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Muslimische Seelsorgerinnen und Seelsorger sind in Zürcher Spitälern nicht mehr nur auf Abruf, sondern dauerhaft präsent. Die Evaluation eines 13-monatigen Pilotprojekts zeigt: Die institutionalisierte muslimische Seelsorge hat sich bewährt. Weitere Themen: · Opfer Zwangsmassnahmen - Kanton Zürich legt 20 Mio. CHF Solidaritätsbeiträge zur Seite. · Neu gilt eine 48-Stunden-Regel bei den Veloabstellplätzen beim Zürcher HB.
Was hat „Neustart Kultur“, das Hilfsprogramm während der Coronapandemie, gebracht? Die Evaluation klammert zentrale Fragen aus und liefert das Ergebnis, das sich die Auftraggeberin Kulturstaatsministerin Claudia Roth, gewünscht hat. Ein Kommentar von Maximilian Kuball
Die Evaluation des KI Learning Leitfadens war erfolgreich, mit flexiblen zeitlichen Vorgaben. Teilnehmer lernten durchschnittlich vierzig bis sechzig Minuten pro Woche und verbrachten zusätzlich eine Stunde in Gruppen. Unternehmen sollten etwa zwei Stunden pro Woche für das Lernen einplanen, wobei Teile des Lernens während der Arbeitszeit stattfinden können. Aufgrund des erfolgreichen Piloten wird der Copilot for Web bei Continental ausgerollt, und neue Learning Circles sind geplant, die von der IT geleitet werden. Es gibt bereits über tausend Anmeldungen für diese Circles. Ein KI Power-Kurs für Frauen über 45, der auch für Männer offen ist, wird online auf dem KI Campus angeboten. Eine vierwöchige Pilotphase startet nächste Woche, gefolgt von einer Selbstlernversion im nächsten Jahr. Der Lernleitfaden wird empfohlen, und das Lernen im Zirkel fördert Networking innerhalb des Unternehmens, da es abteilungsübergreifend ist.
Aus dem Pilotprojekt wird ein festes Angebot. Die Evaluation zeige, dass sich das Schutzmobil als Rückzugsraum etabliert habe. Deshalb hat die Berner Stadtregierung entschieden, das Angebot weiterzuführen. Ergänzt werden soll es durch die Möglichkeit, Drogen analysieren zu lassen. Weiter in der Sendung: * Mit der Sanierung des Bernischen Historischen Museums soll es auch mit dem «Museumsquartier» vorwärtsgehen. * Neues Informationssystem: Das Spital Wallis spannt mit der Universitätsspital Genf zusammen.
Fokken, Silkewww.deutschlandfunk.de, Campus & KarriereDirekter Link zur Audiodatei
Die Corona-Pandemie hat die Entwicklungen und Erfahrungen im Zusammenhang mit digitaler Lehre an Hochschulen stark vorangetrieben – und damit zugleich zu Veränderungen im Bereich der Evaluation geführt. Das betrifft nicht nur die Forschungsmethodologie, sondern auch den eigentlichen Evaluationsgegenstand, also den Bereich von Studium und Lehre, sowie die Auswirkungen der Digitalisierung auf Organisationsformen von Hochschulbildung. Alle drei Aspekte wurden in der Veranstaltung aufgegriffen.
Die Evaluation der Pflegekammer Niedersachsen wird derzeit durchgeführt, doch es gibt scharfe Kritik. Aus diesem Grund sprechen wir mit Kai Boeddinghaus.vom bffk über seine Einschätzung zur Gesamtsituation und welche Alternativen es für Kammern gäbe. Im zweiten Teil des Podcasts besprechen wir mit Dr. Martin Dichter vom DBfK die gleiche Thematik. Dabei wird deutlich, wieviel Überschneidungspunkte es gibt und welche verschiedenen Sichtweisen das Thema der Pflegekammern mit sich bringt.
In dieser Episode bespreche ich den fünften Schritt zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement im Detail. Dieser Schritt stellt die Evaluation und Auswertung des Betrieblichen Gesundheitsmanagements dar. Mit diesem Schritt kannst du den Erfolg deines Betrieblichen Gesundheitsmanagements messen und überprüfen. Damit du deine eigene BGM-Evaluation erfolgreich durchführen kannst, habe ich eine kostenlose Checkliste mit allen wichtigen Punkten der 6 Schritte zum BGM für dich zusammengestellt. Du bekommst die BGM-Checkliste unter https://www.bgmpodcast.de/checkliste/ Die 6 Schritte des BGM-Prozesses bestehen aus der Bedarfbestimmung, die Analysephase, die Maßnahmenplanung, die Umsetzung der Maßnahmen, die Evaluation und die nachhaltige Prozessoptimierung. Sichere dir JETZT die BGM-Checkliste unter https://www.bgmpodcast.de/checkliste/ Was ist der Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) Podcast? Der Betriebliches Gesundheitsmanagement Podcast – Der Podcast über betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) für Kleine und Mittelständische Unternehmen (KMU). Inspiriert von Christian Bischoff, Laura Malina Seiler, Tobias Beck, Dirk Kreuter, Bernd Geropp, Alex Fischer, Stefan Obersteller, Tom Kaules, Matthew Mockridge, Frank Thelen und Hendrik Klöters habe ich nun auch meinen eigenen Podcast veröffentlicht. Hierbei geht es um die Themen Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM), Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF), gesunde Mitarbeiter und gesunde Führung, Fehlzeitenreduzierung und Senkung des Krankenstandes. Bei Fragen zum Thema Betriebliches Gesundheitsmanagement kannst du mir gerne eine E-Mail an die info@outness.de schicken! Sport frei! Dein Hannes Besuche unsere Website: https://www.bgmpodcast.de/ https://www.outness.de/ Verpasse keine Neuigkeiten mehr und Abonniere unseren Newsletter: https://www.bgmpodcast.de/newsletter/ Unsere Facebookseite: https://www.facebook.com/outness.de/ Wir auf Instagram: https://www.instagram.com/outness_/ Unser YouTube-Channel: https://www.bgmpodcast.de/youtube/ HIER ZUR BGM-CHECKLISTE: https://www.bgmpodcast.de/checkliste/
Das Landesprojekt "Kommunale Präventionsketten NRW" wurde fast ein Jahr überprüft und evaluiert. Die unabhängige Consulting-Firma Ramboll legte nach einer Vielzahl von Interviews und Dokumentanalysen im Herbst 2018 ihren Abschlussbericht vorgelegt. Beim 21. Lernnetzwerktreffen in Wuppertal stellte Kathrin Nachtsheim (Ramboll Management Consulting GmbH) die sehr ermutigenden Ergebnisse vor. Es wurde eine Haltungsveränderung in Gang gesetzt, die mit ein Grund für die verbesserte Abstimmung der Präventionsangebote gewesen sei. "Die Präventionsketten sind länger geworden", stellte Nachtsheim fest.
Im Gespräch mit Daniel Koester am Computer Vision for Human-Computer Interaction Lab (cv:hci) geht es um die Erkennung des freien Weges vor unseren Füßen. Das cv:hci befasst sich mit der Fragestellung, wie Menschen mit Computer oder Robotern interagieren, und wie gerade die Bildverarbeitung dazu beitragen kann. Das Thema lässt sich auch gut mit dem Begriff der Anthropromatik beschreiben, der von Karlsruher Informatikprofessoren als Wissenschaft der Symbiose von Mensch und Maschine geprägt wurde und im Institut für Anthropromatik und Robotik am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) http://www.kit.edu/ erforscht und gelebt wird. So wurde der ARMAR Roboter, der elektronische Küchenjunge (Video), ebenfalls am Institut an der Fakultät für Informatik entwickelt. Schon früh stellte sich heraus, dass die Steuerung von Programmierung von Computern mit höheren Programmiersprachen wie Fortran, BASIC oder Logo durch Anlehnung an die menschliche Sprache große Vorteile gegenüber der Verwendung der Maschinensprache besitzt. Damit liegt das Thema ganz natürlich im Bereich der Informatik ist aber auch gleichzeitig sehr interdisziplinär aufgestellt: Das Team des KaMaRo (Folge im Modellansatz Podcast zum KaMaRo und Probabilistischer Robotik) entwickelt den Roboter in einem Team aus den Disziplinen Maschinenbau, Elektrotechnik und Informatik. Mit der Freiflächenerkennung befasst sich Daniel Koester seit seiner Diplomarbeit, wo er die Frage anging, wie die Kurzstreckennavigation für blinde Personen erleichtert werden kann. Hier besteht eine Herausforderung darin, dass zwischen einer Fußgängernavigation und der Umgebungserfassung mit dem Blindenlangstock eine große informative Lücke besteht. Nach Abschaltung der Selective Availability des GPS liegt die erreichbare Genauigkeit bei mehreren Metern, aber selbst das ist nicht immer ausreichend. Dazu sind Hindernisse und Gefahren, wie Baustellen oder Personen auf dem Weg, natürlich in keiner Karte verzeichnet. Dabei können Informationen von anderen Verkehrsteilnehmern Navigationslösungen deutlich verbessern, wie das Navigationssystem Waze demonstriert. Die Erkennung von freien Flächen ist außer zur Unterstützung in der Fußgängernavigation auch für einige weitere Anwendungen sehr wichtig- so werden diese Techniken auch für Fahrassistenzsysteme in Autos und für die Bewegungssteuerung von Robotern genutzt. Dabei kommen neben der visuellen Erfassung der Umgebung wie bei Mobileye auch weitere Sensoren hinzu: Mit Lidar werden mit Lasern sehr schnell und genau Abstände vermessen, Beispiele sind hier das Google Driverless Car oder auch der KaMaRo. Mit Schall arbeiten Sonor-Systeme sehr robust und sind im Vergleich zu Lidar relativ preisgünstig und werden oft für Einparkhilfe verwendet. Der UltraCane ist beispielsweise ein Blindenstock mit Ultraschallunterstützung und der GuideCane leitet mit Rädern aktiv um Hindernisse herum. Mit Radar werden im Auto beispielsweise Abstandsregelungen und Notbremsassistenten umgesetzt. Die hier betrachtete Freiflächenerkennung soll aber keinesfalls den Langstock ersetzen, sondern das bewährte System möglichst hilfreich ergänzen. Dabei war es ein besonderer Schritt von der Erkennung bekannter und zu erlernenden Objekte abzusehen, sondern für eine größere Robustheit und Stabilität gerade die Abwesenheit von Objekten zu betrachten. Dazu beschränken sich die Arbeiten zunächst auf optische Sensoren, wobei Daniel Koester sich auf die Erfassung mit Stereo-Kamerasystemen konzentriert. Grundsätzlich ermöglicht die Analyse der Parataxe eine dreidimensionale Erfassung der Umgebung- dies ist zwar in gewissem Maße auch mit nur einer Kamera möglicht, die sich bewegt, jedoch mit zwei Kameras in definiertem Abstand wird dies deutlich leichter und genauer. Dies entspricht dem verbreiteten stereoskopischen Sehen von Menschen mit Augenlicht, doch mitunter kommt es zu Situationen, dass Kinder bei einem schwächeren Auge das stereoskopische Sehen nicht erlernen- hier können temporär Augenpflaster zum Einsatz kommen. Zur Rekonstruktion der Tiefenkarte aus einem Stereobild müssen zunächst korrespondierende Bildelemente gefunden werden, deren Parallaxenverschiebung dann die Bildtiefe ergibt. Ein Verfahren dazu ist das Block-Matching auf Epipolarlinien. Für ein gutes Ergebnis sollten die beiden Sensoren der Stereo-Kamera gut kalibriert und die Aufnahmen vor der Analyse rektifiziert sein. Die Zuordnung gleicher Bildelemente kann auch als lokale Kreuzkorrelation gesehen werden. Diese Tiefenrekonstruktion ist auch den menschlichen Augen nachempfunden, denen durch geeignete Wiederholung zufälliger Punkte in einem Bild eine räumliche Szene vorgespielt werden kann. Dieses Prinzip wird beim Stereogrammen oder Single Image Random Dot Stereogram (SIRDS) ausgenutzt. Weiterhin muss man die Abbildungseigenschaften der Kameras berücksichtigen, damit die Parallaxverschiebungen auf horizontalen Linien bleiben. Ebenso müssen Vignettierungen ausgeglichen werden. Algorithmen, die nur lokale Informationen zur Identifikation von Korrespondenzen verwenden, lassen sich sehr gut parallelisieren und damit auf geeigneter Software beschleunigen. Für größere gleichmäßige Flächen kommen diese Verfahren aber an die Grenzen und müssen durch globale Verfahren ergänzt oder korrigiert werden. Dabei leiden Computer und Algorithmen in gewisser Weise auch an der Menge der Daten: Der Mensch ist ausgezeichnet darin, die Bildinformationen auf das eigentlich Wichtige zu reduzieren, der Computer hat damit aber große Schwierigkeiten. Für den Flowerbox-Testdatensatz (2GB) wurden Videos mit 1600x1200 Pixeln aufgelöste und synchronisierte Kameras in Stereo aufgezeichnet. Beispiele für synchronisierte Stereokamera-Systeme im Consumer-Bereich sind die Bumblebee oder das GoPro 3D-System. Die Kameras wurden leicht nach unten gerichtet an den Oberkörper gehalten und damit Aufnahmen gemacht, die dann zur Berechnung des Disparitätenbildes bzw. der Tiefenkarte verwendet wurden. Ebenso wurden die Videos manuell zu jedem 5. Bild gelabeled, um die tatsächliche Freifläche zur Evaluation als Referenz zu haben. Der Datensatz zeigt das grundsätzliche Problem bei der Aufnahme mit einer Kamera am Körper: Die Bewegung des Menschen lässt die Ausrichtung der Kamera stark variieren, wodurch herkömmliche Verfahren leicht an ihre Grenzen stoßen. Das entwickelte Verfahren bestimmt nun an Hand der Disparitätenkarte die Normalenvektoren für die Bereiche vor der Person. Hier wird ausgenutzt, dass bei der Betrachtung der Disparitätenkarte von unten nach oben auf freien Flächen die Entfernung kontinuierlich zunimmt. Deshalb kann man aus der Steigung bzw. dem Gradienten das Maß der Entfernungszunahme berechnen und damit die Ausrichtung und den auf der Fläche senkrecht stehenden Normalenvektor bestimmen. Die bestimmte Freifläche ist nun der zusammenhängende Bereich, bei denen der Normalenvektor ebenso aufrecht steht, wie bei dem Bereich vor den Füßen. Die Evaluation des Verfahrens erfolgte nun im Vergleich zu den gelabelten Daten aus dem Flowerbox-Datensatz. Dies führt auf eine Vierfeld-Statistik für das Verfahren. Im Ergebnis ergab sich eine korrekte Klassifikation für über 90% der Pixel auf Basis der realistischen Bilddaten. Die veröffentlichte Software ist im Blind and Vision Support System (BVS) integriert, in der erforderliche Module in der Form eine Graphen mit einander verknüpft werden können- bei Bedarf auch parallel. Eine ähnliche aber gleichzeitig deutlich umfassendere Architektur ist das Robot Operation System (ROS), das noch viele weitere Aspekte der Robotersteuerung abdeckt. Eine wichtige Bibliothek, die auch stark verwendet wurde, ist OpenCV, mit der viele Aspekte der Bildverarbeitung sehr effizient umgesetzt werden kann. Die Entwicklung der Hardware, gerade bei Mobilgeräten, lässt hoffen, dass die entwickelten Verfahren sehr bald in Echtzeit durchgeführt werden können: So können aktuelle Smartphones Spiele Software des Amiga Heimcomputers in einem interpretierten Javascript Emulator auf der Amiga Software Library auf Archive.org nahezu in Orginalgeschwindigkeit darstellen. Für die Umsetzung von Assistenzsystemen für blinde und sehgeschädigte Menschen ist aber auch immer der Austausch mit Nutzern erforderlich: So sind Freiflächen für sich für blinde Personen zunächst Bereiche ohne Orientierbarkeit, da es keinen tastbaren Anknüpfungspunkt gibt. Hier müssen entweder digitale Linien erschaffen werden, oder die Navigation sich weiter nahe an fühlbaren Hindernissen orientieren. Am cv:hci ist der Austausch durch das angeschlossene Studienzentrum für sehgeschädigte Studierende (SZS) unmittelbar gegeben, wo entwickelte Technik sich unmittelbar dem Alltagsnutzen stellen muss. Die entwickelte Freiflächenerkennung war nicht nur wissenschaftlich erfolgreich, sondern gewann auch einen Google Faculty Research Award und die Arbeitsgruppe wurde in der Lehre für ihr Praktikum den Best Praktikum Award 2015 ausgezeichnet.Literatur und weiterführende Informationen D.Koester: A Guidance and Obstacle Evasion Software Framework for Visually Impaired People, Diplomarbeit an der Fakultät für Informatik, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), 2013.D. Koester, B. Schauerte, R. Stiefelhagen: Accessible Section Detection for Visual Guidance, IEEE International Conference on Multimedia and Expo Workshops (ICMEW), 2013.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 17/19
Seit Einführung der endovaskulären Aneurysmareperatur in den klinischen Alltag ist die Anzahl der elektiv durchgeführten Interventionen deutlich gestiegen. Gleichzeitig ist dieses minimalinvasive Verfahren einem ständigen Fortschritt unterworfen und entwickelt sich stetig weiter. Um diesen Entwicklungen gerecht zu werden bedarf es einerseits einer guten Ausbildung endovaskulärer Chirurgen und interventioneller Radiologen. Andererseits ist es notwendig vor Anwendung am Patienten technische Neuerungen so realitätsnah und umfassend wie möglich zu evaluieren. Industriell gefertigte Modelle und Computersimulatoren bieten zwar eine realitätsnahe Simulation der endovaskulären Eingriffe, sind jedoch aufgrund der extrem hohen Anschaffungskosten kaum in medizinischen Einrichtungen verbreitet und meist auf Industrie gesponsorte Workshops beschränkt. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, ein aortales Gefäßmodell zu entwickeln, welches ein Aortenaneurysma trägt und nach Anschluss an ein Perfusionssystem die Simulation endovaskulärer aortaler Eingriffe ermöglicht, um diese zu trainieren und neue Methoden zu erproben. Das Modell sollte kostengünstig, zugleich aber mit hoher Genauigkeit und ohne großen Aufwand reproduzierbar sein. Prinzip des Modellbaus war es aus dem CT-Datensatz eines an unserem Institut behandelten Patienten mittels gängiger Modelliermittel eine Kopie aus Silikon zu konstruieren. Dabei kamen die Techniken des modernen Formenbaus zur Anwendung um die Reproduzierbarkeit des Modells zu ermöglichen. Für die Erzeugung eines Kreislaufs im Modell wurde eine selbstansaugende Niedervolt-Durchlaufpumpe angeschlossen. Das fertiggestellte Aortenmodell wurde durch zwei erfahrene interventionelle Radiologen hinsichtlich des Realitätsbezugs bei der Simulation von endovaskulären Interventionen evaluiert. Die Bewertung fand nach dem Schulnotenprinzip statt, wobei die Note 1 einem sehr hohen, die Note 6 keinem Realitätsbezug entsprach. Es wurden mehrere Kategorien unterschieden: Die Anatomie des Modells allgemein sowie die Anatomie der Pathologien, die Visualisierung durch verschiedene radiologische Modalitäten (CTA, MRA, Fluorsokopie mit DSA und Roadmap), die Simulation des Workflows, von der Punktion über das Legen der Schleuse bis zur Kontrasmittelinjektion über einen Katheter, sowie insbesondere die Führung des Führungsdrahtes. Ein weiteres Bewertungskriterium war der Erfolg bzw. Misserfolg der Sondierungen aller Gefäßabgänge mittels eines weichen und eines steiferen Führungsdrahtes und frei wählbarer Angiografiekatheter. In diesem Zusammenhang wurde auch die Compliance der Gefäße als Realitätskriterium erfasst. Abschließend wurde der Realitätsbezug des Modells insgesamt bewertet und die Kosten kalkuliert. Zusammenfassend wurde das Modell mit einer Note 2, entsprechend einem hohen Realitätsbezug bewertet. Die Evaluation zeigte die realitätsnahe Visualisierung in allen relevanten radiologischen Modalitäten sowie die gute Simulation von Workflow und Führung des Führungsdrahtes sowie der Angiographiekatheter. Auch die anatomische Realitätsnähe des Aortenmodells wurde von den Radiologen insgesamt positiv bewertet. Allerdings zeigten die wenige Millimeter zu weiten Durchmesser der Gefäßabgänge die Grenzen der verwendeten Herstellungstechnik auf. Diese waren ein notwendiger Kompromiss bei der segmentierten Konstruktion, wodurch zu Lasten der Durchmesser die Reproduzierbarkeit des Modells gewährleistet wurde. Mit einem Bruchteil der Kosten für ein industriell gefertigtes Modell stellt dieses Aortenmodell eine ernst zu nehmende Alternative dar. Es kann sowohl im Ausbildungs- als auch im Forschungsbereich angewendet werden und ist aufgrund seiner Kostengünstigkeit für einen breiten Einsatz gut geeignet.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 16/19
Die Myotone Dystrophie Typ 2 (DM2) gehört, zusammen mit der Myotonen Dystrophie Typ 1 (DM1), zu den häufigsten erblichen Muskelerkrankungen des Erwachsenenalters. Sie wird autosomal dominant vererbt, ihre Inzidenz liegt bei 1:10.000 - 1:20.000. Die genetische Ursache der Myotonen Dystrophie Typ 2 ist ein abnorm expandiertes Tetranukleotid-CCTG-Repeat im Intron 1 des Zinkfinger-9-Gens (ZNF-9) auf Chromosom 3q21.3. Das kleinste, bisher in der Literatur beschriebene, Krankheitsallel zeigte eine Expansion von 75 CCTGs. Im Regelfall haben DM2-Patienten ein expandiertes Allel mit mehr als 5000 CCTG-Repeats. Die CCTG-Repeats akkumulieren in sog. ribonukleären Foci im Zellkern und im Zytoplasma. Dadurch kommt es zu Störungen in RNA-Prozessierungs- und Metabolisierungsvorgängen, wie dem alternativen Spleißen oder der Proteintranslation. Die vorliegende Arbeit beschreibt zum ersten Mal eine Phänotyp-Genotyp-Analyse von DM2-Patienten mit einem Repeat, kürzer als 75 CCTGs, sowie die Evaluation der Pathogenität dieser kurzen Repeats. Die Evaluation der Pathogenität geschah mithilfe verschiedener Nachweismethoden in Mus-kelbioptaten und in der genomischen DNA. Der Repeat-Nachweis im Muskelbioptat wurde einerseits immunhistochemisch mit monoklonalen Antikörpern gegen das CUG Bindungspro-tein 1 (CUGBP1) und gegen die Muscleblind-like Proteine 1-3 (MBNL1-3) geführt, anderer-seits mittels der Fluoreszenz in situ Hybridisierungstechnik unter Verwendung einer DNA-Sonde. Zur spezifischeren Detektion, der für die DM2-Erkankung typischen Repeat-Expansion, wurde eine PCR und eine Triplet-Repeat-Primed PCR angeschlossen. Des Weite-ren fand eine Sequenzierung der Blutproben der Patienten statt, zur möglichst genauen Analy-se der Repeat-Größe. In der vorliegenden Arbeit konnte der Repeat-Nachweis in den Muskelbioptaten mit den be-schriebenen Methoden bei allen untersuchten Patienten erfolgreich geführt werden. In den PCRs waren erhöhte Produkte nachweisbar. Die angeschlossene TP-PCR zeigte eindeutige Prämutationsmuster und die Sequenzierung der genomischen DNA ergab eine reproduzierbare Repeatlänge zwischen 32 und 36 CCTGs. In der Zusammenschau mit dem erhobenen Phä-notyp sind somit bereits CCTG-Repeat-Expansionen unter 75 CCTGs pathogen. Zur funktio-nellen Absicherung der Pathogenität wurde ergänzend eine Repeat-Untersuchung im Muskel durchgeführt und das für den Pathogenitätsnachweis etablierte CLCN1 splicing assay. Auch hier bestätigte sich die funktionale Relevanz dieser Mini-Repeat-Expansionen. Somit kann aufgrund der Untersuchungen dieser Arbeit die untere Grenze der als pathogen anzusehenden Repeat-Expansion bei der Myotonen Dystrophie Typ 2 auf eine Repeat-Anzahl von 35 CCTGs festgesetzt werden, die sich mit der von Normalallelen nahezu überlappt. Daraus ergeben sich bedeutende diagnostische und klinische Konsequenzen für Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen und dem Verdacht auf eine Myotone Dystrophie Typ 2.
Fakultät für Psychologie und Pädagogik - Digitale Hochschulschriften der LMU
Die Evaluation mit dem Titel „Die arbeitsmarktpolitische Relevanz subventionierter Beschäftigung am Beispiel der Beschäftigungsphase der ‚Bürgerarbeit‘“, wurde von Susanne Zuschlag im Rahmen ihrer Promotion im Fach Pädagogik an der Ludwig – Maximilians - Universität München verfasst. Im Theorieteil der Arbeit wird die Bürgerarbeit – als ein Instrument der aktiven Arbeitsmarktpolitik – zunächst im sozialpolitischen Diskurs fixiert. Hierzu wird das System der Arbeitsmärkte zunächst einheitlich sozialpolitisch definiert. Die anschließende Darstellung der Bürgerarbeit umfasst neben der Entwicklung die konkrete Umsetzung des Konzepts. Die Diskussion erhoffter bzw. befürchteter instrumenteller Effekte stellt einen weiteren Schwerpunkt dar. Schließlich wird die arbeitsmarktpolitisch angestrebte integrative Wirkung marktunabhängig operationalisiert und ihr Eintreten in der Beschäftigungsphase der Bürgerarbeit mit Hilfe psychologischer, pädagogischer und ökonomischer Theorien erklärt. Im Anschluss an die Darstellung der methodischen Aspekte werden die Bürgerarbeiter des Landkreis Traunstein beschrieben und die Ergebnisse der Hypothesenprüfung vorgestellt. Die Diskussion der gefundenen Ergebnisse fokussiert neben der Auswahl der Bürgerarbeiter die arbeitsmarktpolitisch angestrebte Wirkung des Instruments und schätzt zudem die Übertragbarkeit der gewonnenen Erkenntnisse ein. Abschließend regt die Evaluation zu arbeitsmarktpolitischen Veränderungen an, bevor sie den Leser mit einem Ausblick in Richtung der gesellschaftlichen Bedeutung dieser Veränderungen entlässt.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 10/19
Zielsetzung: Ziel der Arbeit ist es, die Vorhersagekraft der Knochendichtemessung am proximalen Femur durch DXA zur Bestimmung des individuellen Frakturrisikos durch die toplogische Analyse der Mineralsalzdichteverteilung der Scan-Bilder zu steigern. Die Evaluation basiert auf den sog. Minkowski-Funktionalen (MF). Die Ergebnisse des neuen Verfahrens werden mit denen der Osteodensitometrie verglichen. Material und Methode: Untersucht wurden 30 postmenopausale Patientinnen (Alter 73,9 ± 10,3 Jahre), bei denen in 15 Fällen eine Fraktur der Hüfte vorlag. Innerhalb der ersten Woche nach dem Trauma wurde eine Knochendichtemessung durch DXA durchgeführt, im Fall der Frakturpatienten an der intakten, kontralateralen Hüfte. Die DXA-Scanbilder wurden durch die MF in 2D hinsichtlich Grauwert- bzw. Kalksalzdichteverteilung topologisch analysiert. Durch Anwendung eines optimierenden integrativen Filterverfahrens wurde eine skalare Grösse MF2D aus der Spektraldarstellung der MF jedes Bilddatensatzes extrahiert und in Beziehung zum Frakturstatus gesetzt. Die Diskriminanzanalyse und die ROC-Analyse wurden zur Erfassung der prädiktiven Wertigkeit des neuen Verfahrens im Vergleich zur konventionellen Osteodensitometrie hinsichtlich korrekter Differenzierung zwischen Patientinnen mit / ohne Hüftfraktur durchgeführt. Ergebnis: Die Knochenmineraldichte [der T-Wert] für die Patienten mit Hüftfraktur betrug 0,67 ± 0,12 g/cm2 [–2,77 ± 0,9 SD], im Vergleichskollektiv 0,77 ± 0,18 g/cm2 [–2,09 ± 1,22 SD]. Die Fläche unter der ROC-Kurve für die korrekte Differenzierung zwischen Frakturpatienten und der Kontrollgruppe durch den BMD-Wert [T-Wert] war 0,72 (p = 0,04) [0,63 (p = 0,23)]. Es lag keine statistisch relevante Beziehung zwischen der Knochendichte BMD und MF2D vor (R2 = 0,045, p = 0,262). Der mittlere MF2D-Wert lag bei den Patienten mit Hüftfraktur bei 10,04 ± 17,2 gegenüber –58,7 ± 82,29 bei den Vergleichsfällen. Die Fläche unter der ROC-Kurve für die korrekte Differenzierung zwischen Frakturpatienten und der Kontrollgruppe betrug für MF2D 0,85 (p = 0,001). Bei der Diskriminanzanalyse ergab sich im Fall der alleinigen Verwendung der Knochenmineraldichte [des Parameters MF2D] eine korrekte Klassifizierung in 63% [70%] der Fälle, mit dem Kombinationsmodell aus beiden Parametern konnten 77% der Fälle korrekt klassifiziert werden. Schlussfolgerung und Ausblick: Das vorgestellte Postprocessing-Verfahren basierend auf der topologischen Analyse der Grauwertverteilung in DXA-Scans des Hüftgelenkes mit Minkowski-Funktionalen in 2D erweist sich als gut geeignet, um Patientinnen mit einer Fraktur des proximalen Femurs zu identifizieren, im untersuchten Patientenkollektiv ist es der konventionellen Knochendensitometrie überlegen. Wegen der verhältnismäßig geringen Kollektivgröße sollte eine Validierung im Rahmen einer größeren, vorzugsweise prospektiv ausgerichteten Studie erfolgen. Hier ließe sich zudem untersuchen, ob sich das neuartige Verfahren auch zur Verlaufskontrolle z.B. unter medikamentöser Therapie eignet.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 10/19
8. Zusammenfassung Hintergrund: Chronische Ischämieschmerzen stellen eine der häufigsten Schmerzarten der unteren Extremität dar. Dennoch sind Ischämieschmerzen bei peripherer arterieller Verschlußkrankheit (PAVK) bisher wenig untersucht worden. Mittels quantitativ sensorischer Testung (QST) konnte eine neuropathische Beteiligung bei ischämischen Schmerzen bei PAVK nachgewiesen werden. Dabei wurde sowohl eine Hypästhesie als auch Positivsymptome beobachtet, die auf eine zentrale Sensibilisierung hinweisen [66]. Die Schmerztherapie bei chronisch ischämischen Schmerzen ist uneinheitlich. Es existieren bisher keine evidenzbasierten Empfehlungen zur symptomatischen Schmerztherapie bei PAVK. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, den Charakter chronischer Ischämieschmerzen bei PAVK mittels verschiedener Befragungsinstrumente zu beschreiben. Dabei wurde insbesondere untersucht, ob sich bei PAVK Symptome neuropathischer Schmerzen auch mittels Fragebögen abbilden lassen. Weiter wurde herausgearbeitet, ab welchem Stadium der PAVK neuropathische Schmerzen auftreten. Fragebögen könnten die Diagnostik neuropathischer Schmerzen bei PAVK unterstützen. Mittels QST wurde außerdem untersucht, ob bei Patienten mit chronisch kritischer Extremitätenischämie (Stadium III und IV) ohne Diabetes mellitus Neuropathiefragebögen mit den Ergebnissen der QST korrelieren. In einer Befragung unter behandelnden Ärzten wurde ermittelt, welche Schmerztherapie derzeit bei chronisch ischämischen Schmerzen eingesetzt wird und welche Relevanz dem Schmerzproblem beigemessen wird. Methoden: 102 Patienten (Alter 68,1 ± 1,1 Jahre (MW ± SF); 63 m, 39 w) mit symptomatischer PAVK (Stadium II bis IV nach Fontaine) füllten einen standardisierten Fragebogen aus. Dieser bestand aus verschiedenen validierten Befragungsinstrumenten zu Schmerzstärke und -charakter, neuropathischem Schmerz und Schmerzbedingter Beeinträchtigung (VAS, NPSI, S-LANSS, PDI, SF – MPQ). Aufgrund der angiologischen Diagnostik wurden die Patienten zu einer der beiden Gruppen zugeordnet: a) Patienten mit symptomatischer PAVK und kompensierter Hämodynamik (Claudicatio intermittens, Fontaine Stadium II) und b) mit chronisch kritischer Extremitätenischämie (Fontaine Stadium III und IV). 10 Patienten mit chronisch kritischer Ischämie (Fontaine Stadium III und IV) ohne Diabetes mellitus wurden mittels QST nach dem Protokoll des Deutschen Forschungsverbunds für Neuropathischen Schmerz (DFNS) untersucht. 281 Ärzte verschiedener Fachrichtungen, die Patienten mit chronischen Ischämieschmerzen behandeln, nahmen an einer standardisierten Befragung teil. Die meisten der befragten Ärzte waren als Chirurgen, Internisten und Schmerztherapeuten tätig. Ergebnisse: Patienten mit chronisch kritischer Ischämie bewerteten ihre Schmerzen in Ruhe mit 5,4 ± 0,4 (MW ± SF) auf einer visuellen Analog-Skala (VAS) von 0 bis 10. Die Schmerzbedingte Beeinträchtigung (PDI) lag bei 32,5% (PDI global 22,7 ± 1,7) für Claudicatio und bei 48,5% (PDI global 34,0 ± 2,3) für chronisch kritische Ischämie. Die Fragebögen für neuropathischen Schmerz (S-LANSS und NPSI) zeigten – unabhängig von Diabetes mellitus – deutlich erhöhte Werte für chronisch kritische Ischämie. Der S – LANSS ergab bei chronisch kritischer Ischämie 17,2 ± 0,8 und bei Stadium II 6,7 ± 0,8 (p < 0,001). Der Summenscore des NPSI war 34,1 ± 3,1 für chronisch kritische Ischämie und 6,6 ± 1,1 für Claudicatio (p < 0,001). Diese Ergebnisse sprechen dafür, dass Schmerzen bei chronisch kritischer Ischämie hauptsächlich neuropathischen Ursprungs sind (cutoff-Wert ≥ 12) [14]. Dagegen überwogen bei Claudicatio nicht-neuropathische Schmerzen. Die Neuropathiefragebögen S – LANSS und NPSI korrelierten gut miteinander (Spearman-Koeffizient 0,779; p = 0,000). Die Evaluation der Wörter im SF – MPQ ergab signifikant höhere Bewertungen für die Schmerzqualitäten stechend, heiss-brennend, empfindlich (sensorisch) und gemein-peinigend (affektiv) bei Patienten mit chronisch kritischer Ischämie im Vergleich zu Patienten mit Claudicatio. Die QST – Werte der 10 Patienten mit chronisch kritischer Ischämie ohne Diabetes mellitus waren deutlich pathologisch verändert. Es zeigte sich eine Hypästhesie und gleichzeitig eine gesteigerte Empfindlichkeit. So fanden sich erhöhte Schwellen für Temperaturempfindung, Vibration und für die Empfindung mechanischer Reize und gleichzeitig eine verstärkte Reaktion auf wiederholte Reize (Wind-up), verminderte Schwellen für Druckschmerz, Zeichen für Allodynie sowie paradoxe Hitzereaktionen. Es bestand keine signifikante Korrelation der Gesamtwerte der Fragebögen für neuropathischen Schmerz mit Parametern der QST. Der Subscore evozierter Schmerz des NPSI korrelierte jedoch mit dem QST Parameter Wind-up. Außerdem zeigten sich interessante Korrelationen von QST-Parametern mit einzelnen Wörtern des SF – MPQ, so zum Beispiel zwischen Allodynie und dem Wort empfindlich. Die Ärztebefragung ergab, dass für die Behandlung chronischer Ischämieschmerzen meist eine medikamentöse Schmerztherapie (Metamizol / Paracetamol, schwache und starke Opioide) verwendet wurde. Es zeigten sich Unterschiede zwischen den Fachgruppen, so wurden beispielsweise Antidepressiva und Antikonvulsiva von Schmerztherapeuten deutlich häufiger verwendet. Eine Bevorzugung der medikamentösen Schmerztherapie mit Metamizol / Paracetamol und schwachen Opioiden zeigte auch die Patientenbefragung. Schlussfolgerung. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass sich der Charakter ischämischer Schmerzen mit der Schwere der Erkrankung ändert. Während bei Claudicatio ein nicht-neuropathischer Schmerztyp vorliegt, zeigte sich bei chronisch kritischer Ischämie ein überwiegend neuropathischer Schmerzcharakter. Eine neuropathische Beteiligung bei chronisch kritisch ischämischen Schmerzen konnte durch die QST bestätigt werden. Fragebögen stellen ein hilfreiches Instrument dar, um neuropathische Anteile bei Ischämieschmerzen zu untersuchen und zu diagnostizieren. Eine mögliche neuropathische Beteiligung sollte bei der Therapie chronischer Ischämieschmerzen bei PAVK weiter berücksichtigt werden. Die weitere Erforschung der Mechanismen, die zu den typischen Charakteristika ischämischer Schmerzen führen, erscheint notwendig. Patienten mit chronisch kritischer Ischämie sind durch die Schmerzen in ihrem Alltag stark eingeschränkt. Um die Schmerztherapie dieser Patienten zu verbessern erscheint es sinnvoll, ein breiteres Spektrum an Therapiemodalitäten zu nutzen und Empfehlungen für die Schmerztherapie zu entwickeln. Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit scheint dabei unerlässlich.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 09/19
Bei Kindern mit Cerebralparese hat sich Botulinumneurotoxin als Therapie etabliert. Die intramuskuläre Injektion von Botulinumneurotoxin senkt den erhöhten Muskeltonus und führt somit zu einer funktionellen Verbesserung. Die Evaluation des Therapieeffektes konnte bis jetzt nur mit subjektiven von den Eltern, Physiotherapeuten und Ärzten abhängigen Tests wie der Gross Motor Function Measurement, der Tardieu Scale und der modifizierte Ashworth Scale erfolgen. Ein objektiver Nachweis des lokalen Therapieeffekts fehlt. Zielsetzung dieser Arbeit ist es, der Frage nachzugehen, ob die therapeutische Denervierung des M. gastrocnemius zu einer sonographisch meßbaren Abnahme des Muskeldurchmessers führt und einen objektiven Nachweis der Botulinumneurotoxintherapie zu etablieren. Es wurden insgesamt 120 Untersuchungen an gesunden und an CP erkrankten Kindern durchgeführt. Für die Untersuchungen wurde das Ultraschallgerät Sonos 5500 von Philips mit einem 12 MHz Linearschallkopf verwendet. Es wurden mindestens zwei Transversalbilder des medialen und lateralen Kopfes des M. gastrocnemius gemacht. Die Aufnahme erfolgten bei entspanntem Muskel und ohne Auflagedruck auf Höhe des proximalen 1/5 der Strecke vom Caput fibulae bis zum Malleolus lateralis fibulae. Für die offline Auswertung des transversalen Muskeldurchmessers wurde das Programm Image J verwendet. Die statistische Auswertung erfolgte mittels Wilcoxon Test für verbundene Stichproben. Von 34 Kindern mit CP konnten Verlaufsuntersuchungen erstellt werden. Die Gruppe A beinhaltete 24 Kinder mit CP vor und nach BoNT Injektion in den M. gastrocnemius. Die Untersuchungen in Gruppe A erfolgten zum Zeitpunkt M1 (vor Injektion) und M2 (28 - 56 Tage nach Injektion). 8 Kinder wurden zusätzlich zum Zeitpunkt M3 (3 - 6 Monate nach Injektion) untersucht. Die Gruppe B setzte sich aus 10 Kindern mit CP mit BoNT Injektion in andere Muskelgruppen zusammen. Die Kinder in Gruppe B wurden zum Zeitpunkt M1 und M2 untersucht. Bei den Messungen in Gruppe A zeigte sich bei den Messungen des M. gastrocnemius medialis im Mittel eine Abnahme um 0,17 cm (16%), p < 0,001). Bei der Messung des lateralen Kopfes konnte im Mittel eine Abnahme von 0,18 cm (21%, p < 0,001) festgestellt werden. In Gruppe B konnte keine Änderung des Muskeldurchmessers gemessen werden. Bei den 8 Patienten in Gruppe A mit einer zusätzlichen Messung konnte zum Zeitpunkt M1 eine Abnahme um 0,22 cm (22%) gemessen werden (p < 0,001). Bei der Untersuchung zum Zeitpunkt M3 konnte eine Zunahme des Muskeldurchmessers von 0,07 cm (11%) gemessen werden. Es wurde noch keine Signifikanz erreicht. Die Therapie des M. gastrocnemius medialis und lateralis mit Botulinumneurotoxin führt zu einer mittels Ultraschall statistisch signifikanten messbaren Reduktion des Muskeldurchmessers im Vergleich zum nicht behandelten Muskel. Unter der Voraussetzung einer optimalen Standardisierung zeigten sich die Ultraschalluntersuchungen als eine einfache, schnelle und zuverlässige Untersuchungsmethode. Somit erwies sich die Myosonographie als geeigneter Evaluationsparameter zum lokalen Nachweis des lokalen Botulinumneurotoxineffekts.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 07/19
Zum Nachweis von dissemnierten Tumorzellen im Blut bei gastro-intestinalen Karzinomen wurde die real-time PCR von Cytokeratin 20 untersucht. Die Evaluation der Methode erfolgte durch die Untersuchung von Negativkontrollen sowie von hergestellten Positivproben mit HT29-Zellen. Hierbei zeigte sich eine Spezifität von 100%. In 10ml Vollblut konnten noch fünf Tumorzellen nachgewiesen werden. Von den untersuchten Patientenproben wurden 16,2% positiv auf Cytokeratin 20 getestet. Es gab keinen statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen dem positiven Nachweis von Cytokeratin 20 im Blut und klinisch-pathologischen Parametern.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 06/19
Fragestellung:Welchen Einfluss hat ein präpartaels Training mit dem Geburtstrainer EPI•NO® auf die Funktion des mütterlichen Beckenboden bei Erstgebärenden sechs Monate nach Entbindung? Material und Methodik: Es handelt sich um ein Follow-up als Teil einer prospektiven und randomisierten Multizenterstudie. Frauen der Studiengruppe trainierten ab 37 0/7 Schwangerschaftswochen täglich bis zur Entbindung mit dem Geburtstrainer EPI•NO®. Die Evaluation der Beckenbodenfunktion erfolgte mittels eines multimodalen Untersuchungsansatzes: Questionaire, maximale Beckenbodenfunktionskraft, Analmanometrie, Endoanalsonographie und Introitussonographie. Ergebnisse: 146 Frauen eines Zentrums bildeten das Kollektiv der Studie. Die Rücklaufquote betrug jeweils etwa 84%. Die apparative Nachuntersuchung erfolgte etwa bei 76% im Mittel 7,4 Monate nach der Entbindung. Hinsichtlich wichtiger geburtshilflicher Basisdaten bestand zwischen Studien- und Kontrollgruppe kein signifikanter Unterschied. Gleiches gilt für die Daten des präpartalen Fragebogens und für den Fragebogen zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung. Keine signifikanten Unterschiede fanden sich hinsichtilich der postpartalen Blasenhalsmobilität, der Häufigkeit okkulter Defekte im externen analen Sphinkter, der analen Ruhe- und Kneifdrücke oder der maximalen Beckenbodenfunktionskraft. Schlussfolgerung: Mehr als ein halbes Jahr nach Entbindung ließ sich nach einem Training mit EPI•NO® weder ein Nutzen noch ein Schaden für die mütterliche Beckenbodenfunktion feststellen.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 06/19
Es wurde die Effizienz der Plaquereduktion einer Handzahnbürste (Oral-B P 35) mit zwei elektrischen Zahnbürsten (Oral-B 3D Excel, Amden Corporation Cybersonic) über einen Zeitraum von 21 Tagen untersucht. Die Studie wurde in vivo, einfach blind im Cross-over Design über einen Zeitraum von 21 Tagen angelegt. Es konnten 33 Probanden mit einem durchschnittlichen Alter von 33,5 ± 12,5 Jahren, nach eingehendem Screening-Verfahren, gewonnen werden. Die Evaluation der Plaquereduktion erfolgte mittels der Modifikation des Navy-Plaque-Indexes nach Rustogi et al. (1992). Bürstläsionen wurden anhand der Methode nach Breitenmoser et al. (1979) ausgewertet. Ergebnisse: Die rotierend-oszilliernde Oral-B 3D Excel entfernte im Mittel signifikant mehr Plaque (22,4 %) gegenüber Hand- (19,9 %) und Schallbürste Cybersonic (18,5 %). Bürstläsionen traten palatinal bei allen 3 Testbürsten signifikant häufiger auf als vestibulär oder lingual. Den größten Zuspruch bei den Probanden fand die 3D Excel Testbürste, was die objektiven Studienergebnisse reflektiert. Fazit: Auch weiterhin ist eine Handzahnbürste bei ausreichender Putzdauer und adäquater Putzsystematik zu empfehlen, da die Unterschiede, wenn auch signifikant, jedoch prozentual gering waren.
Fakultät für Psychologie und Pädagogik - Digitale Hochschulschriften der LMU
Die vorliegende Arbeit untersucht, wie Hören und Zuhören in der Schule gefördert werden können. Damit betritt die Dissertation ein neues Gebiet, da viele Aspekte der Hörwahrnehmung und -verarbeitung wie auch das Lernen des Zuhörens und das Lernen durch Zuhören im Rahmen pädagogischer Fragestellungen noch wenig erforscht sind. Begründet wird die Fragestellung mit der Aufarbeitung des pädagogischen Stellenwerts einer gezielten Hör- und Zuhörförderung in der Schule unter besonderer Berücksichtigung bildungstheoretischer Überlegungen. Hören und Zuhören werden als kulturelle Grundfertigkeiten dargestellt. Herausgearbeitet werden der Zusammenhang zu Lernerfolg und Wissenserwerb sowie die Bedeutung eines auswählenden und verstehensorientierten Zuhörens als Merkmal von Bildung und als Qualitätsmerkmal sozialer Beziehungen. Diese Überlegungen werden konfrontiert mit Indizien dafür, dass Hören und Zuhören in der Schule zwar verlangt, aber nicht systematisch gefördert werden. Vielfach belasten zusätzlich ungünstige raumakustische Bedingungen und das soziale Klima die Zuhöratmosphäre. Grundlage für die Entwicklung eines Handlungsmodells zur Förderung der Zuhörfähigkeit ist ein Verständnis von Hören und Zuhören als individuelle Nutzung und Gestaltung der situativen, räumlichen und sozialen Gegebenheiten. Dieses wird aus einer vielperspektivischen Annäherung an das Phänomen gewonnen. Gezeigt werden die Rolle der Aufmerksamkeit, der Konzentration und der Bewegung für die Intensität des Zuhörprozesses, die Bedeutung des Repertoires an Hörmustern für weitere Hörerfahrungen sowie der Einfluss der emotionalen und ästhetischen Bewertung von Hörereignissen auf das Verstehen. Aus den Darstellungen werden die Dimensionen des Hörhandelns, des Hörhorizontes sowie des sozialen und kulturellen Hörraums entwickelt und in das Handlungsmodell "Zuhörförderung über das Potenzial des kulturellen Hörraums" eingeordnet. Die Evaluation des Handlungsmodells erfolgt anhand des Projektes "GanzOhrSein". Sie umfasst formative und summative Maßnahmen. Neben der Akzeptanz des werkstattorientierten Vorgehens im Projekt und dem Erfolg des Transferkonzeptes wurde die Wirksamkeit einer Gestaltung vielfältiger Hörerfahrungen und Zuhörsituationen über das Potenzial des kulturellen Hörraums untersucht. In einem Mehrmethodenansatz und quasi-experimentellen Design wurden die hörbezogenen Wahrnehmungen der Kinder und Lehrkräfte erfasst und zueinander in Beziehung gesetzt. Neben einer hohen Akzeptanz des Vorgehens bei den Beteiligten und nachhaltigen Erfolgen bei der Institutionalisierung, Verbreitung und Vernetzung der Hör- und Zuhörförderung über die Fachöffentlichkeit hinaus zeigen die Ergebnisse, dass sich bei Schülern und Lehrern über die Aktivitäten im Projekt die Wahrnehmung von Zuhörbedingungen erweitert und differenziert haben. Außerdem wächst das Repertoire, mit dem der Einzelne Hör- und Zuhörsituationen gestaltet. Damit verbessern sich nicht nur die Voraussetzungen für das individuelle Lernen, sondern auch die Bedingungen des sozialen Hörraums Unterricht und Schule. Zum Abschluss der Arbeit werden Konsequenzen der Erkenntnisse auf Unterricht und Lernen und auf die Organisation der Lehreraus- und fortbildung gezogen sowie strukturelle und organisatorische Veränderungen von Bildungseinrichtungen angeregt.