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In den 1960er-Jahren kam im Musikbetrieb ein neuer Künstlertyp auf: Frauen mit selbst geschriebenen Songs. Die Bedeutung dieser Wegbereiterinnen wird erst heute sichtbar – im Zeitalter weiblicher Popstars wie Taylor Swift, Lady Gaga oder Beyoncé. Decker, Jan www.deutschlandfunkkultur.de, Lange Nacht
Vor zehn Jahren gründete Hartmut Welscher das Online-Magazin für klassische Musik „VAN“, dessen Chefredakteur er bis heute ist. Wie etabliert man ein Klassik-Online-Magazin? Und wann ist man damit erfolgreich? Was waren Meilensteine der vergangenen zehn Jahre? Wie steht es um den Musikjournalismus und wo liegen aktuelle Herausforderungen für den klassischen Musikbetrieb?
Der New Yorker Komponist, Theoretiker und Kurator George Lewis ist ein Wegbereiter in der Dekolonisation der zeitgenössischen Musik. 1952 geboren öffnete er seit den achtziger Jahren den Blick auf postkoloniale Strukturen im klassischen Musikbetrieb. Pionier der interaktiven Computermusik dreht sich sein kompositorisches Werk um Technologie, Improvisation, Race und Identity. Interdisziplinäre Kompositionen, interaktive Musikvideos oder intermediale Installationen gehören genauso sehr dazu, wie Werke für Kammermusik, grosses Orchester oder Oper, meist in Kombination mit Computer und Improvisation. Seit 2004 Professor an der New Yorker Columbia University, trägt Lewis mit Texten wie seiner Handlungsanweisung «Acht schwierige Schritte zur Dekolonisation Neuer Musik» oder «Composing while black – afrodiasporische Neue Musik heute» laufend zur Erweiterung der weiss dominierten Musikgeschichte bei, hin zu einer globaleren Perspektive. George Lewis im Gespräch zu seinem Werk, zu Dekolonisation der zeitgenössischen Musik und zur Musikavantgarde der Afrodiaspora. Erstausstrahlung: 09.08.2023
Am Nachmittag einfach mal einen Podcast in der Elphi aufnehmen zu können, ist ein echtes Privileg – da sind sich die 16-jährigen Schülerinnen Lara und Pia einig. Die beiden sind in der 30. Folge des Podcasts »Elbphilharmonie Kopfhörer« zu Gast und machen sich zusammen mit Moderatorin Anne Gedanken über Privilegien, aber auch Benachteiligungen und Diskriminierungen, die im Alltag begegnen. Genau diese Themen spielen auch im Schulkonzert »Chineke Orchestra« am 12. November im Kleinen Saal eine wichtige Rolle. Wie genau, erfahren Lara und Pia durch ein Gespräch mit der Geigerin Betania vom Chineke! Orchestra, das mehr Diversität in die Klassikwelt bringen möchte. Sie tauschen sich über ihren ganz persönlichen Weg zu klassischer Musik aus, über Ziele des Orchesters, die bereits erreicht wurden oder noch bevorstehen, sowie Möglichkeiten, sich im klassischen Musikbetrieb nicht ausgeschlossen, sondern aufgehoben zu fühlen. Großartige Musik außerhalb des Kanons wird auch in den »Kopfhörer Tipps« von den Schülerinnen präsentiert. Außerdem kann wieder gerätselt werden: Beim Kopfhörer-Quiz zum Thema Privilegien und Rassismus.
Mit Antonín Dvořáks Cellokonzert ist sie – als Tochter zweier Cellisten – groß geworden. Jetzt hat die 33-jährige Raphaela Gromes ihre erste Aufnahme dieses Meilensteins der Cello-Litertaur veröffentlicht. An ihrer Seite: das Ukrainische Nationalorchester und dessen Chefdirigent Volodymyr Sirenko. Mehr als eine gute Tat in Zeiten der Krise, findet SWR-Kritikerin Christine Lemke-Matwey. Sie rühmt an der Aufnahme das, was im Musikbetrieb immer seltener zu finden ist: „ehrliches, menschliches Miteinander“.
Florence Price: Sinfonie Nr. 1 e-MollWDR 3 Meisterstücke 18.09.2022 12:44 Min. Verfügbar bis 15.09.2032 WDR 3"Ich habe zwei Handicaps: ich bin eine Frau und in meinen Adern fließt schwarzes Blut", beschrieb Florence Price ihre Rolle im amerikanischen Musikbetrieb. Geschafft hat sie es trotzdem: 1933 wurde ihre 1. Sinfonie in Chicago als erstes großes Werk einer schwarzen Komponistin von einem renommierten Orchester uraufgeführt. Von Marting Zingsheim.
Anschließend an das Podcast-Gespräch über Kulturmarketing mit Louise Engel gibt in dieser Folge Theresia Thamm, Referentin der Dresdner Philharmonie, einen Impuls, wie Konzerte im klassischen Musikbetrieb neu gedacht und vermarktet werden können. Dies verdeutlicht sie am Beispiel des Kurzkonzert-Formats „abgeFRACKT“ der Dresdner Philharmonie. Durch dieses Format ist es der Philharmonie erfolgreich gelungen, eine junge Zielgruppe anzusprechen und niedrigschwellig in den Konzertsaal zu begleiten, ohne das Kernprodukt - das Konzert eines klassischen Sinfonieorchesters - zu verändern. Vielmehr ist es die Anpassung der Rahmenbedingungen, Vermarktungsstrategien und digitale Aufbereitung an eine junge Zielgruppe, die in dieser Konzertreihe neu gedacht wird. Mehr zum Kurzkonzert-Formats „abgeFRACKT“ findet du hier: https://www.dresdnerphilharmonie.de/de/konzerte-tickets/abgefrackt/ Dir hat diese Folge gefallen? Dann lass es uns über Social Media wissen! Instagram: www.instagram.com/mtpev/ LinkedIn: www.linkedin.com/company/mtp---ma…und-praxis-e.v./ Fotocredit: Timm Ziegenthaler
Wie entscheiden Sie, welche Musik Ihnen gefällt? In der Regel ist es so, dass sich unsere musikalischen Vorlieben und Präferenzen auf bereits bestehendem Wissen entwickeln, auf Forschung und Recherchen von anderen. Wenn sich ein Werk oder eine Komposition im sogenannten Kanon durchgesetzt haben, dann sind sie da und eigentlich auch nicht mehr wegzudenken. Wer aber schreibt diesen Kanon? Welche Leerstellen gibt es, die zu füllen sind? Oder gibt es auch andere Perspektiven auf Musikgeschichtsschreibung? Den Musiker, Musikwissenschaftler, Buchautor Harald Kisiedu bewegen solche Fragen. Seit vielen Jahren beschäftigt er sich mit Komponistinnen und Komponisten afrikanischen Ursprungs, sein Fachgebiet ist also die sogenannte "afrodiasporische Neue Musik". Kisiedu beobachtet im klassischen Musik-Establishment eine Schieflage, zeitgenössische Musik werde als "weißes Feld" konstruiert. Darüber schreibt er in seinem Buch "Composing While Black" und wirbt für ein Umdenken im Musikbetrieb. Harald Kisiedu selbst hat in New York studiert, dort seine wissenschaftliche Laufbahn begonnen, ist als Saxophonist mit legendären Jazzmusikern wie Branford Marsalis, George Lewis oder Henry Grimes aufgetreten. Kisiedu lebt heute in Hamburg, unterrichtete Jazzgeschichte und Musikwissenschaft an Hochschulen in Osnabrück oder Leipzig. Über sein Leben und Werk, über Musik und Jazz spricht er mit Charlotte Oelschlegel in "NDR Kultur à la carte".
Vielleicht ist sie die größte Sopranistin aller Zeiten, die bekannteste ist sie auf jeden Fall. Maria Callas ist „La Divina“ , „die Göttliche“, mit unvergleichlicher Stimme, so intensiv wie ihr viel zu kurzes Leben, nur 53 Jahre alt ist sie geworden. Die Callas ist bis heute die Operndiva schlechthin. Was macht sie so besonders? Was hatte sie, das andere nicht haben? Und wäre die Jahrhundertstimme im modernen Musikbetrieb noch gefragt? Gregor Papsch diskutiert mit Prof. Dr. Arnold Jacobshagen – Callas-Biograf und Musikhistoriker an der Musikhochschule Köln; Bernd Künzig – SWR2 Opernredakteur; Prof. Mareike Morr – Professorin für Gesang an der Hochschule für Musik Freiburg
In dieser etwas kürzeren Folge der Frauen von damals erzähle ich euch von einer Komponistin, die irgendwann die Faxen dicke davon hatte, wie sie im zeitgenössischen Musikbetrieb behandelt wurde. Schließlich hatte Ethel Smyth sich nicht gegen große Widerstände ein Musikstudium erkämpft, um dann privat vor sich hin zu klimpern. Sie wollte komponieren. Und das tat sie. Sie schrieb eine monumentale Messe in D, mehrere Opern, Werke für Orchester, Chor und Kammerensembles - und die Hymne der britischen Frauenstimmrechtsbewegung. Des weiteren erzähle ich euch von ihren Frauennetzwerken und ihrem Kampf für Frauenrechte - und natürlich wird es wie immer auch ein bisschen um Liebe gehen. Werke von Ethel Smyth, die in der Folge genannt werden: Die "Messe in D" (Link geht zu YouTube) Der "March of the Women (Link geht zu YouTube) Zum Weiterlesen: Von Ethel Smyth (Auswahl): Impressions That Remained (2 Bände). London/New York 1919. A Final Burning of Boats. London/New York 1928. Inordinate (?) Affection. London 1936. What Happened Next. London/New York 1940. Auf Deutsch wurden Teile unterschiedlicher Werke von Heddi Feilhaber brillant neu übersetzt und herausgegeben als: Paukenschläge aus dem Paradies. Erinnerungen. Köln 2023. Artikel und Webseiten: Ethel Smyth - Suffragette in München. Artikel der Musikwissenschaftlerin Susanne Wosnitzka Feminale der Musik. Website zu einer Veranstaltung des Zentrums für Kunst und Medien Karlsruhe. ethelsmyth.org. Großartige Ressource zu Leben und Werk der Komponistin (auf Englisch) Folgenbild: Ethel Smyth 1922, Library of Congress LC-DIG-ggbain-33693
Nach langer Podcast-Pause gibt es endlich wieder eine neue Episode! Aufgenommen haben wir sie noch während des Festivals PODIUM Esslingen, gemeinsam mit der Pianistin Josefa Schmidt. Sie beschäftigt sich in mehreren Konzertprogrammen mit Frauen in der Musik und mit einem unpopulären weiblichen Gefühl: der Wut. In dieser Folge besprechen wir persönliche Erfahrungen und aktuelle Studien: Wie steht es um die Gleichberechtigung im klassischen Musikbetrieb? Wenn ihr Fragen und eigene Erfahrungen teilen möchtet, freuen wir uns immer über eine Nachricht an generationeinheit@gmail.com Mehr zum MindMusic-Projekt findet ihr hier: https://mindmusic-projekt.de/ Mehr Informationen zum Podcast unter: www.generationeinheit.de Wir wünschen euch viel Spaß beim Hören dieser Episode! Eure Verena, Josephine und Elisabeth
Die Reise beginnt im Jetzt, aber nicht im Hier - sondern viele 1000 Kilometer entfernt im chinesischen Wuhan. Die Musiker:innen des ORF Radio-Symphonieorchester Wien bereiten sich gerade auf ihr 4. Konzert auf ihrer Chinatournee vor. Das akustische Konzept des Konzertsaals kommt von einem deutschen Ingenieursbüro, auf dem Programm steht Musik aus den USA, der Dirigent und Solist Wayne Marshall stammt aus UK, seine Eltern aus Barbados: Gibt es ein treffenderes Bild für den modernen globalisierten Musikbetrieb? Was ist Musik heute, was gibt es für Praktiken des Hörens und Spielens - und wie war das früher? Wie können wir uns vom "Jetzt" zum diesem "Früher" bewegen? Und gibt es das überhaupt: Ein "Jetzt" und ein "Früher" oder müssen wir dafür nicht viel mehr Musikgeschichten erzählen? Die vierte Staffel von "Warum Klassik?" lief im Herbst 2023 in der Ö1 Reihe "Des Cis" und ist Teil des zeit- und kulturgeschichtlichen Archivs auf oe1.ORF.at.
In Esslingen, abseits der Großstadt Stuttgart gründete der Musikstudent Steven Walter 2009 ein Festival. Damals war noch nicht klar, dass es den klassischen Musikbetrieb ziemlich aufmischen würde. Unter der Leitung von Walters Nachfolger, dem Geiger Joosten Ellée, läuft das Festival seit dem 20. April.
Wo man hinschaut, blüht die Festivalkultur der klassischen Musik und der Oper. Es scheint, als könne der Musikbetrieb ohne die Maßnahmen des Außergewöhnlichen, Exzeptionellen und auch Kostspieligen nicht überleben oder attraktiv bleiben. Wieviel und welches Festspieltheater braucht die Welt jetzt und in Zukunft? Bernd Künzig diskutiert mit Elisabeth Sobotka - Intendantin der Bregenzer Festspiele, Benedikt Stampa - Intendant des Festspielhauses Baden-Baden, Jürgen Otten - Chefredakteur der Zeitschrift Opernwelt
Der Musik-Podcast "Generation Einheit" geht in die zweite Staffel. Und die steht in diesem Jahr unter dem Motto "Vielfalt". Dazu laden wir in jeder Folge spannende Protagonist*innen aus dem klassischen Musikbetrieb ein, die uns zeigen, wie vielfältig eigentlich Vielfalt ist. Zum Auftakt der Staffel geben uns Katharina von Radowitz und Alexander von Nell vom Netzwerk Junge Ohren einen kurzen Überblick über den Status quo: Was verstehen wir eigentlich unter Diversität? Und wo gibt es noch Nachholbedarf? Wenn ihr Anregungen, Lob und Kritik habt, schreibt uns gerne an: generationeinheit@gmail.com Wir haben auch unsere Website überarbeitet und freuen uns über euren Besuch: www.generationeinheit.de Nähere Informationen zum Netzwerk Junge Ohren findet ihr hier www.jungeohren.de Wir freuen uns, dass ihr wieder dabei seid! Eure Josephine, Verena und Elisabeth
Der Konzertveranstalter Peter Harasim organisiert seit über vier Jahrzehnten zusammen mit seinen Kollegen vom Concertbüro Franken den Musikbetrieb in der Metropolregion und weit darüber hinaus. Ein Blick "Backstage" vom "Hirsch" bis zu den großen Festivals im Gespräch mit Günther Moosberger. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
Das Amt des Leipziger Thomaskantors gehört zu den prestigeträchtigsten Positionen im deutschen Musikbetrieb. Seit 2020 darf sich Andreas Reize "Nachfolger von Johann Sebastian Bach" nennen. (Wdh. vom 03.12.2021)
Die Pinakothek der Moderne in München wurde gerade 20 Jahre alt, zeigt die Sammlung als "Mix and Match", und darin erneut Nazikunst. Auch das Puppentheater wurde 1933 bis 1945 gezielt zur Volkserziehung und Propaganda missbraucht. Doch heute verfolgt es andere Absichten. Ein Blick in eine Nische des Kulturbetriebs."Zukunft Pink", "Alles wird gut" oder "Wer hat hier schlechte Laune?" - Die gerade erfolgreichsten Titel im Musikbetrieb folgen in einem möglicherweise sehr kriegerischen und kalten Winter dem Mutmachermodus einer Zarah Leander in der Nazitzeit ("Ich weiß, es wird einmal ein Wunder geschehen")
"Meine Lieder sind Expeditionen ins Bekannte", sagt Bernd Begemann. Der Musiker ist 60 geworden und eine feste Größe im Musikbetrieb – und gleichzeitig ein Geheimtipp. Wie er in die Zukunft blickt, verrät er in der WDR 5 Redezeit. Moderation: Ralph Erdenberger Von WDR 5.
Mit Mitte 20 überlegt sie sich Komponistin zu werden – und jetzt steht ihr Name auf dem Programm der Donaueschinger Musiktage. Ein Ritterschlag für Lula Romero. Die promovierte Komponistin, die erst Kunstgeschichte studiert hat, ist in (mindestens) zwei Welten zuhause: in der Kunst und in der Musik. Ihre theoretischen und praktischen Erkenntnisse beider Disziplinen verdichtet die in Berlin lebende Spanierin zu Raumkompositionen, in denen das Publikum mehr ist als hübsche Deko. Romeros Wunsch: Eine Musik, die neue Möglichkeiten schafft, in der sich jede und jeder einen ganz eigenen Space einrichten kann. Ob mit Flauschsessel oder Poollandschaft: alles möglich. Lula Romero beschäftigt sich mit Feminismus und sozialer Gleichberechtigung. Mit Kristin Amme hat sie darüber gesprochen, wieso der Musikbetrieb diverser werden könnte, wenn sich alle mehr auf den Prozess als aufs Produkt konzentrieren, wie sie durch eine Weltausstellung zur neuen Musik gefunden hat und warum sie lieber mit Klängen kooperiert als sie nur aufzuschreiben.
„Es entsteht viel Power, wenn sich Frauen zusammentun und gemeinsam etwas bewegen wollen“, sagt Hanne Kah. Sie ist Singer-Songwriterin, Bandleaderin und Koordinatorin des Netzwerks musicRLPwomen*. Dieses wendet sich seit nun einem Jahr an Frauen oder sich als non-binär identifizierende Menschen in Rheinland-Pfalz, um sich über die Probleme und spezifischen Herausforderungen in einem noch immer männlich dominierten Musikbetrieb austauschen zu können. In SWR2 spricht Kah über alte Rollenklischees in der Musikbranche, neue Sichtbarkeit auf Bühnen und die konkreten Hilfestellungen des Netzwerks.
Die Migrantengeschichte «Hund Wolf Schakal» von Behzad Karim Khani und die Autobiografie der Sängerin und Gitarristin Judith Holofernes («Wir sind Helden») sind Thema am literarischen Stammtisch im BuchZeichen auf SRF1. Dazu die Schweizerdeutsche Fassung eines Weltbestsellers aus den 50er Jahren. Das Romandebüt «Hund Wolf Schakal» des iranischen Journalisten Behzad Karim Khani, das Nicola Steiner mit in die Sendung bringt, erzählt von einem schwierigen Jungen mit einer schwierigen Kindheit in Berlin. Nach dem Tod der Mutter während der Wirren der islamischen Revolution fliehen Saam und sein jüngerer Bruder mit dem Vater nach Deutschland. Im Immigranten-Milieu Berlin-Neukölln müssen sie eine neue Heimat finden. Dabei lernen die beiden Jugendlichen vor allem schnell die Gesetze der Strasse mit all ihrer Rohheit und Unbarmherzigkeit kennen. Judith Holofernes ist eine der erfolgreichsten deutschen Musikerinnen der vergangenen Jahre. Als Sängerin und Gitarristin der Band «Wir sind Helden» füllte sie Anfang der Nuller Jahre ganze Stadien. Jetzt hat Holofernes eine Autobiographie geschrieben, in der sie ihren Abschied aus dem Musikbetrieb schildert. Das Buch «Die Träume anderer Leute» liest sich als die Geschichte einer Befreiung, findet Katja Schönherr, die das Buch im «BuchZeichen» vorstellt. Der Buchtipp der Woche kommt von Michael Luisier und ist für einmal ein Mundart-Werk: «Der alt Maa und s Meer», Heinz Wegmanns zürichdeutsche Übersetzung der preisgekrönten Erzählung «The old Man and the Sea» von Ernest Hemingway. Behzad Karim Khani: «Hund Wolf Schakal». 288 Seiten. Hanser Berlin, 2022. Judith Holofernes: «Die Träume anderer Leute». 400 Seiten. Kiepenheuer & Witsch, 2022. Ernest Hemingway: «Der alt Maa und s Meer. Züritüütsch vom Heinz Wegmann mit Bilder vo de Verena Pavoni». 120 Seiten. Edition apropos, 2022.
"Ich habe zwei Handicaps: ich bin eine Frau und in meinen Adern fließt schwarzes Blut", beschrieb Florence Price ihre Rolle im amerikanischen Musikbetrieb. Geschafft hat sie es trotzdem: 1933 wurde ihre 1. Sinfonie in Chicago als erstes großes Werk einer schwarzen Komponistin von einem renommierten Orchester uraufgeführt. (Autor: Martin Zingsheim) Von Martin Zingsheim.
«Ich schlafe nur mit einem Auge. Jede volle Stunde nimmt mir mein Diener die Temperatur und tauscht sie gegen eine andere aus.» Sagte Erik Satie. Am 17. Mai jährt sich der Geburtstag des Eigenbrötlers, des Minimalisten zwischen den Stühlen, des Phonometrographen, wie er sich selber mal nannte. «Jeder wird Ihnen sagen, ich sei kein Musiker. Das stimmt. Schon zu Beginn meiner Laufbahn habe ich mich zu den Phonometrographen gezählt. Es macht mir mehr Spass, einen Ton zu messen, als ihn zu hören.» Eine Archivperle heute in der 'Musik unserer Zeit'. Wir wiederholen eine Sendung aus dem Jahr 2015. Eine Sendung über einen der Meistverkannten der Musikgeschichte. Schreck der Grosskritiker. Fussnote im Musikbetrieb? Corinne Holtz begibt sich mit dem Musikwissenschaftler Simon Crameri auf einen Spaziergang durch Leben und Werk des unzähmbaren Einzelgängers. Erstausstrahlung: 15.04.15
"Unterschätzen wir nicht die Stärke der Demokratie!" Das hat Frank-Walter Steinmeier in seiner Rede zur Wahl des Bundespräsidenten im Februar 2022 gesagt. Und das sollten wir auch als Musiker*innen ernst nehmen. Gerade angesichts der aktuellen dramatischen politischen Lage in Osteuropa. In unserer 5. Episode sprechen wir über die Rolle der Musik in unserer Demokratie, über die Vermittlung demokratischer Werte im Instrumentalunterricht und über (un-)demokratische Strukturen im klassischen Musikbetrieb. Nebenbei werdet ihr Zeugen unserer kriminellen Vergangenheit und einer ganz besonderen Liebeserklärung... Wir freuen uns wie immer über euer Feedback, über Kritik (und ja: gerne auch über Lob! ;-)) Schreibt uns an: generationeinheit@gmail.com Oder kontaktiert uns über unsere Website: www.generationeinheit.de UNSERE FRAGE AN EUCH: Welche Rolle spielen Kunst und Kultur in unserer Demokratie? Bleibt zuversichtlich und engagiert! Eure Ena, Eli und Phine
Das Amt des Leipziger Thomaskantors gehört zu den prestigeträchtigsten Positionen im deutschen Musikbetrieb. Jeder Inhaber darf sich "Nachfolger von Johann Sebastian Bach" nennen. Das Aufsehen war groß, als Ende 2020 Andreas Reize in das Amt gewählt wurde. Denn Reize ist der erste Schweizer, der erste Katholik auf diesem Posten, und er hatte bislang mit dem Leipziger Musikleben herzlich wenig zu tun.
Wir - die "Generation Einheit" - sind in Freiheit groß geworden. Politische Unfreiheit kennen wir also nicht persönlich. Wir diskutieren trotzdem in unserer zweiten Podcast-Folge über das Thema FREIHEIT. Wo erleben wir Freiheit im klassischen Musikbetrieb - wie können wir frei musizieren? Wo fühlen wir uns unfrei? Was heißt Kunst- und Meinungsfreiheit für uns (und die 5-jährige Ballett-Ena! :-)) Und wo müssen wir vielleicht unsere individuelle Freiheit zurückstecken? UNSERE FRAGE AN EUCH: Wo erlebt ihr Freiheit beim Musizieren oder beim Musikhören? Schreibt uns eure Antwort, aber auch Kritik und Feedback an: generationeinheit@gmail.com Mehr über unseren Podcast erfahrt ihr auf unserer Website: www.generationeinheit.de Eure Eli, Ena & Phine
Der Dirigent Kent Nagano ist ein Weltbürger im besten Sinn: von Kalifornien aus ging sein Weg über den Atlantik an die Elbe, u.a. als Generalmusikdirektor der Hamburgischen Staatsoper, und vielgefragter Gastdirigent der großen internationalen Orchester. Am 22. November 2021 wird er 70 Jahre alt. Nach wie vor braucht er den wechselseitigen Austausch von Erfahrungen und Mentalitäten für seine Kunst, und behält er einen wachen und kritischen Blick auf den Musikbetrieb.
Die Musikschule Marburg startet durch, ins neue Schuljahr. Mit dem Leiter Eugen Anderer hoffen mehr als 1.200 Schülerinnen und Schüler sowie das rund 60köpfige Lehrerteam darauf, dass ein geregelter Musikbetrieb auch bei anhaltender Coronapandemie möglich ist. Im Gespräch spricht Eugen Anderer über Konzepte, Konzerte und Konzessionen. /ms Im Internet: www.musikschule-marburg.de (Dieser Beitrag steht unter Creative Commons cc-by-nc-sa, Jingle Jonathon, Schnitt Jonathon, im Bild: Treppenkonzert vor der Musikschule, Bildquelle: Musikschule.) Die technische Produktion dieser Podcastfolge wurde finanziell unterstützt vom Fachdienst 41 – Kultur der Stadt Marburg. Vielen Dank. /ms Folge direkt herunterladen
Die Kontrabassistin Chi-Chi Nwanoku setzt sich für mehr ethnische Vielfalt in der klassischen Musik ein und gründete das Londoner Chineke!-Orchester – Europas erstes Sinfonieorchester, in dem zum größten Teil Schwarze und Angehörigen ethnischer Minderheiten spielen. Ihr Ziel: ein Bewusstsein für Minderheiten im klassischen Musikbetrieb zu schaffen, Vorurteile abzubauen und Strukturen aufzubrechen. Ein Porträt über ein Orchester, das ein Zeichen für Diversität setzt.
Alexandre Babel, Perkussionist, Komponist und Kurator, bewegt sich auf Avantgarde-Konzertbühnen, an Jazzfestivals, in Galerien, an Kunstbiennalen. Für ihn gibt es keine Genregrenzen, sondern Menschen, die Musik machen und damit Grenzen überbrücken. Zwischen Berlin und Genf verbindet er klassische Avantgardemusik, Klangkunst, experimentelle Improvisation und Performance. In Werken wie 'music for small audiences' oder 'choeur mixte' erkundet er neue Klänge und setzt sich mit der Rolle der Perkussion im Musikbetrieb auseinander. Als Kurator des Festival 'Les amplitudes' 2020 überspannte er die ganze Stadt La Chaux-de-Fonds mit Musik. Immer geht es ihm dabei auch um Raum, um Visuelles und um Körperlichkeit, um Musik als Kommunikation. Nun erhielt er einen der Schweizer Musikpreise des Bundesamts für Kultur 2021. Ein guter Grund für ein Portrait.
Stargeigerin, bei Anne-Sophie Mutter trifft dieser Begriff wirklich mal uneingeschränkt zu. Seit über 40 Jahren konzertiert sie weltweit, wurde vielfach ausgezeichnet, hat einen unschätzbaren Einfluss auf die Welt der klassischen Musik als Solistin, Visionärin und Förderin des musikalischen Spitzennachwuchses und widmet sich mit großem Einsatz ihren Benefizprojekten. In „Zur Person“ erzählt sie über Triumphe und Krisen, den Musikbetrieb und Persönliches.
Dieter Falk gehört zu den erfolgreichsten und bekanntesten Popmusik Produzenten Deutschlands. Er hat mit Pur und Gitte Hennig gearbeitet, die Platten von Daliah Lavi oder Katja Ebstein produziert. Daher kennen ihn die Älteren. Die Jüngeren eher aus der Zeit, als er in der Jury einer Casting Show saß. Heute dirigiert er große Chöre, die kirchliche Musicals singen. Der Pianist, Jazzmusiker, Komponist und Musikproduzent aus Düsseldorf hat seine Wurzeln nie vergessen. Erste Erfahrungen sammelte er in nämlich der christlichen Musikszene und der ist er bis heute treu. Er schrieb Poporatorien wie "Die 10 Gebote" oder "Luther", an denen tausende Laiensänger mitwirkten und die hunderttausende sahen.
Autor: Schäfer-Noske, Doris Sendung: Kultur heute Hören bis: 19.01.2038 04:14 Berichte, Meinungen, Rezensionen Milo Raus Werk und seine "School of Resistance" an der Berliner Akademie der Künste Israels Kulturszene im Wahlkampf - Wie Benjamin Netanjahu Verbündete aus Kultur- und Musikbetrieb mobilisiert "Der Liebhaber" im Stream - Der neue Tanzabend von Marco Göcke in Hannover "Kino leuchtet. Für dich." - Zum bundesweiten Aktionstag und zur Lage der Kinos Christian Bräuer, Vorsitzender der AG Kino, im Gespräch Am Mikrofon: Doris Schäfer-Noske
Begonnen hat alles im Wohnzimmer. Dort schreibt Alicia Keys als Teenager die Songs ihres berühmten Debuts «Songs in A-Minor». Eine Liedsammlung mit breiter Stilpalette und grosser formaler Verspieltheit. Alicia Keys kommt pianistisch von der klassischen Musik her und ist mit Soul und Funk grossgeworden. All diese Einflüsse lässt sie unbekümmert in ihre Songs einfliessen – und kombiniert sie mit Lyrics über ihr Leben als selbstbestimmte junge Frau in einem New Yorker Problemviertel. «Songs In A Minor» ist zum Neosoul-Klassiker geworden. Ein feministisches Album mit Ausstrahlung in andere Musikgenres. 15 Grammys und 6 Alben später ist die Pianistin, Songwriterin, Sängerin und Produzentin 40 geworden. Annina Salis diskutiert ihr Werk mit Lisa Hoppe. Die Jazzbassistin hat dank Alicia Keys Soul, RnB und später auch indirekt den Jazz für sich entdeckt. Und: sie würdigt die US-Kollegin darüber hinaus als weibliches Vorbild im männerdominierten Musikbetrieb.
Wie lässt sich Musik über die Grenzen von Klassik, Jazz, Rock und Pop hinweg erklären und verstehen? Mit „Listen to this“ liefert der US-amerikanische Musikkritiker Alex Ross eine Antwort auf diese Frage und gibt interessante Einblicke in den vielfältigen Musikbetrieb. Nun ist das Buch in deutscher Übersetzung im Rowohlt Verlag erschienen. Vom Lesesessel aus hat sich Lara Fischer auf eine Reise von Bach bis Radiohead begeben.
„Der Umzug ins Digitale hat gezeigt, wie fantastisch das Analoge ist“, sagt der Komponist Gordon Kampe in der SWR2 Glosse. Änderungen im Musikbetrieb seien angebracht und wichtig, aber bitte nicht unter Zwang. Gordon Kampe erzählt von Musikerinnen und Musikern, die zu virtuellen Quadraten werden und vermisst das Bonbonpapierknistern seiner Sitznachbarin im Konzertsaal.
Isang Enders veröffentlicht seine neue CD "Vox Humana" mit französischer Musik aus vier Jahrhunderten. Im Mittelpunkt steht die Musik von Claude Debussy und Werke, die als Inspirationsquelle für den Komponisten dienten. Im Gespräch mit Ulla Zierau erzählt der Cellist, warum das CD-Programm einem Theaterstück ähnlich ist, was sein Cello von Jean Baptiste Vuillaume aus dem Jahr 1840 so besonders macht und wie sich seiner Meinung nach die Coronakrise auf den zukünftigen Musikbetrieb auswirken wird.
Wir lesen die Autobiografie von Nina Simone „I put a Spell on you“! Was für ein Leben! Ihr Traum als erste schwarze Pianisten in der Welt der klassischen Musik berühmt zu werden, ging leider nie in Erfüllung, da der konservative Musikbetrieb durchdrängt war von rassistischen Strukturen. Also war sie gezwungen Jazzmusik zu spielen und trat […]
In den 90ern etablierte Ipekçioğlu unter ihrem Künstlerinnennamen DJ Ipek tanzbare musikalische Vielfalt im Berliner Nachtleben. Inzwischen ist daraus viel mehr geworden: DJ Ipek setzt sich ein gegen Rassismus und für die Sichtbarkeit von Frauen und queeren Menschen, nicht nur im Musikbetrieb.
Charlotte Seither ist Komponistin und Mitglied im Präsidium des Deutschen Musikrats. Seit Jahren macht sie sich stark für einen höheren Frauenanteil im Musikbetrieb.
Emma Kirkby ist die Grande Dame der Alten Musik. In den 1970er-Jahren ist sie eine der Pionierinnen bei der Entdeckung der Werke von John Dowland und Claudio Monteverdi. Und auch Bach und Händel interpretiert sie damals neu mit ihrem klaren Sopran - ohne viel Vibrato. Emma Kirkby revolutioniert den Musikbetrieb, und das Publikum liebt sie bis heute dafür. Am 26. Februar wird die Sopranistin 70 Jahre alt.
Nach einer Woche mit dem ARD-weiten Themenschwerpunkt "Gerechtigkeit", zieht Kathrin Hasselbeck für BR-KLASSIK ein Fazit: In wieweit kann der Musikbetrieb in seinen unterschiedlichen Facetten gerecht oder ungerecht sein?
Uns ist leider die gute Laune vergangen, denn immer wieder erfahren wir von Homophobie im Kulturbetrieb, also in der Welt, in der alles reflektiert und offen scheint. Und damit wir nicht auch wilde Verurteilungen und Vermutungen vom Stapel lassen, haben wir uns einen tollen Gesprächsgast eingeladen: Dr. Kevin Clarke. Er ist Musikwissenschaftler und Kurator, leitet das Operetta Research Center und arbeitet im Schwulen Museum Berlin. Dort hat er u.a. die Ausstellungen zu Erik Charell (Im weißen Rössl, Der Kongress tanzt) und Siegfried Wagner kuratiert. Artikel, die erwähnt werden: "Der Penis-Protest" (SZ) http://www.sueddeutsche.de/muenchen/umstrittenes-werbeplakat-der-penis-protest-1.3877400!amp?__twitter_impression=true "Was finden Homosexuelle an der Oper so toll?" (FAZ) http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buehne-und-konzert/was-finden-homosexuelle-an-der-oper-so-toll-14419197.html "Ich hab ja nichts gegen Schwule, aber" (Nollendorfblog) http://www.nollendorfblog.de/?p=7074 "Queere Wunder und Inkompatibilitäten des bayerischen Musik- und Politiklebens – Kommentar zu Äusserungen von Dr. Thomas Goppel, CSU-Politiker und Präsident des Bayerischen Musikrats" (BBoM) http://blogs.nmz.de/badblog/2012/08/30/queere-wunder-und-inkompatibilitaten-des-bayerischen-musik-und-politiklebens/ „Mama, was heißt eigentlich geil?“ (Welt) https://www.welt.de/kultur/buehne-konzert/article162236842/Mama-was-heisst-eigentlich-geil.html
Das Buch vermittelt einen weitreichenden Einblick in den von den Nazis beherrschten Musikbetrieb, in seine Systematik und seine Personalien. Die Aufsätze machen klar, wie umfassend und gnadenlos die Nazis die Musik und die Musiker für sich instrumentalisierten.