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Krsto Lazarević gibt uns einen tiefen Einblick in die Protestbewegung in Serbien.
Vor ziemlich genau 80 Jahren war es dann auch in Jugoslawien soweit. Der Zweite Weltkrieg endete mit dem Sieg der Partisanenbewegung unter Führung der Kommunistischen Partei und Josip Broz Titos. Nazis und Faschisten waren besiegt und aus den Trümmern entstandt das sozialistische Jugoslawien. Soweit so bekannt. Doch wie kam es dazu, dass eine verhältnismäßig kleine Partei wie die KPJ die wohl erfolgreichste Widerstandsbewegung im besetzten Europa aufbauen konnte? Dieser Frage gehen Krsto und Danijel in dieser Folge nach...und liefern ein Best-of des Volksbefreiungskampfes in Jugoslawien. Aufgezeichnet wurde sie am 9. Mai. Und so einen Feiertag begeht man als Balkan-Podcast natürlich in einer Balkan-Metropole: Wien - besser gesagt: Dunaj. Auf Einladung unserer FreundInnen vom Klub Slowenischer Student*Innen (KSŠŠD) in Wien durften wir diesen Podcast Live in ihren Klubräumen aufzeichnen. Und auch wenn Danijel es nicht ganz geheuer war, vor so vielen Sloweninnen und Slowenen aufzutreten, war es doch ein grandiose Abend, an dem wir Euch hiermit teilhaben lassen. Nebenbei erfahrt Ihr, wie die eine oder andere Wahl auf dem Balkan gelaufen ist, warum Milorad Dodik jetzt weniger Geld in der Tasche hat und warum in Kroatien ausgerechnet MinderheitenvertreterInnen die Wahlversprechen von Rechtsextremisten erfüllen.
V Vatikanu zadnje priprave na jutrišnji pogreb papeža Frančiška, ki se ga bo poleg številnih vernikov udeležilo tudi 130 uradnih delegacij z vsega sveta..Krsto s papežem bodo s posebnim obredom zaprli nocoj ob 20. uri.Provincial Žvanut o papežu kot duhovnem sinu sv. Ignacija Lojolskega in neutrudnem apostolu, ki nas je učil umetnosti duhovnega razločevanja.Papež v času svojega pontifikata močno posegel v Cerkev v Sloveniji.V senci dogajanja v Vatikanu v Sloveniji poteka referendumska kampanja.Znova več ukrajinskih regij tarča ruskih napadov z droni.Vreme- dež bo ponehal, tudi jutri oblačno, ozračje bo hladil severni veter. V nedeljo spet jasno.
Verniki se poslavljajo od papeža Frančiška. Krsto z njegovimi posmrtnimi ostanki bodo jutri prepeljali v baziliko svetega Petra v Vatikanu, pogrebne slovesnosti bodo v soboto. 266-ega rimskega škofa bodo v skladu z njegovimi željami pokopali v rimski baziliki Marije Velike. Drugi poudarki oddaje: - Mednarodni denarni sklad znižal napoved svetovne gospodarske rasti za letos. - Opozorila o izraelskem izkoriščanju človekoljubne pomoči kot orožja v vojni. - Pozivi k zamiku pobiranja prispevka za dolgotrajno oskrbo.
Einmal mehr müssen sich unsere Hosts mit Bosnien-Herzegowina befassen. Und mit jenem Mann, der in den deutschen Medien mit Vorliebe als "Serbenführer" tituliert wird. Denn seit letztem Monat ist Milorad Dodik, Präsident der Teilentität Republika Srpska, ein verurteilter Strafttäter. Und schuld daran sind natürlich mal wieder die Deutschen. Streng genommen eigentlich nur ein Deutscher. Christian Schmidt hat nämlich wieder einmal zugeschlagen und die Grundlage dafür gelegt, dass Dodik Ende Februar nicht nur zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr verurteilt wurde, sondern ihm zugleich für sechs Jahre untersagt wurde, politische Ämter auszuüben. Komischerweise ist der "Serbenführer" aber immer noch im Amt und jettet fröhlich durch die Welt, um sich mit allerlei "Führern" anderer Staaten zu unterhalten. In Bosnien-Herzegowina fragt man sich nun: Wie geht es weiter? Setzt Dodik seinen Sezessionskurs fort? Und warum verhaftet ihn eigentlich niemand? Diese und weitere Fragen im Zusammenhang mit dem "Urteil von Sarajevo" diskutieren Krsto und Danijel in dieser Folge. Außerdem erfahrt ihr, was es Neues von den Protesten in Serbien gibt, warum Tik Tok in Albanien verboten wurde und warum es, wenn bei Euch nur kaltes Wasser aus der Dusche kommt, gar nicht so unwahrscheinlich ist, dass mal wieder die Serben dahinter stecken.
Am 15. März erreichten die Proteste in Serbien ihren Höhepunkt: Bis zu 325.000 Menschen versammelten sich in Belgrad. Die Regierung versuchte, sie zu stoppen – Züge wurden landesweit wegen angeblicher Bombendrohungen gestoppt, viele Studierendenbusse gestrichen. Doch die Demonstrierenden ließen sich nicht aufhalten. Im Pionirski Park inszenierte das Regime eine Gegenbewegung: die Zeltstadt „Ćacilend“. Angeblich von Studierenden organisiert, war sie in Wahrheit mit bezahlten Regimetreuen, maskierten Männern und Kriegsveteranen besetzt. Dort gab es kostenlose Getränke, Spanferkel und Geld – eine plumpe Inszenierung, um Vučićs Rückhalt zu suggerieren. Doch all das konnte den Protest nicht brechen. Um 19.11 Uhr, während einer Schweigeminute, brach plötzlich Panik aus. Menschen flohen in Seitengassen, suchten Schutz in Hauseingängen. Experten vermuten den Einsatz einer Schallkanone – eine Technologie, die Massen mit extremen Frequenzen in Angst versetzt. Die Regierung dementierte, doch der Verdacht bleibt. Krsto war vor Ort und berichtet.
Die Proteste in Serbien haben in Kragujevac eine neue Dimension erreicht: Studierende marschieren tagelang, Bauern blockieren Straßen und ein breites gesellschaftliches Bündnis solidarisiert sich. In Kragujevac werden die Ankommenden wie Helden empfangen, während die Proteste basisdemokratisch organisiert sind und fundamentale Veränderungen fordern – ein Ende der Korruption, die Wiederherstellung demokratischer Institutionen und eine strafrechtliche Aufarbeitung des 1. November in Novi Sad und der Angriffe auf Studierende. Die Bewegung bleibt parteiunabhängig und macht darauf aufmerksam, dass Serbien laut Verfassung kein Präsidialsystem ist – für Präsident Vučić ist bereits das ein Affront und er versucht mit Gegendemonstrationen, Verschwörungserzählungen und stumpfen Nationalismus die Kontrolle zu behalten. Krsto war in Kragujevac vor Ort und berichtet von seinen eindrücken und Beobachtungen.
Die Proteste in Serbien gehen unvermindert weiter. Premierminister Miloš Vučević ist zurückgetreten, doch das hat den Demonstrationen bisher keinen Wind aus den Segeln genommen. Präsident Aleksandar Vučić behauptet, die Forderungen der Studierenden seien erfüllt, und sie könnten nach Hause gehen – doch sie bleiben. Stattdessen demonstrieren sie im ganzen Land und marschieren für einen Protest sogar von Belgrad nach Novi Sad. Inzwischen haben die Demonstrationen große Teile der Gesellschaft erfasst, und eine klare Mehrheit unterstützt die Studierenden. Selbst Madonna hat auf Instagram ihre Unterstützung bekundet. Doch viele fragen sich: Was nun? Die eigentlichen Forderungen – die Rückkehr zur Rechtsstaatlichkeit und ein Ende der Korruption – kann Vučić unmöglich erfüllen, ohne dass sein gesamtes System zusammenbricht. Danijel und Krsto geben hier ein Update der letzten zwei Wochen aus Serbien und denken darüber nach, was jetzt kommen könnte.
In dieser Zwischenfolge gibt es es zur Abwechslung mal nichts Neues vom Ballaballa-Balkan, sondern eine ganze Menge Altes! Denn was einige von Euch vielleicht schon geahnt haben: Danijel ist ein Nerd! Nicht nur ein Politik-Nerd, sondern auch einer von diesen merkwürdigen Leuten die auf alte Computer und Videospielkonsolen stehen. Und zwar so richtig alte. Leider kann er darüber mit Krsto ("Ich habe auch mal N64 gespielt") nicht so richtig fachsimpeln. Deshalb hat er sich für diese Folge einen kompetenteren Gesprächspartner gesucht: die Retro-Legende Senad Palić. Gemeinsam sprechen sie über ihre eigene Computer- und Videospiele-Biografie als Gastarbeiter-Kinder, über die merkwürdige Erfahrung, dass manchmal die Verwandtschaft in Jugoslawien technisch besser ausgestattet war und natürlich über das absolute Nischen-Thema: Heimcomputer der 80er-Jahre aus JUGOSLAWISCHER PRODUKTION.
Auch dieses Weihnachten gilt: Ballaballa-Balkan läßt Euch an Weihnachten bei Eurer Jugo-Verwandtschaft nicht allein. Pünktlich an Heiligabend erscheint mal wieder eine Weihnachtsfolge, mit der Ihr Euch das Geschenke-Einpacken, Kochen, Kinderbetreuen und Geschwätz ertragen etwas verkürzen könnt. Diesmal haben sich Krsto und Danijel wieder einen Gast in die Sendung eingeladen. Und zwar niemand geringeres als den BALKANIZER Danko Rabrenović persönlich. Wer ihn nicht kennt, hat die letzten 20 bis 30 Jahre Jugo-Leben in Deutschland definitiv verpennt. Musiker, Autor, Radio-Moderator und jetzt auch noch Stand-Up-Variete-Künstler...und wer weiß noch nicht alles. Krsto hat längst den Überblick verloren und Danijel kann seinen Neid kaum zügeln. Gemeinsam blicken sie auf die inzwischen schon 40 Jahre währende Bühnenkarriere Dankos zurück, sprechen über die Studierendenproteste in Serbien und wagen einen kleinen Ausblick auf das Jahr 2025. In diesem Sinne: Frohes Fest!
Fußball-WM 1990 – Deutschland ist dabei, Weltmeister zu werden. Im Rest Europas ist der Eiserne Vorhang längst gefallen, nur im streng abgeschotteten Albanien wird selbst Stalin weiter verehrt. Da trifft der Lkw-Fahrer Ylli eine folgenschwere Entscheidung. Er packt seine Familie und ein Schaf auf die Ladefläche seines Lastwagens, steuert damit die Mauer zur Deutschen Botschaft in Tirana an – und durchbricht sie. Die Nachricht vom Loch in der Mauer in der deutschen Botschaft verbreitet sich wie ein Lauffeuer. Bald drängen sich dort über 3000 Menschen. Krsto spricht mit Anja Troelenberg und Franziska Tschinderle über ihren 5-teiligen Podcast zum zweiten deutschen Mauerfall in der albanischen Hauptstadt Tirana.
Zwei Schwestern müssen schnell weg. Aus Österreich nach Serbien. Doch statt Zuflucht und Hilfe zu finden, geraten die beiden in eine Fehde zwischen einer Mafia-Patin und ihren Widersachern. Es geht um Frauen, die sich gegen Männer wehren, Um Gewalt, die die Seiten wechselt und um die Rückkehr in die alte Heimat. Krsto spricht mit der Autorin Ana Wetherall-Grujić über Vergleiche zu Quentin Tarantino, Schwesternschaft und die Schwierigkeit das Schimpfen auf dem Balkan ins Deutsche zu übertragen.
Mal ehrlich: Gerade schaut ihr doch auch mehr auf die USA als auf den Balkan, oder? Bald sind US-Wahlen und, man mag kaum daran denken, Trump könnte nochmal US-Präsident werden. Wir sprechen darüber, was der Region in dem Fall droht und was Trumps Familie so auf dem Balkan macht. Krsto hat zudem Melania Trumps Memoiren gelesen, damit ihr es nicht machen müsst. Außerdem sprechen wir über die Flutkatastrophe in Bosnien-Herzegowina und erzählen in den News wo gerade überall Westbalkangipfel stattfinden, warum es in Albanien zu Ausschreitungen kam und wie es mit dem Lithiumabbau in Serbien aussieht.
Ihr kennt ihn als Co-Host von Drag Race, Autor oder als wichtige Stimme für eine vielfältige Gesellschaft in Deutschland. Krsto war dieses Jahr mal wieder bei der Belgrad Pride und hat sich dort mit Gianni Jovanović getroffen. Wir sprechen über serbische Herkunft, Drag Wettbewerbe, rassistische Grenzkontrollen und Politik in Serbien. Foto: Carolin Windel
Weiter geht es mit unserer Doppelfolge zu Nikola Tesla, dem vielleicht bekanntesten national-fluiden Wissenschaftler aller Zeiten. Nachdem Krsto und Danijel in der ersten Folge sein Genie und seinen kometenhaften Aufstieg abgefeiert haben, geht es hier nun um die zweite Hälfte seines Lebens. Und weil es auf dem Ballaballa-Balkan nunmal keine Ikonen ohne dunkle Seiten gibt, bietet die alles, was man sich wünschen kann: Unbeglichene Rechnungen, Größenwahnsinn, Außerirdische und Verschwörungstheorien. Und natürlich wird endlich die Frage geklärt, ob Tesla nun Serbe, Kroate oder Albaner war. Nebenbei erfahrt Ihr, warum es Danijel freut, wenn andere Menschen weinen, warum Krsto nach seinem Skoplje-Aufenthalt die Schreibhand schmerzt und was Kinder in der Republika Srpska demnächst alles über Radovan Karadžić und Ratko Mladić erfahren....und was nicht.
Es gibt Namen, bei denen es klingelt. Tesla zum Beispiel. Viele denken dabei an E-Autos aus den Fabriken eines durchgeknallten Multi-Milliardärs aber noch mehr Menschen an den genialen Erfinder, dem nicht selten zugeschrieben wird, die Ära der Elektrizität zumindest miteingeleitet zu haben. Nikola Tesla ist eine Legende. Größer als Novak Djoković und Luka Modrić zusammen. Eine Geschichte wie man sie lieben muss: Vom Sohn eines serbischen Priesters, der in einem Kaff an der habsburgischen Militärgrenze geboren wurde zu einem der bedeutendsten Ingenieure und Innovatoren seiner Zeit. Viel Pathos und jede Menge Mythen ranken sich um diesen Mann. Und natürlich können Krsto und Danijel das so nicht stehen lassen. Hier ist also der erste Teil unserer Doppelfolge zu Nikola Tesla. Es geht um seine Anfänge, seinen Aufstieg und seine Ideen. Und ein bisschen auch schon um seine...nennen wir es mal "Eigenheiten". Nebenbei erfahrt Ihr, warum Danijel sich weigert, das Serbische Haus auf Korfu zu besuchen, wer von den beiden Moderatoren weniger Ahnung von Physik hat und was in Serbien Zehntausende Menschen auf die Straße treibt.
Die EU will bis 2035 aus dem Verbrenner aussteigen und braucht dafür viel Lithium. Rund 17 Prozent des Bedarfs sollen aus Serbien kommen. Selbst Olaf Scholz war deswegen zu Besuch in Belgrad und sagte bei der Pressekonferenz dann lieber nichts über die Demokratiedefizite unter Aleksandar Vučić. Es hat Vorrang die Abhängigkeit von China zu senken, die Klimaziele einzuhalten und Serbien wieder näher an die EU heranzuführen – oder zumindest so zu tun. Doch in Serbien wird protestiert. Viele Bewohner des betroffenen Jadar-Tals wollen das Unternehmen Rio Tinto nicht bei sich haben. Sie fürchten ihr Zu Hause zu verlieren und machen auf die katastrophale Umweltbilanz des australischen Bergbauriesens aufmerksam. Krsto spricht in dieser Folge mit Franziska Tschinderle, die sich die Lage vor Ort für Profil angeschaut hat.
Nĭ Hăo, Freunde des Ballaballa-Balkans! Seit einigen Jahren wird viel über den wachsenden Einfluss Chinas auf dem Balkan spekuliert und fast genau so oft davor gewarnt. Anlass sind meistens große Infrastruktur- oder Wirtschaftsprojekte, mit denen sich die kommunistische Regierung in Beijing Rohstoffe und das Wohlwollen diverser Staaten sichern will - so zumindest lautet der Vorwurf. Unlängst war der chinesische Staatspräsident Xi Jinping dann mal wieder in Belgrad zu Besuch. Natürlich wurde er mit allen Ehren empfangen - sogar die erste Seite einer nicht ganz unbedeutenden Tageszeitung wurde für einen Gastkommentar des großen, ehrenwerten Vorsitzenden freigeräumt. Respekt! Das hat nicht mal Mao geschafft!. Doch was bezweckt China mit seiner Infrastruktur-Politik auf dem Balkan? Was haben die Regierungen in den Partner-Ländern davon? Und profitiert davon eigentlich auch die ortsansässige Bevölkerung? Diesen und weiteren Fragen gehen Krsto und Danijel in dieser Episode nach. Abseits davon erfahrt Ihr, wie die EU-Wahl in den Balkanstaaten ausgegangen ist, was Nancy Faeser so in Bosnien treibt und warum Aleksandar Vučić schon wieder am Heulen ist...diesmal in New York.
Vor ziemlich genau 25 Jahren stand auf dem Balkan eine Zeitenwende an...mal wieder. Nach langen und letztlich erfolglosen Verhandlungen, die den Krieg zwischen dem (rest)jugoslawischen Staat und kosovarischen Separatisten beenden sollten, begann am 24. März 1999 die "Operation Allied Force"...besser bekannt als das Nato-Bombardement Rest-Jugoslawiens. In Serbien spricht man bis heute immer noch von der NATO-Aggression. Als ob der 78 Tage währende Militäreinsatz keine Vorgeschichte gehabt hätte. Und in den letzten Jahren wird wieder verstärkt ein - freundlich gesagt - starkt verkürztes Opfer-Narrativ gepflegt, das leider auch in Teilen der westlichen Öffentlichkeit immer noch verfängt. Es geht also in dieser Episode vor allem um die Rezeption und Instrumentalisierung des Gedenkens an das Bombardement von 1999. Darüber und über einige andere Aspekte unterhalten sich Krsto und Danijel mit der Historikerin Elisa Satjukow, die ihre Dissertation zu dem Thema geschrieben hat. Nebenbei erfahrt Ihr sehr viel über Wahlen. In Nordmazedonien, Kroatien und Serbien. Und ein bisschen was über die neuesten Entwicklungen in Sachen Pressefreiheit auf dem Balkan.
Am 20. April 2024 organisierte die Gruppe Polaris in Köln ein Symposium zum Thema 25 Jahre Jugoslawien Krieg. Krsto Lazarević hielt einen Vortrag zum Thema: Das multiethnische Jugoslawien und sein Zerfall als posthume Projektionsfläche der Neuen Rechten. Diesen dokumentiert Radionordpol. Krsto Lazarević arbeitet im EU Parlament für einen Abgeordneten schwerpunktmäßig zu Flucht, Migration und Entwicklungspolitik. […]
In dieser Episode befassen sich Krsto und Danijel mal wieder mit Geschichte. Und was für einer! Denn was kaum jemand weiß: Zwischen kroatischen Nationalisten und dem sozialistischen Jugoslawien tobte bereits eine Art Krieg, lange bevor Jugoslawien auseinanderbrach. Zwischen den frühen 60ern und späten 80ern schaukelte sich die Gewalt zwischen rechten kroatischen Exilorganisationen und den jugoslawischen Geheimdiensten immer weiter hoch. Kroatische Terroristen verübten zeitweise im Wochentakt Terroranschläge weltweit. Und der jugoslawische Staat reagierte mit gezielten Tötungen. Das an sich wäre schon spektakulär genug - doch was gänzlich in Vergessenheit geraten ist: Dieser blutige Konflikt wurde zu einem nicht unwesentlichen Teil auf deutschem Boden ausgetragen. Danijel hat in den letzten Monaten an einem Storypodcast namens "Krieg im Schatten" gearbeitet, der unlängst vom Hessischen Rundfunk veröffentlich wurde und der sich genau mit dieser Thematik befasst. Hier diskutieren Krsto und er nun die Hintergründe und die Frage, warum dieses blutige Kapitel jugoslawischer und deutscher Geschichte derart in Vergessenheit geraten ist. Nebenbei erfahrt ihr ein paar interessante Familieninterna von Danijel, warum der kroatische Präsident nun doch lieber wieder Ministerpräsident wäre und was Donald Trumps bucklige Verwandschaft in Belgrad so treibt. Krieg im Schatten - Warum starb Nikola Milićević? Ab jetzt in der ARD-Audiothek https://www.ardaudiothek.de/sendung/krieg-im-schatten-warum-starb-nikola-milicevic/13207897/
Es gibt Dinge, über die kommt man einfach nicht hinweg. Zum Beispiel die Tatsache, dass ein kleines Land im Süden des Balkans den coolsten Namen, den ein Land je hatte, gegen die schnöde Bezeichnung NORD-Mazedonien eintauschen musste. Acht Jahre liegt die Bunte Revolution gegen den Möchtegern-Autokraten Nikola Gruevski nun zurück. Doch von den vielen Hoffnungen, die mit der großen Demokratiebewegung im kleinen Mazedonien einhergingen, haben sich die wenigsten erfüllt. Innenpolitisch aber vor allem auch außenpolitisch - dank einiger EU-Staaten, die nichts besseres zu tun haben, als sich in Südosteuropa wie Schulhof-Bullys aufzuführen. Krsto und Danijel ziehen in dieser Episode Bilanz und zeigen auf, was alles schiefgelaufen ist. Unterstützung erhalten sie dabei von Boris Georgievski von der Deutschen Welle. Nebenbei erfahrt Ihr, was Anna Lena Baerbock auf dem Balkan so treibt, warum in Belgrad (und nur dort) neu gewählt wird, und wieso vielleicht drei Albaner die beste Lösung für Bosnien sein könnten.
Krsto spricht mit dem Autor Alem Grabovac über seinen autofiktiven Roman „Die Gemeinheit der Diebe“. Es geht um seine Mutter Smilja, die sich fragt, was von einem Leben bleibt, dass nicht gelebt wurde, über die Träume der Gastarbeiter, die Häuser bauen, in die nie jemand einzieht, über Wunderheiler und darüber, dass solche Geschichten im postmigrantischen Deutschland endlich erzählt werden müssen.
In dieser kurzen Zwischenepisode klären Krsto und Danijel eines der letzten "Geheimnisse" des Podcasts auf. Was zum Teufel, sind das eigentlich für Audio-Einspieler da am Anfang jeder regulären Folge. Natürlich dürften die meisten schon begriffen haben, dass es sich um Beleidigungen, Geschimpfe und Ausraster mehr oder minder prominenter Menschen auf dem Balkan handelt. Hier nun präsentieren wir Euch einige Highlights...manchmal auch in längerer Form...und erklären Euch die Hintergründe.
Vor 40 Jahren lag Sarajevo im Zentrum des Weltinteresses – und zwar zur Abwechslung wegen was Gutem. Die olympischen Winterspiele 1984 waren das größte Sportevent in der Geschichte Jugoslawiens und prägen Sarajevo bis heute. Die Spiele haben das Stadtbild Sarajevos geprägt und der Stadt ein Maskottchen geschenkt, dass bis heute für die Stadt steht – das Wölfchen Vučko. Was viele nicht auf dem Schirm haben: Sarajevo galt als eine denkbar unwahrscheinliche Wahl für die Spiele. Wir unterhalten uns daher auch darüber, wie eine der ärmeren Regionen Jugoslawiens – ohne relevante Skisport-Ressorts, es eigentlich geschafft hat die Olympischen Spiele zu sich zu holen und warum das die Identität der Stadt bis heute prägt. Und über die eifersüchtigen Slowenen, über die Danijel in dieser Episode völlig zurecht ablästert. Außerdem erzählt Krsto von seiner Slava und wir berichten von den Protesten gegen Wahlbetrug in Serbien, von dem neuesten Kapitel im Kennzeichenstreit zwischen Kosovo und Serbien und vom Zwangsouting eines konservativen Politikers in Kroatien.
Es ist mal wieder Weihnachten auf dem Ballaballa-Balkan! Und wie (beinahe) jedes Jahr, liefern Danijel und Krsto pünktlich zum (echten) Heiligabend ab. Nehmt ein Glas, get in the mood, es wird emotional. Denn natürlich geht es wieder mal um Jugoslawien. Genauer gesagt um Jugo-Nostalgie, Jugostalgija oder wie immer Ihr es nennen wollt. Also auf gut Deutsch die Sehnsucht nach diesem längst zerfallenen Staat...aber ist es eigentlich die Sehnsucht nach dem Staat oder nach etwas ganz anderem? Diese und andere Fragen werden in dieser Episode erörtert. Es ist alles mit dabei, was man sich nur wünschen kann: Musik, Film, Politik und natürlich Tito. Und weil Weihnachten ja ein Familienfest ist, kommen auch zahlreiche bekannte Stimmen aus den vergangenen sieben Jahren Ballaballa-Balkan zur Wort: Olivera Stajić, Danko Rabrenović, Aleksandra Tomanić, Adelina Gashi und Rüdiger (RIDIGER!!) Rossig. Nebenbei erfahrt Ihr, dass Danijel fremdgegangen ist, wie die Wahlen in Serbien ausgegangen sind und in welchem Wettbewerb Sarajevo unlängst (leider) den ersten Platz belegte. In diesem Sinne: Frohes Fest!
Florian Bieber stellt sein neues Buch vor. Es geht vor allem darum, wie Diktaturen Einfluss auf dem Balkan nehmen. China baut Straßen, Russland spornt Nationalisten an, die Türkei und die Golfstaaten investieren in Moscheen und Hotels. Sie alle sehen darin einen Weg, Einfluss auf Europa zu nehmen. Warum sie das überhaupt können und auch welche Fehler Europa gerade macht - darum geht es im Gespräch. Dabei lässt Krsto es sich natürlich nicht nehmen, mal zu klären, was dem Herrn Professor eigentlich einfällt einen Balkan-Podcast zu starten, ohne vorher nach Erlaubnis zu fragen.
Am 10. November dieses Jahres wurde Krsto und Danijel eine ganz besondere Ehre zuteil. Vor gut 100 Zuhörerinnen und Zuhörern durften sie mit der Regisseurin Tamara Denić über ihren aktuellen Kurzfilm „Istina – Wahrheit“ sprechen. Und zwar in Leipzig im Rahmen der Veranstaltunsgreihe „Podcast und Film“ der Cinémathèque Leipzig. Falls Ihr es nicht mitbekommen habt, mit ihrem knapp 30-minütigen Film haben Tamara und ihr Team unlängst den Studierenden-Oskar gewonnen. Also wirklich den Oskar, verliehen von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences in L.A. Es ist ein Film, der sich einem Thema widmet, das uns ganz besonders am Herzen liegt nämlich: Pressefreiheit bezeihungsweise der Bedrohung derselbigen. Es war ein grandioser Abend. Und hier habt ihr nun die Möglichkeit, ihn mit uns nochmal nachzuhören. Tamaras Film läuft übrigens im Rahmen der diesjährigen Kurzfilmnacht des Bayerischen Rundfunks am 7.12. ab 0.30 Uhr im Fernsehen.
In dieser Episode sprechen wir über den Balkan und den Nahostkonflikt. Danijel und Krsto haben leider auch keine Lösung für den Nahostkonflikt anzubieten – aber zumindest können sie etwas darüber erzählen, wie auf dem Balkan darauf geblickt wird und wo, welche Loyalitäten liegen. Wir haben uns schon darauf eingestellt, dass diese Folge nicht allen von euch gefallen wird. Die postjugoslawische Linke steht traditionell auf der Seite der Palästinenser:innen und sowohl Krsto als auch Danijel sind der Meinung, dass sie das nicht immer aus den reflektiertesten Gründen tun. Andererseits gibt es auch viele Rechte in der Region, die Israel vor allem dann super finden, wenn sie aus dieser Perspektive gegen Muslime hetzen können – aber sonst gerne Verbrechen an Jüdinnen und Juden durch ihre eigenen Landsleute relativieren. Es ist kompliziert – sogar sehr. Aber wir wollen doch etwas ergründen, warum zum Beispiel eine der größten Demonstrationen in Sarajevo zu einem Thema stattfand, auf das die Menschen in der Stadt wahrscheinlich eher wenig Einfluss haben – und wie es da auch zu teils unappetitlichen Szenen kam. Außerdem sprechen sie über einen verurteilten Kriegsverbrecher, die neuen Regierung in Montenegro, alte Träume von Großserbien und warum man nicht Slavoj Žižek einladen sollte, wenn man sich dann wundert, dass er spricht wie Slavoj Žižek.
In dieser Episode spricht Krsto mit den Journalistinnen Adelina Gashi und Franziska Tschinderle über die aktuelle Eskalation im Nordkosovo. Die beiden waren vor Ort, um über den Zwischenfall mit vier Toten in der Nacht vom 23 auf den 24 September zu berichten. Sie haben dabei mit Freunden der getöteten serbischen Paramilitärs und mit der Familie des getöteten kosovarischen Polizisten Afrim Bunjaku gesprochen. Die getöteten Serben werden zu Helden stilisiert. Die Kosovo-Serben sehen sich als Opfer kosovarischen Terrors, wo es doch die serbischen Paramilitärs waren, welche zunächst einen Polizisten erschossen und sich dann im Kloster Banjska verschanzt haben. Oder wie Adelina Gashi es treffend ausgedrückt hat: „Der Norden des Kosovo ist nicht nur ein rechtsfreier Raum, es ist auch ein faktenfreier Raum.“
In dieser Episode machen sich Krsto und Danijel mal wieder unbeliebt, denn sie reden über ein Land, dass grundsätzlich bei vielen Leuten hoch angesehen dürfte: Italien - gutes Essen, schöne Strände und nicht zu vernachlässigende Beiträge zur Popkultur, über deren Qualität man durchaus streiten kann. Allerdings ist es auch das Geburtsland des Faschismus. Darüber wird auch geredet. Eher weniger wird darüber geredet, was der italienische Faschismus auf dem Balkan so veranstaltet hat. Denn tatsächlich ist der Versuch von Mussolini und Co. ein Großreich in vorwiegend nicht-italienisch bewohnten Gebieten entlang der Adria zu errichten, direkt verantwortlich für den Tod von zehntausenden Menschen. Summarische Erschießungen, verbrannte Erde, Todeslager. Komischerweise hört man davon im Westen eher wenig, dafür umso mehr über die Verbrechen, die an Italienerinnen und Italienern begangen wurden - und diese beklagen besonders lautstark die ideologischen Erben Mussolinis. Eine Schlagseite in der historischen Erzählung, die wir in diese Episode ein bisschen geraderücken wollen. Denn merke: Es gibt keinen netten Faschismus. Außerdem erfahrt ihr diesmal, wer wirklich die ganz echte, unverfälschte Wahrheit über Sebastian Kurz auf die Leinwand bringt, wie Vučićs Medien einen Terroranschlag im Kosovo umdeuten und warum sich Christian Schmidt und Milorad Dodik endlich ein Zimmer nehmen sollten.
Krsto spricht mit Tijan Sila über sein neues Buch Radio Sarajevo und seine Erfahrungen als Kind während der Belagerung Sarajevos.
Wenn auf dem Balkan Frauen von ihren Partnern oder nahen Angehörigen ermordet werden ist - wie leider fast überall auf der Welt - schnell die Rede von einem "Familiendrama" oder einer "Beziehungstat". Doch seit Bosnien vor wenigen Wochen von zwei Morden und einem Mordversuch erschüttert wurde, macht endlich der richtige Begriff die Runde: Femizid Landesweit und auch in den Nachbarländern gingen nach den jüngsten Gewalttaten Frauen mit einer klaren Forderung auf die Straße: Nijedna žena više - Keine einzige Frau mehr. Seitdem wird diskutiert, warum es in der ganzen Region immer wieder zu Femiziden kommt - und die Zahl in einigen Ländern sogar zunimmt. Krsto und Danijel versuchen, die Debatte nachzuzeichnen. Die bosnische Anwältin Azra Berbić und die feministische Aktivistin Gresa Hasa aus Albanien liefern dazu die nötige Expertise. Nebenbei erfahrt ihr, wer nach Serbien einreisen darf und wer nicht, was der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte vom bosnischen Wahlsystem hält und was die beiden Moderatoren im Urlaub so erlbet haben.
Krsto hat in seinem Urlaub das Dokufest in Prizren besucht und stellt euch das Festival und zwei Filme vor. Einen, den er empfehlen möchte und einen, in denen vesucht wird einen Kriegsverbrecher rein zu waschen. Zu Gast ist Nina Rodríguez, die bei beiden Filmfestivals in der Jury für die Kurzfilme war. Krsto hat in seinem Urlaub das Dokufest in Prizren besucht und stellt euch das Festival und zwei Filme vor. Einen, den er empfehlen möchte und einen, in denen vesucht wird einen Kriegsverbrecher rein zu waschen. Zu Gast ist Nina Rodríguez, die bei beiden Filmfestivals in der Jury für die Kurzfilme ist und uns erklärt, warum der Balkan das Lateinamerika Europas ist.
America is Great Again! Zumindest wenn es darum geht, den Balkan nach den eigenen Vorstellungen zu ordnen. Dass die USA mit viel Getöse im ehemaligen Jugoslawien ein paar Akteuere an die Kandare nehmen, ist eigentlich nichts ungewöhnliches. Das kommt im Abstand von zehn Jahren mit schöner Regelmäßigkeit vor. Doch diesmal ist alles ein bisschen anders. Gegen den eigentlich engsten Verbündeten, das Kosovo, werden Sanktionen verhängt. Gegen die Regierung in Belgrad nicht. In Bosnien ändert der Hohe Repräsentant erneut das Wahlrecht in einem Landesteil so, dass es kroatische Nationalisten begünstig und wird dafür vom US-Botschafter gelobt...und zwar ganz unironisch. Es riecht nach Kurswechsel in Sachen Balkan-Politik. Nur was dahinter steht, dass ist nicht ganz klar. Zumindest auf dem ersten Blick nicht. Deshalb geben Krsto und Danijel in dieser Episode einen Überblick über die Entwicklungen der letzten Monate und präsentieren Euch einige Theorien, die erklären könnten, warum sich der Westen auf dem Balkan derzeit so merkwürdig aufführt. Nebenbei erfahrt Ihr, wie Krsto im Urlaub auf den Spuren serbischer Geschichte wandelt, wie Albanien versucht, Medizinstudierende nach ihrem Abschluss im Land zu halten und für welche Bundestagsabgeordnete die beiden seinerzeit die Folge über die ahnungslose Linke und Jugoslawien gemacht haben.
Milo ist weg. Was kaum einer für möglich gehalten hätte, ist nach über 30 Jahren passiert. Milo Đukanović hat die Präsidentschaftswahlen verloren, sich vom Parteivorsitz zurückgezogen und ist sogar vom Amt des Parteivorsitzenden zurückgetreten. Wir reden in dieser Folge darüber, wie er sich so lange an der Macht halten konnte und wie er vom Mann Miloševićs zum Machthaber wurde, der Montenegro in erst in die Unabhängigkeit und in die Nato führte. Er ist das Musterbeispiel für einen Stabilokraten auf dem Balkan, dem man auch seine vielen Korruptionsfälle und Einbindung in die organisierte Kriminalität verzieh, weil er als Garant für die Unabhängigkeit und Westbindung Montenegros galt. Natürlich reden wir auch über den neuen Präsidenten Montenegros und die Partei, welche die Wahlen mit dem Versprechen gewann, die Arbeitszeit zu reduzieren. Eine naheliegende und erfolgreiche Strategie in dem Land. Außerdem geht es mal wieder um den aufflammenden Konflikt zwischen Serbien und dem Kosovo, neue Probleme in Bosnien-Herzegowina und das Verbot von Rollkoffern in Dubrvnik. Und ihr erfahrt, wo ihr Danijel und Krsto am 1. Juli treffen könnt und welchen peinlichen DJ-Namen sich Krsto ausgesucht hat.
Anfang Mai kam es in Serbien zu zwei Amokläufen mit 17 Toten. Der unwürdige Umgang der serbischen Regierung und des Präsidenten Aleksandar Vučić brachte Zehntausende auf die Straße. Es sind die größten Massenproteste seit dem Sturz des Milošević -Regimes im Oktober 2000. Die Menschen demonstrieren gegen die Verherrlichung von Gewalt in der serbischen Gesellschaft und vor allem den staatsnahen Medien und wir fragen uns, ob Serbien ein besonderes Gewaltproblem hat. Und während in Serbien Menschen gegen die Gewalt auf die Straße gehen, sind im Kosovo serbische Putinfans auf der Straße und greifen KFOR-Truppen an, weil gewählte Bürgermeister im Norden des Landes an ihren Arbeitsplatz wollen. Was genau passiert ist, erklären wir in der Sendung. Vučić nutzt die Eskalation im Kosovo jedenfalls, weil er damit von den Protesten ablenken kann und gleichzeitig auf internationaler Bühne wieder als Feuerwehrmann präsentieren kann, nachdem er selbst das Feuer gelegt hat. Außerdem erfahrt ihr, warum ihr unbedingt den kürzlich verstorbenen Autor Dževad Karahasan lesen solltet, warum in Bulgarien erstmal nicht schon wieder gewählt werden muss und was Danijel und Krsto am 1. Juli in Heidelberg machen.
Mit Geldern der EU-Kommission und Österreichs wurde im bosnischen Niemandsland, umgeben von Minen, das Camp Lipa errichtet. Teil des Geflüchtetenlagers ist auch ein Gefängnis, deren Zweck aktuell diskutiert wird. Dabei hat der zuständige ungarische EU-Erweiterungskommissar Olivér Várhelyi bereits im November 2022 offen gesagt, um was es sich handelt: Ein Abschiebegefängnis. Interniert werden sollen dort Menschen, die zuvor illegal aus dem EU-Land Kroatien gepushbackt wurden. Krsto spricht mit Petar Rosandić von der SOS-Balkanroute darüber, was da eigentlich los ist. Außerdem erfahrt ihr, wo Jörg Haider wirklich herkommt welche Rolle der ehemalige österreichische Vizekanzler „Spindi“ und sein Institut in Lipa spielen und was „Beč oida“ eigentlich bedeutet. In diesem Sinne. Laku noć Evropa. Spendenkonto: IBAN: AT20 2011 1842 8097 8400 Kontoinhaber: SOS Balkanroute Verwendungszweck: ICMPD Klage
"Za Beograd...svi su čuli!" Ja, so sang man einst. Von Belgrad haben alle schon gehört. Nicht immer positives aber man man kann nicht abstreiten, dass die größte Stadt des ehemaligen Jugoslawiens wohl auch die bekannteste sein dürfte. Über Jahrzehnte war die serbische Hauptstadt Anziehungspunkt für Kreative, Lebenskünstler, Politikaktivisten und grundsätzlich alle, denen es irgendwo zu eng wurde. Belgrad, das war das Versprechen auf ein Stück große, weite Welt. Und dann kam Aleksander Vučić. Das ist jetzt natürlich arg polemisch. Belgrad ist im Wandel. Und viele Bewohner wie Besucher sagen: Nicht zu seinem Vorteil. Dabei steht ein Projekt synonym für alles was schiefläuft: Beograd na Vodi - Belgrad am Wasser - Belgrad Waterfront, wie man immer man es nennen will. Danijel und Krsto waren unlängst zu Gast in Belgrad und fragen sich nun: Belgrad, was hat Dich nur so ruiniert? Und damit sie auf ihre Frage nicht auch gleich noch die Antwort liefern müssen, haben Sie mal wieder einen Stargast in der Sendung: Aleksandra Tomanić, Direktorin des European Funds for the Balkans. Seit Ende der 90er hat sie viele Jahre in Belgrad gelebt - zuletzt zehn Jahre am Stück. Wenn uns jemand etwas über die Stadt erzählen kann - dann sie. Ansonsten erfahrt Ihr, was der Hohe Repräsentant in Bosnien wieder mal ausgeheckt hat, warum das Kosovo bei Herrn Vučić wieder für Magenverstimmungen sorgt und warum Krsto lieber in den Tempel des Heiligen Sava geht als ins Haus der Blumen.
Das neue Jahr ist schon fast einen Monat alt und eigentlich ist auf dem Balkan alles wie immer. Das bedeutet auch, dass im Norden des Kosovo weiterhin oder mal wieder die Gemüter hochkochen. Inzwischen dürfte jeder mitbekommen haben, dass man sich in den letzten Monaten - eigentlich das ganze letzte Jahr - über Kennzeichen gestritten hat. Das ging dann irgendwann so weit, dass Mitte 2022 Gerüchte über einen bevorstehenden Krieg die Runde machten. Ende des Jahres dann, zogen sich serbische Amtsträger aus den kosovarischen Institutionen zurück. Barrikaden wurden errichtet, Serbien schickte seinen Armeechef an die Grenze und später fielen dann in der vorwiegend von Serben bewohnten Region um Mitrovica auch Schüsse. Fest steht: Die Serben im Norden des Kosovo wollen am liebsten nicht zum kosovarischen Staat gehören. Und die Regierun in Priština scheint es Leid zu sein, ständig ins Leere hinein zu verhandeln. Die Zeichen standen lange auf Konfrontation und erst vor wenigen Tagen scheint sich die Tür für einen neuen Kompromiss geöffnet zu haben. Einstweilen bleibt das Nordkosovo eine Krisenregion. Und weil Krise und Krieg vier Buchstaben gemein haben, wird der Streit zwischen Albanern und Serben in der westlichen Berichterstattung gerne zu einem Stellvertreter-Konflikt zwischen einer prorussischen (Serbien) und einer westlich-orientierten (Kosovo) Regierung umgedeutet. Dass der Dauerstreit sehr spezifische und tiefergehende Gründe hat, wird dabei oft vergessen. Krsto und Danijel schauen sich daher an, was die Auslöser der jüngsten Eskalation sind und welchen Anteil die Regierungen in Belgrad und Priština daran haben. Denn merke: Scheiße bauen, können die Leute auf dem Balkan auch ganz ohne die Hilfe irgendwelcher Großmächte. Nebenbei erfahrt Ihr, wie die beiden Ballaballa-Balkan-Macher ins neue Jahr gestartet sind, wieso in Bosnien serbische Militärparaden abgehalten werden und warum Krsto es manchmal gar nicht mag, wenn man seinen Namen laut durch die Gegend schreit.
Hohoho! Was eine Bescherung! Pünktlich zu Heilig Abend haben wir nicht einfach nur ein Extra parat! Nein es ist die längste Folge aller Zeiten geworden. Mehr als 110 Minuten in denen wir sich Krsto und Danijel pünklich zu Weihnachten einem Thema widmen, dass sich andere Podcasts nicht anzufassen wagen. FAMILIE Nein, nicht die Mafiaorganisation, sondern diese gar nicht mal so kleine soziale Einheit, die Euch zu Weihnachten heimsucht wie andere Leute Geister. Heute geht es um Mama, Tata, Braco, Seka, Striko, Ujko, Tetka und ganz viele Rođaci. Was läuft anders bei Familien aus dem Ex-jugoslawischen Raum? Welche Arten von Familien pflegen eigentlich Gastarbeiterkinder? Und sterben bei serbischen Hochzeiten wirklich regelmäßig Menschen? Das alles und vieles mehr kommt auf den Tisch. Und da wir es gerade von Podcasts hatten, die sich nichts trauen, Jagoda Marinić von "Freiheit Deluxe" ist auch mit von der Partie. Denn es ist Weihnachten und wir geben gerne ein wenig von unserem Fame ab. Also viel Spaß und Sretan Božič!!!
Zwei Jahre ist es her, dass sich Krsto und Danijel mit der Rezeption Jugoslawiens und seines Zerfalls durch die deutsche Linke befasst haben. Zeit einen Blick an das andere Ende des politischen Spektrums zu werfen. Dass die Recht Zeit seines Bestehens mit dem Vielvölker-Staat Jugoslawien wenig anfangen konnte, versteht sich fast von selbst. Schließlich stand da jenseits der Karawanken nicht nur ein kommunistisches Staatswesen, sondern auch noch ein "Völkergefängnis", das angeblich grundverschiedene Ethnien zu einem Zusammenleben zwang - eine doppelte Dystopie aus rechter Sicht. Daran hat sich seit den 90ern nicht viel geändert. Doch die Freund-Feindbestimmung insbesondere in der Analyse der Sezessionskriege hat einen ganz grundlegenden Wandel erfahren. Krsto und Danijel sind dem nachgegangen und haben sich den rechten Disurs in Deutschland heute und vor 30 Jahren mal näher angesehen. Dabei sind sie auf ein paar interessante Parallelen in der Argumentation von Ex-Nazi-Kollaborateuren, Neuen Rechten und Konservativen gestoßen. Nebenbei erfahrt Ihr, wie Neues vom Ballaballa-Balkan das Jahr ausklingen lassen wird, warum Šljivovica mehr als nur ein Schnaps ist - jetzt auch hochoffiziell - und wie sich die Lage im Kosovo so entwickelt hat.
Der kroatische Präsident hat einen U-Turn von links nach rechts hingelegt. Mit einer Betonung auf dem U. In dieser Folge unterhalten sich Danijel und Krsto über Zoran Milanović und erklären, wie ein einst progressiver Premierminister sich in den vergangenen beiden Jahren zu einem Populisten wandelte, der eine Querfrontstrategie bedient und sich dabei nicht zu Schade ist, sich bei serbischen Nationalisten einzuschleimen oder zu drohen, die Nato-Mitgliedschaft von Finnland und Schweden zu blockieren, wenn es keine von ihm gewünschte Wahlrechtsreform in Bosnien-Herzegowina gibt. Außerdem erfahrt ihr, was vom neuen Film des kanadisch-serbischen Regisseurs Boris Malagurski zu halten ist, warum die Staats- und Regierungschefs aus dem Westbalkan in Berlin waren und was der Anlass für neuen Ärger im Kosovo ist.
Serbien ist in Gefahr! Schon wieder. Diesmal drohen finstere Kräfte aus dem fernen Brüssel Hand an die Fundamente der serbischen Nation und ihrer heiligen Werte zu legen, indem sie ungefragt queere Menschen durch die Straßen Belgrads marschieren lassen. GAYROPA versucht Serbien unter Druck zu setzen. Muss man wissen. Was los war? Eigentlich wollten nur ein paar hundert bis ein paar Tausend queere Menschen die Europride in Belgrad abhalten. Doch weil die serbisch orthodoxe Kirche im Vorfeld ein Bedrohungsszenario sondergleichen aufbaute und die serbische Regierung ein absurdes Theater um die Erlaubnis für die Veranstaltung aufführte, wurde aus einer fröhlichen Veranstaltung ein (einseitiger) Kulturkampf von rechts. Krsto war vor Ort (siehe Sondersendung). In dieser Episode analysieren wir nochmal die Hintergründe der ganzen Debatte und schauen uns an, wer von der Hetze gegen die LGBTQ-Szene profitiert oder zu profitieren glaubt. Außerdem kommen Menschen zu Wort, die am Rande der Pride körperlich angegriffen wurden. Nebenbei erfahrt Ihr, was sich der Hohe Repräsentant Christian Schmidt jetzt wieder für Bosnien ausgedacht hat, weshalb wir über die vergangene Basketball-Europameisterschaft den Mantel des Schweigens hüllen und warum Bulgarien wieder in der Hand des "männlichsten Mann-Politikers" der Region liegt.
Rechtextreme und orthodoxe Kirche marschieren gegen die Europride auf. Krsto ist vor Ort und erzählt Franziska Tschinderle von seinen Eindrücken.
Es ist mal wieder soweit. Wir müssen uns schon wieder über Bosnien unterhalten. Das tun ja im Moment eh alle. Anlass ist der "Ausraster" des Hohen Repräsentanten der Internationalen Gemeinschaft, der es für nötig befand, bei einer Pressekonferenz in Goražde - freundlich gesagt - etwas ungehalten auf Nachfragen zu seinen vermeintlichen Plänen für eine Wahlrechtsreform in der Föderation zu reagieren. Und während sich das Netz fröhlich über Christian Schmidt und seine "balkanische" Unbeherrschtheit lustig macht, kommt vor allem in der deutschsprachigen Berichterstattung etwas zu kurz worum es eigentlich geht. Daher tauchen Krsto und Danijel noch einmal tief ein in die bosnische Verfassung, das Wahlrecht in der Föderation - die ja nur eine Teilentität ist - und befassen sich - wie könnte es anders sein - mit Fragen des ethnischen Proporzes. Das hat ja Tradition. Natürlich tun sie das nicht allein. Mit in der Sendung dabei sind die Bundestagsabgeordneten Adis Ahmetović und Josip Juratović, sowie der Osteuropa-Experte Vedran Džihić. Wenn Ihr am Ende dieser Folge also nicht verstanden habt, worum es geht, wissen wir auch nicht weiter. Nebenbei erfahrt Ihr, warum der faulste Mann Montenegros gar nicht erfreut ist, wenn man ihn als Faulenzer tituliert. Warum ebenfalls in Montenegro die Regierung gestürzt wurde und was eigentlich in Serbien so abgeht (viel).
Am 31 Juli trendeten unter #Kosovo zahlreiche Beiträge die Desinformationen über einen Krieg im Kosovo streuten. Krsto analysiert in dieser Folge, woher die Falschinformationen kamen, wie sie sich verbreitet haben und was eigentlich wirklich passiert ist. Zu Gast ist die Korrespondentin Franziska Tschinderle, die gerade im Kosovo war.
Schon gehört, dass die USA am Rande der Balkanisierung stehen? Schuld ist der Supreme Court, der vergangenen Monat das wegweisende Urteil "Roe vs. Wade" gekippt und damit Millionen von Frauen faktisch den Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen versperrt hat. Und weil die USA damit in Sachen "Recht auf Abtreibung" ein Flickenteppich werden, reden Manche von Balkanisierung. Dabei könnte der Begriff in diesem Kontext nicht falscher sein. Denn in den meisten Staaten des ehemaligen Jugoslawiens und in Albanien sind Schwangerschaftsabbrüche zumindest binnen einer gewissen Frist legal und gesetzlich garantiert. Doch was bedeuten diese Garantien in der Praxis? In einigen Ländern nicht viel, wie sich bei näherem Hinsehen zeigt. Vor allem aber ist das Recht auf reproduktive Selbstbestimmung alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Denn sogenannte "Lebensschützer" machen dagegen Front - ausgestattet mit viel Geld und wenig Anstand. Danijel und Krsto werfen einen Blick auf die aktuelle Situation, den Diskurs und die Akteure vor Ort. Als Expertinnen mit dabei sind Gresa Hasa vom feministischen Magazin "Shota" in Albanien und Marinella Matejčić von der kroatischen Bürgerrechtsorganisation "Pariter". Nebenbei erfahrt ihr, warum einem an deutschen Kiosken kroatische Jugendliche mit dem Hitlergruß begrüßen können, warum gerade in Bosnien helle Aufregung um den Hohen Repräsentanten herrscht und wieso Aleksandar Vučić nicht nach Kroatien einreisen durfte.
In dieser Folge geht es endlich um das größte Land auf dem Balkan: Rumänien. Und weil Danijel und Krsto leider absolut keine Ahnung haben ist die Spiegel-Redakteurin Lina Verschwele zu Gast, die den beiden erklärt, was da eigentlich so los ist. Wie sieht es politisch aus? Welche Rolle spielt das Land im Ukrainekrieg? Und wer ist eigentlich berühmter – Graf Dracula oder Nicolae Ceaușescu? Diese und viele anderen Fragen klären wir in dieser Episode. Ralf Grabuschnig vom Déjà-vu Geschichte-Podcast war so freundlich die Geschichte Rumäniens in wenigen Minuten zusammen zu fassen. Wie immer eine sehr dankbare Aufgabe. Außerdem erfahrt ihr, warum auf dem Westbalkan mit der EU-Integration nicht vorankommt, warum Milorad Dodik mal wieder bei Putin zu Besuch war und was für einen großartigen neuen Nationalpark Albanien nun hat. In diesem Sinne, Noroc!
Es ist mal wieder Zeit für eine Zwischenfolge. Und wir haben uns entschieden, diesmal den Schwerpunkt auf die Lästerei zu legen. Denn wie Ihr wisst, haben wir es beim Ballaballa-Balkan nicht so mit Nationen und Nationalstolz. Deshalb nehmen wir uns jetzt die Nationalhymnen der Nachfolgestaaten Jugoslawiens vor. Und zwar jede einzelne. Und man, gibt es da was zu erzählen. Slowenen schreiben serbische Hymnen, Serben kroatisch und die Deutschen mischen auch mal wieder mit. Alles ist dabei: Pathos, Schwermut und Nazis. Also: Hand aufs Herz und Ohren aufgesperrt. Dann erfahrt, welche die persönlichen Favoriten von Danijel und Krsto sind. Und noch so einiges mehr.