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Drei neuen Serien, die sich mal mehr, mal weniger an wahren Begebenheiten entlanghangeln, haben sich Holger und Rüdiger in dieser Woche vorgenommen. Mit der Disney-Serie "A Thousand Blows" (5:11) beschäftigt sich "Peaky Blinders"-Macher Steven Knight mit einer historischen Gang-Serie, wechselt aber von Birmingham nach London wo die Geschichte der realen weiblichen Diebesbande "Forty Elephants" mit einer Zeitenwende im Boxsport kollidiert, der vom Hinterzimmer-Faustkampf zum Gentlemansport mit Boxhandschuhen übergeht. Kann der Sechsteiler, dessen zweite Staffel bereits abgedreht ist, überzeugen? Sportlich geht es auch in "Running Point" (53:28) zu, dem neuesten Netflix-Versuch ein Comedyformat auf dem Streamingdienst zu etablieren. Ist die von der Los-Angeles-Lakers-Besitzerin Jeanie Buss angestoßene und inspirierte Serie mit Kate Hudson titelverdächtig? Oder ist sie ähnlich ärgerlich wie der Luka-Doncic-Trade der Dallas Mavericks? Und schließlich beschäftigt sich der Netflix-Vierteiler "Toxic Town" (32:27) mit einem wahren Umweltskandal aus England, der zu zahlreichen Missbildungen bei Kindern führte und die betroffenen Mütter aus Corby (gespielt von Jodie Whittaker, Aimee Lou Wood und Claudie Jessie) auf einen jahrelangen Kampf für Gerechtigkeit und Entschädigung führte. Cold-Open-Frage: "Was ist uns beim neuesten Netflix Data Dump ins Auge gefallen?"
Basierend auf einer wahren Geschichte in der englischen Stadt Corby werden in den 80ern zunehmend Kinder mit Missbildungen geboren. Was das mit dem örtlichen Stahlwerk und einem Riesenrechtsstreit zu tun hat, erfahrt ihr ab Donnerstag bei Netflix.
Pestizideinsatz verursacht schwere Umweltschäden. Doch gefährden sie auch die menschliche Gesundheit? Jürg Zarn, Leiter des Fachbereichs «Toxikologie und Pflanzenschutzmittel» im Schweizer Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV wirft einen Blick hinter die Kulissen der Behörden und zeigt auf, welche Massnahmen ergriffen werden, damit Pestizide die menschliche Gesundheit nicht gefährden.In dieser Podcastfolge erläutert Jürg Zarn wie einzelne Substanzen auf ihre Langzeitwirkung getestet werden, Gemische von Substanzen in verkaufsfertigen Produkten hingegen aber kaum. Jürg Zarn hebt zudem hervor, weshalb es wichtig wäre auch die Beistoffe strenger zu prüfen. Er beschreibt zudem, wie mit Tierversuchen getestet wird, ob eine Wirksubstanz schädlich für das menschliche Nerven- oder Immunsystem ist oder sogar Tumore und Missbildungen hervorruft. Und wie die erhobenen Daten einer einzigen Substanz, unseren 9m2 und 2 Meter hohen Podcastraum in Form von Bundesordnern bis zur Decke füllen würden. Trotz dieser vielen Informationen kann die Toxikologie in den meisten Fällen aber nicht die biologischen Prozesse identifizieren, über die es etwa zu Organschäden oder Tumoren kommt. Doch die Behörde nutzt das gesammelte Wissen, um festzulegen, ab welcher Dosis eine Substanz für den Menschen gefährlich werden kann. Und legt Höchstwerte fest, die sehr oft um ein Vielfaches tiefer sind als sie aus toxikologischer Sicht sein müssten.Obwohl der Biolandbau chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel verbietet, lassen sich in seltenen Fällen solche Rückstände auch auf Biolebensmitteln finden. Die Häufigkeit und Konzentration sind aber wesentlich tiefer, als auf konventionellen Produkten. Dies hat FiBL Forscherin Mirjam Schleiffer für eine Studie untersucht. Und auch auf konventionellen Produkten sorgt die Regulierung der Behörde dafür, dass bei Verzehr kein toxischer Effekt zu erwarten ist. Was Biolandwirt*innen und Konsumierende trotzdem tun können, um die Aufnahme von Pestizidrückständen auf Lebensmitteln zu vermeiden, ist in dieser Podcastfolge zu hören.Gäst*innen:Jürg Zarn, Leiter des Fachbereichs «Toxikologie Pflanzenschutzmittel» im Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLVMirjam Schleiffer, Umweltnaturwissenschaftlerin im Departement für Agrar- und Ernährungssysteme am FiBL SchweizWeiterführende InformationArtikel Pestizidrückstände auf BiolebensmittelnMerkblatt Abdrift auf Bioparzellen vermeidenPodcastfolge FiBL Focus Nr. 26, Fakten zu Pestiziden auf LebensmittelnBLV PflanzenschutzmittelBLV Zulassungsverfahren PflanzenschutzmittelBLV Aktionsplan Pflanzenschutzmittel E-Mailpodcast@fibl.orgInstagram@fibl_focusWebsitewww.fibl.orgFiBL Focus ist der Podcastkanal des FiBL Schweiz, einem der weltweit grössten Forschungsinstitute für biologischen Landbau.
Die Sängerin Anna Rossinelli ist grade Mutter geworden, davon handelt auch ihr neues Album. Alex Oberholzer lebte als Kind im Spital, die Krankenschwestern wurden zu seinen «Ersatzeltern». Und im Film «Wochenendrebellen» muss ein Vater den Umgang mit seinem Sohn im Autismus-Spektrum lernen. Hausbesuch bei Anna Rossinelli Sie ist Sängerin, Songwriterin und seit Frühling dieses Jahres auch Mutter. Das Thema beschäftigt die Schweizer Künstlerin Anna Rossinelli, und so hat sie ihr neues Album konsequent «Mother» genannt. Was Anna Rossinelli ihrem Kind mitgeben möchte fürs Leben und was das für sie, die ohne Vater aufwuchs, bedeutete, erzählt sie Eva Wannenmacher bei sich zuhause. Alex Oberholzer wuchs im Spital auf Der Schweizer Filmkritiker Alex Oberholzer kam mit Missbildungen zur Welt, später erkrankte er an Kinderlähmung. Darum lebte er als Kind lange im Spital. Zu seinen Eltern hatte er kaum Kontakt, so war das damals. Stattdessen gab es im Spital zahlreiche Ersatzmütter, die Krankenschwestern. Was diese ihm mitgaben fürs Leben und was er später mit seinen vier eigenen Kindern anders machte als seine Eltern, davon erzählt er im Buch «Im Paradies der weissen Häubchen». Wie ein Vater versucht mit seinem autistischen Sohn dessen Lieblingsfussballverein zu finden Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr. Erst recht wenn man der Vater eines Jungen im Autismus-Spektrum ist. Der will nämlich mit seinem Vater seinen Lieblingsfussballverein finden und reist mit ihm zu sämtlichen Spielen der Bundesliga; der 1,. 2. und 3. Bundesliga. Es ist eine wahre Geschichte, die die Drama-Komödie, die Ende September in die Schweizer Kinos kommt, erzählt. Kulturplatz traf Schauspieler Florian David Fitz und das echte Vater-Sohn-Gespann.
Die Einnahme von Contergan in der Schwangerschaft war einer der größten Medizinskandale. Damals kamen tausende Babys mit schweren Missbildungen zu Welt. Jetzt können Betroffene neue Hoffnung schöpfen, denn in den vergangenen Jahren wurden möglicherweise hunderte Entschädigungsanträge unrechtmäßig abgelehnt.
Es steht nicht gut um die männliche Fruchtbarkeit: Studien aus der ganzen Welt zeigen, dass die Spermienqualität seit Jahren abnimmt. Welche Rolle spielen dabei Umwelteinflüsse und Schadstoffe? Welchen Einfluss hat das eigene Verhalten? «Puls» trifft Betroffene und sucht nach Antworten. Abnehmende Spermienqualität – Die Zahlen sind bedenklich Je grösser die Anzahl Spermien, je besser ihre Beweglichkeit, und je weniger Missbildungen sie aufweisen, desto fruchtbarer ist ein Mann. Die WHO hat Grenzwerte definiert, auf die es nur ein Drittel der Schweizer Männer schafft. Die Wissenschaft schlägt Alarm. Unerfüllter Kinderwunsch – Wie damit umgehen? Was bedeutet es, wenn die Spermienqualität nicht für eine natürliche Zeugung ausreicht? Drei Paare geben in «Puls» offen Auskunft, wie sie mit der belastenden Situation umgehen. Und sie zeigen, was sie alles auf sich nehmen, um trotzdem Eltern zu werden. Unfruchtbare Männer – Die Suche nach den Ursachen Erbliche Veranlagung, Umwelteinflüsse, Schadstoffe und persönliches Verhalten: Verschiedene Ursachen stehen im Verdacht, die Spermienqualität zu beeinflussen. «Puls» spricht mit Forschenden weltweit und zeigt, was als erwiesen gilt. «Puls»-Chat ؘ– «Fruchtbarkeit» Wie können Paare mit einem unerfüllten Kinderwunsch umgehen? Wann lohnt es sich, seine Spermien untersuchen zu lassen? Die Fachrunde weiss Rat am Montag, 22. August, von 21.00 bis 23.00 Uhr – live im Chat. Fragen können bereits im Vorfeld eingereicht werden. «Puls kompakt» – Wie halte ich meine Spermien fit? Auf Umwelteinflüsse oder Genetik hat der Einzelne wenig Einfluss. Auf das eigene Verhalten hingegen schon. «Puls» gibt Tipps, wie Mann die eigene Fruchtbarkeit fördern kann.
In der dieser Folge geht es um das, was wir uns alle nicht wünschen, was aber gelegentlich vorkommt: Komplikationen nach der Geburt. Was ist, wenn das Fohlen nicht aufstehen kann oder nicht trinkt? Wie wird eine Harnblasenruptur diagnostiziert? Muss Kolostrum vorher eingefroren werden? Wann sollte das Darmpech abgehen? Was ist das Eponychium? Wie sollte der Nabel desinfiziert werden? Was genau ist WFFS und wie kann ein Züchter diesen Gen-Defekt vermeiden? Professor Karsten Feige spricht auch über sehr seltene Erkrankungen wie den "Wry Nose Defect" und Missbildungen und Beugefehlstellungen der Gliedmaßen.
Genschere in der Anwendung - Forscher arbeiten an allergenfreien Katzen / Risikofaktor Diabetesmedikament - Hinweise auf Missbildungen bei Nachkommen / Wieder Saharastaub im Anflug - Segen für den Garten?
Den vollständigen Standpunkte-Text (inkl. ggf. Quellenhinweisen und Links) finden Sie hier: https://apolut.net/parallelen-zum-kleinen-piks-von-anke-behrendSchlafmittel des Jahrhunderts , harmlos wie Zuckerplätzchen . Contergan war als freiverkäufliches Mittel gegen Übelkeit und Schlafstörungen besonders für Schwangere angepriesen worden. Als immer mehr schreckliche Folgewirkungen zu Tage traten, hieß es, es sind nur Vermutungen.Ein Standpunkt von Anke Behrend,Wann immer es in Deutschland Probleme mit Medikamenten gibt, ob Duogynon, Lipobay, Vioxx oder HIV-verseuchte Blutkonserven und viele andere mehr: Eine Blaupause wird als Referenz herangezogen. Der Contergan-Skandal der 1950er und 1960er Jahre. Die historische Betrachtung muss vom damaligen Wissen und Standpunkt aus erfolgen. Parallelen zu heutigen Ereignissen sind allerdings augenfällig.Contergan-Skandal könnte um Vielfaches übertroffen werdenContergan, das thalidomidhaltige Schlaf- und Beruhigungsmittel war von 1957 bis 1961 auf dem deutschen und internationalen Markt. Entwickelt worden war der Wirkstoff Thalidomid, ein teratogener – das heißt, Missbildungen verursachender – Stoff, 1954 von Wilhelm Kunz und Herbert Keller unter der Leitung des deutschen Pharmakologen und ehemaligen KZ-Arztes Heinrich Mückter (vgl. Kirk, Contergan-Fall, 1999). ... hier weiterlesen: https://apolut.net/parallelen-zum-kleinen-piks-von-anke-behrend+++Apolut ist auch als kostenlose App für Android- und iOS-Geräte verfügbar! Über unsere Homepage kommen Sie zu den Stores von Apple, Google und Huawei. Hier der Link: https://apolut.net/app+++Abonnieren Sie jetzt den apolut-Newsletter: https://apolut.net/newsletter/+++Ihnen gefällt unser Programm? Informationen zu Unterstützungsmöglichkeiten finden Sie hier: https://apolut.net/unterstuetzen/+++Unterstützung für apolut kann auch als Kleidung getragen werden! Hier der Link zu unserem Fan-Shop: https://harlekinshop.com/pages/apolut+++Website und Social Media: Website: https://apolut.net/ Odysee: https://odysee.com/@apolut Instagram: https://www.instagram.com/apolut_net/ Twitter: https://twitter.com/apolut_net Telegram: https://t.me/s/apolut Facebook: https://www.facebook.com/apolut/ Soundcloud: https://soundcloud.com/apolut See acast.com/privacy for privacy and opt-out information.
Contergan steht für den größten Arzneimittelskandal in der bundesdeutschen Nachkriegsgeschichte. Die Einnahme des in NRW produzierten Schlafmittels, das Schwangeren eine ruhige Nacht bescheren sollte, führte zu Missbildungen bei vielen tausend Kindern. Am 27. November 1961 wurde es vom Markt genommen. Von Steffi Tenhaven.
Kraft, Hoffnung und eine unvergessliche Zeit schenken: Röbi Koller erfüllt die grössten Wünsche seiner Zuschauerinnen und Zuschauer – unterwegs oder live im Studio. Prominente Gäste der Sendung sind: Adel Tawil und 77 Bombay Street. Hoffnung und Kraft für Lea Jenny meldet sich für ihre Cousine Lea, 18, aus Tegerfelden AG. Lea leidet an einem seltenen Gendefekt, der Missbildungen ihrer Knochen verursacht. Zudem musste ihr wegen eines Tumors kürzlich ein Bein amputiert werden. Mit ihren erst 18 Jahren musste Lea schon extrem viel durchmachen, weshalb sie ab und zu die Hoffnung verliert. Die will ihr Röbi Koller mit einem besonderen «Happy Day» zurückgeben. Und mit Adel Tawil, dessen Lied «Ist da jemand» ihr so viel bedeutet. Endlich wieder ein Wiedersehen: Der Sohn aus Kanada Elina, 15, möchte sich mit ihrer grossen Familie bei den Grosseltern Franz, 81, und Irma, 74, bedanken. Die beiden sind das Herz der Familie und immer für alle da. Ein Sohn der beiden lebt mit seinen vier Kindern in Kanada. Irma und Franz haben Kornel mit den Enkeln seit vier Jahren nicht mehr gesehen. Röbi Koller macht sich mit einer besonderen Reisegruppe auf ins Rheintal. Ein Umbau für Familie Ernst aus Lyss BE Priska, 33, möchte sich mit ihren drei Brüdern in einer schweren Zeit bei ihrer Mutter Esther, 65, bedanken. Ehemann und Vater Ruedi ist vor einem Jahr an Darmkrebs gestorben. Zwei Söhne leiden an Morbus Crohn und Tochter Priska hat Brustkrebs. Esther hält die ganze Familie zusammen und steckt selbst immer zurück. Deshalb ist das Badezimmer uralt und defekt, und das Wohnzimmer hat keinen Platz für die Grossfamilie. Ein Fall für Kiki Maeder und das Umbauteam.
Statt Kritiker der Pharmaindustrie als „Schwurbler“ abzutun, wäre man gut damit beraten, sich der schwerwiegenden Skandale in der Vergangenheit dieser Branche zu erinnern — beispielsweise Contergan.Hinweis zum Beitrag: Der vorliegende Text erschien zuerst im „Rubikon – Magazin für die kritische Masse“, in dessen Beirat unter anderem Daniele Ganser und Hans-Joachim Maaz aktiv sind. Da die Veröffentlichung unter freier Lizenz (Creative Commons) erfolgte, übernimmt apolut diesen Text in der Zweitverwertung und weist explizit darauf hin, dass auch der Rubikon auf Spenden angewiesen ist und Unterstützung braucht. Wir brauchen viele alternative Medien!Ein Standpunkt von Simone Bach.Zwischen 1957 und 1961 wurde ein Präparat namens Contergan als Schlaf- und Beruhigungsmittel vertrieben. Verordnet wurde es auch schwangeren Frauen als Mittel gegen Schwangerschaftsübelkeit. Erst Ende 1961 stellte sich heraus, dass Contergan schwere Fehlbildungen bei Kindern verursachte, wenn ihre Mütter das Mittel in der Frühphase der Schwangerschaft, genauer zwischen dem 34. und 50. Tag ausgehend vom ersten Tag der letzten Periode, eingenommen hatten. Zu den häufigsten Fehlbildungen der betroffenen Kinder gehörten verkürzte Arme und Beine sowie unterentwickelte Ohrmuscheln. Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) arbeitete das Thema 2016, also viele Jahrzehnte später, in Form einer Dokumentation mit dem Titel „Contergan — der geheime Deal und die betrogenen Opfer“ auf (1). Der Contergan-Wirkstoff Thalidomid wurde übrigens trotz der seinerzeit schon bekannten Risiken bis in die 70er-Jahre weiterhin vertrieben.Ende der 1970er-Jahre war es dann der Duogynon-Skandal, der Aufsehen erregte — und viele Geschädigte hinterließ. Der Pharmariese Schering wurde seinerzeit federführend dafür verantwortlich gemacht, dass etliche Kinder mit Missbildungen geboren wurden. Unter dem Titel „Der vertuschte Skandal“, am 28. November 2016 vom Bayerischen Rundfunk (BR) veröffentlicht, schreibt der Journalist Christian Stücken: „In Großbritannien wurde das Mittel schnell verboten, in Deutschland damals nicht. Hat das Bundesgesundheitsministerium versagt? Duogynon-Hersteller war das Pharmaunternehmen Schering. Dessen Nachfolger Bayer verweist darauf, dass die Schädigungen längst verjährt sind. Die Betroffenen versuchen trotzdem erneut, in Großbritannien Recht zu bekommen. Denn dort sind die Verjährungsfristen länger“ (2).1984 war es der Dioxin-Skandal, der für mediales Aufsehen sorgte. In den damaligen Werkshallen des Chemiekonzerns Boehringer in Hamburg-Moorfleth entstanden tonnenweise Dioxine, die in das Grundwasser, die Luft und die Böden gelangten, auch in die Milch der Kühe. Betroffen waren auch viele ArbeiterInnen des Konzerns. Bereits geringe Konzentrationen können gesundheitlich riskant sein. Zu den Langzeitwirkungen von Dioxin gehören Störungen des Immunsystems, des Nervensystems, der Atemwege, der Schilddrüse und des Verdauungstraktes.Aber nicht nur der Contergan-, der Duogynon- und der Dioxin-Skandal gehören zu den tragischen Ereignissen rund um die Fahrlässigkeit seitens der Industrie und Behörden. Einige Leserinnen und Leser erinnern sich vielleicht noch an den sogenannten Holzschutzmittelskandal. Dabei ging es in erster Linie um Lindan, eine Substanz, die als Insektizid und als Holzschutzmittel jahrelang auf dem Markt war. Der ehemalige Staatsanwalt und Professor für Umweltrecht Erich Schöndorf hat das brisante Thema in seinem Buch „Von Menschen und Ratten. Über das Scheitern der Justiz im Holzschutzmittelskandal“ aufgearbeitet. Auch in diesem Werk sind die Verbandelungen zwischen Industrie und Behörden offenkundig. Noch ein Beispiel: „Profiteure der Angst — Das Geschäft mit der Schweinegrippe“ lautet der Titel einer Koproduktion des Norddeutschen Rundfunks (NDR) und Arte, in der die „Schweinegrippe-Pandemie“ und seltsame Geschäfte im Hintergrund der „gefährlichen Seuche“ im Jahre 2009 thematisiert wurden.Auf der Website der Tierrechtsorganisation PETA sind die „schlimmsten Lebensmittelskandale“ in Deutschland seit den 1980er-Jahren gelistet (3). Dabei handelt es sich im Wesentlichen um Vorfälle, die mit der Tierwirtschaft zu tun haben. Skandale, die auf Produkte der Pharma- und Chemieindustrie zurückzuführen waren, werden dort nicht gesondert genannt, aber wer unter den Begriffen „Pharma-“ oder „Chemieskandale“ in den Suchmaschinen nach Beispielen sucht, findet dort unzählige, die oftmals sogar von den Mainstreammedien aufgegriffen wurden, wenn auch meist relativ spät.Angemerkt sei noch, dass Chemie — Agrochemie — und Pharmakonzerne direkt oder indirekt selbstredend auch mit der Massentierhaltung in Verbindung stehen. Die Produktion von Billigfleisch heißt, dass eine hohe Anzahl von Tieren auf wenig Raum gehalten wird. Große Mengen von Antibiotika gehen mit dieser Haltungsform einher, weil die Tiere anfälliger gegenüber Krankheiten sind. Was diese und andere Skandale verbindet, sind in den allermeisten Fällen die Faktoren Vetternwirtschaft, Verantwortungslosigkeit — und viele Betroffene, die entweder überhaupt keine Entschädigungsleistungen von den Konzernen erhielten oder wenn, dann keine ihrem Leid angemessenen. Selbstverständlich gibt es immer auch Dunkelziffern, hinter denen Schicksale von Menschen stehen, die ihre Leiden nicht in Zusammenhang mit entsprechenden Vergiftungen bringen. Das medizinische und pharmazeutische Establishment profitiert wiederum von kranken Menschen und Tieren.Und dieses Mal soll alles anders sein?Nicht nur der gesunde Menschenverstand lässt bezweifeln, dass Regierung, Konzerne und Medien hinsichtlich der „COVID-Pandemie“ den Überblick haben, geschweige denn die Fachkompetenz oder gar den Mut, um Fakten zu prüfen, sondern auch ein von der Rockefeller-Foundation bereits im Jahre 2010 veröffentlichter „COVID-Plan“ (4). Der Wirtschaftsjournalist Dr. Nobert Häring lässt dazu wissen: „Im Jahr 2010 hat Peter Schwartz zusammen mit der Rockefeller-Stiftung das Schöne-neue-Überwachungswelt-Szenario ‚Lock Step‘ (Gleichschritt) entwickelt, als Zukunftsvision für die Zeit nach einer Pandemie. Während Rockefeller eifrig an der Vertiefung arbeitet, kümmert sich Schwartz um die Verbreiterung und wirbt in einem Interview sogar ganz offen für die Totalüberwachung. Peter Schwartz (73) ist Futurologe. Er war schon für das Pentagon und das Weltwirtschaftsforum aktiv. Er ist unter anderem Senior Vice President für strategische Planung des Cloud-Anbieters Salesforce, und er sitzt im Vorstand des militaristischen Center for a New American Security (CNAS)“ (5).Häring studierte Wirtschaftswissenschaften in Heidelberg und Saarbrücken. Er promovierte in Volkswirtschaftslehre mit einer Arbeit über die politische Ökonomie von regionalen Subventionen. Sein Doktorvater war Olaf Sievert, ehemaliger Vorsitzender des Sachverständigenrates der Bundesregierung. Auf seiner Website beschreibt Häring die unterschiedlichen Stufen des Gleichschritt-Szenarios aus dem Plan der Rockefeller-Foundation. Gewisse Übereinstimmungen mit den bereits erlebten Pandemiestufen sind womöglich reiner Zufall. Obwohl? In diesem Zusammenhang sei wärmstens auf das neue und äußerst aufschlussreiche Buch von Norbert Häring verwiesen, das im Oktober 2021 unter dem Titel „Endspiel des Kapitalismus — Wie die Konzerne die Macht übernahmen und wie wir sie zurückholen“ erscheint.Wird den Globalisten ermöglicht, ihr Planspiel fortzusetzen, bliebe in einer solchen „schönen neuen Welt“ für beseelte Menschen kaum noch Platz. Statt dessen würden sich beliebig domestizierbare Primaten dem Diktat sozialer Diversität unterwerfen, womit die Individualität des Menschen weitgehend verloren ginge. Der als Demokratie getarnte Totalitarismus wäre dabei als soziologische Mogelpackung zu verstehen, denn eine solche Demokratie wäre nur eine Tarnkappe gewisser Kreise, die sich auf gehorsame und beflissene Opportunisten aus nahezu allen Gesellschaftsbereichen, besonders der Behörden, der Medien und der Wissenschaft, verlassen können.Um die Gesellschaft entsprechend umzuformen, müssen darüber hinaus Traditionen und Rollenbilder obsolet gemacht werden, quasi alles, was Identität und Individualität ausmacht. Der „schöne neue androgyne Mensch“ dürfte seelisch und geistig nicht nur ohne Wurzeln und innere Verbundenheit sein, sondern sich in mehr oder weniger permanenter Abhängigkeit von Substanzen befinden, die Big Pharma immer wieder gern bereitstellt. Für die restliche Sedierung sorgen die Regenbogenpresse, die Mehrheit der Stars und Sternchen und die sonstigen Unterhaltungsmedien.Den vollständigen Standpunkte-Text (inkl ggf. Quellenhinweisen und Links) finden Sie hier:https://apolut.net/der-contergan-skandal-von-simone-bach See acast.com/privacy for privacy and opt-out information.
Walgesänge, sanftes Blubbern, große Stille. So stellen wir uns den Klang der Unterwasserwelt vor. In Wahrheit wird es in den Meeren immer lauter: Schiffsmotoren, Sonare, Echolote, Bohrinseln und Bagger machen permanent Lärm. Der verbreitet sich im Wasser viermal besser als in der Luft. Umweltschützer haben vor kurzem eine "Lärmkarte" des Mittelmeers gezeichnet. Darauf gibt es kaum noch ruhige Flecken. Neueste Studien zeigen, dass Unterwasserlärm nicht nur bei Walen sondern auch bei Fischen, Wirbellosen und sogar bei Plankton großen Schaden anrichtet: Verlust der Orientierung, Missbildungen, Fehlgeburten, Verhaltensänderung, Massensterben. Brigitte Kramer reist für das radioFeature nach Montenegro, wo Aktivisten für mehr Bürgerbeteiligung und gegen Energiekonzerne protestieren, die den Meeresboden mit Schallkanonen nach Bodenschätzen absuchen. Weiter geht es nach Ibiza, wo große Teile der Gesellschaft seit Jahren für ein ruhiges und sauberes Mittelmeer kämpfen. Und nach Sizilien: Dort betreiben Wissenschaftler eine Unterwasserplattform in zwei Kilometern Tiefe, die seit Jahren permanent Tonaufnahmen macht. Nach und nach tauchen wir dabei immer tiefer ein - in die Klangwelt des Mittelmeers. Ein Feature von Brigitte Kramer Mit: Verena Fiebiger, Peter Veit, Peter Lersch, Gudrun Skupin, Florian Gaul und Kia Ahrndsen Technische Realisation: Regina Staerke Regie: Helen Malich Produktion: BR 2018 Verfügbar bis 19.05.2022 ndr.de/radiokunst
Todd Haynes bringt ein Justizdrama ins Kino: Versuche an Nagetieren und Studien bei Fabrikarbeitern weisen auf stark krebserregende Eigenschaften hin - zudem erhöht sich die Chance auf Missbildungen bei den Nachkommen. Diese wissenschaftlichen Erkenntnisse waren dem in 90 Ländern operierenden Chemiekonzern DuPont, also den Entwicklern von PFOA, aufgrund eigener Tests und Beobachtungen schon lange vorher bekannt. Unsere weiteren Themen: "Appell für freie Debattenräume”: Gespräch mit dem Bamberger Philosophen Christian Illies, einem der Mitunterzeichner des vieldiskutierten Aufrufs / "Die Kunst der Schmidts": Was Helmut und Loki sammelten, zeigt das Hamburger Ernst-Barlach-Haus / Musiker in Not: Virologin macht Künstlern Hoffnung
Das erste Meisterwerk des Regisseurs David Lynch: „Der Elefantenmensch“. Der Schwarzweiß-Kinofilm aus dem Jahr 1980, nominiert für acht Oscars, erscheint zum 40. Jubiläum frisch restauriert in einer 4k-Fassung. Herausgegeben von Studiocanal Home Entertainment. Ab dem 02. April in nie gesehener Qualität fürs Heimkino und für kurze Zeit auch auf der Leinwand. „Der Elefantenmensch“ erzählt die wahre Geschichte des Joseph „John“ Merrick, im Film gespielt von John Hurt, der aufgrund seiner körperlichen Missbildungen auf den Jahrmärkten Englands vorgeführt wird. Nach seiner Befreiung versucht der Arzt Frederick Treves, verkörpert von Anthony Hopkins, Merrick in die viktorianische Gesellschaft Londons einzugliedern. David Lynchs Film ist ein bewegendes Plädoyer für Menschlichkeit und die Unantastbarkeit der Würde. „Der Elefantenmensch“ erscheint als DVD, Blu-ray Collector’s Edition im Digipack mit Booklet und Artcards sowie im limitierten 4k-UHD-Steelbook. Die Editionen enthalten zahlreiches, bislang unveröffentlichtes Bonusmaterial: darunter Interviews mit Regisseur Lynch und Hauptdarsteller John Hurt, ein Gespräch mit dem Standfotograf Frank Connor und ein Q+A mit Filmproduzent Jonathan Sanger. Dazu die Dokumentation „Joseph Merrick – der echte Elefantenmensch“ sowie ein Künstlergespräch zwischen Lynch und seinem Kollegen, dem „Leaving Las Vegas“-Regisseur Mike Figgis. Die ROLLING-STONE-Redakteure Sassan Niasseri und Arne Willander über ein Werk, das bis heute nichts an Bedeutung verloren hat.
David Lynchs große Verfilmung des Lebens von John Merrick, dem „Elefantenmenschen“ Das erste Meisterwerk des Regisseurs David Lynch: „Der Elefantenmensch“. Der Schwarzweiß-Kinofilm aus dem Jahr 1980, nominiert für acht Oscars, erscheint zum 40. Jubiläum frisch restauriert in einer 4k-Fassung. Herausgegeben von Studiocanal Home Entertainment. Ab dem 02. April in nie gesehener Qualität fürs Heimkino und für kurze Zeit auch auf der Leinwand. „Der Elefantenmensch“ erzählt die wahre Geschichte des Joseph „John“ Merrick, im Film gespielt von John Hurt, der aufgrund seiner körperlichen Missbildungen auf den Jahrmärkten Englands vorgeführt wird. Nach seiner Befreiung versucht der Arzt Frederick Treves, verkörpert von Anthony Hopkins, Merrick in die viktorianische Gesellschaft Londons einzugliedern. David Lynchs Film ist ein bewegendes Plädoyer für Menschlichkeit und die Unantastbarkeit der Würde. „Der Elefantenmensch“ erscheint als DVD, Blu-ray Collector's Edition im Digipack mit Booklet und Artcards sowie im limitierten 4k-UHD-Steelbook. Die Editionen enthalten zahlreiches, bislang unveröffentlichtes Bonusmaterial: darunter Interviews mit Regisseur Lynch und Hauptdarsteller John Hurt, ein Gespräch mit dem Standfotograf Frank Connor und ein Q+A mit Filmproduzent Jonathan Sanger. Dazu die Dokumentation „Joseph Merrick – der echte Elefantenmensch“ sowie ein Künstlergespräch zwischen Lynch und seinem Kollegen, dem „Leaving Las Vegas“-Regisseur Mike Figgis. Die ROLLING-STONE-Redakteure Sassan Niasseri und Arne Willander über ein Werk, das bis heute nichts an Bedeutung verloren hat. Learn more about your ad choices. Visit megaphone.fm/adchoices
Im Oktober 1957 bringt das deutsche Pharma-Unternehmen Grünenthal aus Aachen das Schlafmittel Contergan auf den Markt und empfiehlt es ausdrücklich für Schwangere. Ein folgenschwerer Fehler. In Deutschland werden etwa 5000 Kinder mit schweren Missbildungen an Armen und Beinen geboren, weltweit sollen es rund 10.000 Betroffene sein. Trotzdem bleibt Contergan 4 Jahre im Handel. Autorin: Ariane Hoffmann
Es ist ein legitimes Bedürfnis jeder Frau, sich auch «unten rum» wohlzufühlen. So kann beispielsweise das Bedürfnis nach einer vaginalen Rekonstruktion, insbesondere nach mehreren Geburten (z. B. Vaginalplastik oder Perineorraphy) oder bei angeborenen Missbildungen (sog. kongenitale Varianten von zu grossen oder asymmetrischen inneren Schamlippen), bereits in jungen Jahren bestehen oder sich über die Zeit akzentuieren. Über dieses Thema gibt in dieser Podcast-Ausgabe Frau Dr. med. ROSMARIE ADELSBERGER
Themen: Was steckt hinter den Fällen von Missbildungen bei Neugeborenen in NRW?; Das Deutsche Zentrum für Luft-und Raumfahrt hilft Polizei und Feuerwehr mit neuen Drohnen; Die SPD in NRW will in die Bildung investieren; Panorama; Verleihung des NRW-Staatspreises an Klaus Töpfer; kommt ein Verbot für gefährliche Tiere wie Giftschlangen?; Moderation: Beate Kowollik
Kauais gehört zur hawaiischen Inselkette – und ist wegen ihrer Schönheit beliebtes Reiseziel. Doch die Insel ist auch ein Testlabor für grosser Agro-Chemie-Konzerne wie Syngenta, die dort neue Pestizide für resistente Gen-Pflanzen entwickeln. Und dabei grosse Mengen von Pestiziden versprühen. Seit sich Krankheiten auf der Insel mehren, laufen Aktivisten Sturm gegen den Pestizid-Einsatz. Dabei geht es um die Frage: bringen die grossen Agrarchemiekonzerne Arbeitsplätze und Wohlstand auf die Insel? Oder verursachen ihre massiven Pestizideinsätze zu Testzwecken auffallend viele Krankheiten wie Krebs, wie Gesundheitsaktivisten geltend machen? Sie machen die Konzerne für auffällig hohe Krebsraten und Missbildungen bei der Bevölkerung auf Hawaii verantwortlich. Doch die Unternehmen weisen jede Verantwortung von sich. Sie blockieren gesetzliche Regelungen mit Klagen, und weil sie den Inselbewohnern Geld und Arbeitsplätze versprechen, können sie auf Rückendeckung der lokalen Politik zählen. Klar ist: Leidtragende sind vor allem die Bewohnerinnen und Bewohner auf der ärmeren Westseite der Insel, wo sich Testfelder in unmittelbarer Nähe von Schulen und Siedlungen befinden.
Kauais gehört zur hawaiischen Inselkette – und ist wegen ihrer Schönheit beliebtes Reiseziel. Doch die Insel ist auch ein Testlabor für grosser Agro-Chemie-Konzerne wie Syngenta, die dort neue Pestizide für resistente Gen-Pflanzen entwickeln. Und dabei grosse Mengen von Pestiziden versprühen. Seit sich Krankheiten auf der Insel mehren, laufen Aktivisten Sturm gegen den Pestizid-Einsatz. Dabei geht es um die Frage: bringen die grossen Agrarchemiekonzerne Arbeitsplätze und Wohlstand auf die Insel? Oder verursachen ihre massiven Pestizideinsätze zu Testzwecken auffallend viele Krankheiten wie Krebs, wie Gesundheitsaktivisten geltend machen? Sie machen die Konzerne für auffällig hohe Krebsraten und Missbildungen bei der Bevölkerung auf Hawaii verantwortlich. Doch die Unternehmen weisen jede Verantwortung von sich. Sie blockieren gesetzliche Regelungen mit Klagen, und weil sie den Inselbewohnern Geld und Arbeitsplätze versprechen, können sie auf Rückendeckung der lokalen Politik zählen. Klar ist: Leidtragende sind vor allem die Bewohnerinnen und Bewohner auf der ärmeren Westseite der Insel, wo sich Testfelder in unmittelbarer Nähe von Schulen und Siedlungen befinden.
Röteln können bei ungeborenen und sehr jungen Kindern zu schweren Missbildungen führen. Die WHO hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, die Krankheit weltweit auszurotten. Deutschland hat das Ziel bislang nicht erreicht.
40 Jahre nach Ende des Vietnamkrieges leiden Kinder noch immer unter den Folgen des hochgiftigen Pflanzenschutzmittels Agent Orange. Inzwischen bis in die vierte Generation kommen Kinder mit schweren Missbildungen zur Welt.
Die Contergan-Katastrophe gilt als größter Arzneimittelskandal der Bundesrepublik. Über 10.000 Kinder, deren Mütter das Schlafmittel eingenommen hatten, kamen mit Missbildungen zur Welt.
Die Contergan-Katastrophe gilt als größter Arzneimittelskandal der Bundesrepublik. Über 10.000 Kinder, deren Mütter das Schlafmittel eingenommen hatten, kamen mit Missbildungen zur Welt. Autorin: Daniela Remus
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 07/07
Missbildungen des Kleinhirns können durch die Einwirkung von Noxen in den verschiedenen Entwicklungsstadien des Kleinhirns oder genetisch bedingt sein. Genetisch bedingte Kleinhirndegenerationen wurden häufig beim Hund beschrieben. Diese zeigen sich mit progressive Ataxie und Kleinhirnatrophie. Es gibt in der Literatur jedoch nur wenige gesicherte Hinweise auf das Vorkommen einer erblichen Kleinhirnmissbildung beim Hund. Das Ziel dieser Studie war daher, den klinischen Phänotyp und die Befunde der bildgebenden Diagnostik einer potentiell vererbten Kleinhirnmissbildung beim Eurasier im Detail zu beschreiben. Klinische Befunde, Videoaufzeichnungen des Gangs und die Befunde der bildgebenden Diagnostik mit CT und MR von 32 Eurasiern mit neurologischen Symptomen wurden retrospektiv und prospektiv erhoben. Bei 14 Hunden wurde eine uniforme Kleinhirnmissbildung nachgewiesen, die durch Fehlen der kaudalen Anteile des cerebellären Vemis und der kaudalen Anteile der Kleinhirnhemisphären sowie groβe retrocerebelläre Flüssigkeitsansammlungen charakterisiert war. Die Diagnose basierte auf den Befunden im MR (n = 8), CT (n = 3) und histopathologischen Befunden (n = 3). Zusätzlich fiel eine erhebliche Variabilität in der Gröβe der hinteren Schädelgrube sowie bei einigen Hunden auch Hydrocephalus und eine unterschiedliche Ausprägung des Corpus callosum auf. Klinisch zeigten die betroffenen Hunde eine nicht-progressive cerebelläre Ataxie, die sich erstmals zeigte wenn die Welpen zu laufen begannen. Der Grad der Ataxie variierte von mildem Schwanken des Rumpfes, milder Dysmetrie, Dysequilibrium und Ataxie der Hintergliedmaßen bis zu hochgradiger cerebellärer Ataxie mit episodischem Fallen oder Rollen. Andere klinische Symptome waren Nystagmus, persistierend fehlende Drohreaktion eines Auges oder beider Augen bei Hunden, die älter als 10-12 Wochen waren, Kopftremor und epileptische Anfälle, die erstmalig in einem Alter von 5 Monaten bis zu 4 Jahren auftraten. Folgeuntersuchungen zeigten eine deutliche Verbesserung der cerebellären Ataxie. Detaillierte Untersuchungen der Pedigrees und die eindeutige Erfassung des Phänotyps von Geschwistern und Eltern betroffener Hunde aus mehreren Würfen auf der Basis von MR Untersuchungen wiesen auf das Vorliegen einer autosomal rezessiv vererbte Kleinhirnmissbildung hin. Zusammenfassend wurde in dieser Arbeit eine autosomal rezessiv vererbte Kleinhirnhypoplasie bei der Hunderasse Eurasier nachgewiesen, die auch einzelne Aspekte einer Dandy-Walker Malformation aufwies.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/07
Fri, 20 Jul 2007 12:00:00 +0100 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/7669/ https://edoc.ub.uni-muenchen.de/7669/1/Absmeier_Anne-Gesine.pdf Absmeier, Anne-Gesine
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 02/07
Die Phospholipid-Hydroperoxid-Glutathion-Peroxidase (PHGPx), ein Mitglied der Selen-abhängigen Glutathion-Peroxidase Familie, ist an der Detoxifikation von Sauerstoffradikalen beteiligt und übernimmt somit eine wesentliche Funktion beim Schutz des Organismus vor oxidativem Stress. Die PHGPx liegt in drei unterschiedlichen Formen, der zytosolischen, der mitochondrialen und der spermienkern-spezifischen Form vor. Durch gezielte Inaktivierung des PHGPx-Gens mittels eines konditionalen Knock-out-Mausmodells sollte deren Funktion in vivo analysiert werden. Die ubiquitäre Inaktivierung führte kurz nach der Gastrulation zu früher embryonaler Letalität (E7,5) in PHGPx-Knock-out-Embryonen. Die Knock-out-Embryonen waren in der Lage, alle drei Keimblätter, Ektoderm, Mesoderm und Endoderm, auszubilden. Ebenso war die für Mausembryonen typische Dreiteilung der Fruchtanlage durch Embryonal-, Exozölom- und Ektoplazentarhöhle erkennbar. Zu Beginn der Neurulation traten hingegen morphologische Abnormalitäten in Knockout-Embryonen auf. Diese waren charakterisiert durch hyperplastische Missbildungen vor allem in den anterioren Strukturen des embryonalen Ekto- und Mesoderms sowie im extraembryonalen Bereich. Weiterführende Studien zeigten, dass die Expression einiger für die Neurulation essenzieller Gene bei den PHGPx-Knock-out-Embryonen im Vergleich zu Wildtyp-Embryonen deutlich von anterior nach posterior verschoben waren. Dies deutet darauf hin, dass die PHGPx neben ihrer Rolle als zelluläres Antioxidans möglicherweise noch weitere Funktionen in der Regulation der Zellproliferation und Zelldifferenzierung innehat. Dies wird zurzeit anhand von primären Zellkultursystemen analysiert. Die frühe Letalität der PHGPx-Knock-out-Embryonen zeigte, dass die PHGPx eine essenzielle Funktion bereits zu Beginn der Embryonalentwicklung übernimmt. Aufgrund dieses Befunds sollte die Erstellung eines embryonalen Expressionsprofils Aufschluss darüber geben, in welchen Geweben die PHGPx exprimiert wird und bei welchen Organen bzw. Organsystemen sie in der weiteren Embryonalentwicklung beteiligt ist. Die embryonale Expressionsstudie zeigte, dass die PHGPx bis etwa Tag 12 der Embryonalentwicklung ubiquitär exprimiert war. Danach war eine starke Expression in der Leber, im Herzen und in den neuronalen Geweben zu erkennen, sowie in allen Epithelien wie beispielsweise der Lunge und des Magen-Darm-Traktes, später auch in der Haut. Bemerkenswert war ein starker Rückgang der Expression in der Leber, dem Hauptorgan der embryonalen Hämatopoese, kurz vor dem Zeitpunkt der Geburt. Dies implementiert, dass die PHGPx eine bedeutende Rolle in der Hämatopoese spielt. Des Weiteren konnte nachgewiesen werden, dass die zytosolische Form der PHGPx ubiquitär exprimiert war, wohingegen die mitochondriale und die spermienkern-spezifische Formen nur im Hodengewebe detektiert werden konnten. Daraus kann geschlussfolgert werden, dass ausschließlich die zytosolische Form der PHGPx essenziell für die frühe Embryonalentwicklung ist.
Fakultät für Biologie - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/06
Das Gen des Selenoproteins PHGPx war in der Arbeitsgruppe im Verlaufe einer Expressionsklonierung als antiapoptotisches Gen für Burkitt-Lymphom-Zellen kloniert worden. Die Komplexität der kotranslationalen Inkorporation von Selenocystein, welches bei Selenoenzymen Teil des reaktiven Zentrums ist, limitiert die Überexpression und erschwert die funktionelle Analyse der Selenoproteine sowohl in vitro als auch in vivo. Die PHGPx und das ebenfalls Selenocystein-abhängige mitochondriale Thioredoxin/Thioredoxin-Reduktase-System sind bei der Detoxifikation von reaktiven Sauerstoffspezies beteiligt, die in der mitochondrialen Atmungskette erzeugt werden. Im Gegensatz zur PHGPx vermittelt die Thioredoxin- Reduktase ihre Schutzfunktion vor oxidativem Stress über Thioredoxin-abhängige Peroxidasen, die sogenannten Peroxiredoxine. Aufgrund einer möglichen Redundanz beider Systeme sollten beide Gene in Mäusen gezielt zerstört und bei Bedarf doppel-knock-out-Tiere erzeugt werden. Da das Fehlen der funktionellen, mitochondrialen Thioredoxin-Reduktase möglicherweise nicht mit dem Leben vereinbar ist, wurden Mäuse unter Verwendung des Cre/loxP-Rekombinationssystems etabliert, bei welchen das Gen zunächst aktiv ist. Die Inaktivierung der Thioredoxin-Reduktase 3 erfolgte durch Einkreuzen von transgenen Mäusen, die die Cre-Rekombinase in allen Geweben exprimieren. Die aus dieser Verpaarung abstammenden, heterozygoten knock-out-Mäuse zeigen keinen offensichtlichen Phänotyp. Erste Ergebnisse zeigen, dass homozygote TR3 knock-out-Mäuse wahrscheinlich embryonal oder perinatal letal sind. Bei der Inaktivierung des PHGPx-Gens in Mäusen wurden zwei Strategien verfolgt. Die lacZ knock-in-Strategie sollte ermöglichen, die Gewebeexpression der PHGPx zu studieren. Die konditionale knock-out-Strategie wurde parallel verfolgt, weil zu Beginn der Arbeit nicht abzusehen war, ob homozygote PHGPx knock-out-Mäuse lebensfähig sind oder ob Probleme mit der männlichen Fertilität zu erwarten sind. Schon lange war bekannt, dass die PHGPx im Hoden hoch exprimiert ist. Wie sich dann im Laufe dieser Arbeit herausstellte, handelte es sich bei dem konditionalen PHGPx knock-out ebenfalls um einen direkten knock-out. Durch die beabsichtigte konditionale knock-out-Strategie wurde ein Spermienkern-spezifisches, alternatives Exon des PHGPx-Gens zerstört. Diese neue Form der PHGPx wurde kloniert, das Hoden-spezifische Expressionsmuster und die Kernlokalisation des alternativenExons durch GFP-Fusionsproteine gezeigt. Geleitet von den in dieser Arbeit und von Ursini et al. (1999) beschriebenen neuen Funktionen der PHGPx in der Spermatogenese und den vergeblichen Versuchen, das veränderte PHGPx-Allel in Mäusen in die Keimbahn zu bekommen, wurden die Hoden und Spermien von den PHGPx- Chimären analysiert. Die Analyse der Chimären zeigte einen Phänotyp der partiellen Hodenatrophie und schweren Missbildungen der Spermien, der dem von Selendefizienten Nagetieren sehr ähnlich ist. Die bei diesen Chimären beobachtete Haploinsuffizienz führte zu der Entscheidung, die konditionale knock-out-Strategie für PHGPx zu ändern. Letztendlich gelang es, mit der neuen konditionalen knock-out- Strategie Keimbahntransmission zu erhalten. Dadurch wurde nicht nur das gesteckte Ziel, ein Maus knock-out-Modell für die PHGPx zu etablieren, erreicht, sondern es wurden viele zusätzlich wichtige neue Erkenntnisse über die Struktur und Funktion der PHGPx in der Spermienreifung gewonnen. Die Cre-vermittelte Inaktivierung des konditionalen PHGPx-Allels wird in Kürze erwartet.