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Vieles verselbständigt sich zum Schlechten aufgrund des Broken-Windows-Effektes. Am Ende verliert man nicht nur den Überblick, sondern auch die Muße und Kontrolle. Aber es beginnt immer mit der ersten Scheibe. Das kannst du dir zunutze machen, wenn du dir des Effektes bewusst bist
In diesem #CryptoFriday stellt sich Michael der Frage, ob Bitcoin inzwischen zu groß ist, um ihn noch länger ignorieren zu können. Um diese Frage zu beantworten, wirft er zunächst einen Blick auf den Wertgehalt von Bitcoin. Danach führt er den Tinkerbell-Effekt ein und wendet ihn im Kontext Bitcoin an. Abschließend gibt Michael seine Antwort auf die Frage, ob Bitcoin inzwischen zu groß ist, um ihn zu ignorieren. Ob Bitcoin als robuster Wertspeicher dient, steht noch aus, denn der Bitcoin ist nicht mit realen Werten hinterlegt. Er bezieht seinen Wert eher aus der Vereinbarung seiner Nutzer, ihm einen bestimmten Wert zuzuweisen. Dieser Wert kann frei und auch stark schwanken. Der Bitcoin hat solche Situationen schon mehrfach in seiner rund zwölfjährigen Geschichte erlebt. Genau hier kommt der Tinkerbell-Effekt ins Spiel. Unter dem Tinkerbell-Effekt verstehen Ökonomen Situationen, bei denen ein Ereignis nur deshalb eintritt, weil alle daran glauben, dass es eintreten wird. Nach der Theorie ruft dieser Glaube ein Verhalten hervor, dass das Eintreten des Effektes immer wahrscheinlich macht. Dazu müssen nur genügend Menschen eine gemeinsame Annahme für wahr halten – je mehr, desto besser. Ihr würdet gerne mehr über den Tinkerbell-Effekt im Kontext Bitcoin erfahren? Dann hört in unsere neue CryptoFriday-Episode rein. Viel Spaß beim Hören!
In der heutigen Podcastfolge wird es um das Thema der Supraleitung gehen. Dies wurde schon in einer früheren Episode behandelt als eine Frage hierzu reinkam. Damals machte ich jedoch eine Aussage bzw. Vermutung, die durch neue Erkenntnisse in diesem Jahr bereits widerlegt wurde. Dies möchte ich nun richtigstellen. Außerdem gehen wir detaillierter auf die Einzelheiten dieses so interessanten Effektes ein und schauen uns die zur Beschreibung dieses Effekts verwendete Theorie an. Solche Supraleiter in denen der Strom ohne Widerstand fließt treten in der Regel nur bei sehr geringen Temperaturen auf. Es wurde aber entdeckt, dass es auch bei höheren Temperaturen möglich ist das Materialien supraleitend werden. Wir betrachten diesen Effekt und gehen auf den derzeitigen Stand der Forschung ein. Außerdem lässt sich das Thema der Supraleitung sowie deren Geschichte auch wunderbar im Geistlichen deuten. Literatur: Annette Bussmann-Holder, Hugo Keller, High-temperature superconductors: underlying physics and applications, arXiv:1911.02303, 06.11.2019. Room-temperature superconductor? Rochester lab sets new record toward long-sought goal, 14.10.2020, https://www.rochester.edu/newscenter/rochester-sets-new-record-for-room-temperature-superconductor-455722/ Snider, E., Dasenbrock-Gammon, N., McBride, R. et al., Room-temperature superconductivity in a carbonaceous sulfur hydride. Nature 586, 373–377 (2020). https://doi.org/10.1038/s41586-020-2801-z
Vertriebspsychologie - was funktioniert und was nicht? Wenn Spiegelneuronen beim Netzwerken wirken hat das mit unseren Gefühlen zu tun. Es ist bei uns in unserer Kultur üblich auf Veranstaltungen mit dem Partner oder der Partnerin oder eben mit Freunden aufzutauchen. Und das vor allem, dann wenn uns die Gäste unbekannt sind. Es ist uns unangenehm auf so ein Netzwerktreffen alleine zu gehen. Klar alleine spazieren gehen oder auch mal zu shoppen, das machen schon einige. Nur würden Sie sich in Ihrer Mittagspause alleine in der Kantine an einen Tisch setzen? Den meisten Menschen ist dieses Alleinsein unangenehm und das hat mit unserer Psychologie der Spiegelneuronen und des Reziprozitätsprinzip zu tun. Und das genauso in der Vertriebspsychologie im Vertrieb Überlegen Sie doch einmal, wann und wo Sie Ihre besten Freunde kennengelernt haben? Wahrscheinlich war dies, als Sie am ersten Tag alleine in die neue Schule gekommen sind, oder ins Studium in eine Fremde Stadt. Warum ist das so? Spiegelneuronen sorgen unbewusst für mehr Sympathie. In dem Moment, in dem Sie alleine stehen zeigen Sie Mut auch alleine zu sein. Dadurch fallen Sie mehr auf und Ihr Gegenüber hat wesentlich weniger Angst vor Zurückweisung. Schließlich möchte doch niemand sich gerne eine direkte Abfuhr abholen. Alleine Netzwerken ist effektiver – Spiegelneuronen wirken Sie werden sehen, wenn Sie alleine auf eine Veranstaltung gehen, kommen Sie schneller mit Menschen ins Gespräch, mit welchen Sie normalerweise niemals gesprochen hätten. Den Mut und das Selbstvertrauen, das Sie dadurch zeigen, bewirkt Interesse bei den anderen Menschen. Natürlich sollten Sie auch nicht abweisend schauen oder stumpf in Ihr Handy blicken. Suchen Sie eher den Augenkontakt und lächeln Sie etwas und imitieren Sie Menschen, mit denen Sie in Kontakt kommen möchten. Das funktioniert im Vertrieb. Durch diese Methode werden Sie wesentlich mehr Kontakt knüpfen, und damit auch länger im Gedächtnis bleiben, wenn Sie nach dem Treffen wieder anrufen. Und diese Kontakte sind nicht nur wichtig für Ihren Job, sondern auch für Ihre Karriere. Wer ein gutes Netzwerk hat, bekommt die besseren Jobangeboten und wird schneller befördert. Es kann also nicht schaden, sich hin und wieder in der Mittagspause alleine in die Kantine zu setzen oder zu einem Netzwerktreffen ohne Begleitung zu gehen. Alleine sein bedeutet nicht einsam zu sein Wir haben schon als Kind gelernt, dass wir nicht alleine sein möchten. Um glücklich, beliebt und vor Ausgrenzung geschützt zu sein meiden wir das Alleinsein. Das hat mit unseren Urinstinkten zu tun, als wir noch am Lagerfeuer saßen. Da war Alleinsein lebensgefährlich und nur die Gruppe gab Schutz. Es liegt in unseren Genen und diese Angst vor Einsamkeit ist in unserer Gesellschaft tief verankert. Ein Baby lernt durch Nachahmen und erst dadurch wird es überlebensfähig. Die Ursache dafür sind die Spiegelneuronen, die ein Kind automatisch zum Nachahmen animiert, um zu lernen. Spiegelneuronen sorgen für Sympathie über das Resonanzprinzp Sympathisch und beliebt zu sein ist kein Zufall. Unsere Spiegelneuronen sorgen dafür, das wir unser Gegenüber automatisch imitieren. Und das um so mehr, je sympathischer uns diese Person ist. Beobachten Sie einmal Menschen in einem Meeting. Wenn einer die Beine übereinanderschlägt, folgen diesem einige andere der Menschen im Raum. Gerade wenn die Beziehungsebene und Sympathie hoch ist. Dies führt dazu, dass sich die Person, die die Handlung initiiert hat verstanden fühlt von den anderen. Das alles läuft unbewusst ab und nicht rational. Gleichzeitig erhöht sich dadurch die Sympathie und die Menschen öffnen sich und geben mehr Informationen preis. Das Resonanzprinzip erfolgt unbewusst. Nun, da Sie diese psychologischen Hintergründe des Effektes kennen, können Sie diese natürlich auch gezielt einsetzen. Gerade im Verkauf hilft Sympathie ungemein. Im NLP nennt man das Prinzip Pacing – Leading, um mehr Sympathie vom Kunden zu bekommen. Wie funktioniert das Resonanzprinzip im Vertrieb? 1. Für das Resonanzprinzip ahmen Sie die Körpersprache Ihres Kunden nach, indem Sie die gleiche Haltung einnehmen, eine ähnliche Gestik zeigen und auch ähnliche Worte und Stimmlage nutzen. Machen Sie das unauffällig und Ihr Kunde wird sich bestätigt fühlen und sich leichter öffnen – Sympathie empfinden. 2. Paraphrasieren, bzw. wiederholen, Sie das Gesagte Ihres Kunden. Auch das ist eine Form der Imitation, durch welche Sie Ihrem Kunden zeigen, dass Sie ihm zuhören und interessiert sind. Und Interesse weckt sehr schnell Sympathie, da wir Menschen uns nach tiefgehenden sozialen Beziehungen, die über das oberflächliche „Wie geht es?“ hinausgehen, sehnen. Probieren Sie es für Ihren Vertrieb aus und teilen Sie mit uns Ihre Erfahrungen beim Einsatz der Spiegelneuronen über das Resonanzprinzip in den Kommentaren. Ich bin gespannt, welche Effekte Sie dabei erzielen oder wann Sie selbst bemerken, dass Sie von Ihrem Kunden imitiert werden. P.S. Nutzen Sie ein Coaching in Vertriebs- und Verhandlungpsychologie
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 19/19
Die Wirkung der repetitiven transkraniellen Magnetstimulation (rTMS) auf die Stimmung gesunder Probanden wurde bereits vielfach in Studien untersucht. Ziel solcher Untersuchungen ist einerseits, die neurophysiologischen Grundlagen der Emotionsregulation zu erforschen und andererseits einen Beitrag zur Entwicklung von Hirnstimulationsverfahren zu therapeutischen Interventionen bei affektiven Erkrankungen zu leisten. Die Ergebnisse der Studien zum Effekt der rTMS auf die Stimmung gesunder Probanden sind in der Gesamtschau allerdings weitgehend inkonsistent. Grund dafür könnten methodische Unterschiede, eine interindividuelle Variabilität der präfrontalen Konnektivität oder andere Faktoren, die das Paradigma rTMS-induzierter Stimmungsänderung beeinflussen, wie etwa interindividuelle Unterschiede der Persönlichkeit der Probanden, sein. Die vorliegende Dissertation befasst sich mit der Untersuchung dieses möglichen Einflussfaktors der Persönlichkeit auf die Art und Ausprägung der Stimmungsänderung nach rTMS. In zwei Studien wurden insgesamt 41 gesunde Probanden eingeschlossen. Die Ergebnisse wurden im Hinblick auf die Annahme, dass die Persönlichkeit einen Einfluss auf die Stimmungsänderung nach rTMS hat, ausgewertet. In der Studie A erhielten 17 Probanden eine 1 Hz rTMS (600 Stimuli, Intensität: 120% der rMT) im Crossover-Design an drei Loci auf der Großhirnrinde (medialer präfrontaler Kortex - mPFC, linker dorsolateraler präfrontaler Kortex - LDLPFC und auditorischer Kortex als Plazebo-Bedingung mit der Spule um 45° abgewinkelt). In der Studie B wurden 12 Probanden ausschließlich am mPFC, weitere 12 Probanden nur am LDLPFC stimuliert. Beide Gruppen erhielten jeweils im Crossover-Design drei Stimulationseinheiten (iTBS, cTBS, imTBS als Plazebo-Bedingung). Bei jeder Einheit wurden 600 Stimuli mit einer Intensität von 80% der motorischen Schwelle bei den beiden aktiven Stimulationsbedingungen und mit 10% der Geräteleistung bei der Plazebobedingung, appliziert. Der Stimulationsort wurde in beiden Studien mit dem internationalen 10/20 EEG-System bestimmt (mPFC: Fz; LDLPFC: F3, auditorischer Kortex: T3). Die Stimulationen wurden jeweils binnen eines Tages und in randomisierter Reihenfolge durchgeführt. Zwischen den Stimulationen war eine Pause von 50 min. Vorher wurden Persönlichkeitstests (NEO-FFI, Sensation Seeking Skale, Version 5 = SSS-V), sowie eine Stimmungsmessung mit der Eigenschaftswörterliste (EWL) von Janke und Debus gemacht, die nach jeder Stimulation wiederholt wurde. Es wurde zunächst ein möglicher Effekt der rTMS auf die Stimmung, sowie ein zeitlicher Effekt ohne die Berücksichtigung des Faktors der Persönlichkeit untersucht. Dabei ergaben sich in beiden Studien keine signifikanten rTMS-spezifischen Effekte auf die Stimmung. Wie in der Mehrzahl der Vorstudien, konnten weder für die unterschiedlichen Modi, noch für die unterschiedlichen Stimulationsorte signifikante Unterschiede hinsichtlich der Stimmungsänderung gezeigt werden. Auch für die Stimmungsänderungen zu den jeweiligen Messzeitpunkten zeigte sich bis auf einen signifikanten Unterschied, kein durchgängiger Effekt. Als Hauptergebnis zeigte sich, dass der Effekt der rTMS auf die Stimmung maßgeblich von der Persönlichkeit der Probanden abhing. Korrelationsanalysen ergaben in der 1 Hz Studie einen signifikanten Zusammenhang zwischen der Ausprägung des Merkmals „Sensation Seeking“ (SS) und einer Stimmungsverschlechterung nach allen Stimulationen (auch nach der Plazebo-Bedingung). Im Extremgruppenvergleich konnte das Ergebnis durch signifikante und hochsignifikante Unterschiede zwischen den Gruppen „hohes SS“ und „niedriges SS“ bezüglich der Stimmungsänderung nach den Stimulationen bestätigt werden. In der TBS-Studie konnten gleichermaßen Zusammenhänge festgestellt werden. Es ergaben sich Korrelationen zwischen einer Stimmungsverbesserung nach cTBS und iTBS über dem mPFC und höheren Punktwerten in der SSS-V, sowie ein Zusammenhang zwischen einer Stimmungsverschlechterung nach imTBS über dem LDLPFC und höheren Punktwerten in der SSS-V. Korrelative Zusammenhänge zwischen der Ausprägung einzelner Persönlichkeitsfaktoren des NEO-FFI und der Stimmungsänderung konnten nur für die TBS-Studie gezeigt werden. Dabei ergaben sich signifikante Korrelationen für die Faktoren „Neurotizismus“, „Extraversion“, „Verträglichkeit“ und „Gewissenhaftigkeit“ mit der Stimmungsänderung nach rTMS. In der 1 Hz Studie wurde außerdem ein Zusammenhang zwischen dem zeitlichen Faktor der Stimmungsänderung und SS Score festgestellt. Die Ergebnisse weisen auf eine besondere Bedeutung der Persönlichkeit als Einflussfaktor für Art und Ausprägung des Effektes einer rTMS-Intervention auf die Stimmung gesunder Probanden hin. Weiterführende Studien sind notwendig, um Persönlichkeitsvariablen als festen Einflussfaktor auf die Wirkung von Stimulationsverfahren auf die Emotionsregulation zu charakterisieren. In Studien könnte durch ein Screening nach Persönlichkeitsvariablen homogenere Gruppen gebildet und so konsistentere Ergebnisse erzielt werden.
Evolution Radio Show - Alles was du über Keto, Low Carb und Paleo wissen musst
Audio: Video: In dieser Folge: Was ist da Problem mit der Milch heutzutage. Was Milch mit Insulin und anderen Hormonen zu tun hat. Warum brauchen wir keine Milch um unsern Kalzium Bedarf zu decken. Und wenn ich Milchprodukte geniessen will, auf was muss ich achten? Das Video der aktuellen Folge direkt auf Youtube öffnen Eine wohl formulierte Low Carb Ernährungsweise lerne in meinem kostenlosen Online Seminar alles über die ketogene Ernährung Gratis Online Seminar Kurze Zusammenfassung Gäste Keine Grundsätzlich zu Milch Bei der klassischen Paleo-Ernährung sind Milchprodukte eigentlich tabu. Warum? Es ist kein essentieller Bestandteil unserer Ernährung. Bis zum Beginn der Landwirtschaft, also vor ca. 10 000 Jahren war es nicht wirklich möglich die Milch anderer Säugetiere zu gewinnen – es gibt aber 40 000 Jahre alte Tongefäße mit Antilopenmilch. Immer noch bleibt die Menge wir brauchen Milch nicht um gesund zu bleiben die Milch heute, hat nichts mit der Milch zu tun, die unsere Vorfahren konsumiert haben, oder die heute noch von traditionellen Hirten (Masai, Mongolen) konsumiert wird Was sagt die DGE? DGE: “ Milch- und Milchprodukte täglich, Fisch ein- bis zweimal in der Woche, Fleisch, Wurstwaren sowie Eier in Maßen Diese Lebensmittel enthalten wertvolle Nährstoffe, wie z. B. Calcium in Milch, Jod, Selen und n-3 Fettsäuren in Seefisch. Entscheiden Sie sich bei Fisch für Produkte mit anerkannt nachhaltiger Herkunft. Im Rahmen einer vollwertigen Ernährung sollten Sie nicht mehr als 300 – 600 g Fleisch und Wurst pro Woche essen. Fleisch ist Lieferant von Mineralstoffen und Vitaminen (B1, B6 und B12). Weißes Fleisch (Geflügel) ist unter gesundheitlichen Gesichtspunkten günstiger zu bewerten als rotes Fleisch (Rind, Schwein). Bevorzugen Sie fettarme Produkte, vor allem bei Fleischerzeugnissen und Milchprodukten.“ So wie bei Getreide… es fehlt die Evidenz. Wir brauchen sicher keine Milch um groß und stark zu werden Der Mensch ist das einzige Tier, das Milch anderer Tiere trinkt. Allerdings: Milch ist kein vollkommen fremdes Lebensmittel, sondern etwas Bekanntes mit dem unser Körper grundsätzlich umgehen kann. HAUPTPROBLEM: DIE MILCH VON HEUTE Rohmilchkonsum mit weniger Allergien, besser Gesundheit und besserem Immunsystem verbunden ist Konsum konventioneller Milch – Autoimmunerkrankungen Hautprobleme Ekzeme, Schuppenfelchte, Akne, … Hormonelle Wirkung Suchtverhalten – Casein kann wie Gluten an Opioidrezeptoren im Gehirn binden – haben wir leaky gut, dann ist das noch dramatischer In den meisten Studien wird stark verarbeitete Milch, teilweise H-Milch oder fettarme Milch verwendet. Konventionelle Milch ist pasteurisiert und homogenisiert Hormonelle Wirkung, Insulin und Wachstum Die Milch (von jedem Säugetier) ist für das Neugeborene bestimmt, welches eine hohe Zellteilungsrate und ein hohes Wachstum aufweist. Wachstum und Zellteilung mögen für einen jungen Organismus gut und richtig sein, könnte jedoch für einen bereits ausgewachsenen Organismus negative Konsequenzen haben. IGF-1 (Insulin-like Growth-Factor-1) IGF-1 ist ein Hormon, welches eine zentrale Rolle während des Wachstums spielt. Bei Erwachsenen zeigt es anabole (körperaufbauende, muskelaufbauende) Effekte. Die Rolle von IGF-1 bei der Entstehung von Krebs ist noch unklar. Es gibt einige Krebsarten, bei denen IGF-1 eine Rolle spielt. Die anabole Wirkung von Milch ist schon lange bekannt und wird vor allem im Bodybuilding eingesetzt. Die Mengen von IGF-1 in natürlicher Milch sind gering im Verhältnis zu den Mengen, die man im menschlichen Körper findet. Ein weiterer Punkt ist, dass bei gesunden Menschen, oral eingenommenes IGF-1 so gut wie nicht absorbiert wird. Leaky-gut und IGF-1 Absorption Was ist allerdings, wenn die Barrierefunktion des Darms beeinträchtigt ist? Säuglinge, die natürlicherweise einen durchlässigeren Darm haben, und Menschen mit Autoimmunerkrankungen oder Darmerkrankungen, nehmen sehr viel mehr IGF-1 auf [i]. Menschen, die mehr als drei Gläser Milch pro Tag konsumierten, hatten 10% höhere IGF-1 Levels als Menschen, die nur 1,5 Gläser Milch pro Tag konsumierten[ii]. Das heißt, auch wenn Grundsätzlich die Aufnahme von IGF-1 über den Darm stark limitiert ist, stellt sich doch die Frage, wer überhaupt noch eine intakte Barrierefunktion hat? Gluten, Stress und Medikamente wie Aspirin erhöhen nachweislich die Durchlässigkeit des Darms. Diese allgemein höhere Sensibilisierung in einer großen Bevölkerungsgruppe wird oft vollkommen außer Acht gelassen[iii]. Recombinant Bovine Growth Hormone (rBGH) rBGH ist ein natürlich vorkommendes Wachstumshormon bei Rindern. In den USA ist dieses Hormon in der Landwirtschaft zugelassen und wird den Kühen verabreicht, um die Milchleistung zu steigern. Dieses Hormon ist in der Europäischen Union NICHT zugelassen. Kühe, die mit rBGH behandelt werden, haben stark erhöhte IGF-1 Werte in der Milch[iv]. Insulinstimmulation Milch hat einen recht hohen Gehalt an Zucker (Laktose). Dieser Zucker stimuliert die Ausschüttung von Insulin. Gerade wenn die Reduktion von Körperfett angestrebt wird oder eine Insulinresistenz vorliegt, ist dieser Effekt eher kontraproduktiv. Neben Zucker stimulieren auch größere Mengen an Aminosäuren die Ausschüttung von Insulin. Das ist das Problem mit vielen verarbeiteten Milchprodukten wie Käse, Topfen oder Cottage Cheese. Diese Produkte haben meist einen sehr hohen Proteingehalt. Wird diese Proteinladung nicht mit Fett abgepuffert, dann kommt es zu einem raschen Anstieg von Aminosäuren im Blut und somit auch zu einer Insulinausschüttung. Östrogen Ein weiterer Punkt der Besorgnis ist Östrogen in Milch[v]. In der industrialisierten Welt werden Kühe 300 Tage im Jahr gemolken, wobei sie die meiste Zeit davon Trächtig sind. Je nach Phase der Trächtigkeit variiert die Menge an Östrogen in der Milch. Die Milch einer Kuh in einer späten Trächtigkeitsphase enthält 33 mal mehr Estron-Sulfat (Östrogenprohormon) als die Milch einer nicht trächtigen Kuh. Bei traditionellen Hirtenvölkern wie den Mongolen werden die Kühe nur 5 Monate im Jahr gemolken. Eine Studie verglich kommerzielle Milch in Japan mit Rohmilch aus der Mongolei. Die Milch aus Japan enthielt 10 mal mehr Progesteron und andere Hormone als die Rohmilch aus der Mongolei[vi]. In der Mongolei, wo der Großteil der Bevölkerung noch als traditionelle Hirten lebt, ist das Auftreten von Brustkrebs 8,0 pro 100.000, während es in Japan bei 42,7 in Europa bei 66,6 und in den USA bei 76,7 pro 100.000 Einwohner liegt[vii]. Die Mongolen leben wie die Masai, hauptsächlich von fettreichem Fleisch und Milch. Muttermilch: Jeden Tag ist die Zusammensetzung der Muttermilch anders. Das Kolostrum ist die früheste Milch. Sie hat einen sehr hohen Anteil an schützenden Antikörpern. Die Übergangsmilch hat viele Kalorien und dient der schnellen Gewichtszunahme von der Geburt bis ca. zum 3. Monat. Die Reife Milch enthält 50 Prozent Fettkalorien und mehr als 1000 Nährstoffe. Es gibt einen Unterschied zwischen der Muttermilch, die während des Tages erzeugt wird und der, die in der Nacht erzeugt wird. Die Muttermilch enthält nachts Stoffe, die das Baby und somit auch die Mutter besser schlafen lassen. Die Nährstoffzusammensetzung von industriell hergestellter Babynahrung ändert sich nie. Sie ist jeden Tag und jede Nacht identisch. Die Bedürfnisse eines Babys ändern sich aber und diese Bedürfnisse kann nur die Muttermilch befriedigen. Was ist mit Calzium? Gute alternative Calziumquellen sind z.B. Blattgemüse, Nüsse und Samen, getrocknete Früchte (z.B. Feigen) und Knochenbrühen. Es gibt bessere Calciumquellen, die nicht zum Krebs führen und statt Whey kann man auch Eggprotein nutzen. Das schlimmste an der Milch ist übrigens das Casein Studie bzgl. Calzium (Milk Consumption During Teenage Years and Risk of Hip Fractures in Older Adults): In zwei Sätzen wurde nun das Studienergebnis wie folgt zusammengefasst: „Die Wissenschaftler …… testeten 75.000 Frauen über einen Zeitraum von zwölf Jahren hinsichtlich des Effektes von Milch auf ihre Knochen. Wie sich zeigte, wurden die Knochen der Testpersonen nicht widerstandsfähiger, sondern waren sogar einem höheren Bruchrisiko ausgesetzt.” Rohmilch: Echte Rohmilch vom Bauern findet man heutzutage sehr selten, bei konventioneller Milch und Milchprodukten aus dem Supermarkt handelt es sich um ein totes Lebensmittel. Wer trotzdem Milch zu sich nehmen möchte, sollte besser auf Schafs- und Ziegenmilch setzen FAZIT Die meisten werden SEHR davon profitieren Milch und Milchprodukte drastisch zu reduzieren oder überhaupt zu streichen. Wir haben kaum den Zugang zu guter Rohmilch Literatur Buchtipp: Paleo Ernährung für Mama und Baby Artikel und Studien Viele Studien und Quellen findest du auch im ausführlichen Artikel von Julia Tulipan im Paleo Low Carb Blog: Milch und Milchprodukte – Machen Sie krank oder sind sie gesund? Viele Quellen zum Thema aus htttp://thepaleodiet.com/dairy-milking-worth/ Melnik B: [Acne vulgaris. Role of diet], Hautarzt, 2010 Melnik B: Milk consumption: aggravating factor of acne and promoter of chronic diseases of Western societies, J Dtsch Dermatol Ges, 2009 Melnik BC: Milk–the promoter of chronic Western diseases, Med Hypotheses, 2009 Milk Consumption During Teenage Years and Risk of Hip Fractures in Older Adults Diane Feskanich, ScD1, Heike A Bischoff-Ferrari, MD, DrPH2,3, Lindsay Frazier, MD1,4, and Walter C. Willett, MD, DrPH1,5,6 Maruyama (2010): „Exposure to exogenous estrogen through intake of commercial milk produced from pregnant cows.“ Pape-Zambito (2010): „Estrone and 17beta-estradiol concentrations in pasteurized-homogenized milk and commercial dairy products.“ Samraj (2014): „A red meat-derived glycan promotes inflammation and cancer progression.“ Breast-feeding and growth factors in preterm newborn infants. Díaz-Gómez NM, Domenech E, Barroso F J Pediatr Gastroenterol Nutr. 1997 Mar; 24(3):322-7. Dietary changes favorably affect bone remodeling in older adults. Heaney RP, McCarron DA, Dawson-Hughes B, Oparil S, Berga SL, Stern JS, Barr SI, Rosen CJ. J Am Diet Assoc. 1999 Oct; 99(10):1228-33. Mercola, Joseph, and Cory Mermer. „Many people are taking insulin-like growth factor-I without even knowing it.“ Western journal of medicine 175.6 (2001): 378. Increased milk levels of insulin-like growth factor 1 (IGF-1) for the identification of bovine somatotropin (bST) treated cows. Daxenberger A, Breier BH, Sauerwein H. Analyst. 1998 Dec; 123(12):2429-35. Pape-Zambito (2010): „Estrone and 17beta-estradiol concentrations in pasteurized-homogenized milk and commercial dairy products.“ Hartmann, Sonja, Markus Lacorn, and Hans Steinhart. „Natural occurrence of steroid hormones in food.“ Food Chemistry 62.1 (1998): 7-20. Troisi R, Altantsetseg D, Davaasambuu G, et al. Breast cancer incidence in Mongolia. Cancer Causes Control.2012;23(7):1047–1053, and personal communication, September 2012. Webseiten JULIAS BLOG http://PaleoLowCarb.de/ PAWELS BLOG http://superhumanoid.de
Fakultät für Physik - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/05
In der vorliegenden Dissertation werden Eigenschaften stark gekoppelter hydrodynamischer Theorien untersucht, die mittels einer dualen Beschreibung als höherdimensionale gravitative Systeme aufgefasst werden können. Besonderes Augenmerk liegt hierbei auf der Berechnung physikalischer Größen wie Viskositäten oder Diffusionskonstanten. Diese werden hinsichtlich der Frage betrachtet, ob sie allgemeingültigen, universellen Gesetzmäßigkeiten folgen, die man aus der Beschreibung mittels einer Gravitationstheorie ableiten kann. Die theoretische Grundlage bildet hierbei die Dualität konformer Quantenfeldtheorien im Minkowski Raum und höherdimensionaler Stringtheorien im Anti-de Sitter Raum, die AdS/CFT Korrespondenz. Einen besonders interessanten Grenzfall stellt der Limes starker Kopplung und hoher Anzahl von Freiheitsgraden der konformen Feldtheorie dar, in dem sich die duale Beschreibung zu klassischer Gravitationstheorie im AdS Raum vereinfacht. Mittels störungstheoretischer Betrachtung der Fluktuationen von Schwarzen Loch Lösungen der Gravitationstheorie lassen sich universelle hydrodynamische Eigenschaften der stark gekoppelten Feldtheorie beschreiben. Eines der Hauptergebnisse dieses Forschungsgebietes ist der Nachweis, dass Fluide, die durch eine einfache duale Gravitationstheorie mit ungebrochener Rotationsinvarianz beschrieben werden können, ein universelles Verhältnis aus Scherviskosität und Entropiedichte besitzen. Erstaunlicherweise stimmt dieses Verhältnis parametrisch mit dem gemessenen Wert des stark gekoppelten Quark-Gluonen-Plasmas überein, ohne dass eine direkte Beschreibung dieser QCD Phase momentan möglich ist. In der vorliegenden Arbeit wird die Konstruktion eines ähnlichen, universellen Zusammenhangs beschrieben. In der hydrodynamischen Beschreibung supersymmetrischen Feldtheorien existiert eine Diffusionskonstante, die, ähnlich der Scherviskosität, den spurfreien Teil der Konstitutivgleichung des Supersymmetriestroms beschreibt. Wir berechnen diese Konstante in supersymmetrischen Theorien allgemeiner Dimension mittels verschiedener unabhängiger Rechnungen. Dazu betrachten wir als duale Gravitationstheorie eine generische Supergravitationstheorie. Die Bewegungsgleichung des zum Supersymmetriestrom dualen Gravitinos in Schwarzen Loch Hintergründen wird gelöst und erlaubt die Berechnung der retardierten Greenschen Funktion des Supersymmetriestroms der Feldtheorie. Diese besitzt einen Pol, der die charakteristische Schalldispersionsrelation des Phoninos beschreibt, des Goldstonefermions spontan gebrochener Supersymmetrie aufgrund endlicher Temperatur. In dieser Dispersionsrelation findet sich die besagte Diffusionskonstante, die sich auch mittels einer neuartigen Kubo-Formel direkt aus der Greenschen Funktion berechnen lässt. Das Hauptergebnis der Arbeit bildet hierbei die Etablierung eines Zusammenhangs dieser Diffusionskonstante und eines universell gültigen Absorptionsquerschnitts auf der dualen Seite der Gravitationstheorie, der die Absorption von Spinoren von einem Schwarzen Loch Hintergrund beschreibt. Eine weitere bedeutende Entwicklung besteht in der Entdeckung eines neuartigen Transportkoeffizienten, der einen beobachtbaren induzierten Strom aufgrund der Vortizität eines Fluids beschreibt. Dieser stellt die klassische Manifestation eines quantenmechanischen Effektes dar, der entsteht, wenn die zugrunde liegende mikroskopische Theorie eine quantenmechanische chirale Anomalie aufweist. Wir untersuchen diesen Effekt mithilfe eines theoretischen Ansatzes, der verschiedene Zugänge zum Verhältnis von Hydrodynamik und Gravitation miteinander vereint. Dazu werden rotierende D3-Branen effektiv als asymptotisch flache Verallgemeinerungen von fünf-dimensionalen AdS Reissner-Nordström Schwarzen Löchern beschrieben. Die Fluktuationen dieses Hintergrundes beschreiben nun eine effektive hydrodynamische Theorie auf einer Fläche in festem Abstand zur Singularität des Schwarzen Lochs, auf der die Fluktuationen Dirichlet Randbedingungen annehmen. Diese Herangehensweise erlaubt es uns den erwähnten Quanteneffekt nicht nur am Rand des AdS Raums zu betrachten, sondern auch am Horizont des Schwarzen Lochs, auf jeder Fläche mit konstantem Radius dazwischen oder sogar im asymptotisch flachen Raum.
Fakultät für Physik - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/05
Wir untersuchen stark gekoppelte Phänomene unter Verwendung der Dualität zwischen Eich- und Gravitationstheorien. Dabei liegt ein besonderer Fokus einerseits auf Vortex Lösungen, die von einem magnetischem Feld verursacht werden, und andererseits auf zeitabhängigen Problemen in holographischen Modellen. Das wichtigste Ergebnis ist die Entdeckung eines unerwarteten Effektes in einem einfachen holografischen Modell: ein starkes nicht abelsches magnetisches Feld verursacht die Entstehung eines Grundzustandes in der Form eines dreieckigen Gitters von Vortices. Die Dualität zwischen Eich- und Gravitationstheorien ist ein mächtiges Werkzeug welches bereits verwendet wurde um stark gekoppelte Systeme vom Quark-Gluonen Plasma in Teilchenbeschleunigern bis hin zu Festkörpertheorien zu beschreiben. Die wichtigste Idee ist dabei die der Dualität: Eine stark gekoppelte Quantenfeldtheorie kann untersucht werden, indem man die Eigenschaften eines aus den Einsteinschen Feldgleichungen folgenden Gravitations-Hintergrundes bestimmt. Eine der Gravitationstheorien, die in dieser Arbeit behandelt werden, ist eine Einstein--Yang--Mills Theorie in einem AdS--Schwarzschild Hintergrund mit SU(2)-Eichsymmetrie. Der Ansatz für das Eichfeld ist so gewählt, dass die zugehörige Quantenfeldtheorie einem externen Magnetfeld ausgesetzt ist. Oberhalb eines kritischen Magnetfeldes wird die Konfiguration instabil und zeigt einen Phasenübergang zu einem Supraleiter. Die Instabilität wird mit zwei Ansätzen untersucht. Zum einen werden Fluktuationen des Hintergrunds betrachtet und die Quasinormalmoden analysiert. Zum anderen zeigt die numerische Analyse der Bewegungsgleichungen, dass das effektive Schrödinger-Potential mit stärker werdendem Magnetfeld sich so lange verändert, bis ein gebundener Zustand möglich wird. Der sich ergebende supraleitende Grundzustand ist durch ein dreieckiges Vortexgitter gegeben, wie eine störungstheoretische Entwicklung über einem kleinen Parameter proportional zur Größe des Kondensats zeigt. Zur Bestimmung des energetisch bevorzugten Zustands wird mithilfe der holographischen Übersetzungsvorschrift die Gesamtenergie verschiedener Lösungen berechnet. Hierfür wird die Lösung der Bewegungsgleichungen zur dritten Ordnung in oben genanntem Parameter berechnet. Zusätzlich wird gezeigt, dass dieses Ergebnis auch für den Fall einer AdS--hard wall Geometrie gilt, also einer Feldtheorie mit Confinement. Als nächstes erweitern wir das einfache Gravitationsmodell um ein chemisches Potential und wiederholen die Untersuchung. Sind das chemische Potential, das magnetische Feld oder beide groß genug, so befindet sich das System in einer supraleitenden Phase. Wir berechnen das Phasendiagramm des Systems numerisch. Der Grundzustand der supraleitenden Phase nahe dem Phasenübergang ist ein dreieckiges Vortexgitter, wobei der Gitterabstand nur von der Stärke des magnetischen Feldes abhängt. Die Relevanz dieser Ergebnisse wird im Zusammenhang mit inhomogenen Grundzuständen in holographischen Supraleitern diskutiert, einem Themengebiet welches in letzter Zeit viel Interesse auf sich gezogen hat. Die erhaltenen Resultate sind nicht nur aufgrund der vorher unbekannten inhomogenen Lösung der Gravitationstheorie mit Schwarzem Loch neuartig. Es ist auch interessant, dass ein großes magnetisches Feld die Vortexstruktur im Grundzustand induziert anstatt sie zu unterdrücken. Des Weiteren untersuchen wir zeitabhängige Phänomene in einer holographischen Erweiterung des Kondomodells. Letzteres beschreibt ein einfaches Modell in der Festkörperphysik, in welchem eine magnetische Verunreinigung stark an ein Elektronenreservoir koppelt. Die holographische Beschreibung erfordert Techniken der numerischen Relativitätstheorie und erlaubt uns die Entwicklung des Systems nach einem plötzlichen Sprung in der Kopplungskonstante zu simulieren. Diese Doktorarbeit basiert auf Ergebnissen, die der Autor während des Studiums am Max-Planck-Institut-für-Physik in München, Deutschland unter der Betreuung von PD Dr. J. K. Erdmenger von August 2011 bis Mai 2014 erreicht hat. Die relevanten Veröffentlichungen sind: [1] M. Ammon, J. Erdmenger, P. Kerner, and M. Strydom, “Black Hole Instability Induced by a Magnetic Field,” Phys.Lett. B706 (2011) 94–99, arXiv:1106.4551 [hep-th], [2] Y.-Y. Bu, J. Erdmenger, J. P. Shock, and M. Strydom, “Magnetic field induced lattice ground states from holography,” JHEP 1303 (2013) 165, arXiv:1210.6669 [hep-th].
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 07/07
In einem Fütterungsversuch mit einer Gesamtdauer von 133 Tagen (6-Phasenmast) sollten unterschiedliche Mischungsanteile an RES im Alleinfutter für Puten hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Mastleistung, den Schlachtkörperwert und die Gesundheit der Tiere im Vergleich zu einer Kontrollgruppe untersucht werden. Insgesamt wurden 360 männliche B.U.T.6 Mastputen (Eintagsküken) in 4 Gruppen mit je 6 Wiederholungen unterteilt (Kontrolle: 0 % RES, RES-1: 0 bis 10 % RES; RES-2: 0 bis 15 % RES; RES-3: 5 bis 20 % RES). Der Glucosinolatgehalt des verwendeten RES betrug 7,69 µMol/g. Während des Versuches traten nur geringe Verluste auf (Aufzuchtphasen: 3,61 %, Mastphasen: 1,85 %). Ein Fütterungseffekt war hierbei nicht zu erkennen. Während der gesamten Mast zeigten die Puten eine hohe Futteraufnahme. Gerichtete Effekte konnten auch hier nicht beobachtet werden. Das erreichte Mastendgewicht lag zwischen 21,8 kg und 22,2 kg am Ende der 19. Lebenswoche, ohne signifikante Unterschiede zwischen den Fütterungsgruppen. Allerdings hatten die Tiere der Gruppe RES-3, verglichen mit den anderen Gruppen, geringere Schlachtkörper- und Keulengewichte. Es gab keine signifikanten Unterschiede zwischen den Fütterungsgruppen in den Leber-, Herz- und Schilddrüsenproportionen. Die am Ende der Mast ermittelte Fußballengesundheit (Pododermatitis) war insgesamt unbefriedigend. Die vorliegende Studie belegt, dass eine Fütterung von bis zu 15 % RES (beginnend mit 5 % in Phase 2) mit durchschnittlichen Glucosinolatwerten (7,69 µMol/g) keine negativen Effekte auf die Mastleistung, den Schlachtkörperwert sowie den Gesundheitsstatus und das Pododermatitisgeschehen ausübt. Außerdem waren die Puten, die bis zu 15 % RES im Alleinfutter erhielten den übrigen Fütterungsgruppen wirtschaftlich überlegen. Aufgrund des bekannten strumigenen Effektes der im Raps enthaltenen Glucosinolate wurden im Zuge der Schlachtkörperbeprobung die Schilddrüsen der jeweiligen Puten entnommen und histologisch untersucht. Auch die Schilddrüsen, einer nicht für die Publikation vorgesehenen internen Kontrollgruppe (IS), welche unter denselben Bedingungen wie die Puten des Fütterungsversuches gehalten wurde, aber ein industriell hergestelltes Alleinfuttermittel erhielt (RES Gehalte: P-1 = 0 %, P-2 = 0 %, P-3 = 5 %, P-4 = 5 %, P-5 = 7 %, P-6 = 8 %), wurden analysiert. Somit wurden insgesamt 56 Schilddrüsenpaare für die histologische Auswertung formalinfixiert, in Paraffin eingebettet und mittels Hämatoxylin-Eosin (H.E.) gefärbt. Mehr als die Hälfte aller Schilddrüsen wies ein hohes Vorkommen an lymphozytären Infiltraten auf. Die lymphozytäre Thyreoiditis wurde in fünf Kategorien unterteilt (Grad 0-4). Aufgrund dieser Befunde wurden zwölf Schilddrüsenpaare (jeweils 3 Tiere pro Grad 1-4) immunhistologisch auf CD3 (T-Zell-Marker) und Pax-5 (B-Zell-Marker) untersucht. Unabhängig von der Fütterungsgruppe zeigten 14 % aller Tiere, eine mittel- bis hochgradige lymphozytäre Thyreoiditis (Grad 3 und 4) mit Ausbildung zahlreicher Keimzentren in den Infiltraten. Das histologische Bild der schweren Thyreoiditis ist vereinbar mit der autoimmunen Hashimoto Thyreoiditis des Menschen. Der Großteil der Infiltrate konnte als CD3-positive T-Lymphozyten angesprochen werden. B-Lymphozyten fanden sich vor allem in den Keimzentren. Auch dieses Bild ähnelt der histologischen Darstellung einer Hashimoto Thyreoditis beim Menschen sowie bei Versuchstieren mit spontan auftretender Autoimmunthyreoiditis (WICK et al., 1974). Da dieses Krankheitsbild bei Mastputen weitgehend unbekannt ist und einige in der Mastputenhaltung häufig auftretenden Krankheitserscheinungen, mit noch nicht gänzlich geklärter Ätiologie, starke Parallelen zu den Symptomen einer Hashimoto Erkrankung des Menschen aufweisen (Cardiovaskuläre Probleme, Hautveränderungen), bedarf es weiterer Studien zur Klärung dieses Verdachts.
Der Film erklärt das Phänomen, welches im Jahre 1852 vom James Prescott Joule und Sir William Thomson zum ersten Mal beschrieben wurde, das ein reales Gas oder Gasgemisch durch Drosselung eine Temperaturänderung erfährt. Durch Anwendung dieses Effektes ist es möglich Luft zu verflüssigen.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 12/19
Das Pankreaskarzinom ist eine der tödlichsten Tumorerkrankungen mit fataler Prognose nach Diagnosestellung. Neben der Frage nach neuen Therapiestrategien, um die Prognose weiter zu verbessern, stellt sich auch die Frage nach neuen Möglichkeiten der Frühdiagnostik. Die schlechten Resultate und Prognosen beim Pankreaskarzinom bedingt durch die späte Diagnosestellung bei Mangel an Symptomen während der Frühphase der Erkrankung stellen eine große Herausforderung dar. Die Zahl der Menschen, die an Pankreaskarzinom erkranken, ist in Deutschland fast unverändert. Ein Ziel dieser Arbeit war die Evaluation der antiangiogenetischen Aktivität des Zytoskelettinhibitors ZD6126, einem Verwandten der Herbstzeitlosen Colchizin, als Therapiestrategie gegen das Primärtumorwachstum und die Metastasierung beim humanen Pankreaskarzinom im Nacktmausmodell. Zusammenfassend kann festgestellt werden, daß in vitro ein klares antiangiogenetisches Potential auf proliferierende Endothelzellen durch ZD6126 gezeigt werden konnte, welches in vivo nach orthotoper Pankreasimplantation zu einer deutlichen Hemmung des Primärtumorwachstums führte. Dieser Effekt kann durch die Kombinationstherapie mit dem klassischem Chemotherapeutikum (hier Gemcitabine) verstärkt werden. Allerdings konnte im Metastasenexperiment nach orthotoper Milzinjektion bei der Fragestellung eines inhibitorischen Effektes auf die Metastasierung kein statistischer Zusammenhang oder ein therapeutischer Vorteil durch die Behandlung mit ZD6126 festgestellt werden. Ein in der FACS-Analyse und im Proliferationsassay postulierter direkter Effekt von ZD6126 auf die Tumorzelllinie L3.6pl scheint wahrscheinlich, ob dieser klinische Relevanz hat, sollte in zukünftigen Arbeiten mit spezieller Fragestellung weiter untersucht werden. Die Kombinationstherapie mit einem klassischem Chemotherapeutikum (hier Gemcitabine) und einem Angiogeneseinhibitor (hier ZD6126) war in dieser Arbeit der Monotherapie überlegen. ZD6126 stellt als neue Vascular Targeting Substanz eine weitere vielversprechende Möglichkeit in der Tumortherapie dar, welche in Zukunft weiterer Untersuchung zusammen mit anderen Substanzen beim Menschen bedarf.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 10/19
Fragestellungen: Die vorliegende retrospektive Studie erfasste den jeweils ersten Zyklus der 119 Patientinnen, die eine low dose FSH-Stimulation erhielten. Bei 17 Paaren mit rezidivierenden Spontanaborten deren medizinische Ursache nicht nachgewiesen werden konnte, war eine Pilotstudie unter der Nutzung dieser low dose FSH-Stimulation durchgeführt worden. Laut WHO definieren sich rezidivierende Spontanaborte als das Auftreten von drei oder mehr aufeinander folgenden spontanen Aborten vor der 20. Schwangerschaftswoche. Das Ziel dieser Studie war eine optimierte Follikulogenese mit nachfolgend höherer Geburtenrate zu erreichen. Zusätzlich wurden die Schwangerschaftsraten nach intrauteriner Insemination im Vergleich zu Spontanverkehr in den low dose FSH-stimulierten Zyklen untersucht. Außerdem interessierte der Effekt der mittlutealen Progesteron-Konzentration auf das Eintreten und den Verlauf einer nachfolgenden Schwangerschaft. Patientinnen und Methodik: Für die low dose FSH-Stimulation wurden ab dem 3. Zyklustag 50 IU rekombinantes FSH (Puregon, Organon, Deutschland) subkutan injiziert. Unter vaginalsonographischem und laborchemischem (LH, Estradiol, Progesteron) Monitoring erfolgte bei einem oder maximal zwei reifen Follikeln die Ovulationsauslösung mit einer Ampulle rekombinantem HCG (Ovitrelle, Serono, Deutschland). Periovulatorisch wurden die Paare zum Spontanverkehr angehalten oder es erfolgte eine intrauterine Insemination. Am 7. postovulatorischen Tag erfolgte eine Bestimmung der Serum-Progesteron-Konzentration. Ergebnisse: Bei den 17 Patientinnen mit idiopathischen RSA fand sich eine Schwangerschaftsrate von 47%. Von diesen Schwangerschaften endeten 63% erneut in frühen Spontanaborten. Im Rahmen aller analysierten Zyklen war die Schwangerschaftsrate nach intrauteriner Insemination mit 19,6% deutlich höher als nach Spontanverkehr (11,4%). In der Untergruppe der Paare mit normalen Spermiogrammen (Definition laut WHO) war die Schwangerschaftsrate bei den Paaren mit IUI (8%) sogar diskret niedriger als bei den Paaren mit SV (11%). Bei Vorliegen eines eingeschränkten Spermiogrammes betrug die Schwangerschaftsrate nach IUI 33% und lag somit wesentlich höher als nach IUI bei Vorliegen eines normalen Spermiogrammes (8%). Die Untersuchung des Effektes der mittlutealen Progesteronkonzentration ergab keinen Unterschied der durchschnittlichen Progesteron-Konzentration für die Zyklen mit (19,5 ng/ml) oder ohne (20,9 ng/ml) nachfolgende Schwangerschaft (p= 0,676). Allerdings lag die Abortrate für Schwangerschaften mit Progesteronwerten ≤ 20 ng/ml bei über 50% - gegenüber 17% bei Progesteronwerten > 20 ng/ml (p= 0,146). Schlussfolgerung: Bei idiopathischen RSA fanden sich nach low dose FSH-Stimulation auffallend hohe Schwangerschafts- (47%) und Abortraten (63%). Es stellte sich die Frage, ob eine unphysiologisch hohe Implantationsrate entwicklungsgestörter Embryonen ursächlich an der erhöhten Abortrate beteiligt ist. Bei Vorliegen eines eingeschränkten Spermiogrammes zeigten unsere Daten einen deutlichen Vorteil der IUI in Kombination mit der low dose FSH-Stimulation. Bei normalen Spermiogrammen findet sich kein Vorteil der IUI. Darüber hinaus fand sich kein signifikanter Einfluss der mittlutealen Progesteron-Konzentration auf das Eintreten einer Schwangerschaft. Jedoch sind Progesteron-Konzentrationen ≤ 20 ng/ml mit deutlich erhöhten Raten früher Spontanaborte assoziiert.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 05/19
Einleitung und Ziel der Arbeit: Immunchemotherapie-Protokolle mit 5-Fluorouracil (5-FU) in Kombination mit Interleukin-2 (IL-2) und Interferon-alpha2a (IFN-alpha) zeigten eine verbesserte Ansprechrate bei Patienten mit metastasiertem Nierenzellkarzinom (NZK). Die Rolle des 5-FU im Rahmen eines synergistischen bzw. additiven Effektes ist bislang nicht geklärt. Die vorliegende Arbeit hinterfragt, ob die Gabe von 5-FU im Zusammenhang einer Immuntherapie aus immunologischer Sicht gerechtfertigt ist. Hierzu wurden die Effekte des 5-FU auf die Lymphozytenfunktion in vitro und ex vivo während der Immunchemotherapie analysiert. Methoden: Periphere Blutmononukleäre Zellen (PBMC) wurden aus dem Blut gesunder Spender isoliert und für 5 Tage mit verschiedenen NZK-Linien in Mixed lymphocyte tumor cell cultures (MLTC) koinkubiert. IL-2, IFN-alpha, 5-FU wurden allein oder in Kombination dazugegeben. Die Lymphozyten wurden im Hinblick auf Proliferation, Zytotoxizität mittels colorimetrischer Verfahren und bezüglich ihrer Aktivität in der Immunfluoreszenz analysiert. Zusätzlich entwickelten wir eine Langzeit-Kultur mit PBMC in Kokultur mit NZK-Linien und den Pharmaka nach dem Hannoveraner Protokoll (IL-2, IFN-alpha, 5-FU). Der Lymphozyten-Phänotyp und ihre Funktion wurden bei 5 Patienten mit metastasiertem NZK, die die Immunchemotherapie nach dem Hannoveraner Protokoll und bei 6 weiteren Patienten in modifizierter Form erhielten, analysiert. Ergebnisse: Die Lymphozyten-Proliferation in der MLTC war um mehr als das doppelte gesteigert nach der Gabe von IL-2 und/oder IFN-alpha. 5-FU inhibierte die Proliferation vollständig allein und in der Kombination mit IL-2 und/oder IFN-alpha. Die Zytotoxizität der aktivierten Lymphozyten war in ähnlicher Weise vermindert. Die Langzeitkultur (MLTC mit PBMC und NZK-Linien, IL-2, IFN-alpha und 5-FU) führte zu einer kontinuierlichen Lymphozyten-Proliferation und ergab einen deutlichen Anstieg der Zellzahl. Die Proliferation und die Vitalität waren nach Gabe von 5-FU vollständig aufgehoben. Nach 14-tägiger Kultur mit NZK-Linien IL-2 und IFN-alpha zeigten die aktivierten Lymphozyten eine allospezifische Zytotoxizität. Die Gabe von 5-FU führte zu einem starken Absinken der zytotoxischen Aktivität der stimulierten Zellen. Analog durchgeführte ex vivo – Analysen der Lymphozyten-Funktion aus dem Vollblut von 5 Patienten mit metastasiertem NZK, die die Immunchemotherapie erhielten, zeigten ähnliche Ergebnisse. Die Zytotoxische Aktivität der stimulierten Lymphozyten der behandelten Patienten gegen NZK-Linien stieg nach der Zytokinbehandlung erst an von 35.5% auf 62.2% allospezifische Lyse (E:T ratio 40:1)und fiel nach der Gabe von 5-FU auf weniger als 30% ab. Analog zeigten die Untersuchungen der 6 weiteren Patienten, die zuerst die Kombination aus 5-FU und IFN-alpha und anschließend IL-2 und IFN-alpha erhielten, zunächst einen Abfall der zytotoxischen Aktivität der NK-Zellen. Die Gabe von IL-2 und IFN-alpha wiederum führte zu einem Anstieg der aktivierten Lymphozyten sowie zu vermehrter zytotoxischer Aktivität der NK-Zellen. Schlussfolgerung: 5-FU führt inhibiert die Proliferation und die Zytotoxizität von aktivierten Lymphozyten auch in Kombination mit Zytokinen in vitro. Die ex vivo – Analysen der behandelten Patienten zeigen den gleichen Effekt. Ob eine Änderung der sequentiellen Applikation der einzelnen Pharmaka eine klinische Konsequenz hat, sollte in einer klinischen Studie überprüft werden.
Fakultät für Biologie - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/06
In dieser Arbeit wurden mit Hilfe einer neuartigen Screening-Methode im Hochdurchsatz-Maßstab Gene identifiziert, welche einen Schutz vor dem bei Morbus Alzheimer assoziierten oxidativen Nervenzelltod vermitteln können. Dazu wurde jeder Klon einer cDNA Kollektion einzeln in klonale hippokampale Mausneuronen der Zelllinie HT-22 transient transfiziert und die Zellen anschließend mit einer toxischen Konzentration Wasserstoffperoxid stimuliert. Nach Inkubation wurde der Anteil lebender Zellen als Grad für den durch das transfizierte Gen vermittelten Schutz bestimmt. Auf diese Weise konnten sechs Gene identifiziert werden, welche HT-22 Zellen signifikant vor toxischen Konzentrationen von Wasserstoffperoxid schützten. Vier der sechs Gene: Glutathion Peroxidase-1, Peroxiredoxin-1, Peroxiredoxin-5 und Katalase, kodieren direkt antioxidativ wirkende Genprodukte, deren Identifikation die Funktionalität des Screening-Systems bestätigte. Neben Genen, deren Proteintranskripte direkt antioxidativ wirken, konnte des Weiteren der Transkriptionsfaktor Nrf2 und das Enzym Glutamin: Fruktose-6-phosphat Amidotransferase-2 (Gfat-2) detektiert werden. Nrf2 aktiviert die Transkription sog. „antioxidant response element (ARE)“-regulierter Antioxidanzien und detoxifizierender Enzyme, und wirkt somit indirekt schützend. Für Gfat-2 war bisher noch kein direkter Zusammenhang für die Protektion vor oxidativem Stress beschrieben. Mit der Charakterisierung dieses Effektes wurde begonnen. Parallel zu diesem Screening-Ansatz wurden Zelllinien generiert, die gegen oxidativen Zelltod resistent sind. Als Modell dienten Mausneuronen der Zelllinie HT-22. Von dieser Zelllinie wurden Klone isoliert, die resistent gegenüber den oxidativen Substanzen Glutamat und Wasserstoffperoxid sind. Untersucht wurde dabei die Genexpression der resistenten Klone mit der der sensitiven parentalen Zellen. Der Grad der Genexpression wurde dabei mit Hilfe von Affymetrix-Chips untersucht. Getestet wurde inwieweit die Überexpression derjenigen Gene, die in beiden resistenten Zelllinien eine verstärkte Expression aufwiesen, einen Schutz in den sensitiven Zellen gegenüber einem oxidativem Stress vermitteln konnte. Eine Stichprobe von 25 Genen bestätigte dabei keinen Zusammenhang zwischen starker Expression und funktioneller Protektion. Zusätzlich wurde überprüft, ob die verminderte Sensitivität H2O2- und Glutamat resistenter Zelllinien auf einen oxidativen Stress eine verminderte Regulation Apoptose induzierender Gene mit sich bringt. Ein Datenbankabgleich identifizierte neun Gene, die in beiden resistenten Zelllinien vermindert exprimierten und deren Überexpression in HEK 293 Zellen Apoptose induzierte. Insgesamt konnte gezeigt werden, dass der in dieser Arbeit beschriebene funktionelle Screening-Ansatz im Vergleich zu genomweiten Expressionsanalysen deutliche Vorteile bei der Identifizierung von Gen-Funktionen besitzt, ohne dabei Einschränkungen in der untersuchten Probenzahl hinnehmen zu müssen. Die in beiden Ansätzen identifizierten Gene, könnten als Ansatzpunkte für neuroprotektive Wirkstoffe genutzt werden.
Tierärztliche Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 01/07
Besonders Zytostatika-vielfachresistente Tumorzellen stellen bei der Chemotherapie ein großes Problem dar. Mit der Entwicklung der Gentherapie ergibt sich eine neue erfolgversprechende Perspektive für die Bekämpfung von malignen Tumorerkrankungen. Sehr viel versprechend ist die Entdeckung von E1A-deletierten Adenoviren, die in vielfachresistenten Tumorzellen, welche häufig den humanen Transkriptionsfaktor YB-1 im Kern enthalten, eine E1A-unabhängige adenovirale Replikation und virale Tumorzelllyse durchführen können. In der vorliegenden Arbeit sollte durch den Einsatz einer in der Gentherapie erst neuen Technologie - der Magnetofektion - eine gezielte lokoregionäre Applikation dieser onkolytischen adenoviralen Vektoren in die vielfachresisten Tumorzellen erreicht werden. Bei der Magnetofektion werden die adenoviralen Vektoren durch elektrostatische Wechselwirkungen an nanokristalline Eisenoxidpartikel gebunden und mit Hilfe eines externen magnetischen Feldes in den Zielzellen angereichert. Die Studien wurden in der Zellkultur an vielfachresistenten und nicht resistenten Tumorzellen durchgeführt. Zur Feststellung der zielgerichteten adenoviralen Infektion wurde das Reportergen LacZ eingesetzt; mit Hilfe der x-Gal Färbung konnte durch Blaufärbung der infizierten Zellen nachgewiesen werden, dass im Einflussgebiet des Magnetfeldes eine effiziente Infektion stattgefunden hat, sowohl in CAR-positiven wie auch in CAR-negativen vielfachresisten Tumorzellen. Um den Grad der adenoviralen Replikation abschätzen zu können, wurden Southern-Blot-Analysen durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass E1A-deletierte adenovirale Vektoren in den vielfachresistenten Tumorzellen eine sehr effiziente E1A-unabhängige Replikation durchführen können. Weiterhin konnte der Nachweis der adenoviralen Replikation und der darauf folgenden Tumorzelllyse anhand des Virus-assoziierten cytopathogenen Effektes in den vielfachresistenten Tumorzellen mit der Kristallviolettfärbung erbracht werden. Die adenovirale Replikation und Partikelzahlbildung in vielfachresistenten Tumorzellen konnte anhand eines Plaque-Assay bestimmt werden. Dazu wurden E1A-deletierte Adenoviren nach Infektion von resistenten und nicht resistenten Tumorzellen getrennt aus dem Einflussbereich und außerhalb des Einflussbereiches des Magnetfeldes isoliert. Es zeigte sich, dass die adenovirale Replikation/Partikelbildung im Wirkungsbereich des Magneten deutlich erhöht war. Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass durch die Magnetofektion eine zielgerichtete adenovirale Infektion und eine Erhöhung der Transfereffizienz im Wirkungsbereich des Magnetfeldes erreicht werden kann. Somit können E1A-deletierte Adenoviren im Einflussgebiet des Magneten vielfachresistente Tumorzellen, die YB-1 im Kern enthalten sehr effizient infizieren und eine gezielte Tumorzelllyse durchführen.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 03/19
Der Ausgangspunkt dieser Arbeit war die Frage, ob sich die galvanische vestibuläre Stimulation (GVS) und die Messung der dadurch ausgelösten torsionellen Augenbewegungen zur Diagnostik vestibulärer Störungen eignen. Hierzu ist eine genaue Kenntnis der Wirkmechanismen der GVS notwendig. Bei der GVS wird ein Strom von einigen mA über die Felsenbeine geleitet, unter denen sich die Gleichgewichtsorgane befinden. Der Strom reizt diese Strukturen und verursacht so Bewegungsempfindungen, Körperschwankungen und -- durch den vestibulo-okulären Reflex (VOR) -- Augenbewegungen, die neben horizontalem Nystagmus auch aus phasischen und tonischen Torsionskomponenten bestehen. Letztere haben in der Literatur zu der Vermutung eines starken Otolithenbeitrags geführt. Bei näherer Betrachtung der bekannten VOR-Verstärkungen fiel jedoch auf, dass die tonische Komponente eine zu hohe Amplitude aufweist, um allein aus der elektrischen Erregung von Otolithen zu stammen. Deshalb wurde für die GVS die Hypothese eines dominanten Bogengangsanteils experimentell überprüft. Die Augenbewegungen wurden mittels Video-Okulographie (VOG) gemessen. Bei den eingesetzten Stimulationsintensitäten traten aber oft nur kleine Nystagmusschläge auf, die vom Rauschen des ursprünglich verwendeten VOG-Systems verdeckt wurden. Deshalb wurde mit handelsüblicher digitaler Videotechnik ein neues, rauschärmeres VOG-System entwickelt, das die Messung auch kleiner torsioneller Nystagmusschläge ermöglichte. Zusätzlich wurde zur Analyse der in phasischen und tonischen Komponenten interindividuell unterschiedlichen Augentorsionen ein neues Verfahren zur künstlichen Elimination von torsionellem Nystagmus eingeführt. Dies ermöglichte einerseits, alle Probandendaten trotz interindividueller Unterschiede auf einer gemeinsamen Basis miteinander zu vergleichen, und andererseits, die Eigenschaften der beobachteten Augenbewegungen im Kontext der Ergebnisse anderer VOR-Studien zu diskutieren. Bei den Experimenten mit gesunden Probanden wurden Augentorsionen während transmastoidaler Wechselstromstimulationen aufgezeichnet. Im Bereich von 0,005-1,67 Hz entsprach die gemessene Frequenzcharakteristik jener des torsionellen VOR-Integrators. In einem weiteren Versuch wurden Gleichstromstimulationen mit natürlichen Kopfdrehungen verglichen, deren Verlauf so angepasst wurde, dass die Afferenzen im Bogengangsmodell in ähnlicher Weise wie bei der galvanischen Reizung aktiviert wurden. Dabei waren die Augenbewegungen beider Bedingungen statistisch nicht unterscheidbar, was die eingangs formulierte Hypothese weiter stützte. Zusätzlich konnten Idiosynkrasien in den tonischen und phasischen Komponenten der Augentorsion auf eine individuell variierende Nystagmusverarbeitung zurückgeführt werden, die auch vorhandene Nichtlinearitäten im torsionellen VOR erklären konnte. Bei allen eingesetzten Reizen wurde beobachtet, dass jeder Lidschlag eine torsionelle Sakkade auslöste, deren Amplitude im Vergleich zu den sonstigen Nystagmusschlägen signifikant erhöht war. Da bei Patienten mit einer einseitigen vestibulären Störung eine zumindest qualitativ ähnliche Tonus-Imbalance vorliegt wie bei der galvanischen Reizung, stellte sich die Frage nach der Übertragbarkeit dieses Effektes auf den pathologischen Fall. In der Tat konnten Messungen an Patienten belegen, dass auch hier jeder Lidschlag eine schnelle torsionelle Nystagmusphase auslöst. Damit konnte gezeigt werden, dass sich torsionelle Augenbewegungen während wiederholtem Blinzeln als einfacher Standardtest für die klinische Untersuchung einseitiger vestibulärer Erkrankungen eignen.
Problemstellung: In den letzten Jahren wurden durch mehrere Studien Sofortreaktionen der Herzfrequenz während Kälteeinwirkung auf die Haut dokumentiert. Sofortreaktionen auf den aeroben Muskelstoffwechsel unter diesen Bedingungen wurden dagegen nicht untersucht. Über die Zusammenhänge zwischen dem Prozeß eines sich entwickelnden Ausdauertrainingszustandes bei gleichzeitiger Kälteexposition im Sinne einer Kreuzadaptation oder eines additiven Effektes finden sich in der Literatur ebenfalls keine relevanten Studien. Bisher konnte von keinem Autor dargelegt werden, ob die Adaptation an kühle Umgebungsbedingungen während eines Ausdauertrainings mit einer erhöhten Wirksamkeit desselben einhergeht. Gegenstand: Das Ziel der vorliegenden Studie war es, die Verbesserung der aeroben Leistungsfähigkeit durch ein Ausdauertraining mit und ohne Abkühlung der Körperschale zu quantifizieren, um eine allfällige Kreuzadaptation zu belegen. Gleichzeitig sollte festgelegt werden, ob sich durch die kühlen Bedingungen nicht nur eine Verbesserung des Ausdauertrainingseffektes, sondern auch ein Soforteffekt auf die aerobe Leistungsfähigkeit nachweisen läßt. Darüber hinaus sollte die Frage beantwortet werden, ob diese Effekte erst bei einer Abkühlung des Trainierenden bis in den Körperkern auftreten oder ob bereits eine Reduzierung der Temperatur der Körperschale ausreicht: Die Wirksamkeit der isolierten Abkühlung der Körperschale während des Trainings sollte bewiesen werden. Versuchsplan: Während eines Ausdauertrainings mit gleichzeitiger Kälteadaptation (3wöchige klimatische Terrainkur) wurden die Auswirkungen einer kühlen Körperschale auf den Muskelstoffwechsel untersucht: Bei einer Probandengruppe (n = 63) wurde die Körperschale während der Terrainwanderung definiert kühl gehalten; die Hauttemperatur wurde um 2 °C erniedrigt, die Kerntemperatur nicht beeinflußt. Die Kontrollgruppe (n = 61) absolvierte eine Terrainkur unter thermisch ausgeglichenen Bedingungen. Eine dritte Probandengruppe (n = 29) nahm am Therapieprogramm nicht teil. Der Ausdauertrainingseffekt wurde mittels ergometrischer Tests, welche am Therapieanfang und Therapieende vorgenommen wurden, untersucht. Zusätzlich wurde dabei die aktuelle aerobe Leistungsfähigkeit unter verschiedenen thermischen Bedingungen festgestellt. Wichtigster Meßparameter war der Milchsäurespiegel. Ergebnisse: Eine reduzierte Hauttemperatur während Arbeit hat zwei Auswirkungen auf den Muskelstoffwechsel: * Als Soforteffekt wird die aktuelle aerobe Kapazität des Muskelstoffwechsels vergrößert: Bei gleicher Arbeit liegt der Laktatspiegel unter kühlen Bedingungen um 0,4 mmol/l signifikant (p ≤ 0,01) niedriger. * Langfristig wird der Trainingseffekt durch die kältebedingte Verbesserung des aeroben Metabolismus annähernd verdoppelt: Die Personen, welche bei erniedrigter Hauttemperatur trainierten, wiesen einen um knapp 1 mmol/l signifikant (p ≤ 0,01) größeren Trainingseffekt als die Kontrollgruppe auf. Schlußfolgerung: Die Vergrößerung der aeroben Kapazität des Muskelstoffwechsels aufgrund der kühlen Körperschale erleichtert die aktuelle aerobe Bewältigung der Arbeit und verdoppelt den Ausdauertrainingseffekt. Damit haben diese Ergebnisse eine klinische Relevanz für Patienten, welche nur leicht belastbar sind: Adaptationen werden schon bei relativ geringer Trainingsintensität ermöglicht.