NETZ NATUR

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Biologe Andreas Moser moderiert die Natursendungen. Tiere und ihre Vernetzung mit ihrem Lebensraum stehen dabei im Mittelpunkt. Themenwahl: Die Themen der Eigenproduktionen orientieren sich an aktuellen oder historischen Ereignissen oder Phänomenen in der Natur der Schweiz (Porträts von Tierarten,…

Schweizer Radio und Fernsehen (SRF)


    • May 27, 2021 LATEST EPISODE
    • monthly NEW EPISODES
    • 53m AVG DURATION
    • 29 EPISODES


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    Latest episodes from NETZ NATUR

    … zum Schluss noch dies

    Play Episode Listen Later May 27, 2021 53:06


    In der letzten Ausgabe der Sendereihe «NETZ NATUR», die im Spätsommer 1988 zum ersten Mal ausgestrahlt wurde, schaut Redaktionsleiter und Moderator Andreas Moser auf ausgewählte Beispiele aus 210 Sendungen zurück und erzählt, was sich seit früheren Episoden bis heute verändert hat. Kein beschaulicher Rückblick, sondern eine engagierte Analyse, wo und weshalb die Entwicklungen in der Natur weiterhin Achtsamkeit der Menschen brauchen. Vom natürlichen und künstlich herbeigeführten Auftauchen neuer Organismen in unserer Umwelt, über die Erfolgsgeschichten von Bibern und Bartgeiern, was Tauben mit Falken verbindet bis zu den Wildschweinen, die den Jägern immer wieder ein Schnippchen schlagen. «NETZ NATUR» zeigt, warum düstere Prognosen, dass die Schweizer Eichhörnchen von Amerikanischen Grauhörnchen überrollt werden, total falsch lagen und auch, wie «NETZ NATUR» bei den Wölfen immer wieder missverstanden worden war: Wie sich das natürliche Verhalten von Wölfen ausnützen liesse, dass es nicht immer mehr werden. Die Sendung schliesst mit einem Bogen in die Urzeit mit einem Blick auf die Schildkröten und darauf, was die Menschen von ihnen lernen könnten: Von der Natur lernen bis zum Schluss.

    Wildschweine gehen viral

    Play Episode Listen Later Mar 25, 2021 55:02


    NETZ NATUR Sendung vom 25.03.2021. Wildschweine lassen niemanden kalt – weder durch ihren herben Charme, noch durch die Ängste oder den Ärger, die sie verursachen. Und nicht zuletzt als Träger von Viren, die uns immer wieder beschäftigen. Der «Jöööh»-Effekt ist garantiert, wenn winzige Frischlinge ihre Schweine-Näschen aus dem grossen warmen Schilfnest an die kühle Luft strecken. Keine Frage – Wildschweine wecken Emotionen: entzücken bei Zoobesuchenden vor einer munteren Schar gestreifter Frischlinge. Bei Jägern, die den Abschuss von Wildschweinen als besondere Herausforderung empfinden. Bei den Bauern, deren Maisfelder und Wiesen immer wieder von Wildschweinrotten auf ihre Art «abgeerntet» und umgepflügt werden. Wildschweine sind in der Landwirtschaft gefürchtet, weil sie verschiedene Krankheitserreger verbreiten und auf Hausschweine übertragen können. Aktuell die gefürchtete Afrikanische Schweinepest, ein Virus, das im September 2020 von Wildschweinen aus Polen nach Deutschland eingeschleppt wurde. Auch in der Schweiz wappnet man sich, weil man damit rechnet, dass diese gefürchteten Viren auch hierzulande wilde Schweine befallen und so zur Gefahr für heimische Schweinezuchten werden könnten. Doch wie gelangte dieses Virus, das ursprünglich aus Warzenschweinen in Afrika stammt, auf Schweine in Europa und auf anderen Kontinenten? Weshalb sind die wilden und domestizierten Grunzer für verschiedene Viren so empfänglich – etwa für Grippeviren, die regelmässig auch Menschen befallen? Welche Rolle spielen Viren in der Natur? Und wie gehen die Menschen damit um? «Netz Natur» schaut mitten in der aktuellen Corona-Pandemie hinter die Kulissen täglicher Schlagzeilen und zeigt erstaunliche Zusammenhänge: Etwa, dass Menschen Genteile von Viren ganz normal im Erbgut tragen, weil diese Viren einst die Evolution bestimmter Organe und Lebensprozesse mitgestaltet hatten. Der Blick aufs Ganze zeigt: Viren gab es wohl vor der ersten, lebenden Zelle vor mehr als drei Milliarden Jahren. Und allein das schon sagt etwas darüber, welch ungeheuer wichtige Rolle sie für die Natur und die Entwicklung des Lebens insgesamt haben: Viren, diese mysteriösen, mikroskopischen Partikel aus Fetten, Eiweissen und Erbmaterial mit genetischen Informationen, die nicht einmal als Lebewesen gelten, die die Menschen aber immer wieder beschäftigen, sie bedrohen können und ihr gewohntes Leben tüchtig durcheinanderbringen. Schweine und Viren sind ein Spiegel der Gesellschaft und werden zum Lehrstück. Sie werfen Gedanken und Fragen auf, die vielleicht helfen, sie besser zu verstehen und zu lernen mit ihnen umzugehen – mit den Launen der Natur, die die Menschen immer wieder fordert.

    Landwirtschaft – mit der Natur!

    Play Episode Listen Later Dec 10, 2020 50:52


    NETZ NATUR Sendung vom 10.12.2020. Es klingt wie David gegen Goliath: Winzige Lebewesen sollen den Boden ebenso fruchtbar machen, wie eine hoch technisierte Landwirtschaft. Im Laufe der letzten Jahrzehnte ist die Produktion von Nahrungsmitteln zu einem industrialisierten Business geworden. Die Natur kommt dadurch in unseren Kulturlandschaften oft buchstäblich unter die riesigen Räder der Landmaschinen: Insekten nehmen dramatisch ab und mit ihnen Vögel, kleine Säugetiere, Reptilien und Amphibien. Lebewesen in Bächen und Flüssen werden Opfer von Giftstoffen aus der Landwirtschaft und das Grundwasser ist oft weit über die Grenzwerte belastet. Muss das sein? Ist das der Preis, um die Bevölkerung zu ernähren? Oder geht es auch anders? NETZ NATUR zeigt Pioniere einer anderen Landwirtschaft, die die Natur – die Lebensgemeinschaften eines natürlichen Waldes – als Vorbild nehmen, um mit Heerscharen von Kleinlebewesen im Boden, mit Pilzen und innovativen Kombinationen von Pflanzen, rückstandsfreie, wertvolle Lebensmittel zu produzieren: faszinierende Ideen für eine neue Landwirtschaft mit Hilfe der Natur.

    Erklärungen zum Wolf

    Play Episode Listen Later Aug 27, 2020 52:58


    NETZ NATUR Sendung vom 27.08.2020. Es gibt immer mehr Wölfe im Land. Das wirft Fragen auf. «NETZ NATUR» liefert kontroverse Diskussionen zu einem Tier, das Emotionen weckt wie kein anderes. Neben Einzeltieren haben Wölfe in verschiedenen Landesteilen Familien gegründet, die sich vermehren. Inzwischen tauchen sie nicht nur in den Bündner, Tessiner und Walliser Bergen auf, sondern auch im Flachland. Ein Wolf drang sogar in Schafställe ein. Und die Presse berichtet, dass sie sogar Rinderherden auf der Alp kopfscheu machen. Werden Wölfe tatsächlich zum Problem? Oder sind sie bloss der Zankapfel und Spielball zwischen völlig unterschiedlichen Ansichten über die Natur?«NETZ NATUR» nimmt mit spektakulären Bildern eine Wolfsfamilie im Piemont unter die Lupe, deren Freud und Leid ein talentierter Naturfilmer aus nächster Nähe dokumentiert hat. Diese Bilder zeigen, wie Wölfe wirklich sind und wie sie sich in ihre Umgebung mit unzähligen anderen Wildtieren einfügen. Was bedeutet die Anwesenheit von Wölfen für Hirsche, Rehe, Gämsen, Füchse oder Adler? Und was für Ziegen und Schafe?Die Sendung vergleicht, was die Leute auf der Strasse über Wölfe wissen und denken, und wie sich Wölfe in Wirklichkeit draussen in der Natur- und Kulturlandschaft verhalten. «NETZ NATUR» geht der Frage nach, wo Wölfe überall auftauchen, und macht sich auf die Suche nach dem Ursprung der Angst vor dem Wolf. Die Sendung deckt auf, welches Bild die Behörden und Politikerinnen und Politiker von diesen Tieren verbreiten, und untersucht, ob dieses einem Faktencheck zum tatsächlichen Verhalten der Wölfe wirklich standhält.«NETZ NATUR» fragt weiter: Haben Wölfe überhaupt Platz in der heutigen Kulturlandschaft? Was weiss man über die neueste Entwicklung dieser Rückkehr in die hiesige Umgebung? Und wie kann man ihr Verhalten verfolgen und voraussagen? Wie wichtig sind sie für die Natur? Und schliesslich: Was und wer müsste sich bewegen, welche Massnahmen wären nötig, um ein Zusammenleben zwischen Mensch und Wolf ohne grosse Konflikte in unseren Landschaften zu ermöglichen?

    Fischotter und andere Selfies

    Play Episode Listen Later Aug 1, 2020 53:05


    Seine Rückkehr war heimlich und unerwartet: Automatische Kameras enthüllten 2017, wie Fischotter in den letzten Jahren an die Aare bei Bern zurückkehrten und Junge aufzogen, nachdem sie in den 1970er-Jahren wegen Umweltgiften in der Schweiz ausgestorben waren. «NETZ NATUR» hat sich 2017 an einem besonderen Projekt beteiligt: Zwei Biologen, ein Naturzeichner und ein Lehrer machten sich mit automatischen Kameras im Auenwald daran, die Biber unbemerkt zu beobachten und ihre Entwicklung zu überwachen. So filmten sich schliesslich längst nicht nur Biber, sondern gegen 50 andere Tierarten selbst. Einige Aufnahmen sind äusserst spektakulär: Sie zeigen Verhaltensweisen von Tieren, die man kaum für möglich gehalten hätte. So ermöglicht die Wildcam-Technik intime, bisher unbekannte Beobachtungen an Tieren, die man bestens zu kennen glaubte. Etwa Ratten als erbarmungslose Mäusejäger oder Füchse, die vor Bibern flüchten. Neben den erwarteten Tieren schossen aber auch Überraschungsgäste wie etwa der Fischotter ihre heimlichen Selfies.

    Wolf und Bär: Wer braucht Schutz vor wem?

    Play Episode Listen Later Aug 1, 2020 52:57


    Seit 1995 gibt es Wölfe in der Schweiz. Zum ersten Mal ist im Sommer 2012 Nachwuchs eindeutig nachgewiesen worden. «NETZ NATUR» berichtet, wie man sich in der Schweiz auf die Rückkehr der Wölfe und Bären einstellt, welche Diskussionen sie auslösen und wie sie den Schafen Gutes tun. Wohl noch nie gab es so viele Wölfe in der Schweiz wie 2012. Mindestens in einem Gebiet der Schweiz, im Calanda-Massiv bei Chur, haben sie auch nachweislich Nachwuchs. Damit ist eingetreten, was Wolfsgegner schon lange befürchtet und Wolfsfreunde gehofft hatten: Es sind mehrere Wölfe unterwegs, die eine soziale Gemeinschaft bilden und gemeinsam jagen. Was bedeutet dies für die Schafherden auf den Alpen? Und wie stellen sich Jäger darauf ein, dass nicht nur sie Anspruch aufs Wild geltend machen? Muss man sich bald vor Wolfsrudeln in Acht nehmen? Bereits scheint vorgesorgt: Noch bevor sich Wölfe und Bären nach ihrer Ausrottung vor mehr als 100 Jahren tatsächlich in der Schweiz wieder etabliert haben, hat die Politik bereits beschlossen, dass die sogenannten Grossraubtiere dann «reguliert» werden können, wenn ein Kanton nach seiner Einschätzung zu hohe «Schäden» an jagdbaren Wildtieren oder an Haustieren erleidet. Dazu müsste die Schweiz zwar aus dem europäischen Artenschutz-Abkommen, der sogenannten Berner Konvention, austreten, denn beide Fleischfresser-Arten sind europaweit streng geschützt. Doch das Parlament hat dies grundsätzlich beschlossen. Vor allem der Wolf weckt immer noch hauptsächlich im Berggebiet irrationale Ängste und dadurch Widerstand gegen seine Präsenz im Land. Dies wird politisch geschickt genutzt. Doch weil es immer mehr Wölfe gibt, schützen auch immer mehr verantwortungsbewusste Schafhalter ihre Tiere während der mehr als dreimonatigen Alpzeit mit Hirten und mit Herdenschutzhunden. «NETZ NATUR» zeigt, ob dieser Herdenschutz im Sommer 2012 erfolgreich war. Und das Team spürt den Jägern nach, die in denselben Gebieten wie die Wölfe jagen. «NETZ NATUR» schaut auch über die Grenzen nach Italien, Frankreich und auch nach Osten, was sich dort bei den Wölfen tut. Von Nordosten, aus Deutschland, und aus Südosten, aus Slowenien, breitet sich nämlich eine zweite Wolfspopulation aus, die sich in absehbarer Zeit mit den italienischen Wölfen in der Schweiz treffen werden – auch in der Schweiz. Eine Wolfsfamilie beansprucht ein Revier von 150 – 250 Quadratkilometern, in dem es keine anderen Wölfe duldet. So verteidigt eine Wolfs-familie etwa ein Gebiet von der Fläche des Kantons Zug. Die Vermehrung wird dadurch begrenzt, dass nur ein Weibchen, die Mutter der ganzen Familie, Junge hat. Erwachsene Jungtiere wandern nach ein bis drei Jahren ab und ziehen manchmal sehr weit, um neue Gebiete zu besiedeln. Wird allerdings diese soziale Selbstregulation und das Familiensystem durch den Abschuss wichtiger Tiere gestört, reagieren die Tiere mit erhöhter Reproduktion. So kann es sein, dass es mehr Wölfe in einem Gebiet gibt als vorher. Mit «Wolf Schweiz: Wer braucht Schutz vor wem?» versucht NETZ NATUR aufzuzeigen, dass in der Natur nicht immer alles ist, wie wir uns denken, und warum der Wolf für die Schafe auch sein Gutes hat.

    Was macht der Bär?

    Play Episode Listen Later Aug 1, 2020 54:55


    Wann werden Bären für den Menschen gefährlich? Ist es verantwortbar, dass Meister Petz in unser dicht besiedeltes Gebiet zurückkehrt? Hatten unsere Vorfahren Recht, das grosse Raubtier auszurotten oder können Bären und Menschen auch friedlich nebeneinander leben? Die Szene ist völlig verwackelt, und doch wünscht sich niemand, in eine solche Situation zu geraten: Die Bärin geht auf der einsamen Alp unbeirrbar auf die Schafherde zu. Noch fünf Meter ist sie von den Schafen entfernt und etwa 30 Meter vom Hirten, der die Szene mit einer Videokamera aufnimmt. Sein Atem geht hörbar schneller. Dann brüllt er hinter seiner Videokamera: «Hau ab!» Bereits zum dritten Mal näherte sich 2006 auch «NETZ NATUR» einheimischen Bären und widmet ihnen eine Sendung. Mit gutem Grund: Es ist gelungen, in naher Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen des Bärenprojektes im Trentino Bilddokumente über Begegnungen zwischen Bären und Menschen zusammenzutragen, wie man sie noch nie gesehen hat. Nicht Bilder aus dem fernen Alaska, sondern Aufnahmen von jenen Bären, die sich daran machen, auch die Schweiz von Südosten her wieder zu besiedeln – Videoaufnahmen und Zeugenaussagen, die zeigen, wie Begegnungen zwischen Bären und Menschen abgelaufen sind. Am Anfang der «NETZ NATUR»-Reportage stand die Frage: Was macht der Bär, der im Jahr 2005 in der Schweiz für so viel Aufregung sorgte? Und was machen seine Artgenossen im Trentino, wenige Kilometer von der Schweizer Grenze entfernt? «NETZ NATUR» hat nicht nur Antworten gefunden, sondern vor allem Bilder, die anonyme Raubtiere zu Persönlichkeiten machen. Warum Bären wie die Flegelbrüder JJ1 und JJ2 keine Angst vor Menschen hatten. Wie ihre Mutter Jurka fast zu Tode kam und was danach geschah. Wie Daniza ihre Jugendflausen abgelegt hat – oder beinahe wenigstens: Früher brach sie in Schweineställe ein und spazierte auch mal am Samstagabend durch eine voll besetzte Pizzeria. Heute ist sie eine fürsorgliche Mutter und bringt ihren Jungen bei, was Menschen zu bedeuten haben. Und wie Joze, der kraftvolle Mann, jeden Zaun überwindet, wenn er den Frühling spürt. Wo Bären 100 Jahre nach ihrer Ausrottung wieder auftauchen, verbreiten sie gleichzeitig Angst und Faszination. Es ist nicht lustig, wenn Bären Ferienhäuser knacken und die Tiefkühler ausräumen. Und es gibt nichts Ergreifenderes, als eine scheue Bärenmutter, die vorsichtig mit ihren drei Purzel-bärchen durch einen Steilhang zieht. Viele wollen Bären heimlich oder offen ans Fell, und andere errichten Denkstätten, wo ein Bär abgeschossen wurde. Bären wecken Emotionen, doch kaum jemand kennt sie wirklich. Sie wecken ungeheures Medieninteresse und rufen immer wieder mehr oder weniger kompetente Beamte und Politiker auf den Plan. «NETZ NATUR» beleuchtet Hintergründe: Warum gibt es in Amerika und im nördlichen Asien jedes Jahr tödliche Unfälle mit Braunbären? Warum waren die Alpenbären viel scheuer als die slowenischen Braunbären, die man im italienischen Trentino unweit der Schweizer Grenze wieder angesiedelt hat, um die Population der letzten Braunbären im zentralen Alpenraum zu retten? Warum sind Bären so verschieden? Warum haben Bären je nach Gebiet verschiedene Kulturen? Was haben wir zu erwarten, wenn sie wieder kommen? Das «NETZ NATUR»-Team versucht, sich dem Wesen des Bären zu nähern.

    Im Kreis der Geier

    Play Episode Listen Later Aug 1, 2020 50:21


    Über den Alpen ziehen sie wieder ihre Kreise. Und sie ziehen weite Kreise der Bevölkerung in ihren Bann: Bartgeier. Was macht den herben Charme des grössten Vogels der Alpen aus? Wenn er mit unbeschreiblicher Eleganz und Leichtigkeit in der ganzen Breite seiner nahezu drei Metern Flügelspannweite der Kamera in zeitloser Ruhe und Gelassenheit entgegen segelt, als ob ihn die schroffen Felszacken, die bedrohlichen Eisschlünde und die schattigsten Abgründe des Hochgebirges nichts angingen, kann sich weder der Filmer noch das Publikum der Faszination dieses majestätischen Vogels entziehen. Und doch hatten ihn die Menschen gegen Ende des 19. Jahrhunderts in den Alpen ausgerottet: Im Kampf gegen eine feindliche Natur, in der Wölfe und Bären die mageren Viehherden bedrohten, war jedes Mittel recht. Auch Gifte. Damit wurden viele Arten der ursprünglichen Wildtier-Fauna ausgerottet. Unter ihnen die Bartgeier. Nun sind sie wieder da – dank eines internationalen Wiederansiedlungsprojektes, das seit über 30 Jahren um die 300 Bartgeier in die Alpen zurückgebracht hat. «NETZ NATUR» zeichnet diese Erfolgsgeschichte nach, in der durch wissenschaftliche Begleitung unzählige Neuigkeiten zur Biologie der Bartgeier ans Licht kamen. Dank GPS-Sendern konnte beobachtet werden, wie sie Ausflüge bis nach Skandinavien unternahmen. Genetische Studien zeigten, dass in manchen Paaren die eheliche Treue nicht immer eingehalten wird, oder dass – wenn einer der Partner nicht kann – sich man eben anderswo behilft. So entstand 2019 ein vielfältiges überraschendes Porträt von Vögeln, die wie kaum eine andere Art einen neuen Umgang mit der Natur im Land symbolisieren.

    Der Ruf des Falken

    Play Episode Listen Later Aug 1, 2020 49:40


    Wanderfalken sind ein Sinnbild für Kraft und Schnelligkeit. Pestizide brachten sie an den Rand des Aussterbens. Heute sind sie wieder da, doch noch ist ihre Zukunft nicht gesichert. Wanderfalken sind ein Sinnbild des erfolgreichen Naturschutzes der letzten 30 Jahre. Das Pestizid DDT brachte sie in den 1950er-Jahren zu trauriger Berühmtheit, weil die Falken als Top-Jäger besonders unter der Wirkung von DDT litten: Ihre Eischalen wurden zu dünn und zerbrachen. Deshalb verschwanden sie vielerorts in Europa. Nach dem Verbot des berüchtigten Umweltgiftes erholten sich die Bestände und heute gibt es in der Schweiz wieder rund 300 Brutpaare. Sie dringen selbst in Städte vor, wo neue Gefahren lauern. Der Tierfilmer Vincent Chabloz hat 2016 im Jura in freier Natur atemberaubende Aufnahmen von Wanderfalken gedreht. Die Kamera folgt den Jagdkünsten der potenten Flieger: Sie zeigt sie, wie sie wie ein Pfeil durch Finken- und Starenschwärme schiessen, wie sie ihre weissen, tollpatschigen Jungen in steilen Felswänden in schwindelerregender Höhe gross ziehen und dann fliegen lehren: Bilder, wie man sie in der Schweiz noch nie gesehen hat. Der Filmemacher hat denn auch mehrere Brutpaare über Jahre hinweg äusserst sorgfältig mit begleitet und sie an automatische Kameras gewöhnt, die ohne Störung eine aussergewöhnliche Nähe erlauben. Der Wanderfalke nistet aber nicht nur in abgelegener Natur, sondern auch mitten in den Städten. Stadttauben und andere Vögel in den Städten, die vom Futterangebot des Menschen profitieren, sicherten ihm ein bequemes Leben und an hohen Gebäuden fühlt er sich wie an Felswänden zuhause. Wenn da nicht militante Taubenzüchter wären, die es auf ihn abgesehen haben. «NETZ NATUR» nähert sich dem stolzen Vogel behutsam und versucht seine Natur zu ergründen: Wie wurde er zum schnellsten Vogel der Welt? Wie schaffte er seine weltweite Verbreitung auf allen Kontinenten mit Ausnahme der Antarktis? Und wie sieht seine Zukunft aus? Der Falke gibt viele Antworten gleich selbst.

    Der Luchs geht weiter

    Play Episode Listen Later Aug 1, 2020 64:03


    Der Luchs weckt Emotionen: Grosse Erwartungen und grosse Ängste begleiteten denn auch die Aussetzung von sechs Luchsen, die im Frühjahr 2001 in den Westalpen eingefangen und ins Zürcher und St. Galler Oberland umgesiedelt wurden. Die drei Weibchen und drei Männchen haben für Überraschungen gesorgt. Alle sechs Luchse haben auf dem Kantonsgebiet von St. Gallen rund um die Churfirsten ihre Reviere bezogen – das Zürcher Oberland scheint für sie vorderhand nicht attraktiv. Die Befürchtungen der Kleinviehhalter haben sich in den ersten Monaten des Zusammenlebens mit den Luchsen im Gebiet nicht bestätigt. Sie liessen Schafe und Ziegen in Ruhe und zogen natürliche Beutetiere vor: Rehe und Gämsen, die zwischen Säntis und Walensee reichlich vorhanden sind. Das «NETZ NATUR»-Team hat die Wissenschafter des Luchsprojektes beim Luchsfang im Berner Oberland und in den Freiburger- und Waadtländer-Alpen begleitet, hat die Luchse in der Quarantänestation beobachtet und sechsmal den Sprung aus der Transportkiste in die neue Heimat dokumentiert. Wo sind die grossen Katzen hingezogen? Wie haben sie sich eingelebt? «NETZ NATUR» war nicht nur mit Luchsforschern, sondern auch mit Wildhütern, Jägern und Schafhaltern unterwegs: Wie verhalten sich Gämsen und Rehe, die bisher nur vom Menschen gejagt wurden? Haben die Luchse einen der seltenen Auerhähne auf dem Gewissen? Und was sucht ein Super Puma Helikopter der Schweizer Luftwaffe im Morgengrauen über dem neuen Luchsgebiet? «NETZ NATUR» berichtet über die ersten Monate eines spannenden und ehrgeizigen Projektes, in dem die Natur und die Menschen mit einem neuen Tier konfrontiert sind. Entstanden ist 2001 das Bild einer Kultur- und Naturlandschaft, in die der Luchs 200 Jahre nach seiner Ausrottung zurück gekehrt ist.

    Rehbock, ledig, sucht...

    Play Episode Listen Later Aug 1, 2020 36:57


    Sie leben im Wald und sind scheu: Rehe. Jeder kennt sie. Trotzdem weiss kaum jemand, was ein Reh in seinem Leben so treibt. «NETZ NATUR» berichtet von einer spannenden Geschichte eines Rehbocks, der auf der Suche ist, und gestattet einen intimen Einblick in das Leben eines Rehs. Zusammengerollt und geduckt im hohen Gras liegt es da. Ganz alleine. Seine grossen dunklen Augen wenden den Blick ab. Das ist die Überlebensstrategie des neugeborenen Rehkitzes. Noch kann es vor Feinden nicht fliehen. Aber ihr getüpfeltes Kleid tarnt es perfekt. Deswegen ist es auch für Bauern beim Wiesenmähen praktisch unsichtbar. Ganz andere Probleme hat ein Rehbock – getrieben von seinem Instinkt rennt er seiner Herzdame nach. Diese lässt ihn jedoch geschickt zappeln. Ob er sie rumkriegt? Solche Aufnahmen sind Tierfilmer Felix Labhardt gelungen. Er filmte Rehe über drei Jahre hinweg und weiss genau, wie man sich die Privatsphäre dieser Tiere begibt. Aber nicht nur der Tierfilmer stellt den Rehen nach – es gibt auch noch ein paar andere. Der Luchs zum Beispiel. Er ist ein natürlicher Jäger, wobei Rehe auf seinem Speiseplan ganz weit oben stehen. Am meisten Rehe erbeutet jedoch nicht der Luchs, sondern der Mensch: im Jahr 2014 waren es über 40'000. Von Grossraubtieren wurden lediglich 363 Rehe gerissen. Um einige Rehe vor dem Tod zu retten, werden mittlerweile Drohnen mit Wärmebildkameras eingesetzt. Diese spüren die hilflosen Rehkitze in der Wiese auf, welche dann vor dem Mähtod gerettet werden können. Weiter schützen Warnanlagen mit Bewegungsmeldern Rehe davor, mit Verkehrsmitteln zusammenzustossen. Rehe besitzen eine optimale Ausrüstung, um sich vor ihren natürlichen Feinden zu schützen: ihr Fell. Im Sommer und im Winter tragen sie verschiedene Farben, um in der entsprechenden Umgebung zu verschwinden. Auch ihre Körperform ist bestens angepasst an ein unscheinbares Leben im Dickicht. «NETZ NATUR» hat diese geheimnisvollen Waldtiere dennoch genauer unter die Lupe genommen und berichtet aus dem gefahrenvollen Leben eines Rehs.

    Die Gehörnten

    Play Episode Listen Later Aug 1, 2020 51:28


    Stolz und erhaben blicken sie mit ihren gebogenen Hörnern von den höchsten Gräten: Steinböcke sind aus den Schweizer Alpen nicht mehr wegzudenken. Doch das war nicht immer so: Mehr als 100 Jahre gab es sie nicht mehr im Land. «NETZ NATUR» erzählt, wie die Rückkehr gelang. Jost Schneider, ein St. Galler Lehrer und Tierfilmer, ist ein Jahr lang mit der Kamera in den höchsten Lagen den Steinböcken nachgestiegen und hat unglaubliche Szenen eingefangen. So selbstbewusst und wenig scheu sich die grossen, wilden Alpenziegen präsentieren, so schwierig ist es, die wirklich spannenden Momente in ihrem Leben zu beobachten oder gar zu filmen: die ritualisierten und die tödlichen Rangkämpfe, die Paarung, die Geburt. Jost Schneider hat all dies dokumentiert und stellte seine Aufnahmen «NETZ NATUR» zu Verfügung. So entstand eine Reportage, die den Titel sowohl im direkten als auch im übertragenen Sinn einlöst – sie zeigt, wie in der Natur nicht immer nur die Grössten, Stärksten und Schönsten zum Zug kommen. Wenn es um die Fortpflanzung geht, herrscht nicht nur bei den Steinböcken Damenwahl – und so geben mitunter auch mal die kleinen Frechen ihre Gene weiter. Frech war auch die Art und Weise, wie der Bundesrat um die Jahrhundertwende vom 19. ins 20. Jahrhundert illegale Aktionen in Italien gebilligt und sogar unterstützt hatte, um die Steinböcke, die seit dem 18. Jahrhundert ausgerottet waren, wieder ins Land zu holen. Er förderte nicht nur den berühmten Fang von drei Steinbock-Kitzen durch Wilderer in einem italienischen Nationalpark, er hatte auch nichts dagegen einzuwenden, dass diese illegalen Aktionen bis zum Zweiten Weltkrieg unverfroren mit wohl gegen 200 Steinböcken fortgesetzt wurden, aus denen die Wilderer enormen Profit schlugen und mit denen Tierparks in der Schweiz Handel trieben. Dies haben der Bergeller Wildtier-Veterinär Marco Giacometti und verschiedene Historiker minuziös recherchiert und dokumentiert. Die Sendung webt ein dichtes Netz von Geschichten aus Biologie, Kultur und Naturgeschichte über die mystischen Hornträger und Wappentiere, die heute in einem Teil der Schweiz fast als heilig gelten und in anderen Gebieten bedenkenlos über die Trophäenjagd durch den Staat vermarktet werden. Ein reichhaltiger Bilderbogen über ein Paradebeispiel, wie beeindruckend eine Tierart sich unter unglaublichen Bedingungen in der Natur durchschlägt und wie willkürlich die Menschen mit ihr umspringen.

    NETZ NATUR: Magische Momente – ganz nah

    Play Episode Listen Later May 28, 2020 55:49


    NETZ NATUR-Sendung vom 28.05.2020. Bewegende Geschichten und magische Bilder aus 30 Jahren Tierfilmerei bei «NETZ NATUR». Zur Entspannung von Corona präsentiert Andreas Moser in der zweiten Folge «Magische Momente» spannende Begegnungen mit wilden Tieren – diesmal ganz nahe. «NETZ NATUR» beobachtet und belauscht mit versteckten Kameras, sogenannten Wildcams, Tiere in der freien Natur unter sich. Etwa Hirsche. Die Kameras enthüllen, dass Hirsche ein erstaunliches Repertoire an Lauten mit einer klaren Bedeutung haben, dass es nachts bei den Fischottern sprichwörtlich quietschfidel zu und her geht und wie sich Otter am Fluss unter drohenden Lauten mit Bibern zoffen. Oder sie zeigen auch, wie ein wilder Bär klar macht, dass er sich nachts gar nicht gern am Bienenhaus ertappen lässt. «NETZ NATUR» sorgt für eine zweite Serie magischer Momente, in denen freilebende Tiere für Staunen und Überraschungen sorgen. Die Serie zeigt etwa, wie sehr die Entwicklung eines jungen Fischs derjenigen eines menschlichen Embryos gleicht oder welche Tricks zerbrechliche Schmetterlinge anwenden, um nicht von Feinden entdeckt zu werden.Auch ein Sprung in ferne Welten ist dabei: «NETZ NATUR» filmte in Australien bei den wilden Kaninchen, was passiert, wenn eine Tierart ausser Kontrolle gerät. Ausserdem kam es zu einer dramatischen Begegnung zwischen Dingos und einem wehrhaften Känguru. Und zum Schluss der Sendung haben auch die Murmeltiere noch einen Auftritt: Sie zeigen den Menschen, wie man sich verhalten soll, wenn es wirklich gefährlich wird.

    NETZ NATUR: Magische Momente

    Play Episode Listen Later Apr 2, 2020 51:29


    NETZ NATUR-Sendung vom 02.04.2020. «NETZ NATUR» stellt sich auf die neue Lage ein und präsentiert den Zuschauerinnen und Zuschauern «Magische Momente»: spannende, emotionale und lustige Szenen aus 30 Jahren «NETZ NATUR». In Zeiten belastender Nachrichten muss man ab und zu auch durchatmen. Das «NETZ NATUR»-Team bietet dazu Gelegenheit und stellt faszinierende Momente aus vielen Sendungen der letzten 30 Jahre zusammen: die atemberaubenden Kunstfiguren der Starenschwärme am Abendhimmel – und was dahintersteckt. Wie sich Fuchs und Dachs – beinahe – gute Nacht sagen und was die Dachse für Rehe aus dem Boden graben. Und wie sich eine Gämse mit letzter Kraft aus einem Bergbach rettet. Spannung, Emotionen und Heiterkeit – moderiert wie gewohnt von Andreas Moser – aber von zu Hause aus über Skype.

    NETZ NATUR: Im Kreis der Geier

    Play Episode Listen Later Nov 28, 2019 50:05


    NETZ NATUR-Sendung vom 28.11.2019. Über den Alpen ziehen sie wieder ihre Kreise. Und sie ziehen weite Kreise der Bevölkerung in ihren Bann: Bartgeier. Was macht den herben Charme des grössten Vogels der Alpen aus?

    NETZ NATUR: Schweizer Jugend filmt ... wilde Tiere !

    Play Episode Listen Later Sep 19, 2019 50:00


    NETZ NATUR-Sendung vom 19.09.2019. Ihre Kreativität ist schlicht umwerfend! «NETZ NATUR» hat Jugendliche an die Kamera gerufen, um wilde Tiere zu filmen – und ist vom Nachwuchs begeistert, wie sie unsere gefiederten, pelzigen oder krabbelnden Mitlebewesen in Videos präsentieren.

    NETZ NATUR «Wie ein Schmetterling die Welt veränderte»

    Play Episode Listen Later Aug 1, 2019 54:13


    Sie wurde mit Silber und Gold aufgewogen und sie hat China mit dem Rest der Welt verbunden. Die Seide – gesponnen durch Raupen eines Schmetterlings. «NETZ NATUR» rollt die Geschichte des magischen Fadens auf, besucht Seidenbauern in China und schaut Primarschülern zu, wie sie Seidenspinnerfalter züchten. Sie wirken unscheinbar: Dezent weiss, mit zwei schwarzen Knopfaugen, die kaum zum Sehen taugen und zwei filigranen Fächerfühlern, die zitternd die Luft nach dem Duft eines Weibchens absuchen. Es gibt viele grössere, buntere und schillerndere Schmetterlinge. Doch nur der Seidenspinnerfalter hat die Welt verändert. Er hat Kaiser und Könige gekleidet, hat Reichtum gebracht, Kriege bewirkt, und er hat China über die Seidenstrasse mit dem Rest der Welt verbunden. Jahrtausende lang konnte China das Geheimnis der Seidenproduktion exklusiv für sich wahren, bis es im Jahr 522 zwei christlichen Mönchen gelungen sein soll, ein paar wenige Schmetterlingseier sowie die Samen der Futterpflanze der Raupen, des Maulbeerbaumes, aus China nach Byzanz zu schmuggeln. Über die Jahrhunderte wurde auch ausserhalb Chinas immer mehr Seide produziert. Norditalien und das Tessin waren im 19. Jahrhundert eine Hochburg dieser Produktion. Daran erinnert sich auch heute noch die 99-jährige Peppina Triulzi, wie sie als Kind im Mendrisiotto in grossen Kisten täglich die Seidenraupen mit Maulbeerblättern fütterte. Die Seidencocons, der Rohstoff der Seide, waren bis zum Zweiten Weltkrieg ein wichtiger Nebenverdienst unzähliger armer Bauernfamilien südlich der Alpen. Nonna Peppina hat ihre Erinnerungen an ihren Enkel Patrick Kistler weitergegeben. Als Primarschullehrer in Barbengo bei Lugano züchtet er mit seinen Schülern die Schmetterlinge vom Ei bis zum fertigen Falter. Die Kinder freuen sich, wenn sie im nahegelegenen Park auf die Bäume klettern können, um die Maulbeerzweige herunterzuholen. Im Klassenzimmer schneiden sie die Blätter in feine Streifen und verfüttern sie an die Raupen. Nach etwa einem Monat klettern sie aus ihren Kisten in Bündel dürrer Zweige, die für die Raupen bereit gestellt sind, und spinnen dort, einen bis zu drei Kilometer langen Seidenfaden. Diesen verweben sie so dicht, bis sie ganz in einen schützenden Cocon eingeschlossen sind. Wie in diesem Cocon der Falter zur Puppe und dann zum Schmetterling wird, hat «NETZ NATUR» mit kleinsten Spezialkameras hautnah mitverfolgt. In China wird die Seide noch heute wie vor Jahrtausenden produziert. Das SRF-Korrespondententeam in China hat für «NETZ NATUR» eine Bauernfamilie besucht und sie auf dem Weg in die Stadt begleitet, wo sie die Seidencocons an die Textilindustrie verkauft. Händler feilschen, Maschinen rattern, bis zum Schluss der edle Stoff entsteht, der unverwechselbar schimmert und sich auf der Haut wunderbar anfühlt. Doch der Seidenfaden der Schmetterlinge ist nicht nur wichtig für China: Zur Zeit der Industrialisierung spielte die Seide bei der wirtschaftlichen Entwicklung Europas eine entscheidende Rolle – auch in der Schweiz: Im Tessin sorgte die Seidenraupenzucht bei armen Bauern für ein willkommenes Zubrot. Und in der Verarbeitungsindustrie schuf sie Abertausende von Arbeitsplätzen. Die Textilverarbeitung erforderte Investitionen und Kredite, und damit war die Notwendigkeit von Banken gegeben.

    NETZ NATUR «Dem Teufel vom Karren gesprungen»

    Play Episode Listen Later Aug 1, 2019 49:57


    Wie kommt es, dass der Ziegenbock zum Symbol des Teufels wurde? Und was ist aus den rund vierzig Ziegenrassen geworden, die es einmal in der Schweiz gab? Im zweiten Teil der «NETZ NATUR»-Dokumentation über Ziegen geht es darum, wie diese heute in der Schweiz gehalten werden. Die frechsten Nutztiere des Menschen haben einen teuflischen Charme. «NETZ NATUR» fragt nach, weshalb ausgerechnet dieses Teufelssymbol zu Ostern so gern verspiesen wird. Um 1900 gab es allein in der Schweiz rund vierzig verschiedene Ziegenrassen, die genutzt wurden. Heute ist diese Vielfalt zum grossen Teil verschwunden. «NETZ NATUR» zeigt, wie die Menschen lebten, die auf die Ziegen angewiesen waren, und weshalb sie heute einen grossen Teil ihrer einstigen Bedeutung verloren haben. Im Gegensatz zu früher gibt es nur noch wenige Ziegenherden, die professionell für die Käseproduktion, das Gitzifleisch oder für die Gewinnung von Ziegenleder gehalten werden. Einige alte Bergrassen verdanken ihr Überleben engagierten Profis, die Ziegen als wichtiges Element einer alternativen, ursprünglichen Berglandwirtschaft erhalten wollen. So gelang es etwa in einer abenteuerlichen Rettungsaktion von Bergbauern in der Südschweiz, in Zusammenarbeit mit Pro Specie Rara, die Capra grigia, die Graue Bergziege, als Rasse zu retten und zu erhalten. Ziegen sind bei freier Haltung ständig in Bewegung und vermeiden so, mit ihrem Kot in Kontakt zu kommen. Werden sie lange Zeit am selben Ort gehalten, werden sie krank. Auf Standweiden lassen sich Ziegen nur unter starken Antiparasiten-Medikamenten halten. Doch es bilden sich immer mehr resistente Krankheitserreger, die diese Ziegenhaltung bedrohen. «NETZ NATUR» zeigt auf, welche Auswege es aus dieser Situation gibt. Auch die zweite Ziegensendung nähert sich aus verschiedenen Blickwinkeln dem Wesen dieser faszinierenden Tiere und stellt die Frage, ob das älteste Haustier des Menschen in den Alpen überhaupt noch eine Zukunft hat: wenn, dann nur dank natur- und traditionsbewusster Profis und weil viele Konsumentinnen und Konsumenten naturnahe Landwirtschaftsprodukte schätzen. So haben vielleicht die naturgerecht gehaltenen Ziegen in den Alpen eine neue Chance.

    NETZ NATUR «Die Geschichte des Meckerns»

    Play Episode Listen Later Aug 1, 2019 49:29


    Sie sind stinkfrech, wunderfitzig und total verschleckt. Ziegen werden seit rund 10'000 Jahren gehalten und sind damit die ersten Nutztiere des Menschen. Sie haben eine abenteuerliche Geschichte und waren bis vor Kurzem vielerorts die wichtigsten Haustiere in den Alpen. Vor 10'000 Jahren begann in gebirgigen Gebieten der Südtürkei und des Westirans eine spannende Geschichte zwischen Tier und Mensch, die für beide tiefgreifende Konsequenzen hatte: Menschen begannen, wilde Ziegen und Schafe, die sie vorher während Jahrtausenden gejagt hatten, in Gehegen zu halten, sie zu zähmen und schliesslich kontrolliert zu züchten, um ihr Fleisch und ihre Häute, später auch ihre Milch und die Wolle zu nutzen. «NETZ NATUR» filmte in der Südtürkei die letzten freilebenden Bezoar-Ziegen, die als wilde Urahnen der hiesigen Hausziegen gelten. Schon bei diesen Dreharbeiten wurde deutlich, weshalb Ziegenböcke mit ihrem gewaltigen Appetit auf Sex in der abendländischen Kultur zum sündhaft-teuflischen Symbol wurden. Ihre Neugier, ihre rasche Lernfähigkeit und ihre Fähigkeit, soziale Beziehungen einzugehen, sorgten dafür, dass sich Ziegen mit den Menschen verstanden und sich halten und führen liessen. Das war für die damaligen Menschen in der Jungsteinzeit weitaus weniger mühsam, als Ziegen und Schafe zu jagen. Vor allem liess sich aber mit lebenden Tieren Handel treiben, und man konnte sie bei den ersten Ackerbaugemeinschaften im südlicher gelegenen fruchtbaren Halbmond gegen Produkte von den Feldern eintauschen. In den folgenden Jahrtausenden traten die Ziegen als Nutztiere ihren Siegeszug um die Welt an – und sind heute auf allen Kontinenten zu finden. Vor allem in den trockenen, südlichen Alpengebieten waren Ziegen seit der Römerzeit nicht wegzudenken und wurden schnell zum Nutztier Nummer 1. «NETZ NATUR» zeichnet diese Geschichte nach und zeigt das faszinierende Verhalten der Ziegen auf einer Alp im Tessin. Die Sendung illustriert den Werdegang dieser eigenwilligen Haustiere bis in die heutige Zeit an vielen Beispielen und geht unter vielem anderen der Frage nach, was heute manche Ziegenhalter an den Hörnern ihrer Tiere so stark stört, dass sie sie entfernen wollen.

    NETZ NATUR «Vom Kuh sein»

    Play Episode Listen Later Aug 1, 2019 51:22


    Kein anderes Nutztier weckt so viel Interesse wie die Kuh. Das zeigten die Reaktionen auf die «NETZ NATUR»-Sendung mit dem Titel «Kuh-Schweiz?». Doch vielerorts ist die heutige Kuh durch intensive Nutzung von ihrem Naturell entfremdet. Um dieses Naturell geht es in der zweiten Folge über Kühe. Eigentlich ist klar, was Kühe wollen – wenn man es nur wissen will. Wer grosse Waldrinder wie den asiatischen Gaur oder den europäischen Wisent studiert, hat auch schnell eine Vorstellung vom Verhalten und den natürlichen Bedürfnisse der hiesigen Hausrinder – denn auch sie stammen von einem wilden Waldrind ab, das vor rund 400 Jahren ausgestorben ist – vom Ur. Rinder sind Herdentiere, die langjährige, stabile Gemeinschaften mit Kühen und ihren jeweiligen Kälbern entwickeln. Die Herden sind ständig in Bewegung, sodass sie die Vegetation nicht übernutzen und mit dem Kot auch ihre Parasiten stets hinter sich lassen. Die Hörner dienen nicht nur als wirksame Waffen gegen Feinde und Artgenossen, sie sind in dosiertem Einsatz auch ein wichtiges Kommunikationsmittel innerhalb der Herde – sogar auf Distanz, ohne jede Berührung. Auf zur Tierfabrik? Heute werden bei der wirtschaftlichen Nutzung des Hausrindes oft viele grundlegende biologische Bedürfnisse der Tiere missachtet. Die Leistungssteigerung bei Milch und Fleisch und die damit verbundenen Züchtungen und Haltungsformen vernachlässigen immer stärker das, was eine Kuh tatsächlich braucht: beim Körperbau, bei der Ernährung, bei der Zusammensetzung der Herden, bei der Aufzucht der Kälber, beim Kontakt mit den Menschen. Auch die Schweiz bewegt sich immer mehr in Richtung einer Tierhaltung, die vielerorts im Ausland Standard ist: Tausende von Rindern für die Fleischmast oder Kühe für die Milchproduktion, die auf kleinstem Raum mit Hormonen und importiertem Kraftfutter skrupellos zur Höchstleistung getrimmt werden – die schweren Folgen für die Gesundheit der Tiere werden durch massiven Einsatz von Leistungsförderern und Medikamenten übertüncht. Bauern ohne Alternative? Viele Bauern sehen keine andere Möglichkeit zu überleben: Wachstum oder Untergang heisst die Devise, was meist auf Kosten der Tiere geht, wie die Erfahrung zeigt. Doch muss man einfach hinnehmen, dass eine durchschnittliche Milchkuh heute im Alter von vier Jahren bereits wieder geschlachtet wird – knapp erwachsen und bevor sie ihre letzten Milchzähne verloren hat? Ist es unvermeidlich, dass viele Kälber getrennt von ihren Müttern so gehalten werden, dass sie in der Regel krank werden und deshalb rountinemässig mit Antibiotika gefüttert werden müssen? Mutige Pioniere orientieren sich mit neuen Produktionsformen von Milch und Fleisch am Wohl und Naturell ihrer Tiere, an der ökologischen Verträglichkeit ihrer Betriebe und an der Nachfrage im lokalen Markt: Sie setzen auf Qualität statt auf Quantität. Und immer mehr zeigt sich durch die innovative Praxis, dass tiergerechte Nutzungsformen durchaus auch wirtschaftlich interessant sein können – wenn man sie nur sucht. Die Reaktionen aus dem Publikum auf die Sendung von «NETZ NATUR» mit dem Titel «Kuh-Schweiz?» haben klar gezeigt: Es gibt viele Konsumenten, die Milch und Fleisch von Tieren wünschen, denen es gut geht und auch bereit sind, für ehrliche Mehrleistung zugunsten der Tiere mehr zu bezahlen.

    NETZ NATUR «Kuh-Schweiz?»

    Play Episode Listen Later Aug 1, 2019 51:50


    Sie gehört zu den Klischees der Schweiz, wie Matterhorn und Edelweiss: Die Kuh ist das Schweizer Nationaltier. Doch wie leben Kühe jenseits des Klischees? «NETZ NATUR» zeigt, wie glücklich Kühe heute in der Schweiz wirklich sind. Es ist jedes Mal ein Wunder, wenn ein Kalb zur Welt kommt. Klitschnass und hilflos flutscht es nach langen, mühevollen Wehen aus der Kuh, hebt bald den Kopf, tut den ersten Schnauf und schaut mit seinen grossen Augen ungläubig in die neue Welt. So geschieht es immer gleich, seit acht Jahrtausenden, seit der Mensch im Nahen Osten aus dem wilden Urrind ein zahmes Haustier züchtete. Doch was nach der Geburt kommt, könnte unterschiedlicher nicht sein: Ob ein Kalb in einer Sommernacht auf einer Weide unter dem Apfelbaum zur Welt kommt oder im tiefen Strohbett einer Bretterbox im Stall das Neonlicht der Welt erblickt, ist bezeichnend für sein Schicksal. Hat es eine steile Karriere vor sich, als Superkuh mit einem Euter, aus der Zehntausende von Litern Milch gemolken werden? Oder wird es in einer Herde bei der Mutter auf der Weide aufwachsen und dann mit zehn Monaten in den Schlachthof gefahren und zu Rindfleisch verarbeitet? Zwei Geburten als Ausgangspunkt einer Reise durch die «Rindvieh-Szene Schweiz»: Wie hat sich das Leben von Kälbern, Rindern und Kühen in den letzten 20 Jahren verändert, seit «NETZ NATUR» zum ersten Mal über das unbekannte Wesen der Kuh berichtete? Die Reise führt in Ställe mit schier unglaublicher Milchleistung, zu Mutterkuhherden auf den Weiden mit ihren verspielten Kälbern, auf Alpen mit stolz behornten Kühen und solchen, die hornlos unter ungeheurem Körpereinsatz alles geben. Sie zeigt, was aus Kühen wird, die als Produktionsfaktor zu Spielbällen einer immer atemloseren Landwirtschaftsentwicklung werden, und solchen, die mehr sein können als nur Milch und Fleisch. «NETZ NATUR» führt durch Drama und Idylle, enthüllt Bedenkliches, entdeckt Heiteres gleichermassen und zeigt Bauern im Dilemma, wenn es um Wirtschaftsleistung und ums Wohl der Tiere geht. Der genaue Blick auf das Tier zeigt, wo dessen Möglichkeiten und seine Grenzen liegen und weshalb diese unter wirtschaftlichem Druck nur allzu oft überschritten werden. Das «NETZ NATUR»-Team hat viele Bauern getroffen, die wirtschaftlichen und politischen Zwängen völlig ausgeliefert sind und den Tierarzt und seine Medikamente liebend gern weniger häufig auf dem Hof hätten, als es für ihre Tiere nötig scheint. Beim Nutztier Rind zeigt sich jedoch einmal mehr, dass gesunde Nahrungsmittel letztlich nur mit natürlich gesunden Tieren zu produzieren sind. «NETZ NATUR» hat vielversprechende Ansätze zu neuen alten Rinderrassen gefunden und zeigt, dass «Geiz ist geil!» bei Milch und Fleisch immer auf Kosten der Tiere geht. Ungesunde Entwicklungen in der Tierhaltung fallen auch beim Rindvieh unweigerlich wieder auf die Menschen zurück – und dies schmerzlicher, als ihnen lieb ist. Insofern haben in diesem Land, das sich nur allzu gern über Kühe, Käse und Milchschokolade verkauft, nicht nur Bauern und Politiker, sondern alle etwas zur Kuh-Schweiz zu sagen – und zu entscheiden.

    NETZ NATUR «Hühnerhautnah»

    Play Episode Listen Later Aug 1, 2019 57:22


    Am Anfang war das Ei – die Evolution beantwortet diese Frage klar. «NETZ NATUR» hat die Spur des Huhns bis an seinen Ursprung zurückverfolgt und zeigt in einem witzigen und nachdenklichen Porträt, was der Mensch aus diesem scheuen Waldvogel gemacht hat. Perfekte Werbung schaffte den Mythos der glücklichen Hühner. Vorbei die Zeiten der schlimmen Batteriehaltung. Überall laufen sie artgerecht auf grünen Wiesen, haben ausreichend Futter und Wasser zur Verfügung, und als Dank dafür legen sie jeden Tag ein schönes Ei. Soweit die landläufige Meinung. Für Schweizer Hühner sind die grausamen Zeiten als federlose Legemaschinen in Batteriekäfigen zum Glück vorbei. Doch die Zucht auf immer höhere Produktivität bei Eiern und Fleisch fordert selbst Freilandhühner enorm: Kurzlebigkeit ist vorprogrammiert und häufig treten Gesundheits- und Verhaltensstörungen auf. Knallharte, wirtschaftliche Zwänge um tiefe Konsumentenpreise machen den Hühnern das Leben schwer. Die ernüchternde Erkenntnis: Glückliche Hühner sind heute beim besten Willen wirtschaftlich nicht rentabel. Doch liesse sich das ändern? «NETZ NATUR» setzt nicht auf schreckliche Bilder, sondern auf die Überzeugungskraft des Huhns selbst. Dazu bewegt sich die Kamera hautnah zwischen den Hauptdarstellern und mischt sich unter schräge Vögel, eitle Gockel, flauschige Kücken und neigt sich auch dem gepiesakten Suppenhuhn zu. So wird erkennbar, was die Hackordnung im Hühnerhof mit der menschlichen Gesellschaft zu tun hat und wo sich Hühner und Menschen sonst noch gleichen. Mit Witz und Gegacker soll das Porträt eines Tieres entstehen, das alle kennen und über das man doch staunen kann. Nur wer Hühner als faszinierende Wesen kennen lernt, weiss auch respektvoll zu schätzen, was sie seit Jahrtausenden für den Menschen leisten. Dazu folgt die Sendung den Spuren des Haushuhns zurück an seinen Ursprung im asiatischen Dschungel. Welche natürlichen Verhaltenseigenschaften zeigt das Ur-Huhn, das asiatische Bankiva-Huhn, das es heute noch gibt, und wie kam es vor Jahrtausenden zum Menschen? Was haben moderne Zuchtmethoden aus diesem scheuen Waldvogel gemacht? Muss das so sein? Gibt es Alternativen, mit denen die Konsumgesellschaft den glücklichen Hühnern zum Durchbruch verhelfen kann? «NETZ NATUR» zeigt, was Hühner zufrieden macht und was geschehen müsste, dass aus dem Mythos doch noch Wirklichkeit wird.

    NETZ NATUR «Ein Esel kommt selten allein»

    Play Episode Listen Later Aug 1, 2019 55:26


    Esel sind weit intelligenter als ihr Ruf. «NETZ NATUR» fragt: Wie kam der Mensch zum Esel? Und wo steht der Esel heute? Esel haben die Welt verändert – ohne sie wäre die Geschichte des Menschen wohl anders verlaufen. Im Atlasgebirge in Nordafrika ist ein Teil von ihnen bereits ausgestorben und von den Überlebenden weiter südwestlich am Horn von Afrika weiss man nichts Genaues: Die Wildesel im nördlichen Afrika gehören wohl zu den bedrohtesten Tierarten überhaupt, denn die politischen Wirren am Horn von Afrika machen die Wüstengebiete und Gebirge sehr unsicher: Die Waffen in der Region werden nicht nur in den Konflikten, sondern auch für Jagd und Wilderei eingesetzt. Dies hat die Wildesel, von denen alle Hausesel abstammen, an den Rand der Ausrottung gebracht. Vor diesem Hintergrund sind Wildesel, die in Gehegen gehalten und gezüchtet werden, äusserst kostbar. «NETZ NATUR» blickt 7000 Jahre zurück – in die Zeit, als der Mensch den Esel zu sich holte. Wie kamen die Menschen überhaupt dazu, wilde Esel zu zähmen? Und welche Voraussetzungen brachte der Esel mit, dass Zähmung und Züchtung gelangen? «NETZ NATUR» zeigt die rauen Sitten, die bei den Wildeseln gepflegt werden. Die Spurensuche führt aber nicht nur zu den Wildeseln, sondern auch zu den Hauseseln der Nomanden Eritreas und zu den Bauern Ägyptens, die ihre Haustiere heute noch wie vor vier Jahrtausenden nutzen. Es ist wohl das Unglück des Esels, dass er aufgrund seines eher rabiaten Soziallebens hart ist im Nehmen. Obwohl er den Menschen viel Nutzen bringt und die Pharaonen ihre Reichtümer in langen Eselkarawanen aus dem Inneren Afrikas holten, galt der Esel als Symboltier des Seth, eines mächtigen und gewalttätigen Gottes der alten Ägypter, der am Rande der geordneten Welt herrscht. Weil bei ihnen Tritte und Schläge zum Alltag gehören, leisten sie auch unter schlechter Behandlung des Menschen geduldig, was von ihnen verlangt wird und tragen Lasten, die ihr eigenes Körpergewicht übersteigen. Griechen und Römer brachten die nützlichen Haustiere, die sich nur in trockenem Kilma wirklich wohl fühlen, nach Westen. In Südeuropa, wo sie bis in die heutige Zeit in der Landwirtschaft eine wichtige Rolle spielten: Vielerorts war die ganze Landwirtschaft auf den Eseltransport ausgerichtet. «NETZ NATUR» zeigt, wie die Zeit der Esel auf der Insel Kreta zur Neige geht und wie sie während Jahrhunderten für das ökologische Gleichgewicht einer Kulturlandschaft sorgten, das jetzt durch die Finanzspritzen der EU zerstört wird. In der Schweiz gab es seit der Römerzeit nur wenige «reine» Esel – hier war vor allem das Maultier, die unfruchtbare Kreuzung zwischen Eselhengst und Pferdestute gefragt: Als geländegängiges Tragtier für Händler, Säumer und Militärs im Gebirge, als Zugtier vor leichten Wagen und als Reittier für die Geistlichkeit in den Alpen. Als reine Esel machten vor allem geduldige Mülleresel und geheimnisvolle Schmuggleresel Karriere in unseren Breiten. Und heute sind die geduldigen Grauen und Schwarzen zu eigentlichen Publikumslieblingen geworden: Mit ihrem Charme und ihrer Genügsamkeit haben sie viele Menschen für sich eingenommen und sind zu Tausenden zu Hobbytieren und Biorasenmähern geworden.

    NETZ NATUR «Am Anfang war der Hund»

    Play Episode Listen Later Aug 1, 2019 57:25


    Hund, Huhn oder Schwein – Haustiere sind aus unserer Welt nicht mehr wegzudenken. Doch das war nicht immer so. Was hat Menschen und gewisse Tiere vor Urzeiten so nahe zusammengebracht? «NETZ NATUR» folgt Wildtieren, die zu Haustieren wurden. Es war gegen Ende der letzten Eiszeit: In urzeitlichen Schichten wurden die ersten Hundeknochen gefunden – etwa 14'000 Jahre alt ist der erste Beweis, dass es in Jagdlagern der Steinzeitmenschen Hunde gab. Dass alle heutigen Hunde vom Wolf abstammen, steht wissenschaftlich fest. Doch was brachte die Menschen der Eiszeit dazu, Wölfe in ihr Lager zu bringen, sie zu zähmen und zu Hunden weiter zu züchten? Das Sozialverhalten von Wölfen und Menschen ist erstaunlich ähnlich: Beide Arten jagten in jener Zeit dieselbe Beute – hauptsächlich Rentiere und andere Hirsche. Beide Arten leben in hierarchischen Gesellschaften. Und beide Arten haben die Fähigkeit, sich in sozialen Gruppen auseinander zu setzen oder gemeinsam zu handeln. Ein Wolf, der unter Menschen aufwächst, versteht, wie Menschen untereinander funktionieren. Er erkennt, wer der Gruppenchef ist, welche Rolle Kinder haben, wie Frauen handeln und wer zuunterst in der Hierarchie steht. Menschen, die sich mit Wölfen befassen, verstehen umgekehrt die Rollenverteilung in einer Wolfsgruppe. Dieses gegenseitige Verständnis war die Voraussetzung, dass sich Wölfe in menschliche Gruppen integrieren liessen. Auch bei anderen Haustieren waren soziale Verhaltensweisen entscheidend. Junge Huftiere werden kurz nach der Geburt auf ihre Mutter geprägt. Wenn menschliche Jäger Muttertiere von Wildschafen, Urrindern oder Wildeseln töteten, folgten die Neugeborenen den Menschen ins Jagdlager, weil sie sie als «Mutter» betrachteten. Doch nicht nur die Nachfolgereaktion von Jungtieren, auch das Herdenverhalten von Schafen, die natürliche Vorsicht von Eseln, der Fress- und Wiederkäu-Rhythmus von Rindern – all das wussten die Menschen früherer Jahrtausende zu nutzen, und sie nahmen nach dem Wolf bald auch andere Tiere zu sich und nutzten sie: Schafe und Ziegen, Esel und Pferde, Rinder und Schweine, Hühner und Gänse. Etwas ganz Besonderes in dieser Reihe ist die Katze: Sie kam freiwillig zum Menschen. Oder besser: zu den Mäusen. Denn der Getreideanbau, der vor 10'000 Jahren begann, lockte im alten Ägypten Unmengen von Mäusen in die ersten Bauernhöfe. Und das wiederum lockte freilebende Katzen an. Ohne Mühe passten sie sich dem Menschen an und wurden über Jahrhunderte zu dem, was sie sind: eigenwillige Lieblinge. So hat jedes Haustier seine eigene faszinierende Geschichte, wie es zum Menschen kam.

    NETZ NATUR: Der Sinn der Vielfalt

    Play Episode Listen Later May 23, 2019 50:04


    NETZ NATUR-Sendung vom 23.05.2019. Die Schweiz wäre reich: An Schmetterlingen in den schillerndsten Farben. An Vögeln mit wunderbaren Gesängen. An farbenprächtigsten Wiesen, in denen es kreucht und fleucht. Doch wo sind sie geblieben? Gibt es eine Chance, dass sie wiederkommen?

    NETZ NATUR: Pflanzen wie Menschen?

    Play Episode Listen Later Mar 28, 2019 50:04


    NETZ NATUR-Sendung 28.03.2019. In unserer Aufmerksamkeit führen Pflanzen buchstäblich ein Stiefmütterchen Dasein. Aber immer mehr Forschungsergebnisse zeigen, dass wir ihnen damit Unrecht tun. Ein neuer Blick auf die grünen Zeitgenossen gibt nicht nur Vegetariern zu denken.

    Die Schweiz und die Jagd

    Play Episode Listen Later Jan 3, 2019 100:01


    NETZ NATUR-Sendung vom 03.01.2019. Viele Jahrtausende prägte die Jagd das tägliche Leben unserer eiszeitlichen Vorfahren. Jagen hiess für sie überleben, denn ihre Nahrung bestand hauptsächlich aus Fleisch. Doch welche Rolle spielt die Jagd in der Schweiz heute?

    Was tun mit der fremden Art?

    Play Episode Listen Later Dec 6, 2018 50:35


    NETZ NATUR-Sendung vom 06.12.2018. Der globale Handel, grenzenlose Reisetätigkeit und unbedachte Aussetzungsaktionen bringen neue Arten von Pflanzen und Tieren in die Schweiz. Das bereitet Sorgen. Wie geht der Mensch mit den neuen Arten um? Weshalb lösen sie Kontroversen, Ablehnung und Angst aus und wie sinnvoll ist ihre Bekämpfung?

    Wer ist hier fremd?

    Play Episode Listen Later Oct 11, 2018 50:01


    NETZ NATUR-Sendung vom 11.10.2018. Die Gefahr kommt naheuzu lautlos und ist klitzeklein: Tigermücke, Pollen der Ambrosiapflanze, Laubholzbockkäfer - sie bringen gefährliche Sika- und Dengue-Viren, Asthmaanfälle und zerfressen das Holz der Bäume unserer Alleen und Pärke.

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