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Am 9. Mai 1990 erhält die Biologin Marina Grasse ihre Ernennung zur ersten Gleichstellungsbeauftragten der frei gewählten DDR-Regierung. Am 3. Oktober, mit der Einheit, endet ihre Dienstzeit. Ihr Engagement für Gleichberechtigung bleibt. Timm, Ulrike www.deutschlandfunkkultur.de, Im Gespräch
Er war in der DDR-Bürgerbewegung, Minister in der letzten DDR-Regierung, später Potsdamer Oberbürgermeister, Brandenburger Umweltminister, Ministerpräsident und SPD-Parteivorsitzender: Am Sonntag war Matthias Platzeck zu Gast bei Antenne Brandenburg.
Am 7. Oktober 1949 wird aus der sowjetischen Besatzungszone die DDR. Die provisorische Volkskammer wird ins Leben gerufen, freie Wahlen für das folgende Frühjahr angekündigt. Die neue DDR-Regierung nimmt für sich in Anspruch, das gesamte deutsche Volk zu vertreten. Das ist auch der Tenor des Kommentars von Karl-Eduard von Schnitzler im Berliner Rundfunk – dem Rundfunk der sowjetischen Besatzungszone. Schnitzler sieht einen Friedensvertrag und ein vereinigtes Deutschland am Horizont, dank der Unterstützung der Sowjetunion. Karl-Eduard von Schnitzler zeigt sich hier bereits als linientreuer agitatorischer Journalist – eine Rolle, die er später weiter verfolgt als Moderator der Propaganda-Fernsehsendung des DDR-Rundfunks "Der Schwarze Kanal". In diesem Kommentar erklärt er: Durch die Gründung der DDR sei der deutsche Staat wiedererstanden. Dass sich fünf Monate zuvor bereits die Bundesrepublik als Staat gebildet hat, verschweigt er.
Sein und Streit - Das Philosophiemagazin (ganze Sendung) - Deutschlandfunk Kultur
Brecht spottete einst, die DDR-Regierung solle sich doch ein neues Volk wählen. Das Bonmot ist aktuell: Denn auch im demokratischen Deutschland von heute tun sich Politiker gelegentlich schwer damit, das Volk und seinen Willen zu akzeptieren. Überlegungen von Arnd Pollmann www.deutschlandfunkkultur.de, Sein und Streit
„Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten“ – heißt es erst. Doch dann gibt die DDR-Regierung in der Nacht vom 12. auf den 13. August 1961 den historischen Befehl, die Sektorengrenze in Berlin abzuriegeln und die Mauer zu bauen. CREDITS Damals genau heute ist ein FYEO Original der dpa Gehostet von Katharina Meyer Redaktion: Thomas Bremser & Ronny Thorau Produziert von Isabel Lübbert-Rein Gesamtleitung FYEO: Benjamin Risom, Luca Hirschfeld und Tristan Lehmann
Frau Goethe liest (FGL) - "Das Jahr ohne Sommer" von Constanze Neumann – Rezension (Hördauer 07 Minuten) „Als ich klein war, lebte ich in einem Land, das es nicht mehr gibt.“ Das ist der erste Satz aus Constanze Neumanns zweitem Roman „Das Jahr ohne Sommer“. Es geht dabei um das Verlassen der DDR, um in der BRD ein neues Leben aufzubauen und wie sich nach dem Fall der Mauer wieder alles verändert. Im November jährt sich der Mauerfall zum 35. Mal. 26 Jahre lang schien die innerdeutsche Grenze nahezu undurchlässig. Constanze Neumann erzählt, wie sie es als Kind erlebt hat, dass ihre Eltern einen Ausbürgerungsantrag stellten und welche Repressalien dieses forderte. Sie lässt weitere Einblicke zu, was diese Behandlung der DDR-Regierung mit ihrer Familie gemacht hat. Es ist ein Bericht, ohne Wut oder Schuldzuweisung, der betroffen macht und nachfühlen lässt, wie sich die Menschen in dieser Diktatur fühlten. Eine Rezension von Heike Stepprath. Den Text der Rezension finden Sie auf dem Blog von Frau Goethe liest. Sprecherin: Heike Stepprath Hat Ihnen diese Rezension gefallen, mögen Sie vielleicht auch diese Sendung Kommen Sie doch einmal in unsere Live-Aufzeichnungen in München Schnitt: Jupp Stepprath Realisation: Uwe Kullnick Constanze Neumann, geboren in Leipzig, studierte Anglistik, Romanistik und Germanistik. Sie lebte mehrere Jahre in Palermo und arbeitete dort als Übersetzerin. Zuletzt erschien von ihr der Roman Wellenflug. (Quelle: Ullstein Verlag) https://www.ullstein.de/urheberinnen/constanze-neumann Ich heiße Heike Stepprath und blogge unter Frau Goethe liest. Vor wenigen Jahren habe ich mich zum Studium von Public Relations entschlossen und das mit meiner Vorliebe zur Literatur verbunden. Mein Bücherregal ist mit Belletristik, Krimis, aber vor allem historischen Romanen gefüllt. Lesen ist bei mir eine Tagesroutine, die auch an stressigen Tagen unbedingt dazu gehört. Rund 120 Bücher lese ich jährlich und davon werden 80 rezensiert. Zum Austausch mit anderen Lesebegeisterten nutze ich liebend gerne Leserunden, Blogtouren, und Interviews. Artikel und Berichte über Veranstaltungen ergänzen das Thema rund ums Buch. Häufig habe ich Gelegenheit, Autoren zu treffen und mit ihnen Podcasts aufzunehmen. Wenn dir Rezensionen gefallen, hör doch mal hier hinein. Unsere Live-Sendungen im Pixel (Gasteig) --- Send in a voice message: https://podcasters.spotify.com/pod/show/hoerbahn/message
Auf die Bäume, ihr Gorillas. Wladimir Kaminer kommt. Wir wandern mit dem deutschen Schriftsteller über die Insel Vilm – eine 2,5 Kilometer lange Insel vor der Südküste Rügens. Hier wächst einer der letzten Urwälder Europas. Zu DDR-Zeiten nur der SED-Prominenz vorbehalten, dürfen heute 60 Besucher pro Tag das Eiland betreten. Wie Wladimir Kaminer die Landschaft sieht, wie er über einen Urlaub mit der DDR-Regierung denkt, was er braucht, um Bücher schreiben zu können und was er auf eine einsame Insel mitnehmen würde, all das erfahren Sie hier.
1973 entsteht an der Stelle des zerstörten Berliner Stadtschlosses der Palast der Republik. Erich Honecker ist damals Chef der SED. Wegen der auffälligen Beleuchtung im Foyer wird das Gebäude später auch "Erichs Lampenladen" genannt.**********Ihr hört in dieser "Eine Stunde History":00:11:46 - Moritz Holfelder erläutert die Gründe der DDR-Regierung, den Palast der Republik zu bauen.00:24:04 - Amelie Deuflhard hat in der Ruine des Palastes der Republik einige Theaterinszenierungen produziert.00:34:06 - Judith Prokasky erläutert, wie viel vom Palast der Republik und wie viel vom preußischen Stadtschloss im neugebauten Humboldt Forum steckt.**********Den Artikel zum Stück findet ihr hier.**********Ihr könnt uns auch auf diesen Kanälen folgen: Tiktok und Instagram.
Im Februar 1979 reist eine Delegation der DDR-Regierung unter Leitung von Erich Honecker zu einem offiziellen Freundschaftsbesuch in die Volksrepublik Mosambik. Im Sinne der sogenannten "Antiimperialistischen Solidarität" unterstützt die DDR seit den 1960ern junge sozialistische Staaten in Asien und Afrika. Mosambik im Südosten Afrikas war erst 1975 unabhängig geworden von der Kolonialmacht Portugal. Honeckers Besuch in der Hauptstadt Maputo endet mit einem Freundschaftsvertrag. Mosambikaner sollen in die DDR kommen und eine berufliche Ausbildung erhalten. Die DDR wiederum erhält durch das Abkommen mit Mosambik Zugang zu Devisen und zu Rohstoffen wie Steinkohle. Die Rede von Erich Honecker anlässlich der Vertragsunterzeichnung wird am 24.2.1979 im Rundfunk der DDR ausgestrahlt. Durch den bilateralen Vertrag kamen von 1979 bis 1989 etwa 20.000 Arbeitskräfte aus Mosambik in die DDR. Doch ein Teil ihres Lohns wurde von der DDR einbehalten - zur Tilgung der Staatsschulden, die Mosambik bei der DDR hatte. Bis heute kämpfen die ehemaligen Vertragsarbeitskräfte aus Mosambik für Entschädigungszahlungen. Im Bild: Erich Honecker, Generalsekretär des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) und Staatsratsvorsitzender der DDR, und Oliver Tambo, Präsident des Afrikanischen Nationalkongresses (ANC) von Südafrika, trafen am 23. Februar 1979 in Maputo in Mosambik zu einer Unterredung zusammen. Honecker hielt sich vom 22. bis 24. Februar zu einem Freundschaftsbesuch in Mosambik auf.
Wie vollzog sich 1990 politisch die deutsche Einheit? Über 30 Jahre lang dominierten hier in Politik und Öffentlichkeit die Deutungen des westdeutschen „Machens“ (Kohl) oder der „westdeutschen Übernahme“ der DDR. Doch die DDR ging 1990 weder als Unrechtsstaat noch als Diktatur in die deutsche Einheit über. Ihre 1990 nach der Friedlichen Revolution frei und demokratisch gewählte DDR-Regierung, ihre Minister und Staatssekretäre verhandelten mit der Bundesregierung die deutsche Einheit, bilateral wie international (Zwei-Plus-Vier-Vertrag). Dabei vertraten sie zentrale Anliegen der damaligen DDR-Bürger. Dieser Prozess war komplex, ist bis heute nicht erforscht und im öffentlichen Bewusstsein nicht präsent. Was wurde erreicht? Wo setzten sich westliche Interessen durch? Fest steht, dass die deutsche Einheit am 3. Oktober 1990 das Ergebnis dieser Verhandlungen zweier demokratisch legitimierter deutscher Staaten war. Die Veranstaltung diskutiert und vertieft, wie es dazu kam, warum das Narrativ einer „verhandelten Einheit“ nach wie vor keinen Platz in der öffentlichen Gedenkkultur, in Gedenkveranstaltungen und Schulbüchern findet. Darüber hinaus wird der Bogen gespannt zur gegenwärtigen Rolle Ostdeutschlands in der deutschen Gesellschaft und Demokratie.
Rügen gehört nicht nur heute zu den beliebtesten Reisezielen in Deutschland. Auch zu DDR Zeiten war die Insel begehrt, wenn es um Urlaubsplätze ging. Viel mehr Urlauber waren bereit, hierher zu fahren, als es Unterkünfte gab. Kein Wunder, dass auch die obersten Funktionäre der DDR Regierung gern auf Rügen ihren Urlaub verbracht haben. Sie haben sich ihr exklusives Ferienheim gleich selbst genehmigt, mit allem Luxus, der ihnen eingefallen ist: bester Strand, beste Aussicht, Wellnessbereich, Schwimmbad, Kegelbahn, toll eingerichtete Zimmer und vor allem, strikte Trennung vom Otto Normal DDR Bürger. Dieses Ferienheim gibt es heute noch, ist ein Hotel und mittlerweile für jeden, der möchte, zugänglich. Katja und Axel Metz treffen in der aktuellen Podcastfolge den Direktor des Cliff Hotel Rügen zwischen Sellin und Baabe, Peter Schwarz und sprechen mit ihm über Vergangenheit und Gegenwart des Hauses und erfahren an dieser Stelle ein paar Insidertipps. --- Send in a voice message: https://podcasters.spotify.com/pod/show/axel-metz0/message
1953 wurde Chemnitz auf Beschluss der DDR-Regierung in Karl-Marx-Stadt umbenannt. Damit verbunden waren Pläne zur Umgestaltung der Innenstadt. Das riesige Marx-Denkmal ist noch da, die Stadt heißt längst wieder Chemnitz.
Am 8. November 1972 stimmten beide Seiten dem Grundlagenvertrag zwischen der Bundesregierung und der DDR-Regierung zu. Darin bekannten sich die Staaten, zur Entspannung und Sicherheit in Europa beizutragen. Die Ratifizierung folgte im Jahr darauf.Von Otto Langelswww.deutschlandfunk.de, KalenderblattDirekter Link zur Audiodatei
Kuba habe ein Recht auf Selbstverteidigung. Die USA haben mit ihrer Seeblockade gegenüber Kuba die Welt an den Rand eines Atomkriegs gebracht. Am Ende hat sich der sowjetische Staatschef Nikita Chruschtschow in seiner weisen Voraussicht nicht von amerikanischen Imperialisten provozieren lassen und hat dem Weltfrieden zuliebe eingelenkt. Das ist die offizielle Lesart der DDR-Regierung zum Ende der Kuba-Krise, wie sie Willi Stoph in einer Rundfunkansprache erklärt. Stoph war zu diesem Zeitpunkt amtierender Ministerpräsident in Stellvertretung des seit längerem erkrankten Otto Grotewohl.
Diese Band war der DDR-Regierung ein Dorn im Auge: Die Klaus Renft Combo - oder einfach nur Renft - galt Anfang/Mitte der 70er als eine der geradlinigsten Rockbands der DDR. Das hat immer wieder für Ärger gesorgt und gipfelte schließlich 1975 in einem Verbot der Band. Wie es dazu kam und wie's danach für die Musiker weiter ging, erzählen wir in dieser Folge. Dazu lassen wir auch Lead-Sänger Thomas "Monster" Schoppe und den mittlerweile verstorbenen Klaus Renft zu Wort kommen. ++++++++++Song-Tipps zur Folge++++++++++ "Der Apfeltraum", "Wer die Rose ehrt", "Gänselieschen", "Trug sie Jeans", "Hinten an der Tür", "Nach der Schlacht", "Als ich wie ein Vogel war", "Gelbe Straßenbahnballade", "Zwischen Liebe und Zorn"
Die Staatssekretäre der letzten DDR-Regierung sind in Öffentlichkeit und Geschichtswissenschaften kaum als Akteure des politischen Transformations- und Vereinigungsprozesses der DDR 1990 bewusst. Es gibt weder schriftliche Quellensammlungen noch systematische Zeitzeugeninterviews, die die politische Aufgabe und die biographisch geprägten Expertisen dieser letzten DDR-Staatssekretäre in den Blick nehmen. Dabei sind sie wichtige Zeitzeugen der friedlichen und demokratischen Transformation der DDR. Als Experten wussten sie in ihren jeweiligen Bereichen bestens über vorhandene Defizite, Probleme und Herausforderungen Bescheid – und auch über bis dahin von der SED-Diktatur unter Verschluss gehaltene Akten. In der Veranstaltung wurden Ausschnitte aus kürzlich aufgenommenen Zeitzeugeninterviews, die mit Staatssekretären und Staatssekretärinnen der letzten DDR-Regierung geführt wurden, gezeigt und auf dem Podium mit drei Staatssekretären vertieft.
Auf dem Gewerkschaftstag der ÖTV am 27. Juni 1961 informiert der DGB-Vorsitzende Willi Richter über den Stand der Dinge im Entführungsfall Heinz Brandt und verurteilt das Vorgehen der DDR-Regierung.
Am Tag, als die DDR-Regierung die Sektorengrenze abriegelt – die Vorstufe zum Mauerbau – sendet Radio DDR eine Umfrage unter den eigenen Bürgerinnen und Bürgern. Gesendet werden ausschließlich Stimmen, die die Regierung in Ostberlin für die Maßnahmen loben. Sie „hätten schon viel früher“ kommen müssen.
Am kommenden Freitag ist es genau 60 Jahre her, dass die DDR-Regierung mit Mauer und Stacheldraht versuchte, die Verbindungen zwischen Ost und West zu kappen. Gelungen ist ihr das nie. In unserem Himmel und Erde Sonntagsthema will ich der Frage nachgehen, warum es für uns Menschen so wichtig ist, in Verbindung zu sein mit anderen Menschen oder mit mir selbst. Und manch einer sucht ja Verbindungen, die ganz und gar unmöglich erscheinen. Zu Außerirdischen etwa. oder zu den Verstorbenen.
Die vergessene Stadt Vogelsang liegt in Brandenburg und war nach dem Zweiten Weltkrieg ein bedeutender Standort der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland. Die Kaserne Vogelsang, auch Stadt im Wald genannt, wurde komplett von der DDR Regierung errichtet und bezahlt.
Vor der Wiedervereinigung war Angela Merkel Regierungssprecherin (zunächst stellv.) unter dem DDR-Ministerpräsidenten Lothar de Maizière. Das älteste Interview mit ihr im SWR-Archiv stammt vom 6.6.1990. Darin äußert sie sich zu Presseberichten, wonach die DDR-Regierung angeblich noch kurz vor der Wiedervereinigung eine Verfassungsänderung plane. Merkel weist das zurück und spricht lediglich von einem „Verfassungsgrundsätzegesetz“, das offenbar für Irritationen gesorgt habe. Das diene aber lediglich dazu, die Wiedervereinigung überhaupt erst möglich zu machen. Angela Merkels Laufbahn in Tonaufnahmen: http://swr.li/merkel
Am 12. September 1990 wird das Nationalparkprogramm als letztes Gesetz der DDR-Regierung beschlossen. Es weist 14 große Naturschutzgebiete aus, auch den Nationalpark Hochharz. Eine länderübergreifende Entwicklung ...
Rainer Eppelmann war Maurer und Pfarrer, bis er 1990 Verteidigungs- und Abrüstungsminister der letzten DDR-Regierung wurde. Im interview erzählt er, warum er die NVA trotzdem nicht abschaffen wollte, warum die Soldaten bei der großen Demonstration in Leipzig nicht schossen und warum er beim Pilzsammeln eine Pistole trug.
Die Bautzner Plauzen sind eine 1975 gegründete Komikerband aus Bautzen, die zu den erfolgreichsten in der DDR gehörte und seit der Wende im gesamtdeutschen Raum mit Blödelliedern erfolgreich ist. Die Band tritt immer noch in ihrer Originalbesetzung auf. Am 12. Mai 1983 wurde die Band verboten, nachdem sie in ihrem Lied „Plauze trotz Planwirtschaft“ offen regimekritische Töne angeschlagen hatte. Nach eigenen Angaben jedoch eigentlich gar nicht mit Absicht, weswegen und wohl auch wegen der großen Beliebtheit der Band die DDR-Regierung das Verbot schon am 13. Mai desselben Jahres wieder aufhob. Der größte Hit der Bautzner Plauzen ist „Applauze, Aplauze für Deine Wampe“ aus dem Jahr 1987. Weitere erfolgreiche Lieder waren „Wismar eigentlich Weimar so Stralsund? “ (1983), „Sie lieben meinen Waschbärbauch“ (1991) und „Wanstsee“ (2001). 2014 hatten sie erneut einen großen Hit, als sie für Bautz'ner Senf & Feinkost GmbH den Slogan „Schööööön dick auftragen!“ vertonten. (Quelle: Wikipedia)
„Bei ROT bleibe stehn - bei GRÜN kannst du gehn!“… Ungefähr 2.000 Ampelkreuzungen gibt es in Berlin. Sie regeln nicht nur den Verkehr für Autos, Busse und Laster, sondern auch für Fußgänger. Auch viele Schulkinder gelangen so sicher über die Straße: Das Ampelmännchen zeigt es ihnen an. Der Verkehrspsychologe, der das kleine dicke Ampelmännchen mit Hut im Auftrag der DDR-Regierung erfunden hat, hat sich ganz besondere Gedanken dazu gemacht, wie es aussehen soll. Welche – und warum es sich genau deswegen durchgesetzt hat – verraten wir in dieser Folge. Redaktion: Anne Roggensack / Medienzentrum Berlin
Zur Ablenkung der aufmüpfigen Jugend lud die DDR-Regierung 1988 Politrocker Rio Reiser zu zwei Konzerten ein. Henry Bernhard über die Hintergründe und Erinnerungen an zwei ganz besondere Abende in Ost-Berlin.
Der Gastwirt und Koch Dirk Ellinger erzählt von Ketwurst, Bier für 68 Pfennig und der Kneipe als Zufluchtsort. In der DDR gab es keine Dönerimbisse, ein einziges japanisches Restaurant und ein italienisches. Dafür nannte man Hamburger "Grilletta" und Hotdogs "Ketwurst", um nicht die Namen des Klassenfeindes zu übernehmen. Dirk Ellinger verteidigt in der neuen Folge von Wie war das im Osten? trotzdem die Küche aus seiner Heimat, wo man noch richtiges Handwerk gelernt hätte. "Ich muss nicht das ganze Jahr über Erdbeeren und Spargel haben", sagt er. Dirk Ellinger hat zu DDR-Zeiten als Gastwirt und Koch in Erfurt gearbeitet. Die Gaststätten waren damals oft alles in einem: Restaurant, Schulmensa, Kneipe, Hotel. Und vor allem: sozialer Treffpunkt. Sie sei ein Zufluchtsort gewesen, den die DDR-Regierung den Menschen bewusst gelassen habe, sagt Ellinger: "Stirbt die Kneipe, stirbt die Gemeinschaft." War die DDR also eine Säufergesellschaft, wie ihr nachgesagt wird? Das beantwortet Dirk Ellinger in der neuen Podcastfolge. Er berichtet von der Geselligkeit am Tresen und der Kreativität in der Küche. Vom Bier für 68 Pfennig, Soljanka und Steak au four, aber auch von seinem Leben und dem Moment, als die Stasi ihm einmal aus dem Klassenzimmer geholt hat, weil er einen falschen Aufnäher trug. Was hat die DDR gegessen? Was getrunken? Hat es geholfen, um den politischen Verhältnissen für kurze Zeit zu entfliehen? Ein weiteres Thema dieser Folge ist der Tourismus. Wie geht Reisen ohne Reisefreiheit? Wo haben die Ostdeutschen gern Urlaub gemacht? Wie groß war die Sehnsucht in den Westen? All das und mehr hören Sie im Podcast. Hier eine Inhaltsangabe des Gesprächs mit Minutenangaben: 0: Was vermissen Sie an der DDR, Herr Ellinger? 4: Koch sein in der DDR 12: Bedeutung der Gaststätten 25: Lieblingsgerichte 48: War die DDR eine Säufergesellschaft? 1:08 Service in der DDR 1:21 Das Männerbild in der DDR 1:33 Tourismus in der DDR 1:58 Die Zeit nach der Maueröffnung 2:18:00 Was war das Beste an der Wiedervereinigung?
Der Mauerbau 1961 verhinderte fast 2 1/2 Jahre lang persönliche Begegnungen zwischen Menschen in Ost- und Westberlin – bis im Dezember 1963 die DDR-Regierung und der Berliner Senat im Westen der Stadt das Passierscheinabkommen unterzeichneten. Dies erlaubte kurz vor Weihnachten Verwandtenbesuche von Westberlinern im Osten der Stadt. Hier eine Reportage aus Berlin, gesendet im Südwestfunk am 20. Dezember 1963.
Als die DDR-Regierung im November 1988 die deutsche Ausgabe der sowjetischen Zeitschrift "Sputnik" verboten hat, hat nicht nur die Bevölkerung unerwartet heftig reagiert.
Auf dem Gewerkschaftstag der ÖTV am 27.6.1961 informiert der DGB-Vorsitzende Willi Richter über den Stand der Dinge im Entführungsfall Heinz Brandt und verurteilt das Vorgehen der DDR-Regierung.
„Es bleibt bei dem Verkehr, wie er bisher auch gewesen ist“ – so die Einschätzung von Bundesverkehrsminister Georg Leber nach der Einführung der Pass- und Visapflicht durch die DDR-Regierung"Der Spiegel" machte am 17. Juni 1968 daraus seinen Aufmacher. "Pass-Zwang der DDR" und "Deutschland zum Ausland gestempelt" - so lauteten die Schlagzeilen der Titelseite. Den Anlass für diese Aufregung lieferte die DDR-Regierung: am 11. Juni 1968 beschloss die Volkskammer die Einführung der Pass- und Visapflicht für die Bundesdeutschen und die Westberliner für den Transitverkehr zwischen West-Berlin und der BRD, sowie für Besuche in der DDR. Die Devisen sollen „sprudeln“ Und das Ende der Fahnenstange war noch nicht erreicht. Denn das Visum war gebührenpflichtig - eine Fahrt durch die DDR nach West-Berlin kostete 5 Mark, Hin- und Rückfahrt folglich 10 Mark. Für ein Einreisevisum in den Bauern- und Arbeiterstaat waren 15 Mark zu entrichten. Der Mindestumtausch wurde ebenfalls angehoben. Und das SED-Regime hat noch eine weitere Einnahmequelle westlicher Devisen entdeckt: eine "Steuerausgleichsabgabe für Beförderungsleistungen westdeutscher und West-Berliner Unternehmen auf Straßen und Wasserstraßen der DDR" - kurzum eine nach Tonnage und Kilometer gestaffelte Maut für Waren und Produkte, mit denen West-Berlin versorgt wurde. Ein strenges Zollverfahren rundete dieses Paket der "Neuerungen" im deutsch-deutschen Verhältnis ab. Ein kostspieliges Verfahren für die Bundesregierung Eine Welle der Proteste seitens der bundesdeutschen Politik und der Gewerkschaften entflammte in der BRD - doch sie blieb von der DDR-Regierung unbeachtet. West-Berlin erwies sich noch mal als verletzliche Insel der deutschen Demokratie. Und diese Enklave der Freiheit hatte auch ihren Preis: nicht nur, dass sie die Bundesregierung acht Millionen DM täglich an Subventionen kostete, es kamen jetzt auch noch die Ausgaben für die Erstattung der Visakosten hinzu. Nur in der Zeit vom 1. Juli 1968 bis 30. Juni 1969 verzeichnete man rund sieben Millionen Berlin-Reisende und über eine Million DDR-Besucher. Einnahmen der DDR: knapp 51 Millionen DM an Visagebühren, von denen 36,5 Millionen Mark durch die Bundesregierung zurück erstattet wurden. Doch zunächst übertraf sich die deutschsprachige Presse mit Kommentaren über die jüngsten DDR-Maßnahmen. So schrieb etwa der "Kölner Stadt Anzeiger" am 12. Juni 1968 unter anderem: "Nur eine Feststellung sei erlaubt: Was Deutsche gegeneinander aushecken, das übertrifft an Dummheit und Bosheit alles, was fremde Völker einander antun." DW-Redakteur Hans Wendt sprach am 5. Juli 1968 mit dem damaligen Bundesverkehrsminister Georg Leber und befragte ihn zu den Ostberliner Maßnahmen im Berlin-Verkehr. Andreas Zemke Redaktion: Diana Redlich
Bewaffnete Volkspolizisten der DDR riegeln Ost-Berlin gegen West-Berlin ab. Der Mauerbau beginntAm 12. August 1962 betitelte die "Neue Zürcher Zeitung" einen ihrer Artikel: "Ostberliner Nervosität vor dem 13. August". Die Nervosität der DDR-Staatsführung war nicht unbegründet, denn zum ersten Mal jährte sich ein Ereignis, das für die Berliner und die DDR-Bürger tief in Erinnerung bleiben sollte. Der Flüchtlingsstrom reißt nicht ab "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten" - dieses Zitat von Walter Ulbricht vom 15. Juni 1961 bei einer Pressekonferenz wurde schon unzählige Male wiederholt, man hat es unzählige Male schon über den Äther gehört. Und dennoch: für zahlreiche Berliner und Bürger der ehemaligen DDR war das die größte Lüge eines Politikers, die sie je gehört haben. Denn knapp zwei Monate nach diesem "Statement" trennten die DDR-Machthaber die Berliner im Ostteil der Stadt von dem Westteil. Einer der Gründe: für die DDR-Regierung war es höchste Zeit, etwas gegen den nicht abreißenden Flüchtlingsstrom aus dem Bauern- und Arbeiterstaat zu unternehmen. Aus einer Grafik des "Spiegel" vom 9.8.61 wird das Ausmaß der Massenflucht von Deutschland Ost nach Deutschland West deutlich. Allein in den Monaten Januar bis Juli 1961 flüchteten knapp 134 000 DDR-Bürger in den Westen. Damit drohte das Jahr zumindest das Niveau von 1953 zu erreichen, in dem man 331.390 Flüchtlinge verzeichnete. Fehlende Arbeitskräfte Und dieser Flüchtlingsstrom stellte die SED vor ein weiteres Problem: fast die Hälfte der Geflohenen war zwischen 25 und 65 Jahre alt - also im Produktivalter. Das bedeutete, dass in der DDR-Wirtschaft die so dringend benötigten Arbeitskräfte fehlten. Würde sich dieser Prozess fortsetzten, so könnten die ohnehin schon enormen Versorgungsschwierigkeiten der Bevölkerung noch größer werden. So riss der Flüchtlingsstrom nach West-Berlin in den letzten Tagen vor der Grenzschließung nicht ab: am 2. 8. registrierte man 1.322 Geflohene, am nächsten Tag waren es 1.100, 1.155 am 4. 8. und über das Wochenende am 6. und 7. August meldeten sich 3.268 Flüchtlinge im Flüchtlingslager Berlin-Marienfelde. In der Zeit vom 12.8.1961 bis 13.8.1961 morgens wurden etwa 2.400 Flüchtlinge aufgenommen. Kurz darauf riegelten die Volkspolizisten die Grenzen der sowjetischen Besatzungszone mit Stacheldraht ab. Die Machthaber der DDR zerschnitten somit eine Stadt in Ostberlin und Westberlin für 28 Jahre, zwei Monate und 27 Tage. DW-Redakteur Johannes Beck erzählt in einem Feature die Details des Mauerbaus durch die DDR-Machthaber und die weitere Geschichte der Mauer. Andreas Zemke Redaktion: Diana Redlich
"Es war der erste Volksaufstand im sowjetischen Machtbereich nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges - ein Grund stolz zu sein" - Werner Herbig spricht über den Aufstand vom 17. Juni 1953„Wir sind Arbeiter und keine Tiere“ – sollen die Demonstranten in Ost-Berlin am 16. Juni 1953 vor dem Regierungssitz in der Leipziger Straße skandiert haben. Dies berichtet „Die Zeit“ vom 25. Juni 1953 in ihrer Beschreibung damaliger Ereignisse. Es ging um die Erhöhung der Arbeitsnormen um 10 % und um beschlossene Lohnkürzungen. Im gleichen Artikel zitiert „Die Zeit“ auch einen Gewerkschaftssekretär mit folgenden Worten: „Diese Kürzung ist nur gerecht, da die Arbeiter bisher mehr von der Gesellschaft erhalten haben, als ihnen zustand." Auch „Der Spiegel“ vom 24.6.53 berichtet von den Vorgängen in Ost-Berlin und gibt einen Einblick in die Geschehnisse am 16.6.53 Inszenierte Proteste? So war es - dem Bericht nach – zunächst mal seitens der DDR-Regierung etwa geplant, dass 70 Bauarbeiter an Walter Ulbricht eine Resolution überreichen sollten, in der die - bereits bewilligte - Aufhebung der Normerhöhung gefordert werden sollte. Eine Erklärung mit dem Eingeständnis des Fehlers war auch schon vorbereitet und sollte letztendlich als Propagandamittel für die Volksnähe der SED benutzt werden – so „Der Spiegel“ weiter. Doch dem inszenierten Zug der unzufriedenen Arbeiter schlossen sich rasch weitere Demonstranten an, bald waren es zunächst Hunderte, dann Tausende. Aus einem Protestmarsch entwickelte sich eine Massenerhebung mit Streiks und Demonstrationen, die auch auf andere Städte der DDR übergriff. Die Demonstranten forderten den Rücktritt der Regierung, freie Wahlen und ein Ende der deutschen Teilung. Über eine Million Menschen waren beteiligt; Partei- und Regierungsgebäude, Gerichte und Gefängnisse wurden gestürmt. Die Sowjets „helfen“ Die sowjetische Besatzungsmacht schlug am 17. Juni den Volksaufstand mit Panzern und Soldaten nieder und verhängte den Ausnahmezustand. „Der Spiegel“ vom 24. Juni 1953 vermutete: „Der Verdacht, daß manche Explosionen der Juni-Unruhen besonders in der Sowjetzone der Ulbricht-Clique als ‚Beweismittel’ nicht nur erwünscht waren, sondern möglicherweise von ihr sogar angestiftet worden sind, wird in diesem Zusammenhang geäußert.“ Ein Beweismittel für die Notwenigkeit einer Politik der „starken Hand“, die die Position der SED-Leute nur noch weiter festigen konnte. Es hat sich bei diesen Unruhen jedoch noch etwas gezeigt: durch das Fehlen eines bewaffneten Widerstands blieb ein größeres Blutvergießen aus. Eine von mehreren Parallelen zur friedlichen Revolution der DDR von 1989, wie dieses Zeitzeugengespräch mit Werner Herbig, Mitglied der damaligen Görlitzer Streikleitung, und Dr. Rainer Eppelmann aus dem Jahr 2003 verdeutlicht. Michelle Kottemann / Andreas Zemke Redaktion: Diana Redlich
Nachdem Maxim Rosenbauer euch letzte Woche das Kulturforum gezeigt hat, geht es dieses Mal in den Bezirk Friedrichshain. Dort hat die ehemalige DDR-Regierung ein Denkmal für die gefallenen polnischen Soldaten und deutschen Wiederstandskämpfer des Zweiten Weltkriegs errichtet. Tja, hätte Honni gewusst, das dort mal einer der beliebtesten Skatespots in Europa wird, hätte er sicher was anders gemacht.In der zweiten Folge führt euch der deutsche Vizemeister im Skaten, Yannick Schall, an seinem täglichen Spot rum.
Mission Europe - Mission Berlin | Deutsch lernen | Deutsche Welle
Als Anna Paul beim Essen von dem geheimnisvollen Satz "In der Teilung liegt die Lösung; folge der Musik!" erzählt, erkennt er die Gefahr und schickt sie zu Pastor Kavalier. Aber ist das die richtige Spur? Paul hat die Spieldose repariert, aber die Melodie spielt nicht bis zum Ende: Es fehlt ein Stück. Anna erzählt ihm von der mysteriösen Botschaft: "In der Teilung liegt die Lösung; folge der Musik!" Paul gibt ihr die Spieldose und schickt Anna zu Pastor Markus Kavalier in der Gethsemane-Kirche. Anna erfährt vom Spieler, dass die Kirche ein Treffpunkt für Gegner der DDR-Regierung war.
Rundfunk im Niemandsland des "Kalten Krieges". Ein Beitrag über die Geschichte und die Hintergründe des ehemaligen Piratensenders 904 der für politische Agitationen und Propagandasendungen von der DDR-Regierung betrieben wurde.
Rundfunk im Niemandsland des "Kalten Krieges". Ein Beitrag über die Geschichte und die Hintergründe des ehemaligen Piratensenders 904 der für politische Agitationen und Propagandasendungen von der DDR-Regierung betrieben wurde.
Am 7. Dezember 1989 findet die erste Sitzung des „Runden Tisches“ im Dietrich-Bonhoeffer-Haus in Berlin-Mitte statt;er setzt sich aus Vertretern der bisher bestehenden Parteien, der Kirchen und der neuen Oppositionsgruppen zusammen und versteht sich als Kontrollgremium der DDR-Regierung bis zu demokratischen Neuwahlen. Der DW-Rück-Blick erinnert an dieses historische Ereignis, wobei einige der Akteure noch einmal zu Wort kommen (Aufnahmedatum: 01.12.1999)
Der Sprecher der Regierung der DDR, Wolfgang Meyer, gibt im Fernsehen den Rücktritt der gesamten DDR-Regierung (Ministerrat) unter ihrem Vorsitzenden Willi Stoph bekannt und appelliert - im Namen der Regierung - eindringlich an die Bevölkerung, die "lebenswichtigen Funktionen" des Staates aufrechtzuerhalten (Aufnahmedatum: 07.11.1989)
Die Umwelt war in der DDR hochgradig verschmutzt. Das genaue Ausmaß der Belastung unterlag allerdings staatlicher Geheimhaltung. Für oppositionelle Gruppen war der Umweltschutz daher ein zentrales Thema. Der letzten und zugleich einzigen demokratisch gewählten DDR-Regierung gelang es 1990, ein innovatives und einmaliges Nationalparkprogramm umzusetzen und so große Teile des DDR-Territoriums dauerhaft unter Naturschutz zu stellen. Heute ist nicht allein auf Grund der Klimakrise der Umweltschutz weiterhin ein drängendes Thema, das unsere Gesellschaft vor neue Herausforderungen stellt. Mit Blick auf ihre Zukunft setzt gerade die junge Generation das Thema Umwelt- und Klimaschutz ganz oben auf die politische Agenda. Was lässt sich heute von 1990 lernen? Welche Maßnahmen wurden damals vielleicht verpasst und wie können die kommenden Herausforderungen bewältigt werden? Darüber sprechen Prof. Michael Succow und Frauke Gehrau in dieser Folge der „East Side Stories“. Michael Succow war stellvertretender Umweltminister der letzten DDR-Regierung und maßgeblich für das Nationalparkprogramm von 1990 verantwortlich. Frauke Gehrau kommt aus Brandenburg, hat in Cottbus studiert und lebt in der Lausitz. Sie engagiert sich für mehr Klimaschutz im Bundesvorstand der Naturfreundejugend. Das Gespräch moderiert Tina Howard.
Am 16. und 17. Juni 1953 erhoben sich in über 700 Orten der DDR mehr als eine Million Menschen, um gegen die SED-Diktatur zu demonstrieren. Was als Streik gegen Normenerhöhungen begann, entwickelte sich zum Volksaufstand gegen die kommunistischen Machthaber. Das Volk forderte freie Wahlen und Demokratie, verbesserte Lebens- und Arbeitsbedingungen und die deutsche Einheit. Der Aufstand wurde von sowjetischen Panzern blutig niedergeschlagen, mehr als 50 Todesopfer waren zu beklagen, die Anführer der Streikbewegung wurden verhaftet. Während der Aufstand in der Bundesrepublik als mutiges Signal gegen die Diktatur in der DDR verstanden und nur wenige Wochen danach der 17. Juni zum Tag der Deutschen Einheit erklärt wurde, verfolgte und verfemte die DDR-Regierung die Demonstranten, den Aufstand selbst diffamierte die SED als faschistischen Putsch. Anlässlich des 55. Jahrestages lud die Bundesstiftung Aufarbeitung zu einer Diskussion mit Dr. Dr. Hartwig Bernitt, Achim Beyer, Jörn Ulrich Brödel, Dr. h.c. Karl Wilhelm Fricke und Wolfgang Gottschling ein.
5 Jahre, nachdem die letzte und einzige frei gewählte DDR-Regierung am 12. April 1990 ihre Amtsgeschäfte aufgenommen hat, präsentierte die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur in Berlin die erste multimediale Dokumentation der Regierungsarbeit. Die Webseite "Aufbruch und Einheit. Die letzte DDR-Regierung" bietet umfassende Einblicke in die Arbeit der letzten DDR-Regierung und ihrer Protagonisten. Unter www.deutsche-einheit-1990.de sind ab sofort über 100 Originaldokumente, etwa 200 Fotos sowie 50 Videos und Zeitzeugeninterviews online verfügbar. Das Angebot wird für alle Ministerien kontinuierlich erweitert und ausgebaut. In ihrem Grußwort würdigte Kulturstaatsministerin Monika Grütters die Regierungsarbeit. Die Geschäftsführerin der Bundesstiftung Aufarbeitung Anna Kaminsky hob hervor, dass es bisher keine vergleichbare Internetressource gibt, die die Arbeit dieser Regierung darstellt. Wichtig sei neben den Bildern und Dokumenten nicht zuletzt die bilanzierende Rückschau, mit der viele der damals Beteiligten deutlich machten, was gut gelungen ist, aber auch, was man im Nachhinein anders machen würde. Im Podiumsgespräch sprachen Ministerpräsident a.D. Lothar de Maizière, der damalige Außenminister Markus Meckel, der ehemalige Abrüstungs- und Verteidigungsminister Rainer Eppelmann und Kulturminister a.D. Herbert Schirmer über die Eindrücke und Herausforderungen ihrer kurzen, aber intensiven Regierungsarbeit.
Die Sorge der DDR-Regierung, dass »ihre« Jugend vom bundesdeutschen »Klassenfeind« ideologisch infiziert werden könnte, war übergroß. Gleichzeitig wollten die Jugendlichen in der DDR zumindest durch Musik und Kleidung ihren eigenen Weg zum Erwachsenwerden betonen. Mit den Weltjugendfestspielen 1973 in Ost-Berlin versuchte die SED diese Bedürfnisse für ihre Zwecke zu nutzen. Die Festspiele boten als »Rotes Woodstock« eine Möglichkeit des direkten Kontakts ost- und westdeutscher Jugendlicher, konnten wegen ihrer Größe jedoch nicht vollständig durch die Staatssicherheit der DDR kontrolliert werden. Einen zentralen Beitrag zum innerdeutschen Austausch leisteten auch die bundesdeutschen Jugendreisen in die DDR, die dort von staatlicher Seite nur unter strenger Organisation und Aufsicht geduldet wurden. Wie erlebten sich die Jugendlichen beider deutschen Staaten gegenseitig? Gab es wegen Verwandtschaft, gemeinsamer Musikvorlieben und Sprache eine gemeinsame Basis? Wie agierten hierbei die Regierungen der beiden deutschen Staaten? Diese und weitere Fragen wurden im Rahmen der Veranstaltung diskutiert. Der Historiker Dr. Stefan Wolle führte mit einem Vortrag in das Thema ein. Anschließend diskutierten der damalige Vorsitzende des Deutschen Bundesjugendringes Konrad Gilges, der damalige Mitarbeiter der Westabteilung beim Zentralrat der FDJ, Dr. Michael Herms, und der Theologe Martin-Michael Passauer, ehemaliger Generalsuperintendent von Berlin. Dr. Ulrich Mählert von der Bundesstiftung Aufarbeitung moderierte das Gespräch.