„Justitias Töchter. Der Podcast zu feministischer Rechtspolitik" ist eine Produktion des Deutschen Juristinnenbunds e.V. (djb). Selma Gather und Dana Valentiner sprechen einmal im Monat über feministische Themen im Recht und mit Frauen über Recht. Im Fokus stehen rechtspolitische Forderungen sowie aktuelle Entwicklungen in Rechtsprechung und Gesetzgebung zur Gleichberechtigung der Geschlechter. Wir ordnen ein, erklären und analysieren: Ein Podcast für alle femistisch und rechtspolitisch Interessierten - ausdrücklich auch für Nicht-Jurist*innen! Alle angesprochenen Stellungnahmen und Pressemitteilungen des djb sind hier abrufbar: https://www.djb.de/st-pm/ Redaktion, Moderation und Schnitt: Selma Gather, Dana Valentiner Mastering: Oliver Raunjak Musikalisches Intro: Inga Schuchmann
Deutscher Juristinnenbund e.V.
In der 48. Folge sprechen Dana und Selma mit Prof. Dr. Kristin Pfeffer über die feministische Stadt der Zukunft.
Dana und Selma sprechen in dieser Folge über die Wahlprüfsteine des djb: Was fordert der djb? Und was versprechen die Wahlprogramme der Parteien?
In der 46. Folge von „Justitias Töchter" ist eine feministische Ikone zu Gast: Prof. Dr. Heide Pfarr.
In der 45. Folge von „Justitias Töchter“ fragen wir uns: Warum ist der Schwangerschaftsabbruch in Deutschland eigentlich immer noch illegal?
In Folge 44 von „Justitias Töchter“ geht es um eine mögliche kommende Legalisierung der Eizellabgabe.
In Folge 43 von Justitias Töchter geht es um das Buch "Jura not alone" von Prof. Dr. Nora Markard und Ronen Steinke.
In Folge 42 von „Justitias Töchter“ geht es um die Ehe: Ist es unfeministisch, zu heiraten?
Fri, 09 Feb 2024 18:15:00 +0000 https://justitias-toechter.podigee.io/43-folge-41 5e29705e766949ef91794802dd2a2c41 Die Juristinnen Selma Gather und Prof. Dr. Dana-Sophia Valentiner sprechen mit der Steuer- und Sozialrechtsexpertin Dr. Franziska Vollmer über den Vorschlag der Bundesregierung zur Einführung einer Kindergrundsicherung. Aktuell gibt es ein Zugangsproblem zum Recht: Die bestehenden Leistungen werden nicht von allen in Anspruch genommen, die auf sie Anrecht hätten. Kann der vorliegende Vorschlag den Zugang vereinfachen und die Situation von Kindern verbessern? Bedenken gibt es, da das Gesetz so gut wie gar keine Leistungsverbesserungen enthält und nicht alle Kinder bedacht werden sollen, etwa die mit Asylbewerbungsverfahren. Shownotes: • Gesetzesentwurf: Gesetz zur Einführung einer Kindergrundsicherung und zur Änderung weiterer Bestimmungen (Bundeskindergrundsicherungsgesetz - BKG): https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/service/gesetze/gesetz-zur-einfuehrung-einer-kindergrundsicherung-und-zur-aenderung-weiterer-bestimmungen-bundeskindergrundsicherungsgesetz-bkg--230650 • djb-Stellungnahme https://www.djb.de/presse/stellungnahmen/detail/st23-32 • Studie BMAS https://www.bmas.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/Forschungsberichte/fb-629-erwerbstaetigenfreibetraege-kurzversion.pdf?__blob=publicationFile&v=2 Fundstücke: • Aktuelle rechtspolitische Entwicklung im Abstammungs- und Kindschaftsrecht: https://www.bmj.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2024/0116_Reform_Abstammung_Kindschaft.html • Aktuelle rechtspolitische Entwicklung zu Gehsteigbelästigung: https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/service/gesetze/zweites-gesetz-zur-aenderung-des-schwangerschaftskonfliktgesetzes-schkg--232894 • Beitrag zum Schwangerschaftsabbruch von Dr. Inga Schuchmann https://www.medstra-online.de/aktuelle_ausgabe.htm#Beitrag2 • Netzwerk Steuergerechtigkeit https://www.netzwerk-steuergerechtigkeit.de/ und Studie https://www.boeckler.de/pdf/p_fofoe_WP_316_2023.pdf full no Kindergrundsicherung,Recht,djb,Feminismus,DeutscherJuristinnenbund,Zugang zum Recht,Gesetzesentwurf,Sozialrecht,Sozialleistungen Deutscher Juristinnenbund e.V.
Fri, 22 Dec 2023 08:58:27 +0000 https://justitias-toechter.podigee.io/42-folge-40 5bf6b3fdcf57f30d2c7b448d0eba6014 In der Jahresabschlussfolge 2023 sprechen die Juristinnen Selma Gather und Prof. Dr. Dana-Sophia Valentiner mit der Richterin am Bundesgerichtshof Dr. Christiane Schmaltz. Dr. Schmaltz berichtet über ihren Karriereweg, begonnen als Anwältin, über Stationen am Amtsgericht, am Oberlandesgericht, mit Abstechern in den sog. „Dritten Senat“ des Bundesverfassungsgerichts und zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte bis hin zu ihrer aktuellen Tätigkeit als Richterin am Bundesgerichtshof. Sie erzählt, was sie am Beruf der Richterin begeistert und was aus ihrer Sicht eine gute Richterin ausmacht. Außerdem sprechen die Podcasterinnen mit ihrer Gästin über die Rolle der Justiz im Rechtsstaat und darüber, wie wir es endlich schaffen können, mehr Frauen in die roten Roben zu bringen. Shownotes: • djb-Projekt „Frauen in die roten Roben“ • Offener Brief des djb an den Bundesrichterwahlausschuss (2020) Fundstücke: • SPIEGEL-Porträt über die „Alltagsheldin“ Lucy Chebout (paywall) • ZDF Magazin Royale vom 1. Dezember 2023 zum Thema Ehe • Aufreger zum Thema Repräsentanz auf Podien: Abhilfe schaffen können zB Netzwerke wie die „Women in IP“ • Buch: Ruth Bader Ginsburg – 300 Statements der berühmten Supreme-Court-Richterin full no BGH,Bundesgerichtshof,Richterin,djb,DeutscherJuristinnenbund,Feminismus,Recht,Repräsentation,FrauenindierotenRoben Deutscher Juristinnenbund e.V.
Thu, 28 Sep 2023 14:02:58 +0000 https://justitias-toechter.podigee.io/40-folge38 a22af34a663a3bd78655c733af12765f In Folge 38 von „Justitias Töchter“ sprechen die Moderatorinnen Selma Gather und Prof. Dr. Dana-Sophia Valentiner mit Prof. Dr. Elisabeth Holzleithner, Professorin für Rechtsphilosophie und Legal Gender Studies und Vorständin des Instituts für Rechtsphilosophie an der Universität Wien. Sie erzählt, wie sie zu den Legal Gender Studies gekommen ist und wer dabei ihre Vorbilder waren und was die queerfeministische Perspektive auf Recht ausmacht. Es geht in dem Gespräch um die enormen Beharrungskräfte, die von der binären Geschlechterordnung ausgehen, darum, wie wir Geschlecht und geschlechtliche Selbstbestimmung bereiter denken können, was uns als feministische Bewegung einen könnte – und um den Film Barbie. Prof. Holzleithner verrät in dieser Folge außerdem ihr Geheimnis, wie sie sich ihre Heiterkeit als feministische Rechtswissenschaftlerin bewahrt und nicht zuletzt: was Dolly Parton mit Queerfeminismus zu tun hat. Shownotes: Benhabib, Seyla: Der verallgemeinerte und der konkrete Andere. Ansätze zu einer feministischen Moraltheorie. In: Denkverhältnisse. Feminismus und Kritik. Frankfurt/M. Suhrkamp 1989, S. 454-487. Einführung in die Feministische Philosophie, Monographie von Herta Nagl-Docekal Laura Adamietz: Geschlecht als Erwartung. Baden-Baden 2011 Zilla R. Eisenstein: The Female Body and the Law. University of California Press, 2018. Originally published in 1990 djb-Stellungnahme zum Selbstbestimmungsgesetz dazu auch Justitias Töchter Folge 36 zur geschlechtlichen Selbstbestimmung Fundstücke: Travellin‘ Thru von Dolly Parton full no Deutscher
Fri, 25 Aug 2023 09:29:28 +0000 https://justitias-toechter.podigee.io/39-maria-wersig 3cb309895c6322ff247d615063fe11e1 „Justitias Töchter“ kommen mit einer besonderen Folge aus der Sommerpause zurück: Die Juristinnen Selma Gather und Prof. Dr. Dana-Sophia Valentiner sprechen mit der scheidenden djb-Präsidentin Prof. Dr. Maria Wersig. Sie ist die bislang jüngste Präsidentin in der 75jährigen Geschichte des Deutschen Juristinnenbund e.V. (djb) und in ihrer sechsjährigen Amtszeit hat sich der djb nicht nur verjüngt, sondern konnte seine Mitgliederzahl fast verdoppeln. Wie blickt sie auf die letzten sechs Jahre zurück? Wie hat sie persönlich die Herausforderungen dieses Ehrenamts gemeistert und wofür wird sie auch weiterhin kämpfen? Welche Meilensteine wurden erreicht und wo müssen wir dem Backlash trotzen? Um die Highlights und Herausforderungen der rechts- und gleichstellungspolitischen Verbandsarbeit geht es in Folge 37. Shownotes: • Buch/Dissertation von Prof. Dr. Maria Wersig: Der lange Schatten der Hausfrauenehe. Zur Reformresistenz des Ehegattensplittings • Bericht über das Buch im Tagesspiegel • Themenpapier des djb: 5 Irrtümer über das Ehegattensplitting • Projekt des djb zur Unterstützung afghanischer Juristinnen in Kooperation mit der Deutsch-Afghanischen FreundschaftsGesellschaft e.V. Baaham • Hier geht es zum Programm und zur Anmeldung zum 45. djb-Bundeskongress zum Thema „Unternehmensziel: Geschlechtergerechtigkeit“ • Hier geht es zum djb-Vorschlag für ein Gleichstellungsgesetz für die Privatwirtschaft und zum Infoblatt „Wege zur Diskriminierungsfreiheit in Unternehmen“ sowie weiteren Infos zu diesem Thema Feministische Fundstücke: • Buch von Annie Ernaux: Der junge Mann • Der Kinofilm „Barbie“ • und unaufgeräumte Wohnungen
Wed, 07 Jun 2023 08:47:53 +0000 https://justitias-toechter.podigee.io/38-geschlechtliche-selbstbestimmung-durch-ein-selbstbestimmungsgesetz dc49d46e1f46985fad18dde2d04e5e33 Die Ampel-Koalition hat sich vorgenommen, das sogenannte Transsexuellengesetz aus dem Jahre 1980 abzuschaffen und durch ein „Gesetz über die Selbstbestimmung in Bezug auf den Geschlechtseintrag“ zu ersetzen (SBGG, sogenanntes Selbstbestimmungsgesetz). Durch dieses Gesetz soll es möglich werden, den eigenen Geschlechtseintrag im Personenstandsregister durch Erklärung beim Standesamt niedrigschwellig zu ändern. Der Gesetzesentwurf verspricht so eine deutliche Vereinfachung der Rechtslage für trans, inter und nicht-binäre Personen. In der 36. Folge von „Justitias Töchter“ sprechen die Juristinnen und Podcast-Hosts Selma Gather und Prof. Dr. Dana-Sophia Valentiner mit den Expertinnen Susanna Roßbach und Theresa Richarz über den geplanten Entwurf: warum der Deutsche Juristinnenbund e.V. (djb) den Entwurf im Grundsatz begrüßt, aber auch einiges daran für problematisch hält. Shownotes: • Zur ausführlichen Stellungnahme des djb geht es hier: https://www.djb.de/presse/stellungnahmen/detail/st23-16 • djb-Mitglied Lucy Chebout auf dem Verfassungsblog: „Es steht ein Pferd auf dem Flur – Warum der Referentenentwurf zum Selbstbestimmungsgesetz das Abstammungsrecht für queere Familien schlimmer macht“ https://verfassungsblog.de/pferd-auf-dem-flur/ feministische Fundstücke: • Podcast des Tagesspiegel „Gyncast“: „Zwischen Hormonen und Vorurteilen: Schwanger als trans Mann“ https://www.tagesspiegel.de/gesundheit/zwischen-hormonen-und-diskriminierung-schwanger-als-trans-mann-9788258.html • Buch von Leslie Feinberg: Stone Butch Blues, kostenlos herunterzuladen: https://www.lesliefeinberg.net/ • Podcast https://www.ohwitchplease.ca/ – ein re-reading der Harry Potter-Reihe full no geschlechtliche Selbstbestimmung,trans rights,Juristinnenbund,djb,feminism Deutscher Juristinnenbund e.V.
Tue, 28 Feb 2023 15:50:18 +0000 https://justitias-toechter.podigee.io/36-selbstbestimmte-geburt-gewalt-in-der-geburtshilfe 04d3241ea9a81f1c5830a8007731a83e In der neuen Folge sprechen die Moderatorinnen Selma Gather und Prof. Dr. Dana-Sophia Valentiner mit Rechtswissenschaftlerin Eva Maria Bredler und mit Hebamme und Sozialanthropologin Michèle Kretschel-Kratz über die selbstbestimmte Geburt und geschlechtsspezifische Gewalt in der Geburtshilfe. Gibt es ein Grundrecht auf selbstbestimmtes Gebären? Wie wird das konkret im Kreissaal abgesichert? Und was kann ich tun, wenn ich Gewalt während der Geburt erfahren habe? Dana, Eva, Michèle und Selma sprechen über die strukturell defizitäre Versorgungslage in der Geburtshilfe, über informed consent während der Geburt und was es bräuchte, damit sich die Bedingungen für alle Beteiligten verbessern. Trigger-Warnung: Die 33. Folge von Justitias Töchter enthält Elemente zu Gewalt während der Geburt. Shownotes: Aufzählungs-TextVerfassungsblog-Symposium „Comparative Legal Perspectives on Abortion“ Aufzählungs-Text„Report of the Special Rapporteur on Violence against Women, Its Causes and Consequences on online violence against women and girls from a human rights perspective“ von Dubravka Šimonović Aufzählungs-TextElterninitiative Mother Hood e.V. Aufzählungs-TextInitiative peripartale psychische Erkrankungen Schatten und Licht e.V. Aufzählungs-TextStellungnahme des Deutschen Juristinnenbund e.V. „Neues Regelungsmodell für den Schwangerschaftsabbruch“ Feministische Fundstücke: Aufzählungs-TextPodcast „Die Justizreporterinnen“, Folge „Verfassungsrichterin Susanne Baer im Gespräch“ vom 09.02.2023 Aufzählungs-TextUrteil des Bundesarbeitsgerichts vom 16.02.2023 zur Entgeltgleichheit von Männern und Frauen Aufzählungs-TextBuch „Motherhood“ von Sheila Heti Aufzählungs-TextRoman „Eine echte Mutter“ von Saskia de Coster full no Deutscher Juristinnenbund e.V.
Tue, 31 Jan 2023 13:18:02 +0000 https://justitias-toechter.podigee.io/35-218abschaffen-neuregelung-des-schwangerschaftsabbruchs 6c2732f83cace43a31c604ad2cfa54fb In ihrem Koalitionsvertrag hat die Ampel-Regierung festgehalten: „Wir setzen eine Kommission zur reproduktiven Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin ein, die Regulierungen für den Schwangerschaftsabbruch außerhalb des Strafgesetzbuches (…) prüfen wird.“ Diese Kommission ist offiziell noch nicht eingesetzt worden, aber der Deutsche Juristinnenbund e.V. hat bereits einen Vorschlag vorgelegt. In Folge 32 von „Justitias Töchter“ sprechen die Moderatorinnen und Juristinnen Selma Gather und Prof. Dr. Dana-Sophia Valentiner mit der Strafrechtsexpertin Céline Feldmann, die als Vorsitzende der interkommissionellen Arbeitsgruppe des djb den Vorschlag miterarbeitet hat. Sie erklärt, wie es zur geltenden Rechtslage kam, zu welchen Problemen diese für Schwangere und die medizinische Versorgungslage in Deutschland führt und wie eine Neuregelung im Sozialrecht aussehen könnte, die das reproduktive Selbstbestimmungsrecht und den Schutz des ungeborenen Lebens in ein angemessenes Verhältnis setzt. Shownotes: Hier findet ihr das Policy Paper djb zum Thema Schwangerschaftsabbuch mit vielen weiteren Links in den Quellen und hier die djb-Website zum Thema reproduktive Selbstbestimmung Feministische Fundstücke: Podcast des SZ Magazin: Who the f*** is Alice? Podcast I Weigh mit Jameela Jamil (auf earwolf, apple podcasts oder spotify) Kolumne von Margarete Stokowski: Weltnachricht! Ein Mann hat ein Baby gehalten! full no Deutscher Juristinnenbund e.V.
Thu, 22 Dec 2022 15:45:53 +0000 https://justitias-toechter.podigee.io/34-mit-renate-kunast-die-mannerquote-in-der-politik-abschaffen 229784185f09c92229e4990cb4b55914 In der Jahresabschlussfolge 2022 sprechen die Moderatorinnen Selma Gather und Prof. Dr. Dana-Sophia Valentiner mit einem der prominentesten Mitglieder des Deutschen Juristinnenbundes: der Bundestagsabgeordneten Renate Künast. Sie berichtet über ihren Werdegang und ihre Arbeit als Juristin und Politikerin, über Sexismus in der Politik und ihre jahrzehntelange Erfahrung, diesem zu begegnen. Und über einen kleinen Kieselstein als Symbol parteiübergreifender Frauensolidarität. Renate Künast wehrt sich seit Jahren entschlossen gegen Hate Speech im Internet. Falls noch nicht gehört, empfehlen wir an dieser Stelle die Folge 10 von Justitias Töchter mit der Rechtsanwältin Verena Haisch zu diesem Thema. Die Kolleg*innen von hateaid finden sich unter https://hateaid.org/. Für noch mehr Input von Justitias Töchtern über die Feiertage empfehlen wir außerdem Folge 11, in der die Moderatorinnen mit Prof. Dr. Heide Pfarr über die Frauenquote als Abschaffung der Männerquote gesprochen haben. full no Deutscher Juristinnenbund e.V.
Wed, 30 Nov 2022 13:39:05 +0000 https://justitias-toechter.podigee.io/33-feministische-zeitpolitik-mit-teresa-bucker 78fa61ade3d21a20c88881452e7beb56 Warum ist Zeit ein feministisches Thema? Und wie könnte unsere Gesellschaft (geschlechter)gerechter werden, wenn wir alle mehr Zeit jenseits der Lohnarbeit hätten? Über diese Fragen sprechen die Moderatorinnen und Juristinnen Selma Gather und Prof. Dr. Dana-Sophia Valentiner mit der Journalistin und Autorin Teresa Bücker. Die Juristin Alice Bertram, die eine juristische Promotion zum Thema Zeit im Recht verfasst hat, erläutert, wie Recht und Zeit zusammenhängen. Teresa Bücker erklärt im Interview, warum sie meint, dass Zeit ins Zentrum politischer Forderungen gehört. Sie spricht über die Leerstelle(n) im Equal Care-Diskurs, über die Notwendigkeit einer feministischen Kritik an der Vollzeitnorm, über den Zusammenhang von Zeit und politischer Teilhabe und um wieviel wir alle unsere Arbeitswochenstunden reduzieren müssten, um zu einer inklusiveren, gerechteren und freieren Zeitkultur zu kommen. In jedem Fall eine gut investierte Stunde! Shownotes: Konzeption des djb für ein Wahlarbeitszeitgesetz Teresa Bückers Buch Alle_Zeit. Eine Frage von Macht und Freiheit Positionspapier des DGB zum Thema Haushaltsnahe Dienstleistungen Buch von Frigga Haug: Die Vier-in-Einem-Perspektive. Politik von Frauen für eine neue Linke Feministische Fundstücke: Jacinta Nandi: 50 Ways to Leave Your Ehemann full no Zeit,Feminismus,Rechtspolitik,feministische Rechtspolitik,Justitias Töchter,Teresa Bücker,Juristinnenbund,Deutscher Juristinnenbund e.V.,feministische Zeitpolitik,Equal Care,Wahlarbeitszeitgesetz Deutscher Juristinnenbund e.V.
Mon, 31 Oct 2022 10:41:05 +0000 https://justitias-toechter.podigee.io/31-antidiskriminierungsrecht e21203f49f1fd8a76a38dac5482f05ac Die 29. Folge von „Justitias Töchter“ widmet sich einem grundlegenden feministisch-juristischen Thema: dem Antidiskriminierungsrecht. Ab wann ist eine Ungleichbehandlung eine Diskriminierung im rechtlichen Sinne und welche rechtlichen Instrumente gegen Diskriminierung gibt es? Woher kommen die teils vehementen Widerstände gegen das Antidiskriminierungsrecht und wie begegnet man diesen? Und was ist aus intersektional-feministischer Sicht zu fordern, um den rechtlichen Schutz gegen Diskriminierung in Deutschland und darüber hinaus zu verbessern? Über diese und weitere Fragen sprechen die Moderatorinnen und Juristinnen Selma Gather und Prof. Dr. Dana-Sophia Valentiner mit der Expertin für Antidiskriminierungsrecht Prof. Dr. Anna Katharina Mangold. Sie beleuchten die Rechtsgrundlagen des Antidiskriminierungsrechts in Deutschland und die Herausforderung, das strukturelle Phänomen der Diskriminierung mit rechtlichen (Entschädigungs-)Ansprüchen Einzelner zu adressieren. Abhilfe könnte die Einführung einer Verbandsklage schaffen. Shownotes: Handbuch Antidiskriminierungsrecht, Strukturen, Rechtsfiguren und Konzepte, Herausgegeben von Anna Katharina Mangold und Mehrdad Payandeh (Mohr Siebeck, 2022) Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz Landesantidiskriminierungsgesetz Berlin Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte – Fall Basu vs. Deutschland (Racial Profiling) Einordnung von Prof. Dr. Cengiz Barskanmaz auf Verfassungsblog Feministische Fundstücke: Feministische Serien: Maid (auf Netflix), Unbelievable (auf Netflix), Die Mädchen aus der letzten Reihe (auf Netflix) sowie Heul doch – Therapie wie noch nie (auf zdf) Buch von djb-Ehrenpräsidentin Lore Maria Peschel-Gutzeit: Selbstverständlich gleichberechtigt. Eine autobiographische Zeitgeschichte (Hoffmann und Campe, 2012) Buch von Gerd Brantenberg: Die Töchter Egalias. Ein Roman über den Kampf der Geschlechter (Manifest, 2021) full no Antidiskriminierungsrecht,Verbandsklage,Feminismus,FeminismusundRecht,Justitiastöchter,djb,Juristinnenbund,Jura,Recht,Justitia,Diskriminierung Deutscher Juristinnenbund e.V.
In der 28. Folge von „Justitias Töchter“ sprechen die Moderatorinnen und Juristinnen Selma Gather und Dr. Dana Valentiner mit der Expertin für Familienrecht Dr. Anna Lena Göttsche über das Wechselmodell. Warum ist das Familienrecht ein feministisches Thema? Und inwiefern ist die Förderung des Wechselmodells, bei dem das Kind zu gleichen Teilen bei beiden Elternteilen lebt, aus feministischer Sicht kritisch zu beurteilen? Diese Folge wirft einen Blick auf die gelebte Realität der familiären Kinderbetreuung in Deutschland und auf die Stereotype, die dazu beitragen. Die Juristinnen diskutieren, ob und wie das Familienrecht dazu beitragen kann, verfestigte Rollenbilder aufzubrechen und wirklich zu paritätischer Kinderbetreuung beizutragen.
Fri, 19 Aug 2022 08:49:56 +0000 https://justitias-toechter.podigee.io/30-diskriminierung-in-den-staatspruefungen 78903b0a95d858c516e32194a17f570d In der 26. Folge von „Justitias Töchter“ spricht die Moderatorin und Juristin Selma Gather mit den Expertinnen Nora Wienfort und Charlotte Heppner über Diskriminierung in den juristischen Staatsprüfungen, vor allem in der mündlichen Prüfung. Charlotte Heppner und Nora Wienfort sind Doktorandinnen an der Humboldt-Universität zu Ber¬lin, sie sind Mitglieder des Arbeitsstabs Ausbildung und Beruf im Deutschen Juristinnenbund e.V. (djb) und Teil des Projekts „Diskriminierungsfreie mündliche Prüfung“. Gemeinsam mit Sophia Härtel haben sie die Studie „Die mündliche Prüfung in den juristischen Staatsexamina – eine Blackbox mit Diskriminierungspotential“ verfasst. Die Podcasterinnen sprechen über unconscious bias, also unbewusste Voreingenommenheit von Prüfenden, über unregulierte Prüfungs-Vorgespräche, unzulässige Bewertungskriterien und unklare Bewertungsmaßstäbe – und darüber, was sie als feministische Rechtswissenschaftlerinnen fordern, um diesen Diskriminierungsgefahren zu begegnen. Shownotes Link zum Aufsatz „Die mündliche Prüfung in den juristischen Staatsexamina – eine Blackbox mit Diskriminierungspotential“ von Charlotte Heppner, Nora Wienfort und Sophia Härtel in: ZDRW 2022, S. 23-40. Link zur Studie „Geschlechts- und Herkunftseffekte bei der Benotung juristischer Staatsprüfungen“ von Emanuel V. Towfigh, Christian Traxler und Andreas Glöckner in: ZDRW 2018, S. 115-142. Link zur Vorgängerstudie dies., in: ZDRW 2014, S. 8-27. Link zum Podcast „Die Justizreporter*innen“ zum Thema „Wie fair ist die mündliche Prüfung im Staatsexamen?“ mit Charlotte Heppner. Feministische Fundstücke Implicit Association Tests der Harvard University: https://implicit.harvard.edu/implicit/selectatest.html Instagram-Kanal des Arbeitsstabs Ausbildung und Beruf des djb: „üble Nachlese“ https://www.instagram.com/ueblenachlese/ full no Deutscher Juristinnenbund e.V.
Thu, 30 Jun 2022 10:35:40 +0000 https://justitias-toechter.podigee.io/29-sexualisierte-und-reproduktive-kriegsgewalt 17578084998f737609198748e8a63084 ++ Triggerwarnung: Diese Folge thematisiert sexualisierte und reproduktive Gewalt ++ In der 26. Folge von Justitias Töchter sprechen die Moderatorinnen Dr. Dana Valentiner und Dr. Leonie Steinl mit der Expertin für sexualisierte und reproduktive Kriegsgewalt Dr. Tanja Altunjan. Sexualisierte und reproduktive Gewalt in bewaffneten Konflikten ist überall auf der Welt und durch die Geschichte hindurch konstant vorhanden und dokumentiert. Die Podcasterinnen sprechen über die Funktion sexualisierter Gewalt im Krieg und den rechtlichen Rahmen der Verfolgung, über Strafbarkeitslücken im Völkerstrafrecht und darüber, welche rechtspolitischen Forderungen an ein geschlechtergerechtes Völkerstrafgesetzbuch zu stellen sind. Shownotes: Dr. Tanja Altunjan und Dr. Leonie Steinl fordern ein geschlechtergerechtes Völkerstrafgesetzbuch, ausführlich in ihrem Artikel „Zum Schutz der sexuellen und reproduktiven Selbstbestimmung – Aktuelle Entwicklungen und Reformbedarf im Völkerstrafgesetzbuch“ in der Rechtswissenschaft 3/2021: Zugang in der Nomos E-Library Wahlforderungen des djb zur Bundestagswahl 2021, in denen der djb unter anderem auch ein geschlechtergerechtes Völkerstrafrecht fordert UN-Bericht zu sexualisierter Gewalt im Krieg in der Ukraine aus gegebenem Anlass die PM des djb zur Streichung von § 219a StGB ebenfalls aus gegebenem Anlass die Einschätzung von Sarah Katharina Stein zum abgeschafften Recht auf Abtreibung in den USA: „Dobb kills Roe“, Verfassungsblog vom 27.06.2022 Hinweis: die Folge wurde am 24.06.2022 aufgezeichnet, noch bevor die schreckliche Nachricht aus den USA kam, dass Roe v. Wade overturned wurde. Feministische Fundstücke: Die feministischen Fundstücke sind diesen Monat drei Bücher, eines davon gibt es jetzt auch als Film: Annie Ernaux: Das Ereignis (Suhrkamp, 2021) Filmdrama „Das Ereignis“ im Kino: Rezension von Sofia Glasl in der Süddeutschen Zeitung vom 31.03.2022 Heike Specht: Die Ersten ihrer Art. Frauen verändern die Welt (Piper, 2022) Ulinka Rublack: Der Astronom und die Hexe. Johannes Kepler und seine Zeit (Klett-Contra, 2019) full no Recht,Feminismus,Recht und Feminismus,sexualisierte Gewalt,reproduktive Gewalt,Kriegsgewalt,Deutscher Juristinnenbund Deutscher Juristinnenbund e.V.
Was macht einen Raum zu einem feministischen Raum? Warum ist es genauso schön wie schade, dass es diese Räume immer noch braucht? Und wer darf da überhaupt rein? Was bedeutet es, feministisch zu streiten und wo verlaufen da die Konfliktlinien? Darüber sprechen die Podcasthosts Dr. Dana Valentiner und Selma Gather in dieser besonderen Folge mit Teilnehmerinnen des Feministischen Juristinnentags, dem Ort der feministischen und politischen Sozialisation vieler feministischer Juristinnen.
„Feministisch Streiken“ ist das Thema der 24. Folge „Justitias Töchter – der Podcast zu feministischer Rechtspolitik“. Gemeinsam mit der Expertin Theresa Tschenker, Referentin Arbeitszeitrecht und Tarifrecht beim DGB-Bundesvorstand, gehen die Podcast-Hosts und Juristinnen Dr. Dana Valentiner und Selma Gather den rechtlichen Hintergründen (und Hindernissen) sowie den feministischen Potenzialen des Arbeitskampfs auf den Grund. Dabei wird deutlich: Arbeitskämpfe in frauendominierten und von extrem schlechten Arbeitsbedingungen geprägten Berufen wie der Pflegebranche sind ein Thema für alle Feminist*innen! Wie immer schließt die Folge mit drei spannenden feministischen Fundstücken.
Gleichstellung, Demokratie und Rechtsstaat – um über den Zusammenhang dieser drei großen Begriffe zu sprechen, haben sich die beiden Podcasthosts und Juristinnen Selma Gather und Dr. Dana Valentiner auf eine besondere Reise zu einer besonderen Gesprächspartnerin gemacht: In der 23. Folge „Justitias Töchter – der Podcast zu feministischer Rechtspolitik“ sprechen Sie in den Räumlichkeiten des Bundesverfassungsgerichts mit dessen Vizepräsidentin Professorin Dr. Doris König. Außerdem geht es in dem Gespräch um den Lebensweg der beeindruckenden Juristin, darum, was es bedeutete, fast überall eine der ersten Frauen gewesen zu sein, um Vorbilder und um frauenrechtspolitisches Engagement über die eigene Karriere hinaus. Eine Folge, die aufzeigt, wie Strukturen geschlechtergerechter werden können, für Jurist*innen wie Nichtjurst*innen gleichermaßen spannend. In den feministischen Fundstücken geht es um einen Equal-Pay-Erfolg der amerikanischen Fußballnationalspielerinnen, einen Film und zwei Bücher. Die 23. Folge wurde produziert im Rahmen der BMFSFJ-geförderten Kampagne „Gleichstellung & Demokratie“. Teil der Kampagne war auch der 44. djb-Bundeskongress, der vom 16. – 18. September 2021 stattfand. Das komplette Programm und Aufnahmen des digitalen Programms, finden sich auf unserer Webseite: https://www.djb.de/buko44/aufzeichnungen
In der zweiten Folge der Sonderreihe „100 Jahre Frauen in juristischen Berufen“ blicken wir auf die ersten Juristinnen in Deutschland, die mit ihrem Einsatz den Weg zum „Gesetz über die Zulassung der Frauen zu den Ämtern und Berufen in der Rechtspflege vom 11. Juli 1922 (Reichsgesetzblatt 1922 I, S. 573)“ und damit schließlich den Weg von Frauen in die juristischen Berufe möglich gemacht haben. Dazu spricht Kampagnenleiterin Helen Hahne mit Rechtshistorikerin und djb-Mitglied Professorin Dr. Marion Röwekamp. Gemeinsam blicken sie auf die ersten Juristinnen, die Widerstände, die sie überwinden mussten, den gemeinsam gewonnen Kampf für die Berufszulassung und wie das ganze in Original-Quellen formuliert wurde. Außerdem beantwortet Marion Röwekamp die Frage danach, was wir von den ersten Juristinnen für heutige frauenrechtspolitische Arbeit lernen können. In der Rubrik auf „Auf ihren Schultern“ lernen wir gleich zwei internationale juristische Vorbilder von Marion Röwekamp kennen. Die Sonderfolge ist eine djb-Produktion im Rahmen der 2022 durchgeführten Kampagne „100 Jahre Frauen in juristischen Berufen“, die finanziell gefördert wird durch das Bundesministerium der Justiz. Erst vor 100 Jahren, im Juli 1922, wurde mit dem „Gesetz über die Zulassung der Frauen zu den Ämtern und Berufen in der Rechtspflege vom 11. Juli 1922 (Reichsgesetzblatt 1922 I, S. 573)“ Frauen der Zugang zu den juristischen Berufen ermöglicht. Das Gesetz beseitigte endlich die formalen Hindernisse, gewährte Frauen Zugang zum Staatsexamen und schließlich zu den juristischen Berufen. Seitdem ist viel passiert – Zeit Bilanz zu ziehen, den Vorkämpferinnen der letzten 100 Jahre eine Bühne zu bieten und den Status quo kritisch unter die Lupe zu nehmen. Die Kampagne "100 Jahre Frauen in juristischen Berufen umfasst u.a. 12 Sonderfolgen des Podcasts "Justitias Töchter", eine Festveranstaltung am 11. Juli 2022 im BMJ, Veranstaltungen an historisch-relevanten Universitäten, eine Wanderausstellung und eine digitale Auftaktveranstaltung am 25. Januar 2022, 19 Uhr. Mehr Infos zur Kampagne auf unserer Webseite: https://www.djb.de/100-jahre-frauen-in-juristischen-berufen
Am 7. März 2022 ist in Deutschland Equal Pay Day: Der Tag, bis zu dem Frauen bei einem angenommenen gleichen Stundenlohn umsonst arbeiten, während Männer schon ab dem 1. Januar bezahlt werden. Er markiert symbolisch die geschlechtsspezifische Lohnlücke, die zurzeit in Deutschland bei 18 Prozent liegt. Aus diesem Anlass nehmen sich die Podcasthosts und Juristinnen Selma Gather und Dr. Dana Valentiner in der 22. Folge „Justitias Töchter – der Podcast zu feministischer Rechtspolitik“ das Thema der geschlechtsspezifischen Entgeltungleichheit vor. Sie erklären, warum es sich dabei eben nicht einfach um ein privates, sondern um ein strukturelles und feministisches Problem handelt und stellen die rechtliche Ausgangslage dar. Als Expertin haben sie Prof. Dr. Nora Markard, MA eingeladen, Professorin an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Freiheitsrechte e.V. Gemeinsam wird der Frage nachgegangen, warum von den bestehenden rechtlichen Instrumenten kaum Gebrauch gemacht wird und was sich ändern müsste, um Entgeltgleichheit zu erreichen. Schließlich geht es um die Möglichkeiten strategischer Prozessführung und Forderungen an die Legislative. Wie immer werden die Themen für Jurist*innen wie Nichtjurst*innen gleichermaßen kompetent und verständlich besprochen. In den feministischen Fundstücken werden ein aktuelles Urteil, eine Podcastfolge und ein Buch vorgestellt.
Prostitution oder Sexarbeit – schon in der Benennung des Themas wird der feministische Konflikt deutlich. Die 21. Folge „Justitias Töchter – der Podcast zu feministischer Rechtspolitik“ nimmt sich nicht vor, die Kontroverse zu klären, sondern stellt sich aus feministischer rechtlicher Sicht den Fragen: Wie sollte das Recht mit den vielfältigen Realitäten der Prostitution bzw. Sexarbeit umgehen? Welche Möglichkeiten der Regulierungen gibt es? Und welchen Weg geht die aktuelle Gesetzeslage? Die Podcasthosts und Juristinnen Selma Gather und Dr. Dana Valentiner sprechen zu diesen Fragen mit der Expertin Dr. Stefanie Killinger. Stefanie Killinger ist Präsidentin des Verwaltungsgerichts Göttingen, Mitglied der djb-Kommission Verfassungsrecht, Öffentliches Recht, Gleichstellung und war 15 Jahre im Vorstand eines Vereins, der Beratung für Sexarbeiter*innen und Opfer von Menschenhandel anbietet. Gemeinsam beleuchten die drei Juristinnen den Status quo der rechtlichen Regulierung in Deutschland und Missstände im Rechtsvollzug. Vor dem Hintergrund der anstehenden Evaluierung des Prostituiertenschutzgesetzes geht es auch um die Fragen, wo genau hingesehen werden muss und welche Maßnahmen den Schutz von Betroffenen verbessern könnten. Wie immer schließt die Folge mit drei spannenden feministischen Fundstücken.
Erst vor 100 Jahren, im Juli 1922, wurde mit dem „Gesetz über die Zulassung der Frauen zu den Ämtern und Berufen in der Rechtspflege vom 11. Juli 1922 (Reichsgesetzblatt 1922 I, S. 573)“ Frauen der Zugang zu den juristischen Berufen ermöglicht. Das Gesetz beseitigte endlich die formalen Hindernisse, gewährte Frauen Zugang zum Staatsexamen und schließlich zu den juristischen Berufen. Seitdem ist viel passiert – Zeit Bilanz zu ziehen, den Vorkämpferinnen der letzten 100 Jahre eine Bühne zu bieten und den Status quo kritisch unter die Lupe zu nehmen. In der ersten Folge der Sonderreihe „100 Jahre Frauen in juristischen Berufen“ wagen die Juristinnen und Justitias Töchter-Hosts Dr. Dana-Sophia Valentiner und Selma Gather einen Rückblick mit Ausblick. Dazu sprechen sie im ersten Teil der Folge mit Rechtshistorikerin und djb-Mitglied Prof. Dr. Marion Röwekamp über die Vorkämpferinnen, auf deren Schultern Juristinnen bis heute stehen, die Kämpfe, die das Gesetz von 1922 möglich machten und die Berufsrealität der ersten Frauen in juristischen Berufen bis zum ersten großen Einschnitt, der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933. Im zweiten Teil ist Prof. Dr. Maria Wersig, Präsidentin des djb, zu Gast. Gemeinsam blicken Selma Gather, Dana-Sophia Valentiner und Maria Wersig auf die letzten 100 Jahre, den Status quo und die nächsten 100 Jahre Frauen in juristischen Berufen. Außerdem stellen die Hosts eine neue Rubrik vor: In „Auf ihren Schultern“ lernen wir Maria Wersigs juristisches Vorbild kennen. Die Sonderfolge ist eine djb-Produktion im Rahmen der 2022 durchgeführten Kampagne „100 Jahre Frauen in juristischen Berufen“, die finanziell gefördert wird durch das Bundesministerium der Justiz. Die Kampagne "100 Jahre Frauen in juristischen Berufen umfasst u.a. 12 Sonderfolgen des Podcasts "Justitias Töchter", eine Festveranstaltung am 11. Juli 2022 im BMJ, Veranstaltungen an historisch-relevanten Universitäten, eine Wanderausstellung und eine digitale Auftaktveranstaltung am 25. Januar 2022, 19 Uhr (https://www.djb.de/termine/details/v220125). Mehr Infos zur Kampagne auf unserer Webseite: https://www.djb.de/100-jahre-frauen-in-juristischen-berufen
Die Ampelkoalition hat die Arbeit aufgenommen und einige gleichstellungspolitische Ziele auf der Agenda. Anlass genug, einen genaueren Blick auf die Ziele im Koalitionsvertrag zu werfen. Die 20. Folge „Justitias Töchter – der Podcast zu feministischer Rechtspolitik“ ist eine feministische Lesung des Koalitionsvertrags. Die Juristinnen und Podcasthosts Selma Gather und Dr. Dana Valentiner sprechen über die gleichstellungspolitischen Fortschritte, aber auch über Leerstellen der politischen Agenda für die aktuelle Legislatur. Zu Wort kommen gleich mehrere Expertinnen aus dem djb zu den Themenfeldern Arbeit und Vereinbarkeit, soziale Sicherung und Steuerrecht, Familie und Abstammungsrecht, Personenstandsrecht, Diskriminierungsschutz, Gewalt, sexuelle und reproduktive Selbstbestimmung und Gesundheit, öffentliches Leben und Politik, juristische Ausbildung sowie Europa- und Außenpolitik. Es wird deutlich: Der Koalitionsvertrag bietet Potential, um Gleichstellung als Querschnittsaufgabe voranzutreiben. Es gilt aber auch, bei der Umsetzung genau hinzusehen und noch nachzubessern.
Frauen gehen weniger häufig einer Erwerbsarbeit nach als Männer, arbeiten häufiger in Teilzeit, in prekären und atypischen Beschäftigungsverhältnissen. Und sie sind unterrepräsentiert in Führungspositionen. Trotz besserer Bildungsabschlüsse von Mädchen und Frauen ist der Arbeitsmarkt hierzulande stark geschlechtshierarchisch segregiert. Immer noch gibt es einen Gender Pay Gap, einen Gender Care Gap und Gender Pension Gap. Im europäischen Ländervergleich schneidet Deutschland bei diesen Indikatoren besonders schlecht ab. Schuld sind nicht zuletzt Strukturen in den Unternehmen, die echte Gleichstellung behindern. In der 19. Folge von „Justitias Töchter – der Podcast zu feministischer Rechtspolitik“ geht es darum, wie und ob Recht dazu beitragen kann, diese Strukturen zu ändern. Der Deutsche Juristinnenbund e.V. hat unlängst eine innovative Konzeption für ein Gleichstellungsgesetz für die Privatwirtschaft vorgelegt. Über Ideen dieser Konzeption sprechen die Moderatorinnen, die Juristinnen Selma Gather und Dr. Dana Valentiner, mit der Arbeitsrechtlerin Dr. Isabell Hensel. Es geht um die Verpflichtung zur Selbstverpflichtung und die Frage, wie und ob mit Recht auch der Mentalitätswandel bewirkt werden kann, der für eine geschlechtergerechte Unternehmenskultur notwendig ist. In den feministischen Fundstücken werden dieses Mal zwei Persönlichkeiten, ein Buch und ein Dokumentarfilm empfohlen.
Mit dem Beschluss zur sogenannten „Dritten Option“ traf das Bundesverfassungsgericht vor vier Jahren, am 10.10.2017, eine bahnbrechende Entscheidung. Erstmals anerkannte es Geschlechtsidentitäten jenseits der binären Zweigeschlechtigkeit und betonte deren grundrechtlichen Schutz. Anlässlich des Jubiläums des Beschlusses geht es in der 18. Folge „Justitias Töchter – der Podcast zu feministischer Rechtspolitik“ um ein urfeministisches Thema: Geschlecht im Recht. Es geht darum, dass sich seit der Entscheidung einiges verbessert hat, aber eine gravierende rechtliche Ungleichbehandlung von trans Personen und intergeschlechtlichen Personen fortbesteht. Die Juristinnen und Podcasthosts Dr. Dana Valentiner und Selma Gather sprechen mit der Rechtsanwältin Friederike Boll, Expertin für Geschlechtsidentitäten im Recht, über die Frage, wofür das rechtliche Geschlecht heute noch relevant ist, wie das Recht nicht-binäre und transgeschlechtliche Identitäten anerkennt und vor entsprechenden Diskriminierungen schützt und wo weiterhin dringender Reformbedarf besteht. Ein feministisches Plädoyer für Solidarität der Geschlechterkämpfe. Die feministischen Fundstücke bilden dieses Mal einen literarischen Dreiklang aus intersektionalen, internationalen und interdisziplinären Perspektiven auf feministische Kämpfe und das Thema der Folge.
Die Gleichstellung ist einer der zentralen Pfeiler unserer Demokratie. Und trotzdem ist Macht immer noch ungleich verteilt. Warum haben Frauen im Jahr 2021 nicht gleichberechtigt teil an wichtigen Entscheidungspositionen? Mit welchen Herausforderungen und Gefahren sieht sich die Gleichstellung und damit unsere Demokratie konfrontiert? Und wie kann man den Demokratiegefährdungen rechtspolitisch entgegenwirken? In der 17. Folge „Justitias Töchter – der Podcast zu feministischer Rechtspolitik“ sprechen die Juristinnen und Podcasthosts Dr. Dana Valentiner und Selma Gather mit der Vorsitzenden der djb-Kommission für Verfassungsrecht, Öffentliches Recht, Gleichstellung PD Dr. Sina Fontana über das Programm des digitalen 44. djb-Bundeskongresses, der sich in seinem spannenden und hochkarätig besetzten Programm mit diesen drängenden Fragen unserer Zeit beschäftigt. Ein besonderer Fokus liegt auf den Themen digitale Gewalt und Hate Speech, denn das Internet ist immer öfter Einfalltor für Antifeminismus und Versuche, Frauen daran zu hindern, ihre Stimme zu erheben. Darüber hinaus geht es um Repräsentanz in Führungspositionen der Politik, Justiz und an anderen Schaltstellen der Gesellschaft, die Rolle der Zivilgesellschaft und rechtspolitische Forderungen für eine wirklich gleichberechtigte Gesellschaft. Die 17. Folge wurde produziert im Rahmen der BMFSFJ-geförderten Kampagne „Gleichstellung & Demokratie“: https://www.djb.de/kampagne-gleichstellung-und-demokratie Bereits am 9. September lädt der djb-Arbeitsstab Digitales unter dem Titel „Das Netz als antifeministische Radikalisierungsmaschine“ im Rahmen der djb-Kampagne „Gleichstellung & Demokratie“ zu einer virtuellen Veranstaltung (Lesung mit anschließender ExpertInnen-Diskussion) ein: https://www.djb.de/termine/details/v210909?actbackPid=289&cHash=05d07737f6d6e6891e4d607a74dd8070 Das komplette digitale Programm des 44. djb-Bundeskongresses, der vom 16. bis 18. September 2021 stattfindet, findet sich hier: https://www.djb.de/termine/details/v210916?actbackPid=289&cHash=05d07737f6d6e6891e4d607a74dd8070 Einen Einblick in das Programm und die herausragenden Speakerinnen des Kongresses findet sich auch auf unserem neuen Instagram-Kanal: https://www.instagram.com/juristinnenbund/
In der 16. Folge „Justitias Töchter – der Podcast zu feministischer Rechtspolitik“ werfen wir einen Blick auf den Bundestagswahlkampf im Superwahljahr 2021. Die Juristinnen und Podcasthosts Dr. Dana Valentiner und Selma Gather haben reingeschaut in die Wahlprogramme der Parteien auf der Suche nach frauen*politischen Themen. Was setzen die Parteien auf die Agenda? Im Gespräch tauschen sich die Moderatorinnen aus mit der Präsidentin des Deutschen Juristinnenbundes (djb), Prof. Dr. Maria Wersig, über Inhalte und Dynamik des aktuellen Wahlkampfes, die frauenpolitischen Versprechen der Parteien und den Zusammenhang von Gleichstellung und Demokratie. Weshalb wird mit der einzigen Kanzlerkandidatin anders umgegangen als mit ihren männlichen Konkurrenten? Warum gehören gleichstellungspolitische Themen auf die Agenda im Wahlkampf? Die Juristinnen sprechen u.a. über die Wahlforderungen des djb, die diesen Monat veröffentlicht wurden. Diese richten sich nicht nur an die Parteien und die künftige Bundesregierung, sondern können zudem feministisch Interessierten eine gute Möglichkeit bieten zu prüfen, wie die Parteien sich gleichstellungspolitisch in ihren Wahlprogrammen aufstellen. Die feministischen Fundstücke regen an, sich weiterführend mit dem Thema zu beschäftigen – empfohlen wird Lesens-, Hörens- und Sehenswertes!
Wie ist Recht mit Rassismus verknüpft? Sollte der „Rasse“-Begriff aus dem Grundgesetz gestrichen werden? Kann Recht wirkungsvoll gegen Rassismus eingesetzt werden? Welche Gemeinsamkeiten teilen feministische und antirassistische Perspektiven auf das Recht? Diese und weitere Fragen werden in dieser 15. Folge von „Justitias Töchter – der Podcast zu feministischer Rechtspolitik“ besprochen. Die Podcasthosts und Juristinnen Dr. Dana Valentiner und Selma Gather sprechen mit Dr. Doris Liebscher, der Leiterin der Berliner Ombudsstelle der Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung (LADS) und Autorin der unlängst erschienenen Dissertation „Rassismus und Recht – Recht gegen Rassismus: Genealogie einer ambivalenten Kategorie“. Es geht um rassistisches Recht und die Möglichkeit, mit Recht gegen Rassismus vorzugehen. Warum es einen Unterschied macht, ob in Art. 3 Abs. 3 Grundgesetz „Rasse“ oder „rassistische Diskriminierung“ steht, wird ebenso thematisiert, wie Funktion, Definition und historische Entwicklung des Rassismus. Neben der Leseempfehlung für Liebschers Buch hält auch diese Folge in den feministischen Fundstücken weitere Literaturtipps rund um das Thema Diversität und Rechtswissenschaft und Recht und Rassismus bereit und weist auf eine hochaktuelle Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts zur Vergütung von sogenannten Live-In-Pflegekräften hin.
Die 14. Folge „Justitias Töchter – der Podcast zu feministischer Rechtspolitik“ widmet sich dem sogenannten „Werbeverbot“ für Schwangerschaftsabbrüche nach § 219a StGB: eine Regelung, die insbesondere in den letzten Jahren verstärkt von fundamentalistischen Abtreibungsgegner*innen genutzt wurde, um gegen Ärzt*innen vorzugehen, die Schwangerschaftsabbrüche durchführen und darüber öffentlich informieren. Die Podcasthosts und Juristinnen Selma Gather und Dr. Dana Valentiner beleuchten den systematischen und historischen Zusammenhang von § 219a StGB und diskutieren seinen Zweck, seine Auswirkungen und seine kleine Reformierung von 2019. Welche rechtlichen und praktischen Probleme mit der Regelung immer noch verbunden sind, besprechen sie mit ihren Gästinnen: Die Ärztin Kristina Hänel wurde mehrmals auf Grundlage von § 219a StGB angezeigt und schließlich auch verurteilt. Sie berichtet, welche verheerende Folgen das Verbot in der Praxis für sowohl für die Ärzt*innen als auch für ungewollt Schwangere hat und warum sie sich entschieden hat, auch auf rechtlichem Wege dagegen zu kämpfen. Die Juristin Inga Schuchmann, Mitglied der Kommission Strafrecht des Deutschen Juristinnenbundes e.V. (djb), erläutert im Interview, welche straf- und verfassungsrechtlichen Defizite die Norm aufweist. Das Verbot wird eingeordnet in den breiteren Zusammenhang reproduktiver Rechte und die diesbezüglich bestehenden Zugangshürden, die immer schlechtere Versorgungslage und die Stigmatisierung von Schwangerschaftsabbrüchen – und wie das Recht dabei mitwirkt. In diesem Zusammenhang wird auch das zunehmende Problem von Gehsteigbelästigungen vor Beratungseinrichtungen angesprochen. In den feministischen Fundstücken wird auf den Open-Space & DIY Feministischen Juristinnen*tag im September aufmerksam gemacht und zum Mitmachen aufgerufen. Außerdem gibt es zwei spannende Serientipps.
++ Triggerwarnung: Diese Folge thematisiert verbale sexuelle Belästigungen und andere nicht-körperliche Formen von aufgedrängter Sexualität. ++ Hinterherpfeifen, Kussgeräusche und sexistisch-anzügliche Bemerkungen – das sogenannte „Catcalling“ im öffentlichen Raum ist ein weit verbreitetes Phänomen, das vor allem Mädchen, Frauen und LGBTIQ*-Personen betrifft. Die 13. Folge „Justitias Töchter – der Podcast zu feministischer Rechtspolitik“ beleuchtet das Thema aus einer rechtlichen Perspektive: Schützt das geltende Strafrecht vor Catcalling? Wo bestehen Schutzlücken und wie können sie geschlossen werden? Die Juristinnen und Podcast-Hosts Selma Gather und Dr. Dana Valentiner sprechen über die vielfältigen Erscheinungsformen von Catcalling und diskutieren die feministischen und rechtlichen Facetten des Phänomens mit ihren Gästinnen: Zu Wort kommt Antonia Quell, die Initiatorin der Petition „Es ist 2020. Catcalling sollte strafbar sein“. Im Interview erläutert Rechtswissenschaftlerin Dr. Anja Schmidt, Mitglied der Kommission Strafrecht des Deutschen Juristinnenbundes e.V. (djb), wie das Recht bisher auf Catcalling reagiert und wo es noch Nachbesserungsbedarf gibt. Dr. Anja Schmidt schlägt vor, Ausdrucksformen aufgedrängter Sexualität strafrechtlich anzugehen – sie sind nicht vereinbar mit der sexuellen Selbstbestimmung von Frauen. In den feministischen Fundstücken wird als Reaktion auf einen antifeministischen Beitrag in einer rechtswissenschaftlichen Fachzeitschrift auf die „All Time Classics“ des Blogs „Juristenausbildung: Üble Nachlese“ vom djb-Arbeitsstab Ausbildung und Beruf hingewiesen. Außerdem werden ein Vortrag von Bundesverfassungsrichterin Susanne Baer und ein Beitrag der Journalistin Samira El Ouassil zu dem Attentat in Atlanta auf asiatisch-amerikanische Frauen empfohlen.
Bekommen lesbische und queere Ehepaare ein Kind, hat dieses rechtlich nur einen Elternteil: die Geburtsmutter. Der zweite Elternteil muss im Wege der Stiefkindadoption das Kind adoptieren. Hiergegen klagen mehrere Paare unter der Kampagne #nodoption. In der vergangenen Woche konnten sie einen historischen Etappensieg feiern: Gleich zwei Oberlandesgerichte (OLG Celle und KG Berlin) setzten anhängige Verfahren von lesbischen Elternpaaren aus und riefen das Bundesverfassungsgericht an. Die Gerichte sind überzeugt, dass das geltende Abstammungsrecht die Grundrechte der Mit-Mütter bzw. Kinder verletzt. Aus diesem Anlass sprechen Selma Gather und Dr. Dana Valentiner in einer Spezial-Folge des Podcasts „Justitias Töchter – Der Podcast zu feministischer Rechtspolitik“ mit der Rechtsanwältin der klagenden Paare Lucy Chebout. Bereits in Folge 3 hatten die Moderatorinnen im Gespräch mit der Anwältin die diskriminierenden Dimensionen des Abstammungsrechts herausgearbeitet und kritisch hinterfragt. In der neuen Folge gibt es nun das Update: Was bedeuten die Vorlagebeschlüsse für die Rechte queerer Eltern? Wie argumentieren die Gerichte? Was bedeutet das für die Politik, was für den Fortgang des strategisch angelegten Verfahrens? Von den Beschlüssen geht ein Empowerment-Signal für queere Familien aus, und sie markieren einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur Anerkennung queerer Familien im Abstammungsrecht.
++ Triggerwarnung: diese Folge thematisiert geschlechtsbezogene Gewalt ++ In der 11. Folge „Justitias Töchter – Der Podcast zu feministischer Rechtspolitik“ geht es um die drastischste Artikulation von Gewalt gegen Frauen: Femizide. Tötungen von Frauen, weil sie Frauen sind, wird noch nicht ausreichend begegnet. Besonders häufiger Fall von Femiziden sind sog. Trennungstötungen. Diese werden in Medien und im juristischen Diskurs häufig noch verharmlost. Dabei treten hier patriarchale Strukturen in tödlicher Gestalt zutage. Die Juristinnen und Podcast-Hosts Selma Gather und Dr. Dana Valentiner sprechen mit Dr. Leonie Steinl, LL.M., Vorsitzende der Kommission Strafrecht des Deutschen Juristinnenbundes e.V. (djb) über Defizite bei der Rechtsanwendung und die dringend nötige Stärkung der Prävention zur Verhinderung von z.B. Trennungstötungen. Neben bagatellisierender Berichterstattung durch die Medien geht es auch um die Rolle der Rechtsprechung insbesondere bei der Auslegung des Mordmerkmals „niedrige Beweggründe“. Aber auch Lösungsmöglichkeiten auf Gesetzgebungsseite werden thematisiert: Braucht es einen eigenen Straftatbestand „Femizid“? Ist die Istanbul-Konvention gegen Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt hinreichend umgesetzt? Wie kann gesamtgesellschaftlich für patriarchale Gewalt sensibilisiert werden? Zu letztgenanntem mag diese Folge einen Beitrag leisten: Wie immer werden die komplexen rechtlichen Aspekte auch für Nichtjurist*innen verständlich aufbereitet. In den feministischen Fundstücken werden zwei Texte der ersten (und bisher einzigen) Bundesverfassungsgerichtspräsidentin Prof. Dr. Jutta Limbach vorgestellt, in denen sie fragte: „Wie männlich ist die Rechtswissenschaft?“. Daneben wird eine echte Klassikerin empfohlen: „Die Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin“ von Olympe de Gouges, welche übersetzt und eingebettet in eine historische Darstellung 2018 von Gisela Bock herausgegeben wurde. Ein Porträt der Autor*in Hengameh Yaghoobifarah von Mareike Nieberding im SZ Magazin 4/21 lädt außerdem dazu ein, kritisch über die aktuelle Diskussion um Identitätspolitik zu sprechen.
Heute, am 25. Februar 2021, berät der Bundestag über den Gesetzentwurf der Bundesregierung „zur Ergänzung und Änderung der Regelungen für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst" (FüPOG II). Das Gesetz soll eine Frauenquote von mindestens einer Frau für Unternehmensvorstände mit mindestens drei Mitgliedern einführen. In der 10. Folge „Justitias Töchter – der Podcast zu feministischer Rechtspolitik“ geht es um diesen Gesetzesentwurf, das ursprüngliche Gesetz von 2015 (FüPoG), dessen Evaluation und allgemein um das Instrument der "Frauenquote". Gemeinsam mit der Vorsitzenden der djb-Kommission „Arbeits-, Gleichstellungs- und Wirtschaftsrecht“ Prof. Dr. Heide Pfarr diskutieren die Moderatorinnen und Juristinnen Selma Gather und Dana Valentiner, was Quoten für die Gleichberechtigung der Geschlechter beitragen können. Besprochen wird, warum wir derzeit eine faktische „Männerquote“ haben, wie Argumente gegen die Frauenquote schlagfertig und sachlich entkräftet werden können und warum auch Aspekte wie Arbeitszeit, Entgelt und Beschäftigungsbedingungen in den Fokus gerückt werden müssen, damit gleichberechtigte Teilhabe in der Arbeitswelt für alle Frauen möglich wird. In den feministischen Fundstücken werden dieses Mal der „Streitraum“ der Schaubühne mit Carolin Emcke, Teresa Bücker und Christina Clemm, ein Videportal zu Recht und Gender der Fernuniversität Hagen, die gleichstellungspolitischen Herausforderungen von Künstlicher Intelligenz und Algorithmen und der Dritte Gleichstellungsbericht der Bundesregierung, der am 26. Januar 2021 erschienen ist, empfohlen.
In der ersten Folge im Jahr 2021 geht es um Hate Speech – Hassrede im Internet. Diese Form der digitalen Gewalt richtet sich besonders gegen Frauen, PoC und marginalisierte Personen und das mit dramatischen Folgen. Beleidigungen, Bedrohungen, Schmähungen und Herabwürdigungen verdrängen diese Akteur*innen aus dem Netz und aus der öffentlichen Diskussion. Hate Speech ist nicht nur Machtdemonstration und gezielte Unterdrückung gegenüber einzelnen Personen, sondern bedroht den pluralen demokratischen Diskurs. Die Juristinnen Selma Gather und Dana Valentiner sprechen in dieser Folge mit der Rechtsanwältin Verena Haisch anhand von Fällen aus der anwaltlichen Praxis über die Spannungslage von Meinungsfreiheit und Persönlichkeitsschutz, die rechtlichen Instrumente gegen Hate Speech und den Stand aktueller gesetzgeberischer Vorhaben zur Bekämpfung der Hasskriminalität sowie der Verbesserung des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes. Wie immer werden diese rechtlich komplexen Themen auch für Nichtjurist*innen anschaulich besprochen. In den feministischen Fundstücken werden ein Juristinnenreport aus den 1980ern, eine aktuelle BAG-Entscheidung zu Entgeltgleichheit und ein wichtiges Buch der feministischen Sprachwissenschaftlerin Luise F. Pusch vorgestellt. Zusätzlich gibt es auch noch eine Serien-Empfehlung.
Die 8. Folge „Justitias Töchter – der Podcast zu feministischer Rechtspolitik“ ist eine Weihnachtsspezialfolge, bei der dieses Mal eine ganz besondere Frau im Recht zu Gast ist: Bundesverfassungsrichterin Prof. Dr. Susanne Baer, LL.M. (Michigan). Die Juristinnen und Moderatorinnen Selma Gather und Dana Valentiner sprechen mit dieser beeindruckenden Juristin über ihre beispiellose Karriere, ihre Sozialisierung als Feministin und als kritische Juristin, die Rolle der Richter*innen in der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts und über feministisches Engagement im Recht. Susanne Baer erklärt, was der „Verschattungseffekt“ ist, warum Frauen niemals ihren Doktortitel verschweigen sollten, warum Humor – und zwar sehr viel davon – eine der wichtigsten Kernkompetenzen für eine feministische Juristin ist, weshalb Feminismus aus ihrer Sicht eine Perspektive und keine Position darstellt und wo sie aktuell den dringendsten Handlungsbedarf für feministisch-rechtspolitisches Engagement sieht. Außerdem geht es um Begegnungen mit Dr. Jutta Limbach, Dr. Lore Maria Peschel-Gutzeit und anderen prägenden Frauen aus dem djb. Ein Gespräch mit einer der erfolgreichsten Juristinnen unserer Zeit – inspirierend und spannend für Jurist*innen und Nicht-Jurist*innen gleichermaßen. In den feministischen Fundstücken diese Woche geht es um einen Preis für besonders absurdes Gendermarketing, ein wichtiges Urteil des Landgerichts Frankfurt am Main und den Global Gender Response Tracker. Wir freuen uns über Anregungen, Kritik und Lob zu dieser und allen anderen Folgen von „Justitias Töchter – der Podcast zu feministischer Rechtspolitik“. Ihr und Sie erreicht / erreichen uns unter der E-Mail-Adresse: justitiastoechter@djb.de . Die Moderatorinnen sind außerdem auch auf Twitter zu finden (Selma Gather: https://twitter.com/elmaather, Dana Valentiner: https://twitter.com/DanaValentiner).
Seit diesem Monat läuft das neue Semester: Ein guter Zeitpunkt, um über die juristische Ausbildung zu sprechen, denn auch die hat ein Diskriminierungsproblem. Während immer mehr Frauen Jura studieren – im Wintersemester 2019 /2020 waren es 56 Prozent, Tendenz steigend – ist die Ausbildungslandschaft weit überwiegend männlich und weiß. Nur 19 Prozent der Jura-Professor*innen sind Frauen. Studien belegen, dass juristische Übungsfälle von sexistischen und rassistischen Stereotypen durchzogen sind und Frauen und Prüfungskandidat*innen mit einem migrantisch klingenden Namen in Prüfungen signifikant schlechter bewertet werden als Männer mit vermeintlich deutschem Namen. Eine intersektionale Perspektive auf die juristische Ausbildung tut also Not. Diese Folge wird gehostet von der Juristin Selma Gather und der Jura-Studentin Goderin Mvuama. Goderin Mvuama unterhält sich über diskriminierende Strukturen in der Ausbildung mit Armaghan Naghipour, Juristin und stellvertretende Vorsitzende des Vereins Deutsch Plus und mit Menina Morenina Ugwuoke, Jura-Studentin und Aktivistin, die an der Humboldt Universität zu Berlin die Gruppe "Black Law - Jurist*innen of Colour" gegründet hat. Eine Folge für den kritischen, intersektionalen Blick auf die juristische Ausbildung!
Die Corona-Krise hat dazu geführt, dass viele Menschen im Homeoffice arbeiten. Neue Möglichkeiten des mobilen Arbeitens eröffnen sich. Das Bundesarbeitsministerium plant aktuell einen gesetzlichen Anspruch auf Homeoffice. Doch was bringt dieser aus gleichstellungspolitischer Sicht? Studien belegen, dass Frauen weiterhin den größten Teil der unbezahlten Sorgearbeit übernehmen, auch wenn beide Partner*innen zuhause arbeiten. Welche Steuerungsmöglichkeiten bietet das Recht, um das zu ändern? In der sechsten Folge "Justitias Töchter – der Podcast zu feministischer Rechtspolitik" sprechen die Juristinnen Dana Valentiner und Selma Gather mit der Expertin Dr. Johanna Wenckebach über das Spannungsfeld von Erwerbstätigkeit und Sorgearbeit, die Chancen und Gefahren von Homeoffice und wie die Vereinbarkeit von Sorge- und Erwerbsarbeit rechtlich gefördert werden kann. Kompetent und verständlich für Jurist*innen und Nicht-Juristinnen! In den feministischen Fundstücken geht es diese Woche um Männer, die Frauen ihre eigene Arbeit erklären wollen, das generische Femininum in Gesetzestexten und 300 Statements von Ruth Bader Ginsburg.
Wir müssen über das Steuerrecht sprechen. Egal ob Ehegattensplitting, Familienlastenausgleich oder Steuerformulare: Das Steuerrecht scheint in den 1950er Jahren stecken geblieben zu sein. Frauen werden an vielen Stellen mittelbar benachteiligt. Aber was bedeutet das genau? Welche Auswirkungen hat das Steuersystem auf Geschlechterverhältnisse? Welches feministische Potenzial steckt im Steuerrecht? Und warum fordert der djb die Streichung der Steuerklasse V und die Abschaffung des Ehegattensplittings? Über diese Fragen sprechen die Juristinnen Dana Valentiner und Selma Gather mit der Steuerrechtsexpertin und Vorsitzenden der djb-Kommission Recht der sozialen Sicherung und Familienlastenausgleich Dr. Ulrike Spangenberg in der fünften Folge von „Justitias Töchter – der Podcast für feministische Rechtspolitik". Diese Folge ist ein Plädoyer für eine feministische Auseinandersetzung mit dem Steuersystem – wie immer verständlich erklärt für Nicht-Jurist*innen und Jurist*innen gleichermaßen! Zu Beginn der Folge erinnern Dana Valentiner und Selma Gather außerdem an die am 18. September 2020 verstorbene Supreme-Court-Richterin und feministische Ikone Ruth Bader Ginsburg, die einige der wichtigsten gleichstellungsrechtlichen Errungenschaften der USA erstritten hat (unter anderem im Steuerrecht!). Zum Ende der Folge werden drei Fundstücke vorgestellt: Das Studienbuch „Feministische Rechtswissenschaft", „The Alberta Disadvantage. Gender, Taxation, and Income Inequality" der kanadischen Wissenschaftlerin Kathleen Lahey und eine aktuelle Entscheidung aus Berlin, die es kopftuchtragenden Referendarinnen erlaubt, Sitzungsvertretungen durchzuführen. Das Thema wird im djb kontrovers diskutiert. In der Ausgabe 1/18 der Verbandszeitschrift des djb wurden jeweils drei Stimmen der Pro- und Contra-Argumentation abgedruckt. Diese Ausgabe ist hier nachzulesen: https://www.nomos-elibrary.de/10.5771/1866-377X-2018-1-I/titelei-inhaltsverzeichnis-jahrgang-21-2018-heft-1?page=1
Frauen sind in den Parlamenten in Deutschland deutlich unterrepräsentiert. Das ist Ausdruck von Strukturen, die Frauen benachteiligen. Paritätsgesetze sollen Abhilfe schaffen. Parität ist aber nicht nur ein politisches Thema, bei der Umsetzung stellen sich auch verfassungsrechtliche Fragen. Der Thüringer Verfassungsgerichtshof hat nun im Juli das Thüringer Paritätsgesetz, das den Parteien starre paritätische Quoten für die Aufstellung der Landeslisten vorgibt, für nichtig erklärt, weil es gegen die Landesverfassung verstoße. Auch in Brandenburg verhandelt das Verfassungsgericht aktuell über Paritätsregelungen im Wahlrecht. In der 4. Folge „Justitias Töchter – Der Podcast zu feministischer Rechtspolitik“ sprechen die Moderatorinnen Selma Gather und Dana Valentiner über die aktuellen Entwicklungen mit der Verfassungsrechtsexpertin Dr. Sina Fontana. Die Folge ordnet die Fragen rund um das Thema Parité für Jurist*innen und Nicht-Jurist*innen verfassungsrechtlich ein und zeigt, dass eine verfassungskonforme Ausgestaltung von Paritätsgesetzen möglich ist. Zu Beginn der Folge gibt es außerdem ein kurzes Update zu den rechtspolitischen Entwicklungen zur abstammungsrechtlichen Zuordnung von Kindern miteinander verheirateter Mütter, die in Folge 3 Thema war.
Wenn heterosexuelle verheiratete Paare ein Kind bekommen, hat dieses ganz automatisch zwei Eltern, Mutter und Vater. Wenn zwei verheiratete Frauen gemeinsam ein Kind bekommen, hat dieses Kind dagegen offiziell nur einen Elternteil, die austragende Mutter. Gegen diese Diskriminierung im Abstammungsrecht klagt ein lesbisches Ehepaar. In der neuen Folge von „Justitias Töchter – Der Podcast zu feministischer Rechtspolitik“ sprechen die Moderatorinnen Selma Gather und Dana Valentiner mit Rechtsanwältin Lucy Chebout, die das Ehepaar vertritt, über die diskriminierende Dimension des Abstammungsrechts, die verheerenden Konsequenzen für Eltern und Kind, die aktuellen rechtlichen Möglichkeiten und die Pflicht der Gerichte, der Diskriminierung abzuhelfen und des Gesetzgebers, eine Reform des Abstammungsrechts (wie der djb fordert) in die Wege zu leiten – anschaulich anhand des konkreten Falles. Eine Folge, die überzeugende Argumente liefert für Diskussionen um eine Rechtsprechung und Gesetzgebung, die die Vielfältigkeit heutiger Familienmodelle mitdenkt – für Jurist*innen und Nicht-Juristinnen gleichermaßen. Am Anfang der Folge gibt es außerdem eine Einordnung der aktuellen rechtspolitischen Entwicklungen zum „Upskirting“, das in Folge 2 Thema war.
Upskirting, das Fotografieren unter den Rock, soll unter Strafe gestellt werden. Damit wird das Phänomen unbefugter Bildaufnahmen, wie sie beispielsweise auch im vergangenen Jahr bei den Festivals Fusion und Monis Rache angefertigt wurden, strafgesetzlich angegangen. In der zweiten Folge von „Justitias Töchter – Der Podcast zu feministischer Rechtspolitik“ sprechen die beiden Moderatorinnen Selma Gather und Dana Valentiner mit Dr. Leonie Steinl, LL.M., über die aktuellen Gesetzesentwürfe. Im Gespräch loten die Juristinnen die Potenziale und Grenzen des juristischen und gesellschaftlichen Diskurses in Bezug auf sexuelle Belästigung im öffentlichen Raum, sexualisierte Gewalt gegen Frauen und weitere Angriffe auf die sexuelle Selbstbestimmung aus. Wie immer informativ und interessant sowohl für Jurist*innen als auch Nicht-Jurist*innen! Triggerwarnung: In dieser Folge thematisieren wir explizit sexuelle Belästigung und sexualisierte Gewalt gegen Frauen und den gesellschaftlichen sowie strafrechtlichen Umgang damit. Wenn das für euch vielleicht nicht das Richtige ist, freuen wir uns, wenn wir uns in einer anderen Folge von „Justitias Töchter“ wiederhören. +++Update+++: In Folge 3 von "Justitias Töchter" (Abstammungsrecht: (K)ein Kind lesbischer Eltern) gibt es ein Update zur aktuellen rechtspolitischen Entwicklung zum Thema "Upskiritng".
In der ersten Folge von Justitias Töchter - der Podcast zu feministischer Rechtspolitik sprechen die beiden Moderatorinnen Selma Gather und Dana Valentiner mit der Präsidentin des Deutschen Juristinnenbunds (djb) Prof. Dr. Maria Wersig über femintische Rechtspolitik in der aktuellen Corona-Pandemie.