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Das heute hier vorgestellte Werk wurde für den Deutschen Buchpreis für Belletristik nominiert, 2019 war das. Nun bin ich drauf gestoßen und weiß nicht wie.Jan Kraus ist Sterbebegleiter. Er wird von Angehörigen engagiert, die letzte Reise zu begleiten. Zuzuhören, Dazusein, zu Pflegen. Es geht um den Tod, aber mehr noch darum, wie man dorthin gelangte. Er wird von einer Tochter beauftragt, sich um ihren Vater zu kümmern. Der war in Westberlin Straßenbahnfahrer. Busse sind ihm verhasst, er hatte 3 Ehefrauen, die alle nahe den Zügen begraben sind.Eigentlich wollte er Zugführer werden, aber das ging nicht. Er heißt Winterberg, und Winterberg ist vom Sterben und vom Tod besessen. Das wurde ihm auch ein bisschen in die Wiege gelegt, sein Vater eröffnete in Liberec (damals Reichenberg) das 1. Krematorium auf dem Gebiet der jungen, gerade gegründeten Tschechoslowakei.Winterberg (fast) einziges Interesse gilt der Geschichte. Sein treuer Begleiter ist der Baedeker, genauer dessen letzte Ausgabe des Baedeker für Österreich-Ungarn aus dem Jahre 1913. Winterberg will auf eine letzte Reise gehen, Jan Kraus begleitet ihn. “Winterbergs letzte Reise” ist kein leichtes Werk. Wenn man sich hineinbegibt, empfängt es einem wie in einem Fluss, aber der rattert, denn es ist natürlich eine Zugreise.Die spezifische Sprache, die Jaroslav Rudiš hier verwendet, erinnert mit ihren ständigen und dabei variierenden, fast formelhaft gebrauchten Redewendungen des Protagonisten Winterberg an Paul Celans “Todesfuge”.Dabei zitiert Winterberg so ziemlich ununterbrochen aus dem erwähnten Baedeker und treibt damit insbesondere Jan Kraus in den Wahnsinn, der mit den Dämonen seiner eigenen Geschichte konfrontiert ist. Die Reiseroute: Königsgrätz, Pilsen, Budweis, Linz, Budapest, Brünn und am Ende auf die Insel Usedom.Dabei ist insbesondere die Schlacht von Königsgrätz ein Ereignis, das früher in der Schule eine geringe (oder in meinem Fall: keine) Rolle spielte. Für Winterberg ist es der wichtigste Wendepunkt der europäischen Geschichte: 1866 endet die Schlacht mit der österreichischen Niederlage gegen Preußen, eine neue europäische Ordnung entstand - und endete in 2 Weltkriegen.Königgrätz war die erste Schlacht in Europa, vor der große Truppenkontingente per Eisenbahn verlegt wurden. Die Sachsen standen (wie so oft) auf der Verliererseite.Die Geschichte Europas wird durch die Entwicklung der Züge und Zugstrecken vorangetrieben. Dabei spiegeln sich Fortschritt und Barbarei: Die Feuerhalle, die eine moderne Bestattung verspricht, auf der anderen Seite die Krematorien von Auschwitz. Die Geschichte Böhmens, einst Österreich-Ungarn, dann auf dem Gebiet der Tschechoslowakei, dann von den Nazis besetzt, dabei vielfach von den in Böhmen lebenden Deutschen unterstützt.Winterberg verzweifelt an der Geschichte. Weit mehr noch aber an der Ignoranz der Menschen, die die Historie nicht durchschauen und schlimmer noch: dies auch gar nicht wollen. Geschichtliche Weichen werden weit vor der eigenen Zeit gestellt.Einige der Motive, die immer und immer wieder und dann noch einmal präsentiert werden sind: Das von Rudolf Bitzan entworfene Krematorium ("Feuerhalle“) in Reichenberg, Amand von Schweiger-Lerchenfelds Standardwerk „Die Überschienung der Alpen“. Wunderbar, die Lösung von Problemen folgerichtig als Überschienung zu bezeichnen. Dazu kommen all die Toten, die "keine schöne Leichen" waren, von der "beautiful landscape of battlefields, cemeteries and ruins", als die ein Engländer ihm einst Mitteleuropa beschrieben hatte.Mittelpunkt des Romans sind also der Tod und die ganzen Sauereien und Grausamkeiten, die sich Menschen zufügen. Die geraten dann in Vergessenheit und hinterher sind wieder alle überrascht, wie das geschehen konnte. Gleichzeitig der Kampf (oder das Streben) nach etwas Neuem, Besseren, das (zu) oft nicht gelingt.“Winterbergs letzte Reise” ist Jaroslav Rudiš erster Roman auf deutsch.Für seinen Beitrag zur Verständigung von Tschechen und Deutschen wurde der Autor von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.Das Buch ist schon ein bisschen schwer zu ertragen und zu verkraften, aber es lohnt sich. Fast hätte ich es vergessen: es ist nicht nur tragisch, sondern auch komisch. Große Empfehlung. This is a public episode. If you would like to discuss this with other subscribers or get access to bonus episodes, visit lobundverriss.substack.com
Frau Goethe liest (FGL) - "Die Erbin" von Claire Winter – Rezension(Hördauer ca. 8 Minuten)Claire Winter verbindet in ihrem Roman Die Erbin geschickt historische Fakten mit einer fesselnden Familiengeschichte, die von Intrigen, Schuld und der Suche nach Wahrheit geprägt ist. Ihre Figuren bewegen sich auf dem schmalen Grat zwischen Mitwisserschaft, Ignoranz und skrupellosem Opportunismus. Der Roman zeigt eindrucksvoll, wie die Vergangenheit nachwirkt und welche Macht alte Netzwerke noch in der jungen Bundesrepublik hatten.Eine Rezension von Heike Stepprath.Sprecherin Heike StepprathHat Ihnen diese Rezension gefallen, mögen Sie vielleicht auch diese Sendung.Schnitt: Jupp Stepprath, Realisation: Uwe KullnickIch heiße Heike Stepprath und blogge unter Frau Goethe liest. Vor wenigen Jahren habe ich mich zum Studium von Public Relations entschlossen und das mit meiner Vorliebe zur Literatur verbunden. Mein Bücherregal ist mit Belletristik, Krimis, aber vor allem historischen Romanen gefüllt. Lesen ist bei mir eine Tagesroutine, die auch an stressigen Tagen unbedingt dazu gehört. Rund 120 Bücher lese ich jährlich und davon werden 80 rezensiert. Zum Austausch mit anderen Lesebegeisterten nutze ich liebend gerne Leserunden, Blogtouren, und Interviews. Artikel und Berichte über Veranstaltungen ergänzen das Thema rund ums Buch. Häufig habe ich Gelegenheit, Autoren zu treffen und mit ihnen Podcasts aufzunehmen. Wenn dir Rezensionen gefallen, hör doch mal hier hinein.Unsere Live-Sendungen im Pixel (Gasteig)
Unter Büchern mit einem Tauchgang in neue Literatur zum Drin-Versinken und der in die weite Welt führt: Bernardine Evaristo mit "Blondes Herz", Jasna Fritzi Bauer und Katharina Zorn mit ihrem Debüt "Else" und weitere.
Die beiden Mädchen ahnen nicht, welche Folgen der Fund einer Flaschenpost am Strand von Portugal haben kann. Denn damit, was sie erwartet, hätten sie niemals gerechnet.
Kopje koffie – bei einer Tasse Kaffee kommen die Journalistinnen Katharina Borchardt und Bettina Baltschev mit Autor:innen aus den Niederlanden und Flandern ins Gespräch und stellen frische Neuerscheinungen aus unseren Nachbarländern vor. Dabei sind auch Auszüge in Originalsprache und viel Persönliches von ihren Gästen zu hören. Der deutsche Bücherpodcast macht Lust und Laune auf eine Entdeckungsreise durch die aktuelle niederländischsprachige Literaturszene und ist ideale Abrundung der Leipziger Buchmesse 2024, wo sich die Niederlande und Flandern unter dem Motto „alles außer flach“ als Gastland präsentierten.
Frau Goethe liest (FGL) - "Die Zeitungsdynastie - Neue Freiheit" von Katrin Tempel – Rezension(Hördauer ca. 8 Minuten)Der zweite Weltkrieg ist beendet. Die Alliierten setzen alles daran, das Land zu entnazifizieren. Seid der Flucht der Geschwister sind 10 Jahre vergangen, Berlin ist nahezu zerstört. Die Zerstörung wird durch die Beschreibungen deutlich. Man kann sich die Menschen auf der Suche nach Nahrung und nach einem Platz zum Schlafen vorstellen. Die West-Alliierten setzten in diesem Umfeld auf den gezielten Aufbau demokratischer Strukturen.Katrin Tempel lässt ihre Figuren im Finale der Trilogie "Die Zeitungsdynastie - Neue Freiheit" noch einmal leiden. Eine Rezension von Heike Stepprath, Sprecherin Heike StepprathHat Ihnen diese Rezension gefallen, mögen Sie vielleicht auch diese Sendung.Schnitt: Jupp Stepprath, Realisation: Uwe KullnickIch heiße Heike Stepprath und blogge unter Frau Goethe liest. Vor wenigen Jahren habe ich mich zum Studium von Public Relations entschlossen und das mit meiner Vorliebe zur Literatur verbunden. Mein Bücherregal ist mit Belletristik, Krimis, aber vor allem historischen Romanen gefüllt. Lesen ist bei mir eine Tagesroutine, die auch an stressigen Tagen unbedingt dazu gehört. Rund 120 Bücher lese ich jährlich und davon werden 80 rezensiert. Zum Austausch mit anderen Lesebegeisterten nutze ich liebend gerne Leserunden, Blogtouren, und Interviews. Artikel und Berichte über Veranstaltungen ergänzen das Thema rund ums Buch. Häufig habe ich Gelegenheit, Autoren zu treffen und mit ihnen Podcasts aufzunehmen. Wenn dir Rezensionen gefallen, hör doch mal hier hinein.Unsere Live-Sendungen im Pixel (Gasteig)
Völlig ungewollt auf den Hund gekommen. Das Tier verändert den introvertierten Mann und sein Leben bekommt eine andere Dimension.
Rachel arbeitet als Psychologin, als sie wegen eines Notfalls zurück in ihre alte Heimat reist. Nun darf sie sich ihrer Vergangenheit stellen und gleichzeitig dabei helfen einen Jungen zu finden.
Der Podcast über die Montags (OV) Sneak in Frankfurt am Main und in euren Wohnzimmern und die Bücher auf euren Nachttischen. SneakyMonday Buchclub die siebte wird politisch! Erstmals (und ehrlicherweise wohl auch direkt zum letzten Mal) mit einem Sachbuch anstatt Belletristik. Wir besprechen Carlo Masalas Buch „Warum die Welt keinen Frieden findet“ aus der Serie „Auf dem Punkt“ und dabei diskutieren wir die allgemeine Geopolitische Lage, den Russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, Pazifismus und Militärdienst. Keine leichte Kost auch nicht für uns. Dabei sind wir ausnahmsweise dieses Mal jeder daheim für sich; Helena, Dan, Maike und Malte und sogar Sam leistet aus China seinen Beitrag.
Frau Goethe liest (FGL) - "Der Herzschlag der Toten" von Ralf Dorweiler – Rezension(Hördauer ca. 7 Minuten)Mord im Hamburg des 19. Jahrhunderts, geheimnisvolle Totenfotografie und ein Ermittler unter Druck – "Der Herzschlag der Toten" versetzt uns in eine Zeit, in der die Fotografie nicht nur Erinnerungen schuf, sondern auch Verbrechen aufdeckte. Was hat es mit den schaurigen Aufnahmen auf sich? Und wie beeinflussen sie die Ermittlungen?In "Der Herzschlag der Toten" verbindet Ralf Dorweiler die Entwicklung der Fotografie in der Kriminalistik mit einem fesselnden fiktiven Verbrechen zu einem historischen Krimi. Die Rezension und ein paar Fakten zur Totenfotografie hören Sie in unser Podcastepisode. Eine Rezension von Heike Stepprath.Sprecherin Heike Stepprath Hat Ihnen diese Rezension gefallen,mögen Sie vielleicht auch diese Sendung.Schnitt: Jupp Stepprath, Realisation: Uwe Kullnick Ich heißeHeike Stepprath und blogge unter Frau Goethe liest. Vor wenigen Jahren habe ich mich zum Studium von Public Relations entschlossen und das mit meiner Vorliebe zur Literatur verbunden. Mein Bücherregal ist mit Belletristik, Krimis, aber vor allem historischen Romanen gefüllt. Lesen ist bei mir eine Tagesroutine, die auch an stressigen Tagen unbedingt dazu gehört. Rund 120 Bücher lese ich jährlich und davon werden 80 rezensiert. Zum Austausch mit anderen Lesebegeisterten nutze ich liebend gerne Leserunden, Blogtouren, und Interviews. Artikel und Berichte über Veranstaltungen ergänzen das Thema rund ums Buch. Häufig habe ich Gelegenheit, Autoren zu treffen und mit ihnen Podcasts aufzunehmen.Wenn dir Rezensionen gefallen, hör doch mal hier hinein.Unsere Live-Sendungen im Pixel (Gasteig)
Mit ihrem Essay Revolte – Zur Aktualität einer Idee widmen sich Michael Ebmeyer und Roland Schappert einer hochaktuellen Frage: Das Aufbegehren für Freiheit und Teilhabe im Zeichen der gegenseitigen Hilfe wäre solidarische Revolte. Wie kann solidarische Revolte aber gelingen, wenn zugleich die Autoritären das Vokabular der Rebellion kapern und sich als Kämpfer im Aufstand »gegen das System« inszenieren? Im Anschluss an Klassiker wie u. a. Albert Camus analysieren Ebmeyer und Schappert, wo Revolte heute zur Farce wird und wie Befreiungsbewegungen dennoch auch im TikTok- und MAGA-Zeitalter eine Ordnung ohne Herrschaft anstreben können. Eine Besonderheit dieses mitreißenden Buches ist der kreative, subversive Dialog von Text und Bildern in diesem Buch: Er verbleibt nicht auf der Ebene der Illustration, sondern schafft künstlerische Reibungsmomente, die geeignet sind, die Idee Revolte neu verständlich und attraktiv zu machen. Michael Ebmeyer hat einiges an Belletristik veröffentlicht, aber auch Sachbücher und Essays, zuletzt: Nonbinär ist die Rettung. Ein Plädoyer für subversives Denken. Außerdem übersetzt er aus dem Englischen, Spanischen und Katalanischen. Dr. Roland Schappert arbeitet als Bildender Künstler, Musiker und Autor. Er entwickelt eine spezifische Bildwerdung der Schrift mit Leinwandbildern, Zeichnungen, Wandmalereien, digitalen und analogen Drucktechniken. _____________ Folgen Sie auch den anderen Podcasts von Carl-Auer: autobahnuniversität www.carl-auer.de/magazin/autobahnuniversitat Blackout, Bauchweh und kein` Bock www.carl-auer.de/magazin/blackout…eh-und-kein-bock Cybernetics of Cybernetics www.carl-auer.de/magazin/cybernet…s-of-cybernetics Genau Geschaut https://www.carl-auer.de/magazin/genau-geschaut Frauen führen besser www.carl-auer.de/magazin/frauen-fuhren-besser Formen (reloaded) Podcast www.carl-auer.de/magazin/formen-reloaded-podcast Heidelberger Systemische Interviews www.carl-auer.de/magazin/heidelbe…ische-interviews Zum Wachstum inspirieren www.carl-auer.de/magazin/zum-wachstum-inspirieren Zusammen entscheiden www.carl-auer.de/magazin/treffpunkt-entscheiden
Norwegen ist Gastland der Buchmesse – ein unglaubliches Literaturland, in das wir eine Stunde lang hineinleuchten. Heute mit einem Gast, einer Reportage zum norwegischen Buchmarkt und natürlich neuen und alten Büchern.
Heute wird's weiblich: Frauen, Mütter, Töchter, feministische Forderungen. Das Thema weibliche Lebenswelten liegt in der Luft. Ein Blick auf das Programm der diesjährigen Buchmesse spricht Bände.
Ja... ich weiß. Aber keine Angst, es wird nicht ganz so schlimm wie damals in den 80ern, oder den 60ern, von den 40ern gar nicht zu reden."Herr Falschgold hat gesagt, der Holocaust ist nicht mehr so schlimm!"Exakt.In meiner Jugend, in der DDR, liefen am Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz noch Tausende von ehemaligen Häftlingen in ihren gestreiften Anzügen mit dem gelben Stern oder dem roten Dreieck die Strecke des Todesmarsches ab. Sowas brennt sich ein in ein Kinderhirn.Zwanzig Jahre später, in den Neunzigern, im Kibbuz in Israel als Freiwilliger, freundete ich mich mit einem Bewohner an. Er hieß Bedolf. Bedolf war ein alter Berliner mit Schnauze. Seine Heimat hatte er damals, im Jahr 1998, schon seit fünfundsechzig Jahren nicht mehr gesehen. Er hatte Anfang der Dreißiger, eher als viele andere, die Zeichen der Zeit erkannt und ging nach Palästina. Er hieß da noch Adolf, was ein ganz normaler Jungsname war, und hätte ich in '98 schon gewusst, was ich heute von der Geschichte des Zionismus, Palästinas und der Gründung des Staates Israel weiß, hätten wir ein wirkliches Gesprächsthema gehabt. So habe ich ihn natürlich befragt, ob er wirklich Bedolf heiße (unklar) und über den Holocaust. Bedolf hat mich nur angeschaut, leise und bestimmt gesagt, dass er lange vorher rausgekommen ist und damit war das Thema erledigt.Heute in den 2020ern gibt es nahezu keine Überlebenden der Judenvernichtung mehr. Die Erinnerungen an die Shoa sind von den Opfern auf deren Kinder, Enkel, Großenkel übergegangen, von der Tätergeneration auf die unseren.Die Shoa war ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. So ist sie definiert, haben wir alle gelernt. Das Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Aber man kann das "Das" noch so kursiv setzen, man wird ihm nicht gerecht. Gleich gar nicht in Worte zu fassen ist die Innenansicht, die Gefühle der Überlebenden und ihrer Nachfahren (und nur um die wird es in diesem Text gehen). Das muss versucht werden, klar. Wenn man über etwas sprechen will, braucht es Worte. Aber "Shoa" ist zu abstrakt, "Holocaust" zu institutionalisiert. Ok, nennen wir es "Trauma"? Das ist vielleicht zu allgemein, aber hat den Vorteil, dass es die Gefühlswelt der Opfer in den Empfindungsbereich ihrer Mitmenschen bringt. Trauma kennt jeder vom Sport, aus der Liebe, aus dem Leben. Damit ist es vielleicht doch das beste Wort, wenn man über das sprechen möchte, worüber man nicht sprechen kann. Heute nicht mehr, weil fast alle Überlebenden tot sind, damals nicht, weil sie noch gelebt haben. Aber wir müssen über den Holocaust sprechen!Das sagte sich Taffy Brodesser-Akner, nachdem sie mit ihrem Debutroman 2019 "Fleishman is in trouble" einen wirklichen Erfolg gelandet hatte. Die rasante Story um eine New Yorker Middle-Class-Familie (also aus unserer Sicht "f*****g rich"), in der unten, oben, männlich, weiblich, richtig und falsch wild durcheinandergewirbelt wurden, voller Überraschungen und mit genau der richtigen Mischung aus jiddisch/jüdisch/amerikanischer Stereotype und deren Brechen, war der reine fun.In den erzählenden Künsten sind Stereotype meist ein großer Spaß (wenn man auf sowas steht) und haben auch im realen Leben eine Funktion. Sie halten Erinnerungen wach, sie verbinden Gruppen, deren Individuen oft gar nicht so viel gemein haben; da muss man manchmal ein bisschen nachhelfen, passend machen, verallgemeinern. Die Kehrseite des gruppenverbindenden Holzschnittes ist, dass ein Stereotyp abgrenzt, nach und von außen. Auch wenn der erste Gedanke in aufgeklärten Kreisen ein "Nonononono!" ist: "Abgrenzung böse! Pfui! Aus!" sollte man das anthropologisch neutral sehen. Nicht jede Abgrenzung ist eine Ausgrenzung, ein Akt der Gewalt; zumindest geht sie vom Grenzenziehen nicht zwangsläufig aus. Bei Juden ist die Abgrenzung nach ein paar tausend Jahren Verfolgung, mit der bekannten Kulmination vor achtzig Jahren, eher Selbstschutz. Man weiß, was man aneinander hat und damit kein anderer. Leider ist das neben seltsamen Haar- und Bartmoden, einer Sprache voller Rachenlaute und absurden Ideen, wie man einen Fisch FILLT, vor allem eines - ein Trauma.Nun können es nicht nur deutsche Schulkinder nicht mehr hören, wenn ihnen der Holocaust so erklärt wird, wie das noch vor fünfzig Jahren üblich war. Zu abstrakt, zu brutal oft, zu abstumpfend gleichzeitig, wird institutionalisiert erklärt, was nicht zu verstehen ist. Ein anderer Ansatz scheint nötig, das Verbrechen und seine Nachwirkungen auf ein menschlich erfühlbares Niveau zu bringen. Zum Beispiel, indem man die Geschichte der nachfolgenden Generationen erzählt, ohne Holzhammer und Zeigefinger, verpackt in eine absolut packende, moderne Story. Eine Familiengeschichte vielleicht, mit ein bisschen Kriminalität, Drama, Eifersucht. Wir denken "Billions", "Yellowstone" oder "Succession". Inklusive bekommt man bei einem solchen Herangehen aber den zwangsläufigen kollektiven Aufschrei der Aufpasser, vor der "Verharmlosung der unvergleichlichen Shoa" wird gewarnt werden. Das ist so reflexhaft wie unvermeidlich und somit kann nur eine Jüdin eine solche Story schreiben. Exakt das ist es, was Taffy Brodesser-Akner mit "Die Fletchers von Long Island" anging und was ihr, vorab, ziemlich hervorragend gelingt.Hervorragend deshalb (auf das "ziemlich" kommen wir zum Schluss), weil "Long Island Compromise" (so der Originaltitel) zunächst einmal eine ganz normale amerikanische Geschichte ist, in den Fußstapfen eines Franzen, eines Irving oder Updike. Wir schreiben die frühen 1980er und lernen die Fletchers kennen, eine prototypische weiße, reiche Industriellenfamilie aus Long Island, also im Norden aus New York City raus und dann rechts abbiegen. Welchem ethnischen Hintergrund sie entstammt, erfahren wir sofort, wird doch gerade eine Bar Mizwa vorbereitet. Der Familienvater, so um die 40 Jahre alt, Sohn eines aus Deutschland 1943 geflohenen Juden, tritt aus der Tür des stattlichen Anwesens und auf dem Weg zu seinem Auto wird er, Sack überm Kopf, entführt. Bummer.Aber Brodesser-Akner hält uns nur ein Kapitel lang in Atem, dann kehrt der Entführte, äußerlich fast unversehrt, zurück. Das Lösegeld, $250.000, ist weg - aber scheißegal, es sind Peanuts für die Zeit und die finanziellen Umstände, in denen sich die Familie befindet. Ist ja nix passiert. Ok, wirklich? Das fragen wir uns gerade noch, so schnell geht das alles, da macht das Buch einen Cut und wir sind in den Zwanzigern des aktuellen Jahrhunderts und finden uns wieder im ziemlich kranken Schädel des jüngsten Sohns des damals Entführten, Spitzname "Beamer", einem eher erfolglosen Screenwriter mit "Problemen". Vielen. Er hat Frau und Kinder und einen frühen und leider einmaligen Kinohit auf der Haben-Seite und gegenüber so ziemlich jede Droge, die man in L.A. finden kann. Das ist amüsant bis schmerzhaft zu lesen und, wir kommen zum oben genannten "ziemlich": Das ist alles ziemlich lang. Wir fangen an die Seiten mit den endlosen Exzessen und Ausflüchten und lahmen Entschuldigungen des Mittvierzigers zu überfliegen und wollen schon aufgeben, da kommt der Schnitt zu seinem Bruder Nathan, dem ältesten Sohn des Entführten, der das Familienunternehmen weitergeführt hat und nur äußerlich ein stabileres Leben als sein Bruder in Hollywood führt. Während Beamers Drogen "richtige" sind, beruhigt Nathan sein angsterfülltes Hirn mit dem Kauf von Versicherungen oder dem Verschenken von Handbüchern, mit denen er nicht nur seinen Kindern beibringen möchte, wie man sich durch die achso gefährliche Welt sicher bewegt. Er ist ein Kontrollfreak, ein Langweiler. Soweit so überspitzt, aber auch gut lesbar und wieder fast zu lang. Erst als wir auch hier sagen "Wir haben es verstanden, Taffy, er ist auch ein Wrack!" kommen wir zur scheinbar normalsten der drei Geschwister: Jenny von der Gnade der späten Geburt, war sie doch zum Zeitpunkt der Entführung des Vaters noch nicht geboren. Sie stellt sich also exakt die gleiche Frage wie viele Enkel von Überlebenden der Shoa: was sie denn mit der ganzen Scheiße zu tun habe? Nichts! Und warum es ihr trotzdem schlecht geht. Jenny war damals, 1983, noch gar nicht auf der Welt, so wie ihre Eltern 1943 noch nicht geboren waren und dennoch kommt sie, wie diese, in dieser nicht so zurecht, wie sie es sollte. "Survivors Guilt kann doch beim besten Willen nicht vererbt werden?", fragt sie sich.Eben doch! Zumindest laut wissenschaftlichen Forschungen, die schon vor dem Aussterben der direkten Holocaustüberlebenden begannen. Nicht dass mir das einleuchtet, mit dem Wissen um Mendels Chromosomen aus Biounterricht und überhaupt als jemand, der zu lange aus der Schule raus ist. Wie soll das gehen, frage ich mich, das (genetische) Vererben von Traumata? Aber, so gebe ich zu, an der Kreuzung von Nature und Nurture liegt ein großer ausladender Sumpf, namens "Gesellschaft" und in ebendiesem Sumpf gären Meinungen über und untereinander, blubbern, fallen aus und kristallisieren sich über Generationen. Man nennt das dann "Stereotype" und die vererben sich natürlich und zwar sowieso, siehe: Juden, siehe: Deutsche, siehe: "Amis", siehe: die “Anderen".Und so haben wir es nun wirklich begriffen, das Buch ist auch schon sehr lang, dass alle handelnden Personen von einem Ur-Trauma abgefuckt wurden: der Entführung des Vaters im ersten Kapitel, von der jeder weiß und trotzdem niemand spricht, damit das nur noch in sich selbst existierende "Familienoberhaupt" (in dicken Anführungen) nicht getriggert werde. Und, ich muss es nicht aussprechen, sprach Herr Falschgold es aus: Dem Holocaust, das Trauma der Spätgeborenen, das der heutigen dritten und vierten Überlebendengeneration, über das erst recht niemand spricht. Wie geht man damit um? Muss es so abgefuckt enden, wie für die Söhne und Töchter Fletcher? Taffy Brodesser-Akner macht nicht viel Hoffnung: ja es muss. Wie anders? Aber wir, die un- oder kaum Traumatisierten sollten davon erfahren, sollen wissen, dass es sie gibt, die Abgefuckten, die Stummen, auch drei, vier Generationen danach und sicher noch ein paar in der Zukunft und wir müssen mit diesen umgehen und wenn wir es nicht können, müssen wir das eben lernen.Das kann man in wissenschaftlichen Abhandlungen vermitteln, in Vorträgen oder Dokumentarfilmen, alles wichtig. Aber die Abstraktion, welche die Belletristik bietet, das ein, zwei emotionale Schritte entfernt sein von schwarzweißen Filmrollen mit Leichenbergen, hilft, die heutigen Generationen von Mitmenschen der Überlebenden der Shoa zu erreichen. Zu erreichen, dass wir nicht gleich abschalten, wenn wir an den Holocaust erinnert werden, denn es ist nicht nur deren Holocaust, es ist auch unserer.Und natürlich hilft dabei auch Humor, eine stimmige Story, ein Bild vom abgefuckten Amerika mit seinen absurden Unterschieden zwischen Arm und Reich, denen sich Taffy Brodesser-Akner auch stellt. Sie lässt uns da manchmal etwas zu lange warten. Wir stöhnen durchaus manchmal: "S**t, tough luck, rich kid!" wenn einer der handelnden Personen mal wieder fast scheitert und dann doch gerettet wird von den nahezu unendlichen finanziellen Polstern, die so eine Industriellenfamilie nunmal hat.Aber alles Geld der Welt kann das Trauma der Entführung wie das der Shoa, und sei es noch so lange her, nicht wirklich lindern und da kann man dann halt nicht sagen "Tough luck, idiot!", schon gar nicht als Deutscher, aber auch einfach als empathischer Mensch. Ja, reiche Leute haben auch Probleme, so klitzekleine, wie die vergasten Vorfahren, vor 80 Jahren, im Holocaust.Und über den müssen wir sprechen. This is a public episode. If you would like to discuss this with other subscribers or get access to bonus episodes, visit lobundverriss.substack.com
Frau Goethe liest (FGL) - "Hotel Vier Jahreszeiten - Ein Traum in Gold" von Anja Marschall – Rezension(Hördauer ca. 10 Minuten)Zwischen Armut und Luxus – Die Historie des Hotels Vier JahreszeitenDie 14-jährige Luise wächst im Armenviertel der Stadt auf. Als sie die Chance bekommt, im vornehmen Hotel Vier Jahreszeiten zu arbeiten, scheint ihr Traum auf ein besseres Leben in Erfüllung zu gehen. Doch der Alltag im Wäschekeller des Hotels ist hart und Luise muss sich gegen einige Widrigkeiten behaupten. Außerdem entdeckt sie ein lange gehütetes Familiengeheimnis.Anja Marschall schafft mit ihrem Roman einen fesselnden Einblick in das Leben hinter den Kulissen eines Grandhotels. Sie verbindet historische Fakten mit einer berührenden Geschichte über Mut, Freundschaft und den Traum von einem besseren Leben. Luise ist eine Protagonistin, die man sofort ins Herz schließt. Die Rezension und einige Angaben zu den damaligen Lebensbedingungen hören Sie in unser Podcastepisode. Eine Rezension von Heike Stepprath. Die ausführliche Rezension finden Sie hier.Sprecherin Heike Stepprath Wenn dir Rezensionen gefallen, hör doch mal hier hinein.Unsere Live-Sendungen im Pixel (Gasteig)Ich heiße Heike Stepprath und blogge unter Frau Goethe liest. Vor wenigen Jahren habe ich mich zum Studium von Public Relations entschlossen und das mit meiner Vorliebe zur Literatur verbunden. Mein Bücherregal ist mit Belletristik, Krimis, aber vor allem historischen Romanen gefüllt. Lesen ist bei mir eine Tagesroutine, die auch an stressigen Tagen unbedingt dazu gehört. Rund 120 Bücher lese ich jährlich und davon werden 80 rezensiert. Zum Austausch mit anderen Lesebegeisterten nutze ich liebend gerne Leserunden, Blogtouren, und Interviews. Artikel und Berichte über Veranstaltungen ergänzen das Thema rund ums Buch. Häufig habe ich Gelegenheit, Autoren zu treffen und mit ihnen Podcasts aufzunehmen.Hat Ihnen diese Rezension gefallen, mögen Sie vielleicht auch diese Sendung.Schnitt: Jupp Stepprath, Realisation: Uwe Kullnick
Tue, 18 Feb 2025 13:32:37 +0000 https://frontispiz.podigee.io/189-extra67-verlagsvorschau-belletristik 3b3799270acfe8101e342f21b9388143 189 full no Literatur,Belletristik,Roman,Lesen,Verlagsvorschau,Frühjahr 2025 Max Bringmann, Alexander Röske und Philipp Stöver
Frau Goethe liest (FGL) - "Wir sind nicht hier, um Spaß zu haben" von Nina Lykke – Rezension (Hördauer ca. 8 Minuten) Nina Lykke gelingt es in ihrem Roman, ein vielschichtiges und zugleich pointiertes Gesellschaftsbild zu zeichnen. Mit Knut stellt sie einen Protagonisten vor, dessen Leben von Versäumnissen und gesellschaftlichem Abstieg geprägt ist. Dabei werden Themen wie persönliche Verantwortung, Geschlechterdynamiken, und die fragilen Mechanismen sozialer Anerkennung schonungslos beleuchtet. Es ist ein kluger, bissiger und zugleich mitfühlender Roman, der sowohl zum Nachdenken als auch zum Schmunzeln anregt. Dieses Jahr ist Norwegen das Gastland der Leipziger Buchmesse. Eine Rezension von Heike Stepprath. Sprecherin Heike Stepprath Hat Ihnen diese Rezension gefallen, mögen Sie vielleicht auch diese Sendung. Schnitt: Jupp Stepprath, Realisation: Uwe Kullnick Ich heiße Heike Stepprath und blogge unter Frau Goethe liest. Vor wenigen Jahren habe ich mich zum Studium von Public Relations entschlossen und das mit meiner Vorliebe zur Literatur verbunden. Mein Bücherregal ist mit Belletristik, Krimis, aber vor allem historischen Romanen gefüllt. Lesen ist bei mir eine Tagesroutine, die auch an stressigen Tagen unbedingt dazu gehört. Rund 120 Bücher lese ich jährlich und davon werden 80 rezensiert. Zum Austausch mit anderen Lesebegeisterten nutze ich liebend gerne Leserunden, Blogtouren, und Interviews. Artikel und Berichte über Veranstaltungen ergänzen das Thema rund ums Buch. Häufig habe ich Gelegenheit, Autoren zu treffen und mit ihnen Podcasts aufzunehmen. Wenn dir Rezensionen gefallen, hör doch mal hier hinein. Unsere Live-Sendungen im Pixel (Gasteig)
Ehrliche Betrachtung eines Seminarbesuchs bei Regen, mit Plastikstühlen und unruhigen Teilnehmern.
Jahresstart heißt Jahresplanung und Motivation. Das heißt für mich, wie soll mein Lesejahr aussehen? 12 für 25, denn 12 sind ein Buch für jeden Monat. Dieses Jahr soll mein Lesejahr allerdings etwas durchmischter werden & das ganze gehe ich mit der heutigen Folge an! Heute mal ganz alleine
061: In der heutigen Folge des Tanze Wild & Frech. Podcasts geht es um das Thema: Die wahre Magie der Kunst – über das Werden, Wachsen und das Leben selbst Diese Tage habe ich eine wunderschöne Rede von Ian McKellen gehört, in der er einen Brief von Kurt Vonnegut vorlas. Die Worte von Vonnegut haben mich so sehr berührt, dass ich sie mit Dir teilen wollte. Kurt Vonnegut schrieb diese Zeilen als Antwort auf einen Brief von Schülern der Xavier High School in New York City und seine Botschaft ist unglaublich zeitlos: ”Übe jede Kunst aus, Musik, Gesang, Tanz, Schauspiel, Zeichnen, Malen, Bildhauerei, Poesie, Belletristik, Essays, Reportagen, egal wie gut oder schlecht, nicht um Geld und Ruhm zu bekommen, sondern um das Werden zu erfahren, um herauszufinden, was in Dir steckt, um Deine Seele wachsen zu lassen…"Tauche ein in die neueste Folge des Tanze Wild & Frech PodcastMEINE ANGEBOTE FÜR DICHWenn Dich die Bedeutung von Kunst und Kreativität genauso bewegt wie mich und Du Kindern die Möglichkeit geben möchtest, Kunst durch Tanz zu erleben, dann könnte meine Tanzpädagogik Ausbildung für Kinder & Kindertanz etwas für Dich sein.Finde heraus, wie Du Deinen eigenen künstlerischen Fingerabdruck in die Welt bringen und Kindern das Geschenk von Tanz und Kunst machen kannst. Erfahre hier mehrgrow with heART – der einzigARTige Club für Tanzpädagoginnen für Kinder & KindertanzDich erwarten im Club Inspirationen für Dich und Deinen Tanzunterricht mit den Kids. Jeden Monat werden neue Mentoring-Videos zum Thema Tanzpädagogik für Kinder und/oder growth mind-und heARTset für Dich veröffentlicht. Natürlich auch meine magische Schatzkiste meiner Videofortbildungen… Schau gerne mal rein. Erfahre hier mehrDANKE Solltest Du jemanden kennen, der wie Du von meinem Tanze Wild & Frech Blog oder Podcast profitieren könnte, dann freue ich mich aus tiefstem Herzen über Deine Weiterempfehlung. SHARING is caring. STERNE Wenn Dich dieser Podcast in irgendeiner Weise inspiriert hat hinterlasse gerne bei Apple Podcast oder bei Spotify eine Bewertung; so unterstützt Du meine Arbeit. Einen RIESIGES Dankeschön fürs Zuhören Deine Stefi
Kopje koffie – bei einer Tasse Kaffee kommen die Journalistinnen Katharina Borchardt und Bettina Baltschev mit Autor:innen aus den Niederlanden und Flandern ins Gespräch und stellen frische Neuerscheinungen aus unseren Nachbarländern vor. Dabei sind auch Auszüge in Originalsprache und viel Persönliches von ihren Gästen zu hören. Der deutsche Bücherpodcast macht Lust und Laune auf eine Entdeckungsreise durch die aktuelle niederländischsprachige Literaturszene und ist ideale Abrundung der Leipziger Buchmesse 2024, wo sich die Niederlande und Flandern unter dem Motto „alles außer flach“ als Gastland präsentierten.
Kurz vor dem Jahreswechsel hat Jenny Janosch Pelzig in der Buchhandlung Holota in Hamm besucht.Während Janosch früher vor allem Fantasy und Science Fiction gelesen hat, begeistert er sich seit seiner Ausbildung auch für hochwertige Belletristik. (Auch wenn er selbst das niemals so sagen würde)Und so empfiehlt er in dieser Folge:"Als wir Schwäne waren" von Behzad Karim Khami"Wir Gespenster" von MMichael Kumpfmüller"Die Entblößten" von Marion Messina&"Caledonian Road" von Andrew O. Hagan.
Frau Goethe liest (FGL) - "Die Orgelbauerin" von Martin Meyer – Rezension (Hördauer ca. 6 Minuten) Eine Frau betritt eine Männerdomäne. Weimar 1919. Paula Bertram hat seit ihrer Kindheit eine Vorliebe für Orgelmusik und den Instrumenten an sich. Ihr Vater hat ein Unternehmen für Orgelbau, in dem sie mitarbeiten möchte. Dagegen hat ihr Vater allerdings etwas. Der konservative und traditionsbewusste Mann ist strikt dagegen. Besonders beeindruckend sind die detailreichen Beschreibungen des Orgelbaus. Ein Handwerk, das Präzision, Geduld und ein außergewöhnliches Gehör erfordert. Gerade im ersten Teil des Romans dienen Fußnoten als Erläuterung für die Fachbegriffe. Eine Rezension von Heike Stepprath. Sprecherin Heike Stepprath Hat Ihnen diese Rezension gefallen, mögen Sie vielleicht auch diese Sendung.Schnitt: Jupp Stepprath, Realisation: Uwe Kullnick Ich heiße Heike Stepprath und blogge unter Frau Goethe liest. Vor wenigen Jahren habe ich mich zum Studium von Public Relations entschlossen und das mit meiner Vorliebe zur Literatur verbunden. Mein Bücherregal ist mit Belletristik, Krimis, aber vor allem historischen Romanen gefüllt. Lesen ist bei mir eine Tagesroutine, die auch an stressigen Tagen unbedingt dazu gehört. Rund 120 Bücher lese ich jährlich und davon werden 80 rezensiert. Zum Austausch mit anderen Lesebegeisterten nutze ich liebend gerne Leserunden, Blogtouren, und Interviews. Artikel und Berichte über Veranstaltungen ergänzen das Thema rund ums Buch. Häufig habe ich Gelegenheit, Autoren zu treffen und mit ihnen Podcasts aufzunehmen. Wenn dir Rezensionen gefallen, hör doch mal hier hinein. Unsere Live-Sendungen im Pixel (Gasteig)
Katrin Schumacher und Alexander Suckel haben sich durch die Fülle der Jahresenderscheinungen gelesen und präsentieren garantiert tannenbaumtaugliche Lektüre, z. B. von Simone Buchholz, Maylis de Kerangal, Zora del Buono.
Weihnachten steht vor der Tür und damit die Zeit des Lesens, des Vorlesens, der Geschichten und Geschenke. Und weil Bücher unter jeden Oh-Tannenbaum gehören, bekommt ihr in der 95. „freigeistern!“-Folge handverlesene Empfehlungen von 20 „freigeistern!“-Hörer:innen für alle „freigeistern!“-Hörer:innen: Autor:innen, Illustrator:innen, Menschen aus der Kinder- und Jugendliteratur-Szene, Leser:innen, Bücherlieber:innen haben sich in diesen Zeiten Zeit genommen und Wortgeschenke gemacht. Das Ergebnis: ein Fest des Sprechens, Schauens, Abtauchens und des gebannten Hörens. Spannend, spektakulär, witzig, nachdenklich, bestärkend, begeisternd und immer wunder-voll. Mit dabei sind: Luna Astronaut, Marie Louise Blankemeyer, Elisabeth Braune, Heike und Paula Funcke, Sybille Hein, Kathleen Hildebrand, Benjamin Knödler, Magdalena Knödler, Ute Krause, Martin Muser, Nele Palmtag, Miro Poferl, Mareike Post, Tanja Raich, Sandra Rothmund, Martin Schäuble, Susanne Straßer, Stephanie von Selchow, Lena Winkel und Lucia Zamolo. Darum: Macht es euch gemütlich, legt die Füße hoch, zündet Kerzen an, nehmt „kältefrei“ – und genießt!
Kopje koffie – bei einer Tasse Kaffee kommen die Journalistinnen Katharina Borchardt und Bettina Baltschev mit Autor:innen aus den Niederlanden und Flandern ins Gespräch und stellen frische Neuerscheinungen aus unseren Nachbarländern vor. Dabei sind auch Auszüge in Originalsprache und viel Persönliches von ihren Gästen zu hören. Der deutsche Bücherpodcast macht Lust und Laune auf eine Entdeckungsreise durch die aktuelle niederländischsprachige Literaturszene und ist ideale Abrundung der Leipziger Buchmesse 2024, wo sich die Niederlande und Flandern unter dem Motto „alles außer flach“ als Gastland präsentierten.
"Unter Büchern" reist und wirft einen Blick auf das Gastland Norwegen der Leipziger Buchmesse 2025, trifft einen flämischen Dichter in Aschersleben und stellt Bücher von Lea Ruckpaul und Tove Ditlevsen vor.
Liebe Leserinnen und Leser,Pulitzerpreisgekrönte Werke zu rezensieren ist heutzutage eine dankbare Aufgabe: da haben schon die Fachleute draufgeschaut, die beruflichen Rezensenten gewerkelt und eingeschätzt, die Marketingmaschine der weltweit beteiligten Verlage läuft auf Hochtouren - zumindest für eine gewisse Zeit vor und nach der Preisverleihung - , und auch die lokalen Buchhandlungen schmücken ihre Fensterauslagen und Buchtische.Im letzten Jahr gewann diesen Preis im Bereich der Belletristik - denn die Pulitzerpreise gibt es auch für Sachbücher, zuallererst aber für herausragende journalistische Arbeiten - Barbara Kingsolver mit dem heute hier vorgestellten "Demon Copperhead", im Deutschen ebenfalls: "Demon Copperhead".Warum dieses Werk seinen englischen Titel behalten durfte, ist sicherlich zum einen der Fakt, dass es sich um den Rufnamen des Protagonisten - mit bürgerlichem Namen Damon Fields - handelt, zum anderen, dass sich Demon Copperhead die Inspiration des Werkes, die Initialen und einen Teil des Nachnamens, nämlich mit Charles Dickens "David Copperfield" teilt.Worum geht es: Damons Vater stirbt, bevor er auf die Welt kommt. Seine Mutter, noch minderjährig, kämpft mit Drogenabhängigkeit. Seine Verhältnisse sind ärmlich, und der Plot entfaltet sich in den abgeschiedenen Bergen der Appalachen, einem Gebirgszug an der Ostküste der USA.Man muss kein Anhänger von Karl Marx sein, um die These "Das Sein bestimmt das Bewusstsein." oder einfacher "die materielle Grundlage prägt das gesellschaftliche Leben" nachvollziehen zu können. Zunächst wird Demon von seiner Mutter und den älteren Nachbarn, den Peggots, großgezogen. Währenddessen ist deren Enkel Matt, der bei ihnen aufwächst, weil seine Mutter im Knast ist, sein bester Freund. Bis hierher ist alles dufte soweit. Dann lernt Damons Mutter einen neuen Typen kennen, der sie zurück zu den Drogen bringt und auch nicht an ihrem "Anhang" interessiert ist. Die Oxycontin-Krise ist groß und spielt im Buch als gesellschaftliche Problematik eine große Rolle. Für Damon ist es eine sehr persönliche Problematik, denn seine Mutter stirbt, und er beginnt eine Odyssee durch verschiedene Pflegeeinrichtungen. In einem Werk zeigte sich die Autorin besonders erschüttert darüber, dass die Aufnahme und Pflege von Waisen oder elternlosen Kindern in den USA ein Geschäft ist, bei dem Mindeststandards zuverlässig verletzt werden und diejenigen, die mit ihrer Einhaltung beschäftigt sind, so schlecht bezahlt werden, dass sie diesen Job verlassen, wenn nur irgendwie möglich. Körperlicher und seelischer Missbrauch, Zwangsarbeit und Ausbeutung sind einige der Folgen.In "Demon Copperhead" lässt Barbara Kingsolver den Protagonisten von Anfang an zu Wort kommen. Dies zeigt zum einen, wie klein und von wenigen Faktoren abhängig Kinder auf ihren Weg geschickt und geprägt werden, zum anderen erkennen wir Zusammenhänge, weil sie uns durch kindliche Augen geschildert werden, und die wir über den Zynismus der Zustände längst verdrängt hatten.Es ist eine harte Geschichte. Und während sich Charles Dickens in "David Copperfied" ebenfalls mit heftigen Widrig- und Gefährlichkeiten auseinandersetzt, ist Barbara Kingsolvers Werk brutaler und direkter, weil es beschissene Verhältnisse sind, die JETZT, gerade eben so stattfinden oder stattfinden können.Das pralle Buch versammelt eine wachsende Zahl - ganz wie Kinder ihren Kreis beständig erweitern - von Menschen, die Demon feindlich gegenüberstehen, oft im besten Fall noch indifferent, aber bis auf wenige Ausnahmen eben nicht voller Liebe und Güte, wie es ein Kind braucht. Dabei sind die Ausnahmen rar, und umso wichtiger. Das sind Damons Freunde und Bekanntschaften, die aber ihrerseits mit Drogen und Armut zu kämpfen haben, aber es gibt auch Lehrer, die Damon ermutigen, seine Talente zu pflegen und ihm Achtung und Respekt entgegenbringen.Er findet die Liebe und verliert sie wieder. Er flieht, um seine Großmutter - die Mutter seines Vaters, den er nie kannte - zu suchen, und die Geschichte dieser Flucht ist das Herzzerreißendste, was ich seit langem gelesen habe.Barbara Kingsolver hat nach Selbstauskunft mit der Grundlage von Charles Dickens "David Copperfield" einen Weg gefunden, wie sie über die verlorenen Kinder der Appalachen schreiben, und dabei ein positives Ende, mit Fantasie und der Magie der Vorstellung erzählen kann.Ein Seitenstrang der Geschichte ist die Frage, warum die Einwohner der Appalachen so oft verhöhnt und als Rednecks und Hillbillies das kürzere Ende von Witzen sind. Es findet sich eine sehr überraschende Erklärung, die hier nicht verraten wird. Sie lässt allerdings noch einmal die Ostfriesenwitze, die Anfang der 1990er Jahre allgegenwärtig waren, in einem anderen Licht erscheinen.Das waren jetzt viele Punkte zum Hintergrund, aber worum es ja geht, sind Lobpreisung oder Verriss. Während in dieser Rezension die übergroßen Widrigkeiten im Vordergrund standen: das Erlebnis der Lektüre ist ein anderes als vielleicht vermutet. Voller Güte, Leidenschaft, Tempo, Fantasie und einem Augenmerk auf aufregenden und überraschenden Wendungen, ist es ein fantastischer Roman, Lobpreisung galore!Die diesjährige Gewinnerin des Pulitzerpreises für Belletristik ist Jayne Anne Phillips mit ihrem Roman "Night Watch", wir sind gespannt. This is a public episode. If you would like to discuss this with other subscribers or get access to bonus episodes, visit lobundverriss.substack.com
Frau Goethe liest (FGL) - "Der Buchspazierer" von Carsten Henn – Rezension (Hördauer ca. 8 Minuten) "Der Buchspazierer" von Carsten Henn ist eine leise Geschichte über eine fast schon märchenhafte Bücherwelt. Es werden unzählige Buchtitel genannt, die bei genauer Betrachtung Kraft und Trost spenden können. Zweifellos muss man sich auf das Buch einlassen. Es kann sowohl auf einen Rutsch gelesen werden als auch in kleinen Portionen genossen. Die unaufgeregte Handlung hat eine umso nachhaltigere Stimme. Tatsächlich wird es beim mehrmaligen Lesen sogar noch besser. Zur Rezension gibt es auch einen Hinweis zum Kinofilm. Eine Rezension von Heike Stepprath. Die Rezension "Der Buchspazierer" lesen Sie auf der Blogseite von Frau Goethe liest. Sprecherin: Heike Stepprath, Schnitt: Jupp Stepprath, Realisation: Uwe Kullnick Hat Ihnen diese Rezension gefallen, mögen Sie vielleicht auch diese Sendung. Ich heiße Heike Stepprath und blogge unter Frau Goethe liest. Vor wenigen Jahren habe ich mich zum Studium von Public Relations entschlossen und das mit meiner Vorliebe zur Literatur verbunden. Mein Bücherregal ist mit Belletristik, Krimis, aber vor allem historischen Romanen gefüllt. Lesen ist bei mir eine Tagesroutine, die auch an stressigen Tagen unbedingt dazu gehört. Rund 120 Bücher lese ich jährlich und davon werden 80 rezensiert. Zum Austausch mit anderen Lesebegeisterten nutze ich liebend gerne Leserunden, Blogtouren, und Interviews. Artikel und Berichte über Veranstaltungen ergänzen das Thema rund ums Buch. Häufig habe ich Gelegenheit, Autoren zu treffen und mit ihnen Podcasts aufzunehmen. Wenn dir Rezensionen gefallen, hör doch mal hier hinein. Unsere Live-Sendungen im Pixel (Gasteig)
"Das Gedicht" – Uwe Kullnick spricht mit dem Verleger Anton G. Leitner, Jan-Eike Hornauer und Uwe-Michael Gutzschhahn über ihren Verlag (Hördauer ca. 110 min) Anton G. Leitner gründete 1992 seinen Lyrikverlag. Die Jahresschrift DAS GEDICHT hat sich zur Ankermarke des Unternehmens entwickelt. DAS GEDICHT versteht sich als internationales Poesie-Organ, das einem breiten Publikum deutschsprachige Dichtung nahebringen möchte. Uwe-Michael Gutzschhahn, geboren am 31.01.1952 in Langenberg im Rheinland, aufgewachsen in Dortmund, studierte Germanistik und Anglistik an der Ruhr-Universität Bochum und promovierte dort 1978 mit einer Arbeit über den zeitgenössischen Schriftsteller Christoph Meckel. Im gleichen Jahr veröffentlichte er seinen ersten Gedichtband, 30 weitere Bücher folgten. Er arbeitete über zwei Jahrzehnte als Lektor in verschiedenen Kinder- und Jugendbuchverlagen und war bei Ravensburger und Hanser Programmleiter. 2001 verließ er die Verlagsarbeit und ist seither freiberuflich als Übersetzer, Autor, Herausgeber und Lektor tätig. Seit 1996 lebt er in München. Jan-Eike Hornauer präsentiert sich als ein vielseitiger Sprachexperte, dessen Tätigkeitsfeld ein breites Spektrum abdeckt. Seine Hauptschwerpunkte liegen im Bereich Lektorat und Korrektorat, in der Erstellung von Werbetexten sowie in der Herausgeber- und Autorentätigkeit, insbesondere im Bereich der Belletristik. Zu seinen Kernkompetenzen zählen die präzise Optimierung von Texten und das kreative Texten. Dabei bewegt er sich souverän in verschiedenen Genres, von PR-Texten bis hin zur Literatur. Als Autor hat er sich besonders durch Kurzprosa und humorvolle Lyrik einen Namen gemacht. Verlage on Stage: Das Literatur Radio Hörbahn lädt Verlage zur Radio-Aufzeichnung der Podcastsendung Verlag on Stage ein.Die Reihe wächst und entwickelt sich. Es geht uns darum, Verlage aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten und für Autoren, Leser, ebenso wie für Agenten, Kritiker, Literaturblogger und Medien im Gespräch sichtbarer und transparenter zu machen. Die tägliche Arbeit der Verleger*innen darzustellen und transparent zu machen ist ebenfalls Ziel dieser Sendereihe. Idee, Moderation und Realisation Uwe Kullnick
Langsam nähert sich der Herbst und mit ihm kommen die neuen Programme der Buchverlage. MDR-Literaturredakteurin Katrin Schumacher und Alexander Suckel reden über die interessantesten Neuerscheinungen.
Matthias Jügler nimmt bei "2 am Fluss" die Dresdner Stadtschreiberin Charlotte Gneuß zum Forellenfang mit. Außerdem geht es um vier große Romane, die von Familien und historischen Schicksalen erzählen.
Unser heutiger Gast schreibt schon länger – allerdings erst in Form von Fachpublikationen und -büchern, immerhin ist Claus-Olaf Gravittsson in seinem ersten Beruf Arzt. Wie er den Wechsel zur Belletristik vollzogen hat, worum es in seinem Debütroman "Der Lügensammler" und seinem neuesten Werk "Das kaukasische Gelübde" geht und welche Rolle das Thema Veränderung darin spielt, erfahrt ihr hier. Entstanden ist ein inspirierendes Gespräch über das Schreiben – es gilt also wieder: Unbedingt reinhören!
Kopje koffie – bei einer Tasse Kaffee kommen die Journalistinnen Katharina Borchardt und Bettina Baltschev mit Autor:innen aus den Niederlanden und Flandern ins Gespräch und stellen frische Neuerscheinungen aus unseren Nachbarländern vor. Dabei sind auch Auszüge in Originalsprache und viel Persönliches von ihren Gästen zu hören. Der deutsche Bücherpodcast macht Lust und Laune auf eine Entdeckungsreise durch die aktuelle niederländischsprachige Literaturszene und ist ideale Abrundung der Leipziger Buchmesse 2024, wo sich die Niederlande und Flandern unter dem Motto „alles außer flach“ als Gastland präsentierten.
Frau Goethe liest (FGL) - "Gussie" von Christoph Wortberg – Rezension (Hördauer ca. 8 Minuten) Bonn, 1948. Eine Frau liegt im Krankenhaus und erinnert sich an ihre Stationen im Leben. Sie ist 52 Jahre alt und weiß, dass ihr nicht mehr viel Zeit bleibt. Es ist Auguste Adenauer, genannt Gussie; die zweite Ehefrau von Konrad Adenauer. An seinem Namen kommt man in Deutschlands Nachkriegszeit nicht vorbei. Weniger bekannt ist die Frau, die ihm 29 Jahre lang den Rücken gestärkt hat. In Rückblicken erfahren wir von dem ereignisreichen Leben der Frau des Oberbürgermeisters von Köln und späteren Bundeskanzlers. Die Romanbiografie „Gussie“ von Christoph Wortberg zeichnet das Leben einer bemerkenswerten Frau nach und ruft damit auch 76 Jahre nach ihrem Tod eine Erinnerung wach. Eine Rezension von Heike Stepprath. Die Rezension zu Gussie lesen Sie auf der Blogseite von Frau Goethe liest. Sprecherin Heike Stepprath Hat Ihnen diese Rezension gefallen, mögen Sie vielleicht auch diese Sendung. Schnitt: Jupp Stepprath Realisation: Uwe Kullnick Ich heiße Heike Stepprath und blogge unter Frau Goethe liest. Vor wenigen Jahren habe ich mich zum Studium von Public Relations entschlossen und das mit meiner Vorliebe zur Literatur verbunden. Mein Bücherregal ist mit Belletristik, Krimis, aber vor allem historischen Romanen gefüllt. Lesen ist bei mir eine Tagesroutine, die auch an stressigen Tagen unbedingt dazu gehört. Rund 120 Bücher lese ich jährlich und davon werden 80 rezensiert. Zum Austausch mit anderen Lesebegeisterten nutze ich liebend gerne Leserunden, Blogtouren, und Interviews. Artikel und Berichte über Veranstaltungen ergänzen das Thema rund ums Buch. Häufig habe ich Gelegenheit, Autoren zu treffen und mit ihnen Podcasts aufzunehmen. Wenn dir Rezensionen gefallen, hör doch mal hier hinein. Unsere Live-Sendungen im Pixel (Gasteig)
Diese Woche unterhalte ich mich mit Andrea Kock, von BoD (Books on Demand), die dort unter anderem für Sachbücher zuständig ist, darüber, was für den Erfolg eines Sachbuchs oder Ratgebers ausschlaggebend ist. Wir vergleichen unsere Erfahrungen und teilen unsere unterschiedlichen Sichtweisen mit dir. Und hier der rss-Feed von »Dein Buch mit Tom Oberbichler«: http://dein_buch.libsyn.com/rss In dieser Podcast-Folge sprechen wir unter anderem folgende Aspekte an: 1. Was sind die wesentlichen Unterschiede zwischen Sachbüchern und Belletristik in Bezug auf den Erfolg und die Veröffentlichungsstrategien? 2. Welche Rolle spielt die Struktur und Gestaltung eines Sachbuchs für dessen Erfolg laut Andrea Kock? 3. Wie wichtig ist der Expertenstatus eines Autors oder einer Autorin für den Erfolg eines Sachbuches, und wie kann dieser durch das Buch selbst gestärkt werden? 4. Andrea Kock erwähnt "Long-Seller" als einen der Vorteile von Sachbüchern. Was genau versteht man darunter, und warum sind Sachbücher hierfür besonders geeignet? 5. Welche Bedeutung hat die direkte Zielgruppenansprache für den Erfolg eines Sachbuchs und wie kannst du diesen Zugang effektiv nutzen? 6. Welche zusätzlichen Vorteile kann ein Sachbuch für Coaches, Trainer und Beraterinnen bieten, die über die Buchverkäufe hinausgehen? 7. Wie sieht Andrea Kock die Nutzung von künstlicher Intelligenz im Buchschreibprozess und welche Argumente spricht gegen eine ausschließliche Nutzung solcher Technologien? 8. Welche Trends und Entwicklungen im Selfpublishing könnten für angehende Sachbuchautoren und -autorinnen besonders relevant sein? 9. Welche Services bietet BOD (Books on Demand) für Selfpublishing-Autoren und -Autorinnen und welche Vorteile könnten diese speziell für Sachbuchautoren bieten? 10. Wie wichtig ist es die eigene Produktpalette mit einem Buch zu ergänzen? Hier die Links, die wir im Podcast ansprechen, und weiterführende Informationen, Tipps und Erfahrungsberichte rund um Bücher, eBooks und deinen Erfolg: Hier findest du die Webseite von Bod: https://bod.de Unter diesem Link kannst du dich zu meinen aktuellen kostenlosen Online-Trainings anmelden: https://mission-bestseller.com/onlinetraining Hier kommst du zum Mission Bestseller Schreib-Bootcamp: https://mission-bestseller.com/bootcamp Hier geht es zu den Mission Bestseller Buchmarketing-Bootcamps: https://mission-bestseller.com/buchmarketingcamp Hier findest du alles rund ums Selfpublishing: https://mission-bestseller.com Einige der Links auf dieser Seite sind Affiliate-Links und ich erhalte eine Provision, wenn du über sie kaufst, die sich nicht auf deinen Kaufpreis auswirkt.
In dieser Woche stellt Katrin Schumacher Bücher aus verschiedenen Genres vor. Darunter: "Möwen" von Holger Teschke, "Die Spielerin" von Isabelle Lehn und "Pi mal Daumen" von Alina Bronsky.
Über ganz Deutschland verstreut gibt es Bestände ehemaliger Fürstinnen-Bibliotheken. Diese Bestände zu sichten, digital zu verknüpfen und damit der Öffentlichkeit näherzubringen, haben sich Forscher und Forscherinnen eines gemeinsamen Projekts der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel und des Trier Centers for Digital Humanities zur Aufgabe gemacht. Frauen mit eigenen Interessen Dr. Joëlle Weis leitet den Forschungsbereich „Digitale Literatur- und Kulturwissenschaften“ am Trier Center for Digital Humanities und vergleicht im Projekt systematisch, was Fürstinnen im 18. Jahrhundert gelesen haben. Erste Erkenntnis: Die Sammlungen sind sehr individuell. „Im Detail zeigt sich, dass Fürstinnen – wie die Fürsten auch – nach eigenen Interessen gesammelt und gelesen haben“, sagt Joelle Weis. Es gäbe nicht die typische Fürstinnen-Bibliothek, vielmehr reicht die Spannbreiten von Bibelsammlungen über Bestände mit philosophischem Schwerpunkt bis hin zu Belletristik. Nichtsdestotrotz versuchen die Forscherinnen und Forscher des Projektes herauszufinden, ob nicht doch ein bestimmte Lektürekanon der Zeit auszumachen ist. Eigene Wirkungsraum von Frauen Was in jedem Fall klar ist, so Weiss: Lesen barg eine gewisse Handlungsmacht durch Bildung. Die Frauen standen im Austausch mit Gelehrten in ganz Europa. So schufen sie sich „einen eigenen Raum, in dem Sie arbeiten, sich weiterbilden und erfreuen konnten.“
Eine weitere Feedbackfolge mit Feedback zu den letzten Folgen, wie immer mit jeder Menge Post aus der ganzen Welt. Wir sprechen u. a. über berühmte Gehirne, Pemmikan in Computerspielen und wie man im All aufs Klo geht. Tickets für das Hear&Now Podcastfestival am 10. August 2024 in Köln: https://www.hearandnowfestival.de/ // Links - Richard kocht bei Martina Hohenlohe, mit Julian Lechner vom Wiener Restaurant Reznicek: https://www.youtube.com/watch?v=mNgZHtVivnM - Jamie Fox über die Métis-Fiddle: https://www.youtube.com/watch?v=MeAWiEbPEVA - Erwin Lahousen bei den Nürnberger Prozessen: https://www.youtube.com/watch?v=tWmAQoYc3RY - Mehr über den Film "Jaco": https://de.wikipedia.org/wiki/Jaco_(Film) - Der erwähnte Oscar-Film: https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Frau_des_Nobelpreistr%C3%A4gers // Podcasts des Monats - Just One Thing: https://www.bbc.co.uk/programmes/p09by3yy/episodes/downloads - Methodisch Inkorrekt: http://minkorrekt.de/ // Besprochene Folgen - GAG452: Der erste Mensch im All – https://gadg.fm/452 - GAG453: Pemmikan und der Pelzhandel in Nordamerika – https://gadg.fm/453 - GAG454: Geniale Gehirne – https://gadg.fm/454 - GAG455: Das Unternehmen Pastorius – https://gadg.fm/455 //Aus unserer Werbung Du möchtest mehr über unsere Werbepartner erfahren? Hier findest du alle Infos & Rabatte: https://linktr.ee/GeschichtenausderGeschichte //Wir haben auch ein Buch geschrieben: Wer es erwerben will, es ist überall im Handel, aber auch direkt über den Verlag zu erwerben: https://www.piper.de/buecher/geschichten-aus-der-geschichte-isbn-978-3-492-06363-0 Wer Becher, T-Shirts oder Hoodies erwerben will: Die gibt's unter https://geschichte.shop Wer unsere Folgen lieber ohne Werbung anhören will, kann das über eine kleine Unterstützung auf Steady oder ein Abo des GeschichteFM-Plus Kanals auf Apple Podcasts tun. Wir freuen uns, wenn ihr den Podcast bei Apple Podcasts oder wo auch immer dies möglich ist rezensiert oder bewertet. Wir freuen uns auch immer, wenn ihr euren Freundinnen und Freunden, Kolleginnen und Kollegen oder sogar Nachbarinnen und Nachbarn von uns erzählt!
Schriftstellerin Jenny Erpenbeck und Übersetzer Michael Hofmann haben den International Booker Prize für Belletristik gewonnen. Sie wurden für den Roman "Kairos" ausgezeichnet. Erpenbeck erzählt darin eine Liebesgeschichte in der untergehenden DDR. Biesinger, Gabi www.deutschlandfunkkultur.de, Fazit
Das Museum gilt den Deutschen als eine der vertrauenswürdigsten Institutionen - gleich nach der Familie. Das hat eine neue Studie des Instituts für Museumsforschung ergeben. Die Direktorin Dr. Patricia Rahemipour erklärt, was das bedeutet. Und: Zum vierten Mal wird heuer der Deutsche Sachbuchpreis vergeben. Als Äquivalent zum Deutschen buchpreis, der sich ganz der Belletristik widmet, nimmt der Sachbuchpreis sogenannte "Non-Fiction" in den Blick. Wir sprechen mit dem BR-Literatur- und Sachbuchexperten Niels Beintker über die Auswahl.
Der Leipziger Buchpreis ist vergeben. Gestern wurden die Entscheidungen in den Kategorien Übersetzung, Sachbuch und Belletristik bekanntgegeben. Und naturgemäß findet letztere die größte Resonanz.
Bis Sonntag ist die Leipziger Buchmesse noch geöffnet. Es ist das wichtigste Frühjahrstreffen der Branche, mit über 2100 Ausstellern aus über 40 Ländern. Rund 300.000 Besucher werden erwartet. Die Reden in Leipzig von Bundeskanzler Scholz und Bundespräsident Steinmeier wurden von propalästinensischen Demonstranten unterbrochen. Die komplizierte Weltlage ist auch auf der Messe selbst abgebildet. Die Ukraine hat einen eigenen Stand. In unserem heutigen Thema des Tages schauen wir an dem Stand vorbei. Außerdem hat Daniela Stahl mit unserer Reporterin in Leipzig, Katja Weise, gesprochen. Über die Preisträger der Leipziger Buchmesse und darüber, wie die Branche versucht, junge Leser und Leserinnen zu begeistern.// Beiträge von: Sylvia Stadler, Kristine Harthauer / Moderation: Daniela Stahl
Die serbische Autorin Barbi Marković hat für ihr Buch „Minihorror“ den Belletristik-Preis der Leipziger Buchmesse erhalten. Sie habe mit Beiträgen anderer Künstler experimentiert: etwa einem Rollenspiel oder Comicszenen mit Micky und Minnie Maus. Markovic, Barbi www.deutschlandfunkkultur.de, Fazit
Obwohl der Verkauf von Belletristik sowie Kinder- und Jugendbüchern 2023 einen Aufschwung erlebte, zehren stark gestiegene Kosten die Gewinne von Verlagen nahezu auf. Ihre Hoffnung: neue Leser, die über Plattformen wie TikTok erschlossen werden. Kahlefendt, Kahlefendt www.deutschlandfunk.de, Büchermarkt
Sie gewinnen Preise, bestimmen Debatten im Feuilleton und werden auf den Buchmessen besonders herausgestellt. Die Bücher aus der sogenannten Belletristik verkaufen sich aber erschreckend schlecht. Ist die Hochliteratur am Ende?Harrabi, Kais; Franzen, Johannes; Glanz, Berit; Sahner, SimonDirekter Link zur Audiodatei
In dieser Folge mit dabei ist Lars Amend (hier bei Instagram), x-facher Bestseller-Autor. Seit heute, dem 11.10. ist sein neues Buch draußen „IMAGINE: Eine magische Geschichte über die Kraft der Musik, große Träume und wahre Erfüllung“. Ich durfte es vorab lesen und bin sehr, sehr begeistert. Wie auch vom heutigen Interview, in dem wir unter anderm darüber sprechen, wie man das findet, was uns erfüllt und wie man "nein" sagt zu allem, was nicht passt (auch wenn's viele andere machen). Sponsor: Bookbeat: Bookbeat ist das Netflix für Hörbücher mit 800.000 Hörbüchern und Büchern, darunter viele aktuelle Bestseller von Ratgebern bis Belletristik und Krimis. myMONK-Hörer können exklusiv Bootbeat zwei Monate kostenlos ausprobieren. Hier geht's zur Aktion: bookbeat.de/mymonk Wenn Dir der Podcast gefällt: Teile ihn mit jemandem, dem er auch helfen könnte. Und ich freue mich riesig über Deine Bewertung bei iTunes und gern auch über eine Mail an tim@mymonk.de oder bei Instagram (einfach mal nach mymonk suchen). Danke von Herzen! Und wenn Du mehr erfahren willst, besuch' mymonk.de. Tim
Unsere größten Leistungen stehen nicht im Lebenslauf. Vielleicht übersehen wir - und die Welt - sie deshalb so oft. Aber gut, dann müssen wir sie uns eben bewusst machen und bewusst anerkennen, stolz auf uns selbst sein. Sponsor: Bookbeat: Bookbeat ist das Netflix für Hörbücher mit 800.000 Hörbüchern und Büchern, darunter viele aktuelle Bestseller von Ratgebern bis Belletristik und Krimis. myMONK-Hörer können exklusiv Bootbeat zwei Monate kostenlos ausprobieren. Hier geht's zur Aktion: bookbeat.de/mymonk Wenn Dir der Podcast gefällt: Teile ihn mit jemandem, dem er auch helfen könnte. Und ich freue mich riesig über Deine Bewertung bei iTunes und gern auch über eine Mail an tim@mymonk.de oder bei Instagram (einfach mal nach mymonk suchen). Danke von Herzen! Und wenn Du mehr erfahren willst, besuch' mymonk.de. Tim
Vielleicht wartest du gerade auf etwas. Auf eine Reaktion. Auf ein Prüfungsergebnis, oder das Ergebnis einer Untersuchung oder darauf, dass ich etwas klärt und du weißt, wie du weitermachen kannst. Das kann so schwer sein. Ein paar Dinge sind dabei jedoch manchmal hilfreich. Sponsor: Bookbeat: Bookbeat ist das Netflix für Hörbücher mit 800.000 Hörbüchern und Büchern, darunter viele aktuelle Bestseller von Ratgebern bis Belletristik und Krimis. myMONK-Hörer können exklusiv Bootbeat zwei Monate kostenlos ausprobieren. Hier geht's zur Aktion: bookbeat.de/mymonk Wenn Dir der Podcast gefällt: Teile ihn mit jemandem, dem er auch helfen könnte. Und ich freue mich riesig über Deine Bewertung bei iTunes und gern auch über eine Mail an tim@mymonk.de oder bei Instagram (einfach mal nach mymonk suchen). Danke von Herzen! Und wenn Du mehr erfahren willst, besuch' mymonk.de. Tim
Jahrelang hatte ich eine Angst vor Stress und vor Überanstrengung ... die über die Zeit zu sehr zu einer Angst vor jeglicher Anstrengung wurde. Und mein Leben sehr eingeschränkt hat. Verwundert hat mich das nicht, immerhin hören wir ständig, wie gefährlich Stress sei und dass wir am besten jederzeit entspannt sein sollten, um bloß nicht krank zu werden. Ein paar Dinge haben mir die Augen geöffnet - und sind vielleicht auch genau das, was du gerade hören musst. Sponsor: Bookbeat: Bookbeat ist das Netflix für Hörbücher mit 700.000 Hörbüchern und Büchern, darunter viele aktuelle Bestseller von Ratgebern bis Belletristik und Krimis. myMONK-Hörer können exklusiv Bootbeat zwei Monate kostenlos ausprobieren. Hier geht's zur Aktion: bookbeat.de/mymonk Wenn Dir der Podcast gefällt: Teile ihn mit jemandem, dem er auch helfen könnte. Und ich freue mich riesig über Deine Bewertung bei iTunes und gern auch über eine Mail an tim@mymonk.de oder bei Instagram (einfach mal nach mymonk suchen). Danke von Herzen! Und wenn Du mehr erfahren willst, besuch' mymonk.de. Tim