Kulturplatz HD

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Hinein ins pralle Leben: «Kulturplatz» greift auf, was die Menschen beschäftigt, welche Fragen sie sich stellen. Und zeigt, dass die Kultur Antworten gibt. «Kulturplatz» findet mitten im Leben statt: im Supermarkt, am Musikfestival, im Wald. Kultur ist viel mehr als Musik, Literatur und Kunst. Kul…

Schweizer Radio und Fernsehen (SRF)


    • Apr 23, 2025 LATEST EPISODE
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    Ein Chor für alle Fälle: Das grosse Finale | Folge 4

    Play Episode Listen Later Apr 23, 2025 27:49


    Eine unvergessliche Reise steuert auf ihren Höhepunkt zu: das Konzert im berühmten KKL. Fünf Monate lang hat der inklusive Chor mit Coach Susanne Kunz geprobt. Nun steigt die Anspannung nochmals, denn es gibt kein Zurück mehr. Gelingt der Auftritt vor grosser Kulisse auch wirklich? Die Vorbereitungen, die der «Kulturplatz» in seiner vierteiligen Serie begleitet hat, lieferte eine Vielzahl an bewegenden Momenten: Freude und Enttäuschung wechselten sich genauso ab wie Zuversicht und Versagensangst oder Harmonie und Streit. Jetzt geht diese intensive Zeit zu Ende. Doch der finale Kraftakt steht noch aus. Der Chor will dem Publikum in Luzern eine perfekte Show bieten. Entsprechend nimmt die Nervosität bei allen Mitgliedern zu – ob sie nun eine Beeinträchtigung haben oder nicht. Dieses Lampenfieber kennt Susanne Kunz aus eigener Erfahrung. Als Schauspielerin und Musicaldarstellerin weiss sie, wie sie mit Druck umgehen muss. Ihre Schützlinge stehen indes erstmals derart im Rampenlicht.

    Ein Chor für alle Fälle: Überforderung und Tränen | Folge 3

    Play Episode Listen Later Apr 16, 2025 27:54


    Der grosse Auftritt naht. Doch bevor es ins KKL geht, muss der inklusive Chor von Susanne Kunz einige Stürme aushalten. Die Stimmung droht zu kippen, weil die Musicaldarstellerin viel fordert. Das muss sie zwar als Coach, bringt einige aber an ihre Grenzen. Gefährdet dies gar das Konzert in Luzern? Kurz vor der Generalprobe gehen die Emotionen hoch. Die Zeit wird knapp. Das spüren alle. Susanne Kunz verlangt Textsicherheit – was die eine oder den anderen überfordert. Der Chor, der Menschen mit und ohne kognitive Beeinträchtigung zusammenbringt, befindet sich im Ausnahmezustand. Einige der Involvierten überlegen sich abzuspringen. Die Jury wiederum muss sich fragen, ob auch wirklich alle Auserwählten ihren Solopart behalten dürfen. In der dritten von vier Folgen dieser «Kulturplatz»-Serie stellt sich eine zentrale Frage: Schafft es die Gruppe im Verbund, die schwierige Situation zu meistern?

    Ein Chor für alle Fälle: Die Bewährungsprobe | Folge 2

    Play Episode Listen Later Apr 9, 2025 27:55


    Susanne Kunz unterstützt einen Chor, der Menschen mit und ohne Beeinträchtigung zusammenbringt. Gemeinsam planen sie einen Auftritt im prestigeträchtigen KKL. Doch es kommt zu Konflikten, denn nun stehen für die Moderatorin und Schauspielerin harte Entscheidungen an: Wer darf solo singen? Gleich mehrere Mitglieder aus dem rund 40-köpfigen Chor möchten beim Konzert in Luzern einen Einzelpart haben. Doch dazu braucht es nicht nur Mut, sondern auch ein wenig Talent. Nicht jede Stimme eignet sich gleich gut für die renommierte Bühne. Das bedeutet sowohl Chance als auch Risiko für die Jury um Susanne Kunz. Einerseits kann sie aus einigen Kandidatinnen und Kandidaten die besten auswählen, andererseits führen die Castings zu Spannungen – im Team und in der Fachgruppe, denn diese ist sich nicht einig, wer weiterkommen darf und wer nicht. Die zweite von vier Folgen dieser «Kulturplatz»-Serie birgt also viel Zündstoff.

    Ein Chor für alle Fälle: Das grosse Geheimnis | Folge 1

    Play Episode Listen Later Apr 2, 2025 27:49


    In einer vierteiligen Serie begleitet «Kulturplatz» Susanne Kunz bei einem Projekt, das Menschen mit und ohne Beeinträchtigung zusammenführt: Die Moderatorin und Schauspielerin probt mit einem inklusiven Chor für ein Konzert im renommierten KKL. Ein unvergessliches Abenteuer beginnt. Der Chor des Vereins insieme Aarau-Lenzburg bildet eine besondere Gemeinschaft: Manche seiner rund 40 Mitglieder haben eine kognitive Beeinträchtigung, andere nicht. Gebraucht werden sie alle gleichermassen – unabhängig davon, ob sie singen oder Noten lesen können. Nun wartet eine Herausforderung auf den Chor, wie er sie noch nie erlebt hat – und von dem er noch gar nichts weiss: ein Konzert vor 800 Personen im Kultur- und Kongresszentrum Luzern. Dafür wird ein Coach hinzugezogen: die ehemalige SRF-Moderatorin Susanne Kunz. Als Schauspielerin und Musicaldarstellerin ist sie schon auf vielen Bühnen gestanden. In der ersten Folge wird sie den Chor kennenlernen und ihm verraten, was auf ihn zukommt. So beginnt eine Zusammenarbeit, die weit über das Singen in der Gruppe hinausreicht. Sie rückt Menschen in den Fokus, die allzu oft an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden. Die Serie dokumentiert dieses vielschichtige Unterfangen mit all seinen Aufs und Abs: im zwischenmenschlichen Bereich genauso wie im künstlerischen. Sie stellt ein Projekt vor, das für Susanne Kunz und den Chor zu einer unvergesslichen Reise wird – einer Art Lebensschule.

    Ist ADHS eine Modediagnose, Lisa Christ?

    Play Episode Listen Later Mar 26, 2025 30:01


    Immer mehr Kunstschaffende bezeichnen sich selbst als neurodivers. Vor allem bei jungen Erwachsenen haben ADHS-Diagnosen Hochkonjunktur. Leben wir im Zeitalter eines «Diagnose-Enthusiasmus»? Gleichzeitig steigt das Bedürfnis nach mentaler Gesundheit. Digitale Diagnosen Jeder zehnte Mensch in der Schweiz ist wegen psychischer Probleme in Behandlung. Und auch in den sozialen Medien findet man immer mehr psychiatrische Diagnosen. Ist das alles ein Hype? Wem dient die Diagnostizierung: den Betroffenen oder der Gesellschaft? Die Soziologin Laura Wiesböck erörtert, warum psychologische Bezeichnungen in den sozialen Medien inflationär verwendet werden. Und Comedian Lisa Christ erklärt, warum sie sich bewusst dafür entschieden hat, auf Instagram über ihre ADHS-Diagnose zu sprechen. Gesundheit im Wandel Der Diagnosekatalog der Weltgesundheitsorganisation, die ICD-11, enthält Tausende Krankheitsbezeichnungen, sogenannte Codes. Immer wieder kommen neue hinzu. Andere fallen weg. Was als krank gilt, ist nicht nur Abbild des jeweiligen Forschungsstandes, sondern auch des Zeitgeists. Wer aber bestimmt, was wir krank nennen? Und wie therapieren wir? «Kulturplatz» hat in die Vergangenheit und in die Zukunft geblickt: mit einem Medizinhistoriker und einem Arzt. Kunst und ADHS ADHS und Kunst, das kann passen und ist doch oft schwierig. Wie lebt und arbeitet es sich auf Ritalin? Die Kinderbuch-Illustratorin Tanja Stephani lässt die Zuschauenden an ihrem Alltag teilhaben. Sie geht positiv mit ihrer Neurodiversität um. Wie sie erfahren immer mehr Betroffene erst als Erwachsene, warum ihnen manche Dinge so schwerfallen. «Hauptsache gesund» Wir leben in einer Zeit, in der «Mental Health»-Inhalte boomen. Leben wir bereits in einer Zeit des «Healthism», eines übersteigerten Gesundheitsstrebens? Aber wer sagt, was die Schweizerinnen und Schweizer unter «Gesundsein» verstehen? Das Stapferhaus in Lenzburg setzt sich auf vielfältige Weise mit dem Themenkomplex Gesundheit auseinander. In Zusammenarbeit mit Philosophen, Medizinerinnen, Historikern und Ökonominnen entsteht eine Ausstellung, die zum Nachdenken anregt.

    Faszination Verbrechen: Von True Crime zu Sherlock Holmes

    Play Episode Listen Later Mar 19, 2025 30:25


    Krimis rauben uns den Schlaf mit Hochspannung und spektakulären Fällen. Der «Kulturplatz» erforscht, was am Schrecklichen so fasziniert und was es für den ultimativen Kitzel braucht. Erfolgsrezept Bestseller Krimis sind das beliebteste Genre auf dem Buchmarkt. Die Auswahl ist gross, die Verbrechen spektakulär, die Ermittler und Ermittlerinnen vielfältig. Doch welche Geschichten werden zu Bestsellern? Welche Autoren schaffen es, mit ihren Büchern die Masse zu mobilisieren? Der Schweizer Krimistar Joel Dicker und der deutsche Psycho-Suspense Schreiber Sebastian Fitzek haben es geschafft, mit ihren Büchern Millionenauflagen zu erreichen. «Kulturplatz» über das Erfolgsrezept Krimi-Bestseller. Was ist wahr an True Crime? Was früher Sherlock Holmes war, ist heute «True Crime». Das Publikum kann nicht genug davon kriegen. Reale Verbrechen lassen uns noch mehr schaudern als smarte Detektive. Je unglaublicher die Taten, desto spannender die Auflösung. Doch wie interessant ist die alltägliche Wirklichkeit und was braucht das Wahre, um spannend erzählt zu werden? Eine kleine Geschichte des Schweizer Krimis Die Schweizer Landschaften und Städte waren immer schon attraktiv für Krimifans. So spielen heute die erfolgreichen CH-Krimis im Engadin oder im Berner Oberland. Regionalkrimis nennt sich das und die haben seit Jahren ziemlichen Erfolg. «Kulturplatz» schaut zurück auf eine kleine Geschichte der Schweizer Abgründe.

    So glänzt die Schweiz am Wiener Opernball

    Play Episode Listen Later Mar 5, 2025 28:25


    Die Schweiz hatte beim Wiener Opernball 2025 «die Hosen an». Den Auftritt des Staatsballetts choreografierte der Appenzeller Martin Schläpfer. Die extravaganten Kostüme für die Tänzerinnen und Tänzer kreierte die Zürcher Modedesignerin Ida Gut. Gefertigt wurden ihre Flügelhosen im Tessin. Den bekanntesten Ball der Welt, das Highlight des Faschings, eröffnen Jahr für Jahr Dutzende von Debütantinnen und Debütanten. Zur Tradition gehört es aber auch, dass Mitglieder der Staatsoper mit künstlerischen Darbietungen aufwarten: das Orchester, Stars aus der Oper und das Staatsballett. Mit dem Kommando «Alles Walzer» wird die Tanzfläche schliesslich für alle freigegeben. 2025 stand die Eröffnung ganz im Zeichen des 200. Geburtstags von Johann Strauss (Sohn). Zu dessen Kaiserwalzer schuf Ballettdirektor Martin Schläpfer einen Auftritt, der seinem 30-jährigen choreografischen Schaffen und seinem Anspruch an Tanz und Ballett alle Ehre machte. Sein Werk fügte sich in den Rahmen des Traditionsanlasses, trotz allem blieb der Appenzeller seiner zeitgenössischen Tanzsprache mit Kraft, Biss und Ironie treu. In seinem Auftrag kreierte dieses Jahr die Zürcher Modedesignerin Ida Gut die Kostüme für das Staatsballett. Sowohl die Tänzerinnen als auch die Tänzer trugen extravagante Hosen. Sogenannte Flügelhosen, die sich dank ihres Volumens im bombastischen Ballsaal prächtig entfalteten. Es sind im Scheinwerferlicht oszillierende Outfits: schnörkellos, radikal, kontrastreich. Gefertigt wurden die Hosen in einem Konfektionsbetrieb im Tessin. «Kulturplatz» hat die Entstehung dieses einmaligen Auftritts begleitet. Es war die zweitletzte Premiere von Martin Schläpfer in Wien. Ende Saison tritt der Schweizer ab und gönnt sich eine Auszeit.

    Wie geht es ukrainischen Kulturschaffenden in der Schweiz?

    Play Episode Listen Later Feb 26, 2025 27:12


    Vor drei Jahren brach der Krieg in der Ukraine aus. Seither hat der «Kulturplatz» mehrmals Geflüchtete hier getroffen. Was machen sie heute? Welche Pläne haben sie? Und wie können Projekte aus dem Schweizer Kulturbereich in der Heimat helfen? Einblick in ein Dasein voller Ungewissheit. Es sind entscheidende Tage für die Ukraine: Auf der geopolitischen Bühne wird gerade die Zukunft des Landes verhandelt. Das macht auch die Produktionsbedingungen dieser Sendung besonders: Noch vor den Gesprächen zwischen den USA und Russland hat die Redaktion Geflüchtete kontaktiert, die schon einmal Teil der Berichterstattung waren. «Kulturplatz» will wissen, wie es ihnen seit der letzten Begegnung ergangen ist. Die Menschen führen ein Leben im Ungewissen. Wie sieht ihre Zukunft aus? Wie diejenige der Ukraine? Dazu kommen alltägliche Herausforderungen: Kinderwohl, Wohnungssuche, Beruf. Es ist eine schwierige Gemengelage. Zwischen Zurückkehren und Bleiben Katja Purtseladze und Pavel Ignatiev sind hin- und hergerissen. Zum einen haben sie in der Schweiz neue Freunde gefunden, zum anderen keine Arbeit in ihren angestammten Tätigkeitsfeldern. Sie ist Sängerin, er Musiker. Wenn es allein nach ihnen ginge, hätten sie die Ukraine wohl nie verlassen. Doch sie sorgen sich um ihre beiden Söhne: Ihnen wollen sie Sicherheit bieten. Auch Uliana Pasternak hängt sehr an ihrer Heimat. Sie fühlt sich zwar mittlerweile gut aufgehoben hier, aber für die junge Künstlerin ist klar: Eines Tages wird sie zurückkehren. Offen bleibt allerdings, wann dies möglich sein wird. Singen gibt Hoffnung In solch unwägbaren Zeiten braucht es Halt. Die Mitglieder des Luzerner Prostir-Chors finden ihn im gemeinsamen Singen. Es stärkt die Zugehörigkeit, wenn in der Schwebe ist, wohin die Menschen gehören: in die alte Heimat oder in die neue? Unterstützung hier und da Der Chor zählt zu den Projekten des gleichnamigen Kulturvereins Prostir. Er bietet zahlreiche Aktivitäten an und will Ukrainerinnen und Ukrainern als Ort der Begegnung dienen – auch mit der hiesigen Bevölkerung. Gegründet hat ihn Urban Frye. Der Schweizer reist regelmässig in die Ukraine und unterstützt das Land mit Projekten unterschiedlichster Art. Ihn trifft Moderatorin Nina Mavis Brunner – wie schon bei ihrem letzten Besuch – zum ausführlichen Gespräch.

    Rebecca Clopath, wie schmeckt die Schweiz?

    Play Episode Listen Later Feb 12, 2025 31:08


    Von Rösti bis Raclette: Einige Schweizer Gerichte sind echte Exportschlager. Die Schweizer Küche kann aber mehr als nur Käse und Aromat. «Das kulinarische Erbe der Schweiz» von Paul Imhof zeigt, wie vielfältig die eidgenössische Esskultur wirklich ist und was alle Landesteile miteinander verbindet. Das kulinarische Erbe der Schweiz Wo verläuft der Röstigraben wirklich und wie viel Polenta steckt in unserer kulinarischen DNA? Jeder der vier Landesteile tickt anders und der Kantönligeist macht auch vor den Tellern nicht halt. Autor Paul Imhof hat mehr als 450 Schweizer Produkte und Gerichte untersucht und nach einem gemeinsamen Nenner geforscht. Sein Buch «Das kulinarische Erbe der Schweiz» ist nun erstmals in einer aktualisierten Gesamtausgabe erschienen. Die Kulturgeschichte der Schweizer Küche zeigt, dass es in der Schweizer Kulinarik viel mehr um gemeinsame Technik geht, etwa das Fermentieren und Haltbarmachen von Lebensmitteln, als um einen einheitlichen Geschmack. Was bedeutet Heimat, Sandra Knecht? Für die Schweizer Künstlerin Sandra Knecht bilden Geschmäcker und Gerüche ein Stück Heimat. Eine Heimat, die nicht immer einfach war. «Home is a foreign place» hat Sandra Knecht ihre Ausstellung genannt, in der sie sich aktuell in der Kulturstiftung Basel H. Geiger dem Thema widmet. Während zweier Jahre hat sie daran gearbeitet, ihre Heimat zu erforschen und ihr Gestalt oder besser Gestalten zu geben. Nahrung, Düfte, Klänge, Fotografien, Artefakte – all dieser künstlerischen Ausdrucksformen bedient sie sich dabei. Wie schmeckt die Schweiz, Rebecca Clopath? Wie schmeckt die Schweiz? Klar, manch einer denkt sofort an Rösti, Raclette, Fondue und Aromat. Sie aber kocht typisch schweizerisch und doch ganz anders: Rebecca Clopath. Die Bündnerin mit der markanten Frisur ist nach Erfolgen in der Schweizer Kochnationalmannschaft und in Spitzenrestaurants in ihren Heimatort Lohn zurückgekehrt, um in Einklang mit der Natur zu arbeiten – und um etwas Neues zu kreieren. Bei ihren Esswahrnehmungen bekommen die Gäste nicht nur exquisite Menüs direkt vom Feld auf den Teller serviert, sondern dazu ein kunstvoll gestaltetes, oft philosophisch umrahmtes kulinarisches Erlebnis.

    Humor hilft – auch an den Solothurner Filmtagen

    Play Episode Listen Later Jan 29, 2025 27:20


    Wieso ernst, wenn es auch heiter geht? Zumal beherztes Lachen gerade in der dunklen Jahreszeit oft die beste Medizin ist. Keiner weiss das besser als Regisseur Thomas Haemmerli, der mit seinen gewitzten Dokumentationen Tod und Chaos die Stirn bietet. Wie lustig ist unser Land? Nicht besonders, würde man auf Anhieb wohl sagen. «Why so serious?» fragen darum führende Köpfe der Solothurner Filmtage und beleuchten den subtilen Humor, der aktuell in auffallend vielen Dokus zu finden ist. Im Gute-Laune-Hoch befindet sich – «Tschugger» und «Bon Schuur Ticino» sei Dank – die Schweiz seit geraumer Zeit auch an der Komödienfront. Mehr noch: Betrachtet man die gesamte Filmgeschichte, merkt man, wie omnipräsent das Lachen in Schweizer Kinos ist. Unter den zehn erfolgreichsten einheimischen Filmen befinden sich nicht weniger als sieben Komödien. Warum ist das so? Und was macht eine gute Schweizer Komödie aus? Regisseur Peter Luisi, der Schöpfer von Publikumshits wie «Flitzer» und «Bon Schuur Ticino» produziert nur das, was er selber lustig findet. Er ist überzeugt: Schweizerinnen und Schweizer lachen am liebsten über sich selbst. Weniger positiv bewertet Kabarettistin Lisa Stoll die Schweizer Kinokomödie: Diese biete oft bloss Kinderhumor für Erwachsene – ohne jeglichen Biss. Eröffnet wird die 60. Werkschau des Schweizer Films allerdings nicht mit einer kindgerechten Komödie, sondern einer historischen Dokumentation von Thomas Haemmerli. Deren Titel «Die Hinterlassenschaft des Bruno Stefanini» verspricht auf den ersten Blick eher Belehrung als Unterhaltung. Nur wer Haemmerlis bisheriges Kino-Oeuvre, beginnend mit seiner verstorbenen Messie-Mutter in «Sieben Mulden und eine Leiche» kennt, ahnt: Dank heiterer Tonalität und feiner ironischen Spitzen dürfte auch diesmal kein Auge trocken bleiben. Ein milliardenschwerer Messie im Eröffnungsfilm, ein schizophrener Vater in «Bilder im Kopf», der erbitterte Kampf zwischen Velos und Autos in «Automania»: Diverse Dokus der Solothurner Filmtage behandeln schwere Themen, servieren sie aber als leichte Kost. Das Kunststück gelingt dank einer wohldosierten Prise Heiterkeit. «Kulturplatz» zeigt, wie Humor hilft, Schweres leichter zu verdauen.

    Marcus Signer spielt Maloney: Was sagen die Hörspiel-Fans?

    Play Episode Listen Later Dec 18, 2024 27:05


    Für viele Menschen noch heute ein fester Bestandteil am Sonntagvormittag: Das Kulthörspiel Philip Maloney auf Radio SRF 3. Nun gibt Marcus Signer der Figur Maloney in der neuen SRF-Serie ein Gesicht und eine (berndeutsche) Stimme. «Kulturplatz» fragt eingefleischte Fans um ihre Einschätzung. «Die haarstäubenden Fälle des Philip Maloney» sind bis heute sonntäglicher Kult im Radio. Seit 1989 das erste Mal die kratzige Stimme von Michael Schacht als Privatdetektiv Philip Maloney die Hörer und -Hörerinnen von DRS3, wie es damals noch hiess, in ihren Bann zog, ist das Hörspiel von Roger Graf aus der Schweizer Radiowelt nicht mehr wegzudenken. Mehr als 400 Folgen lang liess Graf den Privatdetektiv im Radio ermitteln. Nach dem Tod des charismatischen Sprechers vor zwei Jahren wurden allerdings keine neuen Folgen mehr produziert. Graf erklärte seine Serie für beendet. «Üble Sache, Maloney» Der Spruch wurde zum Kult, wie das Hörspiel selbst. Nun startet SRF mit der Serie «Maloney» einen Versuch, die Radiolegende mit Marcus Signer in der Hauptrolle auf den Bildschirm zu holen. Ein nicht ganz einfaches Unterfangen, bedenkt man, dass bei vielen Maloney-Fans unweigerlich eigene innere Bilder beim Zuhören über die Jahre hinweg entstanden sind. «Kulturplatz» wollte wissen, wie die neue Serie im Film-noir-Stil ankommt. Eine Gruppe eingefleischter Maloney-Fans bekam die erste Folge zu Gesicht. Und so viel lässt sich verraten: Maloney überzeugt auch in dieser Form. Eva Wannemacher trifft den Hauptdarsteller Marcus Signer zum Gespräch. Insgesamt zehn Episoden sieht SRF für den Privatdetektiv Philip Maloney vor. Nach dem Start in den Kinos der Deutschschweiz Ende November, werden die ersten drei Folgen ab 1. Januar 2025 im Fernsehen zu sehen sein und bereits ab 29. Dezember 2024 als Stream auf Play SRF. Die weiteren sieben Folgen sollen auf das Jahr 2025 verteilt gesendet werden. Der legendäre Privatdetektiv Philip Maloney wird von Marcus Signer verkörpert (preisgekrönt für seine Darstellungen in den SRF-Produktionen «Wilder» oder «Der Goalie bin ig»). Stefan Kurt («Die goldenen Jahre», SRF-Serie «Frieden») spielt seinen Gegenspieler, den Polizisten. Regie führen Michael Schaerer und Luca Ribler. Hörspielautor Roger Graf hat bei den Dialogen mitgearbeitet. Auch die Nebenrollen sind hochkarätig besetzt. So sind in den ersten drei Episoden unter anderen Bettina Stucky und Gilles Tschudi als suspektes Anwaltspaar Schimpf, Martin Vischer als Chef einer Käsefabrik oder Elisa Plüss als Schlafwandlerin Emilia Dobek zu sehen.

    Beatrice Egli, was ist das Geheimnis des Schlagers?

    Play Episode Listen Later Dec 11, 2024 28:37


    Liebeslieder, Dirndl-Hymnen, Regenbogen-Songs: In der Beatrice-Egli-Show wird Diversität gelebt. Hauptsache der Takt stimmt. Schlager, das heisst Mitsingen, Schunkeln und alles andere vergessen. «Kulturplatz» taucht ein in die Glitzerwelt des Showgeschäfts und fragt: Was macht den Schlager aus? Schlagermusik, oft mit einem Augenzwinkern konsumiert, hat sich über Jahrzehnte hinweg als fester Bestandteil der deutschsprachigen Musikszene etabliert. Der Schlager boomt und bietet für jeden Geschmack etwas – von traditionell in Lederhose bis hin zu modernen, vielfältigen Interpretationen. «Kulturplatz» wirft einen Blick hinter die Kulissen dieses faszinierenden Musikgenres. Der Schlager ist ein kommerziell erfolgreiches Stimmungs- und Unterhaltungslied. Die richtige Länge, der passende Zeitpunkt des Erscheinens sind wichtig – aber auch, ob mitgesungen und geklatscht werden kann. Was nach einfacher Formel klingt, ist äusserst facettenreich. Gerade die Fähigkeit des Schlagers, sich immer wieder neu zu erfinden und aktuelle Stile zu adaptieren, sich ganz dem Thema Liebe, Herzschmerz und Sehnsucht zu verschreiben und doch immer wieder gesellschaftskritisch und politisch zu texten, machen ihn einzigartig. Schlagermusik fungiert als Trostoase im stressigen Alltag, sie vermag die Menschen in Begeisterung und Euphorie zu versetzten. Ein paar Stunden abtauchen – das ist das Lebensgefühl, das der Schlager vermittelt. «Kulturplatz» taucht ein in die Welt der Schlagermelodien, die so viele Menschen verbinden und versucht, das Phänomen Schlager zu erfassen.

    Jelmoli-Aus: Sind Warenhäuser nur noch Auslaufmodelle?

    Play Episode Listen Later Nov 27, 2024 26:24


    Bald schliesst Jelmoli seine Pforten. Denn an vielen Orten sterben heute diese Paläste des Konsums. Dabei war das Warenhaus doch einmal ein Sehnsuchtsort. War mit seinen glitzernden Auslagen Projektionsfläche für Träumereien vom glänzenden Leben. Haben die Warenhäuser ihre beste Zeit hinter sich? Epa, Manor oder Jelmoli – immer mehr Warenhäuser schliessen oder müssen zumindest ihre Konzepte überdenken. Hohe Mieten und der prosperierende Online-Handel sind schuld daran, dass viele Warenhäuser inzwischen schliessen müssen. Für viele ist das ein schmerzlicher Verlust, denn die Warenhäuser sind Orte der Erinnerungen, aber auch Orte, an denen wir besondere Momente erlebten. Als Kinder haben wir uns zu Weihnachten die Nase an der Schaufensterscheibe plattgedrückt oder die prachtvollen Dekorationen bewundert. Warenhäuser sind auch Projektionsflächen für ein Leben, das vielleicht ein wenig schillernder hätte sein können, für die «etwas glücklichere Familie» oder für Möglichkeiten, die uns das Leben noch zu bieten scheint. Fast jeder kann sich an Momente mit der Mutter, der Grossmutter oder der Gotte im Warenhaus erinnern. Mit dem Verschwinden dieser Orte verlieren wir ein Stück unserer Geschichte, unserer Kultur, aber auch unseres Stadtbilds. Aufstieg und Fall eines Warenhauses Als vor knapp zwei Jahren das Ende des Zürcher Kaufhauses Jelmoli bekannt gegeben wurde, hat sich Historikerin und Filmemacherin Sabine Gisiger sofort an die Recherche gemacht, die Geschichte dieses Konsumpalasts aufzuarbeiten. Es ist ein gesellschaftliches Sittenbild geworden, denn Warenhäuser demokratisierten das Einkaufen schöner Waren im 19. Jahrhundert. Sie boten Frauen eine der wenigen Möglichkeiten, zu arbeiten und ihr eigenes Geld zu verdienen und sich in einer streng patriarchalen Gesellschaft, die wenig anderes für sie bot, dem Hobby des Shoppens zu widmen. Der Film «Jelmoli – Biografie eines Warenhauses» erzählt davon. Schaufenster als Kunstraum Ein wichtiger Teil der grossen Luxuskonsumtempel waren immer wieder die prächtigen, verrückten oder auffallenden Schaufenster. Viele, die später Künstler wurden, konnten sich hier austoben und noch dazu Geld verdienen. Einer von ihnen war der Schweizer Künstler Jean Tinguely. Angeregt dadurch eröffnet das Museum Tinguely Anfang Dezember die Ausstellung «Fresh Window», die sich nicht nur ehemaligen Schaufenster-Gestaltern wie Warhol, Rauschenberg oder Jasper Johns widmet, sondern auch junge Künstlerinnen und Künstler dazu einlädt, das Schaufenster als Kunstraum zu nutzen. Und anlässlich der Schliessung des Jelmoli führt Eva Wannenmacher ein Gespräch mit der Jelmoli-Unternehmenstransformerin Monica Monsch über die Schliessung des Traditionshauses.

    Futter für die KI: Wenn Kultur zum Datensatz wird

    Play Episode Listen Later Nov 20, 2024 27:08


    Eine KI ist nur so gut, wie die Daten, mit der sie trainiert wird. Diese finden sich vermehrt auch in Archiven. Was bedeutet es, wenn die kulturelle Vergangenheit zum Datensatz wird? Eva Wannenmacher und Patrick «Karpi» Karpiczenko, Satiriker und Dozent für Künstliche Intelligenz, machen den Check. Künstliche Intelligenz ist in Kunst und Kultur angekommen. Generative KI-Modelle wie ChatGPT, Midjourney und Suno dienen Kulturschaffenden als Werkzeuge – ähnlich wie Bleistift, Pinsel und Papier. Doch was steckt hinter diesen mächtigen Tools? Die grossen Sprachmodelle sowie Bild- und Tongeneratoren funktionieren nur, weil sie auf immensen Datenmengen trainiert werden. Diese stammen nicht nur aus dem Internet, sondern zunehmend auch aus Archiven und Bibliotheken. Moderatorin Eva Wannenmacher begrüsst den Satiriker und Dozenten für Künstliche Intelligenz Patrick «Karpi» Karpiczenko. Gemeinsam gehen sie der Frage nach, was passiert, wenn die kulturelle Vergangenheit zum Datensatz wird. Anhand des SRF-Archivs zeigen «Kulturplatz», welche Rolle Archive in einer von KI geprägten Zukunft spielen. Auf Knopfdruck lassen sich alte Sendungen restaurieren und verändern. Publikumslieblinge wie die Moderatorin Dorothea Furrer, Mani Matter oder Giacobbo/Müller werden von der KI wieder auf den Bildschirm geholt. Die KI legt ihnen neue Texte in den Mund oder lässt sie sogar ganze Sendungen moderieren. Der Philosoph Marshall McLuhan schrieb einst: «Das Medium ist die Botschaft». Ist die Botschaft von künstlicher Intelligenz das Wiederkäuen von Vergangenem? Produzieren generative KI-Modelle mehr als nur gefällige Nostalgie? Oder war Kreativität noch nie etwas anderes als die Wiederholung und Variation von Bestehendem? Roland Meyer, Medienwissenschaftler und Professor an der Zürcher Hochschule der Künste, erklärt, weshalb Archive zu Tresoren der Wahrheit werden können – in einer Welt, in der die Vergangenheit beliebig neu kombiniert und generiert werden kann. Dieser satirisch angehauchte «Kulturplatz» ist Teil der SRF-Themenwoche «KI und wir». Die Themenwoche beleuchtet den Einsatz und das Potenzial künstlicher Intelligenz in der Schweiz.

    Trend Naturjodel: Zwischen Tradition und Moderne

    Play Episode Listen Later Nov 13, 2024 29:04


    Der Jodel fasziniert über alle Generationen hinweg. Gerade junge Menschen wollen die altehrwürdigen Klänge und Melodien aber nicht nur bewahren, sondern auch erneuern und weiterentwickeln. Ein schwieriger Balanceakt zwischen Tradition und Moderne. Im Dokumentarfilm «Beyond Tradition», der beiden Regisseurinnen Lea Hagmann, von der Universität Bern und Rahel von Gunten, reist der Naturjodler Meinrad Koch nach Georgien und Norwegen, um andere Musikerinnen und Musiker zu treffen, die ebenfalls den Balanceakt wagen und musikalische Traditionen mit neuen Innovationen kombinieren. Der Appenzeller Musiker erzählt, warum das Brauchtum aus seiner Sicht nur überleben kann, wenn es mit dem Heute verbunden wird. Dass dies nicht allen gefällt und auf Kritik stösst, bestärkt ihn in seiner Haltung. Im Gespräch mit Nino Gadient sagt Meinrad Koch, dass der Jodel die Veränderung seit jeher in seiner DNA trägt. Für den Appenzeller Musiker bedeutet erneuern auch bewahren. Das tut er heute zusammen mit seiner Bühnenpartnerin Melanie Dörig. Eben erst haben die beiden den Förderpreis für Kulturschaffende der Internationalen Bodensee-Konferenz für ihre Performance «Wiibli ond Mandli» erhalten. Wie herausfordernd dieser Spagat zwischen Tradition und Modern sein kann, zeigt sich aktuell auch im Klanghaus Toggenburg. Im Frühling 2025 soll es eröffnet werden. Der künstlerische Leiter will das Haus international ausrichten. Traditionelle Jodlerinnen und Jodler wollen, dass die hiesige Musik genügend Raum bekommt, eine Gratwanderung zwischen zeitgenössischer Worldmusic und Naturjodel.

    Vom Meer und anderen Sehnsuchtsorten: Die Natur in der Kunst

    Play Episode Listen Later Oct 30, 2024 27:52


    Faszinierende Ansichten des Mikrokosmos Meer zeigt eine aktuelle Ausstellung in Lausanne VD. Ein Dokumentarfilm porträtiert einen britischen Künstler, der sich für den Schutz der Greina Hochebene einsetzte. Und der St. Moritzer Kurarzt und Naturmaler Peter Robert Berry erhält neue Beachtung. Der Künstler im Dienst der Greina Hochebene Bildende Kunst bildet Meisterwerke der Natur ab und hilft sie zu bewahren. «Greina» ist das filmische Porträt eines solchen «Bewahrers»: Bryan Cyril Thurston, Künstler und Architekt, protestierte in den 1970er- und 80er-Jahren gegen den Bau eines Wasserkraftwerks samt Stausee auf der Greina. Mit seiner Kunst zeichnete er unermüdlich gegen die drohende Zerstörung an, er organisierte Ausstellungen, bewegte Menschen. In seinen Werken hielt er das Meisterwerk der Natur fest und führt auch heute noch die Schönheit dieser Landschaft in kraftvollen und energischen Stichen vor Augen. Das Meer in der Kunst – Gestern und heute Küsten, Gezeiten, Unterwasserwelten. Das Meer fasziniert die Menschen schon seit jeher. Das Musée Cantonal des Beaux-Arts in Lausanne VD widmet dem Kosmos Meer nun eine eigene Ausstellung. Beginnend im 19. Jahrhundert zeigt diese, wie sehr das Bild vom Sehnsuchtsort Meer von der Kunstgeschichte geprägt ist, aber auch wie wissenschaftliche Fortschritte die künstlerische Darstellung der marinen Welt beeinflusst haben. War das Meer in der Romantik noch eine grosse Unbekannte und Spiegel des menschlichen Unterbewusstseins, sorgen sich zeitgenössische Kunstschaffende zunehmend um die Zukunft dieses Ökosystems. Der Kurarzt, der die Natur entdeckte und malte Peter Robert Berrys Karriere war vorgezeichnet: Wie schon sein Vater amtete er als Kurarzt von St. Moritz GR und behandelte im ausgehenden 19. Jahrhundert Menschen, die an Neurasthenie erkrankten und im Engadiner Kurort eine Auszeit von der Hektik der urbanen Zentren suchten. Davon unbefriedigt, bildete er sich zum Maler weiter und suchte in den Bergen Zuflucht vor dem Trubel, der inzwischen auch St. Moritz GR, erreicht hatte. Obwohl der Erfolg als Künstler ausblieb, fand Peter Robert Berry in seiner künstlerischen Tätigkeit die Freiheit und Selbstbestimmung, nach der er sich als Kurarzt so sehr sehnte. Die zerbrechlichen Blumen der Fotokünstlerin Brigitte Lustenberger Eva Wannenmacher spricht bei einem Atelierbesuch mit der Schweizer Künstlerin Brigitte Lustenberger über ihre filigranen Lichtbilder von Blumen und Insekten. Ein Abbild der Schönheit und Zerbrechlichkeit des Lebens und der Fragilität des ökologischen Gleichgewichts unseres Planeten.

    Situationships und Sex auf Augenhöhe – So lieben wir heute

    Play Episode Listen Later Oct 16, 2024 28:13


    Die Liebe und der Sex: ein Dauerbrenner. Und alle wissen: Nichts kann so schön sein wie erfüllende Liebe und nichts so grausam wie enttäuschte Erwartungen. Nichts Neues also? Im Gegenteil: Verbindlichkeit ist out, Situationships sind in. Und: Die Liebe kann auch politisch sein. Auf Besuch bei Felizitas Ambauen Die Psycho- und Paartherapeutin Felizitas Ambauen ist eine der bekanntesten in der Schweiz. Berühmt wurde sie nicht zuletzt durch den erfolgreichen Podcast «Beziehungskosmos», den sie gemeinsam mit der Journalistin Sabine Meyer produziert. Eva Wannenmacher hat sich mit Felizitas Ambauen getroffen, um von ihr zu erfahren, warum die Liebe kompliziert bleibt und immer auch politisch ist. Situationships: Lieben lieber locker? In den letzten Jahren ist in der Datingwelt ein neues Phänomen aufgetaucht: die sogenannte Situationship. Sie steht für eine unverbindliche Beziehung, deren Ende schon in Sicht ist, nachdem sie erst begonnen hat. Ist die Situationship Ausdruck von Freiheit? Zeichen eines Zeitgeistes, in dem der Kapitalismus sich in die Liebeswelt eingeschlichen hat? Und was machen Situationships mit den Menschen? Sind sie Lust oder doch Last? Und wie viel Verbindlichkeit brauchen wir eigentlich als Gesellschaft, um glücklich zu sein? Liebe und Sex: Verantwortlich ejakulieren Liebe bedeutet auch Verantwortung übernehmen – etwa in Verhütungsfragen. Für alle, die Sex haben oder jemanden erziehen, der Sex haben wird – ein neues Buch ist diesen Frühling erschienen, das uns alle etwas angeht: «Verantwortungsvoll ejakulieren» von der US-Amerikanerin Gabrielle Blair – ein Bestseller in den USA, bereits auf zwölf Sprachen übersetzt. Blair fordert, dass die Bürde der Verhütung nicht mehr hauptsächlich auf den Schultern der Frauen lastet. «Kulturplatz» hat die Autorin in ihrem Zuhause in Frankreich besucht. Verliebt in einen Bot Schöne neue digitale Welt. Kunstschaffende Lua ist eine Beziehung mit einem Chatbot eingegangen. Lua wollte sich unbedingt verlieben und hat dem Chatbot sogar einen Heiratsantrag gemacht. Aber kann das funktionieren? «Kulturplatz» erzählt, was daraus geworden ist. Eine Wiederholung vom 26. Juni 2024

    Mit «Tschugger» David Constantin am 20. Zurich Film Festival

    Play Episode Listen Later Oct 9, 2024 27:45


    «Kulturplatz» feiert die Jubiläumsausgabe des Glamour-Events mit Hollywoodikone Pamela Anderson und viel helvetischem Humor. Nina Brunner begleitet Comedy-Star David Constantin, der als «Tschugger» das Fernsehpublikum aus der Corona-Depression geführt hat, zu seiner Festivalpremiere. Bevor die vierte Staffel der Erfolgsserie über sympathisch trottelige Walliser Provinzpolizisten auf SRF zu sehen ist, läuft sie nämlich in Spielfilmform als «Tschugger – Der lätscht Fall» in den Kinos. Zuallererst in Zürich, dessen Festival es auch in diesem Jahr gelungen ist, sich mit einem Hauch von Hollywood zu parfümieren. Unter dem Motto «Elf grosse Namen an elf Tagen» präsentiert das anglophile Zurich Film Festival auf seinen grünen Teppichen heuer unter anderen Jude Law, Kate Winslet, Richard Gere und Pamela Anderson. Letztere spielt in Gia Coppolas «The Last Showgirl» eine fast 60-jährige Tänzerin namens Shelley, die sich in Las Vegas um ihre vernachlässigte Tochter und die eigene Zukunft sorgt. Viele feiern Andersons Part als Shelley bereits jetzt als «die Rolle ihres Lebens». Nach einer solchen muss der Schweizer Jahrhundertkomiker Emil Steinberger nicht mehr suchen. Und doch verspürt der mittlerweile 91-Jährige nach wie vor den Drang, sich immer wieder neu zu erfinden. Die auf dem Zurich Film Festival uraufgeführte Doku «Typisch Emil» beleuchtet den Balanceakt des Luzerners, dem Publikum das zu geben, was es will – ohne den eigenen künstlerischen Anspruch zu verraten.

    Robert Frank – Der Schatz des Schweizer Starfotografen

    Play Episode Listen Later Oct 2, 2024 26:40


    Mit seinen USA-Bildern erlangte Robert Frank früh Weltruhm. Kurz bevor der Schweizer Fotograf 100 geworden wäre, gelangt nun ein Schatz zum Verkauf: millionenteure Originalabzüge, die jahrzehntelang in einem Tresor lagen. Und in New York gibt es eine grosse Werkschau. Was macht Frank so besonders? Auch wenn er nicht lange hierzulande lebte, ist Robert Frank der wohl berühmteste Fotograf, den die Schweiz je hervorgebracht hat. Vor knapp 70 Jahren sorgte der gebürtige Zürcher mit einem Roadtrip durch die USA für internationales Aufsehen. Und noch heute – fünf Jahre nach seinem Tod – strahlen seine Werke eine ungebrochene Faszination aus. Das zeigt sich jetzt exemplarisch in einer der weltweit renommiertesten Kultur-Institutionen: dem Museum of Modern Art in New York. Es widmet Frank eine umfassende Retrospektive – und damit einem Fotografen, der es als Ausländer geschafft hat, tief in die Seele Amerikas zu blicken. Aus sozialkritischer Warte fing er in den 1950er-Jahren den Alltag quer durch die Vereinigten Staaten ein – in ikonischen Schwarz-Weiss-Aufnahmen. Sie waren roh, direkt, unverfälscht und nicht auf Perfektion aus. Mit ihnen hielt der junge Schweizer dem Land einen ungeschönten Spiegel vor. Und stellte die damaligen Konventionen der Fotografie in Frage. Daraus resultierte «The Americans»: der vielleicht einflussreichste Bildband des 20. Jahrhunderts. Aus diesem bahnbrechenden Werk gelangen nun Originalabzüge zum Verkauf, die 40 Jahre in einem Tresor aufbewahrt wurden. Eine Sensation, für die Sammlerinnen und Sammler Millionensummen bieten sollen. «Kulturplatz» macht sich auf die Spuren Franks in den USA, besucht die Ausstellung in New York, spricht mit Weggefährten und Expertinnen – und trifft den Mann, der die Fotos in diesen Tagen nach Europa bringt: In seiner Kölner Galerie möchte sie Thomas Zander noch so gerne in die Schweiz verkaufen. Doch wer könnte sich solche Summen überhaupt leisten? Und ganz generell: Was geschieht da gerade mit dem Erbe dieses vielseitigen Fotografen, der auch zahlreiche Filme machte und mit den Rolling Stones oder Bob Dylan zusammenarbeitete? Eine Sendung zum Phänomen Robert Frank – die auch vor einem Experiment nicht zurückschreckt: Moderatorin Eva Wannenmacher beteiligt sich an einem Fotoshooting, bei dem eines der ikonischsten Motive nachgestellt wird. Wie könnte ein «Robert Frank» der Gegenwart aussehen?

    ABBA - aber auf Schweizerdeutsch

    Play Episode Listen Later Sep 25, 2024 29:35


    Für ihre Mundart-Produktionen «Sgt. Pepper» und «Freddie» wurde das Secondhand Orchestra gefeiert. Nun wagen sich Roman Riklin, Daniel Schaub, Frölein Da Capo und Adrian Stern an die Hits von ABBA. Auch 50 Jahre nach ihrem ESC-Sieg hat die Popgruppe für jede Herzensangelegenheit einen Song bereit. 1974, vor genau 50 Jahren, gewann ABBA mit dem Song «Waterloo» den Eurovision Song Contest. Und selbst heute noch kennt fast jedes Kind die Welthits von ABBA. Mit «LOVE - dem Mundart-ABBA-Tribute» tritt das Secondhand Orchestra nun den Beweis an, dass die schwedische Popgruppe nicht nur zeitlose Popsongs geschrieben, sondern auch für jede Liebessituation den passenden Ohrwurm parat hat; von der ersten Verliebtheit bis zur tränenreichen Trennung. Roman Riklin, Daniel Schaub, Irene Brügger alias Frölein Da Capo und Adrian Stern haben ABBA-Songs herausgepickt, die vom ewigen Lauf der Liebe erzählen, und interpretieren diese jetzt auf Mundart. Zudem bereichert das Quartett das Programm mit eigenen Neukompositionen; inspiriert vom Werk und Leben der vier Musikgrössen aus Schweden und ihren eigenen Herzensangelegenheiten. Radio-Pionier FM François Mürner plaudert auf der Leinwand aus dem Nähkästchen und hält skurrile Anekdoten bereit. Vor sieben Jahren hat sich das Secondhand Orchestra formiert und mit seinen beiden Programmen «Sgt. Pepper» und «Freddie» bereits gezeigt, dass sich Evergreens von den «Beatles» und von «Queen» bestens für ein Konzert auf Schweizerdeutsche eignen. Nun sollen also die unsterblichen Hits von ABBA neu erlebt und wirklich verstanden werden; dank der Übersetzungen, die dem Publikum die Inhalte hautnah bringen. «Kulturplatz» war beim allerersten Bühnendurchlauf des multimedialen Gesamtkunstwerks dabei und hat ausserdem alle fünf Mitwirkenden privat besucht. Bis 20. Oktober spielt das Secondhand Orchestra im Theater Am Hechtplatz. Danach geht es auf Tour durch die Schweiz.

    Theater Rigiblick bringt Martin Suters Bestseller auf die Bühne

    Play Episode Listen Later Sep 18, 2024 28:46


    Theaterleiter Daniel Rohr hat ein Gespür für Bühnenstoffe. Zum 20. Geburtstag des Theaters Rigiblick unter seiner Leitung, bringt er Martin Suters Bestseller «Melody» auf seine kleine, feine Bühne am Zürichberg. Für die Musik sorgen Songs von Stephan Eicher. «Kulturplatz» hat die Proben begleitet. «Ich erkenne erst jetzt, wie schwierig das Material für die Bühne ist», sagt Daniel Rohr über seine Idee, den Bestseller «Melody» von Martin Suter auf die Bühne zu bringen. In der geheimnisvollen Geschichte geht es um den alt Nationalrat Dr. Peter Stotz und um dessen grosse Liebe zu einer jungen Frau, Melody, die kurz vor der Hochzeit verschwand. Jetzt, 40 Jahre später – und kurz vor seinem Tod, will Stotz schon zu Lebzeiten seine Legende mitbestimmen und betreut einen jungen Anwalt mit dieser Aufgabe. Im Roman erzählt der Alte dem Jungen alles, doch auf der Bühne müssen die Figuren lebendig werden. Keine einfache Regiearbeit die Daniel Rohr sich da zum 20. Jubiläum seiner Theaterleitung ausgesucht hat. Doch den Segen von Martin Suter, häufiger Gast im Theater, hat er. Denn Suter sieht Rohrs Theaterarbeit in derselben Tradition in der auch er sich als Autor versteht: er will gute Geschichten erzählen. Musik von Stephan Eicher Wie immer bei seinen Stücken setzt Daniel Rohr auf einen Mix von Literatur und Musik. Beide Elemente haben oft auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun. Doch durch die Kombination entsteht immer ein besonderer Schmelz. Für «Melody» hat der Regisseur auf Balladen von Stephan Eicher gesetzt. Die Texte sind von Martin Suter. Wenn das gesamte Ensemble dann am Anfang des Stücks «Spil no eis» singt, ist der erste Gänsehautmoment schon garantiert. Queen, Beatles und der Faust Das Theater führt Daniel Rohr, gemeinsam mit seiner Co-Leiterin Brigitta Stahel, seit 20 Jahren. Aus dem kleinen Gastspielhaus, dass mit seinen knapp 200 Plätzen fast immer für volle Ränge sorgt, hat er in den vergangenen Jahren ein Theater mit besonderem Repertoire geschaffen. Einige Stücke werden seit 17 Jahren immer wieder gespielt. «Goethes Faust – erzählt mit Songs aus Rock und Pop» war der erste grosse Erfolg. Beliebt sind auch die Tribute für Popstars wie Queen, Beatles oder Pink Floyd. Biografisches wird hier mit der entsprechenden Musik kombiniert. Und es funktioniert. Misserfolg ausgeschlossen Obwohl das Theater weitab von der Stadt liegt, pilgern die Zuschauenden immer wieder auf den Züriberg. Ein grosser Teil der Kosten wird mit Ticketing generiert, was ungewöhnlich ist. Und zum Erfolg verpflichtet. Denn wenn ein Stück ein Misserfolg wird, reisst das ein Loch in die bescheidenen Kassen. Etwas, dass den Theaterleiter beschäftigt. Darum hat er ein gutes Gespür für Stoffe entwickelt, die funktionieren. Das Publikum dankt es ihm mit Treue. Und mit Standing Ovations nach fast jeder Vorstellung. Zur Premiere Mitte September erwartet das Theater ausserdem Schweizer Prominenz. Selbstverständlich werden sich Stephan Eicher und Martin Suter gemeinsam anschauen, was Rohr mit seinem Ensemble da auf die Bühne bringt. Und auch Schriftsteller Franz Hohler lässt es sich, als Freund des Theaters, nicht nehmen, zu kommen. Kulturplatz war an den Proben und zur Premiere vor Ort und hat versucht die Magie des Theaters Rigiblick zu ergründen.

    Circus Monti – 40 Jahre Magie in der Manege

    Play Episode Listen Later Sep 11, 2024 31:45


    Der «Circus Monti» feiert. Gegründet 1985 im aargauischen Wohlen, tourt die Familie Muntwyler auch in der 40. Spielzeit wieder mit 120 Vorstellungen durch die Deutschschweiz. Was macht die Monti-Magie aus? Und warum zieht der Zirkus so viele Artistinnen und Artisten aus aller Welt an? Was tun, wenn eine Artistin drei Tage vor der Premiere mit einem Bänderriss ausfällt? Vor dieser Situation stand die Leitungscrew des «Circus Monti», als «Kulturplatz» bei den Proben filmte. «Es gibt immer eine Lösung», sagt dazu Johannes Muntwyler, der Patron. Und er behielt Recht. Wie die Lösung aussieht und was es für die verletzte Artistin bedeutet, das zeigt die Reportage. Der «Circus Monti» ist nicht mehr wegzudenken aus der Schweizer Zirkuslandschaft. Etabliert hinter dem grossen Bruder «Knie», behauptet er sich seit nunmehr 40 Jahren als Nummer zwei mit einem Mix aus Artistik, Akrobatik und Poesie. Gegründet 1985 im aargauischen Wohlen von Guido Muntwyler, dem Vater des heutigen Patrons, Johannes Muntwyler. Der Lehrer träumte nach ersten Erfahrungen als Clown von einem anderen Leben und einem eigenen Zirkus. Die Idee nahm Form an, mitgetragen von seiner Frau Hildegard und den Söhnen Johannes, Andreas und Niklaus. Seither zieht der Zirkus jedes Jahr durch die Deutschschweiz, auch 2024 sind es 120 Vorstellungen. Längst sind die drei Enkel in die Abläufe eingebunden: Mario und Tobias stehen auch in der Manege, Nicolas hinter den Kulissen, wo er den Werkstattbetrieb leitet. Die Besonderheit von «Monti» sind nebst Solo-Einlagen die Gruppennummern. Niemand ist hier, um nur seine eigene Show abzuliefern. Innerhalb von zwei Monaten wird ein zusammenhängendes Stück erschaffen, ausgearbeitet von einer dreiköpfigen Regie, die Musik der Stammband eigens von einem Komponisten kreiert. Jedes Jahr alles aufs Neue. «Kulturplatz» begleitet drei Menschen der Jubiläumsausgabe im «Monti» bis zur Premiere: die Vertikaltuchartistin Mandi Orozco, den Clown Davide Romeo und die Kostümiere Olivia Grandy. Was macht für sie die Monti-Magie aus, wie erleben sie die sechs Monate auf engstem Raum untergebracht in Wohnwagen und wie gross ist der Stress, wenn 45 Kostüme genäht werden müssen. Nino Gadient spricht mit Mandi Orozco über ihre Verletzung kurz vor der Premiere und wie sie als erfahrene Zirkusartistin mit einem solchen Schicksalsschlag umgeht. Und er fragt den jetzigen «Monti»-Patron, Johannes Muntwyler, was ihn mit 60 noch immer am Zirkusleben fasziniert.

    Instagram vs. Galerien – welcher Weg führt in den Kunst-Olymp?

    Play Episode Listen Later Sep 4, 2024 26:40


    Von bekannten bis unbekannten Künstlern – fast alle sind auf Instagram und Co aktiv. Kunstschaffende nutzen soziale Medien, um ihre Werke zu vermarkten. Sind Kunstgalerien überflüssig? Und sind traditionelle Vertriebswege wie Galerien und Messen noch notwendig, um mit Kunst erfolgreich zu sein? Johanna Dumet – Vom Instagram-Star zum Galerienliebling Die französische Künstlerin Johanna Dumet hat einen kometenhaften Aufstieg hinter sich: Noch vor zehn Jahren finanzierte sie ihre Farben und Pinsel mit Putzjobs. Dann stellte sie ihre Arbeiten auf Instagram und generierte dort rasch 44'000 Follower, die ihr die Bilder regelrecht aus den Händen rissen. Heute wird die Quereinsteigerin von gleich drei Galerien allein in Berlin vertreten und verkauft zu fünfstelligen Preisen. Elisa Klinkenberg – Vom Tennis-Star zur Kunstinfluencerin Waren es bisher die Galeristen, die bestimmten, welche Newcomer Karriere machen, nehmen heute immer mehr junge Kunstschaffende ihre Verkäufe und Vermarktung selbst in die Hand. Macht Social Media die Galerien überflüssig? «Warum soll ich 50 Prozent meiner Einkünfte an eine Galerie abtreten, obwohl ich die ganze Arbeit mache?», sagt Künstlerin und Ex-Tennisstar Elisa Klinkenberg. Sie hat mit ihrer Kunst und diversen Marken-Kooperationen ein erfolgreiches Unternehmen aufgebaut. Werden solche Geschäftsmodelle den Kunstmarkt übernehmen? iazzu – Eine App will Kunst und Kaufkraft verkuppeln Ein Start-up-Unternehmen aus Biel BE versucht sich auf dem Kunstmarkt zu etablieren. Mit einer Kunst-App, in der sich Kunstwerke von potenziellen Kundinnen und Kunden wie bei der Dating-App Tinder nach links oder rechts wischen lässt – je nach Geschmack. Ausserdem bietet Iazzu die Möglichkeit, Kunstwerke im eigenen Wohnraum zu visualisieren. Doch inwiefern verändern solche Plattformen den Kunstmarkt und welche Künstlerinnen und Künstler profitieren davon? Eva Presenhuber – Zu Besuch bei der Königsmacherin der Kunstbranche Eva Presenhuber ist die äusserst erfolgreiche Galeristin mit zwei Standorten in Zürich und einem in Wien. Ihren Ruf als Königsmacherin wird sie gerecht, in dem sie ihren Entdeckungen treu bleibt und so Newcomern die Türen zum Erfolg öffnet. Sie attestiert dem Geschäftsmodell «Galerie» noch eine lange Überlebensdauer. Während die sozialen Medien sich durch ausgesprochene Kurzlebigkeit auszeichnen, setzt Presenhuber auf Nachhaltigkeit.

    20 Jahre «Kulturplatz» – Eva feiert mit Beat Schlatter und Sina

    Play Episode Listen Later Aug 28, 2024 27:34


    «Kulturplatz» vermittelt seit 20 Jahren Kultur und hilft gesellschaftliche Debatten zu verstehen. Mit Beat Schlatter und Sina spricht Eva Wannenmacher über die Kraft des Fernsehens. Zeigt Highlights und wirft einen Blick nach vorn: Wie wird der «Kulturplatz» der Zukunft aussehen. Ein rasanter Blick zurück Am Anfang war das weisse Studio, aus dem der «Kulturplatz» moderiert wurde. Zwischendurch kam Late-Night-Pabst Harald Schmidt für eine Mutterschaftsvertretung. Irgendwann ging die Sendung raus, in die Museen und Kulturorte der Schweiz. Eva Wannenmacher moderierte da auch schon mal hoch zu Ross. In 20 Jahren hat sich der «Kulturplatz» stets als Vermittler zwischen Kunst und Kultur verstanden. Nationale Kulturhelden wie Beat Schlatter, Sina oder Mike Müller waren zu Gast. Aber auch internationale Stars wie Tilda Swinton, Julian Schnabel, Jeff Walls oder Marina Abramovic. Talente wie Sophie Hunger, Faber und Hazel Brugger fanden hier zum ersten Mal mediale Aufmerksamkeit. Immer wieder lenkte die Sendung den Blick auf gesellschaftliche Debatten. Zum Jubiläum trifft Eva Wannenmacher heute im Zürcher Museum für Gestaltung Beat Schlatter und Sina und feiert mit ihnen Kultur, «Kulturplatz» und elektronischen Medien. Bewegte Momente der Mediengeschichte bei SRF In dieser Woche feiert SRF das 100-jährige Bestehen der elektronischen Medien in der Deutschschweiz. Vor 73 Jahren flimmerte das erste TV-Programm durch die Schweizer Stuben. Und auch der erste «Eurovision Song Contest» fand im Schweizer Fernsehen und in der Schweiz statt. Das Schätzchen der Schweizer Fernsehunterhaltung wurde Heidi Abel. Und die Alltagsromantik der TV-Serien «Motel» und «Fascht e Familie» sorgten früh für Identitätsgefühl. In den 1980er-Jahren sorgten die ersten Walkmans für «Aha-Erlebnisse», soviel Musik aus einem so kleinen Gerät. Momente, die im Fernsehen festgehalten und zu ikonischen Momenten wurden. «Kulturplatz» wirft einen Blick auf die Höhepunkte und kuriosen Augenblicke, die das SRF-Archiv zu einem kulturellen Fundus gemacht haben. «Kulturplatz» der Zukunft Wenn «Kulturplatz»-Moderator Nino Gadient in 20 Jahren die Sendung moderiert, können die Zuschauenden mit ihm virtuell im Studio sitzen und auf «Stopp» drücken, wenn mal eben schnell das Popcorn aus geht. Utopie oder realistisches Szenario? Tatsache ist, seit der «Kulturplatz» 2004 Premiere feierte, ist technologisch viel geschehen. Und in 20 Jahren wird noch viel mehr passieren. Wie könnte also ein «Kulturplatz» der Zukunft aussehen? VR-Brillen versprechen die totale Immersion, dank der KI kann jeder Nutzer sein eigenes Programm quasi für ihn ganz persönlich generieren lassen. Doch sind solche Szenarien, nur weil sie technologisch möglich sind, auch realistisch? Ein Zukunfts-«Kulturplatz».

    Schweizer Hoffnung am «Eurovision Young Musicians»-Wettbewerb

    Play Episode Listen Later Aug 21, 2024 30:20


    Im norwegischen Bodø, der Kulturhauptstadt 2024, fand der renommierte Klassikwettbewerb «Eurovision Young Musicians» statt. Die Deutschschweiz schickte Valerian Alfaré mit seinem Euphonium ins Finale. Der 19-Jährige trat gegen zehn Solistinnen und Solisten aus ganz Europa an. Der «Eurovision Young Musicians» ist einer der bedeutendsten Musikwettbewerbe für aufstrebende Klassiktalente. Seit 1982 organisiert die European Broadcasting Union (EBU) die Show in wechselnden Ländern. In diesem Jahr fand der Wettbewerb im Stormen Konzerthaus der Kulturhauptstadt Bodø in Norwegen statt. Elf Länder schickten ihre Klassiktalente zwischen 12 und 21 Jahren ins Rennen. Valerian Alfaré aus Rheinfelden gewann die nationale Vorauswahl in Basel und vertrat die Deutschschweiz im Finale in Bodø mit seinem Euphonium, begleitet vom Norwegischen Rundfunkorchester. «Kulturplatz» hat Alfaré bei seinen Vorbereitungen in der Schweiz und in Norwegen bis zu seinem grossen Auftritt begleitet.

    Shah Rukh Khan: Bollywood-Fieber beim Locarno Film Festival

    Play Episode Listen Later Aug 14, 2024 28:44


    Bollywood ist mehr als Tanz, Drama und Gesang. Davon erzählt Shah Rukh Khan. Er ist der Superstar der indischen Filmindustrie und einer der prominenten Gäste des 77. Locarno Film Festivals, das erstmals mit der neuen Direktorin Maja Hoffmann an den Start geht. Die Schweiz ist mit Filmen im Internationalen Wettbewerb und auf der Piazza Grande prominent vertreten. Das und mehr im «Kulturplatz» vom Lago Maggiore mit Nina Mavis Brunner.

    Liebe ... es ist kompliziert!

    Play Episode Listen Later Jun 19, 2024 30:23


    Was ist Liebe? Eine grosse Frage, die alle beschäftigt. «Kulturplatz» trifft Menschen, die von dem Suchen nach Liebe, dem bewussten Bekenntnis zu, aber auch dem Verlust von Liebe erzählen. Eines wird dabei klar: Liebe wirft den Menschen auf sich selbst zurück. Und das ist nicht immer einfach. Nichts im Leben besitzt eine grössere Strahlkraft als Liebe. Die ganze Welt ist auf der Suche nach ihr. Der Mensch lässt nichts unversucht, sie zu finden. Doch hat er sie erst mal, behandelt er sie oft nachlässig. Die dänische Neurobiologin und Wissenschaftsjournalistin Lone Frank hat kürzlich ein Buch zu diesem «höchsten der Gefühle» veröffentlicht. Im Interview erzählt sie über den Verlust ihres Partners und die aufreibende Suche nach dem sagenumwobenen Ort, an dem die Liebe hinfällt. Und darüber, wie sich Menschen oft selbst ein Bein stellen beim Versuch, etwas Dauerhaftes zustande zu bringen. Ausserdem trifft «Kulturplatz» Ivan und Marianne Verny. Sie sind seit 37 Jahren verheiratet und wissen genau um die Fallstricke des langjährigen Beziehungsalltags. Denn sie sind nicht nur erfahrene Lebenspartner, sondern auch beide Psychiater und Psychotherapeuten. Weitere Themen in der Sendung: Der Dokumentarfilm «The Curse» erzählt die Geschichte von Maria Kaur Bedi und Satindar Singh Bedi. Beide lernen sich am Zurich Film Festival kennen und lieben. Obwohl damals schon klar ist, dass Satindar schwerer Alkoholiker ist. Ein Kampf gegen die Sucht und um die gemeinsame Liebe beginnt. Und über allen thront die Frage: Kann Liebe retten? Die Künstlerin Jeanne Spaeter hat ein Jahr lang Beziehung hinter sich mit einem Fremden. Es war ein Experiment. Ein Kunstprojekt, bei dem man nach einem Treffen einen Vertrag für 356 Tage Beziehung aufgesetzt hat. Eltern kennenlernen, Freunde, zusammenziehen, viermal im Monat Sex haben. Jetzt verarbeitet sie ihre Erfahrung in einem Bühnenstück und fragt sich, warum für so viele das Paar die erstrebenswerteste Lebensform aller darstellt. Wiederholung vom 15.02.2023

    Einsiedler Welttheater: Geschichten und Emotionen zum Jubiläum

    Play Episode Listen Later Jun 16, 2024 52:12


    1924 feierte «Das grosse Welttheater» auf dem Klosterplatz in Einsiedeln SZ Premiere. Nun kommt Lukas Bärfuss' Neufassung zur Uraufführung. 500 Laien zeigen vollen Einsatz. «Kulturplatz Extra» rollt die Geschichte auf und begleitet Menschen aus dem «Spielvolk» bis zum grossen Auftritt. 100 Jahre nach der Premiere von Calderóns «Das grosse Welttheater» auf dem Klosterplatz von Einsiedeln SZ wirft Lukas Bärfuss mit seiner zeitgenössischen Neufassung existenzielle Fragen auf. Wofür lohnt es sich zu leben? Wofür zu sterben? Welche Rolle spiele ich im Leben? Rund 500 Laien sind bei diesem Spiel – vor und hinter den Kulissen – mit dabei; vom Enkel bis zur Grossmutter. Ein Spiel, das Generationen verbindet und den Zusammenhalt im Dorf stärkt. Das Klosterdorf Einsiedeln SZ zeichnet eine barocke Theatertradition aus. Auf dem Klosterplatz wurde aber erstmals 1924 Theater gespielt, obwohl dieser einst sogar nach speziellen akustischen Gesichtspunkten gestaltet wurde. Die Wahl des Stückes fiel auf «Das grosse Welttheater» des spanischen Dramatikers Pedro Calderón de la Barca in der Übersetzung von Joseph von Eichendorff. Die Aufführung: weniger Kunstgenuss als vielmehr seelische Erhebung. Am Stückende gab es keinen Applaus; das Spielvolk stimmte zusammen mit dem Publikum «Grosser Gott, wir loben Dich» an. In den 1960er-Jahren sorgte das Mysterienspiel aber je länger je mehr für Unmut. Kritisiert wurde die nicht mehr zeitgemässe, gottgewollte hierarchische Ordnung. Eine rigorose Neuausrichtung wagte die Welttheater-Gesellschaft aber erst 2000 mit Autor Thomas Hürlimann und Regisseur Volker Hesse, auch wenn Calderóns Grundgedanken integraler Bestandteil blieben. Nun hat sich Lukas Bärfuss den Stoff vorgeknöpft. Das Kloster gab den Segen zu seinem Stück, das selbst vor Kindsmissbrauch in der Kirche nicht Halt macht. Über ein halbes Jahr lang wurde geprobt. Das «Spielvolk» war mit Feuereifer dabei. Freizeit und Ferien wurden dem Spiel geopfert. Gemeinsam haben Einsiedlerinnen und Einsiedler Grosses geschaffen. Gemeinsam wagen sie einen schonungslosen Blick auf das menschliche Leben. Von der Jugend bis zum Tod. Der Film rollt die 100-jährige Geschichte auf, gräbt im Archiv, birgt Anekdoten, erinnert sich mit Menschen, die seit Jahren zum «Spielvolk» gehören an Skurriles und Unvergessliches und begleitet Alte und Junge, vom Schicksal heimgesuchte und Lebenshungrige bis zum grossen Auftritt.

    Einsiedeln im Ausnahmezustand: Das Welttheater wird 100

    Play Episode Listen Later Jun 5, 2024 28:58


    1924 feierte «Das grosse Welttheater» auf dem Klosterplatz in Einsiedeln SZ Premiere. Lukas Bärfuss' Neufassung soll 2024 für Gänsehaut sorgen. 500 Laien zeigen vor und hinter den Kulissen vollen Einsatz. «Kulturplatz» gräbt im Archiv und begleitet Menschen aus dem «Spielvolk» zum grossen Auftritt. 100 Jahre nach der Premiere von Calderóns «Das grosse Welttheater» auf dem Klosterplatz von Einsiedeln SZ wirft Lukas Bärfuss mit seiner zeitgenössischen Neufassung existenzielle Fragen auf. Wofür lohnt es sich zu leben? Wofür zu sterben? Welche Rolle spiele ich im Leben? Rund 500 Laien sind bei diesem Spiel – vor und hinter den Kulissen – mit dabei; vom Enkel bis zur Grossmutter. Ein Spiel, das Generationen verbindet und den Zusammenhalt im Dorf stärkt. Über ein halbes Jahr lang wurde geprobt. Das «Spielvolk»: mit Feuereifer dabei. Freizeit und Ferien wurden dem Spiel geopfert. Gemeinsam haben Einsiedlerinnen und Einsiedler Grosses geschaffen. «Kulturplatz» rollt die 100-jährige Geschichte auf, gräbt im Archiv, birgt Anekdoten, erinnert sich mit Menschen, die seit Jahren zum «Spielvolk» gehören an Skurriles und Unvergessliches und begleitet Alte und Junge, vom Schicksal heimgesuchte und Lebenshungrige bis zum grossen Auftritt. Das Klosterdorf Einsiedeln zeichnet eine barocke Theatertradition aus. Auf dem Klosterplatz wurde aber erstmals 1924 Theater gespielt, obwohl dieser einst sogar nach speziellen akustischen Gesichtspunkten gestaltet wurde. Die Wahl des Stückes fiel auf «Das grosse Welttheater» des spanischen Dramatikers Pedro Calderón de la Barca in der Übersetzung von Joseph von Eichendorff. Die Aufführung: weniger Kunstgenuss als vielmehr seelische Erhebung. Am Stückende gab es keinen Applaus; das Spielvolk stimmte zusammen mit dem Publikum «Grosser Gott, wir loben Dich» an. In den 1960er-Jahren sorgte das Mysterienspiel aber je länger je mehr für Unmut. Kritisiert wurde die nicht mehr zeitgemässe, gottgewollte hierarchische Ordnung. Eine rigorose Neuausrichtung wagte die Welttheater-Gesellschaft aber erst 2000 mit Autor Thomas Hürlimann und Regisseur Volker Hesse, auch wenn Calderóns Grundgedanken integraler Bestandteil blieben. Nun hat sich Lukas Bärfuss den Stoff vorgeknöpft. Das Kloster gab den Segen zu seinem Stück, das selbst vor Kindsmissbrauch in der Kirche nicht Halt macht. Eva Wannenmacher fragt Lukas Bärfuss, wie viel Provokation einkalkuliert ist. Und sie trifft Abt Urban im Kloster mit einem gewissen Staunen, dass der Abt keine Einwände hatte gegenüber der frivolen und sehr expliziten Szene, die Kindsmissbrauch thematisiert. Im Wissen, dass auch im Kloster Einsiedeln Missbrauch immer wieder ein Thema war.

    Gut altern: Wie beeinflusst Kunst unsere Lebensqualität?

    Play Episode Listen Later May 15, 2024 28:40


    «Kulturplatz» stellt das Projekt «Artists in Residence» vor, wo Kunstschaffende in Alterszentren einziehen und mit Bewohnenden zusammen Kunst machen. Ältere Menschen werden so durch Kultur aktiviert und die Lebensqualität steigt. Im Gesundheitszentrum für das Alter Wildbach in Zürich ist der Künstler Nic Hess eingezogen. «Kulturplatz» zeigt, wie er zusammen mit den Bewohnenden Kunstwerke produziert und übers Leben philosophiert. Es wird klar, «gut altern» bedeutet, selbst entscheiden und teilhaben zu können. Die Kultur kann hier Unterstützerin sein oder auch eine Trostspenderin. «Altern» – Das neue Buch von Elke Heidenreich Die SRF-Literaturkritikerin schaut voller Freude und Wohlwollen auf ihr Leben zurück. Da ist viel passiert. Sie schrieb Fernsehgeschichte und viele Bestseller, und hat auch sonst im Leben nichts ausgelassen. Schwierige Lieben, berufliche Risiken, lange Nächte: Elke Heidenreich war immer mittendrin statt nur dabei. In «Altern» denkt sie nun über die grossen Fragen des Lebens nach, und zieht ihre liebste Verbündete zu Rate, die Literatur. Die Autorin blickt jetzt mit Humor und Gelassenheit auf sich selbst, als Frau über 80, die immer noch voller Energie und Lebenslust ist. Mehr Sichtbarkeit für alte Menschen an den Bieler Fototagen Die Genfer Fotografin Rebecca Bowring zeigt an den Bieler Fototagen ihre neue Serie «Verse la rive». Dafür hat sie den Alltag von sechs Seniorinnen dokumentiert, die alle in der gleichen Altersresidenz in Biel BE leben. Rebecca Bowring hat Fotografien voller Poesie produziert. Zudem verschafft sie älteren Personen mehr Sichtbarkeit in einer Gesellschaft, die an Jugendwahn krankt. Futuristische Anti-Aging-Ausstellung Milliardenschwere Tech-Giganten forschen und tüfteln an der Pille für das ewige Leben und viele Menschen möchten ihr Dasein auf dem Planeten möglichst verlängern. Die Schau «The End of Aging» erzählt von einer Welt, in der es das Sterben nicht mehr gibt. Der Regisseur und Kurator Michael Schindhelm hat in Basel eine dystopisch anmutende Ausstellung aufgebaut, in der führende Forscherinnen und sogar ein Nobelpreisträger darüber nachdenken, wie es um die Möglichkeiten steht, das Altern wirklich zu stoppen.

    Früher Völkerschau, heute Tieroase: Der Basler «Zolli» wird 150

    Play Episode Listen Later May 8, 2024 29:04


    Der Basler Zoo, liebevoll «Zolli» genannt, feiert in diesem Jahr sein 150-jähriges Bestehen und ist damit der bei weitem älteste Zoo der Schweiz. «Kulturplatz» schaut zurück auf eine bewegte Geschichte und fragt, wie heute ein Zoo gestaltet wird und was seine Funktionen sind. Blick in die Geschichte 21 sogenannte Völkerschauen hat der Zoo Basel von 1879 bis 1935 veranstaltet. Menschengruppen aus den afrikanischen Kolonien wurden in Kulissendörfern inszeniert und führten scheinbar landestypische Tänze und Spiele auf. Ein entwürdigendes Schauspiel, womit der lange defizitäre Basler Zoo seine Finanzen aufbesserte. Aber auch darüber hinaus war der Zoo mit den Kolonien verbunden, da von dort der Nachschub an exotischen Tieren kam. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Zoo Basel zum Pionier im Züchten von Tieren mit dem weltweit ersten Panzernashorn, das in einem Zoo zur Welt kam und dem Gorillababy Goma. Der Zoo Basel wird mehr und mehr auch zur wissenschaftlichen Institution, die sich für Bildung, Forschung und Artenschutz einsetzt. Zooarchitektur – Von Gittergehegen zu Wohlfühlräumen Galt im 19. Jahrhundert beim Bauen für Tiere noch das Credo des Sichtbarmachens und Zeigens, geht es heute mehr ums geschickte Verbergen. Die ersten Zoos stellten exotische Tiere wie in einem Warenhaus aus: In kleinen, nebeneinander gereihten Käfigen hinter Gittern. Mit der Eröffnung von Hagenbecks Tierpark 1907 veränderte sich das: Gitter wurden durch Gräben ersetzt, die abenteuerliche Wildnis mit gewaltigen Kunstfelsen imitiert. Mit der Architekturmoderne kamen auch ikonografische Bauten aus Glas und Beton hinzu. Die heutige Erlebnisarchitektur in Zoos arbeitet weltweit mit Immersionstechniken. Und auch in Basel reihen sich schon längst nicht mehr Gehege an Gehege; vielmehr werden Themenlandschaften kreiert. Der ganz normale Alltag der Zoobewohner In vielen Filmen sprechen, singen oder tanzen Tiere zu Klassikern der Musikgeschichte. Sie spielen die Hauptrolle – auch in Zoos, wie etwa im Animationsfilm «Madagascar». Doch wie sieht der Alltag der Zootiere in Basel aus? Hier beobachten emsige Erdmännchen den Himmel, der aufgedrehte Wildesel läuft sein Revier ab und Flamingos kommen aus dem Schnattern nicht mehr raus. Spezialgäste aus Land, Luft und Wasser bilden das illustre Ensemble. Zootierarzt und Zoodirektor im Gespräch Christian Wenker ist seit über 20 Jahren Tierarzt im Basler Zoo. Hier betreute er über 7000 Patienten. Ist auch mit schwierigen Situationen konfrontiert, wenn Tiere sterben. Was macht das mit ihm und wie sieht er seinen Job in der Rückblende? Was sind heute die wichtigen Funktionen eines Zoos und wohin will sich der Basler Zoo noch entwickeln? Braucht es unbedingt Expansion, mehr Platz und mehr Tiere? Zoodirektor Olivier Pagan nimmt Stellung.

    «Fremde überall»: Biennale in Venedig zwischen Kunst und Tourismus

    Play Episode Listen Later Apr 24, 2024 29:16


    Wenn prominente Kunstschaffende aus der ganzen Welt nach Venedig reisen, passt das Motto der diesjährigen Kunstbiennale «Fremde überall» perfekt. Denn die Stadt quillt aus allen Nähten: Künstlerinnen und Touristen überall. Wie Stadt und Kunst mit «Fremden» umgehen? Ein «Kulturplatz». Ein Fest des Andersseins Der diesjährige Kurator, der Brasilianer Adriano Pedrosa bezeichnet sich als ersten «offen queeren» Kurator der Biennale Venedig. Mit seinem Motto «Stranieri Ovunque», was so viel heisst wie Fremde überall, will er bewusst Kunstschaffende einladen, die selbst Immigranten, Emigranten, Exilkünstler, indigen oder auch queer sind. Ein Fest für Aussenstehende will er feiern und setzt damit ein Zeichen in Zeiten, in denen die Angst vor dem Fremden bestimmend ist. Alle kennen das Gefühl, sich fremd zu fühlen. In Familien. Im Freundeskreis. Am Arbeitsplatz oder in der Stadt in der man lebt. Kunst aus der ganzen Welt «Kulturplatz» will auf der diesjährigen Biennale herausfinden, wie die Kunstschaffenden das Motto umsetzen. Junge Kunstschaffende aus der ganzen Welt haben sich dazu etwas einfallen lassen. Auch die Kuratorin Koyo Kouoh, die im Aargau aufgewachsen ist und heute zwei wichtige Museen in Afrika leitet, kennt das Gefühl des Fremdseins nur zu gut. Sie gilt als Vermittlerin zwischen den Welten. Baume-Schneider, Hans Ulrich Obrist, Ann Demeester – prominente Gäste in Venedig Ann Demeester, Direktorin des Zürcher Kunsthauses, kann nach einem guten Jahr in der Schweiz, im Gespräch mit der Moderatorin Nina Brunner, erzählen, wann und wo sie sich fremd fühlt. Und in welchen Projekten sie das Motto der Biennale gut umgesetzt sieht. Und Nina Brunner trifft noch eine besonders herausragende Persönlichkeit aus der Kunstwelt, den internationalen Kurator Hans Ulrich Obrist. Der begnadete Kunstvermittler wollte schon als kleiner Junge weg aus St. Gallen, hinaus in die grosse weite Welt. In seiner kürzlich erschienenen Biografie, erzählt er, dass er sich schon immer mit Kunstschaffenden auf der ganzen Welt vertraut machen wollte. Und berichtet über sein aktuelles Projekt. Ebenfalls angereist ist Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider, die wir im Schweizer Pavillon treffen. Hier stellt in diesem Jahr der brasilianisch-schweizerische Künstler Guerreiro do Divino Amor sein Projekt vor. Ihm geht es darum auf die Überlegenheit und Macht westlicher Gesellschaften hinzuweisen. Den Schweizer Pavillon hat er in einen Tempel verwandelt. Venedig platzt aus allen Nähten Die Kunstbiennale hat aber auch eine Kehrseite: Denn die ohnehin überquellende Lagunenstadt wird in diesen Monaten noch voller. Fremde überall. Für die Venezianerinnen und Venezianer ist das mittlerweile ein echtes Ärgernis, weil sie sich nicht mehr wohlfühlen in ihrer Stadt. Aber Venedig lebt auch vom Tourismus. Wie kann man mit diesem Dilemma umgehen? Ab 25. April startet die Stadt ein Pilotprojekt. Ab dann müssen alle Tagestouristinnen und -touristen einen Eintritt von fünf Euro zahlen. Ob das eine Lösung ist? «Kulturplatz» spricht mit einer Architektin und einer jungen Schweizer Kuratorin darüber.

    Von Oliviero Toscani bis KI: Die Macht der Bilder

    Play Episode Listen Later Apr 17, 2024 30:25


    Künstlich generiert, heimlich gefilmt oder schockierend in Szene gesetzt – welche Bilder haben heute die grösste Wirkung? «Kulturplatz» über den legendären Fotografen Oliviero Toscani, über versteckte Kameras und die neueste KI der Firma OpenAI. In den 1990er-Jahren sorgte der Fotograf Oliviero Toscani mit Tabuthemen wie Aids, Rassismus und der Todesstrafe für viel Aufregung. Die Bilder als Werbung für die Modemarke Benetton verpackt, wurden immer wieder als eine Provokation wahrgenommen. Heute schaut der inzwischen 82-Jährige auf eine bewegte Vergangenheit zurück und weiss: Für ihn ist die Fotografie ein Akt der Aufklärung. Die Macht der Bilder ist inzwischen zur Ohnmacht geworden. Mit «Deep Fakes» und der Künstlichen Intelligenz haben Bilder ihre Aussagekraft verloren. Die neueste KI heisst «Sora», stammt wie «ChatGPT» von der Firma OpenAI und lässt alles bisher Gesehene hinter sich. Auf Knopfdruck entstehen einminütige Videos, ohne auch nur ein einziges Bild zu filmen. Was heisst «Sora» für die Zukunft der Bilder? Bilder waren als Beweismittel schon immer nur bedingt vertrauenswürdig. Und doch brauchen wir Beweise, etwa im Journalismus, um Dinge aufzuklären. Die versteckte Kamera beispielsweise steht nicht nur für lustige Streiche, sondern vor allem auch für Aufklärung. Welche Rolle diese heimlich gemachten Bilder spielen, darüber hat RTS-Kollege und Produzent Jean-Philippe Ceppi ein Buch geschrieben.

    Musikalische Zeitkapsel – mit Musik in die Zukunft reisen?

    Play Episode Listen Later Apr 10, 2024 28:47


    Ein aussergewöhnliches Musikprojekt kreiert eine Zeitkapsel, die erst in 100 Jahren geöffnet werden darf. Darin: 40 Kompositionen von Schweizer Musikschaffenden. Mit singenden Hunden, Morsezeichen oder Gletschermusik. Doch wie schreibt man Musik für die Zukunft? Für wen? Und in welchem Format? In 100 Jahren sollen in der Schweiz Töne aus der fernen Vergangenheit erklingen. Eine Zeitkapsel, die bis dahin in der Nationalen Phonothek in Lugano lagert, soll dann geöffnet werden. Das ist die Idee hinter dem Projekt «Zukunftsmusik – utopie sonore – échos du futur». 40 Kompositionen von Schweizer Musikschaffenden werden in der Zeitkapsel aufbewahrt. Ein einzigartiges Projekt, das vom Musikethnologen Johannes Rühl initiiert wurde. Alle musikalischen Genres sind in «Zukunftsmusik» vertreten – von Jazz über Volkslied bis hin zu neuer Popmusik. «Kulturplatz» hat die Entstehung dieser Zeitkapsel in den letzten Wochen begleitet.

    Das Auto: Liebhaberobjekt und Aufreger

    Play Episode Listen Later Apr 3, 2024 25:37


    Unsere Beziehung zum Auto, sie ist kompliziert: Über Jahrzehnte gab es keine Grenzen für persönliche Freiheit und maximale Mobilität auf den Strassen. Doch in Zeiten des Klimawandels muss alles neu gedacht werden, das Auto soll zunehmend aus den überlasteten Städten verdrängt werden. Städte ohne Autos Lange stand die eigene Karosse für Freiheit und Mobilität. Autos wurden immer grösser und massiger. Doch in Zeiten von Klimakrise und überhitzen Städten hat es das Auto nicht leicht. Und mit Tempo 30 in den Zentren kommt es bald zum Stillstand. Denn die Städte sollen schon bald den Velos und den Fussgängern gehören. Und Autos – wenn überhaupt – nur noch elektrisch fahren. Dass diese Entwicklung nicht allen gefällt, macht die Autodiskussion zum Aufreger schlechthin. Wie das Automobil die Architektur prägte. Vorbei die Zeiten, als so gebaut wurde, dass es dem Autoverkehr dient. Der Architekturhistoriker Erik Wegerhoff hat zum Verhältnis Architektur und Automobil ein Buch geschrieben. Es ist eine Hommage an die Mobilität und ihren Einfluss auf die Immobilie. Und es ist auch ein Art Abgesang an das Gefährt, das die Stadt und die Architektur im 20. Jahrhundert massgeblich geprägt hat, heute aber immer mehr aus den Städten gedrängt wird. Frage an den Designer: Warum werden Autos immer massiger? Der Schweiz-Argentinier Alfredo Häberli fährt gerne stilvolle Fahrzeuge aus früheren Jahrzehnten, hat sich aber in erster Linie als Designer von Möbeln oder Geschirr einen Namen geschaffen. In seiner Kindheit war er oft an einer Autorennstrecke, von daher rührt seine tiefe Liebe zum Automobil. Diese lebt er auch dann und wann als Gestalter aus. Ein Gespräch über das Schöne am Auto und die fragwürdige Tendenz zu immer grösser und massiger.

    Kunst hinter Gittern – Wie geht Kultur im Knast?

    Play Episode Listen Later Mar 27, 2024 32:01


    Macht Kunst uns zu besseren Menschen? In Schweizer Gefängnissen ist sie jedenfalls ein Mittel zur Resozialisierung der Gefangenen. «Kulturplatz» geht der Frage nach, welche Bedeutung Theater, Literatur und Malerei für eingesperrte Menschen haben kann. Gefängnistheater «AUSBRUCH» in der JVA Lenzburg In der Justizvollzugsanstalt Lenzburg (JVA) stehen Menschen auf der Bühne, die zum Teil eine lebenslange Haftstrafe absitzen. Das Theaterkollektiv «AUSBRUCH» hat Anfang Monat seine neuste Produktion mit fünf Gefangenen aufgeführt. «Kulturplatz» hat exklusiv Zugang bekommen zu einer Vorstellung. So viel vorweg: Gefängnistheater bringt unsere Vorstellung von Gefängnisinsassen ins Wanken. Zekamerone – 100 Geschichten vom Gefängnisalltag Schreiben hinter Gittern kann ein Weg sein, mit Freiheitsentzug umzugehen. Das beweisen die Kurzgeschichten des belarussischen Anwalts Maxim Znak. Als im Jahr 2020 die Proteste in Belarus gegen Machthaber Lukaschenko losgehen, wird Maksim Znak verhaftet und zu zehn Jahren Haft verurteilt. Während seiner Untersuchungshaft schreibt er 100 eindrückliche Kurzgeschichten über seine ausweglose Situation. Er reiht sich damit ein in die Jahrhunderte alte Geschichte der Gefangenenliteratur – von Solschenizyn bis Nelson Mandela. Aleks Weber – Malen gegen die Enge der Zelle Der Winterthurer Maler Aleks Weber ist in den 1980er Jahren im Begriff, sich als Künstler einen Namen zu machen. Während den Jugendunruhen jener Zeit landet er im Gefängnis und malt hinter Gittern weiter – über 400 Bilder entstehen in seiner kleinen Gefängniszelle. Eine Auswahl davon war letzten Herbst in einer grossen Ausstellung in Winterthur zu sehen. «Kulturplatz» holt die eindrücklichen Werke von Aleks Weber noch einmal ans Licht.

    Unser Abfall: Problem und Ressource zugleich

    Play Episode Listen Later Mar 20, 2024 28:06


    Die Abfälle der Konsumgesellschaft erzählen, wer wir wirklich sind. «Kulturplatz» zeigt, was der Kehricht über uns verrät, und wie aus Abfallstoffen, wie dem Staub des 3D-Druckers, aus dem Blut von geschlachteten Tieren, oder aus alten Stahlträgern neue Dinge, und gar Kunst entstehen können. «Kulturplatz» besucht den Künstler Lukas Hofkunst in seinem temporären Atelier in der alten Chemiefabrik in Uetikon am See ZH. Dort verwandelt er Bauabfälle und nicht mehr gebrauchte Stahlträger zu einer riesigen, begehbaren Skulptur. Lukas Hofkunst zeigt, wie aus ungenutzten Baustoffen wahrlich grosse Kunst werden kann. Der Abfall und wir Jede Person in der Schweiz produziert pro Tag 1.9 Kilogramm Abfall. Der Historiker Roman Köster beschreibt in seinem neuen Buch «Müll – Eine schmutzige Geschichte der Menschheit», was das, was weggeworfen wird, über die Gesellschaft erzählt. Es ist die Historie einer konsumwütigen Welt, deren Effizienz für immer grössere Müllberge sorgt. Was tun? Weniger kaufen, weniger wegwerfen und lernen, wie die täglichen Tonnen Abfall stärker als Ressource genutzt werden können. Der Abfall als Ressource Recycling könnte weit über das Wiederverwenden von Glas, Papier oder Metall hinausgehen. Im Gewerbemuseum Winterthur sind aktuell Objekte zu sehen, die aus dem hergestellt sind, was wir wegwerfen, oder was in der industriellen Produktion abfällt und nicht mehr gebraucht wird. Der Designer Fabio Hendry verwandelt den Staub des 3D-Druckers in kunstvolle Wohnobjekte. Die Designerin Leonor Kotoun trocknet und presst das Blut von geschlachteten Schweinen und stellt, zusammen mit der Künstlerin Vanessa Billy, Objekte aller Art her. Die Schau in Winterthur ZH macht klar, wir brauchen neue Ideen und vor allem eine neue Haltung, unserem Abfall gegenüber. Weg mit der Wegwerf-Architektur Das fordert Vittorio Magnago Lampugnani, der ehemalige ETH-Professor für Geschichte des Städtebaus. In seinem neuen Buch prangert er die Wegwerfmentalität im Bauen an, die fatale Übertragung des Konsumismus auf die Architektur. Er sagt, Häuser würden heute mit einem vorprogrammierten Wegwerfdatum erstellt. Architekt Lampugnani plädiert für einen traditionellen, nachhaltigen Städtebau, der mit Verstand und politischer Verantwortung vollzogen wird.

    Sharon Stone bis Ferdinand Hodler: Karrieren der Malerstars

    Play Episode Listen Later Mar 13, 2024 27:41


    Was haben Sharon Stone und Ferdinand Hodler gemeinsam? Eine Passion für die Malerei. «Kulturplatz» besucht die Hollywood-Ikone in ihrem Atelier und nimmt mit der Gegenwartskunst den Mythos des Nationalmalers ins Visier. Nach der Leinwand ist vor der Künstlerkarriere. Silvester Stallone, Jonny Depp, David Lynch – sie alle haben nach ihren grossen Filmkarrieren zum Pinsel gegriffen, die neueste Zugabe ist die ehemalige «Femme Fatale» der 90er-Jahre Sharon Stone, bekannt aus ihrem Blockbuster «Basic Instinct». Nach einem Hirnschlag Anfang der 2000er-Jahre kam sie nur langsam wieder ins Leben zurück. Jetzt malt sie seit einigen Jahren und hat damit Erfolg. In der Ausstellung «Apropos Hodler» im Kunsthaus Zürich thematisieren zeitgenössische Künstler den Mythos Hodler. Denn wer kennt ihn nicht, den Nationalmaler, der vom Tell bis zum Holzfäller die grossen Ikonen der Schweizer Malerei geschaffen hat und gleichzeitig als Provokateur die grössten Skandale in der Kunst verursachte. Der Malerfürst ist bis heute Garant für hohe Besucherzahlen, jetzt will die Gegenwartskunst davon profitieren. Zu Lebzeiten galt er als eine etwas verrückte Randfigur, erst nach seinem Tod wurde Vincent van Gogh weltberühmt. Und das hat er vor allem einer Frau zu verdanken: Johanna van Gogh-Bonger. Sie war die Frau von van Goghs Bruder Theo. Nachdem sich nämlich Vincent mit der Pistole eine Kugel in den Bauch schoss und sein Kunsthändlerbruder kurz drauf an Syphilis starb, blieb sie als Witwe allein zurück mit Hunderten van Gogh-Gemälden. Wie hat es die Witwe geschafft, Vincent zum berühmtesten Künstlernamen des letzten Jahrhunderts zu machen?

    Kultur auf dem Land: Tradition trifft Experimentierfreude

    Play Episode Listen Later Mar 6, 2024 28:15


    Der kleine Ort Lichtensteig SG im Toggenburg kämpft seit langem mit einem gewaltigen Strukturwandel. Mit Erfolg. Eine grosse Rolle spielt dabei das 2019 gegründete «Rathaus für Kultur». Nicht zur Freude aller. «Kulturplatz» mit der Frage, was Kultur im ländlichen Raum bewirken kann. Lichtensteig SG – Quo vadis? In dem kleinen Städtli Lichtensteig SG lassen sich immer mehr junge Kulturschaffende nieder. Leerstehende Gebäude werden zu Ateliers und Gemeinschaftswohnraum umgewandelt. Der Wakkerpreis 2023 hat dem traditionsreichen Ort im Toggenburg viel Aufmerksamkeit verschafft. Doch wie geht es weiter? Kann allein die Kultur als Standortfaktor herhalten? Kunstschaffende und Politiker sind zuversichtlich. Doch in den Aufschwung mischt sich auch Skepsis. Die Frage, was Kultur kann und sein soll, stellt sich hier zwischen ländlicher Tradition und urbaner Experimentierfreude. Klangwelt Toggenburg Wie schafft man es, 23,3 Millionen aufzutreiben für ein klingendes Kultur-Zentrum weitab von allen Ballungszentren und Autobahnanschlüssen? Antworten darauf gibt die abenteuerliche Geschichte der Klangwelt Toggenburg. Sie zeigt, wie Kultur auf dem Land entstehen und auch bestehen kann. Beethoven im Engadin «Mit Beethoven ein Stadion füllen»: Das ist das Vorhaben des Exilbündner Dirigenten Urs Leonhardt Steiner. Nicht in einem etablierten urbanen Kulturzentrum, sondern weitab davon, in der Unterengadiner Gemeinde Scuol GR. Wo es weit und breit kein Berufsorchester gibt und auch keinen geeigneten Konzertsaal. Dafür aber eine kleine Truppe Kulturbegeisterter, die je nach Sichtweise waghalsig, mutig oder grössenwahnsinnig ist – und derzeit daran arbeitet, bodenständige Hochkultur in eine Eishockeyhalle zu bringen und ein einst nobles und zuletzt jahrelang geschlossenes Kurhotel wiederzubeleben. Ein Blick auf zwei Kulturinitiativen im Unterengadin: hemdsärmelig, ambitioniert und risikofreudig.

    Von Roman bis Film: Wie weit kann Fiktion gehen?

    Play Episode Listen Later Feb 28, 2024 28:52


    Bestsellerautor Daniel Kehlmann stellt den Regisseur G.W. Pabst in den Dunstkreis der Nazis, was dessen Nachfahren erzürnt. Während dem Schauspielerin Sandra Hüller im neuen Holocaust-Film «Zone Of Interest» eine deutsche Idylle lebt, jenseits der Mauer des Horrors von Auschwitz. Fiktion unbegrenzt? Daniel Kehlmann schreibt Bestseller. Seine Methode ist immer dieselbe: Der Protagonist seiner Geschichte ist ein Mensch, der tatsächlich in der Vergangenheit lebte, der meist vielen Menschen bekannt ist. «Lichtspiel», das bereits im Herbst erschienene neueste Werk wirft weiterhin Wellen. Fiktion steht für Kehlmann über der Wahrheit, so dichtet er dem grossen Regisseur des deutschen Stummfilms, G.W. Pabst und dessen Sohn, Nazi-Sympathien an, was die Nachfahren in Österreich und der Schweiz erzürnt. Sie wehren sich dagegen, dass ihre Familiengeschichte «überschrieben» wird, und verlangen vom Verlag eine Erwähnung im Buch, dass es sich bei «Lichtspiel» in weiten Teilen um Fiktion handle. Wie kann, beziehungsweise darf man den Holocaust erzählen? Ist das Unfassbare darstellbar? Diese Fragen beschäftigen nicht zuletzt seit Spielbergs Drama «Schindlers Liste». Nun erhält die Holocaust-Darstellung im Film eine neue Dimension: «Zone Of Interest» heisst das zugleich faszinierende und verstörende Werk von Jonathan Glazer, das diese Woche in die Kinos kommt. Die Banalität des Schreckens, hier dargestellt durch den idyllischen Familienalltag der Familie des Lagerleiters Rudolph Höss, während der Horror und die Gräueltaten des nur durch eine Mauer getrennten Konzentrationslagers Auschwitz fast ausschliesslich auf der Tonspur zu hören sind. Nur sehr selten deuten nächtliche Aufnahmen von rauchenden Schornsteinen oder Infrarotaufnahmen einer Wiederstandkämpferin auch visuell auf den Völkermord hin. In der Hauptrolle glänzt einmal mehr Oscar-Anwärterin Sandra Hüller. Der Schweizer Dokumentarfilm «Die Anhörung» der Regisseurin Lisa Gerig stellt Befragungen im Asylwesen, die Essenz jedes Asylverfahrens, nach. Mit Menschen, die genau darüber Bescheid wissen, weil sie dabei waren. Entweder auf der Seite, die befragt, oder auf jener, die antwortet. Der Film zeigt hautnah, wie solche Anhörungen ablaufen – und was es für die Asylsuchenden heisst, wenn anhand von ihren Erzählungen über ihr Leben entschieden wird. Wer hat die besten Chancen auf Asyl? Sind es die, die ihre Lebensgeschichten am eindrücklichsten erzählen können? Der Film gewann kürzlich den Hauptpreis an den Solothurner Filmtagen.

    Faszination Wildtier

    Play Episode Listen Later Feb 21, 2024 28:20


    Im Solothurner Jura soll der Wisent wiederangesiedelt werden. Das Urrind Europas hat hierzulande viele Freunde – und lässt bei anderen die Emotionen hochgehen. «Kulturplatz» widmet sich der Faszination Wildtier und geht unserem ambivalenten Verhältnis gegenüber Wolf, Bär und Co. auf den Grund. Unterwegs mit dem Wisent-Ranger Benjamin Brunner ist Biobauer und seit einem halben Jahr auch Wisent-Ranger. Seit der Freilassung der Urrinder auf seinem Landstück im Solothurner Jura macht er regelmässig Führungen mit interessierten Besucherinnen und Besuchern. Er beobachtet, ob sich die Tiere gut in das Ökosystem integrieren und ob die Idee des Vereins Wisent Thal, die Tiere in zehn Jahren ganz der freien Wildbahn zu überlassen, realistisch ist. Einige Bäuerinnen und Bauern in der Umgebung stehen dem kritisch gegenüber und gingen sogar bis vor Bundesgericht, das ihre Klage abgelehnt hat. Der Wisent: ein sanftes Urrind, das polarisiert. Wie der Wildbiologe Darius Weber auf den Wisent kam Seine erste Begegnung mit einem freilebenden Wisent hat Darius Weber Anfang der 1990er-Jahre in Polen. Der Wildbiologe ist im Wald von Bialowieza nahe der weissrussischen Grenze unterwegs, um Wölfe und Marderhunde zu beobachten und dokumentieren. Plötzlich sieht er in 70 Metern Entfernung einen Wisent-Bullen, der ihm zunächst gehörige Angst einjagt. Von diesem Tag an beginnt Weber, in Bialowieza nach Wisenten Ausschau zu halten. In ihm reift ein Gedanke: Frei lebende Wisente sollte es überall geben – auch in der Schweiz, wo sie früher ebenfalls heimisch waren. Eine Kulturgeschichte der Wildtiere in der Schweiz Der Mensch und die Wildtiere – Beziehungsstatus: seit je her kompliziert. Einerseits ist der Mensch fasziniert von ihrer Unzähmbarkeit, ihrer wilden Art. Andererseits hat er genau aus dem Grund Angst vor ihnen. Das ambivalente Verhältnis zum Wildtier findet seit Jahrhunderten Ausdruck in Liedern, Filmen, Kunst und sogar in der Religion. Das konnte aber nicht verhindern, dass zahlreiche Wildtiere auch in der Schweiz bis vor einigen Jahrzehnten beinahe ausgerottet waren. Doch seit einiger Zeit entsteht ein neues Bewusstsein für den Wert von Wildtieren für Mensch und Umwelt. Wiederholung vom 19.04.2023

    Leselust oder Lesefrust: geht die Freude am Lesen verloren?

    Play Episode Listen Later Feb 14, 2024 28:50


    Die Pisa-Studie hat gezeigt, die Lesekompetenz bei den Jungen schrumpft. Schuld ist auch das Smartphone. Andererseits boomen Lesungen und Literaturfestivals. Denn viele finden das Glück in Büchern und Geschichten. Doch wie vermittelt man das der Gen Z? Ein «Kulturplatz». Die Leseschwäche der Jungen hat auch mit dem Smartphone zu tun Pisa hat es wieder einmal gezeigt. Kurze Texte lesen und verstehen, das ist für 25 Prozent der jungen Menschen in der Schweiz heute schon unmöglich. Doch was steckt dahinter? Wie tief sitzt der Lesefrust? Hat das Smartphone das Buch längst ersetzt? Wie kann man Kinder und Jugendliche wieder für das begeistern, was für Generationen sinnstiftend war? Elke Heidenreich, selbst Autorin und Literaturkritikerin hat dazu eine klare Haltung. Und die Schriftstellerin Katja Alves findet, man müsse bereits bei den Kleinen ansetzen und geht mit ihren Geschichten seit langem in Primarschulen. Der Funke zwischen Jung und Alt zündet beim gemeinsamen Lesen Das Lesen beglückt, wissen alle, die es regelmässig tun und ohne ein gutes Buch auf dem Nachtisch nicht leben können. Noch schöner ist es, das Gelesene zu teilen. Das tun Lesezirkel schon seit Generationen. In Binningen BL gibt es aber eine besondere Gruppe. Hier lesen Ältere gemeinsam mit Teenagern. Lesestoff: ausschliesslich Jugendliteratur. «Kulturplatz» wollte wissen, was das gemeinsame Lesen mit ihnen macht, und durfte an einer Leserunde teilnehmen. Lesung macht glücklich Sich zuhause auf dem Sofa einigeln und in einem Buch versinken, das ist richtig schön. Aber sind Sie schon einmal richtig beseelt aus einer Lesung herausgekommen? Wir haben uns gefragt, wieso Lesungen auf so grossen Anklang stossen – und uns auf eine Spurensuche gewagt, vom kleinen Kreis ums Lagerfeuer bis in die ganz grossen Hallen. Schriftsteller, trotz Lese- und Schreibschwäche Ihm war das Leseglück kaum in die Wiege gelegt: Der Bieler Autor Sebastian Steffen wuchs mit einer schweren Legasthenie auf. Trotzdem liebte er Geschichten und kämpfte sich später, trotz grosser Leseschwäche durch seine Bücher. Und er schrieb eigene Texte. Songtexte mit denen er sich am Literaturinstitut in Biel BE bewarb, genommen wurde und abschloss. Jetzt ist sein drittes Buch auf Mundart («I wett, i chönnt Französisch») erschienen und er verrät Nina Mavis Brunner beim Besuch in Biel BE, wie er damit umgeht, wenn ihn das Lesen manchmal in die Verzweiflung stürzt.

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