Für den Serienreif-Podcast begleitet Journalist und Autor Jens Mayer das deutsche Serienjahr und trifft Autoren, Regisseure, Produzenten, Senderverantwortliche, Schauspieler und Medienschaffende zu ausführlichen Gesprächen.
Die Jahre 2017-2020 gehören sicher zur aufregendsten Ära in der Entwicklung der deutschen Serienlandschaft. Nach drei Jahren "Serienreif-Podcast: Deutschland in Serie" verabschiedet sich das Format so, wie es sich gehört: mit einem extralangen Gespräch mit Autor Alexander Lindh, der – nach seinem ersten Serienreif-Besuch in der zweiten Folge – über seinen eigenen Werdegang im Serienboom der vergangenen drei Jahre berichtet. Als Headautor der funk-Serie "DRUCK" wurde er zu einem der interessantesten Protagonisten der hiesigen Serienlandschaft, nun wird in diesem Jahr seine eigene Serie "MaPa" auf Joyn anlaufen. Natürlich spiegeln sich in seinen Erfahrungen auch die vergangen Jahre der Branchenentwicklung, so dass dieses Finale auch eine Bestandsaufnahme und ein Fazit der deutschen Serienlandschaft der 2010er Jahre geworden ist. Werbung: Link zur kostenlosen Testversion der Drehbuchsoftware DramaQueen 3 inkl. Serien-Erweiterung: dramaqueen.info/download-test
„Ist Deutschland endlich Serienreif“ – so lautete die Einstiegsfrage im ersten Serienreif-Podcast, der am 15. März 2017 veröffentlicht wurde. Anlass damals war der Start der ersten deutschen amazon-Serie „You Are Wanted“ sowie der einige Wochen später gestarteten TNT Serie-Produktion „4 Blocks“. Weil sich die Frage in den letzten drei Jahren tatsächlich quasi von selbst beantwortet hat ist es an der Zeit, den Kreis zu schließen. Die große Finalfolge wird nun zweigeteilt sein: Dieser Teil 1 ordnet die letzten drei Jahre und die Geschichte dieses Podcasts noch einmal ein und hat drei Protagonisten(-Gruppen) um kleine Gastbeiträge gebeten. Natürlich sollten Hanno Hackfort, Richard Kropf und Bob Konrad aka HaRiBos dabei sein. Sie waren die ersten Gäste bei Serienreif und sollten die Entwicklung der letzten drei Jahre und den Ausblick in die deutsche Serienentwicklung aus ihrer Sicht beantworten. Dann hat die TNT Serie-Verantwortliche Anke Greifeneder, die mit ihrer Serienpolitik in den vergangenen acht Jahren zu den Vorreitern in Deutschland gehören ebenfalls einige Fragen zur Einordnung und Aussicht beantwortet und die jungen Autor*innen des Schreibkollektivs Q3 (Julia Penner, Sandra Stöckmann, Jasmina Wesolowski, Jonas Lindt), die aktuell an der fünften Staffel der funk-Erfolgsserie "Druck" arbeiten, runden diesen Auftakt in den Rückblick mit ihren Eindrücken ab. In Teil 2 wird es dann in der nächsten Wochen das große Serienreif-typische Abschlussgespräch geben, das sich noch einmal am großen „Rundumschlag“ des Gestern-Heute-Morgen versucht. Mehr auch dazu in dieser Folge.
Christian Schwochow ("Novemberkind", "Der Turm", "Deutschstunde") gehört derzeit zu den profiliertesten Filmregisseuren in Deutschland. Er hat aber mit seiner Arbeit an der ZDF-Serie "Bad Banks" 2018 hierzulande auch eine Marke im öffentlich-rechtlichen Fernsehen gesetzt, die ihn schließlich nach England zur Mitarbeit an der Netflix-Serie "The Crown" gebracht hat. Im SERIENREIF LIVE-Gespräch an der Master School Drehbuch erzählt er von seiner Arbeit, vergleicht die deutsche mit der britischen Produktionslandschaft und berichtet von seiner Zusammenarbeit mit Oscarpreisträger Peter Morgan. Zudem gibt er einen Ausblick auf seine Arbeit im kommenden Jahr, u.a. die Entwicklung der Science-Fiction-Serie "Children Of Mars" für ZDFneo, aber auch weitere internationale Möglichkeiten, die sich ihm die sich ihm während seines Aufenthaltes in London aufgetan haben und erklärt, dass es auch dort ungewöhnlich ist, einen Regisseur als Showrunner für eine Serie einzusetzen.
Dank der Initiative von Yugen Yah (Indiefilmtalk-Podcast) haben sich sechs deutschsprachige Podcasts zusammengeschlossen, in denen die Arbeit von Film- und Serienschaffenden in den Mittelpunkt gestellt wird, um gemeinsam das Thema "Diversität in Film und TV" aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten. Der Serienreif-Podcast ist mit einem Ausschnitt aus der Folge mit Tyron Ricketts (Panthertainment) vertreten. Zusätzlich soll die Sonderfolge Euch auf die anderen tollen Formate aufmerksam machen, die, ähnlich wie dieser Podcast in erster Linie Macherinnen und Macher zu Wort kommen lässt und auf diese Weise einen intensiven Einblick in die Entwicklung der Film- und Serienlandschaft Deutschlands geben. In dieser Version hört ihr: 01 Storyville | 02 Stichwort Drehbuch | 03 Setfunk 5 | 04 Serienreif | 05 CloseUp | 06 Indiefilmtalk Zwischenstimmen: Schauspieler Jerry Kwarteng | Schauspielerin Ana Isabel Mena | Regisseur Linus De Paoli | Regisseur Huan Vu | Regisseur/Drehbuchautor Felix Charin | Regisseurin Denise Ekale Kum Links zu den teilnehmenden Podcasts: Deutsche Filmakademie - Close Up - https://www.deutsche-filmakademie.de/projekte/podcast-close-up/ Indiefilmtalk – www.indiefilmtalk.de Serienreif - http://serienreif-podcast.de/ Setfunk5 - https://soundcloud.com/setfunk5 Storyville - https://www.storypendler.de/storyville/ VDD – Stichwort Drehbuch - https://www.drehbuchautoren.de/stichwort-drehbuch
Die Comedy-Serie "Fett und Fett" ist der Überraschungshit des deutschen Serienjahres 2019! Die Geschichten um den sympathisch-verpeilten Slacker Jaksch, der mit Ende Zwanzig durch das Münchner Nachtleben treibt, irgendwann mit der Verkäuferin einer gebrauchten Waschmaschine anbandelt und ihr bis nach Berlin folgt, sind wunderbar lakonisch, lässig und – im besten Sinne – unambitioniert erzählt, dass sie auf Anhieb Kritiker und Serienfans begeistert hat. Wie diese kleine große Serie ausgerechnet beim ZDF gelandet, wie die Idee der beiden ehemaligen Studienkollegen überhaupt entstanden ist und sich entwickelt hat, erzählen die Schöpfer in der neuesten Folge des Serienreif-Podcasts. Die Aufnahme-Umstände mögen etwas chaotischer als sonst gewesen sein, spiegeln damit aber in gewisser Weise genau den Geist der Serie wider und am Ende ist es ein angenehm ausuferndes Gespräch geworden, in der Autor und Hauptdarsteller Jakob Schreier von seinem Werdegang, seinen Einflüssen und seinen aktuellen beruflichen Zielen erzählt und die Regisseurin Chiara Grabmayr in einer – für diesen Podcast – spektakulären technischen Höchstleistung live zugeschaltet wird. [Werbung] Save.TV zwei Monate gratis testen und 50% Folgerabatt mit exklusiven Zugang unter www.save.tv/serienreif
Frankfurt – Musikbusiness – Organisiertes Verbrechen – Rap: Das sind die Eckpfeiler innerhalb der sich die Netflix-Serie "Skylines" bewegt. Das vielschichtige Ensemble-Drama von Autor und Showrunner Dennis Schanz hat viele Kritiker und Serienfans begeistert und geht ganz selbstverständlich mit Themen, Figuren und Erzählformen um, die vor einigen Jahren kaum mehr in der deutschen Serienlandschaft vorstellbar gewesen wären. Zusammen mit Produzent David Keitsch (Komplizenfilm) erzählt Schanz im SERIENREIF LIVE-Gespräch von der Idee zur und wechselvollen Entwicklungsgeschichte der Serie und den Herausforderungen bei der extrem eng getakteten Umsetzung für den US-Streaming-Riesen.
Seit 2015 veranstaltet Geschäftsführerin und Gründerin Meredith Burkholder das Webfest Berlin und bietet damit dem Format ein Forum, das vor einigen Jahren noch unter der Bezeichnung „Webserie“ eher ein Schattendasein in der Serienwelt gefristet hat. Mittlerweile ist dieses Kurzformat international unter der Bezeichnung „digital short form series“ endlich zu größerer Relevanz gelangt. Streaminganbieter nehmen die Produktionen, die ihren großen Geschwistern häufig nicht nachstehen und sich inhaltlich und ästhetisch häufig sogar mehr wagen mit in ihr Angebot auf und auch Fernsehsender nutzen die Chance, in diesem Bereich neues ausprobieren zu können. Für das Serienreif-Special vom Webfest Berlin 2019 erzählen Burkholder, Lee Mason (Channel 4, The End Of The F***ing World), Daniel Hyan, (Videohunters), Konrad Steuer (Von Wölfen und Menschen), Sascha El Waraki (Singles Diaries) und Andrea Kaul (Marketing Consulting) von den aktuellen Entwicklungen des nationalen internationalen Serienmarktes und geben Ausblicke auf die Trends der Branche.
Mit 19 Jahren wird Stefan Titze 2013 nach wenigen Wochen vom Redaktionspraktikanten zum jüngsten Autoren der Late-Night-Show NEO MAGAZIN (später NEO MAGAZIN ROYALE) von und mit Jan Böhmermann auf ZDFneo befördert. Er schreibt für weitere Comedy-Formate der Kölner TV-Produktionsfirma bildundtonfabrik und kann schließlich 2019 als Autor der dritten deutschen Netflix-Serie HOW TO SELL DRUGS ONLINE (FAST) beim Serienfestival in Cannes Premiere feiern. Die 6-teilige Produktion erzählt in 30-minütigen Episoden von einem jugendlichen Nerd, der aus seinem Kinderzimmer heraus Europas größten Online-Drogenversand etabliert – um seine Ex-Freundin zurückzugewinnen. Kurz nach Start, hat der internationale Streaminganbieter grünes Licht für eine zweite Staffel der Serie gegeben. Im SERIENREIF LIVE-Gespräch spricht Stefan Titze über seinen Werdegang als Autor und die Herausforderungen bei der Entwicklung einer Serie für einen internationalen Branchenriesen. [Werbung] Save.TV zwei Monate gratis testen mit exklusiven Zugang unter www.save.tv/serienreif
Die 6-teilige ZDF/arte-Serie "Die Neue Zeit" (Zero One Film, Regie: Lars Kraume) mit Anna Maria Mühe als Dörte Helm und August Diehl als Walter Gropius, erzählt von den Gründerjahren des staatlichen Bauhaus in Weimar zwischen 1919 und 1925, den turbulenten und umkämpften politischen und gesellschaftlichen Emanzipationsbewegungen sowie die Ursprünge der Avantgarde in der freien und angewandten Kunst und Architektur. Im SERIENREIF LIVE-Gespräch an der Master School Drehbuch erzählt Ko-Autorin Judith Angerbauer (Der freie Wille) von der Entstehungsgeschichte und Entwicklung der Serienidee, den Herausforderungen bei der Adaption der biographischen Vorbilder und natürlich auch über ihren ganz persönlichen Werdegang in der Film- und Fernsehbranche.
Eine Serie, die aus Kindersicht für Kinder vom 2. Weltkrieg erzählt – kann das funktionieren und wenn ja: wie? Creative Producerin Ramona Bergmann (LOOKSfilm) und Regisseur Matthias Zirzow sprechen bei SERIENREIF LIVE an der Master School Drehbuch über die 8-teilige KIKA-Serie "Der Krieg und ich", die sie in Ko-Produktion mit zahlreichen europäischen Partnern entwickelt haben und erklären, warum es durchaus sinnvoll ist, Kindern ab acht Jahren mit historischen Themen wie Nationalsozialismus, Holocaust und Krieg zu konfrontieren. Sie erzählen von ihrer Herangehensweise an den schwierigen Stoff, von der Zusammenarbeit mit den jungen Darstellern sowie der aufwändigen medienpädagogischen und historischen Begleitung der Produktion.
Für diese Spezialfolge habe ich Vanessa Schneider (PULS/BR, Skip Intro), Jana Fischer (heute-show, WDR), Hanna Huge (serienjunkies.de), Thomas Rogel (heute-show, Deutsch-Les-Landes), Lina Kokaly (COSMO), Marcus Kirzynowksi (Fortsetzung.tv) und Ulrike Klode (DWDL, Seriensprechstunde) kurz und knapp nach ihren Highlights und Enttäuschungen in der ersten Hälfte des deutschen Serienjahres 2019 gefragt. Auch die Serienreif-twitter-Community wurde berücksichtig und so wird sich am Ende zeigen, ob sich alle vollkommen einig sind, was die besten und wichtigsten deutschen Serien in den ersten sechs Monaten dieses Jahres waren oder ob sie vollkommen anderer Meinung sind und sich widersprechen. Und: Welche der genannten Serien schaffen es am Ende des Jahres wohl ganz nach oben in die Lieblingsserien-Liste?
In der zweiten Ausgabe von SERIENREIF LIVE an der Master School Drehbuch ist Autor und Creative Producer Richard Kropf zu Gast, der über die Entwicklung seiner Familienserie "Das Wichtigste Im Leben" spricht, die ab dem 5. Juni auf VOX zu sehen und bereits vorab auf TVNow abrufbar ist. Kropf ist Mitglied des Drehbuch-Trios "HaRiBo" und hat zusammen mit Hanno Hackfort und Bob Konrad Serien wie "You Are Wanted" (Amazon Video) und "4 Blocks" (TNT Serie) geschrieben sowie die Mediensatire "Labaule & Erben" (SWR) entwickelt, die auf einer Idee von Harald Schmidt basiert. Ohne seine beiden Kollegen hat er nun die 10-teilige Serie mit Jürgen Vogel und Bettina Lamprecht kreativ zu verantworten und spricht im SERIENREIF LIVE-Gespräch über seine Ansprüche an eine moderne Familienserie sowie die Hintergründe seiner Arbeit.
Vor zehn Jahren haben Volker Heise und die Produktionsfirma Zero One Film mit "24h Berlin" die Sendepläne des rbb und von Arte gesprengt, als sie die 24-stündige Echtzeit-Doku von Samstag- bis Sonntagmorgen im Binge-Modus linear ausstrahlen konnten und mit dem Format gezeigt haben, dass serielles Erzählen auch im Dokumentarfilm funktioniert. Damit waren sie natürlich nicht die Ersten, aber sie haben vor Augen geführt, was auch im deutschen TV möglich ist wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Es folgen "24 Jerusalem" und "24h Bayern", nun wird das Konzept für "24h Europe – The Next Generation" noch einmal erweitert. Die am 4. Mai 2019 auf den beteiligten Sendern ausgestrahlte Serie begleitet 60 junge Menschen aus ganz Europa einen Tag lang in ihrem Alltag und setzt kurz vor der Europawahl ein Zeichen. Im Gespräch erzählen Heise und die künstlerische Leiterin Britt Beyer davon, wie sie passende Protagonisten gefunden haben, wie sie dramaturgisch beim Erzählen vorgegangen sind und lassen auch durchblicken, welche seriellen Vorbilder sie – bewusst und unbewusst – beeinflusst haben.
Premiere: Endlich, das Serienreif Live-Debüt an der Master School Drehbuch! Als erster Gast in der Reihe erzählt Constantin Lieb, Headautor der 6-teiligen Miniserie „Eden“ von der außergewöhnlichen Entwicklungsgeschichte der deutsch-französischen Koproduktion für Arte und die ARD über die Flüchtlingssituation in Europa und wie es dazu kam, dass er als junger Autor bereits früh mit Regiegrößen wie Detlev Buck und Dominik Graf zusammengearbeitet hat. Das anregende Gespräch ist zudem auch ein Plädoyer für eine "ganzheitliche Kulturbetrachtung" und ein Hoch auf die Quereinsteiger in der Film- und Medienbranche.
Die Welt der Webserien geht natürlich über die bislang in diesem Podcast besprochenen funk-Serien weit hinaus. Kirsten Loose hat als Autorin für "Lampenfieber" die Festivalwelt und Community der "digital short form series" kennengelernt und mit dem Team einige Preise gewonnen. Auf der anderen Seite ist sie seit vielen Jahren Creative Producerin, Dramaturgin und Autorin der "Lindenstraße", einer der gesellschaftlich wichtigsten Serien der deutschen TV-Geschichte, die von der ARD 2020 nach mehr als 34 Jahren eingestellt wird. Um beide Formate geht es in dieser Folge – und weil die Hauptfigur in "Lampenfieber" halt homosexuell ist, sprechen wir auch darüber, ob Webserien den Macher*innen mehr Möglichkeiten eröffnen, von LGBT-Menschen und ihren Geschichten zu erzählen als es bisher im Fernsehen der Fall ist.
Tyron Ricketts war Rapper und TV-Moderator und ist seit 25 Jahren Schauspieler in deutschen und internationalen TV- und Kinoproduktionen. 2018 hat er die Produktionsfirma Panthertainment gegründet, die es sich zum Ziel gesetzt hat, Diversität als Normalität im deutschen Fernsehen, Streaming- und Filmmarkt zu etablieren und People of Color unabhängig von ihrer Hautfarbe, zum Teil der Geschichten zu machen. Weg vom Objekt, hin zum Subjekt einer Story. Im Gespräch erzählt der Sohn einer Österreicherin und eines Jamaikaners von seinen Erfahrungen als Schauspieler im Deutschland und von den Chancen, die er auf dem veränderten Markt für den Ansatz von Panthertainment sieht. Hier sind es vor allem die neuen Streamingdienste und Pay-TV-Anbieter, in die er seine Hoffnung setzt, doch Ricketts ist es auch wichtig, eine Veränderung in der traditionellen deutschen Fernsehlandschaft zu bewirken.
Mit der Impro-Mockumentary-Serie "Andere Eltern" hat Filmemacher Lutz Heineking, jr. die zweite Eigenproduktion von TNT Comedy miterfunden und inszeniert. Es geht um Helikoptereltern im Kölner Stadtteil Nippes, die zusammen eine Kita gründen wollen und wird damit auch zum Generationenportrait und einer Gesellschaftssatire. Um dieser Idee möglichst nah zu kommen, haben Heineking und sein AutorInnen-Team zwar Rahmenhandlung, Figurenentwicklungen und Storybögen vorgegeben, ansonsten hat er sein großes Darsteller-Ensemble am Set aber hauptsächlich improvisieren lassen. Im Serienreif-Gespräch erzählt er von seiner Ursprungsidee und was hinter dem Titel steckt, der Entwicklung und Umsetzung der Serie und natürlich auch ein bisschen über den Status Quo des Humor-Standorts Deutschland.
Im Zuge der Neuen Deutschen Serienwelle sind AutorInnen hierzulande gefragt wie nie zuvor. Das bekommen auch die Produktionen zu spüren, an die man bei dem Thema nicht zuerst denkt, nämlich die täglichen Serien wie "Gute Zeiten Schlechte Zeiten". Weil deren AutorInnen mit Erfahrungen beim Geschichtenerzählen aber plötzlich in der Branche hoch im Kurs stehen und abgeworben werden, ist man dort dringend auf der Suche nach neuen Talenten. Die UFA Serienschule soll ein Weg sein, um Neu- und Quereinsteigern die Möglichkeit zu geben, sich in vier Monaten mit dem Job von Storylinern vertraut zu machen und anschließend direkt in die tägliche Serienproduktion einzusteigen. Dominique Moro ist zusammen mit Petra Koller die Leiterin der neuen Serienschule der UFA. Sie erzählt von der Idee, die dahintersteckt und welche Möglichkeiten für die Absolventen dieses SerienschreiberInnen-Schnellkurses ergeben können.
Wer kümmert sich eigentlich darum, dass die Musik in einer Serienproduktion auch stimmt und stimmig ist, dass sie den Figuren entspricht und nebenbei auch etwas über die Handlung erzählt? Menschen wie Sabine Steyer-Violet, die als Music Supervisorin, u.a. für den Soundtrack zur ZDF-Serie „Bad Banks“ gesorgt hat. Wobei dieser Job eher zu ihren Nebentätigkeiten zählt. Aber genau deshalb ist es so interessant mehr darüber zu erfahren. Ansonsten ist Steyer-Violet hautsächlich Autorin – zum Beispiel für die neue TNT Comedy-Serie „Andere Eltern“ oder die NBC Deutschland-Produktion „Culpa“ – und Creative Producerin, als die sie aktuell an der kommenden Netflix-Miniserie „Unorthodox“ der „Deutschland 83“-Erfinderin Anna Winger mitarbeitet oder der, sich ebenfalls noch in Entwicklung befindenden Comedyserie „Die Ich-Etage“. Von Außen mögen die vielen Baustellen, auf denen sie sich bewegt, vielleicht ein wenig unübersichtlich wirken, doch Sabine Steyer-Violet hat eine ziemlich gute Übersicht über die derzeitige Entwicklung der Serienbranche in Deutschland und kann natürlich auch so manches zum Lieblingsthema der deutschen Serienentwicklung berichten: dem Writer’s Room.
Seit über 25 Jahren arbeitet Claus Rudolf Amler in der Film- und Fernsehbranche als Szenenbildner. Für seine Arbeit bei "Das finstere Tal" hat er 2014/15 sowohl den Deutschen, Österreichischen und Europäischen Filmpreis erhalten. Zwischen 2007 und 2010 prägte er, in enger Zusammenarbeit mit dem Serienschöpfer und -Autor Orkun Ertener die ZDF-Serie "KDD – Kriminaldauerdienst", die eine frühe Vorreiterrolle in der deutschen Serienentwicklung einnimmt. Aktuell hat er die ersten beiden Staffeln der populären und international gepriesenen TNT-Serienproduktion "4 Blocks" über einen kriminellen arabischen Clan in Berlin-Neukölln mitgestaltet.
"Bad Banks" – "4 Blocks", Staffel 2 – "Deutschland 86" – "Beat" – "Das Boot" – "Dogs Of Berlin": Was waren die großen deutschen Serien des Jahres? Was hat überzeugt, was hat enttäuscht und wer schaut überhaupt deutsche Serien (und wo eigentlich)? Im großen Serienreif-Podcast-Jahresrückblick hilft Film- und Serienexpertin Jenny Jecke bei der Einordnung der diesjährigen Serienproduktionen aus Deutschland. Wie hat sich alles entwickelt, nachdem "Babylon Berlin" und "Dark" weltweit Beachtung finden und für Begeisterungsstürme gesorgt haben? Und – ist es nun toll oder schlecht, wenn Netflix gleich sieben neue deutsche Serienprojekte für die nächste Zeit angekündigt hat? Auch in dieser Folge: Die Auflösung zur Serienreif-Abstimmung über die deutsche Serie des Jahres, ein Gruß an die enthusiastischen Fans von "Druck", kleine Ausflüge zu "Pastewka" und "You Are Wanted, Staffel 2" sowie ein unmittelbarer Faktencheck (damit ihr es nicht machen müsst).
Das Konzept ist einfach: Snackable Books wollen die Serienideen aus Deutschland erzählen, die es – aus welchen Gründen auch immer – nie auf die Bildschirme geschafft haben. Dass es hiesigen Drehbuchautoren lange Zeit alles andere als leicht hatten, originelle Stoffe bei den Fernsehsendern unterzubekommen, ist bekannt. Wer weiß, vielleicht haben wir das deutsche Pendant zu "Mad Men" oder "Breaking Bad" ja genau deswegen verpasst? Und klar, da derzeit mehr Serienstoffe denn je gesucht werden, bleiben auch da sicher viele Geschichten auf der Strecke, die es wert wären, für ein Publikum erzählt zu werden. Wenn es nach Marco Klingspohn und Marcus Meyer geht, erhalten diese Stories bald eine zweite Chance.
Als Comedy-Autor hat Thomas Rogel schon früh für TV-Formate wie "Die Harald Schmidt Show", "Freitag Nacht News" und "Switch Reloaded" geschrieben , mittlerweile ist er seit acht Jahren fester Bestandteil des Teams um Oliver Welke in der "heute-show". Mit "Deutsch-Les-Landes" ist nun die erste Serien-Eigenproduktion der Telekom auf dem Streamingportal MagentaTV gestartet, die er als Co-Creator mitentwickelt hat. Daran sieht man wieder einmal, dass sich Weiterbildung lohnt, denn im Podcast-Gespräch erzählt Rogel, wie ihm diese Gelegenheit letztendlich durch eine Zufallsbegegnung in den Schoß gefallen ist, obwohl er bereits seit einigen Jahren daran gearbeitet hat, sich auch als Serienautor zu etablieren. Dass auch sein Pädagogikstudium immer noch nachwirkt, zeigt sich in Rogels Engagement für Nachwuchskreative und seinem Apell #WerdetMentoren #BeMentors
Premiere! Der erste Serienreif-Gast, der sich bei der Vergabe des Emmys – also dem wichtigsten Fernsehpreis der Welt – mit US-Produktionen auf Augenhöhe messen konnte: Edward Berger war dort 2018 für die Miniserie "Patrick Melrose" als Bester Regisseur nominiert. Viele wissen trotzdem noch nicht, dass er ein Filmemacher aus Deutschland ist, der auch bei die AMC-Serie "The Terror" mitgeprägt hat und 2015 den Überraschungserfolg "Deutschland 83", die RTL-Serie, die zwar im deutschen Fernsehen durchfiel, dafür aber international gefeiert wurde und in den USA auf Sundance TV lief. Zehn Jahre her ist mittlerweile seine Mitarbeit an der ZDF-Serie "KDD – Kriminaldauerdienst", bei der man schon damals kurzzeitig das Gefühl hatte, dass man auch in Deutschland neu und aufregend seriell erzählen könnte, bis die Verantwortlichen die Stecker zogen und lieber wieder den narrativen Rückwärtsgang einlegen wollten. In dieser Folge erzählt Berger von seinem Werdegang in der Film- und Fernsehbranche, sowohl in Deutschland als auch den USA und erklärt, warum es nicht seine Arbeit bei "Deutschland 83" war, die ihn für internationale Serienmacher interessant werden ließ, sondern ein kleiner Independent-Film, den hierzulande nur die wenigsten wahrgenommen haben.
Schon wieder eine neue Funk-Serie die zeigt, wie einfach es gehen kann: Sophia Bierend und Lucas Flasch sind zwei der Autoren der Dramedy "Klicknapped", in der ein enttäuschter Fan ein ehemaliges YouTuber-Pärchen entführt, um es wieder zusammenzubringen. So entsteht eine Mischung aus "Saw", "Misery" und Bibi & Julian, aber in Wirklichkeit stand der verstorbene nordkoreanische Diktator Kim Jong-il Pate für die Ursprungsidee, wie die beiden im Serienreif-Gespräch verraten. Irgendwie geht es dann auch noch um Sean Connery, rauchen und essen in Träumen, aber selbstverständlich hauptsächlich um die Entstehungsgeschichte der Serie und die bisherigen Erfahrungen der beiden Macher in der Film- und Serienwelt.
Die ZDF-Serie "Die Protokollantin" mit Iris Berben bringt internationale Standards des seriellen Erzählens ins öffentlich-rechtliche Fernsehen. Autorin und Regisseurin Nina Grosse erzählt von der Entwicklung des Stoffes, der Problematik mit ungewöhnlichen weiblichen Hauptfiguren und dem Status von Regisseurinnen bei großen deutschen Serienproduktionen. Produzent Oliver Berben berichtet, u.a. auch über seine zweite neue Serienproduktion "Parfum" – eine Kooperation von ZDF/ZDFneo und Netflix sowie seiner gefestigten Zusammenarbeit mit Autorinnen und Autoren und führt außerdem eine umstrittene Äußerung aus, die er im Rahmen der Drehbuchautoren-Initiative "Kontrakt 18" über Regisseure gemacht hat.
Was ist mit der fehlenden Folge mit Autor Orkun Ertener (KDD, Die Chefin) passiert? In einer kurzen Sonderfolge erklärt Jens, warum diese Folge leider nicht veröffentlicht werden kann und wann es mit der aktuellen Serienreif-Staffel weitergeht.
Geschichtenerzählen und Dramaturgie gehören zu den Kernthemen, mit denen sich Oliver Schütte seit über 30 Jahren auseinandersetzt. Der Dozent an zahlreichen nationalen und internationalen Filmschulen und Gründer der Master School Drehbuch hat dabei schon früh die neue Welle der US-Serien für sich entdeckt, die als Golden Age Of Televison heute längst zum internationalen Maßstab des seriellen Erzählens geworden sind. Auch als Podcaster gehört er zu den Vorreitern in Deutschland. Zusammen mit Frank Zeller spricht er bei „Stichwort Drehbuch“ für den Verband Deutscher Drehbuchautoren seit 2008 mit Drehbuchautoren über ihre Arbeit. SERIENREIF nimmt seinen Band „Fernsehen ist tot – es lebe das Geschichtenerzählen“, mit dem Schütte einen Ausblick auf die Film- und Serienlandschaft der Jahre 2020 und 2025 wagt, zum Anlass, um mit ihm ein ausführliches Gespräch über die allgemeine Entwicklung der Serien in den vergangenen zwei Jahrzehnten zu führen und mehr über seine Einschätzungen des aktuellen deutschen Serienmarkts zu erfahren.
Mit der Adaption der norwegischen Jugendserie "Skam" unter dem Titel "Druck" hat funk ein enorm erfolgreiches Format nach Deutschland gebracht, das eine weltweite Fangemeinde hinter sich hat. Im Serienreif-Gespräch erzählt die Regisseurin Pola Beck von den Herausforderungen des Castings und der Umsetzung, die eine parallele Bespielung der Social-Media-Kanäle beinhaltet, von ihrer Arbeit mit den jungen Schauspielern, den Erwartungshaltungen und Reaktionen der Fans und der geplanten Zukunft der Serie.
Stefan Barth schreibt seit über zwanzig Jahren Drehbücher für deutsche Serien und Filme und ist dabei vor allem auf Action und Humor spezialisiert. Dass er als Autor seit Ende der 1990er Jahre zumindest auch hin und wieder seine Liebe zu Genrestoffen ausleben konnte, hat der gebürtige Hagener vor allem den Privatsendern zu verdanken, die in dieser Zeit massiv in die Produktion von fiktionalen Stoffen eingestiegen sind und den Zuschauern damit das bieten wollten, was diese bei den alteingesessenen Sendern nicht sehen konnten. Das Prinzip wirkt vertraut. Heute gehören die Privatsender längst zum TV-Establishment und sind vergleichsweise brav und vorhersehbar geworden, dafür sind es Serien im Pay-TV und auf den Streaming-Plattformen, die sowohl für die Zuschauer als auch für ihre Macher aufregend und anders sind. Und so hofft auch der etablierte Drehbuchautor auf neue Möglichkeiten, um seine Stoffe umzusetzen, die er bislang höchstens in Romanform veröffentlichen konnte, weil sie für die hiesige Branche einfach zu aufwendig oder ungewöhnlich waren.
Mit "About:Kate", über die, im Bewusstseins-Strom der sozialen Medien hängengebliebene Endzwanzigerin Kate Harff, die sich zum Jahreswechsel selbst in die Psychiatrie einweist, hat Janna Nandzik einen der wenigen deutschen Serien-Lichtblicke aus dem Jahr 2013 zu verantworten. Die Autorin und Regisseurin hat zuvor bereits lange mit Christian Ulmen zusammengearbeitet und als stellvertretende Geschäftsführerin von Ulmen Television, u.a. auch "Die Snobs – Sie können auch ohne dich" erfunden. Bei Ulmens gerade veröffentlichter zweiten Staffel der maxdome-/ProSieben-Serie "jerks." hat sie ebenfalls an den Büchern mitgearbeitet. Hier spricht sie über ihre Erfahrungen in der deutschen TV- und Serienbranche, neue Erzählformen sowie ihre Vorliebe für skurrile und etwas abseitige Themen und Charaktere.
Mit der Coming-of-Age-Serie "Girl Cave" für funk, über drei Schülerinnen auf dem Land und ihrem Weg zum Erwachsenwerden, haben Produzent Memo Jeftic und sein Team 2017 eine bezaubernd-nerdige Geschichte mit Indie-Charme erzählt, die leider nicht über die erste Staffel hinausgekommen ist. Im Gespräch erzählt der ehemalige Redakteur von "Pixelmacher", dem Magazin für Videospielkultur auf 3Sat von seiner Serienidee, den inhaltlichen und ästhetischen Vorbildern sowie den knallharten Kriterien, wenn es um die Weiterführung eines solchen Formates geht. Das führt unweigerlich zu einer Diskussion über seine Einschätzung der Serienlandschaft in Deutschland und die Zukunft und Möglichkeiten von YouTube-/Webserien im Speziellen.
Mit ihrer Podcast-Serie "Dunkle Heimat" für Antenne Bayern haben Nilz Bokelberg, Berni Mayer und die Produzentin Maria Lorenz einen echten deutschen True-Crime-Hit im Stile von "Serial" und "Making A Murderer" gelandet. Es geht um einen fast einhundert Jahre alten Mordfall in Oberbayern, bei dem, auf dem Einödhof Hinterkaifeck, in der Nacht vom 31. März auf den 1. April 1922 sechs Menschen brutal getötet wurden. Bis heute sind die mysteriösen Umstände dieses Verbrechens ungeklärt und beschäftigen immer noch zahlreiche Hobby-Kriminologen, Journalisten und Autoren. 2009 wurde der Fall auch zur Vorlage des Kriminalfilms "Tannöd", der auf dem Roman der Schriftstellerin Andrea Maria Schenkel basiert. Wie ist das Team von "Dunkle Heimat" damit umgegangen, dass sich mit diesem Fall bereits so viele Medien beschäftigt haben und immer noch beschäftigen? Was hat sie an dieser besonderen Umsetzung des Sujets als Podcast-Serie gereizt? Wie sind sie bei der Entwicklung des Stoffes vorgegangen und welche Erfahrungen haben sie gemacht? Im Gespräch erläutern Moderator und Autor Nilz Bokelberg und Erzähler Berni Mayer die Entstehungsgeschichte zu "Dunkle Heimat" und die Gedanken, die sie sich nun über die angekündigte zweite Staffel der Serie machen.
Nach dem Erfolg von "4 Blocks", wagt sich nun auch der TNT Deutschland-Geschwistersender TNT Comedy an die erste eigene Serienproduktion. Die von Autor Benjamin Gutsche erfundende und im Writer's Room entwickelte bitterböse und schwarzhumorige Geschichte von "Arthurs Gesetz", weiß zudem mit der Verpflichtung von drei der bekanntesten deutschen DarstellerInnen in äußerst ungewöhnlichen Rollen beeindrucken: Jan Josef Liefers, Martina Gedeck und Nora Tschirner sind darin in einer morbide-skurrillen Story unter der Regie von Christian Zübert ("Lammbock") zu sehen. Im spontanen Gespräch auf der Berlinale erzählt Benjamin Gutsche von der Idee zur Serie, der Entwicklung zusammen mit dem Sender und der Zusammenarbeit mit dem Regisseur und den prominenten Schauspielern in – für sie – äußerst ungewöhnlichen Rollen.
Für ihr Abschlussprojekt im Studiengang "Serien Producing" an der Filmakademie Baden-Württemberg, hat sich Helena Hofmann vor eine besondere Herausforderung gestellt: Sie möchte eine eigene Folge einer Multi-Camera-Sitcom vor Live-Publikum entstehen lassen, ganz nach dem Vorbild der vielen erfolgreichen US-Serien wie "Friends", "Two And A Half Men" oder "The Big Bang Theory", die auch deutsche Zuschauer kennen und lieben. Hierzulande wird diese spezielle Form der Comedyserie – bis auf wenige Ausnahmen – jedoch äußerst selten produziert – und gerade das macht den Reiz des Projektes "Zum Goldenen Lama" aus. Zusammen mit ihren Autorenkollegen Andrej Sorin und Peter Furrer berichtet Hofmann über die Idee zum Projekt, die Entwicklung des Stoffes, die Vorbereitungen für den großen Aufzeichnungstag, die Zusammenarbeit mit "Stromberg"-Autor Ralf Husmann und die begleitende Crowdfunding-Kampagne zur Produktion.
2018 starten gleich drei neue Serien, an denen die Autorin Jana Burbach mitgearbeitet hat. Für das ZDF hat sie im Writer's Room von "Bad Banks" zusammen mit Oliver Kienle und Jan Galli den 6-teiligen Banken- und Finanz-Thriller geschrieben: eine der größten deutschen Serien des ersten Halbjahres, die von Regisseur Christian Schwochow mit Paula Beer und Desirée Nosbusch in den Hauptrollen inszeniert wurde. Kurze Zeit später startet ihre Comedy-Webserie "Just Push Abuba", über eine hippe internationale Berliner-WG, die ihre Wohnung in ein Airbnb-Hotel verwandelt, und voraussichtlich im zweiten Halbjahr wird dann die komödiantische Anwaltsserie "Die Heiland: Wir sind Anwalt", über eine blinde Anwältin und ihre chaotische Assistentin in der ARD zu sehen sein.
Für die TV-Saison 2017/2018 hat RTL sechs neue eigenproduzierte Serien angekündigt und entwickelt zahlreiche weitere Stoffe. Nach "Bad Cop" sind nun gerade "Sankt Maik", "Beck Is Back" und "Beste Schwestern" angelaufen, es sollen noch "Jenny - echt gerecht" und "Lifelines" folgen. Was steckt hinter dieser "Serien-Offensive" und welche Ziele verfolgt der Kölner Privatsender mit den Eigenproduktionen? Im Gespräch mit RTL-Fiction-Chef Philipp Steffens geht es dabei natürlich auch um den Einfluss der Quote, um Sehgewohnheiten der Stammzuschauer und die Frage, den überraschenden Erfolg der Sitcom "Magda macht das schon" ob es nach den eher enttäuschenden Zuschauerzahlen der gefeierten Spionageserie "Deutschland 83" auch weitere große Prestigeprojekte dieser Art geben wird.
In Teil 2 des großen Finales zum deutschen Serienjahr 2017 erklärt Serienjunkies.de-Geschäftsführerin Hanna Huge, was sie von den Entwicklungen des Jahres hält und was man im nächsten Jahr erwarten kann. Es geht u.a. um "Jerks", "You Are Wanted", "Babylon Berlin", "4 Blocks", "Das Verschwinden", "Club der roten Bänder", "Dark", "Das Boot", "8 Tage" und ein sich immer wieder füllendes Whiskey-Glas.
Zum großen Finale des deutschen Serienjahres gibt's eine Doppelfolge. In Teil 1 zieht Serienexpertin Ulrike Klode (DWDL.de, Seriendialoge, Seriensprechstunde) ihr Fazit zum deutschen Serienjahr 2017, spricht über ihre neuen deutschen Lieblingsserien und ihre Erwartungen an 2018. Dabei geht es u.a. um "Babylon Berlin", "4 Blocks", "Das Verschwinden", "Dark" und "Hindafing". Der zweite Teil erscheint zeitgleich.
Annette Hess gehört zu den profiliertesten und einflussreichsten Serienautoren Deutschlands. Ihre, 2010 erstmals ausgestrahlte Serie "Weissensee" war eine der wenigen neuen Serienproduktionen der letzten zehn Jahre, die es geschafft hat, sowohl Kritikerliebling zu werden als auch über die Jahre hinweg ein Millionenpublikum zu überzeugen. Mit "Ku'damm 56" hat sie für das ZDF 2016 ähnlich erfolgreich die Geschichte um eine Tanzschule und den jugendlichen Aufbruch dreier Schwestern im Berlin der 1950er Jahre erzählt, die 2018 als "Ku'damm 59" fortgesetzt wird. Aktuell arbeitet sie außerdem an einer Serienadaption des internationalen Bestsellers "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" von 1978. Der Serienreif-Podcast hat sie während der Vorbereitung und Recherche für das neue Projekt getroffen und mit ihr über ihre Arbeit, traumatische Erfahrungen in der Serienvergangenheit, den aktuellen Serienboom in Deutschland und ihren ungewöhnlich starken Status in der Serienlandschaft gesprochen.
Mit ihrer Adaption eines katalanischen Serienvorbilds haben die beiden Kölner Autoren Arne Nolting und Jan Martin Scharf 2015 für die erste fiktionale Eigenproduktion von VOX für einen Überraschungshit gesorgt. In "Der Club der roten Bänder" erzählen sie sowohl dramatisch als auch komisch von den Erlebnissen einer Gruppe schwerkranker Jugendlicher in einem Krankenhaus und überzeugten damit Kritiker und Publikum gleichermaßen. Auch mit ihrer Mystery-Serie "Weinberg" für TNT Serie konnte sich das kreative Duo abseits der gewohnten Pfade hierzulande austoben. Da erscheint es zunächst überraschend, dass sich Nolte und Scharf ihre ersten Spoiler im Seriengeschäft beim RTL-Action-Flagschiff "Alarm für Cobra 11" verdient haben. Im ausführlichen Gespräch mit "Serienreif" erzählen sie, warum das für ihre Entwicklung wichtig war und wie sie seit mittlerweile zwei Jahrzehnten zusammenarbeiten.
Im Mittelpunkt der ZDFneo-Serie „Bruder – Schwarze Macht“ steht die deutsch-türkische Polizistin Sibel (Sibel Kekilli), die ihren Bruder (Yasin Boynuince) vor dem endgültigen Abrutschen in die radikal islamistische Szene retten will und dabei selbst in Konflikt mit ihrer Rolle in der Gesellschaft kommt. Ipek Zübert ist Teil des Autorenteams der vier Folgen und spricht mit „Serienreif“ über die Notwendigkeit, mehr Geschichten aus der Perspektive von Minderheiten zu erzählen sowie über Stereotype, Vorurteile und Schubladendenken.
Seit Mitte der 1990er Jahre gehört Hans-Christian Schmid mit Filmen wie „Nach Fünf im Urwald“, „23 – Nichts ist so wie es scheint“, „Crazy“ und „Requiem“ zu den wichtigsten deutschen Filmregisseuren der Gegenwart. Fünf Jahre nach seinem letzten Kinofilm „Was bleibt“ widmen er und sein Co-Autor Bernd Lange sich mit „Das Verschwinden“ nun dem Format der Mini-Serie. In acht Folgen und einer Laufzeit von insgesamt sechs Stunden, schickt er seine Hauptdarstellerin Julia Jentsch auf die Suche nach ihrer verschwunden Tochter und macht sie zur Grenzgängerin zwischen der vermeintlichen Idylle ihres niederbayerischen Dorfes und einer vom Handel mit Crystal Meth geprägten Zwischenwelt auf dem benachbarten tschechischen Territorium. Mit „Serienreif“ spricht der Regisseur über die Hintergründe der Produktion und die Herausforderungen, mit denen er sich als Serienschöpfer konfrontiert sah.
Mit "Babylon Berlin" haben Tom Tykwer, Achim von Borries und Henk Handloegten das größte deutsche Serienprojekt aller Zeiten umgesetzt. Auf Grundlage der erfolgreichen Gereon Rath-Reihe des Autors Volker Kutscher haben sie für fast 40 Millionen Euro das Berlin der Weimarer Republik wiederauferstehen lassen. Einmalig ist auch die erste Zusammenarbeit zwischen dem Pay-TV-Sender Sky Deutschland und der ARD, die das Projekt gemeinsam finanziert haben. Dieses Mal spricht "Serienreif" mit den Produzenten der Serie und Hauptdarsteller Volker Bruch über die Hintergründe der Entstehung und ihre Arbeit am derzeit wohl spektakulärsten deutschen Serien-Event.
Zum großen Staffelfinale hilft Autor Stefan Stuckmann dabei, ein Zwischenfazit zum ersten deutschen Serienhalbjahr 2017 zu ziehen und gibt nebenbei einen Einblick in seine Arbeit an der Zweiten Staffel der Polit-Comedyserie „Eichwald, MdB“, die er gerade für das ZDF vorbereitet. Stuckmann erzählt auch, warum er, trotz der Popularität seiner „Stromberg“-Parodie „Obersalzberg“ in „Switch reloaded“ auf ProSieben seine Sitcom-Konzepte erst einmal in der Schublade lassen musste und wie ihm seine Arbeit für die „heute-show“ im ZDF schließlich die Türen öffnete, um seine eigene Serie als Showrunner zu realisieren. Außerdem geht es um das leidige Thema der Sendeplätze, die Frage nach der Zukunft eines linearen TV-Programms, Writer’s Rooms in Deutschland und den USA, um Mike Krüger und Thomas Gottschalk und vieles mehr.
Drehbuchautor Mark Wachholz sagt von sich selbst, er schreibe die Film- und Serienstoffe, die in Deutschland keiner macht, denn er entwickelt Genrefilme- und Serien, zum Beispiel Science-Fiction-, Horror- und Fantasygeschichten. Außerdem ist er Storyconsultant und hat zusammen mit Katti Jisuk Seo die tolle Analyse „Fussball, Storytelling und der deutsche Film“ veröffentlicht. Als ehemaliger Redakteur für das Rollenspiel-Universum von „Das schwarze Auge“ (DSA) kann er außerdem erklären, warum es den beiden Showrunnern von „Game Of Thrones“, David Benioff und D.B. Weiss, höchstwahrscheinlich geholfen hat, dass sie jahrelang Erfahrung als Rollenspieler gesammelt hatten, bevor sie die Mammut-Aufgabe der Adaption von George R.R. Martins Romanen für die HBO-Serie angenommen haben.
Mit „Culpa“ stellt nun auch der deutsche Pay-TV-Sender 13th Street seine erste Serieneigenproduktion vor und hat dabei die kreative Verantwortung in die Hände des Showrunners, Headautoren und Regisseurs Jano Ben Chaabane gelegt, der zusammen mit Produzentin Laura Bull und ihrer gemeinsamen Produktionsfirma Readymade films die vier Folgen des ambitionierten Projektes umgesetzt hat. Für beide ist es ihr erstes fiktionales Serienprojekt, doch Bull und Chaabane haben bereits jahrelange TV-Erfahrung, und besonders durch ihre Mitarbeit an zahlreichen Produktionen von Klaas Heufer-Umlauf und Joko Winterscheidt (MTV Home, neoParadise, Circus HalliGalli, Duell um die Welt..) bewiesen, dass sie für vieles, aber ganz sicher nicht für langweiliges 08/15-Programm stehen.
Die Gangsterserie „4 Blocks“ um einen arabischen Familienclan in Berlin-Neukölln ist die wohl größte Überraschung in der ersten Hälfte des Serienjahres 2017. Dass sich dafür ausgerechnet der kleine Pay-TV-Sender TNT Serie verantwortlich zeichnet, ist kein Zufall: Bereits seit 2012 hat man in München kontinuierlich auf diesen Erfolg hingearbeitet und schon für die Vorgängerproduktionen „Add A Friend“ und „Weinberg“ Auszeichnungen und viel Lob erhalten. Im Serienreif-Gespräch erläutert die Programmchefin Anke Greifeneder ausführlich die Hintergründe der Produktionen, die Zusammenarbeit mit den Autoren und Produzenten und die grundlegende Philosophie des Senders, wenn es um Eigenproduktionen geht.
Im Herbst startet mit „Babylon Berlin“ die bislang aufwändigste und teuerste Serienproduktion aus Deutschland, basierend auf den Bestsellern des Autors Volker Kutscher. Arne Jysch kann die jahrelange Arbeit, die Regisseur Tom Tykwer in die Adaption der Romanvorlage gesteckt hat sehr gut nachvollziehen, denn der Storyboarder und Comiczeichner hat „Der nasse Fisch“, das erste Buch der Reihe, als gelungene Graphic Novel umgesetzt und spricht in der vierten Folge über visuelles Erzählen, Dramaturgie und Recherche.
Für die dritte Folge von Serienreif erzählt Redakteurin Lina Kokaly die Entstehungsgeschichte der Funk-Serie „Wishlist“, die in diesem Jahr bereits mit dem Deutschen Fernsehpreis und dem Grimme-Preis ausgezeichnet wurde und beweist, dass im öffentlich-rechtlichen Rundfunk auch ganz neue Produktionswege möglich sind.
In der zweiten Ausgabe von Serienreif spricht der Drehbuchautor Alexander Lindh über seine Erfahrungen im Writer's Room – bei seinen Anfängen für die älteste deutsche Daily Soap "Gute Zeiten, schlechte Zeiten", beim internationalen Studiengang "Serial Eyes" in Berlin oder bei den Serien "Armans Geheimnis" und "Culpa".