hr2-kultur | Der Tag - Kenntnisreich, ironisch, witzig, pointiert.
Klima-Aktivisten nerven, das Heizungsgesetz verschreckt die Menschen, im Bundeshaushalt klafft ein Milliardenloch und überhaupt: Es regnet doch ständig! Derzeit ist offenbar vieles wichtiger und drängender als sich ernsthaft Gedanken über die Bewältigung der Klimafolgen zu machen. Die Klimakatastrophe scheint weit genug weg zu sein, um sie zu verdrängen - nicht nur bei uns in Deutschland. Unter diesen Vorzeichen findet in den Arabischen Emiraten der nächste Klimagipfel der Vereinten Nationen statt und wir fragen uns: Ist die Klimakrise jetzt abgesagt? Was sind die Folgen von „Immer so weiter“? Wie kann ein konstruktiver Dialog gelingen und wie können junge Menschen ihren Interessen in einer Zeit nach Greta wieder Gehör verschaffen? Darüber wollen wir nachdenken, unter anderen zusammen mit der Klima-Journalistin Judith Kösters, der Podcasterin Samira el Ouassil und dem Wissenschaftler Volker Quaschning. Podcast-Tipp: Funkkolleg.Klima Welchen Wert hat unser persönlicher CO2-Fußabdruck? Sind Bio-Tomaten auch gut fürs Klima? Können wir mit neuen Energieträgern wie grünem Wasserstoff den Klimawandel schnell ausbremsen? Das funkolleg. Klima mit Jennifer Sieglar hat die Antworten. https://www.ardaudiothek.de/sendung/funkkolleg-klima/12314379/
Ein geliebter Mensch verstirbt, wir werden verlassen, müssen uns von Lebensplänen, der Gesundheit oder einer Beziehung verabschieden. Wir alle erleben Verluste und trauern. Dabei ist der Umgang mit Trauer höchst individuell. In unserer Gesellschaft werden trauernde Menschen allerdings immer noch oft an den Rand gedrängt, fühlen sich allein und unverstanden. Dabei ist Trauer keine Krankheit und nicht therapiebedürftig - sondern eine ganz normale Reaktion auf eine tiefgreifende Veränderung im Leben. Was können wir tun, um gesund mit Trauer umzugehen? Welche Möglichkeiten gibt es, einen Abschied bewusst zu gestalten? Welche Rolle spielt der Körper in der Trauer und wie können wir Sprachlosigkeit in der Trauer überwinden? Wann können wir lachen und: Ein KI-Bot für Trauernde - bringt das was? Darüber sprechen wir mit der Trauerrednerin Hanna Labita, der Familientrauerbegleiterin Mechtild Schroeter-Rupieper, mit Iris Bawiadamann, Trainerin für gewaltfreie Kommunikation und mit Autor und Trainer Harald-Alexander Korp. Podcast-Tipp: Im Podcast „SWR 1 Leute“ spricht Katja Heinen mit Katrin Biber. Katrins Schwester Larissa wurde von ihrem Freund ermordet. Ein solcher Verlust erscheint schier unvorstellbar. Wie geht man damit um? Welchen Weg Katrin Biber für sich gefunden hat und wie sie heute selbst trauernde Menschen mit Hilfe von Bewegung begleitet, erzählt sie in dieser Podcastfolge. https://www.ardaudiothek.de/episode/swr1-leute/katrin-biber-oder-trauer-helferin/swr1/94460612/
Wohnen, Gesundheit, Migration und Klima: Die Probleme sind überall in Europa ähnlich und das sind auch die Themen, die den niederländischen Wahlkampf bestimmen. Dabei kann von Einigkeit keine Rede sein. Vier Parteien können signifikante Wahlergebnisse über 10 Prozent erwarten, daneben kämpfen 22 weitere um 150 Sitze im Parlament. Zwischen der grün-linken Arbeiterpartei von Frans Timmermans und der rechtspopulären Freiheitspartei von Geert Wilders finden sich beispielsweise die Partei für Basiseinkommen, die Sportspartei und die Partei für neue Generationen. Selbst politisch interessierten Menschen fällt es da schwer, den Überblick zu behalten. Klar ist in jedem Fall, dass nach dem Rücktritt von Regierungschef Mark Rutte eine Koalition aus mindestens drei oder vier Parteien die Regierung bilden wird. Und welche Richtung diese einschlägt, ist heute noch völlig offen. Wir schauen am Wahltag nach Holland und fragen nach, wie das politische Bild aussehen wird: Bei dem Historiker Friso Wielenga von der Universität Münster, dem holländischen Schriftsteller Arnon Grünberg, der Journalistin Dieuwke van Ooij und unserem Korrespondenten Andreas Meyer-Feist.
Immer größer, aufwendiger, perfekter. Hochzeiten sind die Events schlechthin. Wer heiratet, ist heute laut Statistischem Bundesamt durchschnittlich zwischen 30 bis 35 Jahre alt. Also um einiges älter als die Eltern-Generation, die sich auf ewig binden wollte. Dazu hat sich die Zahl der Heiratswilligen im Vergleich zu den 50er Jahren halbiert und eine Ehe hält auch nicht mehr so lange wie früher - im Schnitt 15 Jahre. Der schönste Tag im Leben scheint also ein mächtiger Hype, auf den absehbar das bittere Ende folgt. Aber wie kann das sein, wenn Liebe und Heirat doch zusammengehören? Ist die Hochzeit am Ende zu einem romantisierten Auslaufmodell geworden, weil sie sich mit Blick auf gleichberechtigtes Zusammenleben inzwischen überholt hat? Und wurde sie nicht sowieso schon längst durch politische Vorgaben wie das Ehegattensplitting als patriarchales Instrument entlarvt? Wie aber lassen sich Liebe, Freiheit und ein Stück Sicherheit neu miteinander denken? Das alles fragt „Der Tag” sich und seine Gäste: Die Autorin Emilia Roig, den Soziologen Michael Wutzler, die Anwältin Annika Wissmann und die Gleichstellungsforscherin Ute Klammer.
“Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich nicht noch was Besseres findet”. Das hat sich Hessens Ministerpräsident Boris Rhein von der CDU offenbar gedacht. Und kaum hatte er nach der Wahl die Wahl, hat er dem grünen Koalitionspartner den Stuhl vor die Tür gesetzt und will nun stattdessen die SPD einziehen lassen. Weil in der Migrationspolitik, beim Autobahnbau und bis hin zu den Gendersternchen die schwarz-roten Gemeinsamkeiten größer seien als die schwarz-grünen. Da könnte man nun sagen: “Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben”. Aber nicht nur die verschmähten Grünen werden dahinter wohl ein Fragezeichen setzen. Oder kann ein Koalitionsmodell, das im Bund nach langen Groko-Jahren beim alten Eisen gelandet ist, für Hessen zum Jungbrunnen werden? Darüber sprechen wir unter anderen mit den Politikwissenschaftlerinnen Dorothée de Nève und Sigrid Roßteutscher und mit unserem landespolitischen Korrespondenten Christoph Scheld. Podcast-Tipp: WDR5 Politikum Politikum ist der Podcast für alle, die Lust auf echte Diskussionen haben, auf Argumente statt Lagerdenken. Wir bieten Orientierung, Impulse und verschiedene Perspektiven auf Politik und Gesellschaft - immer mit dem Humor, der die Welt erträglicher macht. http://www.wdr.de/k/ARD_Audiothek-Politikum
"Es gibt keine großen Entdeckungen und Fortschritte, solange es noch ein unglückliches Kind auf Erden gibt." Das hat Albert Einstein gesagt. Und aus einem solchen Impuls heraus wurde vor 70 Jahren der Deutsche Kinderschutzbund gegründet. Um eine Welt zu schaffen, in der Kinder vor körperlicher und seelischer Gewalt geschützt, in ihrer Entwicklung gefördert und an allen Entscheidungen, die sie betreffen, beteiligt werden. Auf dem Weg zu einer kinderfreundlichen Gesellschaft hat es in diesen 70 Jahren viele Fortschritte gegeben. Aber von einer unbeschwerten Kindheit wie in Astrid Lindgrens „Bullerbü“ sind viele immer noch weit entfernt. Allein im vergangenen Jahr sind in Deutschland mehr als 100 Kinder getötet worden, und im Durchschnitt werden jeden Tag zwölf Kinder so schlimm misshandelt, dass sie ins Krankenhaus müssen. Wie können wir unsere Kinder besser schützen vor Gewalt in der realen und digitalen Welt, vor Gefahren innerhalb und außerhalb der eigenen Familie? Darüber sprechen wir mit Heinz Hilgers, dem ehemaligen Präsidenten des Deutschen Kinderschutzbundes, mit Rainer Rettinger vom Deutschen Kinderverein zur Gefährdung von Kindern durch sexualisierte Gewalt, Florian Borns von „Digitale Helden” und Nathalie Klüver, Autorin von „Deutschland, ein kinderfeindliches Land“ Podcast-Tipp: „Die Frage“ Moderator Frank trifft Franzi, eine 24jährige Kommissarin, die Täter*innen ermittelt, die sexualisierte Gewalt gegen Minderjährige begangen haben. Dafür muss Franzi die Kinder detailliert zu diesen traumatischen Erlebnissen befragen. Wie sie dabei vorgeht, was es zu beachten gibt und welche Gefühle dabei in ihr ausgelöst werden, hört ihr in dieser Folge. Außerdem spreche ich mit Daniel. Er ist Investigativjournalist und hat viel in Foren rechechiert, in denen Missbrauchsdarstellungen von Kindern hochgeladen werden. Er kritisiert Teile der Ermittlungen in diesem Bereich und wirft die Frage auf: Tut die Polizei denn wirklich genug gegen die sexualisierte Gewalt an Kindern? https://www.ardaudiothek.de/episode/die-frage/24-jaehrige-kommissarin-wie-befragt-man-kinder-die-zu-opfern-wurden/funk/12583525/
LSD in winzigen Dosen soll im Alltag glücklicher und kreativer machen, das verspricht der Trend des sog. Microdosing aus dem Silicon Valley. Psychoaktive Substanzen erleben gerade eine Renaissance. Australien erlaubt als erstes Land den Einsatz von Psilocybin, dem Stoff aus sog. Zauberpilzen, zur Behandlung von Depressionen. Und ein Berliner Startup verkauft dank einer Gesetzeslücke quasi legal LSD-Trips. Was ist dran an der "Wunderdroge" LSD? Der 1943 von dem Schweizer Chemiker Albert Hofmann zufällig entdeckte Stoff ist bis heute höchst umstritten. In den 60ern wollten die Hippies mit LSD ihr Bewusstsein erweitern, Musiker von John Lennon bis David Bowie ließen sich von psychedelischen Erfahrungen inspirieren. Kritiker verurteilten LSD schon früh als hochgefährliche Droge und heute der Stoff fast weltweit verboten. Doch das Interesse der Forschung an LSD reißt nicht ab. Mediziner sehen in psychoaktiven Substanzen große Chancen für neue Behandlungsmöglichkeiten, etwa in der Psychotherapie. Wo liegen die Chancen, wo lauern Gefahren? Darüber sprechen wir mit Anne Philippi, "Botschafterin" für Psychedelika, Prof. Franz Xaver Vollenweider, Psychiater und langjähriger LSD-Forscher an der Uni Zürich, sowie mit Norman Ohler, Autor des Sachbuchs "Der stärkste Stoff: Psychedelische Drogen - Waffe, Rauschmittel, Medikament." Podcast-Tipp: Was geht - was bleibt? Zeitgeist. Debatten. Kultur. Pilze, LSD und ihre bunten Versprechen: Wohin führt uns der Hype um psychedelische Substanzen? Im SWR Kultur-Podcast „Was geht - was bleibt?“ gehen Philine, Kristine, Pia und Christian diesem Thema auf den Grund. Sie recherchieren, sprechen mit Experten und fragen sich am Ende: Was bleibt uns erhalten von den Diskussionen, um die sich gerade alles dreht? Der Podcast behandelt viele weitere spannende Themen. https://www.ardaudiothek.de/episode/was-geht-was-bleibt-zeitgeist-debatten-kultur/pilze-lsd-und-ihre-bunten-versprechen-wohin-fuehrt-uns-der-hype-um-psychedelische-substanzen/swr2/12610997/
Vor 4 Jahrzehnten wurde im deutschen Straßenverkehr die Langsamkeit entdeckt. Die Stadt Buxtehude führte damals als erste Stadt in Deutschland Tempo-30-Zonen ein. Deren Zahl hat seitdem in ganz Deutschland erheblich zugenommen. Was zur Beruhigung des Verkehrs, aber nicht immer zur Beruhigung der Gemüter beigetragen hat. Der Trend scheint gleichwohl unumkehrbar, und die Diskussion bewegt sich inzwischen einige Umdrehungen weiter auf dem eingeschlagenen Weg: Von einzelnen Zonen hin zur Gesamtfläche einer Stadt. Und von Tempo 30 zu Tempo 20. Welche Ausweitung und welche Senkung eines Tempo-Limits sind sinnvoll und durchsetzbar? Was (und wer) spricht dafür und dagegen? Welche anderen Maßnahmen müssen dazukommen, um Innenstädte lebenswerter zu machen, ohne dabei Handel und Gewerbe auszubremsen? Darüber sprechen wir u.a. mit dem Mobilitätsforscher Stefan Gössling, dem Soziologen Hartmut Rosa und dem Präsidenten der IHK Frankfurt Ulrich Caspar. Podcast-Tipp: SR1 Abendrot-Talk https://www.ardaudiothek.de/episode/abendrot/das-tempolimit-tabu/sr-1/12657213/ Auch das Tempolimit auf Autobahnen ist immer wieder ein Thema. Im „SR1 Abendrot-Talk“ mit SR 1-Moderator Stefan Berger erklärt der Verkehrspsychologe Prof. Dr. Bernhard Schlag, warum vielen Menschen Geschwindigkeit offensichtlich viel wichtiger als Geld, Umwelt und Menschenleben ist. „Freie Fahrt für freie Bürger“ und „Ich will Spaß, ich geb‘ Gas“ - das scheinen schon seit Jahrzehnten die Haupt-Argumente gegen ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen zu sein.
Drei Sekunden Aufmerksamkeit, swipen und weiter: Gerade am Smartphone und in den Sozialen Medien haben wir ein Verhalten entwickelt, das sehr an ADHS erinnert. Es ist schwierig sich auf Themen einzulassen und sich zu konzentrieren. Swipen und weiter. Sind wir nicht alle ein bisschen hibbelig? Gleichzeitig steigt die Zahl der ADHS-Diagnosen, bei Jugendlichen wie bei Erwachsenen. Ist ADHS tatsächlich eine Krankheit oder inzwischen mehr ein gesellschaftliches Phänomen, das gerade einen Hype erlebt? Wie gehen wir damit um? Darüber sprechen wir mit dem Wissenschaftsjournalisten Eckart von Hirschhausen, dem Psychiater Andreas Reif, der Social Media Aktivistin Lisa Vogel und mit Julia Brailovskaia, Mitautorin einer Studie über Smartphone-Nutzung. Podcast-Tipp: Deep Doku zum Thema ADHS: Ihr Leben lang versucht Johanna zu verstehen warum sie "anders" ist und warum Dinge, die doch offensichtlich "so einfach" sind, ihr so schwerfallen. Regelmäßiges Aufräumen, Beantworten von Amtsbriefen - alltägliche Aufgaben bedeuten höchste Anstrengung. Trotz diverser Ratgeber, Psychologinnen, und sogar dem Besuch bei einer Schamanin tappt Johanna lange Zeit im Dunklen. Auf die Idee, sie könne AD(H)S haben, kommt lange Zeit niemand. Wie auch, wenn sie immer ein freundliches, aufmerksames Mädchen war, und die Statistiken nur unkonzentrierte vorlaute Jungs beschrieben? Über die eigenen Regeln eines neurodiversen Gehirns, und darüber, dass es nicht "falsch", sondern einfach nur "anders" ist, erzählen Tanja Krüger und Johanna Rubinroth. https://www.ardaudiothek.de/episode/deep-doku/mein-eigensinniges-gehirn-diagnose-adhs-bei-erwachsenen/rbbkultur/12846179/
Juden und Jüdinnen in Deutschland haben wieder Angst. Ihnen schlägt Hass entgegen. Auf Demonstrationen werden antisemitische Parolen gerufen und israelische Flaggen verbrannt. Die Polizei sichert verstärkt jüdische Institutionen. Jüdische Menschen vermeiden es, in der Öffentlichkeit eine Kippa zu tragen. Das allerdings schon seit längerer Zeit. Aber seit dem Terrorangriff der Hamas und der Reaktion Israels ist die Stimmung extrem aufgeladen. Der jüdisch-palästinensische Konflikt wird auch auf unseren Straßen ausgetragen. Juden und gemäßigte Muslime sehen sich Angriffen ausgesetzt. All das geschieht 85 Jahre nach der Pogrom-Nacht am 9. November 1938, als der NS-Staat der Gewalt gegen die jüdische Bevölkerung freien Lauf ließ. Wie sicher fühlen sich Jüdinnen und Juden noch bei uns? Wie stark ist Antisemitismus in Deutschland verbreitet? Woher kommt der Hass und gibt es Gegenstrategien? Wie gehen muslimische Vertreter mit Antisemitismus in ihren Gemeinden und auf Demonstrationen um? Wir reden darüber unter anderem mit Daniel Navon, Vorstandsmitglied der Verbands Jüdischer Studierender in Hessen, mit Shai Hoffmann, der zusammen mit Jouanna Hassoun den deutsch-israelisch-palästinensischen Austausch an Berliner Schulen bringt, und mit der islamischen Religionsgemeinschaft Hessen.
Der Zustand unserer Gletscher ist erschreckend. An ihrem immer rasanteren Abschmelzen wird sichtbar, wie bedrohlich das weltweite Klima bereits aus dem Gleichgewicht geraten ist. Beim One Planet - Polar Summit in Paris wollen sich Wissenschaftler und Politiker darüber austauschen, wie sich Gletscher und Polargebiete besser schützen lassen. Aber ist es dafür nicht schon zu spät? Laut einer neuen Studie wird bis zum Ende dieses Jahrhunderts die Hälfte aller Gletscher weltweit verschwunden sein - selbst wenn wir die Klimaerwärmung begrenzen. Was bedeutet es für uns, wenn das Eis weiter taut? Was schlagen Wissenschaftler vor, um die letzten Gletscher zu retten? Oder müssen wir uns schon bald auf ein Leben ohne sie einstellen? Darüber sprechen wir mit der Geophysikerin Prof. Regine Hock von der Universität Oslo, hr-Wissensredakteur Stephan Hübner und Moritz Nachtschatt von der Outdoor-gemeinschaft "Protect our winters Österreich". Podcast-Tipp: Die Klimakrise ist da. Mit voller Wucht! Aber es gibt viele Ideen, sie zu anzugehen. Wenn Sie Lösungen kennenlernen wollen, die wirklich einen Unterschied machen, dann haben wir für Sie einen Tipp: „Mission Klima“ vom NDR - in dem Podcast stellen die Macher*innen Ihnen Menschen vor, die neue Ansätze ausprobieren oder sie auch schon umsetzen. „Mission Klima - Lösungen für die Krise“ finden Sie hier: https://1.ard.de/MissionKlima_Podcast
Wer einmal freigesprochen wurde, darf nicht wieder verfolgt und bestraft werden. So hat das Bundesverfassungsgericht gerade geurteilt. Auf Grundlage des Grundgesetzes und einer jahrtausendealten Rechtspraxis. Selbst wenn durch heutige DNA-Technik neue Beweise vorliegen. Anlass war der Mord an einer jungen Frau vor 42 Jahren. Der Angeklagte wurde damals freigesprochen. Warum ist keine Wiederaufnahme möglich? Warum hat die Mehrheit der Verfassungsrichter das Recht des Beklagten und Verfolgten stärker gewichtet als die Rechte des Opfers und der Hinterbliebenen? Wie stehen hier Recht und das Gefühl von Gerechtigkeit zueinander? Wir sprechen darüber mit Wolfram Schädler, Anwalt der betroffenen Familie, mit Erol Pohlreich, Professor für Strafrecht an der Europa-Universität Viadrina, mit Uwe Volkmann, Verfassungsrechtler und Rechtsphilosoph an der Uni Frankfurt und mit hr-Gerichtsreporterin Heike Borufka. Podcast-Tipp: „Verurteilt“ mit Heike Borufka und Basti Red: Die hr-Gerichtsreporterin und der Podcaster sprechen über echte Kriminalfälle, echte Gerichtsurteile, das echte Leben und das deutsche Justizsystem. https://www.ardaudiothek.de/sendung/verurteilt-der-gerichtspodcast/63108072/
Ob Ente, Ei und Nudel oder Lametta, Lottogewinn oder Jodeldiplom - sofort tauchen die Sketche des einzigartigen Satirikers, Zeichners und Regisseurs Loriot vor dem inneren Auge auf und ein Schmunzeln huscht über das Gesicht. Die harte Arbeit hinter den leicht daherkommenden Sketchen und Filmen, Zeichnungen und Cartoons merkte man ihnen nicht an. Über Generationen traf Loriot einen Nerv, häufig in Begleitung der einzigartigen Evelyn Hamann. Zum 100.Geburtstag des großen Meisters des Humors hat die ARD da was: ein umfangreiches Angebot in Radio und Fernsehen, der ARD-Audiothek und der ARD-Mediathek. Erwin Lindemann und Herr Müller-Lüdenscheidt begehen gemeinsam mit den Hoppenstedts diesen Ehrentag und das eine ganze Woche lang unter dem Titel „Loriot100“. Auch der sprechende Hund und die Steinlaus werden nicht fehlen, wenn es zur Feier des Tages Kosakenzipfel gibt. Ach was! Wir sprechen unter anderen mit Till Kaposty, Kurator der Loriot-Ausstellung im Caricatura Museum Frankfurt, der Literaturwissenschaftlerin Prof. Claudia Hillebrand und Olaf Kramer, Professor für Rhetorik an der Uni Tübingen.
Bei einem Notfall kommt der Rettungswagen mit Sanitätern und oft der Notarzt gleich mit. Das ist nicht immer nötig, sagt Gesundheitsminister Karl Lauterbach. Er will den Rettungsdienst reformieren: Bei vielen Noteinsätze reichten auch gutausgebildete Notfallsanitäter. Sie sollen mehr dürfen: Zum Beispiel Medikamente geben, kleinere Behandlungen durchführen. Notärzte sollen nur im Notfall dazu. Sie fürchten aber, dass dadurch Risiken entstehen für die Patienten. Notfallsanitäter wiederum sehen sich in ihrer Rolle unterschätzt. Wie sieht der Berufsalltag der Retter aus? Was steckt hinter dieser Reform? Verbessert sie das Rettungssystem, oder macht es alles komplizierter? Wo liegen die eigentlichen Probleme? Wir sprechen darüber mit dem Frankfurter Notfallsanitäter Christoph Grüne, mit dem Notarzt Florian Reifferscheid von der Bundesvereinigung der Arbeitsgemeinschaften Notärzte Deutschlands (Band), mit Marco König vom Deutschen Berufsverband Rettungsdienst und mit Harald Dreßing vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim. Podcast-Tipp: Sie geben ihr bisheriges Leben auf und riskieren alles: Ukrainer:innen, die ehrenamtlich als Sanitäter an der Front arbeiten. Zum Beispiel Katja oder Bass, beide erst Ende 20. Statt im Orchester zu spielen oder als Grafikerin zu arbeiten, leisten sie erste Hilfe hinter dem Schützengraben und versorgen verwundete Soldaten. Der Filmemacher Sebastian Weis erzählt bei 11KM: der tagesschau-Podcast von seinen Begegnungen mit ehrenamtlichen ukrainischen Sanitäterinnen und Sanitätern an der Front. https://www.ardaudiothek.de/episode/11km-der-tagesschau-podcast/vom-geruch-der-angst-ukrainische-sanitaeter-an-der-front/tagesschau/94533852/
Noch sind sie in der Minderheit: Menschen, die ganz auf tierische Produkte verzichten. Bei Lebensmitteln und auch bei Kosmetika oder Kleidung. Aber es werden immer mehr. In jedem Supermarkt finden sich inzwischen vegane Alternativen zu Fleisch und Milchprodukten und sie werden gekauft. Nicht nur von Veganern, sondern auch von Menschen, die einfach neugierig sind, wie vegan schmeckt. Vegan leben, das ist für die Anhänger dieser Lebensweise eine Möglichkeit die Welt ein bisschen besser zu machen, ethisch korrekt. Eine Möglichkeit etwas zu tun für den Klimaschutz und vielleicht auch für die eigene Gesundheit. Aber ist vegan gesund? Und taugt dieser Lebensstil zur Weltrettung? Darüber wollen wir sprechen mit Michael Utsch von der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, mit der Tierethikerin Friederike Schmitz, mit dem Veganer und Ernährungswissenschaftler Niko Rittenau, mit dem Ernährungspsychologen Thomas Ellrott, und mit der Forscherin Monika Schreiner von food4future. Podcast-Tipp: Steuern wir auf das Ende des Fleisch-Zeitalters zu? Leben wir in 50 Jahren alle vegan? Der Podcast "Wen dürfen wir essen?" erkundet die Geschichte, Ethik und Zukunft des Fleischkonsums. Die sechsteilige Podcast-Serie von Bremen Zwei blickt aus den unterschiedlichsten Perspektiven auf die Zukunft der Ernährung - und unser ambivalentes Verhältnis zu den fühlenden Geschöpfen, mit denen wir den Planeten teilen. https://www.ardaudiothek.de/sendung/wen-duerfen-wir-essen-doku-ueber-die-zukunft-des-fleischkonsums/12118229/
Tansania ist mehr als doppelt so groß wie Deutschland und gehört zu den stärksten Volkswirtschaften in Afrika. Das Land hat eine besonders schwierige Kolonialgeschichte mit Deutschland: Von 1885 bis 1918 war Tansania Teil der damaligen Kolonie Deutsch-Ostafrika. In dieser Zeit wurden Aufstände brutal niedergeschlagen: Bis zu 300 000 Menschen sind dabei ums Leben gekommen, in einem der blutigsten Kriege der Kolonialgeschichte. Und doch wissen wir hierzulande nur wenig davon. Die Reise des Bundespräsidenten Frank Walter Steinmeier ist also auch eine Reise in ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte. Gleichzeitig will Deutschland die Handels- und Wirtschaftsbeziehungen zu Tansania neu aufstellen. Was ist von diesem Besuch zu erwarten? Wie gehen wir in Deutschland mit diesem Teil unsere Kolonialgeschichte um? Wie schaut Tansania auf uns? Und welche neuen Perspektiven ergeben sich? Wie reden darüber ua mit Rehema Busch, Kulturschaffende in Tansania, mit Prof. Aram Ziai, Professor für Entwicklungspolitik und Postkoloniale Studien an der Uni Kassel, und mit Christoph Hahn von der Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. Außerdem mit Antje Diekhans, unserer Korrespondentin für die Region. Podcast-Tipp: Wenn Sie mehr über die Religion der Massai erfahren wollen, empfehlen wir Ihnen den Podcast „radioWissen“ von Bayern2: https://www.ardaudiothek.de/episode/radiowissen/die-religion-der-massai-die-auserwaehlten-von-gott-engai/bayern-2/12000107/
Die Linkspartei ist schon länger in der Krise, aber die Abspaltung einer Gruppe rund um Sarah Wagenknecht könnte ihr den Todesstoß versetzen. Die Linke Partei hat nicht mehr viel zu tun mit den Linken Idealen, die außerparlamentarisch eine Rolle spielen. Es fehlen ihr auch die Köpfe, die die Menschen begeistern können. Nur in Thüringen sieht die Welt noch anders aus, da wo der Linke Bodo Ramelow Ministerpräsident ist. Braucht es die Linkspartei als Stimme für soziale Gerechtigkeit, für die “kleinen Leute”? Und was heißt heute eigentlich links sein? Darüber sprechen wir mit Gregor Gysi, Mitgründer der Linken, mit Stephan Lessenich vom Institut für Sozialforschung und mit dem Parteienforscher Thorsten Oppelland. Podcast-Tipp: Auch die Phoenix-Runde diskutiert über Sara Wagenknecht und die Links-Partei. Steht die Linke vor dem Aus? Hier geht's zum Podcast: https://www.ardaudiothek.de/episode/phoenix-runde-audio-podcast/buendnis-wagenknecht-was-wird-aus-der-linken/phoenix/12847119/
Etwa jede fünfte Frau in Deutschland ist kinderlos. Für manche ist das ein Schicksalsschlag, andere wollen ganz bewusst keine Kinder. Weil sie egoistisch sind? Weil ihnen Karriere wichtiger ist als Familie? Soweit die weit verbreiteten Vorurteile. Frauen ohne Kinderwunsch haben oft das Gefühl, sich dafür rechtfertigen zu müssen. Anders als Männer übrigens. Will ich ein Kind oder nicht? Das ist eine Entscheidung fürs Leben. Und manchmal kommt dann doch die bange Frage: werde ich meine Wahl eines Tages bereuen? Darüber sprechen wir mit Verena Kleinmann, Podcasthost „Kein Kinderwunsch“, Bevölkerungsforscher Martin Bujard, Sozialwissenschaftlerin Claudia Rahnfeld und Männlichkeitsforscher Christoph May. Podcasttipp: Verena ist 39 Jahre alt, in einer Beziehung und hat keinen Kinderwunsch. ABER so einfach abhaken kann sie das Thema nicht. In ihrem Kopf sind Fragen wie: "Mache ich einen riesigen Fehler, wenn ich kein Kind bekomme?" Antworten gibt´s im Podcast „Kein Kinderwunsch“ https://www.ardaudiothek.de/sendung/kein-kinderwunsch/12809263/
Rund 1,7 Millionen Menschen im Alter zwischen 20 und 29 Jahren haben keine abgeschlossene Berufsausbildung. Jedes Jahr verlassen zudem Tausende die Schule ohne Abschluss. Dabei würden ihre Potentiale dringend gebraucht. Wir haben in Deutschland einen Mangel an Fachkräften. Arbeitsminister Hubertus Heil will Deutschland zu einem Weiterbildungsland machen. Das passende Gesetz zur Aus- und Weiterbildung ist da. Seit dem 1. August gibt es in Deutschland eine Ausbildungsgarantie, die jungen Leuten, die keinen Ausbildungsplatz in einem Betrieb gefunden haben, zugute kommen soll. Das Problem ist aber auch, dass viele Betriebe die ausbilden wollen, keine geeigneten Bewerber finden. Außerdem stellt sich die Frage, ob die Ausbildung von heute noch taugt für die Arbeitswelt von morgen. Wir sprechen darüber mit Clemens Wieland der sich bei der Bertelsmann Stiftung um Bildung und ‘next generation' kümmert, mit Marcel Fratzscher vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, mit dem Metzgermeister Dirk Ludwig und mit Gabriele Wydra-Somaggio vom Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung. Podcast-Tipp: Was tun, wenn man keine Azubis findet? Ein Ravensburger Bauunternehmer setzt auf Nachwuchs aus Vietnam. Im Podcast „SWR1 Arbeitsplatz“ können Sie mehr dazu hören: https://www.ardaudiothek.de/episode/swr1-arbeitsplatz/gegen-den-fachkraeftemangel-mit-azubis-aus-vietnam/swr1/94748176/
Der Erstwähler, das unbekannte Wesen. Hätten junge Wählerinnen und Wähler und allein das Sagen, sähe die politische Landschaft anders aus. Das belegen auch die Analysen nach der Landtagswahl in Hessen: die junge Generation hat vor allem die alten großen Volksparteien abgestraft, die FDP dagegen konnte deutlich an Stimmen gewinnen, ähnlich wie die AfD. Welche Themen sind für Junge Menschen heute wichtig, wie weckt man ihr politisches Interesse? Podcast-Tipp: Wie sinnvoll ist eigentlich ein Wahlrecht ab 16 Jahren? Darum geht's im Podcast „Echt und ehrlich! Reden übers Leben“. In einigen Bundesländern dürfen Jugendliche ab 16 an den Kommunal- oder Landtagswahlen teilnehmen. Was könnte es bringen, wenn junge Menschen bereits ab 16 mitbestimmen dürfen? https://www.ardaudiothek.de/episode/echt-und-ehrlich-reden-uebers-leben/bayern-2-debattiert-waehlen-ab-16-unverantwortlich-oder-booster-fuer-die-demokratie/bayern-2/12724293/
Nach dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober ist die Welt eine andere. Israel muss sich wehren, aber das wird nicht ohne viele weitere Opfer gehen. Und schnell wurde klar: Gefahr droht Israel nun auch aus den anderen Nachbarstaaten, aus Syrien, dem Libanon, Irak. Der Iran zieht die Fäden. Die Hisbollah und andere Milizen stehen bereit. Iranische und US-Politiker warnen sich gegenseitig vor einer Einmischung in den Konflikt. Dieser Konflikt ist aber auch in vielen europäischen Ländern angekommen. Die Pro-Palästinensische Bewegung wurde jahrzehntelang gepäppelt. Auch von deutschen Politikern. Die Milliarden an Hilfsgeldern die nach Gaza geflossen sind, sind unter anderem auch in den Tunnelbau dort investiert worden, statt in Infrastruktur für ein friedliches Leben. Und nun kommt der Konflikt zwischen Israel und der arabischen Bevölkerung in Gaza, auch auf deutschen Straßen und in deutschen Klassenzimmern an. Stehen wir vor einer Eskalation zwischen der islamischen Welt und den Unterstützern Israels? Wir sprechen mit unseren Korrespondenten in Israel, dem Nahost-Experten Günter Meyer von der Universität Mainz, dem Direktor der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, Guntram Wolff und Deborah Schnabel, Direktorin der Bildungsstätte Anne Frank.
Friedenssymbol oder lästige Dreckschleuder? Ratte oder Rennpferd der Lüfte? Je nach Betrachtung ändert sich das Image der Taube zum Teil dramatisch. In der Religion, in der Kunstgeschichte, in der Friedenspolitik spielt sie eine wichtige Rolle als Symbol - in vielen Städten ist sie zur Plage geworden. Aber wir wollen hier nicht pauschalisieren. Nicht jede Taube gleicht der anderen. Sie gelten als schlau, haben ihre Rolle im Ökosystem, und es gibt natürlich viele verschiedene Taubenarten, wie zum Beispiel die Stadttaube. Womit wir wieder beim Problem wären. Oder sind es nur wir Menschen, die ein Problem mit der Taube haben? Wir reden darüber mit Eva-Bettina Krems, Kunsthistorikerin von der Uni Münster, mit Dietmar Osses, Leiter des Museums “Zeche Hannover” in Bochum mit ausgewiesener Brieftaubenexpertise, mit Bernd Petri vom Naturschutzbund und mit Joelle Westerfeld, HR-Redakteurin und Tauben-Fan. Podcast-Tipp: Sie wollen eintauchen in die Welt der Tiere und zum Beispiel mehr über diebische Elstern, schlaue Hunde oder Fröschen, die Herzen brechen, hören? Dann empfehlen wir Ihnen den Podcast „Wie die Tiere“ von Bremen Zwei. https://www.ardaudiothek.de/sendung/wie-die-tiere/76488266/
Soll Prostitution ein Gewerbe sein - das sprichwörtlich „älteste Gewerbe der Welt“? Und reicht es, Zwangs-Prostitution und Menschenhandel zu bekämpfen? Oder ist Prostitution grundsätzlich Ausbeutung, durch Zuhälter und „Freier“, und sollte deshalb als „organisierte Kriminalität“ grundsätzlich verboten werden? In Deutschland ist Prostitution seit 2002 nicht mehr sittenwidrig. Und Prostituierte haben seitdem die Möglichkeit, sozialversichert zu arbeiten und ggf. ihren Lohn einzuklagen. Aber Forschungsergebnisse zeigen, dass sich die rechtliche und soziale Lage von Prostituierten durch diese Gesetzgebung eher verschlechtert als verbessert hat. Schweden und andere europäische Länder haben mit dem „Nordischen Modell“ einen anderen Weg eingeschlagen. Kern dieses Modells ist das Verbot, sich sexuelle Dienstleistungen zu kaufen. Strafbar machen sich dementsprechend die Kunden, die „Freier“. Aber auch über dieses Modell gehen die Meinungen auseinander. Wie viel Zwang und wie viel freien Willen gibt es in der Prostitution? Wie legt man den Verbrechern in diesem Gewerbe am besten das Handwerk? Und welche Haltung sollte unser Staat gegenüber der Prostitution einnehmen? Dazu äußern sich u.a. Inge Bell vom Deutschen Institut für Angewandte Kriminalitätsanalyse, die Prostituierte und Kolumnistin Salomé Barthus und Marie Kaltenbach vom „Bündnis Nordisches Modell“. Podcast-Tipp: Die CSU-Politikerin Dorothee Bär fordert ein Verbot von käuflichem Sex, um betroffene Frauen besser zu schützen. Deutschland habe sich zum Bordell Europas entwickelt. Im Podcast „Deutschlandfunk kontrovers“ geht es darum, wie sich die Bedingungen für Sexarbeiterinnen verbessern können. https://www.ardaudiothek.de/episode/kontrovers/prostitution-brauchen-wir-ein-sexkaufverbot/deutschlandfunk/94790476/
Kurzer Blick in die Runde: Wer liest im Buch, und wer guckt ins Handy? Erwischt. Das Buch aus echtem Papier verschwindet allmählich aus der Öffentlichkeit, während die Buchmesse gerade ihr 75. Kapitel in Frankfurt aufschlägt. Die Bücherregale zuhause sind zwar noch voll, aber der Buchbranche geht es im Moment nicht viel besser als der Wirtschaft insgesamt: Sie kämpft um Umsätze. Und muss auch diejenigen erreichen, die vor allem ins Handy gucken. Und wenn schon digital: Wie kreativ ist die KI mittlerweile beim Schreiben von Büchern - die auch gelesen werden wollen? Wie geht's der Buchbranche wirklich? Welche Bücher brauchen wir? Und was ist uns das Gefühl noch wert, ein echtes Buch in der Hand zu halten, aufzuschlagen und darin zu blättern? Die Sendung zur Frankfurter Buchmesse unter anderem mit dem Buchhändler Dieter Dausien aus Hanau, mit Simone Ehmig von der Stiftung Lesen und mit dem Digital-Journalisten Holger Volland von “Brand Eins”. Podcast-Tipp: Im ARD Podcast „Deutscher Buchpreis - die Shortlist“ stellen die Autorinnen und Autoren sich und ihre Werke in Gesprächen und Lesungen vor. Deutscher Buchpreis: Die Shortlist · Podcast in der ARD Audiothek
Das macht doch nichts, mögen sie denken. Mikroskopisch kleine Plastikpartikel im Grundwasser, im Meer und in den Tieren die wir essen. Wir können sie nicht sehen, nicht schmecken und nicht fühlen, also können sie so schlimm nicht sein. Weit gefehlt. An diesen Plastikteilchen lagern sich Schadstoffe an, sie führen zu Gewebeveränderungen und im schlimmsten Fall zum Tod. Je kleiner sie sind, desto schädlicher werden sie. Denn sind sie einmal im Meer, kann man sie daraus nicht mehr entfernen. Und es gibt keinen wirklichen Grund, Mikroplastik zu verwenden. Was wir stattdessen tun können, das erörtern wir heute mit Prof. Michael Braungart, Universität Leuphana in Lüneburg, Melanie Bergmann vom Alfred-Wegener-Institut für Meeresforschung, Annegret Biegel-Engler vom Umweltbundesamt und dem Kardiologen Karsten Grote.
Am 15-ten Oktober wählen die Polinnen und Polen ein neues Parlament. Viele Beobachter sprechen von einer Schicksalswahl. Ein Begriff, der heutzutage schnell mal zur Hand ist. Aber in diesem Fall geht es wirklich um viel. Die Regierungspartei PIS kämpft darum, an der Macht zu bleiben. Sollte sie verlieren, wäre das wohl auch das Ende ihrer Justizreform - das heißt: womöglich könnten ihre eigenen Leute juristisch belangt werden. Denn einige PIS-Politiker stehen im Verdacht, staatliche Gelder zweckentfremdet zu haben. Und da würde ein Wahlsieger Tusk auf jeden Fall Druck machen, bisher ist er Oppositionsführer bei der liberaleren Bürgerplattform PO. Die Wahlen entscheiden aber auch über den künftigen Kurs Polens gegenüber der EU und der Ukraine. Weil also viel auf dem Spiel steht, ging es in diesem Wahlkampf besonders dreckig und populistisch zu. Es wurde ausgeteilt gegen Deutschland, gegen Brüssel, gegen Migranten. Über Polen vor der Wahl sprechen wir mit Martin Adam, ARD Warschau, mit Agnieszka Lada-Konefal vom Deutschen Polen-Institut in Darmstadt, dem Kabarettisten Steffen Möller und dem Schriftsteller Artur Becker aus Polen, der in Deutschland lebt.
Der Sehsinn gilt als der wichtigste Sinn überhaupt: Über unsere Augen orientieren wir uns, wir können mit ihnen lesen und miteinander kommunizieren. "Augen als Fenster zur Welt" - unter diesem Motto rückt die Woche des Sehens aktuell Sehvermögen, Augengesundheit sowie Sehbehinderung in den Blick. Tatsächlich stützt sich unsere gesamte Zivilisation auf visuelle Wahrnehmung - von den ersten Höhlenbildern bis zu Videokonferenzen und VR-Brillen. Wir leben in einer Welt der Sehenden. Aber was, wenn die Fenster zur Welt blind sind? Die Augenmedizin macht große Fortschritte, aber nicht jede Sehbehinderung lässt sich heilen. Wie gelingt es blinden Menschen, sich in einer auf visuelle Eindrücke ausgerichteten Welt zu behaupten? Was heißt es für die Kommunikation, wenn der Blickkontakt fehlt? Und wie können Blinde und Sehbehinderte am gesellschaftlichen und kulturellen Leben teilhaben? Darüber sprechen wir mit Verena Prokosch-Willing, Professorin für Augenheilkunde, dem Kommunikationswissenschaftler Fabian Hutmacher, Andrea Katemann vom Zentrum für Barrierefreiheit in Marburg, sowie Thomas Brendel vom Dunkelkaufhaus in Wetzlar. Außerdem gewährt der blinde hr-Journalist Thorsten Schweinhardt einen Blick in seine Welt.
Am Samstag, in den frühen Morgenstunden, hat die radikal-islamische Hamas Israel aus dem Gazastreifen heraus angegriffen. Raketen wurden abgefeuert, zugleich begannen Kämpfe auf dem Boden und zu Wasser. Einen Angriff von solcher Heftigkeit gab es bislang noch nicht. Israel wurde von der Frequenz und der Brutalität der Angriffe überrascht, hier offenbart sich eine gänzlich neue Dimension. Terroristen konnten in israelische Ortschaften im Grenzgebiet vordringen, dort Geiseln nehmen und in den Gazastreifen entführen. Menschliche Schutzschilder, die aber Vergeltungsschläge nicht verhinderten. Inzwischen sind in diesem Krieg mehrere 1000 Menschen gestorben. Was aber bedeutet dieser Konflikt für uns in Deutschland? Wie verändert sich das Gedenken an die Geschichte des Nationalsozialismus in einer diversen Gesellschaft? Wie müssen, wie können wir uns verhalten, angesichts des zweiten Konfliktherdes neben der Ukraine, der auch uns betrifft? Darüber werden wir sprechen, mit Prof. Meron Mendel, Direktor der Bildungsstätte Anne Frank, Stephan Stetter, Professor für Internationale Politik und Konfliktforschung an der Universität der Bundeswehr München und Gilda Sahebi, Politikwissenschaftlerin, Ärztin und Autorin des Bestsellers „Unser Schwert ist Liebe - die feministische Revolte im Iran.
Hessen hat gewählt, Bayern auch und am Tag danach müssen sich die Parteien neu sortieren. So wie es die Wählerinnen und Wähler bestimmt haben. Aber was ist das Signal der Wahl? Haben die lauten und populistischen Stimmen überzeugt? Wen haben sie erreicht und was heißt das für die demokratische Entscheidungsfindung? Hat der Wähler den Glauben an wirkliche Beteiligung verloren und behält seine Stimme für sich oder gibt sie extremen Parteien? Was können wir lernen aus dem Wahlkampf und dem Ergebnis in Hessen und Bayern? Darüber sprechen wir mit dem Politikwissenschaftler Albrecht von Lucke, dem Literatur- und Medienwissenschaftler Jochen Hörisch und mit Korrespondent*innen in Wiesbaden und München.