals um die ganze Welt geführt. In den frühen 2000ern entscheidet sich die Gospel- und Soulsängerin dann für den kompletten Umzug aus den USA in die Nähe von Amsterdam. Mit ihrer Band The True-Tones hat sie bereits sieben Alben veröffentlicht und kündigen nun mit ihrer neuen Single "Speak To Me" Album Nummer Acht an!

Lena Cassel, 31, Sportjournalistin, Fernsehmoderatorin, Podcasterin & Autorin. Gehören Sie auch zu den Menschen, die sich über sinnlose Verbote so richtig aufregen können? Wir hätten da was für Sie, vielleicht ist es Ihnen auch bekannt: Frauenfußball. Wurde 1955 vom DFB verboten, ziehen Sie sich das mal rein. Dieses Verbot währte nicht lange, bis 1970, aber lange genug, um die vormals recht erfolgreichen Frauenmannschaften in Vergessenheit geraten zu lassen. Wir haben darüber im Buch der Fußballkommentatorin, Podcasterin und Moderatorin Lena Cassel gelesen, in dem sie Fakten zum Fußball zusammenträgt, Statistiken, Zitate, dazwischen aber auch ihr eigenes Leben einwebt, das eigentlich immer schon von dieser Sportart erfüllt war. Lena, die 1994 in Köln zur Welt kam, hatte selbst Talent, war Spielerin, wechselte dann aber auf die andere Seite, studierte, arbeitete 4 Jahre bei der Sportschau, bei sternTV und moderiert heute u.a. den vielbeachteten täglichen Fußball-Podcast „MML daily“ mit Maik Nöcker. Playlist zur Sendung: Trettmann - Geh ran Rosenstolz - Gib mir Sonne ABBA - Dancing Queen Superfunk feat. Ron Carroll - Lucky Star Al Green - How can you mend a broken heart Roland Kaiser – Ich glaub es geht schon wieder los Harald Juhnke – Barfuß oder Lackschuh

(00:00) INTRO: PRIX EUROPA: Vergabe Ehrenpreis Europäischer Journalist 2025 - Jean-Paul Philippot | (02:30) PRIX EUROPA: Interview Christo Grozev - Michael Meyer | (14:58) TSCHECHIEN: Die Medien nach der Wahl von Babiš - Adam Křivánek | (26:03) AFGHANISTAN: Zensur der Medien und Abschaltungen des Internets - Peter Hornung | (40:53) OUTRO: Franz-Josef Wagner, 2006 | (41:53) BONUS: Afghanistan: Taliban macht Jagd auf Journalisten - Kai Ludwig, 22.08.2021 | (45:54) BONUS: Afghanistan und die Medien - Willi Steul, 22.08.2021 | (1:05:21) BONUS: Radio Freies Europa sendet nach Afghanistan - Christoph Scheffer, 22.09.2001 | (1:10:19) BONUS: Das Dilemma des Fernsehens: Krieg ohne verlässliche Informationen und Bilder - Patrick Leclercq, 13.10.2001 | (1:29:28) BONUS: Radio Free Europe (RFE) will Radio Free Afghanistan wiederbeleben - Christoph Scheffer, 13.10.2001 | (1:36:02) BONUS: Deutsche Welle/Cap Anamur: „100 Klassenzimmer für Afghanistan“ - Christoph Lanz, Elias Bierdel, 21.06.2003 | (1:45:10) BONUS: Afghanistan: Mord an Deutsche-Welle-Mitarbeitern, Christoph Heinzle, 07.10.2006 | (1:48:55) BONUS: Nach den Journalistenmorden in Afghanistan - Martin Ebbing, 14.10.2006 | (1:55:47) BONUS: Afghanistan im Spiegel deutscher Medien – nur Tod und Angst? - Peter Marx - (2:03:18) Christoph Reuter - (2:10:17) Willi Steul - (2:14:30) Sören Sünkler, 13.09.2008 | (2:18:46) BONUS: Krisenjournalismus und die Afghanistan-Berichterstattung - Thomas Leif, 29.01.2011 | (2:23:42) BONUS: Reporterpreis verliehen: „Die Ritter der Drachenburg” - Ulrike Demmer, 10.12.2011 || Jörg Wagner

Nach über sechs Jahren Pause kehrt die britische Musikerin Gemma Ray zurück auf die Bühne – und das ausgerechnet in Berlin, wo sie lebt und zuletzt 2019 auftrat. In der Galiläakirche präsentiert sie neue Songs und gibt einen Ausblick auf ihr kommendes Album. Heute Abend ist sie zu Gast im studioeins – mit Interview und exklusiver Live-Session.

Die Berliner Band zelebriert auf ihrem neuen Album die "Schönste Trauer" und besucht uns am Tag vor dem Record-Release-Konzert. Pünktlich zum Herbstanfang haben Jannes-Maximilian Priebels (Gesang), Florian Balmer (Schlagzeug), Marvin Alexander Jiménez Mairena und Benedikt Kirst (beide Gitarre) am 5. September ihr zweites Album "Schönste Trauer" veröffentlicht. Im Zeichen der "Neuen Deutschen Softness" unterwegs, ließen sie sich dafür von "kleinen alltäglichen Ereignissen, zwischenmenschlichen Beziehungen und bewegenden Szenen aus verschiedensten Filmen und Serien" inspirieren – kurz, es geht um: "Ängste, Freude, Trauer, Liebe, Wut und Glück." Dafür ist ihr ausladend-atmosphärischer Sound voller Melancholie und Melodie zwischen Shoegaze, Rock und Pop genau das richtige musikalische Fundament, und funktioniert nicht nur beim Hören der Platte im heimischen Schlafzimmer, sondern wird gewiss auch das Publikum der morgigen Album-Release-Show in der Neuen Zukunft in seinen Bann ziehen und zum wohligen Schwelgen zwischen Sentimentalität und Hoffnung bringen. Heute stellt sich die Band bei ihrem Besuch als unsere Lokalmatadore vor, stimmt uns auf das Konzert ein, und gewährt natürlich auch den ein oder anderen Höreindruck von "Schönste Trauer".

Agatha Is Dead aus Berlin rocken so hart und sind so heiß, dass die Feuerwehr kommt. Okay, zugegebenermaßen waren die Brandschützer beim Hauptstadt-Heimspiel des Indie-Rock-Quartetts hauptsächlich deswegen vor Ort, weil die Bühnennebelmaschine den Rauchmelder auslöste. Dies und so manches mehr konnten wir vor wenigen Wochen erfahren, als die Band uns als radioeins-Lokalmatadore besuchte. Aber Sängerin Lilly Bartholomew-Günther, Gitarrist Noah Oisin O'Donoghue, Bassist Arthur Melzow und Schlagzeuger Joey Ramone Hansen (kein Witz!) sind tatsächlich derzeit eindeutig "on fire": Nach der erfolgreichen Tournee durch Deutschland (mit Abstecher nach Österreich) im September, im Rahmen derer nicht nur besagtes Berlin-Konzert ausverkauft war, steht nun der nächste große Meilenstein an, wenn nach einigen Singles am übermorgigen Freitag mit "Order" die Debüt-EP der vier erscheint. Auf dem Werk thematisieren sie nach eigener Aussage "Herzschmerz, Entfremdung und existentielle Erschöpfung, während es gleichzeitig Elemente von Resilienz und emotionaler Emanzipation enthält", und all das in den musikalischen Fußstapfen von Vorbildern wie Fontaines D.C., Bloc Party, Molchat Doma oder auch The Cure. Einen ersten Höreindruck bekommen wir heute im studioeins, denn nachdem wir Agatha Is Dead! im Interview etwas besser kennengelernt haben (und vielleicht endlich erfahren, wer Agatha eigentlich ist und warum sie dahinschied), werden sie die Bühne entern und den ein oder anderen Song von "Order" live vorstellen.

Österreichische Klänge bei radioeins: Nach Kreisky ist heute Anna Buchegger zu Gast im studioeins. Mit ihrem neuen Album "Soiz" bringt sie nicht nur musikalische Vielfalt zwischen Mundart, Pop und Jodeln mit, sondern auch große Fragen: Was bedeutet Heimat – und wie lässt sich der Begriff neu denken, jenseits von Klischees und Mief? Wir freuen uns auf ein Gespräch und eine Live-Performance mit einer Künstlerin, die Grenzen auslotet – musikalisch wie gesellschaftlich.

Die Wiener Band Kreisky feiert 2025 ihr 20-jähriges Bestehen – und zeigt mit dem neuen Album "Adieu Unendlichkeit", dass von musikalischer Müdigkeit keine Spur ist. Sänger Franz Adrian Wenzl und seine Mitstreiter verbinden Art-Pop, Krautrock und Math-Rock mit bitterbösen, pointierten Texten über dunkle Wahrheiten und gesellschaftliche Kipppunkte. Kritiker feiern die Band als Speerspitze einer "austrofuturistischen Bewegung", ihr Sound bleibt eigenwillig, fordernd und relevant. Im Interview sprechen Kreisky über ihr neues Werk, und präsentieren live im studioeins einige ihrer neuen Songs.

Über 90 Prozent aller Schauspielerinnen und Schauspieler können von dieser Arbeit allein nicht leben, heißt es. Manche Quellen sprechen sogar von noch höheren Zahlen. Die, die gut gebucht sind, verdienen oft exzellent, der Rest arbeitet nicht selten in Zweit- und Drittjobs. Feste Rollen in Serien versprechen eine gewisse Planungssicherheit, aber noch bis vor wenigen Jahren galten sie innerhalb der Szene als minderwertig. Das bekam anfangs auch unser heutiger Gast zu spüren - Katy Karrenbauer, die Ende der 1990er 16 Staffeln lang Christine Walter spielte, in der auch heute in den Wiederholungen noch sehr erfolgreichen Frauenknast-Serie "Hinter Gittern". Diese Rolle ist wie ein Tattoo, auch wenn sie immer schon breiter aufgestellt war - Theater, Musik, Gedichte, jeweils ziemlich erfolgreich. Katy Karrenbauer, die an Silvester 1962 geboren wurde, veröffentlichte mit "Ich wollte einen Hund, jetzt hab ich einen Vater" ein autobiografisches Buch, in dem sie von der Beziehung zu ihrem am Ende demenzkranken Vater erzählt, den sie fast sieben Jahre pflegte - und das, obwohl es 50 Jahre zuvor fast keinen Kontakt gegeben hatte. Aber auch das ist nur eine Facette im Leben von Katy Karrenbauer. Playlist Simon & Garfunkel - Scarborough Fair Nazareth - Love Hurts Joseph Schmidt - Ein Lied geht um die Welt Peter Maffay - Du hattest keine Tränen mehr Udo Lindenberg - Nina Whitney Houston - I Will Always Love You Willy Forst - Bel Ami Roger Cicero - In diesem Moment

(00:00) INTRO: rbb-Rundfunkrat wählte neuen rbb-Programmdirektor - Frank Becker - Robert Skuppin | (01:39) RBB - Neuer Programmdirektor im Interview - Robert Skuppin | (19:22) JUBILÄUM: Tagesspiegel feierte 80 Jahre - Christian Tretbar | (36:03) POLITMAGAZIN HISTORISCH: „PRISMA“ - Michael Meyer | (45:23) BONUS: Telefonstreich, Schöne Sendung, 20.03.1999 - Robert Skuppin - Volker Wieprecht - Arno Müller | (54:51) BONUS: Öffentliche rbb-Rundfunkratssitzung, 01.10.2025, 16 Uhr, Potsdam - TOP 1/2 - Frank Becker | (1:03:25) TOP 3 - Bericht des Direktoriums - Ulrike Demmer | (1:26:30) Aussprache | (1:57:08) TOP 4 - Änderung der Geschäftsordnung des rbb - Ulrike Demmer | (2:02:32) TOP 5 - Wahl eines Programmdirektors auf Vorschlag der Intendantin - Ulrike Demmer - Robert Skuppin | (2:42:59) TOP 6 - Bericht des Verwaltungsratsvorsitzenden - Dr. Wolfgang Krüger | (2:51:15) TOP 9 - Änderung der Geschäftsordnung des Rundfunkrates - Harald Geywitz | (2:55:21) TOP 10 - Beschluss der Wahlordnung zur Wahl der Verwaltungsratsmitglieder - Harald Geywitz | (2:59:25) TOP 8 - Bericht des Personalrats - Martina Schrey - Aussprache | (3:11:50) TOP 11 - Programmbeschwerden - Frank Feuerschütz | (4:17:35) TOP 12 - Verabschiedung der Qualitätsstandards des rbb-Rundfunkrates für die rbb-Angebote - Frank Feuerschütz | (4:23:40) TOP 13 - Berichte aus den Ausschüssen und Vertretungen - Frank Feuerschütz - Christian Amsinck - Hara ld Geywitz - Regine Auster - Katharina Riedel - Melanie Kühnemann-Grunow - Andrea Kühnemann | (4:35:22) TOP 14 - Verschiedenes - Frank Becker || Jörg Wagner

Tiflis Transit kommen zwar nicht aus Georgien, dafür aber aus Berlin – und bringen eine stilvolle Mischung aus Jazz, Funk und Pop mit psychedelischer Note auf die Bühne. Am 18. Oktober spielen sie "mehr oder weniger anlasslos" im Kulturhaus Insel im Treptower Park und feiern dabei vor allem eins: die Freude am Spiel.

Der Bandname des deutsch-französischen Trios führt möglicherweise ein wenig in die Irre – haben dessen Songs doch wenig mit den malmend-mächtigen Zeitlupenriffs und -rhythmen von Doom Metal-Bands wie Candlemass, Cirith Ungol oder The Obsessed gemein. Stattdessen gehen Berliner Doom eher flott zu Werke, wenngleich sie die dreistelligen Beats-pro-Minute-Zahlen ihrer Anfänge als Grindcore-Duo zugunsten eines kantig-kalten Dark-Wave-Midtempo-Sounds ad acta gelegt haben. Damit erinnern sie nun eher an DAF, Malaria! oder Fehlfarben denn (frühe) Carcass oder Napalm Death. Geblieben sind die Vorlieben für Wortspiele und Kürze: Nachdem sie für die 2023er EP "Wer das hört ist doom" noch ganze 12 (!) Stücke auf sieben Zoll Vinyl unterbrachten, sind es auf ihrem neuen Album "Notre Doom" immerhin noch zehn, von denen das "längste" knapp die Zweieinhalb-Minuten-Marke knackt. Im Titel kommt – nach dem Berliner Sakralbau im Bandnamen – nun auch die wohl berühmteste Pariser Kathedrale zu ihrer Verballhornungsehre, während die 2024 zu den Gründungsmitgliedern Daniel Wiest und Boris Guschlbauer gestoßene französische Sängerin Claire Roy die Songtexte in ihrer Muttersprache sowie in charmant von deren Akzent gefärbtem Deutsch oder Englisch vorträgt. Das klangliche Endergebnis evoziert exzessive Berliner Nächte unter Schwarz- und Neonlicht, zwischen U-Bahn ("Mehringdamm") und Club ("Lost On The Dancefloor") beziehungsweise Euphorie und Hangover. Die Gelegenheit, mehr über das Trio zu erfahren und natürlich auch in "Notre Doom" reinzuhören, dessen Erscheinen am 28.10. mit einer Release-Show im Schokoladen gefeiert wird, bietet der heutige Besuch von Berliner Doom als unsere radioeins-Lokalmatadore.

Wie so viele Ausnahmetalente musste auch Jesper Munk, 2013 anlässlich seines Debütalbums "For In My Way It Lies" als "Wunderkind des Blues" gefeiert, bald die schmerzhafte Erfahrung machen, dass im Musik-Business wenig Interesse an Leidenschaft, künstlerischer Weiterentwicklung oder gar Wagnissen besteht. Im scheinbar unauflösbaren Konflikt zwischen Erwartungshaltung von außen einer-, und dem Wunsch nach authentischer Selbstverwirklichung andererseits, gerieten sowohl seine Karriere als auch er selbst zeitweilig ins Schlingern. Doch dem 33-jährigen gebürtigen Münchner ist gelungen, woran andere zerbrachen: eine künstlerische Neuerfindung, die sich im 2024er Album "Yesterdaze" manifestierte, und in deren Zuge er auch eine gesunde, kreative Haltung zum von eingangs erwähnten Problemen beinahe überschatteten eigenen Frühwerk entwickeln konnte. Dies spiegelt sich auch im dieser Tage erscheinenden neuen Doppelalbum "Best Of … Live" wider, mitgeschnitten teils bei Club-Gigs mit seiner Begleitband The Cassette Heads, teils bei einem Konzert mit dem Deutschen Filmorchester Babelsberg im Potsdamer Nikolaisaal. Darauf gibt es nämlich ein Wiederhören mit beseelt neubelebten "Vintage"-Hits wie "Morning Coffee", "Blue Shadows" oder "Reeperbahn". Wie das Programm bei den Konzerten seiner nächste Woche startenden Tour aussehen wird, die neben dem neuen Live-Album auch das zehnjährige Jubiläum seines Erfolgsalbums "Claim" in den Mittelpunkt stellt, erfahren wir heute Abend, wenn uns Jesper Munk im studioeins besucht – kleines Live-Set selbstredend inklusive.

Seit ihrer Gründung 2016 hat sich die Band Gewalt mit harten Riffs und dröhnenden Bassläufen einen festen Platz im kollektiven Gedächtnis ihrer Hörerschaft erspielt. Auf ihrem neuen Album "Doppeldenk" treiben Gewalt ihre Klangsprache weiter in Richtung elektronischer Experimente und performativer Wucht. Mit ihrer bisher größten Berlin-Show eröffnen Gewalt am 2. Oktober 2025 im RSO die "Life is Live"-Tour – begleitet von der Cold-Punk-Formation Elektrokohle.

In einer Welt, die zunehmend aus den Fugen zu geraten scheint, setzt die Berliner Musikerin Lizki auf musikalische Selbstermächtigung: Ihr neues Album "Losing Grip In A Chaotic World" verwandelt Unsicherheit in glitzernden Electro-Pop. Zwischen Selbstzweifeln und Hoffnung erzählt sie von der Kraft des Loslassens – und davon, wie man der Angst mit Beats begegnet.

Seit dem 19. September 2025 gibt es musikalisch keinen Grund mehr, sich über graue Wolken zu beklagen: Die vier studierten Musiker aus Lübeck präsentieren auf ihrem dritten Werk "Kein schlechtes Wetter" klangvolle Momentaufnahmen zwischen Melancholie und Hoffnung. Mit feinem Gitarrenspiel, atmosphärischen Synthies und der markanten Stimme von Jonas Nay wird jeder Song zum akustischen Polaroid. Mehr dazu von Pudeldame live im studioeins von radioeins – inklusive Interview und exklusiver Live-Performance!

Als Sänger der 1993 gegründeten, kurz vor der Jahrtausendwende aufgelösten, und seit 2008 wieder aktiven Band Selig hat Jan Plewka die Musikszene hierzulande mitgeprägt. Seine markante Stimme verlieh dem energievoll-emotionalen Sound des Hamburger einstigen Quin- und heutigen Quartetts das oft zitierte gewisse Etwas. Doch damit enden die künstlerischen Talente des 1970 geborenen Plewka nicht: Immer wieder reüssierte er auch als Theater- und Filmschauspieler, begeisterte mit seinen Rio Reiser-Interpretationen und versucht sich seit einer Weile zudem als Maler. Dementsprechend wird es von "Eine Art Soloalbum", seinem neuen musikalischen Werk unter eigenem Namen, auch eine limitierte Auflage geben, die sogenannte "PlewCard-Art-Edition". Zu der gehört ein von Jan Plewka individuell handgemaltes "Raw-Art-Kunstwerk" in Form einer aufwendig gestalteten Klappkarte, die Songtextzeilen des Albums zeigt. Auch finanzierte er die Aufnahmen mit dem Erlös verkaufter Gemälde, damit er so frei und unabhängig arbeiten konnte, wie möglich. Das am 10.10. erschienene Album stellt für Plewka einen "Abschied von einem alten Leben" dar, für dessen textliche Inspiration er auf Tagebücher zurückgriff, die er seit seinem 16. Lebensjahr geführt hatte. Aus diesen wählte er 22.000 besondere Phrasen aus, die einen "Querschnitt aus allem, was ich erlebt habe" bilden, und von denen es nun, wie er erzählt, 486 Sätze auf die Platte geschafft haben.

Die Redewendung "Stachel im Fleisch" trifft es gut, wenn man über Menschen spricht, die wieder und wieder an Dinge oder Themen erinnern, die unbequem sind, die möglicherweise auch Streit hervorrufen oder nach Eigeninitiative verlangen können. Der 1981 im Iran geborene Moderator, Autor und Journalist Michel Abdollahi ist ein beständiger Stachel im Fleisch vieler. Als im Iran der Krieg ausbricht, beschließen Michels Eltern - der Vater Arzt, die Mutter Architektin - Teheran zu verlassen. Michel wächst in Hamburg Eidelstedt auf. Er beginnt ein Jura-Studium und steht bei Poetry-Slams erst auf der Theater-Bühne, bald dann auch als Reporter vor den Fernseh-Kameras. Die meisten von Ihnen und Euch werden Michel Abdollahi aus dem "Captains Dinner" kennen, wo er als Moderator in einem ausrangierten U-Boot Gäste empfängt. Oder aus einer vielbeachteten und mit dem Fernsehpreis ausgezeichneten Reportage aus Jamel, dem sogenannten "Nazidorf". Oder von einem seiner Bücher, "Deutschland schafft mich" oder ganz aktuell "Es ist unser Land". Playlist Justin Bieber - Peaches Bustah Rhymes - Turn it up Rodriguez - Lullaby Googoosh - Man o toh Mohnsen Namjoo - Dele Zaram Eminem - Kill you Nature in the City - Come Along Diese Podcast-Episode steht unter der Creative Commons Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.

(00:00) INTRO: 80 Jahre Tagesspiegel - Christian Tretbar | (01:50) USA: Disney/ABC-Suspension von Late-Night-Talker Jimmy Kimmel löste Streit um Meinungsfreiheit und Senderboykott aus - Reinhard Spiegelhauer | (14:47) PODCAST: Die Monats-Tipps September - Esther Simon | (23:53) ÖRR: Neutral oder lieber mit Links-Rechts-Balance? - Bernd Gäbler | (38:40) ARD JUGENDMEDIENTAG: „Demokratie und du!“ - Dietmar Schiller | (46:43) BONUS: in memoriam: Georg Stefan Troller | (51:45) BONUS: Diskussion „Wie politisch sind die Politik-Magazine (noch)?“ - Monika Wagener - Astrid Frohloff - Peter Merseburger - Claus Richter - Stephan-Andreas Casdorff - 28.10.2014 || Jörg Wagner

Joel Gibb, kreativer Kopf hinter The Hidden Cameras, meldet sich mit einem tanzbaren Liebesbrief an queere Clubkultur zurück: Bronto heißt das neue Album, das Disco, House und elektronische Fantasie vereint – und live im studioeins im Bikini Berlin auf radioeins gefeiert wurde.