Der EY Podcast für Steuern und Recht. Sie wollen Informationen und Hintergründe zu aktuellen Themen aus Wirtschaft, Steuerpolitik und Rechtsprechung? Wir diskutieren mit Politik, Steuer- und Rechtsexperten über aktuelle Debatten und Verfahren, berichten
Deutschland hat gewählt, der Koalitionsvertrag liegt vor, die neue Bundesregierung steht in den Startlöchern. Für Unternehmen sollen insbesondere eine reduzierte Körperschaftsteuer, eine degressive AfA, eine verbesserte Forschungszulage und eine rechtsformneutrale Besteuerung den Standort Deutschland attraktiver machen und Investitionen auslösen. Noch vor der Sommerpause könnten die ersten Gesetze auf den Weg gebracht sein. Doch reicht das in der momentanen Lage aus, um das Land aus der Rezession zu führen? Das diskutiert Roland Nonnenmacher mit Alexander Reiter, Managing Partner Tax von EY in Deutschland und Westeuropa.
Auf den Tag genau sechs Monate nach dem Scheitern der Ampel-Koalition will die Nachfolgekoalition aus Union und SPD ihre Geschäfte aufnehmen. Den denkbar ungünstigen Rahmenbedingungen – eine stagnierende Wirtschaft, weltweit eskalierende Konflikte – wollen die Koalitionäre mit einem umfangreichen Schuldenpaket, Strukturreformen, Investitionen und einer Reihe von Steuersenkungen entgegentreten. Nicht vorgesehen sind dagegen die Einführung einer Vermögensteuer oder eine Erhöhung der Erbschaftsteuer. Prof. Dr. Gregor Kirchhof von der Universität Augsburg erläutert im Tax & Law Hörfunk, ob und wie das alles aus juristischer Sicht zusammengeht.
In der deutschen Steuerpolitik haben traditionell die Länder ein gewichtiges Wort mitzureden. Ein steuerpolitischer Wortführer mit großem Einfluss auf die Bundespolitik ist häufig das Finanzministerium in Hessen. Was die Steuerexperten in dem wirtschaftsstarken Bundesland im Herzen der Republik derzeit umtreibt, das erläutert in dieser Folge des Tax & Law Hörfunks der Hessische Finanzminister, Prof. Dr. Ralph Alexander Lorz. Im Gespräch mit Roland Nonnenmacher geht es um die Koalitionsverhandlungen in Berlin, die globale Mindeststeuer und um die Frage, mit welcher Steuerpolitik das Land wieder aus der Krise finden und seinen Optimismus zurückerlangen kann.
In dieser Episode diskutiert Dr. Andreas Bolik mit Dr. Yavuz Topoglu, Jörg Wenzel und Rena Reiß von EY über die weitreichenden Implikationen der neuen EU-Richtlinie zur Entgelttransparenz, die darauf abzielt, den Gender Pay Gap zu schließen. Anlässlich des deutschen Equal Pay Days wird die anhaltende Lohnlücke zwischen Männern und Frauen in Deutschland beleuchtet und die bisherigen Maßnahmen zur Bekämpfung dieser Diskriminierung analysiert. Die Experten erläutern die zentralen Aspekte der Richtlinie, die Unternehmen ab 2026 zur regelmäßigen Offenlegung geschlechtsspezifischer Entgeltunterschiede verpflichtet. Sie diskutieren die Herausforderungen, die sich aus der Erhebung und Analyse von Vergütungsdaten ergeben, sowie die rechtlichen Risiken, die mit der Nichteinhaltung der neuen Vorschriften verbunden sind. Erfahren Sie, wie Unternehmen proaktive Schritte unternehmen können, um ihre Vergütungsstrukturen zu überprüfen und anzupassen, um faire Löhne zu gewährleisten und sich als attraktive Arbeitgeber zu positionieren. Diese Episode bietet wertvolle Einblicke in die zukünftige Gestaltung von Entgeltstrukturen und die Bedeutung von Transparenz und Gleichheit am Arbeitsplatz. Weitere Informationen sind auch hier zu finden.
Die deutsche Wirtschaft hofft nach der Bundestagswahl auf eine Aufbruchstimmung zur Stärkung des Standorts. Und das vielleicht nicht ganz zu Unrecht: Denn die Steuerpolitik hat im Wahlkampf eine hervorgehobene Rolle gespielt. In dieser Podcast-Aufnahme wagen wir einen ersten Ausblick, wie es nach der Bundestagswahl mit der Unternehmensbesteuerung weitergehen könnte. Dr. Andreas Bolik und Roland Nonnenmacher haben dazu die Wahlprogramme von Union und SPD durchgearbeitet und geben Auskunft darüber, worauf sich die Unternehmen in den kommenden vier Jahren einstellen müssen – und worauf sie vielleicht auch hoffen dürfen.
Die Steuerpolitik spielt auch im Wahlkampf zur vorgezogenen Bundestagswahl eine hervorgehobene Rolle. Doch was genau haben die Parteien nach dem 23.02.2025 mit den Steuerzahlern vor? Wo liegen Unterschiede und Gemeinsamkeiten? Und für wen könnte es am Ende billiger werden, für wen teurer? Im Gespräch mit Roland Nonnenmacher wirft Reiner Holznagel, der Präsident des Bundes der Steuerzahler, einen kritischen Blick auf die Wahlprogramme der Parteien. Dabei stehen die Überlegungen der Parteien zur Einkommensteuer für natürliche Personen, zum Solidaritätszuschlag und zu vermögensbezogenen Steuern im Zentrum der Betrachtungen. Weiterführende Links: Bundestagswahl | Bund der Steuerzahler e.V. Steuernachrichten | EY - Deutschland
Unmittelbar nach seiner Amtseinführung hat sich der 45. und 47. US-Präsident, Donald Trump, an die Umsetzung seiner Wahlversprechen gemacht. Dazu gehört auch eine Abkehr vom internationalen Konsens zur globalen Mindeststeuer. Trump geht sogar so weit, anderen Staaten Vergeltungsmaßnahmen anzudrohen, wenn diese die globale Mindeststeuer von US-Unternehmen eintreiben wollen – was die bis zu seinem zweiten Amtsantritt auch von den USA akzeptierten neuen Steuerregeln eigentlich vorsehen. Ist die neue Weltsteuerordnung damit hinfällig? Oder ist der Effekt am Ende überschaubar? Darüber diskutiert Roland Nonnenmacher im EY Tax & Law Hörfunk mit Dr. Hannah Nusser und Dirk Nolte.
In wenigen Wochen wird Donald Trump seine zweite Amtszeit antreten und aller Voraussicht nicht viel Zeit verlieren, um seine Agenda ins Werk zu setzen. Für die deutsche Exportwirtschaft steht dabei insbesondere das Thema Zölle im Mittelpunkt des Interesses. Doch was bedeuten mögliche neue US-Zölle für deutsche oder chinesische Handelspartner? Mit welchen Effekten ist in den USA zu rechnen? Und wie können sich die betroffenen Unternehmen darauf vorbereiten? Das diskutiert Roland Nonnenmacher mit Frank-Peter Ziegler und Dr. Ferdinand Pavel – nicht ohne in der Vorweihnachtszeit auf mögliche Chancen und einen neuen Hoffnungsschimmer für den weltweiten Freihandel hinzuweisen.
Die Ampelkoalition ist Geschichte. Ein letzter Einigungsversuch endete erfolglos in den Abendstunden des 06.11.2024. Nur wenige Stunden zuvor war Donald Trump erneut zum Präsidenten der USA gewählt worden. Seitdem steuert die Republik auf Neuwahlen zu, die am 23.02.2025 unter denkbar schwierigen Umständen stattfinden sollen. Doch das Ende der Koalition kam nicht völlig unerwartet. Ein zentraler Knackpunkt des vorangehenden Koalitionsstreits war der Bundeshaushalt 2025, ein weiterer die Steuerpolitik. Wie geht es nun weiter in diesen und anderen Politikfeldern? Welchen Einfluss hat das Ergebnis der US-Wahlen? Diesen Fragen geht Roland Nonnenmacher im Gespräch mit Thorsten Alsleben und Dr. Christian Ramthun auf den Grund.
In "Steuern Pur" erörtern Dr. Andreas Bolik und Christoph Ackermann die steuerliche Absetzbarkeit von Reisekosten und widmen sich somit intensiv den Fallstricken des steuerlichen Reisekostenrechts. Schwerpunkte sind Fahrtkosten, Verpflegungsmehraufwand, Unterkunftskosten und Reisenebenkosten. Sie klären, was unter beruflichen Reisen fällt, die Definition der ersten Tätigkeitsstätte und die steuerfreie Kostenerstattung durch den Arbeitgeber. Praktische Tipps zur Dokumentation und Abrechnung dieser Ausgaben sind dabei all inklusive.
Wie stets in der zweiten Jahreshälfte berät der Deutsche Bundestag auch im Herbst 2025 den kommenden Bundeshaushalt. Dass die Aufstellung eines solchen Bundeshaushaltes, der für das Jahr 2025 immerhin 480 Mrd. Euro umfassen soll, politisch alles andere als einfach ist, berichtet alljährlich die Presse. Dr. Florian Toncar MdB, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen, erklärt im Gespräch mit Roland Nonnenmacher, wie das am Ende trotzdem immer gelingt. Auf dem steinigen Weg zur Haushaltsaufstellung geht es um Haushaltslücken, Sparvorgaben, die Schuldenbremse, aber auch um Rekordinvestitionen und eine Wachstumsinitiative. Am Ende erfährt der Zuhörer, mit welchem Brettspiel die Haushaltsberatungen am ehesten vergleichbar sind.
In dieser Episode von "Steuern Pur" widmen sich die Experten Wido Jungermann und Dr. Nevada Melan im Gespräch mit Dr. Andreas Bolik den aktuellen Herausforderungen bei Betriebsprüfungen und dem durch ein BMF-Schreiben ausgelösten raueren Wind bezüglich der aktualisierten GoBD-Regelungen. Ein aktualisiertes BMF-Schreiben hat neue Anforderungen für Unternehmen eingeführt, wodurch nun neue potenzielle Fehlerquellen zu beobachten sind. Besonders entscheidend ist dabei die Auslegung der Schätzbefugnis der Prüfer und die neuen Anforderungen an den Datenzugriff. Zudem beleuchten wir die rechtlichen Rahmenbedingungen und die praktischen Probleme bei Verstößen gegen die GoBD sowie die allgemeinen Buchführungs- und Aufbewahrungsvorschriften. Wir vermitteln Erfahrungswerte und geben Hinweise, wie sich Unternehmen optimal auf Betriebsprüfungen vorbereiten und sowohl alte und ergänzte Sanktionen bei Nichterfüllung vermeiden können.
Im zweiten Teil unserer Tipps & Tricks zur Einkommensteuererklärung 2023 befassen sich Christoph Ackermann und Dr. Andreas Bolik mit Themen, die speziell für Arbeitnehmer von Bedeutung sind. Im Fokus stehen Werbungskosten, doppelte Haushaltsführung, Neuigkeiten rund um das Arbeiten im Homeoffice, Arbeitslohnspenden und vieles mehr. Wir möchten Euch auch nochmals die erste Folge unserer Tipps & Tricks zur Einkommensteuererklärung 2023 ans Herz legen, in der wir uns mit allgemeineren Themen beschäftigt haben, die jedermann betreffen.
Für das Jahr 2023 haben sich eine ganze Reihe von steuerlichen Änderungen ergeben und die sollte man kennen wenn man sich jetzt wieder an die eigene Einkommensteuererklärung setzt. Mit unseren Tipps und Tricks zur Einkommensteuererklärung möchten Christoph Ackermann und Dr. Andreas Bolik Sie wieder dabei unterstützen, einiges an Geld zu sparen. Worauf man bei der Einkommensteuererklärung 2023 besonders achten sollte und welche Neuigkeiten sich in den letzten 12 Monaten ergeben haben, werden im ersten Teil beleuchtet. Diese Folge fokussiert sich auf allgemeinere Themen zur Einkommensteuererklärung, wie z.B. Geldspenden, Handwerkerkosten, Photovoltaikanlagen und Gewinnen aus Kryptowährungen und vielen anderen hilfreichen Informationen. Der spätere zweite Teil wird sich auf Themen fokussieren, die vor allem für Arbeitnehmer von Interesse sein dürften.
Seit dem 12.07.2024 wird im steuerpolitischen Berlin wieder über große Steuerreformen gesprochen. In ihren Abschlussberichten haben an diesem Tag zwei hochrangig besetzte Expertenkommissionen zahlreiche Reformvorschläge für eine „vereinfachte Unternehmenssteuer“ und eine „bürgernahe Einkommensteuer vorgelegt. Steht damit plötzlich wieder eine große Steuerreform auf der steuerpolitischen Tagesordnung? Trotz der Haushaltsnöte und entgegen dem Koalitionsvertrag? Was es mit den Kommissionsberichten genau auf sich hat, erläutert Katja Hessel MdB, Parlamentarische Staatsekretärin beim Bundesfinanzminister der Finanzen, im Tax & Law Hörfunk im Gespräch mit Roland Nonnenmacher.
Mit der Einführung der elektronischen Rechnung, kurz eRechnung, setzt die Koalition den strukturell weitreichendsten und ambitioniertesten steuerlichen Punkt des Koalitionsvertrages um. Egal ob groß oder klein, die eRechnung betrifft im Grundsatz alle Unternehmen gleichermaßen. Schon ab dem 01.01.2025 soll es damit in Deutschland losgehen. Doch was macht eine Rechnung eigentlich zur eRechnung? Welche Optionen haben die Unternehmen, um auf die neuen Herausforderungen zu reagieren? Und wie wird die eRechnung zum Treiber der Digitalisierung des Besteuerungsverfahrens in Unternehmen und Finanzverwaltung? Warum Daten ins Zentrum gehören, damit die Steuerabteilung näher an das Business rücken kann, erläutern Susanne Machanek und Paul Thürmann im EY Tax & Law Hörfunk im Gespräch mit Roland Nonnenmacher. Weitere Informationen: eRechnung | Wegbereiter der umsatzsteuerlichen Digitalisierung | EY - Deutschland eRechnung| Welche Wege sich für Sie anbieten | EY - Deutschland Wie die eRechnung zum digitalen Treiber wird | EY - Deutschland EY Digital Tax Intelligence | EY - Solution Store
Neben hohen Energiekosten, überbordender Bürokratie und dem Fachkräftemangel gilt die hohe Steuerbelastung als ein Haupthemmschuh für die Wirtschaft in Deutschland. Doch weitreichende Steuersenkungen scheinen vorerst unwahrscheinlich. Wird sich daran in absehbarer Zeit etwas ändern? Und was würde die Opposition anders machen in der Steuerpolitik, v.a. mit Blick auf die Unternehmensbesteuerung? Kurz vor dem Beginn der parlamentarischen Sommerpause steht der erfahrene Steuerpolitiker und CDU-Bundestagsabgeordnete aus Göttingen, Fritz Güntzler, Rede und Antwort, welche Alternativkonzepte seine Partei anbietet. Im Gespräch mit Roland Nonnenmacher erläutert Güntzler, wie es bis zur Bundestagswahl weitergeht, warum Nichtstun keine Option ist und warum ein erfolgreicher Steuerpolitiker auch ein guter Geschichtenerzähler sein muss.
Erst vor wenigen Jahren wurde die Grundsteuer nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts umfassend reformiert. Doch noch bevor die Steuerzahler ab dem Jahr 2025 erstmals die neue Grundsteuer bezahlen sollen, grätscht der Bundesfinanzhof dazwischen. In zwei brandaktuellen Entscheidungen gewähren die obersten Finanzrichter einstweiligen Rechtsschutz. Jonas Schneider, Spezialist für Immobilienbesteuerung bei EY, analysiert im Gespräch mit Roland Nonnenmacher, was die BFH-Entscheidungen für die Steuerpflichtigen bedeuten.
Die Umsatzsteuer betrifft jedes Unternehmen, egal ob groß oder klein. Dabei ist die mit gut 291 Mrd. Euro Steueraufkommen (2023) aufkommensstärkste Einzelsteuer in Deutschland im Detail hochkomplex und ständigen Neuerungen unterworfen. Die gut 3 Mio. Umsatzsteuerpflichtigen müssen stets auf der Hut sein, damit keine teuren Fehler passieren. Wie sich aktuelle Umsatzsteuerthemen aus der Sicht kleiner und großer Unternehmen darstellen, diskutiert Roland Nonnenmacher mit Carsten Rothbart, Leiter Steuer- und Finanzpolitik beim Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH), und Hans-Hinrich von Cölln, Director Indirect Tax bei EY. Dabei geht es um den Vorsteuerabzug bei sog. Ist-Versteuerern, Kleinunternehmer, die eRechnung und um die Frage, warum man nur in Deutschland offiziell von der „Umsatzsteuer“ und nicht von der „Mehrwertsteuer“ spricht.
Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) ist bereits für Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern in Deutschland verpflichtend. Sorgfalt in der Lieferkette ist also angebracht, die sich in neuen Standards und Dokumentationspflichten und neuen Risikomanagementsystemen niederschlägt. Nun auch neu dabei ist die medial und kürzlich europäisch auf den Weg gebrachte CS3D-Richtlinie. Ist diese Corporate Sustainability Due Diligence Directive nun eine Verschärfung oder eine Erleichterung? Wo ent- und belasten sie und wo fügt sie sich in andere bereits bestehende ESG-Regelungen ein, die entweder bereits europäisch wirken oder aber in anderen europäischen Staaten als Einzellösungen bisher bestehen. Ist die nun auf Regularien basierte und gebotene Sorgfalt in der Lieferketten ein Wettbewerbsvor- oder ein -nachteil? Richard J. Albert und Philip Nagel sortieren alles, und machen es konkreter und widmen sich diesen neuen Regelwerken im Gespräch mit Hermann Gauß.
Die erweiterte gewerbesteuerliche Grundstückskürzung stellt ein ständiges Thema in der Betriebsprüfung und Rechtsprechung dar. Für Unternehmen, die sich mit Grundstücken befassen, ist es daher von essenzieller Bedeutung, sich stets auf dem Laufenden über die aktuelle Rechtsprechung zu halten und die eigenen Geschäftsmodelle in diesem Kontext regelmäßig zu prüfen. Angesichts der Tatsache, dass neue gesetzliche Regelungen auf viel Kritik stoßen und der Bundesfinanzhof ständig neue Interpretationsherausforderungen zu meistern hat, wobei seine Rechtsprechung in neuen Urteilen kontinuierlich angepasst wird, ist es umso wichtiger, dass Dr. Daniel Mohr und Dr. Andreas Bolik eine aktuelle Perspektive bieten und spezielle Punkte in dieser Folge beleuchten.
Trotz einer von Krisen geprägten ersten Hälfte der Legislaturperiode haben SPD, Grüne und FDP im Bund fleißig ihren Koalitionsvertrag abgearbeitet. Mit der globalen Mindeststeuer ist ein Herzensanliegen insbesondere der SPD seit Jahresanfang in Kraft. Etwas schwieriger gestaltete sich die Situation zuletzt beim Wachstumschancengesetz. Doch viel interessanter für die verbleibenden 1,5 Jahre bis zur Bundestagswahl im September 2025 ist die Frage: Wie geht es weiter mit der Steuerpolitik? Michael Schrodi, der Finanzpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, erläutert im Gespräch mit Roland Nonnenmacher, was die Koalition und insbesondere seine Fraktion sich noch vorgenommen haben. Zum Abschluss hält der bekennende Fan des TSV 1860 München und frühere Spieler in der Jugend des FC Bayern München eine kurze Kabinenansprache.
Seit Monaten häufen sich die konjunkturellen Krisenmeldungen und in den gängigen Konjunkturkennzahlen lässt sich keine Wende zum Besseren feststellen. Zahlreiche Wirtschaftsvertreter, aber auch große Teile der Wissenschaft, fordern steuerliche Entlastungen für die Wirtschaft. Doch in Berlin hängt selbst das von Bund und Ländern zurechtgestutzte Wachstumschancengesetz vorerst fest. Was müsste sich ändern, damit Deutschland ein (nicht nur) steuerlich attraktives Land wird? Und wie schlimm ist die Lage derzeit überhaupt? Prof. Dr. Hubertus Bardt, Geschäftsführer des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), und Daniel Käshammer, EY-Partner, nehmen im Gespräch mit Roland Nonnenmacher eine ökonomische Lageeinschätzung vor und entwickeln Reformoptionen.
Mit dem Wachstumschancengesetz wollte die Bundesregierung die stagnierende Wirtschaft wieder auf Wachstumskurs bringen. Doch Ende November 2023 senkten die Länder im Bundesrat den Daumen und schickten das Gesetz in den Vermittlungsausschuss. Seit dem 21.02.2024 liegt das in der Presse viel beachtete Verhandlungsergebnis vor. Atmet die Wirtschaft jetzt angesichts der ernsten Lage auf, kann der Aufschwung jetzt kommen – oder macht sich eher Katerstimmung breit? Mareike Röckendorf vom Verband Die Familienunternehmer und Dr. Rainer Kambeck von der DIHK geben im Gespräch mit Roland Nonnenmacher eine erste Einschätzung, was die Wirtschaft vom Kompromiss zum Wachstumschancengesetz hält.
Hoch qualifizierte Fachkräfte sind mobil und manchmal bringen Sie Fähigkeiten mit, die sehr speziell sind und im Gastland gar nicht oder nur sehr teuer am Markt eingekauft werden können. Daraus entstehen Auslandsentsendungen, die von unterschiedlicher Dauer sind und steuerliche Fragen auslösen, die häufig durch Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) und in Fallkonstellationen in BMF-Anwendungsschreiben konkretisiert werden müssen. Jüngst geschehen, in einem kurz vor Weihnachten ergangenen Schreiben. Dieses wirft aber nun neue Fragen auf und steht teilweise konträr zu den Auslegungen anderer Länder, weshalb mit Doppelbesteuerung und Steuerstreitigkeiten zu rechnen sein wird. Schlimmer noch, für entsendende Unternehmen, wird der Auslandseinsatz vermutlich sogar kostspieliger. Im Gespräch zwischen Dr. Andreas Bolik, Heidi Schindler und Jörg Bartnik geht es daher um die Fragen der Ansässigkeit und des wirtschaftlichen Arbeitgebers und einem Sonderfall in den Niederlanden und auch um Stock-Options. Weitere Informationen: ey.com
Ein Special zu Tipps & Tricks im Rahmen der Besteuerung von Einnahmen und Ausgaben aus Vermietung und Verpachtung und ein Einblick in eine vielfältige Welt der 21er Einkünfte mit zahlreichen Fallkonstellationen und sich daraus ergebenden Fallstricken, Pflichten und Optionen, die Christoph Ackermann und Dr. Andreas Bolik vorstellen. Dabei geht es auch um Mieteinnahmen, laufenden Kosten für Strom, Wasser oder Müllabfuhr, auch Zinsen, Renovierungen und Instandhaltung oder Modernisierung und den damit verbundenen Handwerkerleistungen, Hausverwaltung und sonstigen Nebenkosten oder Versicherungen, Abschreibungen, Bagatellgrenzen und vielem mehr. Es gilt nicht nur das klassische Zufluss- und Abflussprinzip zu beachten und neue Anreize des Gesetzgebers im Zuge des Wohnungsmangels zu nutzen, der auch Sonderabschreibungen ermöglicht, wenn in die Erfüllung neuer klimaschonender Effizienzkriterien investiert wird (Stichwort: Heizungsmodernisierung). Hinzu kommen im Falle der kurzfristigen Vermietung oder auch z.B. bei Ferienwohnungen noch die Plattformnutzung und notwendigen Meldepflichten durch DAC-7.
Internal Carbon Pricing (ICP) ist eine drängende Herausforderung für Unternehmen. Diese nutzen interne CO2-Preise als integralen Bestandteil ihrer strategischen Ausrichtung, um Anreize für die Reduzierung von Emissionen zu schaffen und nachhaltige Entscheidungen zu fördern. Wie ermittelt man aber den richtigen internen CO2-Preis ohne klare Regulierungsvorgaben? Die Beantwortung dieser Frage widmen sich Michael Dworaczek und Simon Fahrenholz im Gespräch mit Dr. Andreas Bolik, denn dies ist enorm wichtig für die Bemühungen der Konzerne, zielgerichtet und effektiv die Emissionen in den einzelnen Unternehmensteilen und -gesellschaften zu senken.
Die „neue“ Grundsteuer ist im Alltag angekommen. Die Erklärungen auf den 1.1.2022 waren dabei für die Steuerpflichtigen nur der Beginn. Nunmehr stellen sich zahlreiche Folgefragen: In welchen Fällen und wann sind – abhängig vom Bundes- oder Landesmodell – Steuerpflichtige zu Änderungsanzeigen verpflichtet? Welche Rückschlüsse können aus den bisher ergangenen Finanzgerichtsurteilen und -beschlüssen gezogen werden und welche Praxisbefunde stechen dabei hervor? Und welche Handlungsempfehlungen ergeben sich mit Blick auf die mögliche Verfassungswidrigkeit, die Ermittlung und Akzeptanz von Bodenrichtwerten, die Bestimmung von Nutzungsarten sowie die Abgrenzung wirtschaftlicher Einheiten. All diesen Themen widmen sich Thomas Wagner, Jonas Schneider und Karin Beskes.
ESG-Regulatorik ist unfassbar vielfältig. Auch im Bereich der Nachhaltigkeit entstand ein Tsunami an Neuregelungen. Wie weit und wie bereit ist die Wirtschaft darauf zu reagieren? Welche Funktionen in den Unternehmen übernehmen die Verantwortung? Stehen Steuer- und Rechtsabteilung an vorderster Front und was können Unternehmen tun, wenn zwar Silos bestehen, ein Handeln aber im Gesamtunternehmen bewirkt werden muss? Aus soft- ist bereits hard-law geworden und bestehende Rechtsverpflichtungen, wie z.B. CBAM, LkSG oder Kreislaufwirtschaftsgesetz sind nicht mehr nur in Einzelabteilungen zu bewältigen, sondern ihre Einhaltung verpflichtet zahlreiche Unternehmenseinheiten, die es mitzunehmen gilt. Hermann Gauß , Richard J. Albert, Sebastian Wurzberger und Kim Sandy Eichler besprechen in dieser Folge, wie Unternehmen mit der Herausforderung dieser Vielfältigkeit umgehen können und welche Antworten eine von EY Tax & Law durchgeführte Umfrage liefert? Weiterführende Informationen: Artikel zur Studie und Download-Option.
Im Bundesrat wachen die jeweiligen Landesregierungen mit Argusaugen über die Interessen ihrer Länder und haben schon so manchem Bundesfinanzminister schmerzhafte Kompromisse abgerungen. Und gelegentlich heißt es für ein neues Gesetz sogar „Endstation Bundesrat“. Am 24.11.2023 hat der Bundesrat vorerst den Daumen zum Wachstumschancengesetz, einem zentralen steuerpolitischen Projekt der Koalition, gesenkt und den Vermittlungsausschuss angerufen. Conrad Clemens, Staatssekretär in der Sächsischen Staatskanzlei und Bevollmächtigter des Freistaates Sachsen beim Bund, steht im Tax & Law Hörfunk Roland Nonnenmacher Rede und Antwort , wie es nun beim Wachstumschancengesetz weitergeht und wie Bund und Länder allgemein in der Steuerpolitik zusammenspielen. Konkret sieht er beim Wachstumschancengesetz insbesondere die Verlustverrechnung auf der Kippe. Insgesamt wünscht er sich ein besseres Miteinander von Bund und Ländern, die sich schon im Vorfeld großer Gesetzgebungsverfahren besser abstimmen sollten.
Ab 2024 betrifft große Unternehmensgruppen die globale Mindeststeuer. Ausgangspunkt dazu sind die Abschlüsse nach dem betreffenden Konzernrechnungslegungsstandard. Um Unternehmen Erleichterungen zu verschaffen, können in den ersten Jahren der neuen globalen Mindeststeuer bestimmte Vereinfachungen genutzt werden. Mit diesen, zumeist als Safe-Harbour bezeichneten Erleichterungen, befassen sich Dr. Andreas S. Bolik und Eva Stauske in der neuen Episode des EY Tax & Law Hörfunk Podcast - Steuern pur. Diskutiert wird, in welchen Konstellationen dann vereinfachte Berechnungen anhand der länderbezogenen Berichte vorgenommen werden können und was dabei zu beachten ist.
Während die Steuerwelt noch bis über beide Ohren mit der Umsetzung der globalen Mindeststeuer beschäftigt ist, präsentiert die EU-Kommission schon die nächste Jahrhundertreform. Die Rede ist von “Business in Europe: Framework for Income Taxation”, kurz BEFIT. Das anspruchsvolle Ziel: die Vereinheitlichung der Unternehmensbesteuerung in der EU. Im Gespräch mit Roland Nonnenmacher erläutert Prof. Dr. Klaus von Brocke, was sich hinter BEFIT verbirgt und wo die Unterschiede zum Vorgängerprojekt, der GKKB, liegen. Nebenbei wird geklärt, was es mit den weiteren Akronymen auf sich hat, die in Brüssel die Runde machen: HOT, FASTER, SAFE, UNSHELL, TP Directive. Außerdem steht die Frage im Raum: Was davon wird noch umgesetzt vor den Wahlen zum EU-Parlament am 9. Juni 2024?
Ende August konnte sich die Bundesregierung erst nach intensivem Ringen auf ein Wachstumschancengesetz und Eckpunkte für die Kindergrundsicherung einigen. Jetzt übernehmen die Parlamentarier die weiteren Beratungen. Bei den Grünen steht Katharina Beck, Bundestagsabgeordnete aus Hamburg und Finanzpolitische Sprecherin ihrer Fraktion im Deutschen Bundestag, am Steuerrad. Welchen Kurs sie dabei ansteuert und welche Klippen es zu umschiffen gibt, erläutert sie im Gespräch mit Roland Nonnenmacher. Es geht dabei auch um die Visitenkarte des Wachstumschancengesetzes, die Klimaschutz-Investitionsprämie, und wie sie weiterentwickelt werden könnte, die neuen Möglichkeiten bei Mitarbeiterkapitalbeteiligungen, den Staatshaushalt als Bilanz mit langfristigen Investitionen und den gegenwärtig diskutierten Brückenstrompreis. Mehr Mut in der Steuerpolitik sei insgesamt wichtig. Zum Abschluss hisst Katharina Beck die Segel und sticht mit der „Green Ferry“ in See.
Photovoltaikanlagen auf den Dächern sind aus unserem Stadtbild schon kaum mehr weg zu denken. Die Ampelkoalition will erreichen, dass künftig alle geeigneten Dachflächen für die Solarenergie genutzt werden. Auch das Steuerrecht trägt seinen Teil dazu bei, den beschleunigten Ausbau der Solarenergie voranzutreiben. Im Zuge des JStG 2022 hat der Gesetzgeber bereits erhebliche bürokratische Hürden abgebaut und Erleichterungen für den Photovoltaikanlagenbetreiber geschaffen. Dr. Andreas Bolik und Frauke Reifarth-Belli beleuchten in dieser Episode die jüngsten Entwicklungen bei den steuerlichen Neuregelungen rund um den Betrieb von Photovoltaikanlagen. Was darf der Betreiber von den Neuregelungen praktisch wirklich erwarten? Was leisten die Neuregelungen (nicht)? Was könnte in Zukunft noch kommen? Mehr dazu erfahren Sie in dieser Episode des Tax & Law Hörfunk - Steuern pur.
Wenn Mitte August 2023 der Bundestag in der parlamentarischen Sommerpause weilt, ist die Steuerpolitik normalerweise abgemeldet und die Sommerlochthemen übernehmen die Schlagzeilen. Doch in diesem Jahr hat der öffentlichkeitswirksame Streit um das Wachstumschancengesetz die Steuerpolitik mitten im Sommerloch in das Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt. Dr. Andreas Bolik und Roland Nonnenmacher berichten über eine steuerpolitisch ungewöhnlich aktive parlamentarische Sommerpause und erläutern, worum es in dem umstrittenen Wachstumschancengesetz und weiteren aktuellen Gesetzentwürfen eigentlich geht. Besondere Aufmerksamkeit widmen sie der Frage, ob das Gesetzespaket eine angemessene Reaktion auf das derzeit schwierige wirtschaftliche Umfeld sein kann. Sollten Sie Fragen oder Anregungen an uns richten wollen, können Sie uns gerne per E-Mail an hoerfunk@de.ey.com kontaktieren.
Im zweiten Teil unserer Tipps & Tricks zur Einkommensteuererklärung 2022 befassen sich Christoph Ackermann und Dr. Andreas Bolik mit Themen, die speziell für Arbeitnehmer von Bedeutung sind. Im Fokus stehen Homeoffice, das Jobticket, die Inflationsausgleichsprämie, Firmenwagen sowie das häusliche Arbeitszimmer, Werbungskosten und vieles Mehr. Inklusive flammender Abschlusssequenz von Christoph Ackermann, der auch nach mehr als dreißig Jahren die Faszination zum Steuerrecht und der Beratung von Mandanten im Auftrag von EY nicht verloren hat.
Da die durchschnittliche Steuerrückzahlung laut dem Statistischen Bundesamt im vierstelligen Bereich liegt, ist auch die Frage schnell geklärt, ob sich die Mühe zur Abgabe einer Einkommensteuererklärung überhaupt lohnt. Mit unseren Tipps & Tricks möchten Christoph Ackermann und Dr. Andreas Bolik Sie dabei unterstützen, bei der Einkommensteuererklärung auch dieses Jahr einiges an Geld zu sparen. Worauf es bei der Einkommensteuererklärung 2022 ankommt und insbesondere welche Neuigkeiten sich in den letzten 12 Monaten ergeben haben, beleuchten wir in diesem ersten Teil. Darin geht es vor allem um allgemeinere Themen zur Einkommensteuererklärung, wie z. B. der Erhöhung des Grundfreibetrags aus dem Steuerentlastungsgesetz 2022 und den Klassikern der haushaltsnahen Dienstleistungen, Pflege- und Betreuungsleistungen, Geldspenden, energetischen Sanierungen, Sparer-Pauschbetrag, Mietwohnungen und Anschaffungskosten und Gewinnen aus Kryptowährungen und vielen anderen hilfreichen Informationen. Der spätere zweite Teil wird sich auf Themen fokussieren, die vor allem für Arbeitnehmer von Interesse sein dürften.
Nachdem die deutsche Industrie im vergangenen Jahr besser als von vielen erwartet mit Krieg und Energiekrise zurechtkam, häufen sich in jüngster Zeit die schlechten Nachrichten zur konjunkturellen Lage. Doch wie steht es wirklich um den Motor der deutschen Wirtschaft? Und könnte die Steuerpolitik einen Hebel ansetzen, um neue Wachstumsperspektiven zu eröffnen? Diesen Fragen geht Roland Nonnenmacher im Gespräch mit Dr. Monika Wünnemann vom Bundesverband der Deutschen Industrie und Dr. Karoline Kampermann vom Verband der Automobilindustrie auf den Grund. Die Industrievertreterinnen analysieren Licht und Schatten der deutschen Steuerpolitik und ziehen Bilanz, wo die Koalition steuerpolitisch zur Mitte der Legislaturperiode steht.
Was bedeutet #ESG für die Unternehmenseinheiten und im Speziellen für den Einkauf und die Steuerabteilung? Die Politik verschärft bei der ökologischen Transformation des EU- Wirtschaftsraums das Tempo und agiert durch einen Tsunamie neuer Regelungen und Vorgaben, die die Supply Chain (Lieferkette) von Unternehmen maßgeblich verändern werden. Dabei spielt der Einkauf eine wesentliche Rolle, weshalb Hermann Gauß im Gespräch mit Reinhard Frigger darlegt, wie ein nachhaltiger Einkauf einen höheren Mehrwert für Unternehmen bieten kann (Stichwort: Scope 3). Zudem erfordert die Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzgebung auch eine Neusortierung der Produktlebenszyklen. Und ab Oktober gilt der der Carbon Border Adjustment Mechanism (#CBAM, Grenzausgleichsabgabe), der ein Carbon Leakage verhindern und die innerhalb der EU produzierende Wirtschaft schützen soll. Noch hat diese aber nur selten ihre Produktion vollständig innerhalb der EU und ist damit auch sehr gefordert den neuen Anforderungen gerecht zu werden. Diese Details vermittelt Richard J. Albert (Stichwort: Emmissionshandel). Betroffenen Unternehmen werden feststellen, dass es im Regelfall einiges an Hausaufgaben zu erledigen gilt. Das Zeitalter der Dekarbonierung ist da, Unternehmen müssen sich umstellen.
Mitte Juni herrscht traditionell Hochbetrieb im Parlament. Die Regierungskoalition will wichtige Gesetzgebungsverfahren noch vor der nahenden Sommerpause unter Dach und Fach bringen. Sebastian Brehm, seit 2017 direkt gewählter Bundestagsabgeordneter der CSU für den Wahlkreis Nürnberg-Nord, kommentiert im Gespräch mit Roland Nonnenmacher die politische Lage in Berlin aus bayerischer Sicht - vom Wärmepumpenstreit über die Steuergesetzgebung bis zum Bundeshaushalt. Als Kontrastprogramm erläutert der Diplom-Kaufmann und Steuerberater mit eigener Kanzlei die steuerpolitischen Positionen aus dem noch druckfrischen CSU-Grundsatzprogramm, an deren Formulierung er maßgeblich beteiligt war. Dabei darf im Vorfeld der Landtagswahl in Bayern am 08.10.2023 auch ein Abstecher in die Landespolitik nicht fehlen. Am Rande erfährt der Zuhörer, welches prominente CSU-Mitglied ebenfalls aus dem Wahlkreis Nürnberg-Nord stammt.
Die Vier-Tage-Woche erfreut sich bei deutschen Arbeitnehmern großer Beliebtheit und der gegenwärtige Diskurs zu ihr löst eine breite gesellschaftliche und politische Debatte aus, die auch als Lösung für den Fachkräftemangel zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität gelten könnte. Worum dreht sich die Diskussion, was wollen die Beteiligten und was ist dabei, insbesondere aus arbeitsrechtlicher Sicht zu beachten. Dabei sind vielschichtige Auswirkungen zu beachten, die auch einem Kulturwandel der Arbeitswelt folgen könnten. Dazu sprechen Meggie Sadowski und Dr. Yavuz Topoglu mit Hermann Gauß.
Die Gewerbesteuer ist eine der wichtigsten Einnahmequellen der Kommunen und war in der jüngeren Vergangenheit häufig Gegenstand von kniffligen richterlichen Entscheidungen. Höchste Zeit, dass sich Dr. Andreas Bolik mit Vivien Mayer diesen widmen und sich dabei auf die Behandlung von vorweggenommenen Betriebsausgaben, die Anwendung der Abfärberegelung bei gewerblichen Verlusten und insbesondere die gewerbesteuerliche Hinzurechnung in verschiedenen Fällen in dieser Folge fokussieren. Bei letzterer gibt es vielfältige Betrachtungswinkel für die Behandlung von Miet- und Pachtzinsen, Nebenkosten in Leasingverträgen und u.a. Lizenzgebühren.
Globale Mindeststeuer, Steuerfairnessgesetz oder Erbschaftsteuer – in der steuerpolitischen Diskussion spielen Fragen der Steuergerechtigkeit eine große Rolle. Für die SPD seit 2021 in Berlin immer mitten im Geschehen ist Parsa Marvi MdB. Als Berichterstatter für die globale Mindeststeuer und Mitautor des Papiers „FairErben – Warum eine Reform der Erbschaftsteuer notwendig ist“ erklärt Parsa Marvi im Gespräch mit Roland Nonnenmacher, womit die SPD der Steuerpolitik der Ampelkoalition ihren Stempel aufdrücken will. Dabei wird klar: Steuerpolitisch hat das Jahr 2023 gerade erst so richtig begonnen.
Der aktuelle Übergangszeitraum dient zur Ermittlung der Grundsteuerwerte nach neuen Bewertungsregeln. Doch schon jetzt, also vor der erstmaligen Erhebung der neuen Grundsteuer im Jahr 2025, sind Zweifel an der Rechtmäßigkeit & Verfassungskonformität der Regelungen aufgekommen, insbesondere da es erhebliche Unterschiede zwischen den Modellen, in vergleichender Betrachtung zum Bundesmodell und Landesmodell Baden-Württemberg, gibt. Besonders ärgerlich ist dies, wenn bereits erste Bescheide ins Haus trudeln. Dr. Andreas Bolik bespricht mit Torsten Stockem, welche Möglichkeiten vorliegen und wann es sich lohnen könnte, diesen Bescheid anzufechten. Für die Einspruchsthematik bedeutet dies, dass der Steuerpflichtige vorher überlegen sollte, gegen welchen Bescheid bzw. gegen welche Feststellungen er oder sie vorgehen will. Dabei kommen Grundsteuerwertbescheid und Grundsteuermessbescheid ins Spiel.
Lieferengpässe oder steigende Preise in Folge der Inflation wirken sich auch auf die zwischen verbundenen Unternehmen zu Jahresbeginn vereinbarten Verrechnungspreise aus. Nachträgliche Preisanpassungen sind die Folge. Diese können entweder unterjährig oder am Jahresende durch Jahresendanpassungen erfolgen, die aber nur dann möglich sind, wenn derartige Klauseln zuvor vertraglich vereinbart wurden und diese Anpassungen auch im jeweiligen Land zulässig sind. Die Schwierigkeiten dabei beleuchten Michael Dworaczek und Daniel Bickenbach im Gespräch mit Sophia Schuhmann. Ein unterjähriges Monitoring der Preise empfiehlt sich insbesondere, um mit genügend Vorlaufzeit die Preise für den Rest des Jahres so anzupassen, dass es am Jahresende zu keinen größeren Abweichungen kommt.
Seit knapp zwei Wochen elektrisiert der Diskussionsentwurf des Mindeststeuergesetzes die Steuerwelt. Er ist der legislative Startpunkt für die Umsetzung des BEPS-2.0-Projekts in Deutschland. Es geht um die weltweite Einführung einer Mindeststeuer von 15 % auf die Gewinne großer Unternehmen ab einem Umsatz von 750 Mio. Euro. Damit steht auch für Deutschland fest: Im Laufe dieses Jahres muss ein Mindeststeuergesetz verabschiedet werden. Roland Nonnenmacher nimmt im Gespräch mit Dirk Nolte und Katharina Rapp diesen Entwurf etwas genauer unter die Lupe.
Mit Dr. Stefan Mair, Leiter der Stiftung Wissenschaft und Politik, bespricht Hermann Gauß, die aktuellen außen- und sicherheitspolitischen Herausforderungen und deren Auswirkungen auf wirtschaftliche Zusammenhänge. Weitere Themen sind die diplomatischen Aktivitäten, die im Nachgang zur Münchner Sicherheitskonferenz im Februar erfolgten, insbes. jene zwischen USA und China, die nationale Sicherheitsstrategie für Deutschland, die Rolle der EU, die Spannungen mit Russland und China und die Afrika-Politik. Steuer- und Finanzfunktionen sind gezwungen, sich mit diesen geopolitischen Risiken zu befassen und müssen sich die Frage stellen, wie die Schnittstellen zwischen den größten Mächten der Welt zu organisieren sind.
Für die Koalition aus SPD, Grünen und FDP beginnt nach einem von äußeren Krisen geprägten ersten Jahr die üblicherweise produktivste Phase einer Legislaturperiode. In den Jahren 2023 und 2024 dürfte sich entscheiden, wie erfolgreich die drei Parteien ihren anspruchsvollen Koalitionsvertrag umsetzen können. Markus Herbrand MdB, Finanzpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, erläutert im Gespräch mit Roland Nonnenmacher, was die Koalition sich steuerpolitisch vorgenommen hat. Es geht um nichts geringeres als die Erneuerung des Geschäftsmodells Deutschlands und eine finanzpolitische Zeitenwende. Ob Superabschreibung, globale Mindeststeuer, Steuerfairnessgesetz, Stärkung der Aktienkultur im Zukunftsfinanzierungsgesetz oder ein noch anstehendes Projekt zum e-Invoicing – es zeichnet sich ein steuerpolitisch hochspannendes 2023 ab!
Transaktionen zwischen verbundenen Unternehmen eines Konzerns haben ihren Verrechnungspreis, der in der Praxis zum Jahresende sehr häufig angepasst wird, um eine aus steuerlicher Sicht sachgerechte Gewinnverteilung sicherzustellen. Der Zollwert entspricht dem Wert zur Zeit der Einfuhr der Ware. Nachträgliche Anpassungen des Zollwerts sind laut BFH nicht zulässig. Dies führt nun zu Spannungen zwischen Zoll und Verrechnungspreisen und einem Interessenskonflikt mit Folgeeffekten für die Steuerplanung von Unternehmen. Nicht erst, aber verstärkt mit dem Ende des letzten Jahres veröffentlichten BFH Urteil zum Fall von Hamamatsu. Warum dies so ist, beschreiben Marc Steinmüller und Frank-Peter Ziegler unter Leitung von Sophia Schuhmann in unserer Folge zu einem lang erwarteten Urteil und den nun bereits spürbaren Veränderungen und formulieren die Vision, dass ein identischer Preis nur bei gut austarierten Verrechnungspreisen zu erreichen sein kann. Dies bedingt eine gute Kommunikation mit den involvierten Behörden und dem Einsatz von entsprechenden Systemen.
Mit Professor Deborah Schanz, Vorstand des Instituts für Betriebswirtschaftliche Steuerlehre an der Ludwig-Maximilians-Universität München, spricht Hermann Gauß über die großen Linien der Steuerpolitik und die grundlegenden Entwicklungen und Erwartungen an das bevorstehende Jahr. Dabei wird u.a. aufgezeigt, dass sich das Steuerrecht als probates und schnell verfügbares Instrument und krisenstützende Maßnahme bewährte, seine Stärken aber auch im Rahmen der Standortpolitik zukünftig entfalten sollte. Zudem sind Programmpunkte des Koalitionsvertrags zur Digitalisierung der Finanzverwaltung eine Chance zur Bürokratieentlastung von Unternehmen und müssen genutzt werden, auch und gerade weil die Komplexität des Steuerrechts (Stichwort BEPS, CbCR) enorm zunimmt und es einen entlastenden Faktor geben werden muss. Auch deswegen und gerade deshalb ist Professor Schanz Teil eines seit Jahren durchgeführten Forschungsprojektes – dem Tax Complexity Index – über den sie auch in dieser Folge berichtet.
Mit Wucht kommt der US-amerikanische Inflation Reduction Act (IRA) daher. Er soll mit zwei weiteren massiven Anreizinstrumenten (CHIPS Act und ILJA) die Transformation zahlreicher Wirtschaftsbereiche in den Vereinigten Staaten zu mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit voranbringen. Kerstin Haase und Hermann Gauß sprechen über die wesentlichen Aspekte der Fördermaßnahmen und inwieweit sie Anreize und Förderungen für die Wirtschaft für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit bieten. Was ist der Stand in den USA; wie antwortet die Förderlandschaft in Deutschland und Europa; haben die Unternehmen die richtigen Strategien auf die Angebote und Chancen zu reagieren?