Petajoule ist der erste österreichische Podcast zum Thema Energie. Expertinnen und Experten der Österreichischen Energieagentur beantworten die Fragen der Energiezukunft, in vielen Episoden kommen auch Gäste zu Wort. Es geht dabei um Themen, die die österreichische Energiewelt bewegen: Die Umstellun…
Österreichische Energieagentur
Lithium, Kobalt, Seltene Erden – die Nachfrage nach diesen und anderen kritischen Rohstoffen steigt rasant. Doch mit dem wachsenden Bedarf im Zuge des Umbaus unseres Energiesystems wachsen auch die Herausforderungen: Viele Rohstoffe stammen aus wenigen Ländern, ihre Verarbeitung ist weltweit stark konzentriert. Gleichzeitig stoßen neue Bergbauprojekte in Europa nicht selten auf Widerstand. Wie kann eine sichere und verlässliche Rohstoffversorgung gelingen? Welche Rolle spielt Recycling? Und was braucht es, damit mehr Projekte in Europa umgesetzt werden können? Mit Stefanie Streit (RHI Magnesita) und Sebastian Zwickl-Bernhard (TU Wien) sprechen wir über globale Versorgungsrisiken, Erfahrungen aus der Industrie – und die große Frage, wie wir die Energiewende rohstoffseitig absichern können.
Dass Wasserstoff – wie auch darauf basierende Derivate – in Zukunft wichtiger werden, zeigen viele Analysen. Dass wir nicht sämtlichen, in Zentraleuropa benötigten Wasserstoff selbst produzieren werden können, ist auch weitgehend Konsens. Ein gewisser Teil des Bedarfs wird also importiert werden müssen - und das zu möglichst kompetitiven Preisen, denn schließlich gilt er vor allem in der im Wettbewerb stehenden Industrie, aber auch für die Spitzenlastabdeckung für Strom und Wärme als Schlüssel zur Dekarbonisierung. Wie steht es um die Netze für den Transport des Wasserstoffs? Was ist mit Projekten, um den Wasserstoff in den Exportländern zu erzeugen? Welche Erzeuger-Regionen sind dabei für Österreich interessant? Und - sind die Anlaufschwierigkeiten beim Hochlauf, die wir gerade beobachten, Ausdruck größerer, struktureller Probleme oder ein Teil der ohnehin notwendigen Konsolidierung, um den "Hype" rund um Wasserstoff hinter uns zu lassen? Gemeinsam mit Susanna Zapreva (VERBUND AG) und Judith Neyer (BMWET) gehen wir diesen und weitern Fragen auf den Grund.
Braucht Österreich einen Kapazitätsmarkt, um Versorgungssicherheit in einer zunehmend elektrifizierten Energiewelt zu gewährleisten? Wir sprechen in dieser Folge über zentrale und dezentrale Modelle, die Erfahrungen aus Deutschland und was davon auf Österreich übertragbar ist.
Die Energiewende ist eine der größten Herausforderungen und zugleich eine enorme Chance für Österreich. Doch wie kann das Energiesystem der Zukunft konkret aussehen? Wie entwickeln sich Energieverbrauch und -erzeugung? Welche Rolle spielen Importe, und wie energieautonom kann Österreich in Zukunft sein? Die Österreichische Energieagentur hat mit einem modellgestützten Szenario Antworten auf diese Fragen gesucht – und unter dem Titel „Unsere Energiewelt 2040 ein realistisches und technisch umsetzbares Konzept für ein klimaneutrales Energiesystem entwickelt. Christoph Dolna-Gruber, Günter Pauritsch und Corina Schwarz, die gemeinsam mit vielen weiteren Kolleg:innen das Szenario erstellt haben, sprechen über die wichtigsten Ergebnisse und größten Learnings.
Windkraft ist bereits jetzt ein wichtiger Bestandteil des Strommix in Österreich, hat 2024 etwa 15% unserer Stromerzeugung abgedeckt. Die weitere Nutzung von Windkraft-Potenzialen in Österreich ist entscheidend, um auch im Winter genug erneuerbaren Strom zu haben, denn die liefert insbesonders in der kälteren Jahreszeit, während Photovoltaik und Wasserkraft im Sommer stärker sind. Aber wie schaut er eigentlich aus, der lange Weg des Windrads vom Plan zur Produktion der ersten Megawattstunden? Welche Schritte sind notwendig, und welche Stellschrauben gibt es, um den Prozess zu beschleunigen? Diesen und mehr Fragen geht Moderator Christoph Dolna-Gruber (Österreichische Energieagentur) gemeinsam mit Elena Reisert (Projektentwicklerin bei der oekostrom AG) auf den Grund.
Wir beleuchten heute aktuelle Herausforderungen und Entwicklungen im Energiemarkt. In dieser Folge geht es um die jüngsten extremen Strompreisspitzen und deren Ursachen, von einer Flaute in der Windkraft bis hin zu möglichen Unregelmäßigkeiten im Marktgeschehen. Darüber hinaus wird diskutiert, welche Rolle Kapazitätsmärkte bzw. -mechanismen dabei spielen können, die Energiewende bei der Finanzierung und Schaffung seltener verwendeten, aber notwendiger Reservekapazitäten zu unterstützen.
Heuer im Dezember jährt sich die Besetzung der Hainburger Au zum 40. Mal. Im Winter 1984 haben tausende Bürgerinnen und Bürger gegen das damals geplante Wasserkraftwerk in der Hainburger Au demonstriert. Es wurde aufgrund des heftigen Widerstands nicht gebaut und stattdessen der Nationalpark Donauauen eröffnet. Wasserkraft-Projekte waren und sind auch heute immer wieder Gegenstand von Protesten, ungeachtet dessen, dass die erneuerbare Stromerzeugung in Österreich ohne Wasserkraft kaum denkbar wäre. Sie bildet mit aktuell 61 Prozent Anteil sozusagen das Rückgrat der Erneuerbaren und das seit vielen Jahrzehnten. Welche Rolle spielt Wasserkraft in Zukunft, wie viel Ausbau ist eigentlich noch nötig und möglich? Wie unterschiedlich sind die Potenziale in den einzelnen Bundesländern? Und wie haben sich Bau und Betrieb einer Anlage in den letzten Jahren verändert, etwa in Hinblick auf ihre Umweltverträglichkeit? Wir widmen diese Folge der traditionellen Energiequelle Wasserkraft, schauen uns den Status Quo an und werfen einen Blick in die Zukunft.
In dieser Folge geht es um Wärmenetze: Warum Fernwärme für immer mehr Haushalte in Österreich eine attraktive Option wird, welche Herausforderungen die Dekarbonisierung mit sich bringt und welche Kritikpunkte wie fehlende Transparenz oft diskutiert werden.
Wir geben ein Update zu aktuellen Entwicklungen und sprechen auch darüber, was passieren wird, wenn 2025 die umfangreichen Unterstützungsmaßnahmen auslaufen.
Schlag auf Schlag ist es gegangen, ab Mittwoch, 13. November 2024, als die OMV wegen Lieferausfällen in Deutschland von einem Schiedsgericht der Internationalen Handelskammer Schadenersatzansprüche zugesprochen bekommen hat - und verlautbart hat, dass es die Ansprüche auf ausstehende Zahlungen an die Gazprom aufrechnen wird. So weit hat es Gazprom nicht kommen lassen. Lieferungen aus dem Österreich-Vertrag, der seine Wurzeln im Jahr 1968 hat, wurden mit Wirkung Samstag, 16.11.2024, 6:00, eingestellt. Russisches Gas kommt trotzdem noch in Österreich an. Über Hintergründe spricht Christoph Dolna-Gruber (Österreichische Energieagentur) mit Leo Lehr (E-Control).
Die Österreichische Energieagentur (AEA) hat im Auftrag des Energieministeriums (BMK) Analysen zur Gasversorgung Österreichs durchgeführt. Dabei hat die AEA auch auf das Wissen und die Werkzeuge der E-Control zurückgegriffen, die als Regulierungsbehörde sowie gemäß Energielenkungsgesetz auch für Themen der Versorgungssicherheit bei Gas Verantwortung trägt. Die in der Analyse untersuchten Szenarien berücksichtigen den möglichen Ausfall russischer Gaslieferungen via Ukraine ab sofort bzw. dem 1. Januar 2025. Betrachtet wurde ein Zeitraum von zwei Jahren (Mai 2024 bis Mai 2026).
Was ist Regelreserve? Was bedeutet Ausgleichsenergie? Und wie funktioniert sie in Österreich? In dieser Podcastfolge dreht sich alles um das komplexe Thema der Regelreserve in Österreich. Zwei Expert:innen auf dem Gebiet der Energiewirtschaft erklären ausführlich, wie diese Mechanismen funktionieren und welche Bedeutung sie für die Stabilität des Stromnetzes haben. Sie gehen auf verschiedene Akteure ein, erläutern den Unterschied zwischen Primär-, Sekundär- und Tertiärregelreserve und diskutieren, wie Energieanbieter und Netzbetreiber zusammenarbeiten, um ein Gleichgewicht zwischen Stromerzeugung und -verbrauch sicherzustellen. Hören Sie rein, um zu verstehen, wie diese essenziellen Prozesse den Energiemarkt und Ihre Stromversorgung beeinflussen.
Damit die Energiewende gelingt, müssen wir Verkehr neu denken. Neben der Elektrifizierung von PKWs stehen vor allem aktive Mobilität und der öffentliche Verkehr im Fokus. Und dabei gilt es, alle Verkehrsteilnehmenden mitzunehmen: Auch die 1.7 Millionen Kinder und Jugendlichen in Österreich, deren Anforderungen an Mobilität derzeit noch viel zu wenig bis gar nicht berücksichtigt werden. Welche gesundheitlichen, sozialen und kognitiven Auswirkungen auf Kinder hat die Art und Weise unserer Mobilität und wie können wir sie positiv nützen? Was brauchen Kinder und Jugendliche, damit sie sich sicher und mit Freude im öffentlichen Raum bewegen können? Und warum ist aktive Kinder- und Jugendmobilität der Schlüssel für die Mobilitäts- und Energiewende?
Das Energiesystem entwickelt sich in einer rasanten Geschwindigkeit weiter. Sich verändernder Verbrauch (bei Strom, bei Gas) und andere Erzeugungsstrukturen (mehr Strom aus Windkraft und Photovoltaik) sowie Import-Exportnotwendigkeiten bringen auch veränderte Anforderungen an die Transportinfrastruktur für diese Energieformen mit sich. Stromnetze wachsen, höherrangige Gasnetze entwickeln sich in Richtung Wasserstoff, Sektoren werden gekoppelt. Der integrierte österreichische Netzinfrastrukturplan ÖNIP hat das Ziel, dieser Entwicklung einen strategischen Rahmen zu geben. Im April 2024 wurde er in seiner ersten, finalen Form veröffentlicht. Wir besprechen das Planungsdokument mit einer der Schlüsselpersonen bei seiner Erstellung: Julia Grohs aus dem Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK). Der finale ÖNIP zum Download: https://www.bmk.gv.at/themen/energie/energieversorgung/netzinfrastrukturplan.html
Die aktuelle Energiekrise hat bei vielen den Wunsch nach Autarkie und Autonomie geweckt: Gemeinsam in kleinen Strukturen Energie erzeugen, speichern und verbrauchen – und das mit grüner, CO2-freier Energie. Was wie eine Utopie klingt, ist in Österreich und Europa vielfach schon Realität. Aber wie funktionieren Energiegemeinschaften? Und eignen sie sich als flächendeckendes Energieversorgungsmodell? Wer kann überhaupt daran teilnehmen und was bringt es dem und der Einzelnen? Welche Beispiele gibt es und was gilt es zu beachten? Wir beleuchten das Thema Energiegemeinschaften in seiner Vielfältigkeit und fragen auch, ob und wie das Modell zur Lösung von Problemen wie hohen Energiekosten oder Energiearmut beitragen kann.
Die Österreichische Energieagentur hat in den letzten beiden Jahren gemeinsam mit der BOKU Wien und dem IIASA im Rahmen des Projekts NetZero2040 modellgestützte Szenarien zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2040 entwickelt. NetZero2040 ist ein vom Austrian Climate Research Program gefördertes Projekt. Die modellierten vier Szenarien zeigen, wie sich Energieverbrauch und Energieimporte sowie die einzelnen Sektoren Verkehr, Gebäude und Industrie entwickeln müssen, damit wir Klimaneutralität bis 2040 erreichen. Im Gespräch mit Kristina Schubert-Zsilavecz sind Projektleiter von NetZero 2040 – Johannes Schmidt, Associate Professor am Institut für Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung an der Universität für Bodenkultur in Wien und Martin Baumann, Principal Expert in der Österreichischen Energieagentur, der für einen Teil der Modellierungen innerhalb des Projektes zuständig war.
Innerhalb der kommenden zwei Jahrzehnte wird Österreich zu einem klimaneutralen Land umgebaut. Die Transformation ist eine gewaltige Herausforderung, besonders in der Industrie. "transform.industry" ist ein im Auftrag des Klima- und Energiefonds entstandenes und mit Mitteln des Energieforschungsprogramms 2020 finanziertes aktuelles Forschungsprojekt, das der Frage nachgeht, wie sich Klimaschutz, Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit in unterschiedlichen Bereichen der österreichischen Industrie miteinander vereinbaren lassen. Das Projektteam rund um AIT Austrian Institute of Technology GmbH, Österreichische Energieagentur, Montanuniversität Leoben und Energieinstitut an der Johannes Kepler Universität Linz hat die Arbeiten nun abgeschlossen und die Ergebnisse veröffentlicht. Urban Peyker (Klima- und Energiefonds) und der Projektkoordinator Christian Schützenhofer (AIT) sprechen mit Christoph Dolna-Gruber (Österreichische Energieagentur) über die Erkenntnisse und wesentlichen Inhalte von transform.industry.
Mitte März 2023 hat EU-Energiekommissarin Kadri Simson die Vorschläge ihres Hauses zur Weiterentwicklung des gemeinsamen europäischen Strommarkts präsentiert. Jetzt, rechtzeitig vor dem Superwahljahr 2024, gibt es eine Einigung zum Paket rund um das Design des gemeinsamen Strommarkts in Europa. Vorgaben zu Fördersystemen für Erneuerbare (und teils Atomkraft), langfristige Abnahmeverträge und Regelungen zum Thema Krisenmechanismen und vulnerable Konsumenten und Konsumentinnen sind dabei. Die Einigung und die Auswirkungen für Österreich diskutieren Jasper Geipel (Experte für Strommarktdesign im BMK) und Karina Knaus sowie Christian Furtwängler von der Österreichischen Energieagentur. Christoph Dolna-Gruber moderiert, Laura Fanschek hat produziert.
Photovoltaik wird ausgebaut wie noch nie. Das Wachstum stößt aber da und dort immer öfter auch an Grenzen – vor allem an die Limits der lokalen Netzkapazitäten. In dieser Ausgabe von Petajoule gehen wir der Frage nach, welche Bedeutung intelligent eingesetzte Batteriespeicher haben könnten, um doch noch mehr PV ans Netz bringen zu können, schon während das Netz verstärkt wird. Um nicht erst auf die frischen Kapazitäten warten zu müssen. Der Gründer und CEO von neoom - Walter Kreisel - und Franz Angerer, der Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur, im Gespräch mit Christoph Dolna-Gruber.
Der Ausbau der Photovoltaik in Österreich ist aktuell eine Erfolgsgeschichte - jedenfalls, was die ans Netz gehenden Leistungen betrifft: Mehr als 1.000 Megawatt waren es 2022, dreimal so viel wie 2020. Für heuer gehen Schätzungen von bis zu 2.000 Megawatt zusätzlich aus. Geht das zu schnell? Mancherorts stoßen Verteiler- und Übertragungsnetze an ihre Grenzen, Kapazitätsengpässe werden sichtbar. Lösungen für diese und viele weitere Herausforderungen diskutiert Christoph Dolna-Gruber (Österreichische Energieagentur) mit der PV-Unternehmerin Cornelia Daniel (Dachgold, Tausendundein Dach).
Der große Hype rund um den "Energieträger der Zukunft" - Wasserstoff - scheint sich etwas gelegt zu haben, Erwartungen sind realistischer und konkreter geworden. Seit einem guten Jahr gibt es eine Nationale Wasserstoff-Strategie, Förderprogramme kommen in die Gänge und einige große Projekte sind in der Pipeline – auf allen Stufen der Wertschöpfungskette: Erzeugung, Netz, Speicherung und Anwendung. Man bekommt den Eindruck, dass der Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft auch in Österreich begonnen hat. Ob das wirklich so ist, und wie man zusätzlichen Schwung in den Aufbau bringt, das erläutern Bernhard Painz (Vorstand, AGGM), Andreas Indinger (Management von HyPA, der Hydrogen Partnership Austria) sowie Christoph Dolna-Gruber (Österreichische Energieagentur) in dieser Ausgabe von Petajoule. Der Fokus liegt dabei vor allem auf der Gasnetzinfrastruktur.
Seit Beginn des Jahres 2022 verzeichnen wir die höchste Teuerungsrate seit Jahrzehnten: Im Durchschnitt betrug die Inflation 8,6 Prozent, Preise für Güter des täglichen Verbrauchs waren also im Schnitt fast ein Zehntel teurer als im Jahr davor. Auch die Preise für Energie waren in den letzten 18 Monaten auf einem Allzeithoch. Die Teuerung trifft die Menschen in Österreich unterschiedlich: Während sie wohl an den wenigsten spurlos vorübergeht, ist sie für viele zunehmend eine existenzielle Bedrohung, vor allem, wenn Grundbedürfnisse wie Wohnen, Ernährung oder Energie betroffen sind. Wer sich die Energie zum Leben kaum oder nicht mehr leisten kann, wird als energiearm bezeichnet. Sandra Matzinger (Arbeiterkammer Wien) und Karina Knaus (Österreichische Energieagentur) sprechen mit Moderatorin Kristina Schubert-Zsilavecz über die Frage, was Energiearmut eigentlich ist, wer die Betroffenen sind und wo man ansetzen kann, um zu helfen und Abhilfe zu schaffen.
Innerhalb der kommenden zwei Jahrzehnte bauen wir Österreich zu einem klimaneutralen Land um. Die Transformation ist eine gewaltige Herausforderung, besonders in der Industrie. Um die geht es in "transform.industry", einem Forschungsprojekt im Auftrag des Klima- und Energiefonds, das die Österreichische Energieagentur gemeinsam mit der Montanuni Leoben, dem Energieinstitut an der JKU Linz und dem AIT durchführen. In dieser Folge sprechen Simon Moser und Hans Böhm (beide Energieinstitut an der JKU Linz) mit Moderator Christoph Dolna-Gruber (Österreichische Energieagentur) über Wege und Optionen, um Emissionen in der Zementindustrie loszuwerden. Genauer gesagt, Mittel und Wege, wie mit den hartnäckigen Treibhausgasen umgegangen werden kann, die zwangsläufig bei der Zementproduktion entstehen, und ob die Abscheidung und dauerhafte Speicherung (CCS) wirklich die einzige Option dafür ist.
In Österreich verdienen Frauen nach wie vor um 18,9 Prozent weniger verdienen als Männer, sind drei Mal öfter von Altersarmut betroffen und nur zur 9 Prozent in Geschäftsführungspositionen vertreten. Die Energiebranche ist da keine positive Ausnahme: Der Frauenanteil insgesamt beträgt nur 24 Prozent, im Top Management liegt er bei nur 10 Prozent. Hemma Bieser und Kerstin Schilcher erklären und diskutieren, woran es liegt, dass Frauen in der Energiebranche nach wie vor stark unterrepräsentiert sind und welche (strukturellen) Maßnahmen getroffen werden müssten, um die Chancen von Frauen zu erhöhen. Was hat sich bisher bewährt und woran mangelt es? Welche Rolle spielen Netzwerke? Und: Welche Rolle spielen Frauen beim Gelingen der Energiewende?
Innerhalb der kommenden zwei Jahrzehnte bauen wir Österreich zu einem klimaneutralen Land um. Die Transformation ist eine gewaltige Herausforderung, besonders in der Industrie. Um die geht es in "transform.industry", einem Forschungsprojekt im Auftrag des Klima- und Energiefonds, das die Österreichische Energieagentur gemeinsam mit der Montanuni Leoben, dem Energieinstitut an der JKU Linz und dem AIT durchführen. In dieser Folge sprechen Thomas Kienberger und Peter Nagovnak mit Moderator Christoph Dolna-Gruber (Österreichische Energieagentur) über Wege und Optionen, um die fossile Kohle in der Eisen- und Stahlerzeugung loszuwerden. Die beiden Gäste sind am Lehrstuhl für Energieverbundtechnik im Department Umwelt- und Energieverfahrenstechnik an der Montanuniversität Leoben beschäftigt.
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine, Einschränkungen bei Gaslieferungen aus Russland und zerstörte Gasinfrastruktur, sowie daraus folgende extreme Ausschläge bei der Preisentwicklung. Nach der mit Sommer 2021 beginnenden Phase hoher Preise war 2022 für die Gasversorgung ein turbulentes Jahr. Das Jahr war geprägt von dynamischen Entwicklungen und teils großer Unsicherheit. „Können wir unsere Speicher ausreichend füllen?“, „Kommen wir durch den Winter?“, „Braucht es Energielenkung?“ und „Was passiert, wenn die russischen Gaslieferungen ganz ausfallen?“ waren prägende Fragen. Wir ziehen eine Bilanz und werfen einen Blick auf die nächsten Monate: "Ist die Gaskrise jetzt vorbei?" fragt Moderator Christoph Dolna-Gruber. Die Antworten liefern Carola Millgramm, die die Abteilung Gas bei der Regulierungsbehörde E-Control leitet, und Karina Knaus, Leiterin des Centers Volkswirtschaft, Konsument:innen und Preise bei der Österreichischen Energieagentur.
Mitte März hat Energiekommissarin Kadri Simson ihren Vorschlag zur Weiterentwicklung des europäischen Strommarkts präsentiert. Langfristige Verträge, Investitionen in Erneuerbare und Flexibilität sowie Konsument*innenrechte stehen dabei im Vordergrund. Christian Furtwängler und Karina Knaus erklären Christoph Dolna-Gruber den Vorschlag und ordnen ein. Reform oder Reförmchen? Eine Frage der Umsetzung und des Standpunkts.
Mit dem Beginn des Angriffskriegs in der Ukraine und der politisch motivierten Reduktion von Gaslieferungen nach Europa hat sich die hohe Abhängigkeit Österreichs von Russland wieder in den Vordergrund gedrängt. Nicht zum ersten Mal, denn vergleichbare Situationen hat es in der Vergangenheit schon öfters gegeben. Was hat man damals daraus gelernt? Warum wurden sämtlichen Warnungen aus dem In- und Ausland vor einer zu hohen Abhängigkeit konsequent ignoriert? Welche energiepolitischen Strategien, Entscheidungen und Maßnahmen von 1945 bis 2020 zur überdurchschnittlich exponierten Gasversorgung Österreichs geführt? Welche Argumentationslinien haben sich im Verlauf der Jahrzehnte etabliert und was lernen wir daraus für die Gegenwart und Zukunft? Prof. Mag. Herbert Lechner war bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2022 wissenschaftlicher Leiter und Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur. Er ist Autor der Analyse „An der Gasleine: Zur Geschichte der Abhängigkeit Österreichs von russischem Erdgas". mehr zu Analyse: https://www.energyagency.at/aktuelles/an-der-gasleine
In dieser Folge machen wir einen Ausflug in die Industrie. Der produzierende Bereich in Österreich ist für einen großen Teil der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Diese Emissionen gilt es möglichst rasch loszuwerden. Wie geht das? Zu einem überwiegenden Teil durch den Ausstieg aus fossiler Energie. Vor allem Erdgas ist dabei relevant. Fast die Hälfte des in Österreich verbrauchten Erdgases geht in die Industrie. Statt dem Erdgas gibt es unterschiedliche erneuerbare Varianten: Biomasse, grünes Gas, aber auch grüner Strom und Wärme aus Luft, Wasser oder der Erde. 1:1 durch Erneuerbare ersetzen reicht aber nicht. Wir müssen auch effizienter werden. Mit weniger Energie gleich viel oder mehr erreichen. Und es gibt da eine Technologie, die im Ruf steht, das zu können: Wärmepumpen. Dazu fragt Christoph Dolna-Gruber beim AIT nach und spricht mit Veronika Wilk und Christian Schützenhofer. Beide berichten von ihren Forschungsprojekten: transform.industry ist im Auftrag des Klima- und Energiefonds entstanden und mit Mitteln des Energieforschungsprogramms 2020 finanziert. Das Forschungsprojekt AHEAD (Advanced Heat Pump Demonstrator).ist ein New Energy for Industry (NEFI)-Projekt der FTI (Forschung, Technologie und Innovation)-Initiative „Vorzeigeregion Energie“, gefördert durch den Klima- und Energiefonds.
„Energieschub für den Arbeitsmarkt – so lässt sich die Energiewende in Hinblick auf ihre Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt kurz zusammenfassen. Denn um die große Transformation hin zu einer fossilfreien Zukunft zu schaffen, wird die Branche der sogenannten green jobs, vor allem im Energiebereich, massiv wachsen (müssen). Wir gehen den Fragen nach, welche Chancen sich dabei für den oder die Einzelne bieten und welche Fachkräfte wir jetzt und in Zukunft brauchen. Wie können Quereinsteiger:innen den wachsenden Jobmarkt nützen und wo müssen Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen nachgeschärft bzw. gesetzt werden? Und kann die Energiewende letztlich daran scheitern, dass wir nicht genügend Personen haben, die sie in die Praxis umsetzen? Kristina Schubert-Zsilavecz (Österreichische Energieagentur) befragt in dieser Ausgabe von Petajoule Dr. Johannes Kopf (Vorstand des Arbeitsmarktservice Österreich) zu Chancen, Risiken und Potenzialen der Energiewende für den Arbeitsmarkt.
In unserer Weihnachtsfolge geht es um die zahlreichen Interventionen und Entlastungsmaßnahmen, die als Reaktion auf die Preisrallye bei den unterschiedlichen Energieträgern gesetzt und angekündigt wurden. Im Zentrum stehen die deutsche Strom-, Gas- und Wärmepreisbremse aka Doppelwumms, der ausgeweitete Energiekostenzuschuss EKZ, der Marktkorrekturmechanismus MCM im EU-Großhandel mit Gas und die Systemnutzungsentgelte SNE. Es diskutieren Karina Knaus, Lukas Zwieb und Christoph Dolna-Gruber. **Wir wünschen allen Hörern und Hörerinnen frohe Festtage und ein gutes neues Jahr. Wir freuen uns auf ein Wiederhören in der fünften Staffel.**
Die aktuelle Energiekrise führt uns schmerzlich unsere hohe Abhängigkeit von (importiertem) Gas und Öl vor Augen. Die einzig sinnvolle, langfristige Lösung des Problems ist ein vollständiger Umbau des Energiesystems in Richtung Energieeffizienz und erneuerbare Energieträger, sowohl aus ökologischer als auch ökonomischer Sicht. Die aktuelle Situation befeuert bei vielen Gemeinden, Unternehmen und Privatpersonen den Wunsch, sich mit Photovoltaik-Anlagen, Wärmepumpen und Co unabhängiger zu machen. Doch die Wartezeiten für Beratung, Planung, Genehmigung und Montage sind aufgrund der hohen Nachfrage lang. Wie kann das Tempo beim Erneuerbaren-Ausbau erhöht werden und wo sind die Grenzen der Beschleunigung erreicht? Welche Schritte können auf Bundes- und Länderebene noch gesetzt werden, um die Geschwindigkeit hin zu einer grünen Zukunft zu steigern? Darüber spricht Christoph Dolna-Gruber mit Jürgen Schneider, Leiter der Sektion „Klima und Energie“ im Bundesministerium für Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie.
Seit unserer letzten Folge im August 2022 hat sich einiges getan: Die Preisralley ist weitergegangen und hat zahlreiche Länder in Europa dazu veranlasst, Entlastungs-Maßnahmen anzukündigen, umzusetzen und teilweise sogar schon wieder abzuschaffen. Wir haben uns einige Beispiele im Detail angeschaut und analysieren Vor- und Nachteile. Darüber hinaus werfen die Expert:innen auch einen Blick auf die Situation in Österreich. Warum sie hierzulande ein Präventationsparadoxon orten und wie es im kommenden Jahr am Energiemarkt weitergehen könnte, diskutieren Karina Knaus, Christian Furtwängler und Christoph Dolna-Gruber.
Im Großhandel steigen die Strom- und Gaspreise seit Sommer 2021 stark an - es gibt eine Vervielfachung. Die beispiellose Preisrallye ist mittlerweile auch schon im Endkund:innenmarkt angekommen und immer mehr Haushalte sind mit Erhöhungen ihrer Strom- oder Gastarife konfrontiert. Ein Ende ist dabei nicht in Sicht. Die Politik ist also gefordert, zu unterstützen. Energiegutscheine, Steuerreduktionen, Eingriffe in den Markt, keine Eingriffe - Preis wirken lassen, Preisdeckel, Tankrabatte, Strompreisrabatte, Spritpreisbremsen, Merit Order abschaffen, Windfall Profit Tax, CO2-Steuer verschieben. Verstaatlichen. Der öffentliche Diskurs kennt bereits viele Handlungsoptionen. Bei Petajoule stellen wir eine Reihe der aktuell diskutierten Maßnahmen vor und versuchen eine Einordnung. Die Folge ist in zwei Teile geteilt: Der erste Teil gibt einen Überblick, wo wir aktuell stehen. Karina Knaus, Christian Furtwängler und Christoph Dolna-Gruber erklären, wo die hohen Preise herkommen zeigen Dynamiken und Zusammenhänge zwischen Großhandel und Endkund:innenmarkt auf, die notwendig sind, um mögliche Marktinterventionen verstehen zu können. Dieser zweite Teil beschäftigt sich mit den zahlreichen Vorschlägen und Optionen zur Preisdämpfung, sowohl im Großhandel als auch im Markt für Endkund:innen. Wie kann man die Preisfindung im Strommarkt ändern? Was ist das iberische Modell? Wie macht das die Schweiz? Was sind die Herausforderungen, die mit einem Preisdeckel verbunden sind? Karina Knaus, Christian Furtwängler und Christoph Dolna-Gruber geben Antworten.
Im Großhandel steigen die Strom- und Gaspreise seit Sommer 2021 stark an - es gibt eine Vervielfachung. Die beispiellose Preisrallye ist mittlerweile auch schon im Endkund:innenmarkt angekommen und immer mehr Haushalte sind mit Erhöhungen ihrer Strom- oder Gastarife konfrontiert. Ein Ende ist dabei nicht in Sicht. Die Politik ist also gefordert, zu unterstützen. Energiegutscheine, Steuerreduktionen, Eingriffe in den Markt, keine Eingriffe - Preis wirken lassen, Preisdeckel, Tankrabatte, Strompreisrabatte, Spritpreisbremsen, Merit Order abschaffen, Windfall Profit Tax, CO2-Steuer verschieben. Verstaatlichen. Der öffentliche Diskurs kennt bereits viele Handlungsoptionen. Bei Petajoule stellen wir eine Reihe der aktuell diskutierten Maßnahmen vor und versuchen eine Einordnung. Die Folge ist in zwei Teile geteilt: Dieser erste Teil gibt einen Überblick, wo wir aktuell stehen. Karina Knaus, Christian Furtwängler und Christoph Dolna-Gruber erklären, wo die hohen Preise herkommen zeigen Dynamiken und Zusammenhänge zwischen Großhandel und Endkund:innenmarkt auf, die notwendig sind, um mögliche Marktinterventionen verstehen zu können. Der zweite Teil beschäftigt sich mit den zahlreichen Vorschlägen und Optionen zur Preisdämpfung, sowohl im Großhandel als auch im Markt für Endkund:innen. Wie kann man die Preisfindung im Strommarkt ändern? Was ist das iberische Modell? Wie macht das die Schweiz? Was sind die Herausforderungen, die mit einem Preisdeckel verbunden sind? Karina Knaus, Christian Furtwängler und Christoph Dolna-Gruber geben Antworten.
Innerhalb der kommenden zwei Jahrzehnte wird Österreich zu einem klimaneutralen Land umgebaut. Die Transformation ist eine gewaltige Herausforderung, besonders in der Industrie. Damit dieser Umbau erfolgreich wird, braucht es große Mengen erneuerbarer Energie, Investitionen in Produktionsprozesse, die noch neu entwickelt werden müssen, ausreichend Fachkräfte sowie einen Innovationsvorsprung im internationalen Wettbewerb. Theresia Vogel (Klima- und Energiefonds) und Wolfgang Hribernik (AIT) gehen gemeinsam mit Christoph Dolna-Gruber (Österreichische Energieagentur) der Frage nach, wie diese Transformation der Industrie in Österreich gelingen kann. In der Folge wird auch "transform.industry" präsentiert: Ein im Auftrag des Klima- und Energiefonds entstandenes und mit Mitteln des Energieforschungsprogramms 2020 finanziertes aktuelles Forschungsprojekt. Das Projektteam rund um AIT Austrian Institute of Technology GmbH, Österreichische Energieagentur, Montanuniversität Leoben und Energieinstitut an der Johannes Kepler Universität Linz wird aufzeigen, wie sich Klimaschutz, Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit in unterschiedlichen Bereichen der österreichischen Industrie miteinander vereinbaren lassen.
„Das war wirklich komfortabel und das ist jetzt einfach vorbei“, gibt Carola Millgramm, die die Abteilung Gas bei der Regulierungsbehörde E-Control leitet, eine knappe Einschätzung zu Bedeutung und Einsatz von russischem Erdgas in Österreich. Gemeinsam mit Karina Knaus, Leiterin des Centers Volkswirtschaft, Konsument:innen und Preise bei der Österreichischen Energieagentur, erläutert sie die Hintergründe der aktuellen Gas-Krise: Wie funktioniert der Gasmarkt, wieso ist Österreich in so hohem Ausmaß von Russland abhängig? Wer betreibt Gasspeicher und wie kann es ein, dass die Speicherstände so niedrig? Die zwei Expertinnen diskutieren aber auch, welche Aspekte bei der geplanten Bevorratung von Gas zu beachten sind. Und sollte tatsächlich kein Gas mehr fließen, welche Möglichkeiten bietet die Energielenkung und was bedeutet das konkret? Darüber hinaus thematisieren Millgramm und Knaus mögliche Auswege aus der Abhängigkeit von Erdgas, insbesondere der Ausbau erneuerbarer Energie und Energieeffizienz.
Tief unter uns, in einem Bereich wo wir dem heißen Erdkern einige 1000 Meter näher sind als hier oben, schlummern gigantische Potenziale an Energie. Christoph Dolna-Gruber (Österreichische Energieagentur) befragt Edith Haslinger (AIT) und Peter Keglovic (Wien Energie) zur Tiefengeothermie von Island über Indonesien, nach Italien, ins Innviertel bis nach Wien. In Wien soll Geothermie eine wichtige Rolle bei der Dekarbonisierung der Fernwärme spielen, ein Forschungsprojekt lieferte zuletzt positive Ergebnisse.
Mit exponentiellen Kurven kennen wir uns ja leider schon einigermaßen gut aus, neuerdings. Dass die steilen Anstiege aber nicht nur bei der CO2-Konzentration in der Atmosphäre, den COVID-Infektionszahlen und – immerhin was Erfreuliches – bei der Zulassung von Elektroautos auftreten, sondern auch bei den Energiepreisen im Großhandel, das hätten wir uns im Juni auch noch nicht erwartet. Zumindest nicht so ein steiler Anstieg. Wieso das so ist und wie Politik, Energieunternehmen und Endkonsument:innen mit der neuen Realität umgehen können, bespricht Laura Fanschek mit zwei Gästen: Mit Barbara Schmidt (Generalsekretärin von Oesterreichs Energie) und Karina Knaus (Leiterin des Centers Volkswirtschaft, Konsument:innen und Preise der Österreichischen Energieagentur).
Sie lässt in Österreich niemanden kalt: Die Abneigung gegenüber dieser Technologie ist tief in der DNA der Österreicher und Österreicherinnen verankert und diese Ablehnung ist fast ähnlich identitätsstiftend wie das Wiener Schnitzel und das Skifahren: Die Atomkraft. Die Diskussion rund um Lösungen für die Bewältigung der Klimakrise bringt das Thema Kernenergie zuletzt wieder verstärkt an die Oberfläche. Christoph Dolna-Gruber und seine Kollegen Günter Pauritsch (Leiter des Centers "Energiewirtschaft, Infrastruktur und Energiepartnerschaften") und Martin Baumann (Senior Expert Energy Economics) blicken in dieser Folge von Petajoule hinter die Kulissen der Atomkraft und sprechen über die so genannte "Renaissance der Nuklearenergie"
Die Preise für Erdgas im Großhandel befinden weltweit, aber auch in Österreich, auf einem historischen Hoch. Auch Strom im Großhandel ist auf einem Höhenflug. Erste energieintensive Betriebe stellen ihren Betrieb ein. Die Europäische Kommission schlägt eine Toolbox vor, wie Mitgliedstaaten preisdämpfende Maßnahmen setzen können. Mittel- und langfristig helfen jedenfalls Energieeffizienz, Erneuerbare und Flexibilitäten. Wir haben unsere Hörer*innen gefragt, was sie zu diesen Themen wissen wollen. Christoph Dolna-Gruber hat diese Fragen an Karina Knaus (Leiterin des Centers "Volkswirtschaft, Konsument:innen und Preise") und den Experten der Österreichischen Energieagentur für Energiemärkte Lukas Zwieb weitergeleitet, und die Antworten dazu gibt es in dieser Folge.
Österreich wird künftig viel Wasserstoff benötigen. Wasserstoff ist eine wichtige Basis für die Herstellung von Düngemitteln und wird bereits in der Raffinerie eingesetzt. Um die Stahlerzeugung, die Kunststoffproduktion sowie schwere Verkehrsmittel (Flugzeuge, Schiffe) und den Stromsektor von Emissionen befreien zu können werden zukünftig große Mengen an Wasserstoff benötigt. Um tatsächlich einen Beitrag zur Erreichung der Klimaneutralität liefern zu können, muss dieser Wasserstoff emissionsfrei hergestellt sein – ohne Methanemissionen, ohne CO2-Emissionen. Also auf Basis erneuerbarer Energie. Die Potenziale zur Herstellung in Österreich sind allerdings begrenzt, weshalb wir Wasserstoff bzw. seine Derivate (Ammoniak, E-Fuels, LOHC,…) auch importieren müssen. Aber woher? Wie? In welchem Zeitrahmen? Und geht sich das alles aus? Diese Fragen stellen sich Christoph Dolna-Gruber und seine Kollegen Andreas Indinger (Leiter des Centers "Forschung und Innovation"), Günter Pauritsch (Leiter des Centers "Energiewirtschaft, Infrastruktur und Energiepartnerschaften") und Martin Baumann (Senior Expert Energy Economics) in dieser Folge von Petajoule.
Christoph Dolna-Gruber hat in dieser Episode gleich sechs Gäste. Er spricht mit ihnen über das innovative Wohn-Projekt "WOGE Demo" in dem es darum geht, Wien zu einer Smart City zu machen. Projektkoordinatorin Katharina Kirsch-Soriano da Silva von der Caritas Stadtteilarbeit, begleitet ihn dabei durch die Folge.
Christoph Dolna-Gruber befragt Karina Knaus (Leiterin des Centers "Volkswirtschaft, Konsument*innen und Preise) und den Energieagentur-Experten für Energiemärkte Lukas Zwieb nach der Lage auf den europäischen Märkten für Erdöl, Erdgas, Strom und CO2-Zertifikate.
Wunderkind Wasserstoff? Wunderkinder können Dinge besonders gut, die andere nicht können, sie sind speziell und selten. An Wunderkinder werden hohe Erwartungen gestellt. Ob sie diese in Zukunft auch erfüllen können, ist aber ungewiss. Das trifft sicher auch auf Wasserstoff zu, und deswegen fragt Christoph Dolna-Gruber seine Kollegen Andreas Indinger (Leiter des Centers "Forschung und Innovation"), Günter Pauritsch (Leiter des Centers "Energiewirtschaft, Infrastruktur und Energiepartnerschaften") und Martin Baumann (Senior Expert Energy Economics): "Wie kann der Energieträger der Zukunft den hohen Erwartungen gerecht werden?"
„Europa spielt eine große Rolle, da wir ja keine Insel sind“, betont Christine Materazzi-Wagner, Abteilungsleiterin bei der E-Control und Vorsitzende der Electricity Working Group von ACER, der Vereinigung der europäischen Energieregulierungsbehörden, und der Electricity Working Group des CEER (Council of European Energy Regulators). Sie ist sich mit Karina Knaus, die in der Österreichischen Energieagentur das Center „Volkswirtschaft, Konsument*innen und Preise“ leitet, einig: „Das Ziel ist es Markt und Technik näher aneinander heranzuführen“. Denn in Summe gehe es um die sichere, nachhaltige und leistbare Stromversorgung in ganz Europa.
Mehr als die Hälfte, nämlich 55 Prozent, der Erneuerbaren Energien in Österreich stammen von biogenen Energieträgern. Dabei spielt Holz wiederum eine wesentliche Rolle, es ist zu rund 80 Prozent die Quelle der Bioenergie. Bioenergie ist dabei nicht nur in Österreich bedeutend, sondern in der gesamten EU (ca. 65 Prozent Bioenergie) und auch auf globaler Ebene (ca. 75 Prozent Bioenergie). Kasimir Nemestothy, in der Landwirtschaftskammer Österreich zuständig für Energie, und Lorenz Strimitzer, Leiter des Centers Nachwachsende Rohstoffe und Ressourcen bei der Österreichischen Energieagentur, sind sich im Gespräch mit Christoph Dolna-Gruber daher einig, dass das Ziel der Klimaneutralität nur mit der optimale Nutzung von Bioenergie erreicht werden kann und dabei vor allem auch Holz wesentlich ist. Dennoch ist immer wieder auch Kritik zu vernehmen: Gibt es genug Wald? Sind Holzöfen nicht CO2- und Feinstaubschleudern? Und gehen so genannte Senken verloren - also die Fähigkeit eines Waldes, über Photosynthese CO2 aus der Luft zu filtern und für das Pflanzenwachstum einzusetzen, in dem Kohlenstoff im Holzkörper gespeichert wird? In Österreich werde der Holzvorrat nicht verbraucht, es werde lediglich mit dem jährlichen Holzzuwachs gearbeitet, betont Nemestothy. Zum einfacheren Verständnis könne man hier das Bild von Eigenkapital und Zinsen heranziehen: Der Holzvorrat der österreichischen Waldbesitzer*innen sei das Eigenkapital, der jährliche Holzzuwachs sind die Zinsen. In Summe verwende man nicht einmal diese Zinsen zur Gänze. „Es gibt in der EU jetzt schon Länder, die deutlich mehr als 30 Prozent Erneuerbare Energie im System haben. Alle, die Vorreiter sind, sind Forstwirtschaftsländer. Gleichzeitig haben sie ihre Waldfläche ausgeweitet und ihren Holzvorrat gesteigert“, entgegnet Nemestothy Kritiker*innen. In Summe seien seit 1990 im Schnitt ungefähr 400 Millionen Tonnen CO2 aus der Atmosphäre in die Waldbestände der Europäischen Union aufgenommen worden. Zudem weist Nemestothy darauf hin, dass man mit Holz und Biomasse die im Sommer gespeicherte Sonnenenergie relativ einfach in den Winter transferieren können – denn gerade das sei bei Strom aus Sonnen- oder Wasserkraft eine Herausforderung. Abschließend betont der Experte: „Es braucht effiziente, regionale Versorgungskonzepte. Die Menschen in der Region müssen etwas davon haben – bei Wertschöpfung, Arbeitsplätzen und Energieversorgung.“
An der schönen blauen Donau in Wien befindet sich ein „trimodaler Verkehrsknotenpunkt“. Was das bedeutet, welchen Verkehrsträgern die Zukunft gehört und welche Maßnahmen der Hafen Wien und seine Tochter WienCont setzen, um die eigenen CO2-Emissionen zu verringern, besprechen Wolfgang Löhr (Leitung Technische Services, Projekte, Einkauf & FM Hafen Wien) und Harald Jony (Geschäftsführung WienCont) mit Lorenz Strimitzer, Monika Wagner und Christoph-Dolna Gruber von der Österreichischen Energieagentur in dieser Folge von Petajoule. Ausbaukapazitäten am Wasser Am Weg in die klimaneutrale Zukunft ist der Verkehr nach wie vor eine der größten Herausforderungen. Dieser Sektor ist immerhin für ganze 30 Prozent der Treibhausgas-Emissionen in Österreich verantwortlich. An der Schnittstelle internationaler Handelswege nehmen der Hafen Wien und WienCont eine wichtige Funktion im österreichischen Verkehrssystem ein. 6,4 Millionen Tonnen werden im Wiener Hafen jedes Jahr umgeschlagen, 42 % davon am LKW, 34 % am Schiff und 24 % mit der Bahn. Zum Vergleich: Noch im Jahr 2000 kamen 80 % auf den LKW. Dennoch gibt es gerade am Wasser beträchtliche Ausbaukapazitäten, man könnte das doppelte an Gütern transportieren. Die Vorteile der Kombination aus Schiff, Straße und Schiene sind klar: Beim Transport von 1.000 Tonnen pro Kilometer können fast die Hälfte an Emissionen eingespart werden. Wasserstoff-Terminal in der Lobau, selbstfahrende Schiffe Die Zukunft der Binnenschifffahrt sehen die Verantwortlichen in einer Flottenmodernisierung, bei der Elektromobilität und Wasserstoff wesentlich sein werden. Ein weiteres Plus bei der Schiffhart: Automatisiertes Fahren sei sehr leicht umsetzbar. Pläne gibt es auch für den Hafen Lobbau: Dieser soll gemeinsam mit der Stadt Wien zu einem Wasserstoff-Terminal umgebaut werden.
Am 8. Jänner 2021 kam es im europäischen Stromnetz zu einer Störung, für kurze Zeit war das Netz in zwei Teile geteilt. In Folge wurde häufig über das „Beinahe-Blackout“ und potenziell dramatische Folgen spekuliert. Alfons Haber, Professor für Netz- und Systemintegration an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Landshut und designierter Vorstand der E-Control, und Günter Pauritsch, Leiter des Centers „Energy Economics & Infrastructure“ in der Österreichischen Energieagentur, erklären die Mechanismen, mit denen das Stromsystem in Balance gehalten wird und ziehen ein weitaus weniger dramatisches Fazit. Ihnen zufolge hat das System mit den entsprechenden Maßnahmen gut funktioniert, auch wenn in den ersten 38 Sekunden „sehr, sehr viel passiert ist“. Es gebe keinen unmittelbaren Anlass zur Beunruhigung, vielmehr soll man den Fall als „Echtprüfung des Systems“ verstehen. Wichtig ist, dass man nun daraus lerne. Insgesamt sei man in Österreich dank Wasserkraft und Pumpspeicher gut aufgestellt, um bei Netzproblemen einzugreifen. Wie halten wir das Stromnetz in Zukunft in Balance? Die Experten erläutern auch, welche Maßnahmen es in Zukunft brauchen wird, um das Netz stabil zu halten. Denn Stromerzeugung und Stromverbrauch müssen sich immer exakt die Waage halten. Mit sehr viel mehr Strom aus Sonne oder Windkraft wird diese Herausforderung größer, da die Produktion schwankt. Daher muss sich den Experten zu Folge das Stromsystem in Richtung Flexibilität entwickeln, eine große Rolle spielt die Modernisierung der Netze. Aber auch „systemdienliches Verhalten“ bei Industrie und Endkund*innen ist wichtig, wobei es zu keinem Komfortverlust kommen dürfe. Als Knackpunkt für den Umbau des Energiesystems wird die Fähigkeit, den Strom „vom Sommer in den Winter“ zu speichern, gesehen. Grundsätzlich gilt für die gesamte Diskussion: „Die Physik ist nicht außer Acht zu lassen“.
Bis zum Jahr 2035 sollen nahezu alle Abnehmer, die daran interessiert sind, mit grünem Wasserstoff versorgt werden. Das ist eines der Ziele der Norddeutschen Wasserstoffstrategie. Wie das die fünf deutschen Bundesländern Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein erreichen wollen und wo man heute steht, erläutert Lars Bobzien aus dem Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung im Gespräch mit Herbert Lechner und Christoph Dolna-Gruber von der Österreichischen Energieagentur. Gerade in der Schwerindustrie werde Wasserstoff dringend benötigt, wenn man unabhängig von Kohle, Öl oder Erdgas werden möchte. Doch zu Beginn werde man auch noch andere Farben – also nicht nur aus Erneuerbaren hergestellter – Wasserstoff sehen. In der Raumwärme hingegen werde Wasserstoff oder Biogas Bobzien zu Folge nur eine Randerscheinung sein. Wenn erst der regulatorische Rahmen für Wasserstoffnetze geschaffen sind, kann sich Bobzien neben der Verwendung des Erdgasnetzes auch neue Pipelines vorstellen. Er zeigt sich zuversichtlich, dass so auch südlicher gelegene Länder wie etwa Bayern oder sogar Österreich versorgt werden können. Bobzien ist darüber hinaus überzeugt, dass es auch den Import von Wasserstoff brauchen wird.
Zum Auftakt der dritten „Season“ von Petajoule erklärt Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbandes Erneuerbare Energie, wie sich Deutschland aus der Abhängigkeit von Kohle, Öl und Erdgas befreien kann. Im Gespräch mit Herbert Lechner und Christoph-Dolna-Gruber zeigt Peter, die auch Vizepräsidentin der Österreichischen Energieagentur ist, die Entwicklung von Erneuerbaren und Energieeffizienz in den letzten Jahren in Deutschland und was aus ihrer Sicht die wesentlichen Maßnahmen waren. Sie äußerst Kritik am nun bereits über 20 Jahre alten „Erneuerbare-Energie-Gesetz“ und an der eben beschlossenen Novelle. Peter zu Folge brauche es unter anderem eine stärkere Beteiligung der Bürger*innen. Sie betont auch, dass die aktuellen CO2-Preise die wahren Kosten „nicht einmal im Ansatz abbilden“. Außerdem geht sie auf den „Champagner der Energiewende“ ein. Ihr Standpunkt zu dem auch in Österreich viel diskutierten Thema ist klar: Wasserstoff solle vor allem in den Industriesektor fließen. Und: Wasserstoff per se biete noch keinen Mehrwert, er müsse zu 100 Prozent aus Erneuerbaren hergestellt werden. Gemeinsam ziehen die Expert*innen das Fazit: Für den Umbau des Energiesystems braucht es „Transformationsmanagement“, das die technologischen, wirtschaftlichen aber auch sozialen Aspekte ganzheitlich beachtet.