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In den letzten Jahren sind Arztpraxen zu einer attraktiven Kapitalanlage geworden. Nicht die Versorgung von Patienten ist das Ziel, sondern maximale Rendite. War diese Entwicklung bislang noch unter dem Radar, wird die Kritik daran in jüngster Zeit zunehmend lauter. Von der Ärztekammer bis hin zum Gesundheitsministerium möchte man dem Einhalt gebieten. Aber was macht die „Anlagesphäre Gesundheit“ so lukrativ? Inwiefern hat die Praxis der jahrelangen Privatisierungen das vorbereitet? Welche Ideologie lag dem zu Grunde und was ist daraus zu lernen? Last but not least: Gibt es einen Ausweg?
Das Etaturteil des Bundesverfassungsgerichts lässt die Ampel wanken. Schuldenbremse kippen oder noch mehr Sozialkahlschlag? Es gibt eine bessere Alternative, meint Carl Waßmuth vom Verein Gemeingut in BürgerInnenhand. Kassiert bei denen ab, die seit 25 Jahren Kasse machen – dank Spardiktaten, Privatisierungen und Schattenhaushalten. Im Interview mit den NachDenkSeiten spricht er Klartext: „Schluss mit dem VerfallWeiterlesen
Wahlsieger und Rechtspopulist Javier Milei kündigt nach seinem Erfolg weitreichende Privatisierungen in Argentinien an. Betroffen sind unter anderem auch der öffentliche Rundfunk. Mehrheiten für diese Pläne gibt es nicht – Einordnungen von Anne Herrberg.Brinkmann, Sörenwww.deutschlandfunk.de, @mediasresDirekter Link zur Audiodatei
Die Regierung hat das Amtsgeheimnis "abgeschafft" und dennoch keine Transparenz geschaffen, der VfGH hat die Aufgabenübertraung an die COVID-19-Finanzierungsagentur (COFAG) für verfassungswidrig erklärt und außerhalb Österreichs geht die Welt vor die Hunde.
Hinter dem etwas sperrigen Begriff „Daseinsvorsorge“ steckt nicht weniger als die Arbeit an einem möglichst gutes Leben in unserer Stadt. Wasserversorgung, Energiesicherheit, Gesundheitsleistungen, Müllabfuhr, beitragsfreier Kindergarten oder öffentlicher Verkehr: Das Wiener Modell der Daseinsvorsorge sichert die Lebensqualität der Menschen in der Stadt. Dass das Wiener Modell ein auch international besonders erfolgreiches ist, zeigen nicht zuletzt die wiederholten Auszeichnungen zur lebenswertesten Stadt der Welt - aktuell etwa in Erhebungen der Magazine Econonomist und Monocle.In dieser Folge sprechen Christine Oberdorfer und Patrice Fuchs mit mit Michaela Kauer, Leiterin des Wien Hauses in Brüssel und Thomas Bohrn, Leiter des Büros für Daseinsvorsorge und Kommunalwirtschaft der Stadt Wien über problematische Privatisierungen, die Herausforderungen in der Daseinsvorsorge angesichts der Klimakatastrophe und die Rolle der EU.Wenn euch die Folge gefallen hat, freuen wir uns, wenn ihr unseren Podcast bewertet und abonniert (falls ihr das noch nicht gemacht habt).Folgt uns auf unseren Social Media Kanälen:https://www.facebook.com/wien.athttps://twitter.com/Stadt_Wienhttps://www.instagram.com/stadtwien/Und abonniert unseren täglichen Newsletter:http://wien.gv.at/meinwienheute
Eine Frage noch ... Nikolaus Jilch spricht mit Vordenkern und Nachdenkern
Leigh Turner war britischer Botschafter in der Ukraine und in Österreich und lebte auch lange in Russland. Seine Erfahrungen als Diplomat verarbeitete er nun in einem unterhaltsamen und lehrreichen Buch. „The Hitchhiker´s Guide to Diplomacy“ verknüpft Einblicke in die Welt der Diplomatie mit persönlichen Erlebnissen des Autors. Turners erste Dienststelle im Ausland war Wien, wo er Mitte der 1980er-Jahre als Botschaftsrat arbeitete. Sein letzter Posten als Botschafter war ebenfalls Wien, von 2016 bis 2021. Im aktuellen Podcast der Agenda Austria erzählt Turner, wie sich Österreich in den 30 Jahren zwischen seinen zwei Aufenthalten verändert hat. Und er erklärt, warum die europäische Politik gegenüber Wladimir Putin in seinen Augen völlig falsch war. „Ich erinnere mich an eine Diskussion mit Boris Johnson 2016 in Wien“, berichtet Turner. „Wir haben über die Ukraine und die Krim diskutiert. Ich habe gesagt: Der beste Weg, um zu verhindern, dass Russland die Ukraine noch einmal angreift, wäre die Bewaffnung der Ukraine. Das ist die einzige Sprache, die Russland versteht. Leider ist das bis 2022 nicht geschehen. Der beste Weg, um diesen Krieg zu verhindern, wäre eine Aufnahme der Ukraine in die NATO gewesen, schon 2008.“ Solange Putin an der Macht sei, werde es auch nach dem Krieg sehr schwierig, mit Russland einen Modus der Zusammenarbeit zu finden, meint der Diplomat. „Wir versuchen das seit Jahrzehnten. Boris Johnson ist 2017 als Außenminister nach Moskau gefahren, um einen Reset der Beziehungen zu versuchen. Die Antwort darauf war die Vergiftung von Sergei Skripal in Großbritannien.“Persönlich erlebt hat Turner eines der größten Probleme sowohl in Russland, als auch in der Ukraine – die Korruption. Das sei ein Relikt aus sowjetischen Zeiten, sagt der Diplomat. „Damals war es vielleicht mehr eine Freunderlwirtschaft als klassische Korruption. Das abzubauen ist extrem schwierig. Es hat auch damit zu tun, dass die Privatisierungen in beiden Ländern sehr schlecht gelaufen sind. Das Vermögen ist in den Händen weniger Menschen konzentriert.“ Ganz grundsätzlich habe er versucht, Lektionen aus der Diplomatie zu ziehen, sagt Turner über sein Buch. Er sei immer der Meinung gewesen, dass man nicht alles in seinem Metier tierisch ernst nehmen müsse. „Auf der einen Seite hat man natürlich viel Verantwortung, vor allem als Botschafter. Auf der anderen Seite muss man immer wieder einen Schritt zurück machen und sich denken, ‚Mann, ist es nicht erstaunlich, dass ich hier bin? Ich sollte es genießen.'“ Zur Person: Leigh Turner, 65Der Sohn eines Universitätsprofessors und einer Lehrerin wuchs in Nigeria, Großbritannien und Lesotho auf. Nach dem Studium begann er Anfang der 1980er-Jahre eine Karriere im diplomatischen Dienst, die ihn quer durch Europa führen sollte. Unter anderem war er britischer Botschafter in der Ukraine, Generalkonsul in der Türkei und Botschafter in Wien. Turner ist auch als Schriftsteller tätig und verfasste unter dem Pseudonym Robert Pimm mehrere Krimis. Im Czernin Verlag erschien vor kurzem „The Hitchhiker´s Guide to Diplomacy“.
Der schwerste Zugunfall in der Geschichte Griechenlands hat für große wütende Proteste und Streiks im Land gesorgt. Ein Bahnbeamter hatte die Weichen falsch gestellt, zwei Züge stießen frontal zusammen. 57 Menschen kamen ums Leben, darunter viele junge Leute. Die Regierung steht seitdem unter großem Druck: Ihr wird vorgeworfen, das Schienennetz nicht modernisiert zu haben. Ist dieser Unfall ein tragisches Ereignis oder symptomatisch für Griechenland? Welche Machtstrukturen spielen eine Rolle? Welche Bedeutung hat die Zeit der Eurokrise, als Griechenland kurz vor der Pleite stand und sich einem Sparprogramm unterziehen musste? Sind damals im übertragenen Sinn die Weichen falsch gestellt worden?
Ein „Europäischer Salon“ in Kooperation von Willi-Eichler-Akademie und Bruno-Kreisky-Forum im Rahmen der Reihe „Transformation der Erinnerung – Transformation der Aufarbeitung“. Robert Misik im Gespräch mit Philipp Ther DIE KRISE(N) DES „NEUEN EUROPA“ Mit den Revolutionen der Jahre 1989 ff setzte in den zentral- und osteuropäischen Nationen eine Systemtransformation ein. Zunächst sorgte der Fall des Eisernen Vorhanges für Faszination im Westen, doch das wich schnell auch Ignoranz. Die Länder des Ostens müssten modernisiert und verwandelt werden, aber einfach nach und nach „so wie wir“ werden – so eine weit verbreitete Auffassung. Desinteresse und Arroganz gingen oft auch Hand in Hand. Im Osten wiederum führten die Mühen der Ebene oft auch zu Enttäuschungen. Mentalitäten im Westen und Osten blieben getrennt. Die Transformationen im Osten wirkten aber auch auf den Westen zurück, es vollzog und vollzieht sich bis heute eine Art von „Kotransformation“, die längst noch nicht wirklich realisiert wird, da uns Routinen und Konventionen des Denkens den Blick verstellen. Neoliberalismus im Westen und Schocktherapie im Osten, Privatisierungen und auch Korruptionsskandale lassen sich nicht getrennt voneinander verstehen. Wertekonflikte, etwa mit Regierungen in Polen und Ungarn, prägen die Wahrnehmung, und mit der Invasion Russlands in die Ukraine kehrte der Großkrieg nach Europa zurück, machte aber auch Spannungen unübersehbar, die zu lange ignoriert wurden. Manche Hoffnungen blieben auch Blütenträume und führten auf beiden Seiten der einstigen Blockgrenzen zu Enttäuschungen und zu einer gesellschaftlichen Übellaunigkeit. Heute liegt die Sicherheitsarchitektur der Post-1989er-Jahre in Trümmern. Müssen wir also ganz neu auf die politische Geografie des „Neuen Europa“ blicken? Im Rahmen eines „Europäischen Salon“ spricht Robert Misik mit dem Historiker, Osteuropa-Experten und Wittgenstein-Preisträger Philipp Ther. Philipp Ther, Historiker, Universität Wien Robert Misik, Autor und Journalist
Wir starten mit einer brandneuen Reihe: Kapitalismuskritikl Huch, ganz schön riesig dieses Thema. Lena hat sich in ihrem Freundeskreis und bei der #bestenhimmmcommunity umgehört und gefragt: Was kommt dir in den Kopf, wenn du an Kapitalismus denkst? Was stört dich an der Art, wie wir aktuell wirtschaften? Herausgekommen sind spannende und unglaublich unterschiedliche Antworten, die zeigen: Es ist nicht nur ein Thema, das unglaublich komplex ist, es ist auch ein Thema, das uns alle was angeht. Ob Rassismus, Privatisierungen von Krankenhäusern oder die Schere zwischen Arm und Reich, wir sprechen darüber. Stürz dich mit uns in die neue Themen-Reihe. Sie wird einige Überraschungen für uns bereithalten, da sind wir uns sicher. • Unsere HIMMM-Website und Anmeldung zum Midnight Mail Newsletter: https://howimetmymoney.de/ • Folge uns auf Social Media & schick uns gerne eine (Sprach-)Nachricht: E-Mail: hallo@howimetmymoney.de Instagram: howimetmy.money Facebook: howimetmymoneypodcast Twitter: howimetmymoney LinkedIn: How I met my money • maiwerk Finanzakademie - Spannende Onlinekurse für deine finanzielle Zukunft zu ETFs, Immobilien und Altersvorsorge: https://bit.ly/3yX9bpC Rabattcode: HIMMMPODCAST20 Es ist dein Geld – mach mehr draus!
Zahlreiche Krankenhäuser wurden in den vergangenen Jahrzehnten privatisiert, auch die Elbe-Jeetzel-Klinik. Ihr drohte dennoch zuletzt die Insolvenz, ein neuer Investor ist eingestiegen. Bürger und Beschäftigte machen sich Sorgen um die medizinische Versorgung.Von Bastian Brandauwww.deutschlandfunkkultur.de, LänderreportDirekter Link zur Audiodatei
Durch die Corona-Pandemie ist die Arbeit von Pfleger*innen in den Fokus gerückt. Doch das Klatschen von Balkonen für Beschäftigte in systemrelevanten Berufen ist längst wieder verstummt. Wie hat sich der Pflegeberuf durch die Corona-Pandemie verändert? Wie hat sich der Beruf insgesamt in den vergangenen Jahren durch Kürzungen und Privatisierungen entwickelt? Und wie sieht es mit der politischen Organisierung aus? Darüber haben wir mit zwei Aktiven des Hamburger Pflegebündnisses gesprochen.
Vor 25 Jahren ist die Telekom an die Börse gegangen, der Auftakt für eine Privatisierungswelle in Deutschland. Die Überzeugung dahinter: Der Staat ist ein schlechter Unternehmer. Aber stimmt das tatsächlich? Wie gut stehen die privatisierten Branchen heute da? Welche Fehler hat die Politik bei den Privatisierungen gemacht? Und was hat sie daraus gelernt? Was darf sich der Staat aus der Hand nehmen lassen und wo sollte er sich weiterhin engagieren? Geli Hensolt diskutiert mit Dr. Hubertus Bardt – Institut der Deutschen Wirtschaft, Prof. Dr. Tim Engartner – Soziologe und Buchautor, Prof. Dr. Monika Schnitzer – Mitglied der „Wirtschaftsweisen“
Kürzlich war auf den NachDenkSeiten ein kleines Essay zu lesen. Darin kam die Ratlosigkeit des Autors Jens Berger zum Vorschein, die mich an meine eigene erinnerte. Einerseits ist die Wahl offen wie selten, die Spitzenpositionen wechseln fast schon täglich.Andererseits fragt man sich: Ja, und? Die programmatischen Unterschiede sind dahin.Was also tun?Bittere Pillen in der PralinenschachtelBerger verwendete den Begriff der Pralinenschachtel, der einst von der Kunstfigur Forrest Gump geprägt wurde. Das Problem an dieser Schachtel ist der Inhalt. Denn statt süßer Schokohäppchen in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen finden wir einen bunten Haufen bitterer Pillen.Wir Wähler müssen nun – vorausgesetzt, wir vertrauen dem Prozess des Wählens überhaupt noch – entscheiden, nach welchen Kriterien wir unsere Wahlentscheidung treffen. Politik und Medien sind uns dabei nicht behilflich, und damit sind wir schon beim ersten Problem.Corona oder die Rente?Eines zeichnet sich überdeutlich ab: Für die Politik im Wahlkampf ist die Krise zumindest zwischenzeitlich beendet. In Triells, Wahlarenen oder Faktenchecks spielt Corona einfach keine Rolle. Und auch der Wahl-O-Mat schweigt sich zum Thema Nummer 1 schlicht aus. Wir müssen also einsehen, dass unsere Wahlentscheidung unabhängig von Corona getroffen wird. So vermitteln es uns zumindest Politik und Medien.Das ist strategisch vielleicht nicht dumm, zeigt aber die Ignoranz und das Desinteresse der Politik am Wahlvolk. Und es ist infantil, vergleichbar mit dem kleinen Kind, das sich die Augen zuhält und davon ausgeht, nun von niemandem mehr gesehen zu werden. Corona ist nicht weg, und es ist ja ausgerechnet die Politik, die uns das täglich vorbetet. Aber irgendwie eben doch, weil die Krise in den Wahlkampfreden einfach keine Rolle spielt.Müssen wir uns also entscheiden, ob wir unser Kreuz basierend auf der verheerenden Politik der letzten anderthalb Jahre machen? Oder doch eher auf der Grundlage programmatischer Punkte wie zum Beispiel der Rentenpolitik?Die Rente ist sicher … nicht sicherEs waren ebenfalls die NachDenkSeiten, die in einer kleinen Serie die programmatischen Unterschiede der Parteiprogramme herausgearbeitet haben. Und die gibt es durchaus. Auf dem Papier.Andererseits erleben wir seit zig Jahren eine Politik, die kollektiv in eine Richtung führt: Privatisierungen und Abbau sozialer Errungenschaften wie zum Beispiel der gesetzlichen Rente. Einzig die Linke hat sich immer wieder damit hervorgetan, die soziale Frage in den Vordergrund zu stellen (dabei geradezu rekordverdächtig ausdauernd: Sahra Wagenknecht). Und auch in Sachen Friedenspolitik war die Linke lange standhaft. Jetzt aber wird auf eine sich selbst untreu werdende Art und Weise über die NATO diskutiert, und die Partei zeigt sich offen, die eine oder andere rote Linie ein kleines bisschen zu verschieben, wenn dabei denn womöglich eine Regierungsbeteiligung herauskommt.Der eigentliche Punkt dabei: Für die Partei „die Linke“ gilt, wie für alle anderen Parteien auch, dass das Wahlprogramm heute mehr denn je nichts weiter als ein Schmierzettel ist, auf dem nach der Wahl munter radiert, durchgestrichen und verändert wird. Am Ende wird – das hat gewissermaßen Tradition – nicht mehr viel übrig bleiben von den Argumenten, die uns zur Wahl der einen oder anderen Partei geführt haben.Selbst mit einer Regierungsbeteiligung kann man davon ausgehen, dass die Privatisierung der gesetzlichen Rente durch die Linke nicht gestoppt werden kann. Und das hängt in erster Linie damit zusammen, dass die Entscheidung zur Privatisierung der Rente schon vor langer Zeit gefällt wurde und dahinter eine Lobby steht, die sich von der Bundesregierung – in welcher Farbkonstellation auch immer sie sich aufstellt – ganz sicher nicht die Butter vom Brot nehmen lässt.Das ist ein systembedingtes grundlegendes Problem, das sich nicht ohne Weiteres aus der Welt schaffen lässt. Die Rente ist hier nur ein Beispiel von vielen, aber sie macht deutlich, dass ein Zurück zu einer umlagefinanzierten Rente nicht nur unmöglich erscheint, sondern mit jedem Tag und jeder Bundesregierung in weitere Ferne rückt.Bloß nicht unterschätzen: die Corona-Politik... hier weiterlesen: warum-wir-diesmal-zwei-bundestagswahlen-haben-von-tom-j-wellbrock Our GDPR privacy policy was updated on August 8, 2022. Visit acast.com/privacy for more information.
Das kapitalistische System macht nicht nur krank, es profitiert auch noch auf vielfältige Art und Weise davon, wenn wir krank sind und krank bleiben. Man denke an die neoliberale Gesundheitspolitik und Privatisierungen, Gesundheit als Ware und Wertanlage statt als Grundrecht, an Pharmakonzerne, Profit und die Auslagerung von Pflege ins Private. Nicole Schöndorfer lebt als freie Journalistin und Vortragende in Wien. Seit 2019 gibt es ihre feministischen Inhalte auch im Audio-Format. Interesse an Werbung im Podcast? Dann sendet ein E-Mail an info@darfsiedas.at. Musik: Roxy Grill
Abschlussgespräch: Privatisierungen mit Katja Keul (Grüne)
Ein Mittschnitt der digitalen Diskussionsreihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung vom 08. April 2020. Nicht erst seit der Corona-Krise stehen die Arbeitsrealitäten der Gesundheits- und Pflegeberufe im Fokus: monatelang wurde in Österreich um einen Lohnabschluss und die Arbeitszeitverkürzung gerungen. Nun gibt es erneut Aufmerksamkeit für die Pflege- und Betreuungsberufe, weil die Beschäftigten oftmals selbst von Infektionen betroffen sind oder aber Covid-19 erkrankte und pflegebedürftige Menschen betreuen müssen. Die aktuelle Krise offenbart mehr denn je strukturelle Probleme dieser Branche nicht nur in Österreich, sondern europaweit: neoliberale Kürzungspolitik, Privatisierungen sozialer Infrastruktur, die Auslagerung der Produktion von Medikamenten und medizinischem Equipment in Billiglohnländer, massiver Arbeitsdruck über fehlendes Personal bis hin zum Auffinden verstorbener älterer Menschen in privaten spanischen Pflegeeinrichtungen. Die Situation des Pflegesektors spitzt sich insofern zu, als dass soziale Kämpfe kaum positive Auswirkungen mit sich bringen: sei es für diejenigen Menschen, die auf Pflege angewiesen sind oder sei es für das im Niedriglohnsektor arbeitende und prekär beschäftigte Pflegpersonal. Zudem weist dieser Sektor aus intersektionaler Perspektive starke Schieflagen auf: In Österreich wurden gerade 24-Stunden-Betreuer*innen aus Rumänien und Bulgarien nach Niederösterreich eingeflogen, um einen Pflege- und Betreuungsnotstand abzufedern. EU-Bürger*innen aus diesen Ländern wurden letztes Jahr noch von der ehemaligen türkis-blauen Regierung aus ÖVP/FPÖ um ihre Familienbeihilfe finanziell beschnitten. Dieser Fall liegt jetzt dem Europäischen Gerichtshof vor, da dies vermutlich gegen den EU-Gleichheitsgrundsatz verstößt. Auf diese Entwicklungen soll daher in den folgenden Vorträgen eingegangen werden. Die Themen werden im Folgenden von Hannah Lichtenberger (Volkshilfe Wien) und Stefanie Wöhl (FH des BFI in Wien) im Rahmen der digitalen Diskussionsreihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) diskutiert. Die Moderation erfolgt diesmal von Daniela Caterina (Huazhong University of Science and Technology Wuhan). Als ein offener Zusammenschluss von Sozialwissenschaftler*innen aus dem deutschsprachigen Raum existiert die AkG bereits seit 2004. Ihre gemeinsame Arbeit verfolgt das Ziel, gesellschaftskritische Theorieansätze in einer Zeit zu diskutieren und weiterzuentwickeln, in der eben solche Ansätze an Hochschulen kaum noch Platz finden. Die digitale Diskussionsreihe unter dem Titel „Gesellschaftsforschung in Zeiten der sozialen Distanzierung: Die Corona-Krise und ihre Folgen“ versteht sich daher als ein Versuch, trotz physischer und sozialer Isolation ein kollektives Nachdenken über den Zustand einer sich rapide wandelnden Welt zu ermöglichen. Die Vorträge finden dabei immer mittwochs von 16 bis 17 Uhr via zoom statt. Die jeweiligen Links zu den einzelnen Veranstaltungen finden sich unten. Wie auch bei den bereits gesendeten Beiträgen freut sich der Mosaik-Podcast auch diesmal, den Mittschnitt der beiden Vorträge vom 8. April zu veröffentlichen. Die Anmoderation und der Schnitt für diesen Beitrag kommen von Raphael Deindl. https://akg-online.org/aktuelles/digitale-diskussionsreihe-der-akg-gesellschaftsforschung-zeiten-sozialer-distanzierung https://www.facebook.com/events/212886539775647/
Rund 30.000 Menschen sind in China am Corona-Virus erkrankt. Als Reaktion hat die Regierung fast 50 Millionen Menschen unter Quarantäne gestellt und arbeitet mit Hochdruck an der Bekämpfung des Virus. Daniel Fuchs hat zu China promoviert, und mehr als drei Jahre lange dort gelebt und geforscht. Im Interview mit Klaudia Wieser spricht er über Privatisierungen im chinesischen Gesundheitssystem, erstaunlich offene Kritik an Machthabern und Erinnerungen an SARS. In Wuhan und anderen Städten der Provinz Hubei in China stehen insgesamt mehr als 50 Millionen Menschen unter Quarantäne. Wie schaut der Alltag dort aus? Quarantäne bedeutet in diesem Fall erstmal, dass die Verkehrsverbindungen in und aus diesen Städten gekappt sind. Innerhalb der Städte ist auch der U-Bahn und Bus-Verkehr gestoppt. Das öffentliche Leben liegt weitgehend still. Auch die meisten Geschäfte blieben bis dato geschlossen. Die Bevölkerung wurde dazu aufgerufen, möglichst in ihren Wohnungen zu bleiben, und viele Menschen gehen offenbar auch nur dann außer Haus, wenn sie grundlegende Lebensmittel besorgen müssen. Einblick in den Alltag der Menschen in der Provinzhauptstadt Wuhan bieten vor allem persönliche Berichte in Chinas sozialen Medien, insbesondere auf den Plattformen Wechat und Weibo. Diese als „Tagebücher aus der abgeriegelten Stadt“ bezeichneten Berichte werden breit geteilt und diskutiert. Was dabei deutlich wird, ist die vorherrschende Unsicherheit über die Dauer der Quarantäne, die permanente Angst, sich mit dem Virus anzustecken, das Gefühl der Hilflosigkeit und Vereinzelung. Wie ist die Situation in den Spitälern? Sie sind vollkommen überlastet. Das macht die Leute sauer, vor allem weil sie 2002/2003 während des SARS-Virus ähnliche Erfahrungen machen mussten. Mittlerweile versucht die chinesische Führung ja, alle verfügbaren Hebel zur Eindämmung des Virus in Bewegung zu setzen. Aber davor hat es wochenlang keine Informationen gegeben. Und auch trotz der umfassenden Anstrengungen, zum Beispiel das Einfliegen von hunderten von Ärzten aus anderen Städten oder die Errichtung zweier neuer Notfallkrankenhäuser, fehlt es laut den Berichten von vor Ort immer noch an medizinischen Geräten, Personal und Betten. Das führt offenbar mitunter dazu, dass Personen, die sich krank fühlen, auch schlichtweg ohne Untersuchung wieder nach Hause geschickt werden müssen. Wer hat Zugang zum Gesundheitssystem in China? Die Reform des Gesundheitswesens in den 1980er und vor allem 1990er Jahren war mit einem deutlichen Rückgang der staatlichen Zuschüsse an öffentliche Krankenhäuser sowie mit Privatisierungen verbunden. Bis Ende der 1990er Jahre machten Regierungszuschüsse zum Beispiel nur noch weniger als zehn Prozent des Einkommens von Krankenhäusern aus. Das hat zu einem zunehmenden Wettbewerb zwischen den jeweiligen Einrichtungen und in der Folge auch zu steigenden Preisen für Medikamente und Behandlungen geführt. Es gibt in China zwar eine allgemeine Grundkrankenversicherung, aber diese deckt nur einen geringen Teil der Kosten. Schwerwiegende Erkrankungen bedeuten daher oft auch finanzielle Notsituationen für gesamte Familien. Die ländliche Bevölkerung und WanderarbeiterInnen sind davon am härtesten betroffen. Ausgaben im Bereich Gesundheit stellen für chinesische Haushalte, nach Ausgaben für Lebensmittel und Bildung, die drittgrößte Belastung dar. Diese allgemeine Situation und der staatliche Umgang mit Krisenfällen in der Vergangenheit haben auch dazu geführt, dass das Vertrauen in das staatliche Krisenmanagement im Bereich Gesundheitspolitik und -versorgung relativ schwach ausgeprägt ist. Inwieweit stellt die vorhin angesprochene Kritik in der Bevölkerung eine Gefahr für die Legitimtät der politischen Führung dar? Ich denke, das muss man differenzierter betrachten. Auf der einen Seite gibt es die angesprochene und zum Teil auch bemerkenswert weit verbreitete Kritik an der Informationspolitik und dem bisherigen Krisenmanagement.
Folge 9 - Das Bahnproblem: In der heutigen Folge geht es um Privatisierungen von Staatsaufgaben. Klingt langweilig, ist es auch. Deswegen haben wir die Folge auch nicht so genannt. Jedoch ist es ein sehr wichtiges und vor allen Dingen auch hochaktuelles Thema, im Angesicht, dass die Post und die Telekom vor 25 Jahren privatisiert wurden. Wo sehen wir Vor- und Nachteile, wo sehen wir Unterschiede und wie ist unsere persönliche Meinung zum Thema. Hört herein und macht euch selbst ein Bild! Wir freuen uns über euer Feedback! --- Send in a voice message: https://anchor.fm/2punkt/message
Thema: Regierungsentwurf zum Bundeshaushalt 2019 & Finanzplan bis 2022 mit Olaf Scholz (SPD, Bundesfinanzminister) und Werner Gatzer (Staatsminister für Bundeshaushalt, Zentralabteilung, Privatisierungen, Beteiligungen und Bundesimmobilien) Naive Fragen zu: - Ist Ihnen mittlerweile eingefallen, was Sie von Wolfgang Schäuble unterscheidet? (ab 14:50 min) - Wie sieht es mit einer Mehrwersteuersenkung aus? Den Deutschen wurde bei der 3%-Erhöhung versprochen, dass der Satz gesenkt werde, sobald der Haushalt saniert ist. Jetzt werden im kommenden Jahr sogar die Maastricht-Kriterien erfüllt und die Senkung wäre mal keine Klientelpolitik, sondern Entlastung für alle Bürger... - Müssen wir damit rechnen, dass Sie haushaltspolitisch nur noch "auf Sicht" fahren? Hab ich Sie da richtig verstanden? Wie gut muss denn der Ausblick sein, damit Sie über eine Mehrwertsteuersenkung nachdenken? (ab 53:35 min) - Wie weit soll die Staatsschuldenquote denn noch sinken? Auf null?? Bitte unterstützt unsere Arbeit finanziell: Tilo Jung IBAN: DE36700222000072410386 BIC: FDDODEMMXXX Verwendungszweck: BPK PayPal ► http://www.paypal.me/JungNaiv
Privatisierungen in der griechischen Wirtschaft sollen dem Land aus der Krise helfen. Viele Griechen sehen das aber ganz anders: Sie begreifen Investoren eher als Invasoren.
Es ist schon wieder Mittwoch, hier ist Flashback. World Wide News mit mir.
Was sind die Handlungsoptionen, wenn öffentliche Unternehmen nicht mehr rentieren? Samuel Rutz legt im Gespräch mit Nicole Dreyfus dar, dass Privatisierungen in der Bevölkerung zu Unrecht ein negatives Image haben, da sie besonders den Konsumenten grosse Vorteile bringen können. Wichtig seien jedoch die Rahmenbedingungen, die einen echten Wettbewerb gewährleisten müssen.
http://www.s-ge.com/schweiz/export/de/blog/neue-privatisierungsrunde-brasilien Privatisierungen stellen eine Priorität in der Wirtschaftspolitik der brasilianischen Regierung dar. Die erste Runde des Privatisierungsprogramms PPI beinhaltet 34 Projekte. Wie erwartet stehen die vier Flughäfen Porto Alegre, Salvador, Florianópolis und Fortaleza auf der Liste. Sie sollen im ersten Quartal 2017 versteigert werden. Ausserdem dürften einige Strassen, Eisenbahnen und die Ost-West-Zugverbindung zum Verkauf stehen. Ein Teilprojekt des PPI sieht auch die Privatsierung von Minen sowie von Wasser- und Energieanlagen vor. Die meisten der geplanten Privatisierungen kann die Regierung allerdings nicht in eigener Kompetenz ausführen, sondern nur mit Zustimmung des Kongresses. Der Export Newsletter für Schweizer KMU, die international tätig sind. Aktuelle News zu Exportthemen, rund um Zoll, Zulassungen und mehr.
Asylanträge aus Ostukraine sprunghaft angestiegen // Diagnosemethoden der Legasthenie in Frage gestellt // Sozialdemokraten im Wahlkampf: Geld zurück bei missglückten Privatisierungen
"Im Hinblick auf die endgültige Öffnung der europäischen Energiemärkte im Juli 2007 sehen sich die ursprünglich nationalen Versorger der Gefahr sinkender Marktanteile im Heimatmarkt, aber auch der Chance, das internationale Geschäft zu forcieren, gegenüber. Nachdem sowohl die deutschen als auch die ausländischen Energieversorger bereits in den 90-iger Jahren und verstärkt ab der Jahrtausendwende mit den Privatisierungen in Osteuropa international tätig wurden, befindet sich die Industrie nun in einer Phase der europäischen Konsolidierung. Zeichen hierfür sind die versuchte Übernahme von Endesa durch E.ON, die Enel als ""weißen Ritter"" auf das Spielfeld brachte, die gelungene Übernahme von Scottish Power durch Iberdrola oder von Gaz de France und Electrabel durch Suez. Folglich stellt sich die Frage, ob die deutschen Energieunternehmen die Neuverteilung der europäischen Energiemarktanteile für sich nutzen können. Zur Beantwortung dieser Frage sind drei Aspekte zu betrachten: i. Haben die deutschen Energieunternehmen im Vergleich zu ihren europäischen Konkurrenten die nötigen Kompetenzen, um den europäischen Konsolidierungsprozess treiben zu können? ii. Ist die Marktdefinition ""Integrierte Strom-/ Gasunternehmen"" für die Beantwortung dieser Frage die richtige Abgrenzung? iii.Welche Implikationen erschließen sich daraus für die deutschen Energieversorger?"