Ethik zum Selberdenken
Dass die Teilnahme am klassischen Konfirmandenunterricht vielfach rückläufig ist, spürt man auch in der kirchlichen Jugendarbeit. Was ist die Lösung: Mehr missionieren? Tobias Faix und Thorsten Dietz diskutieren auf dem Kirchentag in Hannover 2025 diese und andere aktuelle Herausforderung der kirchlichen Jugendarbeit. Welche ethischen Leitsätze sind dabei zu beachten, wenn man junge Menschen nicht manipulieren will? Wie gelingt der Kirche ein Aufbruch, bei dem die Menschen im Mittelpunkt bleiben und nicht der Selbsterhaltungswille der kirchlichen Institution?
Kann eine alte biblische Ordnung wie das Erlassjahr – Schuldenerlass, Besitzumverteilung, wirtschaftlicher Neustart – auch heute noch relevant sein? Während viele progressive Stimmen darin ein Modell für globale Gerechtigkeit sehen, tun sich konservative Gruppen oft schwer mit dieser Idee. Die Katholische Kirche macht sich regelmässig stark für einen solchen Ansatz. Vor allem Papst Franziskus hat sich wiederholt für die Aktualität des biblischen Erlassjahres ausgesprochen. Tobias Faix und Thorsten Dietz beleuchten die biblischen und historischen Hintergründe des Erlassjahres, fragen nach dessen Aktualität und diskutieren: Gibt es biblische Ordnungen, die zeitlos gültig sind? Und warum stößt gerade diese Ordnung oft auf Ablehnung – ausgerechnet bei jenen, die sich sonst stark für biblische Autorität einsetzen?
Die einen halten Empathie für „die Schwäche des Westens“ – die anderen sehen in ihr die Basis jeder Menschlichkeit. In dieser Folge fragen Tobias Faix und Thorsten Dietz: Ist Empathie wirklich gefährlich? Ist die theologisch sogar eine Sünde bzw. eine Versuchung dazu? Oder ist sie nicht nur unersetzliche Grundlage der Menschlichkeit, sondern auch ein zentrales Element christlicher Ethik? Im Spannungsfeld von christlicher Barmherzigkeit, politischer Verantwortung und gesellschaftlicher Polarisierung beleuchten sie, warum Empathie fasziniert, irritiert und herausfordert ist. Ein Gespräch über Gefühl, Ethik und die Zukunft unseres Miteinanders.Cover: Jordan Peterson und Mariann Edgar Budde
Trump, Musk & Co erklärt der „Wokeness“ den Krieg: In seiner zweiten Amtszeit greifen sie gezielt Diversity-Programme, Gender-Debatten und kritische Bildungsinhalte an – in Regierung, Militär, Wirtschaft und Universitäten. Tobias Faix und Thorsten Dietz analysieren einige der Maßnahmen, sprechen über die Instrumentalisierung des Begriffs „woke“ und fragen wo dieser Begriff eigentlich herkommt. Sie diskutieren über rechte Kulturkämpfe, moralische Sensibilisierung, linke Übertreibungen und fragen: Was bedeuten diese Entwicklung für Deutschland?
Das Thema Schwangerschaftsabbruch bewegt offensichtlich viele Menschen: Die Zahl der Rückmeldungen auf unseren ersten Teil war enorm. Neben Zustimmung gab es auch Widerspruch und wichtige Ergänzungen. In der zweiten Folge gehen Tobias Faix und Thorsten Dietz ausführlich auf die zahlreichen Rückmeldungen ein und diskutieren die entscheidenden Argumente für und gegen eine Liberalisierung von Gesetzgebung und Moral. Am Ende überlegen sie, wie ein evangelischer Korridor möglicher Antworten aussieht und welche Schritte wirklich dem Schutz des Lebens dienen; im Mutterleib und darüber hinaus.
Kein anderes Thema wurde sich in unserem Podcast so oft gewünscht wie Schwangerschaftsabbruch. Und gerade weil in dieser Frage viel zu oft vor allem von Männern entschieden und diskutiert wird, diskutieren Tobias und Thorsten dieses Thema gemeinsam mit Mira Ungewitter, freikirchliche Theologin aus Wien. Welche Rolle spielt es für dieses Thema, ob Frauen oder Männer sich damit auseinandersetzen? Geht es wirklich um einen Konflikt zwischen Selbstbestimmung der Frau und Lebensschutz des ungeborenen Lebens? Oder auch um Machtkonflikte? Was heißt es überhaupt, Leben effektiv zu schützen? Welche Rolle spielen Männer bei diesem Thema? Wie immer geht es in dieser Folge darum, zum Selberdenken einzuladen.Foto: Jana Mack
Manche beklagen, dass es in einer leistungsorientierten Welt Regeln für fast alles gibt – aber kaum Raum für Lust, Genuss und Sinnlichkeit. Andere hingegen kritisieren die heutige Gesellschaft als hedonistisch und orientierungslos. Wie ist es denn jetzt? Ist Lust heute schambehaftet oder omnipräsent? Leben wir in einer lustfeindlichen oder hedonistischen Zeit? Und was bedeutet all das für Ethik und Moral? In Folge 43 sprechen Tobias Faix und Thorsten Dietz über die Geschichte der Ethik der Lust. Wie können wir Lust verantwortungsvoll gestalten? Und brauchen wir eine neue Ethik des Genießens?
Ehrfurcht vor dem Leben - auf die Formel brachte Albert Schweitzer seine ethische Weltanschauung. Tobias Faix und Thorsten Dietz erinnern an die vielfältigen Begabungen und Leistungen des berühmten Theologen, Orgelvirtuosen, Urwalddoktors und Friedensnobelpreisträger. Sie setzen sich mit dem berechtigten Einwurf auseinander, dass Schweitzers teils koloniale Haltung eines White Saviorism heute nicht mehr ignoriert werden kann. Und sie tragen zusammen, warum Schweitzers frühe Verknüpfung von Glaube, Ethik, Umweltbewusstsein und Menschheitsethos heute vielleicht wichtiger ist als je zuvor.
Wie können wir gerecht leben in einer Welt, die an ihre planetarischen Grenzen kommt? Wie bleiben wir dran an einem Thema, an dem die Politik zu scheitern droht? Wie können wir in einer Wachstumsgesellschaft neu lernen, dass Verzicht nicht Verlust, sondern Befreiung sein kann? Tobias Faix und Thorsten Dietz diskutieren die Grundzüge einer „Ethik des Genug“ und fragen, wie unsere ethischen Entscheidungen und unser Lebensstil zu einer sozial-ökologischen Transformation beitragen können.
Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit mehr. Das wird in den aktuellen und globalen Entwicklungen mehr als deutlich. Das schwierige daran: Alle Partien behaupten, dass sie die Demokratie wollen, ja stärken. Aber ist das so? Tobias Faix und Thorsten Dietz diskutieren, was Demokratie ist und welche Aufgaben sich für Kirche und Ethik daraus ergeben. Was macht eine demokratische Staatsform eigentlich aus? Kann man Demokratie aus biblisch-theologischen Motiven ableiten und begründen? Oder kann es Christ:innen schlicht und einfach egal sein, in was für einer Staatsform sie leben, da es ihnen ja sowie so nur um das Reich Gottes geht? Spoiler: Nein! Jetzt haben sich aber auch deshalb, die großen Kirchen lange Zeit schwer mit der Demokratie getan und die Frage ist: Was können wir genau daraus für heute lernen?
Wann beginnt das Leben? Und wann ist der Mensch ein Mensch? Und nicht zuletzt: Wer darf Leben unter welchen Umständen beenden? Was macht ein Leben lebenswert und wer bestimmt das eigentlich? In Folge 39 geht es um die großen Fragen nach dem Anfang und dem Ende des Lebens. Tobias Faix und Thorsten Dietz machen sich auf die Suche nach Antworten zu den ethischen Fragen und unseren existenziellen Herausforderungen und stellen sich dabei wesentlichen Konfliktsituation unserer Zeit.
Wir leben in einer Zeit, in der sich bisherige Grenzen immer mehr verschieben. Daraus entstehen zunehmend Grenzkonflikte. Tobias Faix und Thorsten Dietz nehmen diese Entwicklungen genauer in den Blick und beschreiben die Herausforderungen der neuen Grenzziehungen in Gesellschaft und Kirche. Dabei versuchen sie, sowohl einen kritischen als auch einen hoffnungsvollen Blick auf neue Formen der Vergemeinschaftungen und aktuelle Verschiebungen zu werfen.
Karte und Gebiet geht weiter mit einer neuen Staffel: zum Thema "Ethik & Konflikt"! Tobias Faix & Thorsten Dietz ordnen zwei theologische Großereignisse dieses Sommers und Herbstes ein, in denen es um nicht weniger ging als „Die Theologie der Zukunft“. Sie erzählen, in welche ethische Konflikte sie beim Schreiben einer transformativen Sexualethik selbst gekommen sind. In der neuen Staffel wollen sie vermehrt Hörer:innenfragen beantworten: Es dürfen ethische Fragen und Konflikte eingebracht werden!
Aktuell gibt es harsche Kritik an Postkolonialismus und an allem, was als linke Identitätspolitik gilt. Gleichzeitig breitet sich rechte Identitätspolitik weltweit aus. In dieser Debatte stellen Tobias Faix und Thorsten Dietz einen derzeit heiß diskutierten Entwurf des jüdischen Philosophen Omri Boehm vor, der im Rückgang auf Immanuel Kant einen neuen, radikalen Universalismus fordert. Gibt es eine unabhängige, für alle Menschen zu aller Zeit gleich geltende Moral?
Was uns alle eint ist die Suche nach dem guten Leben. Aber in einer Welt, die geprägt ist von Beschleunigung und to do Listen ist dies immer schwieriger. Wir Menschen der Moderne wollen gerne alles unter Kontrolle haben und verkennen dabei den Unterschied zwischen „begriffen haben“ und „ergriffen sein“. Aber genau dieser Unterschied ist entscheidend sagt der Soziologe Hartmut Rosa und hat dazu ein wegweisendes Buch geschrieben mit den Titel: „Resonanz“, das in den letzten Jahren intensiv diskutiert wurde. Tobias Faix und Thorsten Dietz Rosas finden Rosas Überlegungen zur Resonanz auch für die Ethik höchst relevant. Das gilt nicht zuletzt deshalb, weil Rosa gerade in den Kirchen Orte sieht, in denen Menschen resonanzreiche Erfahrungen mit dem Unverfügbaren machen können.
Um Ökologie und Nachhaltigkeit drehen sich heute zentrale Debatten in Politik und Gesellschaft. Wie wollen und sollen wir leben angesichts der Klimakrise? In der aktuellen Folge fragen Tobias Faix und Thorsten Dietz danach, welchen Beitrag die Theologie und der christliche Glaube zu dieser Thematik beitragen kann und muss. Und sie lassen sich inspirieren vom südamerikanischen Befreiungstheologen Leonardo Boff, der ökologische Fragen so früh und so einflussreich wie kaum jemand sonst mit einer vertieften Schöpfungsspiritualität verbunden hat.
Wir leben in einer zunehmend polarisierten Welt, in der Menschen sich an ganz unterschiedlichen moralischen Landkarten orientieren; oder dieselben Karten sehr anders deuten. Die Folge ist ein Kulturkämpfe mit öffentlichen Streitigkeiten und Verurteilungen - auch unter Christinnen und Christen. Steht unsere Gesellschaft vor einer Spaltung? Oft wird die Gegenwart so beschrieben. Aber stimmt diese Wahrnehmung? Oder ist das Gebiet noch einmal anders? Inspiriert vom Buch „Triggerpukte“ des Berliner Soziologen Steffen Mau zeichnen Tobias Faix und Thorsten Dietz eine alternative Landkarte und ordnen die gesellschaftlichen und christlichen „Triggerpunkte“ neu ein.
In den Deutschland ist es den meisten Menschen lange Zeit erfolgreich gelungen, die historischen Verstrickungen in Kolonialismus und globale Ausbeutungsstrukturen zu verdrängen. In jüngster Zeit sorgen jedoch Postkoloniale Studien dafür, diese Vergangenheit und vor allem auch die dadurch geprägte Gegenwart kritisch aufzuarbeiten. Denn es geht auch um unser Leben und unseren moralischen Kompass. Tobias und Thorsten diskutieren über die tiefgreifenden Auswirkungen des Kolonialismus bis heute und fragen, wie wir mit den Machtstrukturen und der Schuld umgehen? Wo sind wir dabei herausgefordert und was können wir für unser moralisches handeln heute lernen?
Die jüdisch-amerikanische Philosophin Judith Butler gehört zu den prägendsten und auch umstrittensten Personen unserer Zeit. Ihre Beiträge zu Gender und zur Politik der Gewaltlosigkeit, zur jüdischen Ethik und zum Staat Israel inspirieren und polarisieren Menschen weltweit. Tobias Faix und Thorsten Dietz gehen ihrem Denkweg von der Gender-Theorie bis zu ihrer politischen Philosophie der letzten 20 Jahre nach. Sie fragen nach dem Zusammenhang zwischen ihrem queeren und ihrem politischen Aktivismus und setzen sich kritisch mit ihrer Haltung zum Zionismus und zum Staat Israel auseinander. Auch für sie selbst war dies eine spannende und spannungsvolle Folge auf der Suche nach dem guten Leben.
In der 30. Folge von Karte und Gebiet reden Tobias und Thorsten über Hannah Arendt. Sie gilt als eine der bedeutendsten Denkerinnen des letzten Jahrhunderts, und leider haben ihre Themen bis heute nichts von ihrer Aktualität verloren - im Gegenteil, sie sind wichtiger denn je. Als deutsche Jüdin musste sie vor dem Nationalsozialismus fliehen, erst 1933 nach Frankreich und dann 1940 in die USA. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde sie berühmt durch ein bahnbrechendes Buch zum Totalitarismus. Mit ihren Studien zum Antisemitismus, zu Gefährdungen der Demokratie und der Frage, woher das Böse eigentlich kommt, spricht sie aktuell in unsere Zeit. Hannah Arendt im Gespräch mit Günter Gaus: https://youtu.be/J9SyTEUi6Kw?si=8MmTCpHLXI13x34b
In den neuen Folge setzen sich Tobias und Thorsten mit der berühmt berüchtigten "Frankfurter Schule" auseinander. Von ihren Gründungsvätern Adorno und Horkheimer über Marcuse und Habermas bis zu Jaeggi und Rosa heute. Für die einen steht die Frankfurter Schule für die einflussreichste neomarxistische Strömung des 20. Jahrhunderts, die den kulturellen Umbruch der 68er maßgeblich geprägt hat. Für die anderen stehen diese Namen für die eigentliche intellektuelle Gründung der Bundesrepublik Deutschland als eines Staates, für den Demokratisierung und kritische Auseinandersetzung mit Faschismus und Holocaust zur Staatsräson gehört. So oder so ist die Beschäftigung mit ihnen für jede aktuelle Ethik wesentlich - vor allem für eine Ethik zum Selberdenken.
Nach dem größtmöglichen Glück für möglichst viele streben - das ist die Vision des Utilitarismus. Das klingt gut und viele halten dies für die ideale Ethik unserer Zeit. Aber funktioniert das wirklich? Welche Opfer bringt dieser Ansatz aber mit sich? Stärken und Abgründen dieser Sicht gehen Tobias Faix und Thorsten Dietz in gewohnter Manier nach, im Gespräch mit Schlüsselfiguren wie dem Ehepaar Mill oder Peter Singer und diskutieren die Frage: Was eigentlich lebenswertes Leben ausmacht.
Kant gilt als der einflussreichste Ethiker seit der Aufklärung. Kant formulierte den Gedanken, dass alles einen Wert hat, nur aber der Mensch eine unbedingte Würde. Die Formulierung des Grundgesetzes, dass die Würde des Menschen unantastbar ist, wurde wesentlich vom ihm inspiriert. Kant machte den Gedanken der menschlichen Selbstbestimmung zum zentralen Maßstab des moralischen Handelns. Und trotzdem schaffen es Tobias und Thorsten in dieser Folge, über seine Bedeutung in Streit zu geraten wie nie zuvor in der Geschichte von Karte und Gebiet...
Was ist das gute Leben? Das ist eine der großen Frage unseres Lebens und wir wollen uns in der dritten Staffel auf den Weg machen, sie zu beantworten. Dazu schauen wir auf die großen Männer und Frauen der Ethikgeschichte zurück und fragen uns, was wir von Ihnen lernen können. Wir starten bei einem der größten Philosophen und Ethiker überhaupt: Aristoteles. Alle Menschen streben nach dem Glück, beobachtete er. Aber was ist das? Nur Zufall? Oder hat er Recht mit der These, dass das gute Leben auch mit gutem Handeln zu tun hat? Bis heute sind seine Antworten inspirierend und relevant, für unser Leben wie für unsere Ethik.
In dieser Folge blicken Tobias Faix und Thorsten Dietz zurück auf die Themen der sexualethischen Staffel von Karte und Gebiet. Sie diskutieren die brennenden Fragen dieses heißen Sommers: Von der neuen „wegweisenden Empfehlung“ des FeG Bundestags zum Thema Homosexualität, über Johannes Hartls Senf zum Thema „Gender“ bis zur Debatte, wie antifeministisch christliche Influencerinnen wie Mia Friesen sind und was das für die christliche Community insgesamt bedeutet. Und aus diesen Themen entwickeln Tobias und Thorsten die Grundfragen für die nächste Staffel von Karte und Gebiet. Es gab also einiges zu besprechen....
Nach zwei Jahren im „Keller“ haben sich Tobias Faix und Thorsten Dietz ans Licht getraut und haben auf dem Kirchentag ihren ersten Livepodcast gewagt. Dabei ging es um die Frage: Wie gehen wir in einer Kirche oder Gemeinde mit unterschiedlichen ethischen Erkenntnissen um? Kann man Differenzen in versöhnter Verschiedenheit aushalten? Kann es ein "good disagreement" geben, bei dem man trotzdem einander den Glauben glaubt? Aber was soll man machen, wenn für manche an solchen Fragen das ganze Bibelverständnis hängt? Und andere Kirche nicht mehr als safe space für sich empfinden können, wenn alle möglichen Meinungen toleriert werden? Kann es so etwas wie einen "protestantischen Korridor" von Meinungen geben, der Grenzen hat, aber Unterschiede erlaubt? Dies wurde dann am Beispiel mit dem ethischen Umgang mit der "Letzten Generation" und ihren Protestformen durchdiskutiert.
Prostitution oder Sexarbeit? Schon beim Titel wird deutlich, dass die Meinungen bei diesem Thema weit auseinanderliegen. Während die einen Prostitution mit Menschenhandel und sexuelle Gewalt gegen Frauen verbinden, sehen die anderen in Sexarbeit einen normalen Beruf selbstbestimmter Frauen. Tobias Faix & Thorsten Dietz setzen sich mit der aktuellen Gesetzeslage und unterschiedlichen Perspektiven von Betroffenen auseinander. Schließlich fragen sie nach ethischen Kriterien für den Umgang mit dieser Thematik.
Die Familie ist heute nicht weniger strittig als die Ehe - nur anders. Tobias Faix und Thorsten Dietz setzen sich dabei mit aktuellen Stimmen auseinander, die von der Zerstörung der Familie bis zur Familie als Hoffnungsträger reichen. Darüber hinaus zeichnen Sie Spuren und Bilder in der Bibel und in der Kirchengeschichte nach und zeigen wie vielfältig und bunt Familie gedacht werden kann, bevor man die Kleinfamilie zum Maßstab für alle erhob. Und sie werben dafür, Familie gerechter und vielfältiger zu gestalten, auch über Ideale der klassischen Familie hinaus.
In einer Zeit vielfältiger Lebensformen bleibt die Ehe nach wie vor eine stabile Institution unserer Zeit. Tobias Faix und Thorsten Dietz gehen dem Phänomen Ehe auf den Grund: Sie erkunden zunächst das Gebiet heutiger Entwicklungen aus empirischer Sicht, zeichnen dann nach, wie sich die Ehe über die Jahrhunderte immer wieder weiter entwickelt hat und geben zuletzt biblisch-theologische und ethische Impulse, wie man die Ehe wertschätzen kann, ohne sie zu verabsolutieren.
In dieser Folge besprechen Tobias Faix und Thorsten Dietz eine Reihe von Fragen und Reaktionen zum Thema Transidentität. Dann wenden sie sich der Diskussion zu, welche Bedeutung für diese und andere Debatten die Queer-Theorie hat. Sie erläutern Begriffe wie queer, non-binär und das Konzept der Intersektionalität und verbinden diese Themen mit einer theologisch-ethischen Perspektive.
Die Rede von der sexuellen Revolution bringt es auf den Punkt: Das "Gebiet" (das Sexualverhalten vieler Menschen) und die "Karte" (Sexualethik) haben sich im 20. Jahrhundert in weiten Teilen der Welt stark verändert. Deshalb machen Tobias Faix und Thorsten Dietz einen kurzen Gang durch die Geschichte: sie erörtern die Folgen der romantischen Revolution des 18. Jahrhunderts und der sexuellen Revolution im 20. Jahrhunderts. Sie diskutieren Phänomene wie Purity Culture und Polyamorie und diskutieren schließlich drei Grundtypen der Sozialethik, wie sie unser heutiges Denken und Handeln bestimmen.
Über wenige Fragen wird heute so erbittert gerungen wie über die Rechte von trans Menschen. In immer mehr Staaten setzt sich die Einsicht durch, dass das innere Wissen, dem falschen Geschlecht zugerechnet zu werden, weder geheilt noch unterdrückt werden kann. Neuere Gesetzgebung wie z.B. das in Deutschland geplante "Selbstbestimmungsgesetz" will die Schikanen früherer Regelungen beenden. Zugleich gibt es wachsende Gewalt gegen transidente Menschen und öffentliche Kritik an einem vermeintlichen Transhype, der zulasten von Frauenrechten gehen könnte. Tobias und Thorsten reden über den langen Leidensweg vieler Menschen. Sie benennen theologisch-ethische Gründe für eine neue Gesetzgebung, ohne die damit verbundenen offenen Fragen zu verdrängen. Empfehlungen: DeFranza, Megan K (2015): Sex Difference in Christian Theology. Male, Female, and Interex in the Image of God, Grand Rapids. Lüdke, Klaus-Peter (2018): Jesus liebt Trans*. Transidentität in Familie und Kirchengemeinde, Göppingen: Manuel Kinzel Verlag. Schrader, Helen Marie (2020): Bibel und Trans* - geht das? Transidentität und Intersexualität in der Heiligen Schrift, Göppingen. Schreiber, Gerhard (2016): Transsexualität in Theologie und Neurowissenschaften. Ergebnisse, Kontroversen, Perspektiven, Berlin/Boston: De Gruyter. Schreiber, Gerhard (2019): Das Geschlecht in mir. Neurowissenschaftliche, lebensweltliche und theologische Beiträge zu Transsexualität, Berlin/Boston: De Gruyter. Wolfrum, Sebastian (2019): Endlich. Ein transsexueller Pfarrer auf dem Weg zu sich selbst, München. Online-Quellen: https://chrismon.evangelisch.de/artikel/2018/41723/transident-erkannt-mit-12?pk_campaign=nl-50627 https://www.amazon.de/Jesus-liebt-Trans-Transidentität-Kirchgemeinde/dp/3955440966/ref=sr_1_1?__mk_de_DE=ÅMÅŽÕÑ&crid=259BWCGF5UK0W&keywords=lüdke+trans&qid=1676549682&sprefix=lüdke+trans%2Caps%2C82&sr=8-1 EKHN (2019): Zum Bilde Gottes geschaffen. Transsexualität in der Kirche: https://unsere.ekhn.de/fileadmin/content/ekhn.de/download/publikationen_broschueren/EKHN_Transsexualitaet_3Aufl_2019_web.pdf https://www.kreuzweise-miteinander.de/de https://queer-mittelrhein.de/trans-in-religion-und-ethik Wirth, Mathias (2016): „Der dich erhält, wie es dir selber gefällt.“ Transidentität als Ernstfall Systematischer Theologie. In: Schreiber, Gerhard (2016): Transsexualität in Theologie und Neurowissenschaften. Ergebnisse, Kontroversen, Perspektiven, Berlin/Boston: De Gruyter, 483-502: https://boris.unibe.ch/120998/1/Der%20dich%20erh%C3%A4lt%20wie%20es%20dir%20selber%20gef%C3%A4llt%20%28Kapitel%20Schreiber-Buch%29.pdf Zusätzlich bezogen haben wir uns auf: Peters, Torrey (2022): Detransition, Baby, Berlin. Schwarzer, Alice, Chantal Louis (2022): Transsexualität. Was ist eine Frau? Was ist ein Mann? Eine Streitschrift, Köln.
Gleichberechtigung von Mann und Frau? Ist das heute noch ein Thema? Ja, meinen Tobias Faix und Thorsten Dietz, in jüngster Zeit mehr denn je, in der Gesellschaft und manchmal noch mehr in der Christenheit. Sie unterhalten sich über den mühsamen Weg zur Gleichberechtigung und die drei Wellen des Feminismus. Und sie setzen sich mit der Frage auseinander, warum Frauen in der Bibel vermeintlich so oft in die zweite Reihe gedrängt werden und aus welchen biblischen Gründen es heute notwendig ist, sich für die Gleichheit ohne wenn und aber einzusetzen. Zum Abschluss berichten sie, welche Autorinnen sie am stärksten geprägt haben.
Kaum ein Thema hat die Christenheit in den letzten Jahren so sehr beschäftigt wie die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in den Kirchen. Mit Recht. Denn allzu lange glaubte man, von Einzelfällen reden zu können, von individuellem Versagen, für das doch die Kirchen nicht in Haftung genommen werden dürften. Erst allmählich begriffen die meisten: Sexualisierte Gewalt ist nur möglich, wo auch Machtstrukturen nicht hinterfragt werden und man den eigenen Ruf lieber schützen möchte als die Betroffenen. Tobias Faix und Thorsten Dietz geben einen Überblick zum kirchlichen Umgang mit Missbrauch, zu unterschiedlichen Motiven und Formen von sexualisierter Gewalt und geben einige Empfehlungen weiter, wie Kirchen sichere Orte werden können.
Selten war der Umgang mit Sexualität und Geschlecht so politisch aufgeladen wie heute. Und mehr noch: selbst was wir unter Geschlechtsidentität oder sexueller Orientierung verstehen ist heute in Gesellschaft und Kirchen strittig. Tobias Faix und Thorsten Dietz machen sich in einer neuen Staffel zu Fragen um Sex und Gender auf den Weg, die Veränderungen in diesem Gebiet neu zu vermessen. Dabei geht es in dieser Folge erstmal um die grundlegenden Fragen und Begrifflichkeiten wie Geschlechtsidentität, biologisches Geschlecht, Geschlechtsausdruck oder sexueller Orientierung. Viel Spaß beim Hören!
Diskriminierung ist ein heißes Eisen unserer Zeit. Im Grunde sind alle dagegen. Niemand nimmt den Vorwurf gelassen hin, dass er bzw. sie andere Menschen diskriminiert. Die herausfordernde Frage ist: Wo fängt Diskriminierung an? Was ist von der Meinungsfreiheit geschützt? Und welche Äußerungen werden strafrechtlich als Diskriminierung, Beleidigung oder gar Volksverhetzung bewertet? Noch komplizierter wird es, wenn religiöse Überzeugungen hinzukommen. Gerade in den letzten Jahren gab es in diesem Spannungsfeld immer wieder erregte Diskussionen. Sind die moralischen Auffassungen vieler religiöser Menschen nicht von der Religionsfreiheit geschützt? Wo verläuft die Grenze zwischen Grundrechten wie Glaubensfreiheit und dem Recht nicht diskriminiert zu werden? Darf man im Namen der Religionsfreiheit andere Menschen diskriminieren und ungerecht behandeln? Für dieses Gespräch haben sich Tobias Faix und Thorsten Dietz erstmals einen kompetenten Gast in ihren Podcast eingeladen: Den Honorarprofessor für Recht in der Sozialen Arbeit Mathias Schäfer.
Ist der von Jesus gebotene Gewaltverzicht auch für die heutige Politik verbindlich? Oder hilft ein unbedingter Pazifismus nur dem jeweiligen Aggressor? Gibt es so etwas wie einen gerechten Krieg? Und kann der Weg zu einem gerechten Frieden manchmal auch Gewalt nötig machen? Diesen und anderen Fragen stellen sich Tobias Faix und Thorsten Dietz in der neuen Folge. Sie diskutieren verschiedene friedenethische Ansätze in einer Zeitenwende, in der es zunehmend schwer ist, Orientierung zu finden.
In der zweiten Folge zum Thema Homosexualität geben Tobias Faix und Thorsten Dietz einen Überblick, welche unterschiedlichen theologischen Positionen heute in Kirchen und Freikirchen vertreten werden. Dann diskutieren sie ausführlich über verschiedene biblische Texte und Fragen, welche biblische Normen und Werte eine hilfreiche Orientierung stiften können. Ihre eigenen Überzeugungen formulieren sie abschließend im Gespräch mit einigen Fragen der Hörer:innen des Podcasts.
In der ersten Staffel „Karte & Gebiet“ haben Tobias Faix und Thorsten Dietz gefragt: Welches ethische Thema wünschen sich die Hörer:innen? Und die mit Abstand häufigste Nennung war: „Homosexualität“. Nun gut, so soll es sein. Hier ist der erste Teil, in dem das Gebiet erkundet wird mit einer Standortbestimmung, einer Situationsanalyse und einer Konfliktbeschreibung. Zum Abschluss erzählen Tobias und Thorsten, wie sich ihre eigenen Überzeugungen zu diesem Thema geändert haben.
In der finalen Folge fassen Tobias Faix und Thorsten Dietz die bisherigen ethischen Überlegungen in acht Schritten zusammen, die ganz praktisch bei der eigenen ethischen Entscheidung helfen können. Anhand von aktuellen Beispielen erläutern sie, wie diese Schritte zusammengehören und was bei ihrer Anwendung zu beachten ist.
Alle Menschen wollen Gerechtigkeit. Aber sie verstehen darunter höchst Unterschiedliches. Tobias Faix und Thorsten Dietz machen sich auf die Suche nach unterschiedlichen Verständnissen von Gerechtigkeit, angefangen bei der Bibel, über die klassische Gerechtigkeitsphilosophie des Aristoteles bis hin zu den modernen Auseinandersetzungen über Gleichheit und Freiheit. Abschließend blicken sie auf Streitthemen unserer Zeit: Rassismus und "Gendersprache".
Ohne Freiheit gäbe es keine Ethik. Auch die Bibel redet von der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes. Aber es fehlt auch nicht an Warnungen vor zu viel Liberalität. In dieser Folge diskutieren Tobias Faix und Thorsten Dietz die Bedeutung von Freiheit und Selbstbestimmung anhand der höchst aktuellen Frage des assistierten Suizids. Gerade die Debatte um Sterbehilfe zeigt, wie fragil und wie strittig die Bedeutung der eigenen Freiheit sein kann.
Nein, Tobias Faix und Thorsten Dietz werden nicht zusammen das bekannte Lied von Zarah Leander singen. Vielmehr versuchen sie, die Bedeutung des großen Begriffs der Liebe als Maßstab für ethische Entscheidungen zu fassen, auch für den Umgang mit dem, was man als Liebesleben bezeichnet.
Heute wird es konkret, Tobias Faix und Thorsten Dietz stellen ein konkretes Schema vor, um biblische Texte für ethische Fälle auszulegen. Wie gewichten wir unterschiedliche Gebote und Normen? Und wie können wir biblische Weisungen auf ethische Fälle im Kontext unserer Zeit anwenden? Und das probieren Tobias Faix und Thorsten Dietz dann auch ganz praktisch aus und zwar an dem Beispiel: Wie gehen wir mit den biblischen Texten um, die Eltern auffordern, ihre Kinder körperlich zu züchtigen?
Tobias Faix und Thorsten Dietz suchen in dieser Folge die große Rahmenerzählung, die uns in unserer unübersichtlichen Zeit Orientierung gibt. Dabei begegnen sie dem Theologen N.T. Wright und einem spannenden Drama in fünf Akten. Und am Ende begeben sie sich in das verminte Gebiet der Identitätspolitik und Fragen, wie dort ethische Prinzipien Orientierung geben können.
Ohne Karte ist es schwer, sich im unbekanntes Terrain zurechtzufinden. Deshalb sind gute Karten lebensnotwendig. Für Tobias Faix und Thorsten Dietz ist die Bibel die maßgebliche Kartensammlung, die einem hilft, in ethischen Konflikten Orientierung zu finden. Aber die „Karte Bibel“ ist gar nicht so einfach zu lesen. Deshalb geht es in dieser Folge um die Frage: Wie können wir die Bibel verstehen?
Was passiert, wenn unsere Karte nicht zur Wirklichkeit unseres Lebens passt? Mit dieser Frage setzen sich Tobias Faix und Thorsten Dietz in dieser Folge auseinander und stoßen dabei auf spannenden Herausforderungen: Was ist eigentlich Wirklichkeit und wie erkennen wir sie? Welche Bedeutung hat der sogenannte Zeitgeist für unser Handeln? Gibt es ein kulturfreies Evangelium? Also, wieder viel Stoff zum selber mitdenken...
Was hat der christliche Glaube mit Ethik zu tun? Liegen die zentralen Herausforderungen der Theologie heute in moralischen Fragen? Oder ist das Christentum der Gegenwart viel zu sehr einer völligen Ethisierung verfallen? Mit beiden Thesen setzen sich Tobias und Thorsten auseinander, unter besonderer Berücksichtung von Thorstens Weg zum Glauben und im Glauben...
Transformation: Dieser schillernde Begriff wird vielfach heute verwendet. Jetzt also auch noch eine Transformative Ethik – muss das sein? Absolut, finden Tobias Faix und Thorsten Dietz. Was sie darunter verstehen, klären sie in einem Durchgang durch die Entwicklung von Tobias Faix, denn darin sind gleich mehrfach Spuren von Transformation enthalten…