Die Stiftung Christliche Werte leben ist eine überkonfessionelle kirchenunabhängige Stiftung, der es darum geht, die Frage, wie christliche Werte den Menschen heute in ihrem Leben hilfreich sein können, in die Öffentlichkeit tragen will. Dazu werden wir ab 20. Januar 2020 auf dem Berliner Rundfunksender Radio Paradiso 3 x wöchentlich (Montag, Mittwoch, Freitag) einen Kommentar vom Vorstand der Stiftung Christliche Werte leben, dem Medien- und Politikwissenschaftler Prof. Dr. Klaus-Dieter Müller, zu gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Themen senden (ca. 2 Minuten). Es soll in den Kommentaren klar werden, welche politischen Entscheidungen oder gesellschaftlichen Entwicklungen in welchem Verhältnis zu christlichen Werten stehen und was aus Sicht dieser Werte anders getan werden müsste. Müller will Widersprüche aufdecken, Widersinniges beschreiben und Anregungen geben. Er wird sich Dinge nicht nur von der Seele reden, sondern auch über die Seele.
Die Bundesforschungsministerin Karliczek steht erneut in der Kritik der Hochschulen und der Landesbildungsminister. Ein überwiegend vom Bund finanzierter Digitalpakt für die Hochschulen soll zu den Akten gelegt werden, weil sich die seit Amtsübernahme unglücklich agierende Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) stattdessen für eine Bund-Länder-Vereinbarung zum Thema Künstliche Intelligenz stark gemacht hat. Ein Sprecher der Landesministerien sieht in Fragen der Künstlichen Intelligenz durchaus einen wichtigen Teilaspekt, der dringend erforderliche Digitalisierungsschub an unseren Hochschulen ist darauf aber nicht zu reduzieren.
UN-Generalsekretär António Guterres hat sich im Kampf gegen globale Ungleichheit in diesem Jahr für eine Erneuerung der internationalen Ordnung ausgesprochen, wie die Deutsche Presseagentur meldete. Es brauche ein "Neues Globales Abkommen", um Macht, Reichtum und Chancen gerechter auf der Welt zu verteilen, so Guterres weiter. Als Beispiel nannte der UN-Chef das Stimmrecht des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen: die USA, Russland, China, Großbritannien und Frankreich sind Vetomächte des mächtigsten UN-Gremiums, das bei vielen Themen wie dem Syrien-Krieg blockiert ist, weil nichts gegen ihren Willen beschlossen werden kann. "Ungleichheit beginnt ganz oben: in globalen Institutionen.“
Advent bezieht sich auf die Ankunft von Jesus Christus, der der biblischen Überlieferung zufolge am 24. Dezember geboren wurde. In der vierwöchigen Adventszeit bereiten sich die Gläubigen also auf die Ankunft von Jesus Christus und die Menschwerdung Gottes vor. In dieser Zeit sollen die Menschen sich der Besinnung und dem Nachdenken widmen oder fasten. In unserer Zeit ist Besinnung eher zum Luxus geworden, nachgedacht wird in der Adventszeit über die Geschenke, die man seinen Lieben zum Weihnachtsfest kaufen möchte und noch besorgen muss. Besonders üppig fällt der Gabentisch für unsere Kleinsten aus.
Pflanzenesser auf dem Vormarsch: Vegan leben wird zum Lifestyle-Trend. Grundsätzlich ist ein Veganer jemand, der eine Nutzung von Tieren und tierischen Produkten ablehnt. Wenn man also entschieden hat, vegan leben zu wollen, dann nimmt man keine Nahrungsmittel tierischen Ursprungs mehr zu sich – dazu gehören neben Milchprodukten (Butter, Sahne, Joghurt, Quark, Käse etc.) und Eiern auch Honig, und, natürlich, wie beim Vegetarier auch, Fleisch. Erwiesen ist, dass immenser Fleischkonsum ungesund ist. Ob es aus rein gesundheitlicher Sicht besser ist, sich vegetarisch oder vegan zu ernähren, lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen.
Keine „religiöse“ Gruppe darf sich auf die Religionsfreiheit berufen, wenn sie danach strebt, die Religionsfreiheit der anderen abzuschaffen, sagt die Berliner Anwältin und Publizistin Seyran Ates, deren Mutter Türkin und deren Vater Kurde ist. Die jüngst verübten Anschläge in Paris, Nizza und Wien haben bewiesen, dass niemand mehr sicher ist vor diesen Verbrechern. Ates beschreibt treffend, dass zu viele Menschen dazu neigen, solchen Situationen zuzusehen und den Schmerz darüber zu ertragen, statt dagegen zu handeln. Das gilt auch und im Besonderen für Politikerinnen und Politiker.
Buß- und Bettage sind historisch gesehen in allen Religionen vorhanden, erinnert sei an die Buß- und Bettage in der Antike im Judentum (jährlicher Versöhnungstag, Fasten sowie Bußtage in Notzeiten u. v. a.). Er ist heute in Deutschland ein evangelischer Feiertag. Religionsgeschichtlich stellt die Buße das gestörte Verhältnis von Menschen untereinander oder gegenüber einer höheren Ordnung (Gott) wieder her.
Joe Biden wird neuer Präsident der USA, die amerikanische Schande Trump ist abgewählt. Es bleibt die Frage offen, wie die Hälfte eines so großen Volkes einem Mann erneut die Stimme geben konnte, der seit Amtsantritt nur gelogen hat und seine konstruierten Wahrnehmungen als alternative Fakten bezeichnete, der auf unterstem sozialen Niveau agierte, alles und jeden beleidigte und diffamierte, und vor allem nichts in Richtung America first bewegt hat.
Der BER Berlin-Brandenburg Willy Brandt ist in Betrieb. Bei allen Beteiligten war die Erleichterung zu spüren: Von einem neuen Tor zur Welt, sprach Flughafen-Chef Lütke Daldrup, der Bundesverkehrsminister von einem internationalen Drehkreuz und Berlins Regierender Michael Müller von einem „wichtigen Zukunftsprojekt“. Viel Häme hatte man über sich ergehen lassen müssen in den letzten Jahren. Jetzt dürfen wir stolz sein auf unseren Hauptstadtflughafen. In wenigen Wochen wird auch niemand mehr schlechte Witze über ihn reißen.
Wir pflegen immer noch zu viele Tabus in unserer Gesellschaft, über eines möchte ich heute sprechen. Studien zeigen, dass junge Männer heute etwa ein Drittel weniger Spermien produzieren als Männer vor 30 Jahren. Die Qualität ist um etwa die Hälfte schlechter.
Föderalismus bedeutet Bundesstaatlichkeit, die Zusammenfassung mehrerer Staaten (Bundesländer) zu einem Gesamtstaat (Bund). Der Gesamtstaat ist für die Dinge zuständig, die im Interesse des Volkes einheitlich geordnet werden müssen. Die übrigen Angelegenheiten regeln die Gliedstaaten. In der Bundesrepublik Deutschland haben daher sowohl der Bund als auch die Länder einen eigenen politischen Gestaltungsraum und eigene Verantwortung. In Bezug auf die Anordnungen zum Verhalten während der Corona-Pandemie haben die unterschiedlichen Anweisungen der Landesregierungen für Verwirrung und Verärgerung gesorgt. Vielerorts kam die Frage auf, wäre es nicht besser, es gäbe keine Bundesländer. Gegenüber einem Einheitsstaat überwiegen aber die Vorteile.
Wer arm ist, stirbt früher. Das gilt nach einer Untersuchung des Max-Planck-Instituts vor allem für Männer. Einen ähnlich hohen Einfluss auf das Sterberisiko hat noch ein anderer Faktor: Die Arbeitslosigkeit. Es wurden die Daten von 27 Millionen Arbeitnehmer/innen geprüft. Den größten Einfluss auf die altersunabhängige Wahrscheinlichkeit zu versterben hat das Einkommen. Das gilt vor allem für Männer: Die Sterblichkeit des am schlechtesten verdienenden Fünftel liegt um 150% über dem des am besten verdienenden Fünftel. Arbeitslosigkeit wiederum verdoppelt das Sterberisiko der Männer, schlechte Bildung erhöht es um etwa 30%. Bei Frauen wiegen Bildungsmangel und Arbeitslosigkeit ähnlich schwer wie bei den Männern, das Einkommen beeinflusst das weibliche Sterberisiko jedoch weniger als das männliche.
Heute möchte ich mal über die Seele reden. Viele glauben daran, dass sie es sein wird, die den Tod überdauert. Ja, die Körper sind es sicher nicht. Der Berliner Glücksforscher Wilhelm Schmid vertritt die Überzeugung, von Bedeutung sei nicht, wie es sich in Wahrheit verhalte: „Letztlich kommt es nicht auf das Wissen an, das kein Mensch mit Sicherheit haben kann, sondern auf die Deutung, die jede/r für sich selbst vornimmt, sei es auf der Basis von Plausibilität (was ihm einleuchtet) oder von Ästhetik (was ihm schön erscheint). Dann kann die Annahme einer Transzendenz zur Lebenswahrheit für den jeweiligen Menschen werden.“
Conflans-Sainte-Honorine ist eine beschauliche Kleinstadt 27 Kilometer nordwestlich von Paris. Hier wurde jetzt ein Lehrer auf offener Straße enthauptet. In seiner Klasse behandelte er das Thema Meinungsfreiheit, und im Rahmen dieses Kurses hat er die Mohammed-Karikaturen aus Charlie Hebdo gezeigt. Meinungsfreiheit, so die Überzeugung des Lehrers wie des französischen Staates, muss erlernt werden. Vor allem aber muss sie den Dissens, die andere Meinung aushalten.
Das Wissen, das nur Eingeweihte haben – das bedeutet Esoterik im Wortsinn. Esoterik heute – das ist eine Suchbewegung, Suche nach Wahrheit, Orientierung, nach Selbstermächtigung. Der Tagesspiegel berichtet: „Allein in Deutschland setzen Wahrsager und Astrologen, Wünschelrutengänger und Traumdeuter, Schamanen und Energetiker jedes Jahr geschätzt zwischen 20 und 25 Milliarden € um.
Wir haben es schon mit der SPD erlebt. In den Großen Koalitionen der letzten Jahre hat sie immer mehr soziales Profil verloren, weil man sich zu oft dem Koalitionspartner hat geschlagen geben müssen. Jetzt stehen die Grünen vor der Entscheidung. „Ein Jahr vor der Bundestagswahl befinden sich die Grünen in einer schwierigen Lage. Einerseits stehen sie in den Umfragen so stabil da, wie noch nie. Andererseits müssen sie die Spaltung des ökologischen Lagers verhindern und zugleich für die CDU/CSU bündnisfähig bleiben. Sie müssen die Klimabewegung an sich binden, ohne die Union zu verlieren“, schreibt die Wochenzeitung DIE ZEIT. Und das wird schwierig. Denn überall dort, wo sie mit den Konservativen bereits regieren, gibt es schon den Spagat zwischen grünen Idealen und dem Koalitionsgehorsam.
Ich gehe gerne über Friedhöfe, der Tod gehört für mich zum Leben. Aber ich ärgere mich auf unseren Friedhöfen sehr häufig über die vielen Aufkleber auf Grabsteinen, die diese als kippgefährdet markieren. Ein solcher Hinweis bedeutet, dass sich die Angehörigen jahrelang nicht um das Grab gekümmert haben. Immer mehr Menschen lassen sich unter Bäumen oder in anonymen Gräbern beisetzen. Sind uns unsere Eltern und Großeltern, unsere Vorfahren nichts mehr wert?
In der Liebigstraße gingen vor einigen Tagen Hunderte von Schaufensterscheiben und Autofenster zu Bruch, Randalierer warfen Feuerwerkskörper, Flaschen und Steine gezielt auf Polizisten, fast 20 von ihnen wurden verletzt. Wer die sechziger und siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts bewusst erlebt hat, weiß, dass Hausbesetzungen dann ein legales Mittel des Widerstandes sein können, wenn der Staat nicht für ausreichend günstigen Wohnraum sorgt. Das Versagen der politisch Verantwortlichen vor vielen Jahren, die glaubten, man müsse alles privatisieren, auch Sozialwohnungen, holt uns heute wieder ein. Was aber ist in der Liebigstraße 34 passiert?
Alle sind vor dem Gesetz gleich, verspricht Artikel 3 des Grundgesetzes, unserer Verfassung. Bundesverkehrsminister Scheuer (CSU) wird vorgeworfen, Ende 2018 Verträge abgeschlossen zu haben, bevor klare Rechtssicherheit hinsichtlich der geplanten Pkw-Maut bestand. Bei Ermittlungen des Bundesrechnungshofes stellten die Prüfer gravierende Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe von Beratungsaufträgen des Bundesverteidigungsministeriums unter seiner Ministerin Ursula von der Leyen (CDU) fest. Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. Nur Minister nicht. Das sind die Gründe für Politikverdrossenheit. Man stelle sich vor, Menschen, wie Sie und ich, wären dem Verdacht ausgesetzt, Millionen veruntreut zu haben. Wir säßen längst für viele Jahre in Haft.
Ein Jahrtausend hat die beispiellose Machtder katholischen Kirche weitgehend unangefochten überdauert – bis 1517 ein deutscher Mönch gegen sie rebelliert. Nach den 95 Thesen gegen den Ablasshandel tritt Luther immer radikaler auf gegen die Lebensführung der Priester, gegen Geldgier und Prunksucht des Vatikans. Für eine Theologie, die sich nur noch an der Bibel orientiert. Gegen eine Kirche, die ein Instrument weltlicher Macht ist.
Die Bibel als große Erzählung bietet so die theoretische Quelle weiterer, neuer Erzählungen. So wird die Große Transformation, der nötige kulturelle Wandel, von kirchlicher Seite eingeordnet in die biblischen Erzählungen der Propheten im Alten Testament: Es geht um die Tradition der Umkehr und die Befreiung aus ungerechten Verhältnissen. Ebenso geht es um die Macht des Geldes, um Gerechtigkeit, Liebe, aber auch um Verzicht.
Viel Häme hat man über sich ergehen lassen müssen in den letzten Jahren. Jetzt dürfen wir stolz sein auf unseren Hauptstadtflughafen. In wenigen Wochen wird auch niemand mehr schlechte Witze über ihn reißen. Das haben wir beim Flughafen Wien-Schwechat erlebt, der zum großen Teil wieder abgerissen wurde oder bei der Elbphilharmonie in Hamburg, bei der auch durch die Verzögerung sich die Kosten vervielfältigten. Heute ist sie das neue Wahrzeichen der Hansestadt. Ein bisschen Wehmut schwingt denn doch mit. Unser kleiner Flughafen Tegel, bei dem man direkt vor den Counter gefahren werden konnte. Kurze Wege, nur das Nötigste an Geschäften. Das wird jetzt anders.
Die mächtige Internationale der Doofen, der Engstirnigen, der ewig Gestrigen, der hoffnungslos Zurückgebliebenen kehrte schon bald wieder zurück ans Dirigierpult der Geschichte und gab den debilen Takt vor, nach dem die Verhältnisse zu tanzen haben. Wir alle, die wir wissen, dass grundlegende Veränderungen geboten sind, dürfen es auch bei uns nicht bei resignativer Kritik belassen, wir müssen sensibilisieren und ermutigen, aktive Formen des Engagements suchen, und auch den gewaltfreien Widerstand für uns und unsere Gesellschaft entdecken.
Da dachten wir lange, der Online-Handel würde alles für uns einfacher machen. Du bestellst am PC und am Tag darauf nimmst Du die Ware an der Haustür entgegen. Weit gefehlt. Lange nicht alle Bestellungen finden meine Haustür oder der Zusteller möchte nicht vier Stockwerke mit dem Fahrstuhl fahren und gibt das Paket irgendwo in der Umgebung ab oder ich muss, wenn es sich bei der Zustellfirma um DHL handelt, zur nächsten Poststelle. Oder aber das Paket wird an den Absender zurückgesendet mit dem Vermerk „Empfänger nicht ermittelbar“.
Die Deutschen kaufen im Jahr jede und jeder ca. 60 Kleidungsstücke neu, die meisten davon Billigware, tragen diese daher nur wenige Male und werfen sie dann in den Müll oder in die Altkleider-Container. Der Kaufwahn der Deutschen nimmt Überhand, es muss unablässig etwas Neues sein.
Der Bundesverband der Deutschen Industrie gibt zu bedenken, dass der chinesische Markt für deutsche und europäische Unternehmen weiterhin attraktiv und wichtig sei, räumt aber gleichzeitig ein, dass ausländische Firmen in China nicht gleichberechtigt behandelt werden, von einigen Branchen ganz ausgeschlossen sind. In vielen Bereichen müssen ausländische Investoren mit chinesischen Mehrheitspartnern sog. Joint-Ventures gründen, also ein Gemeinschaftsunternehmen. Die digitalen Plattformen schottet China ohnedies ab. Die China-Euphorie ist bei Vielen inzwischen in Enttäuschung umgeschlagen.
Früher wurden Katastrophen, Hungersnöte oder auch Kriege Gott angelastet, der die Menschen strafen wollte. Wer keine naturwissenschaftlichen, politischen oder ökonomischen Erklärungen dafür besitzt, warum sich eine Infektionskrankheit unkontrolliert ausbreitet, kommt schnell zum Schluss, Gott strafe uns wieder wegen unserer Selbstsucht und der Zerstörung der Erde.
Die blühenden Landschaften sind entstanden – nur haben sie oft etwas Kulissenhaftes. Es gibt Barrieren in den Eigentumsverhältnissen, die das Resultat der hemmungslosen, zum Teil auch kriminellen Goldgräberpolitik der Treuhandgesellschaft sind. Dazu kommt eine Deindustrialisierung im Osten, der Abbau bzw. Verkauf zu vieler überlebensfähiger Betriebe, Orte sterben aus, viele gerade junge Menschen wandern immer noch aus, wer alt und arbeitslos war und ist, bleibt in der Region.
Knapp ein Drittel der Deutschen hat einen Hang zu Verschwörungstheorien, hat die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung ermittelt. Wie kann das angehen? Ist ein Drittel der Deutschen so leichtgläubig? Die Welt wird immer komplizierter. Vieles von dem, was auf der Welt passiert und über digitale Medien offenbar wird, ist schwer zu verstehen. Expertenwissen wird sehr häufig als uneindeutig und widersprüchlich wahrgenommen. Und so bieten Verschwörungstheorien eine Art Zuflucht für all diejenigen, denen die Suche nach der Wahrheit im Informationsdschungel lästig ist oder sie überfordert.
Worum geht es uns Menschen eigentlich? Was erwarten wir vom Leben? Unser Leben wird maßgeblich durch Beziehungen geprägt. Wir wollen Anerkennung, vielleicht auch geliebt werden. Da glauben viele, dass ginge nur mit beruflichem Erfolg und viel Geld. Schauen wir uns aber diese beruflich sehr erfolgreichen Menschen an. Viele von ihnen vernachlässigen Frau, Kinder und Freunde, weil ihnen keine Zeit dafür bleibt. Sie überschätzen die eigenen Kräfte, Burn-Out oder Herzprobleme sind sehr oft die Folge. Häufig reduzieren sie sich als Ernährer/innen der Familie auf ihren Nutzen.
Seiner Wut Luft machen, ist das eine. Aber Seit an Seit mit gescheiterten Existenzen, die „alternative Fakten“ schaffen, also lügen, um durch aggressiven Protest von sich abzulenken? Anderen Schuld zu weisen, um das eigene Versagen für sich selbst erträglich zu machen? Das haben wir auf der Anti-Corona-Demonstration Ende August in unserer Stadt erlebt. Ein verstörendes Nebeneinander von Bürger/innen, denen die Corona-Maßnahmen zu weit gingen und gehen, was sicher vielen von uns so gegangen ist, selbst Bundesgesundheitsminister Spahn hat dies inzwischen eingeräumt.
Wir haben als Christen in unserem Land den Eindruck, Religion spiele keine Bedeutung mehr. Und doch erleben wir einen scheinbar erstarkten Islam und eine Verklärung etwa des Buddhismus, zu dessen Ritualen und Methoden sich immer mehr hingezogen fühlen. Unzählige Religionen und Religionsgemeinschaften wetteifern um unsere Gunst.
Das Flüchtlingslager in Moria brennt und die EU kann sich nicht entscheiden, wer wie viele von den Gestrandeten aufnimmt. Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung bringt es auf den Punkt. „Die irreguläre Masseneinwanderung der Jahre 2015 ff., die Europa nur mit Mühe in den Griff bekam, haben die Haltung zu dieser Frage auf dem ganzen Kontinent geprägt.“ Die Lösung heißt Abschottung und Abschreckung. Und die wird, da sollte man ehrlich sein, von praktisch allen europäischen Regierungen insgeheim gebilligt.
Viele Lehrer/innen, die mehrere Jahre im Schuldienst sind, sehen Schule als Vollzugsanstalt. Man geht hin, um für Geld etwas zu tun, was Politiker/innen ersonnen haben und die niederen Vertreter/innen der Kultusverwaltung (Schulämter, Schulleitung etc.) durchsetzen. Das kommt natürlich bei den Schülerinnen und Schülern gut an, die ebenfalls nur noch in die Schule kommen, um gute Noten zu bekommen, aber nicht, weil es ihnen Spaß macht oder sie gar etwas lernen wollen“. Gleiches gilt inzwischen für Hochschulen und Universitäten.
Ich erinnere mich gut an die Lebensmaxime meiner Eltern: Den Kindern soll es einmal besser gehen. Dabei fehlte es uns schon damals an nichts Wesentlichem. Ich kann nur hoffen, dass meine Kinder und Enkel nicht mehr wahllos aus dem Vollen schöpfen, wie es meine Generation getan hat, sondern bewusster mit unseren Ressourcen, also mit dem, was die Erde hervorbringt, und ihrer Lebenszeit umgehen. Dieses Umdenken erreicht mich erst jetzt, weil ich die Folgen des Klimawandels vor Augen habe und die Auswirkungen des ungezügelten Wachstums deutlich spüre, aber auch, weil ich im Rückblick weiß, was von alledem, was ich getan und erreicht habe, wichtig und sinnvoll war. Ich erinnere mich gut an die Lebensmaxime meiner Eltern: Den Kindern soll es einmal besser gehen. Dabei fehlte es uns schon damals an nichts Wesentlichem. Ich kann nur hoffen, dass meine Kinder und Enkel nicht mehr wahllos aus dem Vollen schöpfen, wie es meine Generation getan hat, sondern bewusster mit unseren Ressourcen, also mit dem, was die Erde hervorbringt, und ihrer Lebenszeit umgehen. Dieses Umdenken erreicht mich erst jetzt, weil ich die Folgen des Klimawandels vor Augen habe und die Auswirkungen des ungezügelten Wachstums deutlich spüre, aber auch, weil ich im Rückblick weiß, was von alledem, was ich getan und erreicht habe, wichtig und sinnvoll war.
Der römische Dichter Horaz beschreibt den Kompromiss sehr treffend: „Der Berg kreiste und gebar eine Maus.“ Beim Kompromiss geht es immer um Abstriche, um Zugeständnisse, um Verluste in Bezug auf die eigene Position und das jeweils Gewünschte. Es geht stets um »Weniger«.
Im Rahmen einer Umfrage wurden etwa 30.000 Menschen weltweit nach der witzigsten Nation der Welt gefragt. Deutschland landete auf dem letzten Platz. Deutsche wären zu preußisch, zu deutsch eben, zu tüchtig und zu vernünftig. Es gibt typische Merkmale, die den deutschen Humor auszeichnen. Ironie gehört nicht dazu, aber dafür ein böser Sarkasmus, der den Humor manchmal noch schwärzer scheinen lässt als den der Engländer. Gerade die Satire lebt vom Tabubruch.
Das deutsche Fernsehprogramm, ob privat oder öffentlich-rechtlich, zeichnet sich im Wesentlichen aus durch ständige Wiederholungen, Nachrichten, die man schon 14 Stunden früher auf seinem Smartphone lesen konnte, seichte Unterhaltung und pure Geschmacklosigkeiten.
3,6 Millionen Angebote werden auf dem Portal für berufliche Aus- und Weiterbildung der Bundesagentur für Arbeit angekündigt. Ca. 160.000 Menschen belegen jedes Jahr Kurse, deren Kosten über sog. Bildungsgutscheine erstattet werden. Rund zwei Milliarden Euro nimmt unser Staat für die Förderung beruflicher Weiterbildung jährlich in die Hand. Das Geld kommt aus Beiträgen zur Arbeitslosenversicherung und aus Steuermitteln. Und doch sind viele sehr unzufrieden mit den Weiterbildungsmaßnahmen und den Bildungsträgern, die diese durchführen.
Was gibt es, das intensiver und bedingungsloser ist als das verfallen Sein, die unbefleckte Liebe zu deinem neugeborenen Kind, fallen lassen ins ehrliche Verlangen nach Nähe und Geborgenheit? Wenn sie beim Aufwachen ihre Füßchen und Händchen weit von sich streckt, sich sorgenlos ins Leben räkelt, große Augen erwartungsvoll dir zeigen, dass du gefordert bist als Wegbereiter, Vorbild, Spaßvogel und Wagenburg zugleich.
Unsere auseinanderdriftende Gesellschaft zelebriert aufs Schmerzhafteste die Realität von „Sünde“, aber sie kennt keine Vergebung mehr. Vergeben und verzeihen bedeutet, einer Person nicht mehr böse zu sein, obwohl sie etwas falsch gemacht und mich verletzt hat. Man wird den Fehler nicht entschuldigen, der Ärger aber frisst mich nicht auf, ich gebe dem Menschen, der mich verletzt hat, keine Macht über mich.
Hitlergruß, Drohbriefe, Waffenlager und die Planung von Anschlägen – immer mehr Polizisten und Soldaten fallen mit rechtsradikaler Gesinnung auf. Mindestens 400 Verdachtsfälle von rechtsextremen, rassistischen und antisemitischen Umtrieben unter Polizisten und Polizeianwärtern wurden in den letzten Jahren aktenkundig. Bei der Bundeswehr waren es nur im Jahr 2019 363 Fälle. Für den obersten Ankläger der Bundesrepublik Deutschland, Generalbundesanwalt Peter Frank, ist jeder Fall einer zu viel, wie DER SPIEGEL berichtet.
Der bekannte Journalist und Autor Heribert Prantl spricht mir aus der Seele: „Ich war nie so enttäuscht von der Kirche, wie in Corona-Zeiten. Ich fand die Reaktion der Kirche, Prantl meint die offizielle katholische Kirche, der Diözesen, der Bischöfe und auch vieler Gemeinden kleinlaut, kleinmütig, zurückhaltend, zu wenig, phantasielos.
In unserer Gesellschaft scheint sich alles aufzulösen. Die bewährten politischen Koalitionen, die weltumspannenden Ideologien, die Nation als politischer Handlungsraum, die Bindungswirkung der politischen Parteien, die Familienstrukturen, sogar die sexuellen Identitäten. Das gesamte Lebens- und Arbeitsumfeld ist im Umbruch, alles wird grenzenlos, weniger persönlich, dafür digitaler. Politik wird immer schwieriger und undurchschaubarer, bürokratischer und von immer mehr Gegenpositionen bestimmt. Es fehlt uns heute schon an einer Vision, an einer Erzählung darüber, wie diese Zukunft aussehen könnte und sollte. Die älteste große Erzählung, die jetzt schon über 2.000 Jahre Millionen Menschen fasziniert, ist die Bibel.
104. Körpersprache Das Auftreten eines Menschen bestimmt seine Wirkung. Wenn es Ihnen gelingt, ihre Körpersprache gezielt einzusetzen, erfahren Sie eine deutlich bessere Wirkung. Es ist aber mindestens ebenso wichtig, Aber es bleibt nach vielen Untersuchungen, dass Zuhörer und Zuhörerinnen über alle Gesprächssituationen hinweg ca. 66 % der Körpersprache und der Stimme die größte Bedeutung zumessen. Das sollte Sie in Bezug auf Ihre eigene Körpersprache sensibilisieren.
Wir nennen unsere Zeit die Postmoderne. Sie ist für mich die extreme Beschleunigung und Übersteigerung des Individuellen als Maßstab aller Dinge und ist gekennzeichnet durch sich überschlagende technische Neuerungen, die zeitliche Verdichtung und den Verlust von Gewissheiten und sozialen Rollen. Die Postmoderne bringt eine Vielfalt von Lebensentwürfen, Wissenschaftskonzeptionen und Sozialbeziehungen hervor, die viele Menschen überfordert. Zudem hat das Individuum frei von Konventionen seine individuelle Autonomie an Fake News und Shitstorms und vor allem an eine Werbemaschinerie verloren, die den Verstand weitgehend ausschaltet und Bedürfnisse manipuliert.
Wird die Corona-Pandemie etwas an unseren Urlaubsgewohnheiten ändern? Von den Ballermann-Orgien einmal abgesehen? Lediglich 14 Prozent der Deutschen äußern noch den Wunsch nach einem Allround-Urlaubsparadies, das auf engem Raum alles bietet, was das Touristenherz begehrt. Stattdessen wollen die Bundesbürger immer öfter ihr Reiseziel und ihre Reiseart ganz bewusst und nach speziellen Kriterien und Vorstellungen auswählen.
Der Europäische Gerichtshof hat das Datenschutzabkommen zwischen den USA und der EU für ungültig erklärt. Die Grundrechte europäischer Bürger/innen werden nach diesem Urteil nicht genug geschützt, wenn ihre elektronisch erfassten Daten in die USA übertragen und dort von Analyse- und Überwachungsprogrammen verschiedenster Art pauschal ausgewertet werden. Das die USA nur ihre eigenen Interessen im Blick haben, wissen wir nicht erst seit Trump, wir erinnern uns, dass die NSA unter Obama selbst Frau Merkel ausspionierte.
Einige Fachleute vermuten, die sog. vertikale Bauweise wird verstärkt umgesetzt werden, also die Errichtung dorfähnlicher Hochhäuser (Wohnungen, Supermärkte, Restaurants, Fitnessstudio etc. in einem Gebäude). Nachhaltigkeit spielt bereits bei aktuellen Bauprojekten eine grundlegende Rolle und wird auch künftig ein wichtiger Faktor sein. Sicher wird der öffentliche Raum an Bedeutung gewinnen, Plätze und Parks sind wichtiger denn je, wie auch Balkone, wie sich jetzt gezeigt hat, sagen Architekten. Wohnen und Arbeiten werden mehr und mehr miteinander verschmelzen.
Das Gejammer im Frühjahr war groß bei unseren Obst- und Gemüsebauern, weil sie befürchteten, durch die Corona-Pandemie und die sich daraus ergebenden Reisebeschränkungen keine Erntehelfer/innen bekommen zu können. Es gibt viele Betriebe, die seit vielen Jahren jede Saison dieselben Wanderarbeiter/innen beschäftigen, die nach ein paar Jahren fast zur Familie gehören. Leider gibt es eine Kehrseite: Der Spiegel berichtet, dass sog. Arbeitsverträge, firmeninterne Aufzeichnungen und heimlich aufgenommene Videos und Fotos das Bild systematischer Ausbeutung mitten in Europa zeichnen
Für die Sinus-Jugendstudie werden alle vier Jahre die Lebenswelten von 14- bis 17-Jährigen untersucht. „Fun und Action" verlieren offenbar an Bedeutung, die Jugendlichen sind ernster geworden. Ernsthafter und besorgter. Zu beobachten sei zudem eine "Sehnsucht nach Zugehörigkeit, Halt und Orientierung". Auch die verbreiteten Berufswünsche seien "eher bodenständig und realistisch"; wichtig sei den meisten eine gute Work-Life-Balance mit Zeit für Familie, Freunde und sich selbst. Es wird immer häufiger Kritik am kapitalistischen Grundprinzip vom grenzenlosen Wachstum bei gleichzeitig begrenzten Ressourcen, am unbedingten wirtschaftlichen Steigerungszwang und der Ökonomisierung vieler Lebensbereiche, geäußert. Der jugendliche Zeitgeist sei grün und bewahrend. Die markenbewussten „Konsummaterialisten“ rekrutieren sich vornehmlich nur noch aus der „freizeit- und familienorientierten unteren Mitte“.
Wir wissen, dass wir als unbeschriebenes Blatt auf die Welt kommen und unsere ersten Lebensjahre ohne jede Erfahrung, auf der Suche nach Verhaltensmustern verbringen, um uns die Welt zu erschließen. Es liegt nahe, sich in den frühen Lebensjahren an seinem direkten Umfeld zu orientieren, den Eltern, Geschwistern und Verwandten. In der Pubertät eines Menschen steht das Ich im Mittelpunkt. Alte Vorbilder werden in Frage gestellt. Neue werden sich gesucht. Das können schlimmstenfalls fragwürdige Personen sein. Jeder kennt das Bild Che Guevaras mit Barett und rotem Stern.