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Ein Staat wird - wie alle Staaten - gegründet für alle Ewigkeit und verschwindet nach 40 Jahren nahezu spurlos. Die Rede ist von der DDR, die der Schriftsteller Christoph Hein liebevoll sein "Narrenschiff" nennt. "Narrenschiff", so heißt auch sein neuer Roman. Ein epochaler Gesellschaftsroman, einmal DDR von der 1. Stunde - der Staatsgründung - bis zur Wiedervereinigung - dem Sinken des Schiffs -, das umreißt Christoph Hein auf 750 Seiten. Warum dieser große Rundumschlag? Das hat er uns auf radio3 erzählt:
In vier Romanen schildert Horst Bienek wie Oberschlesien, seine Heimat, durch den 2. Weltkrieg unterging. Ein großer und packend geschriebener Gesellschaftsroman voller Außenseiter - und immer wieder mit fesselnden Darstellungen schwulen Lebens.
Anna Katharina Hahn schildert in «Der Chor» humorvoll die Lebenswelten von ganz unterschiedlichen Frauenfiguren und ihren Umgang mit den kleinen und grossen Widrigkeiten des Lebens. Und in «Schwindel» erzählt Hengameh Yaghoobifarah witzig und selbstironisch eine queere Vierecksbeziehung. Die 54jährige Autorin Anna Katharina Hahn landete 2009 mit «Kürzere Tage» einen Longseller. Sie vereinte ganz gewöhnliche Menschen in einer Stuttgarter Strasse zu einem beschwingten Gesellschaftsroman. Auch Hahns fünfter Roman «Der Chor» hat einen vertrauten Ausgangspunkt: Frauen, die sich wöchentlich zum Singen treffen. Daraus entwickeln sich die Geschichten vieler Leben mit ihren Höhen und Tiefen. Ein Roman «mit Witz und Drive, der ganz nah bei seinen Figuren» sei, sagt Franziska Hirsbrunner. Er lese sich, «als würde man mitsingen». Hengameh Yaghoobifarah ist eine Ikone der queeren Popkultur. Im neuen Roman «Schwindel» trifft die non-binäre Autorenperson den Zeitgeist in Sachen Liebe und queerem Begehren: Es geht um Polyamorie, um Bindungsängste und ums Ghosten. Bereits das Setting ist schwindelerregend, denn Ava und ihre drei Liebschaften schliessen sich versehentlich auf einem Hochhausdach aus. Und queer sind nicht nur die Figuren, sondern auch die Sprache. Gemäss Lea Dora Illmer bietet das Buch «eine sehr lesenswerte chaotische Komödie». Buchhinweise: * Anna Katharina Hahn. Der Chor. 282 Seiten. Suhrkamp Verlag 2024. * Hengameh Yaghoobifarah. Schwindel. 240 Seiten. Blumenbar, 2024.
In dieser Folge tauchen wir in die Welt der feministischen Romane ein. Dabei steht ein Buch im Mittelpunkt. Dieses Mal ist es ausnahmsweise ein deutsches Buch: Mareike Fallwickls aktueller Roman "Und alle so still". Ein feministischer Gesellschaftsroman über stummen Protest und Widerstand, Solidarität und Freundschaft und die Frage, was wäre, wenn alle Frauen sich verweigern und kollektiv in einen Care-Streik treten würden? Neben weiteren deutschen und englischen Buchtipps geben wir Dir auch einen Einblick in unseren Online-Buchclub, in dem die amerikanische Bestseller-Autorin Laurie Frankel, Autorin von "Family Family" und "This is how it always is" zu Gast war. Viel Spaß beim Lesen wünschen Kati und Tina
Stefan Gliwitzki stellt sein Buch "QUITT" vor. Das von harter Hand geführte Familienunternehmen Peter GmbH & Co. KG in Oberklemmbach bringt zufällig einen sensationellen neuen Quittenbrand mit geheimnisvollen Zutaten auf den Markt und löst damit einen irrwitzigen Hype im ganzen Land aus, als ob die ganze Nation nur darauf gewartet hätte, endlich mal wieder von einer obskuren Obstbranntwein-Kreation umgehauen zu werden. In der Firma jagt deshalb ein Meeting das andere. Alle sind bis zur Oberkante beschäftigt. Manche wittern neue Karrierechancen. Andere fürchten um ihr ruhiges Dasein. Der ganz normale Wahnsinn des Arbeitsalltags steigert sich schließlich auf groteske Weise. Korruption und Verrat überschatten die Euphorie um die neue Erfolgsformel, die streng geheim bleiben muss. Die Konkurrenz schläft jedoch nicht und das Unternehmen wird Opfer filmreifer chinesischer Spionageaktionen. Alles gipfelt schließlich in einem fragwürdig wie symbolträchtigen Firmen-Event in der Kanalisation Oberklemmbachs. Eine implosionsreife Welt eröffnet sich – wenn da nicht dieser kleine zugelaufene Hund wäre ...Ein satirischer Roman für Menschen, die mit der Arbeitswelt, ihren Absurditäten und ungeschriebenen Gesetzen vertraut sind, Sarkasmus schätzen und sich den hart erarbeiteten Frust über den Job mal richtig vom Leib lachen wollen. Menschen, die das Leben in Kleinstädten kennen und sich darüber amüsieren können. Menschen, die einfach so gern lachen oder es lernen wollen.„Ein größenwahnsinniger Gesellschaftsroman – so monumental, dass er die 'Buddenbrooks' verblassen lässt. Alles andere wäre für Gliwitzkis Buch wohl unverschämt untertrieben …“ ISBN: 9783958942776 Sprache: Deutsch Ausgabe: Taschenbuch Umfang: 318 Seiten Verlag: Omnino Verlag https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1070855515 https://www.instagram.com/stefangliwitzki1 ----- (!!!unbeauftrag und unbezahlte Werbung!!!) Dir gefällt dieser Podcast? Dann empfehle ihn weiter und hinterlass eine Bewertung im Apple-Podcastverzeichnis. Herzlichen Dank. Du kannst diesen Podcast auch kostenlos mit der App deiner Wahl abonnieren. Sobald es eine neue Folge gibt, wird diese zum anhören bereitgestellt. Bist du AutorIn und möchtest dein Buch in meinem Podcast vorstellen? Dann melde dich ganz einfach bei mir. Gerne können wir dann alle Einzelheiten besprechen.
Chris Whitaker erzählt in seinem neuen Roman "In den Farben des Dunkels" von einer Entführung, und doch ist dieses Buch eher ein Gesellschaftsroman als ein klassischer Krimi. Von Pia Ciesielski.
Die amerikanische Sängerin und Songschreiberin Taylor Swift ist unbestritten die Frau der Stunde. Ein Heer glühender Fans, rekordverdächtige Streamingzahlen und eine Fülle von Auszeichnungen zeugen von ihrem unglaublichen Erfolg. In dieser Folge von English, please! diskutieren Mae McCreary, US-amerikanische Spotlight-Redakteurin für Gesellschaft und Nachrichten, Owen Connors, irischer Audio-Redakteur, und Inez Sharp, britische Chefredakteurin, über Swifts unglaubliche Karriere und versuchen, das Geheimnis ihres Erfolgs zu ergründen. Gibt es einen Swiftie im Spotlight-Team? Taylor Swift ist für viele Menschen "the bee's knees". Doch warum bezeichnen Briten etwas, das sehr besonders oder gut ist, als "the bee's knees"? Owen Connors, Spotlights Word Nerd, sucht nach dem Ursprung dieser merkwürdigen Redewendung. Außerdem spricht Eve Lucas, Rezensentin von Spotlight, über Pam Williams Debütroman A Trace of Sun. Darin geht es um die Windrush-Generation und ihre Kinder. Fast eine halbe Million Menschen, die bis 1970 aus der Karibik nach Großbritannien kamen, um Arbeit zu finden, deren Behandlung aber ein Skandal war. Das Trauma der britischen Staatsbürger, vor allem aus der Karibik, die nach dem Zweiten Weltkrieg nach Großbritannien kamen, um Arbeit zu finden, und deren Behandlung aber ein Skandal war. English, please! ist der neue Podcast von ZEIT Sprachen. Jeden zweiten Sonntag laden Sie Chefredakteurin Inez Sharp und das Spotlight-Team ein, Ihr Englisch auf kurzweilige Art aufzufrischen. Wenn Sie noch nicht wissen, was Begriffe wie bite the bullet und nitty-gritty bedeuten, dann klärt Sie Wort-Nerd Owen Connors auf. Anschließend diskutiert das Spotlight-Team über bunt gemischte Themen aus der englischsprachigen Welt. Zum Abschluss gibt es einen Buchtipp – mal einen Krimi aus Irland, mal einen Gesellschaftsroman aus den USA. Mit English, please! verbessern Sie Ihr Englisch in nur 15 Minuten. Das Magazin Spotlight können Sie hier bestellen. Als Dankeschön erhalten alle Podcasthörer die erste Ausgabe des beliebten Abonnements kostenlos. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
Was kommt dabei heraus, wenn sich ein Fußballlaie und zwei leidenschaftliche Englandfans an einen Tisch setzen, um über Fußball zu diskutieren? Richard Mote, Redakteur bei unserer Schwesterpublikation Business Spotlight, und Ian McMaster, offiziell leitender Fußballkorrespondent bei Spotlight, diskutieren mit Moderatorin Inez Sharp über ihre Lieblingsmannschaften, die vielversprechendsten Spieler und ihre Hoffnungen für England bei der Uefa Euro 2024. Is football coming home? Die Diskussion, so viel können wir hier verraten, wird heiter und ausgelassen. Einem ernsten Thema widmet sich unser Buchtipp. Die BBC-Journalistin Marianna Spring hat sich für ihr neues Buch Among the Trolls tief in die Welt der Verschwörungstheoretiker begeben. Eve Lucas, die Buchrezensentin von Spotlight, spricht über Springs Herangehensweise an dieses Thema, was sie herausgefunden hat und was wir alle über Trolling, Verschwörungen und Fake-News lernen können. Plus: Was um alles in der Welt ist eine cock and bull story? Spotlights Wortnerd Owen Connors erklärt die Bedeutung und Geschichte dieser amüsanten Redewendung. English, please! ist der neue Podcast von ZEIT Sprachen. Jeden zweiten Sonntag laden Sie Chefredakteurin Inez Sharp und das Spotlight-Team ein, Ihr Englisch auf kurzweilige Art aufzufrischen. Wenn Sie noch nicht wissen, was Begriffe wie bite the bullet und nitty-gritty bedeuten, dann klärt Sie Wortnerd Owen Connors auf. Anschließend diskutiert das Spotlight-Team über bunt gemischte Themen aus der englischsprachigen Welt. Zum Abschluss gibt es einen Buchtipp – mal einen Krimi aus Irland, mal einen Gesellschaftsroman aus den USA. Mit English, please! verbessern Sie Ihr Englisch in nur 15 Minuten. Das Magazin Spotlight können Sie hier bestellen. Als Dankeschön erhalten alle Podcasthörer die erste Ausgabe des beliebten Abonnements kostenlos. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
Was bedeutet umweltfreundliches Reisen wirklich? Welche Kompromisse sollte man eingehen, und was sind die – manchmal überraschenden – Vorteile? In dieser Folge von "English, please!" tauschen "Spotlight"-Chefredakteurin Inez Sharp, Featureredakteurin Nadia Lawrence und Audioredakteur Owen Connors Erfahrungen und Tipps zum Thema Ökoreisen aus. Alle drei versuchen auf ihre Weise umweltbewusst unterwegs zu sein, aber es gibt Grenzen: Was passiert, wenn die Familie streikt? Wenn das Urlaubsziel zu weit entfernt liegt, um mit dem Fahrrad oder Zug unterwegs zu sein? Oder die Ökovariante einfach zu viel Zeit beansprucht? Spotlights Wortnerd Owen Connors bringt dieses Mal einen Ausdruck mit, der aus einem ganz anderen Universum kommt: Owen erklärt, was ein NPC ist und warum man selbst nicht als NPC beschrieben werden möchte. Zuletzt kommt noch unser Buchtipp. Eve Lucas hat "The Hunter" von der irisch-amerikanischen Krimiautorin Tana French dabei. Die Geschichte spielt in einem kleinen irischen Dorf. Wenn Sie noch nie Irland waren, wird "The Hunter" Sie auf den Geschmack bringen, meint Eve. "English, please!" ist der neue Podcast von ZEIT Sprachen. Jeden zweiten Sonntag laden Sie Chefredakteurin Inez Sharp und das Spotlight-Team ein, Ihr Englisch auf kurzweilige Art aufzufrischen. Wenn Sie noch nicht wissen, was Begriffe wie "bite the bullet" und "nitty-gritty" bedeuten, dann klärt Sie Wortnerd Owen Connors auf. Anschließend diskutiert das "Spotlight"-Team über bunt gemischte Themen aus der englischsprachigen Welt. Zum Abschluss gibt es einen Buchtipp – mal einen Krimi aus Irland, mal einen Gesellschaftsroman aus den USA. Mit "English, please!" verbessern Sie Ihr Englisch in nur 15 Minuten. Das Magazin Spotlight können Sie hier bestellen. Als Dankeschön erhalten alle Podcasthörer die erste Ausgabe des beliebten Abonnements kostenlos. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
Seit mehr als 180 Jahren streiten Großbritannien und Griechenland darüber, wem die Parthenon-Marmore gehören, die Lord Elgin Anfang des 19. Jahrhunderts aus dem Parthenon entwendet hat und die bis heute im Britischen Museum ausgestellt sind. Sollen sie in London bleiben oder nach Athen zurückgegeben werden? In dieser Folge von English, please! gehen Spotlight-Chefredakteurin Inez Sharp, Feature-Redakteurin Nadia Lawrence und Audio-Redakteur Owen Connors der Frage nach, wem kulturelle Artefakte gehören oder ob sie als Gemeingut der Menschheit behandelt werden sollten. Außerdem erklärt Spotlights Word-Nerd Owen Connors die Bedeutung und Verwendung des Ausdrucks hunky-dory (etwa: alles in Butter). Wie immer runden wir den Podcast mit einem Buchtipp von Spotlights Buchkritikerin Eve Lucas ab. Diesmal geht es um den neuesten Roman des amerikanischen Bestsellerautors James McBride. The Heaven and Earth Grocery Store handelt von einem jüdischen Ehepaar, das in den 1920er Jahren im ländlichen Pennsylvania lebt und in einem armen Viertel einen Lebensmittelladen eröffnet. English, please! ist der neue Podcast von ZEIT Sprachen. Jeden zweiten Sonntag laden Sie Chefredakteurin Inez Sharp und das Spotlight-Team ein, Ihr Englisch auf kurzweilige Art aufzufrischen. Wenn Sie noch nicht wissen, was Begriffe wie bite the bullet und nitty-gritty bedeuten, dann klärt Sie Wort-Nerd Owen Connors auf. Anschließend diskutiert das Spotlight-Team über bunt gemischte Themen aus der englischsprachigen Welt. Zum Abschluss gibt es einen Buchtipp – mal einen Krimi aus Irland, mal einen Gesellschaftsroman aus den USA. Mit English, please! verbessern Sie Ihr Englisch in nur 15 Minuten. Das Magazin Spotlight können Sie hier bestellen. Als Dankeschön erhalten alle Podcasthörer die erste Ausgabe des beliebten Abonnements kostenlos. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
Herrscht in Großbritannien und Irland wirklich noch ein Klassensystem? Und wenn ja, wie wirkt es sich auf das Leben der Menschen in diesen Ländern aus? Diesmal gehen Spotlight-Chefredakteurin Inez Sharp, Feature-Redakteurin Nadia Lawrence und Audio-Redakteur Owen Connors der Frage nach, ob und wie ihr Leben von einem Klassensystem beeinflusst wird. Welcher sozialen Schicht fühlt sich jeder von ihnen zugehörig? Und wie sieht es mit Akzenten und Dialekten aus? Werden Nadia, Owen und Inez durch die Art, wie sie sprechen, beurteilt? Dies sind nur einige der Fragen, die das Spotlight-Team in dieser Folge von "English, please!" unter die Lupe nehmen. Außerdem im Podcast: In den letzten Jahren wurde das Wort "cringe" von der Generation Z auf eine neue und interessante Weise adaptiert. Spotlights “word nerd” Owen Connors erklärt die Veränderung. Natürlich wäre "English, please!" nicht vollständig ohne einen Buchtipp. Eve Lucas, unsere Buchkritikerin, stellt uns den neuen Roman des Pulitzer-Preisträgers Paul Harding vor. "English, please!" ist der neue Podcast von ZEIT Sprachen. Jeden zweiten Sonntag laden Sie Chefredakteurin Inez Sharp und das Spotlight-Team ein, Ihr Englisch auf kurzweilige Art aufzufrischen. Wenn Sie noch nicht wissen, was Begriffe wie „bite the bullet“ und „nitty-gritty“ bedeuten, dann klärt Sie Wort-Nerd Owen Connors auf. Anschließend diskutiert das Spotlight-Team über bunt gemischte Themen aus der englischsprachigen Welt. Zum Abschluss gibt es einen Buchtipp – mal einen Krimi aus Irland, mal einen Gesellschaftsroman aus den USA. Mit "English, please!" verbessern Sie Ihr Englisch in nur 15 Minuten. Das Magazin Spotlight können Sie hier bestellen. Als Dankeschön erhalten alle Podcast-Hörer die erste Ausgabe des beliebten Abonnements kostenlos. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
Würden Sie gerne 130 oder gar 150 Jahre alt werden? Die Vorstellung, ewig zu leben, scheint noch in weiter Ferne. Dennoch deuten Fortschritte in Wissenschaft und Forschung darauf hin, dass wir unsere Lebenszeit erheblich verlängern können. Aber wollen wir das wirklich? Und welche Folgen hätte es für die Gesellschaft, wenn die Bevölkerung deutlich älter würde? Spotlight-Chefredakteurin Inez Sharp, Feature-Redakteurin Nadia Lawrence und Audioredakteur Owen Connors setzen sich mit der Frage eines langen Lebens auseinander und diskutieren die Vor- und Nachteile. Auch Spotlights Tontechniker Matthieu Rouil – normalerweise unsichtbar und unhörbar – teilt seine Gedanken über die Langlebigkeit mit dem Team. Außerdem sprechen wir im Podcast über die Bedeutung des Begriffs rizz, und einen Buchtipp haben wir auch für Sie: Dieses Mal hat Spotlights Buchkritikerin Eve Lucas einen spannenden Krimi ausgewählt. The Fury, von Alex Michaelides, spielt auf einer griechischen Insel, auf der eine berühmte Schauspielerin und ihre Freunde nach einem Verbrechen festsitzen. English, please! ist der neue Podcast von ZEIT Sprachen. Jeden zweiten Sonntag laden Sie Chefredakteurin Inez Sharp und das Spotlight-Team ein, Ihr Englisch auf kurzweilige Art aufzufrischen. Wenn Sie noch nicht wissen, was Begriffe wie bite the bullet und nitty-gritty bedeuten, dann klärt Sie Wortnerd Owen Connors auf. Anschließend diskutiert das Spotlight-Team über bunt gemischte Themen aus der englischsprachigen Welt. Zum Abschluss gibt es einen Buchtipp – mal einen Krimi aus Irland, mal einen Gesellschaftsroman aus den USA. Mit English, please! verbessern Sie Ihr Englisch in nur 15 Minuten. Das Magazin Spotlight können Sie hier bestellen. Als Dankeschön erhalten alle Podcast-Hörer die erste Ausgabe des beliebten Abonnements kostenlos. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
Den vollständigen Standpunkte-Text (inkl. ggf. Quellenhinweisen und Links) finden Sie hier: https://apolut.net/der-ferne-garten-am-ursprung-der-menschheit-von-paul-soldanEin Standpunkt von Paul Soldan.Hwang Sok-yong gehört heute zu den bedeutendsten literarischen Stimmen Südkoreas. Dies war nicht immer so. Nach einer Reise nach Nordkorea wurde er 1993 nach seiner Rückkehr aus dem Exil verhaftet und saß fünf Jahre lang im Gefängnis. Nach seiner Freilassung verfasste Hwang Anfang der 2000er Jahre einen bewegenden, autobiografisch gefärbten Gesellschaftsroman, der auf intensive Weise die Auswirkungen der koreanischen Freiheitsbewegung auf das individuelle Leben eines Menschen aufzeigt: Der ferne Garten.Hwangs gezeichnetes Gesellschaftsbild vom Südkorea der Achtzigerjahre wirkt zwar einerseits weit entfernt, erinnert jedoch gleichzeitig an Gesellschaften aus der deutschen Vergangenheit – weshalb es auch uns wiederum vertraut vorkommt. Wirft man zudem einen Blick auf derzeitige politische und gesellschaftliche Entwicklungen, offenbart sich, dass wir heute davorstehen, in jene altbekannten Gesellschaftsstrukturen, die eigentlich schon vergessen waren, erneut hineinzugeraten. Auch der Widerstand gegen ein ungerechtes, unterdrückendes Politsystem scheint heute wieder so aktuell wie vor vierzig Jahren zu sein – ebenso wie die Fragen nach der Bedeutung von Glück, dem Anliegen von Kunst und dem, was das Leben letztendlich ausmacht.Der ferne GartenWir schreiben das Jahr 1980. Die Geschichte erzählt das Leben des jungen Lehrers Oh Hyunuh, der sich eine bessere Welt und ein geeintes Korea erträumt. In Südkorea herrscht zu dieser Zeit eine strenge, proamerikanische Militärdiktatur. Die Rufe nach Demokratie, mehr sozialer Gerechtigkeit oder gar einem sozialistisch aufgebauten Staat werden mit äußerster Brutalität niedergeschlagen, so auch real geschehen in der Stadt Gwangju.„Wir alle hatten vom Blutbad in Gwangju gehört oder es sogar mit ansehen müssen. Aus diesem Grund wurde die Zeit Anfang der achtziger Jahre auch die ‚Zeit des Feuers‘ genannt. Es schien unmöglich, diese mächtige Gewaltherrschaft zu bezwingen. Alle sprachen über die Revolution und dachten über die Kraft der arbeitenden Massen nach. Nur mit Radikalität glaubte man, Verzweiflung und Demütigung überwinden zu können“Im ganzen Land gründen sich Widerstandsgruppen, so auch in Seoul, zu deren führenden Köpfen Oh zählt. Die Aktivitäten konzentrieren sich überwiegend auf das Organisieren von Demonstrationen und das Drucken von Flugblättern mit kritischen Inhalten. Da Mut und Informationen für den Machtapparat stets äußerst sensibel sind und immer die Gefahr des Kontrollverlusts bergen, ist die eiserne Härte, mit der der Staat gegen die Widerstandsbewegungen vorgeht, nicht bloß wahllos, sondern wohl taktiert. Darum startet die Regierung nach dem Niederschlag der Gwangju-Proteste eine erbarmungslose Verfolgungsjagd nach den Beteiligten, Sympathisanten und vermeintlichen Drahtziehern. Niemand soll sich mehr sicher fühlen – niemand kann sich mehr sicher fühlen. Der alleinige Verdacht, in Verbindung mit den ernannten „Staatsfeinden“ zu stehen, kann einem eine Verhaftung einbringen...... hier weiterlesen: https://apolut.net/der-ferne-garten-am-ursprung-der-menschheit-von-paul-soldan+++Bildquelle: Chintung Lee / shutterstock+++Ihnen gefällt unser Programm? Machen wir uns gemeinsam im Rahmen einer „digitalen finanziellen Selbstverteidigung“ unabhängig vom Bankensystem und unterstützen Sie uns bitte mit Bitcoin: https://apolut.net/unterstuetzen#bitcoinzahlungInformationen zu weiteren Unterstützungsmöglichkeiten finden Sie hier: https://apolut.net/unterstuetzen/ Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Umweltaktivisten treffen auf einen Milliardär ohne Moral. Eleanor Catton neuer Roman "Der Wald" ist eine überraschende und spannende Mischung aus Thriller und Gesellschaftsroman. Buchhändlerin Pia Ciesielski stellt ihn vor. Von Pia Ciesielski.
"Die können nicht kochen" oder "die stehen gerne Schlange" – nur zwei von vielen Klischees, die über Engländer kursieren. Woher kommen sie, und warum nutzen wir solche Stereotype? Außerdem diskutieren "Spotlight"-Chefredakteurin Inez Sharp, Feature-Redakteurin Nadia Lawrence und "Spotlights" Audio-Chef über die Frage, was der Unterschied zwischen einem Klischee und einem Vorurteil ist. "Spotlights" Literaturkritikerin Eve Lucas spricht in dieser Folge außerdem über die Biografie Ian Fleming: "The Complete Man" von Nicholas Shakespeare. Es ist das neuste Werk über den James-Bond-Autor, dessen Leben tatsächlich einige Ähnlichkeiten zu Bond aufweist. 1960 trifft Fleming in Washington, D. C., zufällig Präsident John F. Kennedy – übrigens auch ein großer Bond-Fan –, worauf sich die beiden Männer zum Essen verabreden, um unter anderem die Kuba-Krise zu diskutieren. Außerdem im Podcast: Was bedeutet der Ausdruck "fuddy-duddy"? Und ein kurzes Sprachquiz. Jeden zweiten Sonntag laden Sie Chefredakteurin Inez Sharp und das "Spotlight"-Team ein, Ihr Englisch auf kurzweilige Art aufzufrischen. Wenn Sie noch nicht wissen, was Begriffe wie "bite the bullet" und "nitty-gritty" bedeuten, dann klärt Sie Word-Nerd Owen Connors auf. Anschließend diskutiert das "Spotlight"-Team über bunt gemischte Themen aus der englischsprachigen Welt. Zum Abschluss gibt es einen Buchtipp – mal ein Krimi aus Irland, mal ein Gesellschaftsroman aus den USA. Mit "English, please!" verbessern Sie Ihr Englisch in nur 15 Minuten. Das Magazin "Spotlight" können Sie hier bestellen. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
Jedes Jahr am 17. März ziehen die Inselbewohner ganz in Grün und meist feuchtfröhlich durch Dörfer und Städte. Sie feiern – und viele Menschen auf der ganzen Welt, die irische Wurzeln haben, mit ihnen – einen Heiligen, der im 5. Jahrhundert nach Christus lebte: Saint Patrick, den Nationalheiligen und Schutzpatron von Irland. Aber warum ist dieser Tag für die Iren so wichtig? Im Podcast erklärt der gebürtige Dubliner und "Spotlight"-Audio-Redakteur Owen Connors die Hintergründe. Konkurrenz bekommt Saint Patrick von der irischen Heiligen Saint Brigid, die als frühe Feministin in die Geschichtsbücher einging und der im Februar ein Feiertag gewidmet ist. Auch um diesen Feiertag und die "Bank Holidays" in Großbritannien geht es im Podcast, in der Diskussionsrunde "Round Table". "Spotlights" Reise- und Feature-Redakteurin Nadia Lawrence beschreibt die Rituale des "May Bank Holiday" in Oxford, dessen Ursprünge auf die Kelten zurückgehen. Und die britische Chefredakteurin Inez Sharp streut ein bisschen Weihnachten ein. Sie liebt es, Weihnachten auf deutsche Art in England zu feiern. Außerdem im Podcast: Was bedeutet eigentlich der Ausdruck "to monkey around"? Und zu guter Letzt ein Buchtipp: "Spotlights" Literaturkritikerin Eve Lucas stellt einen amerikanischen Klassiker vor – James Baldwins autobiografischen Roman "Go Tell It on the Mountain". Sie erklärt, warum das Buch heute, hundert Jahre nach Baldwins Geburt, noch genauso aktuell ist wie bei seiner Veröffentlichung im Jahr 1953. English, please! ist der neue Podcast von ZEIT Sprachen. Jeden zweiten Sonntag laden Sie Chefredakteurin Inez Sharp und das Spotlight-Team ein, Ihr Englisch auf kurzweilige Art aufzufrischen. Wenn Sie noch nicht wissen, was Begriffe wie "bite the bullet" und "nitty-gritty" bedeuten, dann klärt Sie Wort-Nerd Owen Connors auf. Anschließend diskutiert das Spotlight-Team über bunt gemischte Themen aus der englischsprachigen Welt. Zum Abschluss gibt es einen Buchtipp – mal ein Krimi aus Irland, mal ein Gesellschaftsroman aus den USA. Mit English, please! verbessern Sie Ihr Englisch in nur 15 Minuten. Das Magazin "Spotlight" können Sie hier bestellen. [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
Eine Geschichte, die fast wie eine Novelle anmutet: Sie erzählt von einer unerhörten Begebenheit. Geschrieben hat sie eine Autorin, die in Lugano zur Welt kam. Darauf folgt ein Gespräch des Redaktors Michael Luisier mit der Herausgeberin und dem Verleger des Sammelbandes. Von Lugano nach Brasilien, von der Lyrik über Literaturkritiken zum Theater. Alfonsina Storni war eine vielseitige und geschäftige Frau: Sie war ledig, voll berufstätig und Mutter. Nachdem ihr erster Gedichtband gefeiert wurde, erhielt sie Zugang zu den männlich geprägten Künstler- und Intellektuellenkreisen von Buenos Aires – sowie zwei Literaturpreise. Später widmete sie sich dem Theater für Kinder und Erwachsene. Doch auch ihr Schicksal endete tragisch: Aufgrund ihrer Brustkrebserkrankung wählte sie mit sechsundvierzig Jahren den Freitod und stürzte sich ins Meer. Ihre Kurzgeschichte «Cuca» vereint alles, was eine gute Geschichte braucht: Sprachkunst, den Blick fürs Detail und eine unerwartete Wendung. Bei dieser Episode handelt es sich um den Mitschnitt des Vorlesetags samt Rahmenprogramm auf SRF2Kultur am 02.Januar 2024. Alfonsina Storni (1892-1938): «Cuca» gelesen von Marie Löcker Redakteur Michael Luisier im Gespräch mit Sandra Kegel, Herausgeberin, und Horst Lauinger, Verleger von «Prosaische Passionen» (Manesse Verlag) «Prosaische Passionen», Die weibliche Moderne in 101 Short Stories von Sandra Kegel (Hg.), Manesse 2022 Redaktion: Michael Luisier Musikauswahl: Cécile Olshausen Moderation: Eva Oertle Redaktionelle Mitarbeit: Lea Dora Illmer Produktion: SRF 2024
Diese Episode vereint zwei ganz besondere Schmankerl: Eine Geschichte von Virginia Woolf, der Begründerin feministischer Literaturwissenschaften, und eine von Tove Ditlevsen, der Vorreiterin autofiktionaler Literatur. Angemerkt sei: Beide Autorinnen bestritten zu Lebzeiten, Feministinnen zu sein. Virginia Woolf entstammt dem grossbürgerlichen Milieu Englands, Tove Ditlevsen der Arbeiterschicht Dänemarks. Erstere erhielt Privatunterricht, letztere arbeitete als Dienstmädchen. Sie erlitten ein ähnliches Schicksal, wie viele Autorinnen des Vorlesetags: Woolf hatte manische Depressionen und nahm sich mit einem Sprung in die Ouse das Leben. Ditlevsen plagten Depressionen und Drogensucht. Sie starb an einer Überdosis Schlaftabletten. Woolfs «Der Fleck an der Wand» ist ein Juwel – wir folgen darin ihren mäandernden Gedanken voller Witz und Tiefe. Solange, bis wir dem Fleck auf die Schliche kommen. «Für dich summ ich ein Wiegenlied» handelt von einer Abtreibung kurz vor Weihnachten. Der Text berührt zutiefst, ohne jemals sentimental zu sein. Bei dieser Episode handelt es sich um den Mitschnitt des Vorlesetags samt Rahmenprogramm auf SRF2Kultur am 02.Januar 2024. Virginia Woolf (1881-1941): «Der Fleck an der Wand» gelesen von Désirée Meiser Tove Ditlevsen (1917-1976): «Für dich summ ich ein Wiegenlied» gelesen von Marie Löcker «Prosaische Passionen», Die weibliche Moderne in 101 Short Stories von Sandra Kegel (Hg.), Manesse 2022 Redaktion: Michael Luisier Musikauswahl: Cécile Olshausen Moderation: Eva Oertle Redaktionelle Mitarbeit: Lea Dora Illmer Produktion: SRF 2024
Der letzte Teil des Vorlesetags widmet sich jüngeren Texten aus dem deutschsprachigen Raum – ihre Autorinnen prägten zwei Weltkriege. Gleichzeitig haben sich die Bedingungen für Frauen verändert. Diejenigen des Schreibens und des Lebens. Marie Luise Kaschnitz wuchs in Potsdam und Berlin auf. Ihre Geschichte «Ein Mann, eines Tages» handelt von Einem, der Angst davor hat, ein Angsthase zu sein. Ilse Aichinger versteckte ihre jüdische Mutter während des 2. Weltkrieges in Wien. Nach Kriegsende las sie bei der legendären Gruppe 47. Sie erhielt zahlreiche Preise, darunter den Marie-Luise-Kaschnitz-Preis. «Das Fenster-Theater» erzählt mit einer seltenen Beobachtungsgabe von einer unersättlichen Frau, die aus dem Fenster schaut. Anna Seghers entstammt einer jüdischen Familie und wurde 1933 von der Gestapo verhaftet. Ihre Bücher wurden verbrannt. Sie flüchtete ins Exil nach Mexiko. «Der Baum des Odysseus» handelt von der Heimkehr des wohl berühmtesten Seefahrers der Weltliteratur zu seiner Frau. Bei dieser Episode handelt es sich um den Mitschnitt des Vorlesetags samt Rahmenprogramm auf SRF2Kultur am 02.Januar 2024. Marie Luise Kaschnitz (1901-1974): «Ein Mann eines Tages» gelesen von Doris Wolters Ilse Aichinger (1921-2016): «Das Fenster-Theater» gelesen von Marie Löcker Anna Seghers (1900-1983): «Der Baum des Odysseus» gelesen von Doris Wolters «Prosaische Passionen», Die weibliche Moderne in 101 Short Stories von Sandra Kegel (Hg.), Manesse 2022 Redaktion: Michael Luisier Musikauswahl: Cécile Olshausen Moderation: Eva Oertle Redaktionelle Mitarbeit: Lea Dora Illmer Produktion: SRF 2024
Die drei Autorinnen dieser Episode lebten in Neuseeland, Nordamerika und Brasilien. Sie waren unbekannt bis weltberühmt und doch eint sie eins: Ihre tragischen Schicksale. Sie erkrankten – psychisch oder körperlich – in oder an einer patriarchalen Welt. Katherine Mansfield wuchs in der Kolonialwelt Neuseelands auf. Sie litt ihr Leben lang an den Folgen eines infizierten Eileiters und starb früh an Lungentuberkulose. «Ehe, ganz modern» erzählt davon, wie die Geschlechterrollen um 1900 ins Wanken gerieten. Tekahionwake kam in einem Indianerreservat in Ontario zur Welt und engagierte sich für die indigenen Völker Kanadas. Sie erkrankte an Lungenkrebs. In «Eine Heidin in St. Pauls Cathedral» sehen wir ein Bauwerk der Weissen durch die kritischen Augen einer indigenen Frau. Claire Lispecter führte ein glamouröses und rebellisches Leben – bis sie mit einer Zigarette und Beruhigungsmitteln im Bett einschlief. Ihre Wohnung geriet in Brand. Sie verletzte sich und konnte fortan nur noch unter Schmerzen schreiben. Auch sie starb an Krebs. «Praça Mauá» ist eine höchst aktuelle Geschichte darüber, was den Kern von Weiblichkeit ausmacht. Bei dieser Episode handelt es sich um den Mitschnitt des Vorlesetags samt Rahmenprogramm auf SRF2Kultur am 02.Januar 2024 Katherine Mansfield (1888-1923): «Ehe, ganz modern» gelesen von Doris Wolters Tekahionwake (1861-1913): «Eine Heidin in St. Pauls Cathedral» gelesen von Marie Löcker Claire Lispector (1920-1977): «Praça Mauá» gelesen von Marie Löcker «Prosaische Passionen», Die weibliche Moderne in 101 Short Stories von Sandra Kegel (Hg.), Manesse 2022 Redaktion: Michael Luisier Musikauswahl: Cécile Olshausen Moderation: Eva Oertle Redaktionelle Mitarbeit: Lea Dora Illmer Produktion: SRF 2024
Nun stehen drei Autorinnen im Zentrum, die für ihre Zeit privilegiert waren und deswegen reisen konnten – nach Russland, in den Iran, nach Ghana oder Persien. Und so sind auch ihre Kurzgeschichten von fernen Orten inspiriert. Sie spielen in Delhi, in Teheran und sogar auf einem anderen Stern. Rashid Jahan war eine der ersten muslimischen Gynäkologinnen, ausserdem Kommunistin und Feministin. Sie starb mit nur 46 Jahren in Moskau an Gebärmutterhalskrebs. «Ein Ausflug nach Delhi» gibt Einblicke in das Leben einer Inderin aus Faridabad, die keine Lust hat, Zug zu fahren – ihrem Mann zum Trotz. Annemarie Schwarzenbach studierte in Zürich und Paris und promovierte mit nur dreiundzwanzig Jahren. Sie lebte offen lesbisch. «Eine Bekanntmachung» bricht mit Erwartungen und erzählt von einer Frau, die zum Islam übertritt, um ihrer Ehe zu entkommen. Olive Schreiner gehörte einer Missionarsfamilie in Südafrika an. Sie kämpfte gegen Rassismus und für Frauenrechte. «In einer fernen Welt» ist ein Märchen, in der sich die Dinge etwas anders verhalten. Bei dieser Episode handelt es sich um den Mitschnitt des Vorlesetags samt Rahmenprogramm auf SRF2Kultur am 02.Januar 2024. Rashid Jahan (1905-1952): «Ein Ausflug nach Delhi» gelesen von Désirée Meiser Annemarie Schwarzenbach (1908-1942): «Eine Bekanntmachung» gelesen von Marie Löcker Olive Schreiner (1855-1920): «In einer fernen Welt» gelesen von Doris Wolters «Prosaische Passionen», Die weibliche Moderne in 101 Short Stories von Sandra Kegel (Hg.), Manesse 2022 Redaktion: Michael Luisier Musikauswahl: Cécile Olshausen Moderation: Eva Oertle Redaktionelle Mitarbeit: Lea Dora Illmer Produktion: SRF 2024
Mehr Klassikerinnen! Der diesjährige Vorlesetag präsentiert weibliche Prosa um und nach 1900. Die 16 Kurzgeschichten schreibender Frauen entstammen der Sammlung «Prosaische Passionen». Sie zeigen: Die literarische Moderne war ganz entschieden weiblich. In der ersten Stunde des Vorlesetags «Prosaische Passionen» widmen wir uns vier frühen Autorinnen aus aller Welt: Sie lebten in den USA, in Spanien, Holland, Belgien und dem damaligen Britisch-Indien. Was ihre Texte verbindet, ist die Schilderung der immensen gesellschaftlichen Hürden, mit denen sich Frauen um 1900 konfrontiert sahen. Die Autorinnen dieser vier Texte waren mutige, moderne Frauen. Das Werk von Kate Chopin geriet für viele Jahrzehnte in Vergessenheit, bevor es 1969 wiederentdeckt wurde. «Die Geschichte einer Stunde» erzählt von der Verzweiflung einer Ehefrau und davon, wie ein vermeintlicher Tod zum anderen führt. Emilia Padro Bazán trennte sich von ihrem Mann, als dieser ihr das Schreiben verbieten wollte. «Die Feministin» ist eine tragisch-komische Anekdote über leisen Widerstand. Nel Doff stammt aus einem armen, gewalttätigen Milieu. Genau wie die Protagonistin ihrer Geschichte hat auch sie sich prostituiert. Und Rokeya Sakhawat Hossain wurde mit «Sultanas Traum» berühmt – der ersten feministischen Utopie der Weltliteratur. Bei dieser Episode handelt es sich um den Mitschnitt des Vorlesetags samt Rahmenprogramm auf SRF2Kultur am 02.Januar 2024. Kate Chopin (1850-1904): «Die Geschichte einer Stunde» gelesen von Doris Wolters Emilia Padro Bazán (1851-1921): «Die Feministin» gelesen von Marie Löcker Nel Doff (1858-1942): «Prostituiert» gelesen von Doris Wolters Rokeya Sakhawat Hossain (1880-1932): «Sultanas Traum» gelesen von Doris Wolters «Prosaische Passionen», Die weibliche Moderne in 101 Short Stories von Sandra Kegel (Hg.), Manesse 2022 Redaktion: Michael Luisier Musikauswahl: Cécile Olshausen Moderation: Eva Oertle Redaktionelle Mitarbeit: Lea Dora Illmer Produktion: SRF 2024
Ein Schwergewicht der deutschen Literatur. Es ist das einzige Prosawerk eines Poeten, der vor hundert Jahren stilprägend war für die moderne Lyrik: Rainer Maria Rilke. 1910 veröffentlichte Rilke «Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge». Darin schildert er die komplexen Erfahrungen eines sensiblen jungen Mannes, der sich, aus dem ländlichen Dänemark stammend, in der pulsierenden Weltstadt Paris niederlässt. In der Art eines Tagebuchs schildert der angehende Schriftsteller Malte seine Impressionen vom ebenso faszinierenden wie brutalen Alltag in der Grossstadt. Es ist der entfesselte technische Fortschritt, der den Takt vorgibt und neben schnellem Reichtum massenhaftes Elend produziert. Rilke - in Gestalt des erzählenden Ichs Malte - versucht, der Überfülle an Eindrücken sprachlich einen adäquaten Ausdruck zu verleihen. Dabei verfährt er nicht linear, realistisch und psychologisch. Vielmehr sprengt Rilke als erster im deutschen Sprachraum konsequent den Rahmen des klassischen Romans. Er erfindet für sein «Prosabuch», wie er es nennt, eine offene Form. Statt einer durchgängigen Handlung schafft Rilke ein immer wieder irritierendes Konstrukt aus Assoziationen, Brüchen, Rückblenden und Zeitverschiebungen. So wird der sichere Grund des Wahrnehmens und Erzählens mutwillig verlassen, zugunsten einer sprachlichen Grenzerfahrung. Sprecher: Gert Westphal Neu eingerichtet und technisch aufbereitet: Mirjam Emmenegger und Reto Ott 2014 Produktion: SRF 1973
«Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge» - so heisst das einzige Prosawerk, das der grosse Lyriker Rainer Maria Rilke veröffentlicht hat. Der vielschichtige Text von 1910 markiert den Durchbruch zur literarischen Moderne. Malte Laurids Brigge ist 28 Jahre alt und stammt, als letzter seiner Familie, aus dem dänischen Landadel. Um die Wende zum 20. Jahrhundert kommt der hochsensible junge Mann nach Paris, um Dichter zu werden.... In assoziativen Aufzeichnungen schildert er seine Eindrücke vom täglichen Leben und Über-Leben in der damaligen Welt-Hauptstadt. Rasanter Fortschritt und bittere Armut prägen das Bild. Daneben schildert Malte in Rückblenden Episoden aus seiner Kindheit. Sprecher: Gert Westphal Neu eingerichtet und technisch aufbereitet: Mirjam Emmenegger und Reto Ott 2014 Produktion: SRF 1973
Er wurde einst als «König der Vorleser» bezeichnet: der Schauspieler Gert Westphal. Der 2002 in Zürich verstorbene Schauspieler hat mit seinen Interpretationen der Hauptwerke der klassischen deutschen Literatur Massstäbe gesetzt. So meistert er auch die Herausforderung, die komplexe und bildstarke Sprache von Rainer Maria Rilke für die Hörerschaft zugänglich zu machen. Der bildgewaltige Text von 1910 ist das einzige Prosawerk des Lyrikers Rainer Maria Rilke. Rilke lässt darin einen jungen Mann aus Dänemark zu Wort kommen. Dieser stammt - als letzter seines Geschlechts - aus einer Adelsfamilie, und ist ins Paris der Jahrhundertwende gezogen, um sich dort eine Existenz als Dichter aufzubauen. Sprecher: Gert Westphal Neu eingerichtet und technisch aufbereitet: Mirjam Emmenegger und Reto Ott 2014 Produktion: SRF 1973
«Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge» - unter diesem Titel veröffentlichte Rainer Maria Rilke 1910 sein einziges Prosawerk. In dieser Lesung gibt Gert Westphal Rilkes vielgestaltigen Sprachbildern und seiner zuweilen berauschenden Sprachmusik die passenden Konturen. Malte Laurids Brigge ist ein angehender Dichter aus einem dänischen Adelsgeschlecht. Ihn lässt Rilke zu Wort kommen, in Form von tagebuchartigen Einträgen. Darin schildert dieser Malte einerseits, wie er Glanz und Elend des damaligen Grossstadt-Molochs Paris erlebt. Auf der anderen Seite blendet Malte zurück in seine Kindheit auf einem dänischen Landgut. Sprecher: Gert Westphal Neu eingerichtet und technisch aufbereitet: Mirjam Emmenegger und Reto Ott 2014 Produktion: SRF 1973
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts befand sich die Welt im Umbruch. Insbesondere die Industrialisierung mit ihrem Effekt der Beschleunigung und der Massen-Mobilisierung stellte die Menschen vor grosse Herausforderungen. Das schlug sich auch in der Kunst nieder. Neue Formen entstanden, welche die neuen Erfahrungen abzubilden versuchten. In der Literatur gelang Rainer Maria Rilke eines dieser Werke: «Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge». Für sein einziges Prosabuch, das 1910 erschien, erfand Rilke eine offene Form. Das hatte es bisher nicht gegeben, zumindest nicht in der deutschen Literatur. Statt einer durchgängigen Handlung mit klaren Entwicklungslinien und eindeutigen Charakteren, schuf Rilke hier ein sprachlich-gedankliches Geflecht aus Assoziationen und Konnotationen, aus Zeitverschiebungen und Brüchen.... Rilke entzog so seinen Lesern den vertrauten Grund des Wahrnehmens und Erzählens, um sie stattdessen mit einer sprachlichen Grenzerfahrung zu konfrontieren - ein Training gewissermassen für eine Zeit, die sich als lineares Vorher und Nachher zusehends auflöst. Eine Zeit, die keine klaren und zentralen Perspektiven mehr zu bieten hat. Wo sich hingegen reale und irreale Erlebnisbereiche immer mehr ineinander verschieben. Sprecher: Gert Westphal Neu eingerichtet und technisch aufbereitet: Mirjam Emmenegger und Reto Ott 2014 Produktion: SRF 1973
Malte Laurids Brigge ist das alter ego des Dichters Rainer Maria Rilke, der diese Aufzeichnungen 1910 veröffentlichte. Es sollte sein einziger Roman bleiben. Ein Roman allerdings, der es in sich hat und viel Mut zum sprachlich-literarischen Experiment voraussetzt. Es ist das Protokoll eines jungen Mannes, der auf der Suche nach sich selbst und seiner schriftstellerischen Existenz ist. Malte stammt aus Dänemark und ist als Letzter eines Adelsgeschlechts übrig geblieben. Jetzt wohnt er im Paris der Jahrhundertwende. Das geschäftige Treiben auf den Strassen, die Armut und der Dreck der Grossstadt überfordern seine empfindlichen Nerven, und so zieht er sich immer mehr in seine kleine Wohnung zurück, zum Schreiben. Malte wird zum Einsiedler - es irritiert ihn nur schon das Geräusch einer Blechdose, das er aus der Wohnung seines studentischen Nachbarn zu hören glaubt. In seinen Phantasien schweift er ab in Raum und Zeit. Sprecher: Gert Westphal Neu eingerichtet und technisch aufbereitet: Mirjam Emmenegger und Reto Ott 2014 Produktion: SRF 1973
Ein Schwergewicht der deutschen Literatur. Es ist das einzige Prosawerk eines Poeten, der vor hundert Jahren stilprägend war für die moderne Lyrik: Rainer Maria Rilke. Autor und Protagonist des Romans ist ein junger Dichter aus Dänemark, der sich im Paris der Jahrhundertwende niedergelassen hat: Malte Laurids Brigge. In seinen Aufzeichnungen mischen sich Beobachtungen aus der Gegenwart in der Grossstadt mit Erinnerungen an seine Kindheit auf einem dänischen Gutshof. Dazu kommen Reminiszenzen an legendäre Gestalten aus der Geschichte, aus Kunst und Literatur. Dabei lässt sich das Verfahren des Autors - also von Rilke quasi verkleidet als Malte - im heutigen Abschnitt besonders gut studieren. Es basiert nämlich auf Assoziationen, auf einem konstanten Verschieben von zeitlichen und inhaltlichen Ebenen, auf einer reinen, in Sprache umgesetzten Gedankenbewegung. Handlung kommt so gut wie keine vor. Und das mit Absicht. Es sei unmöglich, einen Zusammenhang zu stiften, heisst es im Text. Alles hebe sich auf: Wir seien nur noch Zuschauer, ohne Rolle und somit auch ohne Handlung. Das ist der moderne, der experimentelle Charakter von Rilkes Werk: die offene Form als Herausforderung, die es auszuhalten gilt. Sprecher: Gert Westphal Neu eingerichtet und technisch aufbereitet: Mirjam Emmenegger und Reto Ott 2014 Produktion: SRF 1973
Der junge Protagonist des Romans ist gewissermassen die Spiegelfigur des Dichters Rilke, der sich zum Ziel gesetzt hat, das Sichtbare und das Unsichtbare, das Reale und das Irreale, das Sagbare und das Unsagbare in Sprache zu fassen. Radikal subjektiv und gleichzeitig in vollendeter Form. Dabei bewegt sich Rilke - und mit ihm Malte - frei in der Zeit. Es handelt sich dabei um den einzigen Roman des Lyrikers Rainer Maria Rilke. Er erschien 1910 und handelt von einem jungen Dichter aus Dänemark, der sich im Paris der Jahrhundertwende niedergelassen hat. Er folgt keinem roten Faden, sondern lässt sich von Assoziationen leiten. So startet diese letzte Folge mit einem Exkurs über die Liebe, so wie sie in der Literatur ihre Spuren hinterlassen hat - und zwar weibliche Spuren. Diese gehen zurück durch die Jahrhunderte bis in die Antike, bis zur Dichterin Sappho. Daran anknüpfend greift der Text noch einmal Maltes Beziehung zu seiner Geliebten Abelone auf - auch sie ist eine Spiegelfigur, nämlich die von Rilkes ehemaliger Geliebten Lou Andreas-Salomé. Und schliesslich kulminiert der Roman zum Abschluss in einer sehr eigenen Version der bekannten Legende des Verlorenen Sohnes. Es ist der Abschluss eines Weges, den man kurz so zusammenfassen könnte: es ist ein Zur-Welt-kommen, Zu-Gott-Kommen, Zu-sich-Kommen. In der Sprache. Und: in der Liebe. Sprecher: Gert Westphal Neu eingerichtet und technisch aufbereitet: Mirjam Emmenegger und Reto Ott 2014 Produktion: SRF 1973
Rilkes einziges Prosawerk interpretiert vom «König der Vorleser»: Gert Westphal. Virtuos gestaltet er die Sprache eines Dichters, der wiederum einen Dichter zum Protagonisten seines Werks machte: Malte Laurids Brigge. Dieser junge Däne kommt zu Beginn des 20. Jahrhunderts in die pulsierende Weltstadt Paris. Dort versucht er, zu sich und zu seinem Schreiben zu finden. Dazu notiert er sich in assoziativer Form Eindrücke, Gedanken und Fantasien.... Neben den täglichen Erlebnissen in der Grossstadt hält er auch zentrale Erinnerungen an seine Kindheit und Jugend in Dänemark fest. Sprecher: Gert Westphal Neu eingerichtet und technisch aufbereitet: Mirjam Emmenegger und Reto Ott 2014 Produktion: SRF 1973
In seinem gefeierten ersten Roman „Schönwald“ erzählt Spiegel-Journalist Philipp Oehmke von zwei Generationen einer bildungsbürgerlichen Familie. Als die Tochter in Berlin einen queeren Buchladen eröffnet, kommen bei den Schönwalds verdrängte Konflikte, Schuld und Unaufrichtigkeiten an die Oberfläche. Ein packender Familien-und Gesellschaftsroman, der viele Themen unserer Zeit aufnimmt, von Identitätspolitik bis zum Trumpismus. Und der zugleich tief in die bundesrepublikanische Vergangenheit führt.
Prinz Biribinker ist ein sonderbares Kind: Von Bienen aufgezogen, pinkelt er reinsten Nektar, und wenn er sein grosses Geschäft erledigt, wird in der königlichen Gesellschaft Konfekt gereicht. Alles könnte honigsüss weitergehen, hätte nicht der alte Zauberer Padmanaba seine Finger im Spiel. Und so läuft einiges schief, als sich der junge, wenngleich ziemlich unbedarfte Prinz auf die Suche nach einem Milchmädchen macht. «Die Geschichte des Prinzen Biribinker» war ursprünglich eine Binnenerzählung in Wielands Roman «Die Abentheuer des Don Sylvio von Rosalva». Hierin diente dieses Märchen als Argument, um den feengläubigen Don Sylvio von dessen schwärmerischen Wahn zu befreien. Denn die Geschichte vom Prinzen Biribinker ist eine phantastische Anhäufung und Übertreibung aller Zaubereien und Wunder, die für das Feenmärchen des achtzehnten Jahrhunderts charakteristisch sind – und treibt deren Stilblüten schamlos auf die Spitze. Doch um unterschiedslose Verdammung der damals ausserordentlich beliebten Feenmärchen ging es Wieland nicht. Sein Spott trifft nicht die Feengeschichten schlechthin, sondern lediglich eine ganz bestimmte Gruppe: jene Märchen nämlich, die mit einem riesigen Aufgebot von Zauberei und Feerei moralische Lehren erteilen wollen. Darum stellt Wieland in der Biribinker-Erzählung nicht nur die Gesetze der Natur, sondern auch die der Moral auf den Kopf. Und bescherte damit der Nachwelt ein äusserst humorvolles Märchen. Sprecherin: Astrid Meyerfeldt – Tontechnik: Jack Jakob – Redaktion und Regie: Johannes Mayr - Produktion: SRF 2010
Prinz Biribinker erwacht aus seiner ersten Liebesnacht – neben einer Fee, die ihm noch vor wenigen Stunden als verwunschener Nachttopf begegnet war. Doch Biribinker steht schon wieder der Sinn nach neuen Abenteuern – beziehungsweise nach einer alten Romanze. Sein geliebtes Milchmädchen will ihm nicht aus dem Kopf gehen. Erst ein plötzlich auftauchender Riese bringt Biribinker wieder auf den harten Boden der Realität zurück. «Die Geschichte des Prinzen Biribinker» war ursprünglich eine Binnenerzählung in Wielands Roman «Die Abentheuer des Don Sylvio von Rosalva». Hierin diente dieses Märchen als Argument, um den feengläubigen Don Sylvio von dessen schwärmerischen Wahn zu befreien. Denn die Geschichte vom Prinzen Biribinker ist eine phantastische Anhäufung und Übertreibung aller Zaubereien und Wunder, die für das Feenmärchen des achtzehnten Jahrhunderts charakteristisch sind – und treibt deren Stilblüten schamlos auf die Spitze. Doch um unterschiedslose Verdammung der damals ausserordentlich beliebten Feenmärchen ging es Wieland nicht. Sein Spott trifft nicht die Feengeschichten schlechthin, sondern lediglich eine ganz bestimmte Gruppe: jene Märchen nämlich, die mit einem riesigen Aufgebot von Zauberei und Feerei moralische Lehren erteilen wollen. Darum stellt Wieland in der Biribinker-Erzählung nicht nur die Gesetze der Natur, sondern auch die der Moral auf den Kopf. Und bescherte damit der Nachwelt ein äusserst humorvolles Märchen. Sprecherin: Astrid Meyerfeldt – Tontechnik: Jack Jakob – Redaktion und Regie: Johannes Mayr - Produktion: SRF 2010
Nicht bald nach seinem letzten Techtelmechtel verliebt sich Biribinker schon wieder bis über beide Ohren: diesmal in die schöne Fee Mirabella. Auf einen Schlag vergisst Biribinker seinebisherigen Liebschaften – dumm nur, dass Mirabella über seine Liebesleben nur allzu gut Bescheid weiss. Und dass sie von scheinheiligen Weiberhelden nicht viel hält. Biribinker will sich erklären. Und redet sich um Kopf und Kragen. «Die Geschichte des Prinzen Biribinker» war ursprünglich eine Binnenerzählung in Wielands Roman «Die Abentheuer des Don Sylvio von Rosalva». Hierin diente dieses Märchen als Argument, um den feengläubigen Don Sylvio von dessen schwärmerischen Wahn zu befreien. Denn die Geschichte vom Prinzen Biribinker ist eine phantastische Anhäufung und Übertreibung aller Zaubereien und Wunder, die für das Feenmärchen des achtzehnten Jahrhunderts charakteristisch sind – und treibt deren Stilblüten schamlos auf die Spitze. Doch um unterschiedslose Verdammung der damals ausserordentlich beliebten Feenmärchen ging es Wieland nicht. Sein Spott trifft nicht die Feengeschichten schlechthin, sondern lediglich eine ganz bestimmte Gruppe: jene Märchen nämlich, die mit einem riesigen Aufgebot von Zauberei und Feerei moralische Lehren erteilen wollen. Darum stellt Wieland in der Biribinker-Erzählung nicht nur die Gesetze der Natur, sondern auch die der Moral auf den Kopf. Und bescherte damit der Nachwelt ein äusserst humorvolles Märchen. Sprecherin: Astrid Meyerfeldt – Tontechnik: Jack Jakob – Redaktion und Regie: Johannes Mayr - Produktion: SRF 2010
Die Ereignisse überschlagen sich: Im Innern eines Walfischs stolpert Biribinker über einen Kürbis, der sich als äusserst sprachgewandter und philosophischer Zeitgenosse entpuppt. Von ihm erfährt Biribinker, wie er in das geheimnisvolle Schloss des Zauberers Padmanaba gelangt. Dort bandelt Biribinker ausgerechnet mit der Geliebten des alten Zauberers an. Und gerät in ernsthafte Schwierigkeiten, als dieser aus seinem tiefen Schlaf erwacht. «Die Geschichte des Prinzen Biribinker» war ursprünglich eine Binnenerzählung in Wielands Roman «Die Abentheuer des Don Sylvio von Rosalva». Hierin diente dieses Märchen als Argument, um den feengläubigen Don Sylvio von dessen schwärmerischen Wahn zu befreien. Denn die Geschichte vom Prinzen Biribinker ist eine phantastische Anhäufung und Übertreibung aller Zaubereien und Wunder, die für das Feenmärchen des achtzehnten Jahrhunderts charakteristisch sind – und treibt deren Stilblüten schamlos auf die Spitze. Doch um unterschiedslose Verdammung der damals ausserordentlich beliebten Feenmärchen ging es Wieland nicht. Sein Spott trifft nicht die Feengeschichten schlechthin, sondern lediglich eine ganz bestimmte Gruppe: jene Märchen nämlich, die mit einem riesigen Aufgebot von Zauberei und Feerei moralische Lehren erteilen wollen. Darum stellt Wieland in der Biribinker-Erzählung nicht nur die Gesetze der Natur, sondern auch die der Moral auf den Kopf. Und bescherte damit der Nachwelt ein äusserst humorvolles Märchen. Sprecherin: Astrid Meyerfeldt – Tontechnik: Jack Jakob – Redaktion und Regie: Johannes Mayr - Produktion: SRF 2010
Liebe Leserinnen und Leser,meist schaffe ich es, wenig bis gar nichts über die Handlung des vorgestellten Werkes zu verraten. Das ist diesmal leider nicht möglich, deshalb das Fazit zuerst:“Miami Punk” wurde im deutschen Feuilleton hoch- und runter gelobt. Wenn ihr also wisst, dass ihr euch demnächst auf einer Vernissage einfinden werdet, auf der so etwas Thema sein könnte oder sollte oder ihr euch prinzipiell dafür interessiert, was in den Elfenbeintürmen der Literaturkritik so besprochen und hoch gehandelt wird: dieses Buch ist für euch! Das 2. Werk des mit dem Ingeborg-Bachmann-Preises ausgezeichneten Juan S. Guse hat eine sehr starke, dystopische, und leider auch nicht ganz unrealistische Grundidee, die fast im Alleingang den Roman zu einer Empfehlung macht. Also: lest “Miami Punk”, es ist keine verschwendete Lebenszeit.Und? Wie fandet ihr es? Welche Gefühle, Reflektionen und Reaktionen hat die Lektüre von “Miami Punk” in euch ausgelöst?Wir können jetzt aber auch mit dem Vernissagenquatsch aufhören und einfach über das Buch schreiben (ich) und lesen (ihr).Das Ausgangsszenario ist eine gute Idee: Über Nacht hat sich der Atlantik zurückgezogen, Miami ist nicht länger die Stadt am Ozean, an der schöne Menschen ihre Körper am Strand stählen und dann in der Dauerwerbeindustrie verkaufen, tausende Touristen Margaritas schlürfen und der Hafen einer der wichtigsten Arbeitgeber ist, während drunter der sumpfige Morast wartet und an allem schiebt und zieht.Wie wir zu unserer Lektüre gelangen: In meinen jungen Jahren, als ich den damals geltenden Kanon verschlang und über die Nennung von Namen diverser Schriftsteller (nicht gegendert, Männer verwiesen auf Männer) von den 1920er bis zu den 1960er Jahren hüpfte, hatte ich:* die dafür erforderliche Zeit und(* eine noch sehr hohe Toleranzschwelle sowie ein ausgeprägtes Pflichtgefühl.Letztgenanntes zwang mich, jedes angefangene Werk zu Ende zu lesen (oder mindestens zu überfliegen), dafür brauchte es die Toleranzschwelle.Etwas schamvoll muss ich gestehen, dass es mir gar nicht in den Sinn kam, ein Buch NICHT zu Ende zu lesen, bevor ich las, dass so etwas möglich ist. Wenn einen das Buch nicht langweilt, kann ein sehr anspruchsvolles Buch wenigstens mit Staunen und Wundern belohnen.Wenn man heute googelt, ob das in Ordnung ist, sind die nächsten Fragen: “Ist es ungesund zu viel zu lesen?” oder “Welche Nachteile hat das Lesen?”Ihr müsst nicht nachschauen: Die letzte Frage behandelt den Genuss von Audiobüchern, nicht das “Lesen” an sich (es gibt keine Nachteile - außer natürlich die falschen Bücher).Zurück zur Art der Empfehlung: sich über Quellen- und Querverweise von Lektüre zu Lektüre zu hangeln, erschließt leider nur die Welten ähnlicher Gleichgesinnter, weil sich ja alle kennen oder zumindest in denselben Kreisen angesiedelt sind, die die anderen Autoren jeweils akzeptabel oder gar dufte finden.Irgendwann, als ich auch nicht mehr Zeit hatte alles zu lesen, was mir irgendwie angespült wurde, entdeckte ich das deutsche Feuilleton und seine Empfehlungen.Blöde nur, wenn man dann merkt, dass das enorm abhängig von der Marktstellung des jeweiligen Verlages und des verwendeten Marketingbudgets abhängt.Gut, in Ausnahmefällen schafft es auch mal ein Buch aus einem Indie-Verlag, einen Bestseller zu landen, aber das passiert nicht allzu oft.Heutzutage versuchen die unabhängigen Verlage entgegenzusteuern, es gibt zahllose Buchempfehlungs- und Literaturblogs, die gefühlt alles “sehr spannend” finden, uff.Nichtsdestotrotz mag ich Buchempfehlungslisten, gerne nach Jahreszeit und vermutetem Anlass (Strandlektüre!) oder direkt nach Autor.Noch besser wird es, wenn Menschen (Schriftsteller oder Konsumenten) ihre Vorlieben offenlegen, da sind dann auch mal größere Überraschungen dabei.All das bewegt sich aber immer noch ganz schön im eigenen Dunstkreis, weil Zeitschriften ja ihre Leserschaft analysieren und den Teufel tun werden etwas zu empfehlen, was ihre Fans (lies: Abonnenten) überfordern würde.Hierfür war in den letzten Jahren Twitter eine gute Quelle, weil sich Menschen die Zeit nahmen, bei großen Ereignissen oder verachtungswürdigen Scheußlichkeiten ein paar Buchempfehlungen für diejenigen zu hinterlassen, die nach Erklärungen oder Verständnis suchen. Was aus Twitter geworden ist, wisst ihr sicher selbst.Ein nicht unbedeutendes Mittel der Buchempfehlungen sind die auf den Werken selbst (entweder auf der Rückseite oder als eigenständiger Teil des Buches direkt am Anfang) aufgedruckten Lobpreisungen anderer Schriftsteller*innen oder Medien (sprich Zeitungen, Websites u.ä.), wenn man in der Buchhandlung seines Vertrauens neuen Stoff sucht. War das früher etwas, woran man sich tatsächlich langhangeln konnte, ist auch das ein längst ein Millionen-Business.So abstoßend, dass mir wahrscheinlich spannende Lektüre entgangen ist, weil ich dann einfach bockig werde. Richtig aufgefallen und -gestoßen ist mir das bei Don Winslow, von dem wir ja bekanntermaßen Fans sind.Und nun der Kreisschluss zum heute empfohlenen Werk: Auf der Verlagsseite findet sich nicht nur eine ins Englische übersetzte Passage, sondern auch eine Vielzahl von geradezu ekstatischen Lobpreisungen: “[...] ein wunderbar schwer verdaulicher Roman. Das macht ‘Miami Punk' zu einem der derzeit ungewöhnlichsten Bücher auf dem deutschen Markt. Ein Werk mit magischer Qualität.”Wunderbar schwer verdaulich? Sowas kann nur jemand schreiben, der nie unter Verstopfung und Schmerzen gelitten hat. Und das “derzeit” ist ein geradezu genial eingebauter kleiner Schritt zurück - als ob Bücher nicht länger als ihren Veröffentlichungsmonat existieren würden (Bücherei von Alexandria anyone?). Und “magische Qualität”? Jesseshergottnochmal.Oder hier: “‘Miami Punk' ist der vorläufige Höhepunkt der neuen, ebenso ironischen wie politischen Endzeitliteratur.” Boah: “vorläufig, ironisch wie politisch”. Das bekommt man nur sehr schwer ausgeatmet, da muss man direkt “Krieg der Welten” einschalten.Weiter in den Lobpreisungen für “Miami Punk”: “...Zeug zum Kultroman…ist ein ebenso größenwahnsinniger wie genialer Roman…so brutal, gelungen und unerwartet wie ein Schnipsel der Musikrichtung, von der der Roman die Hälfte seines Namens hat. …ist in erster Linie ein Gesellschaftsroman über das 21. Jahrhundert…recht unüblicher Referenzraum aus Trash, Nerdculture und Pop…”Ich denke, es reicht.Gestoßen bin ich auf “Miami Punk” übrigens, weil ein Bekannter es auf dem Kindle hatte und der eine Woche bei mir in der Küche lag (Der Kinde, nicht der Bekannte!). Wenn ich die Lobpreisungen vorher gelesen hätte, wäre es liegen geblieben. So hatte ich eine unterhaltsame Zeit. Und all die, die das Buch nicht direkt nach der Empfehlung gelesen haben, wurden nicht über die 1. Romanseite hinaus gespoilert
Buchi Emecheta: Second-Class Citizen | Übersetzung Monika Kraft | Gelesen von Alina Vimbai Strähler | 1 MP3-CD, 8 Std. 15 Min. | 23 € (UVP) | DAV / hr2-kultur ||
Walter Benjamins (1892-1940) dreissig Prosaminiaturen, in denen er die inneren Bilder seiner Grossstadtkindheit einzufangen versucht, stellen ein einzigartiges Zeitdokument dar und gehören zu den schönsten autobiographischen Schriften in deutscher Sprache. Wie Benjamin in seinem Vorwort schreibt, wurde ihm 1932 klar, «dass ich in Bälde einen längeren vielleicht einen dauernden Abschied von der Stadt, in der ich geboren bin, würde nehmen müssen.» An den zwischen einer halben und fünf Buchseiten langen Texten arbeitete er mit Unterbrüchen bis 1938. Er richtete mindestens drei voneinander zum Teil stark abweichende Druckvorlagen ein, keine fand zu seinen Lebzeiten einen Verleger. - Die ersten fünf Miniaturen heissen: «Loggien», «Kaiserpanorama», «Die Siegessäule», «Das Telefon» und «Schmetterlingsjagd». Sprecher: Felix von Manteuffel - Produktion: SRF 2013 Die Texte dieser Lesung stammen aus Benjamins Fassung letzter Hand: Wenigstens dreimal hat Walter Benjamin eine Druckvorlage der «Berliner Kindheit um neunzehnhundert» zusammengestellt, aber keine fand einen Verleger und alle drei waren lange Zeit verschollen. Die erste Fassung entstand zwischen Herbst 1932 und Frühjahr 1933 noch in Berlin. Ein letztes Mal unterzog Benjamin das Manuskript 1938 im Pariser Exil «einer eingehenden Umarbeitung», die zur Fassung letzter Hand führen sollte. Vor seiner Flucht aus der Stadt liess er das Typoskript in der Pariser Nationalbibliothek verstecken, wo es erst 1981 wieder gefunden wurde. Die Fassung letzter Hand unterscheidet sich stark von der ersten Buchausgabe, die 1950 Theodor W. Adorno besorgte. « alles, was beim früheren Text der Konzentration auf die die jeweilige Sache selbst hinderlich sein konnte, ist rigoros gestrichen worden. Zahlreiche Kürzungen und Straffungen des Textes, aber gelegentlich auch Zusätze dienen der Präzisierung des Gedankens oder stilistischen Emendationen. Das Stilideal des späten Benjamin () war die nüchterne Darstellung des Besonderen; ein überaus komplexer Lakonismus, der Hebel wie Brecht verpflichtet sein mag und doch zutiefst Benjamins eigener ist.» (Rolf Tiedemann im Nachwort)
In den Prosaminiaturen dieser Folge geht es nebst vielem anderen um den Prinzen Louis Ferdinand, die früh verstorbene Mitschülerin Luise von Landau, dämmrige Treppenhäuser, Äpfel in der Ofenröhre, die alte Tante Lehmann und die über ihren Angeboten thronenden Weiber in der Markthalle. Walter Benjamin wurde 1892 als erstes von drei Kindern in Berlin geboren. Die Familie gehörte dem assimilierten Judentum an. Nach dem Abitur studierte er Philosophie, deutsche Literatur und Psychologie in Freiburg im Breisgau, München und Berlin. 1915 lernte er den fünf Jahre jüngeren Mathematikstudenten Gershom Scholem kennen, mit dem er Zeit seines Lebens befreundet blieb. 1917 heiratete Benjamin Dora Kellner und wurde Vater eines Sohnes, Stefan Rafael (1918-1972). Die Ehe hielt 13 Jahre. Noch im Jahr der Eheschliessung wechselte Benjamin nach Bern, wo er zwei Jahre später mit der Arbeit «Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik» promovierte. Zu seinen Hauptwerken gehören der «Ursprung des deutschen Trauerspiels», mit dem er sich erfolglos zu habilitieren versuchte, seine Abhandlung über «Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit» und das Torso gebliebene «Passagenwerk». Aufgrund des Scheiterns seiner Habilitation sah sich Benjamin gezwungen, als freier Autor, Kritiker und Übersetzer zu arbeiten. Er stand in Kontakt mit Brecht und Adorno, der sich nach Benjamins Tod um die Edition und Herausgabe seines Werkes bemühen sollte. Nach der Machtergreifung durch die Nazis emigrierte Benjamin nach Paris, wo er an dem Passagenwerk arbeitete, das aus einem Zitatenkonvolut besteht, mit dessen Hilfe er versuchte, die Epoche des 19. Jahrhunderts und den Kapitalismus nachzuzeichnen. Auf der Flucht vor der Gestapo nahm sich Walter Benjamin im September 1940 in Port Bou das Leben. Sprecher: Felix von Manteuffel - Produktion: SRF 2013 Die Texte dieser Lesung entstammen allesamt der "Fassung letzter Hand". Wenigstens dreimal hat Walter Benjamin eine Druckvorlage der «Berliner Kindheit um neunzehnhundert» zusammengestellt, aber keine fand einen Verleger und alle drei waren lange Zeit verschollen. Erst 1981 wurde das Typoskript in der Pariser Nationalbibliothek wieder entdeckt. Miniaturen dieser Folge sind: «Tiergarten»; «Zu spät gekommen», «Knabenbücher», «Wintermorgen», «Steglitzer Ecke Genthiner», «Zwei Rätselbilder» und «Markthalle»
Benjamin war als Kind viel krank und musste oft für längere Zeit das Bett hüten; davon berichtet er in einem der bezauberndsten Texte: "Das Fieber". Weiter wird in den Texten "der Fischotter", "Pfaueninsel und Glienicke" und "Eine Todesnachricht" von einem Tier im Zoologischen Garten berichtet, das «vor allen andern Bewohnern bemerkenswert war»; ferner von einem schmerzlichen Erlebnis während der Sommerfrische und einem ungewöhnlichen Besuch des Vaters abends an seinem Bett. Alle Miniaturen dieser Lesung stammen aus der Textfassung "letzter Hand". « alles, was beim früheren Text der Konzentration auf die die jeweilige Sache selbst hinderlich sein konnte, ist rigoros gestrichen worden. Zahlreiche Kürzungen und Straffungen des Textes, aber gelegentlich auch Zusätze dienen der Präzisierung des Gedankens oder stilistischen Emendationen. Das Stilideal des späten Benjamin () war die nüchterne Darstellung des Besonderen; ein überaus komplexer Lakonismus, der Hebel wie Brecht verpflichtet sein mag und doch zutiefst Benjamins eigener ist.» (Rolf Tiedemann im Nachwort) Sprecher: Felix von Manteuffel - Produktion: SRF 2013
Benjamin erzählt hier von der Wohnung seiner reisefreudigen Grossmutter, vom dunklen, unbekannten Berlin, von anstössigen Schriften in einem Laden für Schreibbedarf, einem verschwiegenen Traum und vielem mehr. Die Titel: «Blumeshof 12», «Winterabend», «Krumme Strasse», «Der Strumpf», «Die Mummerehlen», «Verstecke» und «Ein Gespenst». Alle Texte entstammen aus Benjamins Fassung "letzter Hand", wie sie seit 1987 vom Suhrkamp Verlag herausgegeben wird. Sprecher: Felix von Manteuffel – Produktion: SRF 2013 «Im Jahr 1932, als ich im Ausland war, begann mir klar zu werden, dass ich in Bälde einen längeren vielleicht einen dauernden Abschied von der Stadt, in der ich geboren bin, würde nehmen müssen. Ich hatte das Verfahren der Impfung mehrmals in meinem inneren Leben als heilsam erfahren; ich hielt mich auch in dieser Lage daran und rief die Bilder, die im Exil das Heimweh am stärksten zu wecken pflegen – die der Kindheit – mit Absicht in mir hervor. Das Gefühl der Sehnsucht durfte dabei über den Geist ebensowenig Herr werden wie der Impfstoff über einen gesunden Körper. Ich suchte es durch die Einsicht, nicht in die zufällige biographische sondern in die notwendige gesellschaftliche Unwiederbringlichkeit des Vergangenen in Schranken zu halten. Das hat es mit sich gebracht, dass die biographischen Züge () in diesen Versuchen ganz zurücktreten. () Dagegen habe ich mich bemüht, der Bilder habhaft zu werden, in denen die Erfahrung der Grossstadt in einem Kinde der Bürgerklasse sich niederschlägt.» (aus dem Vorwort des Autors)
Walter Benjamins (1892-1940) dreissig Prosaminiaturen, in denen er die inneren Bilder seiner Grossstadtkindheit einzufangen versucht, stellen ein einzigartiges Zeitdokument dar und gehören zu den schönsten autobiographischen Schriften in deutscher Sprache. Die treffendsten Stichworte zu den Bildern, die der Autor in den sieben verbleibenden Miniaturen zeichnet, liefern einmal mehr die Titel: «Ein Weihnachtsengel», «Unglücksfälle und Verbrechen», «Die Farben», «Der Nähkasten», «Der Mond», «Zwei Blechkapellen» und «Das bucklichte Männlein», der wohl bekannteste Text, der in allen Fassungen am Ende steht. Sprecher: Felix von Manteuffel – Produktion: SRF 2013
Heinz Strunk: Ein Sommer in Niendorf | Autorenlesung | 1 mp3-CD, 4 Std. 43 Min. | 20 € (UVP) | Roof Music / tacheles | Das Buch ist beim Rowohlt Verlag erschienen ||
Hörspiel in zwei Teilen nach dem gleichnamigen Roman von Harry Mulisch. Teil Zwei: Die Erfüllung. Gott, wen wundert's, ist unzufrieden mit den Menschen, und deshalb sollen seine Engel nun den Pakt zwischen Gott und der Menschheit aufkündigen, indem sie die Gesetzestafeln des Moses von der Erde zurückholen. Für diese Aufgabe brauchen sie ein ungewöhnliches menschliches Wesen, dessen Herkunft und Zeugung sie minutiös planen. So haben sie ihm zwei Väter zugedacht. Beide Männer verbindet eine unzertrennliche Freundschaft. Und so geschieht es, dass die junge Musikerin Ada erst die Geliebte des einen, später die Frau des anderen wird, ohne sicher zu wissen, wer der Vater ihres Kindes ist. Genau dieser Knabe aber ist nun der Götterbote. Harry Mulischs 1992 erschienenes Buch 'Die Entdeckung des Himmels' gilt als opus magnum seines Autors. Es ist psychologischer Gesellschaftsroman, Märchen, Zeitpanorama, Abenteuergeschichte und Parabel zugleich, oder wie Mulisch selber sagt, 'ein heiteres Spiel, ein ernster Scherz'. Aus dem Niederländischen von Martina den Hertog-Vogt. Mit: Gerd Baltus (Cherubin), Cornelius Obonya (Onno Quist), Anne Weber (Ada Brons), Ulrike Grote (Helga Hartmann), Gerd Samariter (Piet Keller), Monika Barth (Polizistin), Ulrike Krumbiegel (Engel), Philipp Moog (Max Delius), Marlen Diekhoff (Sophia Brons), Renate Schröter (Mutter Quist), Volker Hanisch (Bruder Quist), Regine Lamster (Krankenschwester), Ivo Möller (Quinten Quist als Kind), Werner Rehm (Theo Kern), Jörg Gillner (Parteivorsitzender Koos), Raimund Lang (Arzt), Siegfried Kernen (Ansager) und Jens Wawrczeck (Quinten Quist als junger Mann). Technische Realisation: Jutta Liedemit und Christine Berger. Bearbeitung: Valerie Stiegele. Regieassistenz: Gabriele Roosch. Regie: Hans Gerd Krogmann. Produktion: NDR 1999. Redaktion: Michael Becker. Verfügbar bis 31.08.2022. https://ndr.de/radiokunst
NDR Kultur-Hörspiel zu Pfingsten nach dem gleichnamigen Roman von Harry Mulisch. Teil Eins: Der Plan. Gott, wen wundert's, ist unzufrieden mit den Menschen, und deshalb sollen seine Engel nun den Pakt zwischen Gott und der Menschheit aufkündigen, indem sie die Gesetzestafeln des Moses von der Erde zurückholen. Für diese Aufgabe brauchen sie ein ungewöhnliches menschliches Wesen, dessen Herkunft und Zeugung sie minutiös planen. So haben sie ihm zwei Väter zugedacht. Beide Männer verbindet eine unzertrennliche Freundschaft. Und so geschieht es, dass die junge Musikerin Ada erst die Geliebte des einen, später die Frau des anderen wird, ohne sicher zu wissen, wer der Vater ihres Kindes ist. Genau dieser Knabe aber ist nun der Götterbote. Harry Mulischs 1992 erschienenes Buch 'Die Entdeckung des Himmels' gilt als opus magnum seines Autors. Es ist psychologischer Gesellschaftsroman, Märchen, Zeitpanorama, Abenteuergeschichte und Parabel zugleich, oder wie Mulisch selber sagt, 'ein heiteres Spiel, ein ernster Scherz'. Aus dem Niederländischen von Martina den Hertog-Vogt. Mit: Gerd Baltus (Cherubin), Cornelius Obonya (Onno Quist), Anne Weber (Ada Brons), Ulrike Grote (Helga Hartmann), Gerd Samariter (Piet Keller), Monika Barth (Polizistin), Ulrike Krumbiegel (Engel), Philipp Moog (Max Delius), Marlen Diekhoff (Sophia Brons), Renate Schröter (Mutter Quist), Volker Hanisch (Bruder Quist), Regine Lamster (Krankenschwester), Ivo Möller (Quinten Quist als Kind), Werner Rehm (Theo Kern), Jörg Gillner (Parteivorsitzender Koos), Raimund Lang (Arzt), Siegfried Kernen (Ansager) und Jens Wawrczeck (Quinten Quist als junger Mann). Technische Realisation: Jutta Liedemit und Christine Berger. Bearbeitung: Valerie Stiegele. Regieassistenz: Gabriele Roosch. Regie: Hans Gerd Krogmann. Produktion: NDR 1999. Redaktion: Michael Becker. Verfügbar bis 31.08.2022. https://ndr.de/radiokunst
Von einer Liebe, die nicht sein darf, erzählt Edith Wharton in ihrem berühmtesten Roman „Zeit der Unschuld“. Newland Archer, ein junger Mann aus der New Yorker Upperclass, soll eine junge Frau, May Welland, aus ebenso gutem Haus heiraten. Plötzlich aber taucht deren Cousine auf: Die Gräfin, die zeitweise in Europa weilte, ist ein paar Jahre älter und sie ist schön, extravagant und außergewöhnlich. Die Society rümpft die Nase. Newland Archer aber ist hingerissen, doch die Konventionen und Gepflogenheiten der feinen Gesellschaft rufen zur Mäßigung. „Zeit der Unschuld“ ist ein beeindruckender Gesellschaftsroman über das New York der 1870er-Jahre, in dem keine Aristokratie, sondern ein Geldadel sich etabliert hat, der stets auf Distinktion bedacht ist. In „Wohlstand für Alle“-Literatur sprechen Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt über Edith Whartons Klassiker. Literatur: Edith Wharton: Zeit der Unschuld, Manesse. WERBUNG: Zum Jacobin-Magazin geht es hier: https://jacobin.de/wohlstand Ihr könnt uns unterstützen - herzlichen Dank! Paypal: https://www.paypal.me/oleundwolfgang Wolfgang M. Schmitt, Ole Nymoen Betreff: Wohlstand fuer Alle IBAN: DE67 5745 0120 0130 7996 12 BIC: MALADE51NWD Twitter: Ole: twitter.com/nymoen_ole Wolfgang: twitter.com/SchmittJunior Die gesamte WfA-Literaturliste: https://wohlstand-fuer-alle.netlify.app
Long Story Short - Der Buch-Podcast mit Karla Paul und Günter Keil
Von Verlangen, das Linien überschreitet und der Sehnsucht nach der Natur, von Spürsinn und Forschungsdrang – in ihren vier Buchtipps erkunden Karla und Günter, was uns als Menschen ausmacht und bewegt. Mit einem Interview mit Martina Gedeck, die das Hörbuch zu „Vladimir“ eingesprochen hat. Die Buchtipps dieser Folge:Ein pulsierender Roman über Liebe, Sex und Machtmissbrauch: Julia May Jonas, Vladimir auch erhältlich als Hörbuch, gelesen von Martina GedeckEin schwärmerischer Reisebildband rund um die Elbe: Alexandra Schlüter, Rad, Land, FlussSkandinavische Spannung mit einem düsteren Blick in die Vergangenheit: Åsa Larsson, Denn die Gier wird euch verderbenEin historischer Gesellschaftsroman über die Forscherin Maria Sibylla Merian : Ruth Kornberger, Frau Merian und die Wunder der Welt +++Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
Julia May Jonas: Vladimir | Aus dem Amerikanischen von Eva Bonné | Gelesen von Martina Gedeck | 8 CDs, 9 Std. 8 Min. | 24 € (UVP) | Random House Audio ||