Die sogenannte Gegenwart

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Was verraten Netflix-Kochshows über unsere Gesellschaft? Ist woke das neue narzisstisch? Und warum trinken jetzt eigentlich alle Ingwershots? Wir sprechen über Phänomene, die unsere Gegenwart ausmachen – die ZEIT-Feuilleton-Redakteure Nina Pauer, Ijoma Mangold, Lars Weisbrod und Apples Sprachassistentin Siri begleiten die Hörerinnen und Hörer durch die Jetztzeit. Dieser Podcast wird produziert von Pool Artists.

ZEIT ONLINE


    • Mar 25, 2024 LATEST EPISODE
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    Sind wir nicht alle ein bisschen konservativ?

    Play Episode Listen Later Mar 25, 2024 74:50


    Der ehemalige Finanzindustrie-Lobbyist Friedrich Merz, der fränkische Pragmatiker-Opportunist Markus Söder, der grün-schwarze Daniel Günther: Wer von diesen Männern entspricht am ehesten der herkömmlichen Vorstellung, die wir uns heute von einem konservativen Politiker machen? Haben wir überhaupt noch eine gemeinsame Vorstellung davon, was das sein soll, ein Konservativer? Was unterscheidet Konservative überhaupt von Rechtspopulisten, Trumpisten oder Reaktionären? Wir sollten uns über das Konservative wieder mehr Gedanken machen, finden Ijoma Mangold und Lars Weisbrod und stellen sich der Aufgabe in der neuen Folge des Feuilleton-Podcasts. Denn unsere Gegenwart versteht man erst, wenn man sich mit den Konservativen befasst – und der Krise, in der sie stecken. Im Podcast erkunden die beiden Hosts ihre eigenen konservativen Einstellungen und blicken in die spannende Geschichte des konservativen Denkens: Sind die Konservativen eigentlich Verbündete der freien Marktwirtschaft oder ihre Gegner? Und wann sind auch Marxisten und woke Linke so richtig konservativ? Das Gespräch über Konservatismus beginnt bei 15:04 Minuten. Weitere Links zum Thema und zur Folge finden Sie hier. Das Team erreichen Sie unter gegenwart@zeit.de. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

    Wie wird mein Sohn kein toxischer Mann?

    Play Episode Listen Later Mar 11, 2024 65:49


    Mütter (und Väter) wollen Jungs heute feministisch erziehen. Doch ist der Feminismus auch für Männer da? Das Hauptthema der Folge ab Minute 17:26. Als Feministin kämpft Shila Behjat gegen das Patriarchat. Als Mutter muss sie sich inzwischen um zwei Nachwuchsmänner kümmern – ihre beiden Söhne, zehn und acht Jahre alt. “Söhne großziehen als Feministin”, so lautet der Titel ihres neuen Buches, in dem die Autorin fragt: Wie geht das eigentlich? Ist es ein Widerspruch in sich? Und warum sagt man Jungs eigentlich dauernd, sie seien zu laut? Ist laut sein schon toxische Männlichkeit oder bloß unschuldiges Kinderspiel? Mit diesen Fragen ist Shila Behjat nicht allein. In Büchern, Artikeln, Podcasts und auf TikTok wird genau diese Frage diskutiert: Wie soll man als Feministin – oder überhaupt als Mutter oder Vater – Jungs zeitgemäß, auf der Höhe der politischen Gegenwart, erziehen? Was hat der Feminismus ihnen sonst zu sagen, außer, dass sie später bloß keine mansplainenden Arschlöcher werden sollen? Und wenn Feministinnen Söhne erziehen, müsste dann vielleicht auch der Feminismus versöhnlicher werden? In der aktuellen Folge des Feuilleton-Podcasts sprechen Nina Pauer und Lars Weisbrod über Geschlechterklischees, die kleine Kinder aus der Kita anschleppen, und darüber, wie man richtig auf sie reagiert. Und am Ende geht's sogar um die ganz große Frage: Brauchen wir Männlichkeit und Weiblichkeit überhaupt noch? Oder sollten wir diese engen Kategorien nicht ein für alle Mal überwinden? Alle Folgen des Podcasts finden Sie hier. Sie erreichen das Team unter gegenwart@zeit.de. Weitere Links zur Folge und zum Thema finden Sie hier auf ZEIT ONLINE. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

    Sechs Strategien, unsterblich zu werden

    Play Episode Listen Later Feb 26, 2024 62:03


    Obwohl der Künstler längst tot ist, wird das Werk Caspar David Friedrichs gehypt, als sei es brandneu. Die Popikone Taylor Swift scheint bereits zu Lebzeiten mit ihrem Erfolg Geschichtsbücher zu füllen. Machen Kunstwerke, macht Berühmtheit unsterblich? Oder sind Menschen heute vor allem daran interessiert, ihre kurze irdische Existenz lieber so intensiv und lang wie möglich zu leben, indem sie sich mit Superfoods, Fasten und Eisbaden fit halten? In der neuen Folge der sogenannten Gegenwart widmen sich Nina Pauer und Ijoma Mangold der ewigen menschlichen Sehnsucht danach, dem Tod seinen Stachel zu ziehen: von der Antike mit seiner Ruhmessucht, dem Christentum mit Himmel, Hölle und Fegefeuer, Shakespeares romantischer Liebe und all den heutigen Ideen, ewiges Leben zu erlangen.  Sei es nun durch größenwahnsinnige Missionen einzelner reicher Männer, die ihren Körper durch K.I. verjüngen wollen, sich einfrieren lassen und ihr Bewusstsein auf Chips speichern oder eben durch die konventionellere Lösung: einfach Kinder in die Welt setzen, dann überlebt immerhin der eigene Genpool. Alle Folgen des Podcasts finden Sie hier. Sie erreichen das Team unter gegenwart@zeit.de. Weitere Links zur Folge und zum Thema finden Sie hier auf ZEIT ONLINE. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

    Ist Homeoffice nur eine Phase?

    Play Episode Listen Later Feb 12, 2024 69:06


    In der alten Boomer-Schule hieß es noch: "Schnaps ist Schnaps und Dienst ist Dienst." Es galt, sich am Riemen zu reißen und im Sinne protestantischer Leistungsethik seine Pflicht zu erfüllen, gerne mit unbezahlten Überstunden – denn "jetzt wird wieder in die Hände gespuckt!"  Und die jungen Generationen? Millennials dagegen reden von Selbstverwirklichung, sinnieren über Work-Life-Balance und wollen am liebsten gar nicht mehr aus dem Homeoffice zurückkehren. Und die Gen Z gilt sowieso als völlig abgedriftet: Bloß nicht zu viel Lohnarbeit, die macht das Leben kaputt! Was ist dran an den Klischees? Wie wirkt sich die reale Situation auf den Arbeitsmärkten aus? Was wird es mit unserem Arbeitsbegriff anstellen, wenn heute die Arbeitnehmer am längeren Hebel sitzen und die Bedingungen diktieren können? Wie viel Raum sollte Arbeit überhaupt im Leben der Menschen ausmachen? Und was hat das alles mit Adam und Eva zu tun? In der neuen Folge von "Die sogenannte Gegenwart" diskutieren alle drei Hosts, Nina Pauer, Ijoma Mangold und Lars Weisbrod, über die Arbeitswelt – und darüber, ob es ein Menschenrecht auf Work-Life-Balance gibt. Weitere Links zur Folge und zum Thema finden Sie hier auf ZEIT ONLINE. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

    Liebe Außerirdische, erlöst uns!

    Play Episode Listen Later Jan 29, 2024 78:08


    Zu den Fans dieses außergewöhnlichen Buches gehört Barack Obama genauso wie Mark Zuckerberg: "Die drei Sonnen", der erste Band jenes megalomanischen Science-Fiction-Epos, das den chinesischen Schriftsteller Liu Cixin weltberühmt gemacht hat. Mitte der Zehnerjahre erschien der Roman auf Englisch und Deutsch und sorgte international für Aufregung. Inzwischen hat Netflix aus dem Material eine heiß erwartete Fernsehserie produziert, die in diesem Frühjahr startet. Wer Liu Cixin liest, der lernt viel – zum Beispiel, welchen Stellenwert Grundlagenforschung und wissenschaftlicher Fortschritt im chinesischen Denken der Gegenwart einnehmen. "Die drei Sonnen" ist auch eine aufregend gesellschaftspolitische Diagnose, denn es geht nicht nur um Hochtechnologie und Außerirdische, sondern auch um durch und durch soziologische Fragen: Welche apokalyptischen Sehnsüchte schlummern heute in uns? Warum glauben so viele, dass die Menschheit die größte Gefahr für die Erde bedeutet? Wie prägt die chinesische Kulturrevolution bis heute das Land? Und welches Maß an Berechenbarkeit und Stabilität brauchen Menschen eigentlich, um eine Zivilisationen zu errichten? Grund genug also für Ijoma Mangold und Lars Weisbrod, sich in die Erzählwelten von Liu zu vertiefen und im Feuilletonpodcast über sein höchst interessantes Erfolgsbuch zu sprechen. Sie erreichen das Team unter gegenwart@zeit.de. Shownotes: - "Die drei Sonnen" von Cixin Liu. Aus dem Chinesischen übersetzt von Martina Hasse, erschienen 2016 im Heyne-Verlag. - Podcast "Sternengeschichten" - Interview mit Liu Cixin in der ZEIT [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

    Habits ändern, manifestieren oder doch lieber detoxen?

    Play Episode Listen Later Jan 15, 2024 75:00


    Mitte Januar, Zeit für ein ehrliches Fazit: Wie läuft es mit den Neujahrsvorsätzen? Oder sind Vorsätze längst toxisch geworden und man sollte lieber auf das Konzept "gentle growth" setzen und sich lockermachen?Dass Menschen sich ändern, entwickeln und verbessern wollen, ist nicht neu – doch nie sprachen sie darüber so viel wie heute. Ob auf Instagram, in Sachbuch-Bestsellern oder im Freundeskreis, überall arbeitet man an sich, nimmt Challenges an, fastet, zählt Schritte, Atemzüge oder die eigene Bildschirmzeit. Wieso bloß sind wir mittlerweile derartig besessen von der Idee, bloß nicht die Alten zu bleiben? Worauf hoffen Menschen heute, wenn sie sich verändern wollen? Und woran liegt es, wenn wir unsere Vorsätze dann doch nicht einhalten? Nina Pauer und Lars Weisbrod nutzen die Frische des neuen Jahres, um sich in der neuen Folge des Feuilletonpodcasts durch den Methodendschungel zeitgenössischer Veränderungsmoden zu schlagen.Weitere Links zur Folge und zum Thema finden Sie hier auf ZEIT ONLINE.Sie erreichen das Team unter gegenwart@zeit.de [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER[ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.

    Endlich machen alle dasselbe

    Play Episode Listen Later Dec 18, 2023 66:02


    Kekse und Kerzenlicht: In der Weihnachtsfolge der "sogenannten Gegenwart" geht es passend zur Saison um das unverwüstliche Fest – und seine soziale Synchronisationspower.

    Wann ist Kapitalismus-Kritik antisemitisch?

    Play Episode Listen Later Dec 4, 2023 72:18


    Können Linksradikale solidarisch sein mit dem Staat Israel? Die Bewegung der Antideutschen versucht diesen Spagat seit Jahrzehnten.

    Wie geht achtsames ausrasten?

    Play Episode Listen Later Nov 20, 2023 61:17


    Die Serie “The Bear” dreht sich nur vordergründig um ein Spitzenrestaurant. Tatsächlich wird verhandelt, wie wir streiten können, ohne uns wirklich zu verletzen.

    tats ausrasten
    Was tun, wenn uns die Nachrichten überfordern?

    Play Episode Listen Later Nov 6, 2023 59:25


    "News Avoidance" heißt ein neuer Trend: Viele Menschen wollen sich dem brutalen Weltgeschehen nicht mehr aussetzen. Ist das egoistisch?

    Ist Moral nur ein Kalkül?

    Play Episode Listen Later Oct 23, 2023 66:08


    Sam Bankman-Fried hat seine Anleger um Milliarden geprellt – und nennt sich trotzdem einen "effektiven Altruisten". Wie passt das zusammen?

    Warum wir im Westen so reich sind

    Play Episode Listen Later Oct 9, 2023 77:58


    In einem aufregenden Buch erklärt der Anthropologe Joseph Henrich, wie Europäer seltsam geworden sind – und wohlhabend.

    Sind Romane besser als Klimakleber?

    Play Episode Listen Later Sep 25, 2023 68:37


    Immer wieder wird beklagt, dass der Klimawandel in Gegenwartsromanen kaum eine Rolle spielt. Warum bloß?

    Mode ohne Models

    Play Episode Listen Later Sep 11, 2023 57:29


    Welche Phänomene machen unsere Gegenwart aus? In der neuen Live-Episode des Feuilletonpodcasts kommt das Publikum zu Wort.

    Wer kann sich heute noch eine Midlife-Crisis leisten?

    Play Episode Listen Later Aug 7, 2023 67:03


    Um die 40 gerät der Mensch in eine Sinnkrise – dachten wir jedenfalls immer. Aber haben die Millennials nicht völlig andere Probleme?

    Kann der Tod uns Glück bringen?

    Play Episode Listen Later Jul 24, 2023 61:25


    Bestattungen sind heute "death positive" und Apps erinnern ans Sterben, damit wir besser leben. Eine Folge über das Verhältnis unserer Gegenwart zum Tod

    Soll man seinen Kindern noch von Odysseus erzählen?

    Play Episode Listen Later Jul 10, 2023 56:23


    Wenn die Seele Trost sucht, schaut sie in die Vergangenheit oder in die Zukunft? Im Gegenwartspodcast geht es ums Gestern und Morgen, um Geschichte und Bevorstehendes.

    Ist Klo putzen Horror oder Luxus?

    Play Episode Listen Later Jun 26, 2023 65:00


    Eine halbe Zitrone, ein Löffel Natron – schon glänzt der Wasserkocher und auch die Toilettenschüssel strahlt wie neu. Mit Putzhacks und Vorschlägen, wie man Tag für Tag den Haushalt am besten im Griff hat, sind auf Instagram viele Frauen erfolgreich. Wieso bloß? Hat Putzen einen unterschätzten ästhetischen Wert? Oder gilt das nur für diejenigen, die genug Zeit und große, teure Wohnungen haben? Was für Frauenbilder werden hier aufgerufen und wie verhält sich das neue schöne Putzen zu Hause zum harten Saubermachen draußen, im öffentlichen Raum, wo nachts schlecht bezahlte Reinigungstrupps den Schmutz der anderen wegmachen müssen? In der neuen Folge des Feuilletonpodcasts widmen sich Nina Pauer und Lars Weisbrod dem politischen Wert und der Würde des Putzens sowie der Frage danach, warum die KI eigentlich noch keine gute Lösung fürs Schrubben gefunden hat und wer eigentlich im Kommunismus am Ende noch den Müll rausbringen würde. Die Shownotes zur Folge finden Sie hier: (http://zeit.de/kultur/2023-06/putzen-social-media-influencer-reingungskraefte/) Sie erreichen das Team unter gegenwart@zeit.de.

    Wann nehmen die Maschinen uns endlich die Arbeit weg?

    Play Episode Listen Later Jun 12, 2023 73:17


    Es ist verflixt, aber Ijoma Mangold und Lars Weisbrod kommen einfach nicht los vom Thema KI und GPT. Deshalb diskutieren sie in dieser Ausgabe der „Sogenannten Gegenwart“ erneut über die Folgen der neuen Technologie. Namhafte Wissenschaftler und Entwickler haben in einem Manifest mit starken Worten vor den Folgen der KI gewarnt und ein sechsmonatiges Moratorium gefordert. Aber was fürchten die Wissenschaftler, die das Manifest unterschrieben haben, eigentlich genau? Die Spannbreite ist groß: Dass in einer KI-Welt zwischen Wahrheit und Fiktion nicht mehr unterschieden werden kann. Dass den Menschen die Arbeit ausgeht, weil alles von der KI erledigt wird. Bis hin zur totalen Apokalypse, in der die Maschinen die Macht übernehmen. Ijoma Mangold und Lars Weisbrod stellen fast mit einem Seufzer fest, dass ein noch so effizientes Mustererkennungsverfahren doch etwas anderes ist als kreative Intelligenz mit eigenem Bewusstsein und Willen. Sie erreichen das Team unter gegenwart@zeit.de.

    Müssen wir unsere Wut wegatmen?

    Play Episode Listen Later May 29, 2023 66:58


    Der Parkplatz eines Einkaufszentrums: Zwei Menschen in ihren Autos geraten aneinander. Hupen, Schimpfen, Mittelfinger – ein klassischer Fall von Road Rage, der allerdings derart eskaliert, dass am Ende zwei ganze Leben in Scherben liegen. Was will uns die Serie "Beef" mit dieser Geschichte von unbändiger Wut über unsere Gegenwart erzählen? In Liebesbeziehungen, zwischen Eltern und Kindern, Ehepartnern, unter Chefs und Angestellten, Kollegen und Kolleginnen, darf es Aggressionen jedenfalls nicht mehr geben. Wir sind gewaltsensitiv, wer seine Affekte nicht im Griff hat, ist ein Outcast. Doch kann man Wut wirklich komplett wegatmen, wenn man bloß alle Triggerpunkte kennt und achtsam miteinander umgeht? Und wenn ja, wie passen dann all die Wallungen der Wutbürger, der Hass auf die Klimakleber und Phänomene wie Mobbing und Ghosting dazu? Diesen Fragen widmen sich Nina Pauer und Ijoma Mangold in der neuen Episode der "Sogenannten Gegenwart". Weitere Links zur Folge und zum Thema finden Sie auf ZEIT ONLINE.

    Solarpunks, Insektenmehl und ein falscher Glottisschlag (Festivalfolge)

    Play Episode Listen Later May 15, 2023 58:50


    Die "Insta-Hand" von Luisa Neubauer, eine rauchende Jugend, die wachsende Angst vor Insektenmehl und ein Bäcker mit QR-Code. Diese aktuellen Phänomene bestimmen laut Feuilletonredakteuren Nina Pauer, Ijoma Mangold und Lars Weisbrod aus dem Feuilletonpodcast die aktuelle Gegenwart. Im großen Gegenwartscheck auf dem ZEIT ONLINE Podcast-Festival teilt Nina Pauer unter anderem ihre Beobachtung, dass Solarpanels für viele Nutzerinnen und Nutzer als kleine Balkonkraftwerke dienen. Lars Weisbrod begegnen in hippen Cafés häufig Baristas in blauen Arbeiterjacken, was er als klares Bekenntnis für die Arbeiterklasse auffasst. Für Ijoma Mangold stellt die Grabpatenschaft ein aktuelles Phänomen dar: "Du übernimmst heute eine Grabpatenschaft und darfst dich mit Glück dann irgendwann vielleicht dazulegen." Sie erreichen das Team unter gegenwart@zeit.de.

    Gender, Race, Klasse – und wo bleiben die Ossis?

    Play Episode Listen Later May 1, 2023 62:22


    "Alle waren bei der Stasi. Alle waren gedopt. Alle sprechen Sächsisch. Alle sind Nazis" – so fasst der ostdeutsche Literaturprofessor Dirk Oschmann die Ressentiments zusammen, die bis in unsere Gegenwart hinein das Bild vom Osten Deutschlands beherrschten. "Der Osten: eine westdeutsche Erfindung" heißt sein Buch, in dem er an die aktuellen identitätspolitischen Diskurse anknüpft und fragt: warum sprechen wir eigentlich die ganze Zeit über Race, Klasse und sexuelle Orientierungen – aber nie über "die Ossis"? Wo sie doch, wie Oschmann beschreibt, bis heute strukturell benachteiligt, unterrepräsentiert und diskriminiert werden? In der aktuellen Folge der "Sogenannten Gegenwart" diskutieren Nina Pauer und Ijoma Mangold über korrekte Sprechersituationen, den Klang und die sozialen Konnotationen des sächsischen Dialekts und die Frage, wie man über Benachteiligung sprechen kann, ohne zu jammern. In dieser Folge sprechen Nina Pauer und Ijoma Mangold über: Dirk Oschmann: "Der Osten: eine westdeutsche Erfindung". Ullstein, 2023. Sie erreichen das Team unter gegenwart@zeit.de.

    Dysfunktionale superreiche Trottel

    Play Episode Listen Later Apr 17, 2023 57:49


    Ein übermächtiger alter Vater, vier verdorbene erwachsene Kinder – und alle wollen CEO sein. So kann man die Handlung der hypererfolgreichen US-Serie "Succession" zusammenfassen, die gerade in die finale Staffel geht. Was ist das Faszinierende an dieser Familiengeschichte, die einen Einblick ins Leben von Superreichen gibt, die emotional wohlstandsverwahrlost zwischen Helikopterflügen fluchen, koksen, masturbieren und sich gegenseitig fertigmachen, um beim eigenen Vater höher im Kurs zu stehen als die eigenen Geschwister? Werden hier bloß universale Familienkonflikte in Extremform ausgestellt? Was verbindet oder unterscheidet den Wettlauf der Kinder um die Nachfolge des Medienmoguls Logan Roy von anderen dynastischen Erzählungen wie etwa "The Crown"? Und warum, fragen sich Nina Pauer und Lars Weisbrod in der aktuellen Episode des Feuilletonpodcasts, müssen Superreiche eigentlich bloß immer so vertrottelt rüberkommen? In dieser Folge sprechen Nina Pauer und Lars Weisbrod über: - "Succession", Staffeln 1 bis 4, HBO/Sky Atlantic - Thomas Mann: "Die Buddenbrooks. Verfall einer Familie". Fischer Verlage, 2008 (Erstfassung von 1901). - Erich Kästner: "Drei Männer im Schnee". dtv, 1988 (Erstfassung von 1934). Sie erreichen das Team unter gegenwart@zeit.de.

    Wie können wir unsere Köpfe dekolonisieren?

    Play Episode Listen Later Apr 3, 2023 61:14


    Ein junger Berliner Ethnologe zieht in der Zeit um die vorletzte Jahrhundertwende los, um in der Kolonie Deutsch-Südwestafrika Forschungsobjekte zu sammeln, und gerät dabei mitten in den Völkermord, den die Deutschen in Namibia an den Herero und Nama verübt haben. So erzählt der Regisseur Lars Kraume in seinem neuen Kinofilm "Der vermessene Mensch" vom Kolonialismus. Funktioniert die Perspektive eines weißen deutschen Hauptdarstellers? Auf welche gegenwärtigen Debatten über Schuld, Reparationen und Rückführungen von "human remains" trifft er? Und wieso wird heute eigentlich so derartig mit dem Begriff "Kolonialismus" und dem Imperativ "Decolonize!" um sich geschmissen? In der aktuellen Ausgabe des Feuilletonpodcasts widmen sich Nina Pauer und Ijoma Mangold der bislang nur schwachen Erinnerung an die deutsche Kolonialzeit. Dabei gehen sie der Frage nach, wie das Wissen um Konzentrationslager, die schon lange vor Auschwitz in Afrika errichtet wurden, in das kollektive Gedächtnis integriert werden kann. Weitere Links zur Folge finden Sie auf ZEIT ONLINE (https://www.zeit.de/kultur/2023-03/kuenstliche-intelligenz-philosophie-feuilleton-podcast). Sie erreichen das Team unter gegenwart@zeit.de.

    Ich bin doch selber nur Software

    Play Episode Listen Later Mar 20, 2023 59:50


    Alle schauen wie gebannt auf GPT4, die allerneueste künstliche Sprachintelligenz des Unternehmens OpenAI. Deren Software kann schon heute medizinische Staatsexamen, juristische Hausarbeiten, journalistische Zusammenfassungen, ja, selbst psychologische Beratung so tadellos texten, dass mancher sich besorgt fragt: Braucht es denn dann überhaupt noch den Menschen? Noch mögen die Witze, die GPT auf Aufforderung erzählt, nur ein müdes Schmunzeln auslösen; Kreativität ist noch nicht die Stärke des Programms. Aber fraglos handelt es sich um einen technologischen Durchbruch, von dem manche behaupten, er würde unsere Arbeitswelt transformieren. Auf jeden Fall wird eine uralte philosophische Debatte plötzlich brandaktuell: Das Leib-Seele-Problem ist wieder da! Ist das Bewusstsein nur eine Illusion oder gibt es so etwas wie den Geist? Weil diese Streitfrage das Allerheiligste unseres Menschenbilds tangiert, streiten sich auch Ijoma Mangold und Lars Weisbrod in der neuesten Folge der Sogenannten Gegenwart: Kann man eine Künstliche Intelligenz wie GPT einfach als “stochastischen Papagei” abtun, der nie wirklich etwas versteht? Oder sind wir alle, blickt man einmal hinter den Vorhang, nur hochfunktionale Apparate, die sich ihre Gedanken zusammenrechnen? Weitere Links zur Folge finden Sie hier auf ZEIT ONLINE: https://www.zeit.de/kultur/2023-03/kuenstliche-intelligenz-philosophie-feuilleton-podcast Sie erreichen das Team unter gegenwart@zeit.de.

    Ist Glück nur eine Frage der Biochemie?

    Play Episode Listen Later Mar 6, 2023 69:22


    2018 veröffentlichte der Wissenschaftsjournalist Bas Kast seinen Megabestseller “Der Ernährungskompass”, in dem er den Deutschen beibrachte, wie sie sich gesünder ernähren können, um länger zu leben. Jetzt folgt der “Kompass für die Seele”, in dem sich alles um mentale Zufriedenheit dreht. Eisbaden, Waldausflüge, Fasten und LSD-Trips – das sind die Hebel, mit denen wir unsere Hirnchemie positiv beeinflussen können. Doch kommt man mit so einem mechanischen Menschen- und Seelenbegriff, wie Kast ihn pflegt, wirklich weiter? Was, wenn man trotz aller Maßnahmen noch immer melancholisch ist? Und wie kann es gelingen, all die Lifehacks für guten Schlaf, optimale Blutwerte und mehr Gesundheit mit wahrem Genuss und Offenheit für das Leben zu vereinbaren? In der neuen Folge des Feuilletonpodcasts widmen Nina Pauer und Ijoma Mangold sich diesen Fragen auch auf der Basis ihrer eigenen Erfahrungen von Verzicht, Genuss und den Versuchen, das eigene Leben radikal zu verändern. Weitere Links zur Folge finden Sie hier auf ZEIT ONLINE: https://www.zeit.de/kultur/2023-03/bas-kast-buch-mentale-gesundheit-feuilleton-podcast Sie erreichen das Team unter gegenwart@zeit.de.

    Kann man auf Deutsch vom Krieg erzählen?

    Play Episode Listen Later Feb 20, 2023 65:32


    In der neuen Folge des Feuilletonpodcasts widmen sich Nina Pauer und Lars Weisbrod einem historischen und doch gleichzeitig leider so gegenwärtigen Thema: dem Krieg. Während sich der russische Angriff auf die Ukraine in diesen Tagen jährt, ist für die Oscarverleihung im März ein deutscher Film nominiert, der die Sinnlosigkeit des Tötens und Sterbens im Ersten Weltkrieg zeigt – die neue Verfilmung von “Im Westen nichts Neues”. Die beiden Podcasthosts haben DEN Antikriegsroman von Erich Maria Remarque noch einmal gelesen und fragen sich: Wieso ist der Roman so viel beeindruckender als der Film? Warum misslingt es der aufwendigen Netflix-Produktion, das zu zeigen, worum es Remarque eigentlich ging? Welche deutsche Perspektive ist es, die dieser deutsche Kriegsfilm einnimmt? Und wieso ist es so ärgerlich, wenn am Ende ausgerechnet ein französisches Kind zur Waffe greift? Shownotes: Im Westen nichts Neues, Netflix 2022, 2 h 23 min. Erich Maria Remarque: Im Westen nichts Neues. Propyläen-Verlag, Berlin 1929. SWR-Podcast über den Film und den Roman: https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/im-westen-nichts-neues-bei-netflix-wie-aktuell-ist-remarques-roman-swr2-forum-2022-10-26-100.html

    Revolutioniert der queere Blick das Trash-TV?

    Play Episode Listen Later Feb 6, 2023 59:09


    In der neuen Folge des Feuilletonpodcasts "Die sogenannte Gegenwart" geht es um das Netflix-Format "Queer Eye", in der die "fab five", ein bunter Haufen von queeren Mode-, Ernährungs- und Mental Coaches wie ein Wirbelsturm durchs Leben von Menschen weht, die es nicht mehr schaffen, sich selbst etwas Gutes zu tun. Nina Pauer und Ijoma Mangold fragen sich, ob mit dieser großen Inszenierung von Selbstliebe durch Coachunterstützung eine neue Evolutionsstufe im Trash-TV erreicht ist: Wo es früher fiese Sprüche von Dieter Bohlen hagelte und mit klassistischer Fremdscham auf Minderperformer geblickt wurde, sieht man heute nur noch Gruppenumarmungen und Tränen der Rührung. Warum bewegt uns eine solch softe Makeovershow ausgerechnet jetzt so sehr? Kann es tatsächlich gelingen, aus den Verstrickungen des eigenen Lebens herauszukommen und sich noch einmal ganz neu zu erfinden? Und wie wichtig ist es am Ende eigentlich noch, dass der Coach queer ist? Sie erreichen das Team unter gegenwart@zeit.de. Weitere Links zur Folge finden Sie hier auf ZEIT ONLINE: https://www.zeit.de/kultur/2023-02/queer-eye-trash-tv-feuilleton-podcast.

    Vom Prinzen zum Influencer

    Play Episode Listen Later Jan 23, 2023 64:58


    Schon die Netflix-Dokumentation "Harry & Meghan" sorgte weltweit für Aufsehen, nun hat Prinz Harry mit seiner Autobiografie "Reserve" dem britischen Königshaus einen weiteren Fehdehandschuh hingeworfen. Zwei perfekte Gegensätze stehen sich damit in einem großen Kulturkampf gegenüber: Die Instagram-Welt eines Paares, das nach allen Regeln Hollywoods mit Schönheit, Glamour, Moral, Emotionalität, Lifestyle, Empathie und der Unersetzlichkeit des Individuums arbeitet gegen die Tradition der Monarchie, die überlieferte Form, Selbstdisziplin, Ritualität, Unsentimentalität und die Priorität der Institution über den Einzelnen hochhält. Wer gewinnt das Herz der Öffentlichkeit? Wem wird geglaubt? Ist Prinz Harry am Ende ein klassischer Millennial, der seine Traumata entdeckt und die Familie anklagt, weil diese im Gegensatz zu ihm keine Therapie machen will? Oder haben seine Vorwürfe vielleicht sogar die Kraft, dem jahrhundertealten System der Monarchie nachhaltig zu schaden? In der neuen Folge des Feuilleton-Podcasts steigen Nina Pauer und Ijoma Mangold tief ein ins britische Königshaus, in die Selbstvermarktungsstrategien von Meghans und Harrys kalifornischem Neustart und in die hohe Kunst, eine Autobiografie so authentisch wie möglich zu ghostwriten. Shownotes: Prinz Harry: "Reserve" (Originaltitel: "Spare"). Übersetzt von Stephan Kleiner, Katharina Martl, Johannes Sabinski, Anke Wagner-Wolff, Alexander Weber. Penguin Randomhouse Verlag, 2023. 512 Seiten, 26 Euro. "Harry & Meghan" 2022 | Altersfreigabe:12 | 1 Staffel | Biografische Dokumentationen, Netflix. Meghans Podcast: "Archetypes" "The Crown/Die Krone", 2016, Dramaserie, 5 Staffeln auf Netflix. Jochen Buchsteiner: "Im Boxring der Windsors". Leitartikel der FAZ vom 13. Januar 2023. Tina Brown: "Palace Papers. Die Windsors, die Macht und die Wahrheit." Übersetzt von: Nadine Lipp, Stephan Kleiner, Karsten Singelmann, Dr. Ulrike Strerath-Bolz, Henriette Zeltner Shane, Sylvia Bieker, Monika Köpfer, Astrid Becker. Droemer Knaur Verlag, 2022. 752 Seiten, 25 Euro. Johann Scheerer: "Unheimlich nah". Piper Verlag, 2021. 331 Seiten, 22 Euro.

    Macht Vollzeit unser Leben kaputt?

    Play Episode Listen Later Jan 9, 2023 64:15


    Es ist die ewige Melodie unserer Gegenwart: "Ich habe keine Zeit", rufen wir einander dauernd gestresst zu und hetzen weiter durch unsere Tage und Leben. Wenn dann noch das Kleinkind krank zu Hause ist oder unsere Eltern pflegebedürftig werden, scheint wirklich gar nichts mehr zu gehen. Denn der Tag hat nur 24 Stunden und wir müssen ja auch noch arbeiten, am besten Vollzeit. Schluss mit dem Irrsinn, fordert Teresa Bücker in ihrem Buch "Alle_Zeit", in dem sie dafür plädiert, dass wir alle weniger arbeiten sollten, um endlich genug Raum zu haben für Care-Arbeit, für Freunde und Nachbarn, uns selbst und politisches Engagement. In der neuen Folge des Feuilletonpodcasts "Die sogenannte Gegenwart" sprechen Lars Weisbrod (https://www.zeit.de/autoren/W/Lars_Weisbrod/index) und Nina Pauer (https://www.zeit.de/autoren/P/Nina_Pauer/index) über Teresa Bückers Thesen, darüber, dass selbst Putzen etwas mit einem sinnvollen Leben zu tun haben könnte, und beantworten die Frage, warum das tägliche Abhängen auf dem Spielplatz eigentlich so wenig instagrammable ist. Sie erreichen das Team unter gegenwart@zeit.de. Weitere Links zur Folge: Teresa Bückers Buch "Alle_Zeit": https://www.ullstein.de/werke/alle-zeit/hardcover/9783550201721 Hartmut Rosa: "Beschleunigung. Die Veränderung der Zeitstrukturen in der Moderne", Suhrkamp, Frankfurt am Main, 2005 (https://de.wikipedia.org/wiki/Beschleunigung._Die_Ver%C3%A4nderung_der_Zeitstrukturen_in_der_Moderne)  Anita Blasberg: "Stell dir vor, es ist Kapitalismus, und keiner geht hin" (https://www.zeit.de/arbeit/2022-10/quiet-quitting-arbeitsmarkt-einkommensverteilung-kapitalismus?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F) Sebastian Kempkens und Charlotte Parnack: "Sie sind wie Plankton"(https://vivi.zeit.de/workingcopy/clara.loeffler@zeit.de/0d4339fd-c966-4d1d-bea2-f16ceb91aaf7.tmp/@@edit.html#) Der Essay zur Frage, ob wir heute auch technische Instandhaltung zu wenig schätzen: https://aeon.co/essays/innovation-is-overvalued-maintenance-often-matters-more Das Zitat des Schriftstellers Robert A. Heinlein: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/d/da/Competent-man-heinlein.jpg Laura Fröhlich: "Dein Workbook: Die Frau fürs Leben ist nicht das Mädchen für alles." Kösel Verlag, 2022.

    Mastodon: Gibt es ein soziales Netzwerk, das nicht furchtbar ist?

    Play Episode Listen Later Dec 13, 2022 57:13


    Wenn sich in diesen Wochen eine Alternative zu Twitter herausschält, dann wohl das Open-Source-Angebot Mastodon. Hier schlagen viele Twitter-Flüchtlinge auf – und es kommt inzwischen sogar zu Integrationsproblemen. Die Hyperironiker von Twitter, die einen rauen Ton und Reizüberflutung gewohnt sind, stoßen auf die leisere Atmosphäre von Mastodon, wo Tweets Tröts heißen und alles ein bisschen gemächlicher zugeht. Und die alteingesessenen Mastodon-User sorgen sich: Schleppen die Twitter-Migranten auch die Aggressivität von Musks "birdsite" ein, die man stets vermeiden wollte? Was nach einem bloßen technischen Detail klingt, birgt tatsächlich ein radikales Freiheitsversprechen: Auf Twitter war man den zentralen Entscheidungen ausgeliefert, die das Unternehmen für alle User traf. Auf Mastodon kann, wer mit Zensur, Moderationsentscheidungen oder Sprachregelungen in der eigenen Community nicht einverstanden ist, jederzeit auf einen anderen Server wechseln, auf dem ihm die Regeln besser gefallen – oder im Zweifelsfall seinen eigenen Server nach seinen eigenen Regeln aufsetzen. In der neuen Folge des Feuilleton-Podcasts diskutieren [Ijoma Mangold](https://www.zeit.de/autoren/M/Ijoma_Mangold/index.xml) und [Lars Weisbrod](https://www.zeit.de/autoren/W/Lars_Weisbrod/index): Verändert diese neue Freiheitserfahrung auch jene, die jetzt von Twitter zu Mastodon gewechselt sind, weil es ihnen vor Elon Musks Weltsicht graut? Werden auf Mastodon Linke gar libertär? Was verbindet die Software und die diesjährige Documenta miteinander? Und was hat das alles mit dem Neunzigerjahre-Sylvester-Stallone-Actionfilm "Demolition Man" zu tun? Sie erreichen das Team unter gegenwart@zeit.de. Weiterführende Links zur Folge: Der Aufsatz "Moderating the Fediverse" von Alan Z. Rozenshtein (https://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=4213674) Der Podcast "Future Histories" mit tante (https://www.youtube.com/watch?v=n_Pom4b9lN0) Twitter und Mastodon: Wo bleibt unsere Freiheit? (https://www.zeit.de/2022/46/twitter-mastodon-elon-musk-meinungsfreiheit) Mastodon: Tröten bald alle? (https://www.zeit.de/digital/internet/2022-11/mastodon-twitter-alternative-plattform-ausrichtung) Mastodon: Tschüss, Twitter – willkommen, Mastodon (https://www.zeit.de/2022/48/die-position-tschuess-twitter-willkommen-mastodon)

    Muss Twitter sterben, damit wir leben können?

    Play Episode Listen Later Nov 28, 2022 66:35


    Auch im Internet ist jetzt Zeitenwende. Seit Elon Musk Twitter übernommen hat, gerät vieles ins Rutschen. Zum Glück? In der neuen Folge des Feuilletonpodcasts "Die sogenannte Gegenwart" diskutieren Ijoma Mangold und Lars Weisbrod über einen möglichen Social-Media-Umbruch, den niemand, der über eine innige Beziehung zu seinem iPhone pflegt, kaltlässt. Soziale Netzwerke sind Infrastruktur der Kommunikation wie Straßen und Eisenbahnlinien solche der Mobilität. Was aber passiert, wenn ein Dienst, der in diesem grundsätzlichen Sinne Infrastruktur ist, ganz nach der Willkür eines einzelnen Menschen gestaltet und verwaltet wird? Ist Twitter also ein öffentliches Gut? Müsste es vergesellschaftet werden, damit es eine neutrale Plattform sein kann? Was ist die Alternative zu Twitter? Birgt vielleicht das dezentrale Netzwerk Mastodon das Versprechen eines gesunden, befreienden, ja erlösenden Neuanfangs, bei dem wir alle die schlechten Empörungsrituale und den narzisstischen Exhibitionismus von Twitter hinter uns lassen können?

    Opioidkrise: Wie viel Schmerz gehört zum Leben?

    Play Episode Listen Later Nov 14, 2022 61:58


    Seit den Neunzigerjahren verheert eine Opioidepidemie ganze Landstriche in den USA. Hunderttausende Menschen sind an ihrer Sucht bisher gestorben. Verantwortlich dafür gemacht wird das Schmerzmittel Oxycodon, rücksichtslos auf den Markt geworfen von einer erfolgreichen Pharmaziedynastie – der Sackler-Familie. Das Sachbuch Imperium der Schmerzen und die fiktionalisierte Fernsehserie Dopesick erzählen nun von dieser Katastrophe und von der Geschichte der Sacklers. Schon Mitte des 20. Jahrhunderts erfand das Familienoberhaupt Arthur Sackler das Pharmamarketing neu, und trug damals bereits eine Mitschuld daran, dass Valium zu einer überverschriebenen Allzweckpille wurde. In der neuen Folge des Feuilletonpodcasts zeichnen Ijoma Mangold und Lars Weisbrod die Geschichte von Oxycodon und die des Sackler-Imperiums nach. Denn hinter dem Skandal steht auch die Frage: Wer hat die sprachliche und soziologische Deutungshoheit, wenn es um Krankheit und Medizin geht? War es auch der Traum von einer "schmerzfreien Gesellschaft", der sich hier in einen Albtraum verwandelte? Und warum haben ausgerechnet Opioide und Opiate wie Oxycodon, Codein und Tilidin die Gegenwart und die Kultur so stark geprägt in den letzten Jahren? In dieser Folge sprechen Lars Weisbrod und Ijoma Mangold über: - das Buch "Imperium der Schmerzen" von Patrick Radden Keefe (Hanserblau) - die Serie "Dopesick" (Disney+) abrufbar. - die Serien "Justified", "House" und "Euphoria" - die Songs des Rappers Capital Bra, die er zusammen mit dem Rapper Samra aufgenommen hat: "Tilidin" und "Huracan" - einen Artikel von Jörg Scheller über den Isenheimer Altar (https://www.zeit.de/2022/31/isenheimer-altar-matthias-gruenewald-restaurierung-religion)

    Selbst trans ist zu binär

    Play Episode Listen Later Oct 31, 2022 73:41


    Mit dem autobiografischen Roman "Blutbuch" gewann die nicht binäre Person Kim de l'Horizon kürzlich den Buchpreis. Ist die Auszeichnung verdient? Die Verleihung sorgte für Aufsehen, die Reaktionen reichten von Bewunderung bis Stirnrunzeln: Als Kim de l'Horizon vor Kurzem auf einer Bühne in Frankfurt den Deutschen Buchpreis entgegennahm, wurde der Literaturbetrieb Zeuge eines ganz besonderen Moments. De l'Horizon, geboren 1992 in der Schweiz, identifiziert sich weder als Mann noch als Frau, sondern als nicht binär. Den Preis widmete die Person an diesem Tag allen protestierenden Frauen im Iran – und nahm einen elektrischen Rasierer zur Hand, um sich aus Solidarität selbst den Kopf zu scheren. Im Saal gab es Standing Ovations, andere Kommentatoren kritisierten das Auftreten als übermäßige Selbstdarstellung. In der neuen Folge des Podcasts "Die sogenannte Gegenwart" geht es um diese spektakuläre Szene – aber vor allem um den autobiografischen Roman, für den Kim de l'Horizon ausgezeichnet wurde. Im "Blutbuch" verarbeitet de l'Horizon die eigene Herkunftsgeschichte: Erzählt wird das Aufwachsen in einer Schweizer Arbeiterfamilie, die Beziehung zur Mutter, einer Friseurin, die sich für Hexengeschichten begeistert. Vor allem aber steht die Großmutter im Mittelpunkt des Romans – und die Generationen der Frauen, die sich zum Familienstammbaum verbinden. Kim de l'Horizon gelingt es mit dem "Blutbuch" auf besonders geschickte Weise, unsere gegenwärtigen identitätspolitischen Diskurse zu bespielen. Im Feuilletonpodcast fragen sich Ijoma Mangold und Lars Weisbrod: Wenn Geschlechter nicht binär sind, sind wir dann alle nonbinär? Und ist es der Auftrag von de l'Horizons Generation, dass sie jene Traumata endlich aufarbeitet, die von Eltern an ihre Kinder, von Familie zu Familie weitergegeben wurden? Und welche Rolle spielt dabei das Sprechen und die Sprache, die de l'Horizon in dem Roman immer wieder thematisiert?

    Können wir ohne Energie leben?

    Play Episode Listen Later Oct 17, 2022 64:28


    Wir sind im Energiekrieg, das Gas ist knapp und plötzlich fehlt uns etwas, was wir eigentlich als schmutzig und niedrig empfinden: die Energie. Warum hat sie so einen schlechten Ruf? Aus dem Physikunterricht erinnert man sich vielleicht noch: Es gibt kinetische Energie, Strahlungsenergie, elektrische Energie. Pflanzen nehmen die Energie der Sonne auf, Tiere fressen die Pflanzen und verwandeln die aufgenommene Energie in Bewegungsenergie, bis der Mensch das Tier erjagt und verspeist und mit der aufgenommenen Energie sein Gehirn versorgt, um eine mathematische Gleichung zu lösen. Alles ist Energie, nichts ist denkbar ohne Energie und deshalb ist es ein bisschen überraschend, dass die Energie einen so schlechten Ruf hat. Es fing alles an mit Prometheus, der den Göttern das Feuer geraubt und den Menschen gebracht hatte: Seither wächst die Zivilisation in dem Maße, in dem sie ihre Energieproduktion zu steigern vermag. Historiker wie Ian Morris bemessen den Zivilisationsstand von Gesellschaften am Maß ihrer Energieproduktion und doch lautet in progressiven Milieus in Europa die Parole: je weniger Energie, desto besser! Jedes Joules ist eines zu viel! "Degrowth!" Das sagte sich indes leicht nur, solange die Energie noch im Überfluss vorhanden war. Das hat sich radikal geändert. Energie ist zu einem zu knappen und zu teuren Gut geworden. Ijoma Mangold und Lars Weisbrod begeistern sich in der neuen Folge des Feuilletonpodcasts für die Energie: Ist sie die Maßeinheit, in der sich alles, was Menschen tun, beziffern lässt? Wie haben in der Geschichte der Menschheit verschiedene Energiequellen unsere Moralvorstellungen geprägt? Und was macht gerade die grünen, erneuerbaren Energien zu so einer hoffnungsvollen Erfindung, auf die selbst ein Prometheus stolz wäre?

    Arielle ist jetzt Schwarz – "gender" und "race" bei Disney

    Play Episode Listen Later Oct 3, 2022 64:55


    Eigentlich hatte man sie in bester Erinnerung: Arielle, die Meerjungfrau, wie sie fröhlich unter dem Meer herumschwimmt, zusammen mit ihren singenden Freunden, dem lustigen Clownfisch Fabius und der Krabbe Sebastian. Schaut man sich den Disney-Film von 1989 allerdings heute noch mal einmal an, muss man doch ziemlich schlucken. Die Darstellung von Arielle, im Film erst 16, ist stark sexualisiert, ihr alleiniger Job ist es, hübsch auszusehen und sich vom Prinzen küssen zu lassen, und die einzig Böse in der Geschichte ist eine hässliche, übergewichtige, hinterlistige alte Frau, die das Glück der Jüngeren zerstören will. Man versteht also durchaus, dass Disney nun eine neue Verfilmung des Klassikers ankündigte, mit einer echten Schauspielerin, der Afroamerikanerin Halle Bailey, die diesmal Arielle spielt. Ein erster Trailer sorgt nun im Netz bereits für Aufregung. Hier kommen die großen Aufregerthemen der Gegenwart zusammen: Welche Rolle spielen "race" und "gender" generell in Disney-Filmen, von "Dornröschen" bis zur "Eiskönigin"? Und welche Utopien werden entworfen, wenn auch in anderen Fantasy-Produktionen immer diversere Figuren auftreten? Warum ist Arielle jetzt zwar keine weiße Frau mehr, aber immer noch eine sehr dünne Frau? Diesen Fragen widmen sich Lars Weisbrod und Nina Pauer in einer neuen Episode des Feuilletonpodcasts – der dieses Mal auch zum Elternpodcast wird. Denn wenn es um Disney-Filme geht, dann stellt sich auch die Frage: Wie bloß soll man all das nur den eigenen Kindern erklären? In dieser Folge sprechen Nina und Lars über: Der Film "Arielle, die Meerjungfrau" von 1989 ist zu sehen auf Disney+ und der Trailer des neuen Films hier. (https://www.youtube.com/watch?v=UH2knSbIQj0) Kinderreaktion auf den neuen Trailer. (https://www.youtube.com/watch?v=-x4-K-OOWcM) Der erwähnte Podcast mit Malcolm Gladwell: Teil 1, Teil 2 und Teil 3. (https://www.pushkin.fm/podcasts/revisionist-history/little-mermaid-part-1-the-golden-contract) (https://www.pushkin.fm/podcasts/revisionist-history/little-mermaid-part-2-the-fairytale-twist) (https://www.pushkin.fm/podcasts/revisionist-history/little-mermaid-part-3-honestly-ever-after) Der erwähnte Aufsatz der Philosophin Sally Haslanger findet sich hier. (https://www.mit.edu/~shaslang/papers/WIGRnous.pdf) Und hier der Artikel von Sophie Passmann: Das nehmen wir euch nicht ab. Die Modebranche tat so, als hätte sie den Magerwahn überwunden. War aber gelogen. Jetzt sollen sich Frauen wieder für ihren Körper schämen. (https://www.zeit.de/2022/40/body-positivity-frauen-schoenheitsideale-koerperbilder)

    Was soll der Maskenstolz?

    Play Episode Listen Later Sep 19, 2022 62:31


    Ganz weg war sie nie und bald müssen wir sie (wohl) wieder öfter tragen: Warum fällt es uns so schwer, vernünftig über die Maske zu diskutieren? Kaum ein anderes Objekt wurde in den letzten zwei Jahren so sehr zum Gegenstand der politischen Auseinandersetzung wie die Maske. Die einen tragen sie als stolzes Zeichen ihrer Solidarität, die anderen fragen sich: Was für eine Gesellschaft ist das, in der wir uns maskieren müssen? In der neuen Folge des Feuilletonpodcasts sprechen Ijoma Mangold und Lars Weisbrod über Maske und Maskenpflicht und darüber, wie sich an diesem Thema die großen Fragen unserer Gegenwart entzünden: Wenn Menschen ihre Liebe zur Maske erklären, ist das dann bloß "virtue signaling"? Wie lässt sich über die Nachteile der Maske sprechen, ohne dass man Verschwörungsideologien verbreitet? Warum ist es überhaupt so schwer geworden, über die Lager hinweg sich auszutauschen, nicht nur in Corona-Fragen? Und können die Deutschen vielleicht einfach keinen Liberalismus?

    Erzähl mir nix!

    Play Episode Listen Later Sep 5, 2022 59:13


    Warum bloß braucht heute alles eine Geschichte? Stimmt das überhaupt? Und gibt es nicht vielleicht doch etwas, das frei ist von dem, was wir alle so gern ein „Narrativ“ nennen? Dem Olivenöl liegt ein Beipackzettel bei, der in epischer Breite herleitet, welche Geschmacksaromen es abdeckt oder das Duschgel, welches vom Toten Meer erzählt. Risikokapitalgeber investieren nur in Produkte mit überzeugendem Storytelling und die Selbsthilfeindustrie wiederholt manisch: Es ist wichtig, was für Geschichten wir uns über uns selbst erzählen! Ist es das wirklich? Es ist das Markenzeichen der „Sogenannten Gegenwart“, dem Feuilleton-Podcast der ZEIT, von null auf hundert die Meta-Ebene zu erreichen. Und so fragen sich Nina Pauer und Ijoma Mangold in der ersten Podcast-Folge nach der Sommerpause: Wenn alles – vom Social Media Account bis zur Klimakrise – vor allem ein Narrativ ist, brauchen wir diesen Begriff dann überhaupt noch? Und was könnte überhaupt jenseits des Erzählbaren liegen?

    Best of 2022: Urlaub in den Neunzigern

    Play Episode Listen Later Aug 22, 2022 66:33


    Noch zwei Wochen, bis "Die sogenannte Gegenwart" aus der Sommerpause zurück kehrt. Die Zeit bis dahin verkürzen wir mit der bisherigen Lieblingsfolge von Lars, Ijoma und Nina aus diesem Jahr: "Wenn ich zwei Wochen lang Urlaub machen könnte in meiner eigenen Vergangenheit, dann würde ich zurückreisen in den April 1994", sagt der amerikanische Popkritiker Chuck Klosterman. In seinem neuen Buch "The Nineties" beschreibt er ein vergangenes Jahrzehnt, in das sich heute viele von uns zurücksehnen. Bloß weiß der Autor auch: Unser Gedächtnis spielt uns einen Streich. Die Neunziger waren ganz anders, als wir sie in Erinnerung haben. In der neuen Folge des Feuilletonpodcasts sprechen Nina Pauer und Lars Weisbrod über Klostermans Buch, über Trashkultur und Eurodance zwischen dem Fall der Mauer und 9/11, das Leben vor Social Media und die Streits bei Bärbel Schäfer. Haben die Nachmittagstalkshows der Neunziger unsere heutige Debattenkultur vorweggenommen? Ist die Fernsehserie "Akte X" Schuld daran, dass heute alle Verschwörungstheorien nachhängen? Und warum wurde das Jahrzehnt schon verkultet, als es gerade erst vorüber war? In dieser Folge sprechen Nina und Lars über: - das neue Buch "The Nineties – A Book" von Chuck Klosterman - sein Essay von 2016 über den einen Rockmusiker, an den man sich auch noch in Zukunft erinnern wird, aus der "New York Times" (https://www.nytimes.com/2016/05/29/magazine/which-rock-star-will-historians-of-the-future-remember.html) - die Serie "Yellowjackets", die in Deutschland bei Sky zu sehen ist - die Zeitreiseserie "Loki", die man bei Disney+ findet - das Lied "Die 90er" von Rainald Grebe (https://www.youtube.com/watch?v=-abczfYw_c4) - den Song "Eine Hymne auf die 90er" von Jan Böhmermann (https://www.youtube.com/watch?v=3aSt1J4s_Lk) - den Song "Mogli" von KC Rebel (https://www.youtube.com/watch?v=oLss8LiXRR8) - und den Clip aus der ersten "Viva Interaktiv"-Sendung nach dem 11. September 2001 (https://www.youtube.com/watch?v=0Bu7fF9jXVY).

    Vom Obstler-Revival bis zum Techno-Feudalismus

    Play Episode Listen Later Jun 27, 2022 50:34


    Verzichten Menschen jetzt öfter auf ihr Smartphone und kaufen sich wieder gute alte Nokia-Knochen? Leben wir schon nicht mehr im Kapitalismus, sondern längst im Techno-Feudalismus? Wenn ein einfacher Regenbogen nicht mehr reicht, wie sieht dann eine gute Progress-Pride-Flag aus? Und trinken junge Leute in Berliner Szenekneipen tatsächlich wieder guten, alten deutschen Obstler? Jede Podcastfolge von "Die sogenannte Gegenwart" beginnt mit einem Aufwärmspiel: dem Gegenwartscheck. Weil der so viel Spaß macht, spielen wir diesmal in Überlänge, und das mit Livepublikum im Saal, beim Podcast-Festival von ZEIT ONLINE. Die Zuschauerinnen und Zuschauer unterstützen die drei Hosts mit Vorschlägen. Und sie dürfen auch entscheiden, wer den XXL-Gegenwartscheck am Ende gewinnt: Nina, Ijoma oder Lars? Wer ist am nächsten dran an der Jetztzeit? Und wer fällt beim Publikum mit seinen Beobachtungen durch? Anschließend verabschiedet sich "Die sogenannte Gegenwart" in die Sommerpause – und kehrt am 5. September mit einer neuen Folge zurück.

    Warum der Oktopus kein Zentrum hat

    Play Episode Listen Later Jun 13, 2022 73:50


    "Things fall apart; the centre cannot hold", so klagte der irische Dichter William Butler Yeats vor 100 Jahren. Heute hingegen warten viele gebannt darauf, dass das Zentrum endlich fällt – denn möglichst dezentral soll die Welt in Zukunft aufgebaut sein, so viel scheint klar. Vor allem natürlich dort, wo es um technischen Fortschritt geht: Da hofft man auf ein neues, dezentrales Internet, das Web3, das auf der Blockchain-Technologie aufbauen soll. Aber auch in der Natur sehnen wir uns heute nach dezentralen Vorbildern, wenn uns Fischschwärme und Oktopusse faszinieren, weil sie ohne Mittelpunkt und zentrale Steuerung auskommen – genauso wie die Pilze, von denen man sich inzwischen nichts weniger erwartet als gleich die Rettung der ganzen Welt. Ihr unterirdisches Mycelnetz gilt als Wunderwerk der dezentralen Architektur; sogar in der Neuauflage der Science-Fiction-Serie Star Trek fliegt man jetzt nicht mehr mit Antimaterie-Reaktor durchs All, sondern mit Mycel-Antrieb durchs Pilznetzwerk. Alle wollen "dezentrale Systeme", alle wollen "dezentrale Lösungen". Aber warum ist Dezentralität zu einem Leitbegriff der Gegenwart geworden? Welche gesellschaftlichen Utopien verbinden die Menschen mit dieser Idee? Geht es in Wirklichkeit um ein Bekenntnis zur dezentralen Marktwirtschaft, die der zentralen Planwirtschaft überlegen ist? Um die Überwindung nicht nur des Euro-, sondern auch gleich des ganzen Anthropozentrismus, der die Rolle des Menschen übertreibt? Und was war an der alten Zentralität eigentlich so verkehrt? Über diese Fragen diskutieren Ijoma Mangold und Lars Weisbrod in der neuen Folge des Feuilletonpodcasts "Die sogenannte Gegenwart". In dieser Folge sprechen Lars und Ijoma über folgende Artikel: Shroom Boom: Wie Pilze die Welt retten sollen (https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/der-shroom-boom-wie-pilze-die-welt-retten-sollen-18078848.html) Evgeny Morozov: Digital Socialism? (https://newleftreview.org/issues/ii116/articles/evgeny-morozov-digital-socialism) Biennale in Venedig: Im Zauberwald der Kunst (https://www.zeit.de/2022/17/biennale-venedig-zeitgenoessische-kunst-ausstellung) William Butler Yeats: The second coming (https://www.poetryfoundation.org/poems/43290/the-second-coming)

    Sylt: Früher Koksen, heute Darmspiegelung

    Play Episode Listen Later May 30, 2022 60:24


    Schon 1988 grölten die Ärzte "Ich will zurück nach Westerland!", in den Neunzigern ließ dann Christian Kracht seinen Roman "Faserland" am Fischbrötchenstand in List beginnen. Jetzt wollen linke Krawallos angeblich die Insel stürmen: Sylt, so viel ist klar, ist für Deutsche ein besonders emblematischer Ort: als Metapher für das ungestörte Leben der Reichen, die hier unterm Reetdach sitzen und sich abschotten, aber auch für eine überwältigend schöne Natur, die von Menschen droht verwüstet zu werden. Welche dieser Bilder stimmen eigentlich heute noch? Wird die Idee von Sylt zerstört oder im Gegenteil endlich wunderbar demokratisiert, wenn in diesem Sommer alle mit dem ÖPNV auf die Insel kommen? Trägt man dort immer noch Wachsjacken oder brennen bald die Strandkörbe? Und was ist das eigentlich für eine komische teure Klinik, die dort neu gebaut wird und die eine Rundum-Premiumvariante medizinischer Vorsorge anbietet, von Schlaftherapie bis Darmspiegelung? In der neuen Folge des Feuilletonpodcasts "Die Sogenannte Gegenwart" widmen sich Lars Weisbrod und Nina Pauer einem Ort, der für Deutschland einzigartig und immer wieder Gegenstand politischer Debatten unserer Gegenwart ist, egal ob sie sich an Zugtickets entzündet oder an Gambas mit Knoblauchsoße. In dieser Folge sprechen Lars und Nina über die Bücher: - Christian Kracht: "Faserland", Kiepenheuer und Witsch, 1995 - Fritz J. Raddatz: "Mein Sylt", Mare, 2006

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