Unsere Großeltern wollten noch "leben wie Gott in Frankreich". Doch Frankreich als Sehnsuchtsort und Mythos verblasst. Immer weniger Kinder lernen in der Schule Französisch und auch auf politischer Ebene hat das Tandem an Schwung verloren. Ohne Frankreich geht es aber auch nicht: in Politik, Wirtschaft oder Kultur. Der Frankreich-Podcast stellt Fragen und will Antworten liefern: zu französischen Themen und für alle, die sich für unser Nachbarland interessieren.
Wie lebt es sich in einem Land, das sich selbst als Republik versteht – und doch täglich an den eigenen Idealen scheitert? Der Journalist und Autor Jean-Marie Magro ist mit dem Rennrad quer durch Frankreich gefahren und hat mit über 100 Menschen gesprochen. Entstanden ist das Buch Radatouille – ein politisches Roadmovie in Etappen: durch Vorstädte und Elitegymnasien, durch Glaubenskrisen und Bildungsversprechen, vorbei an katholischen Schulen, Antisemitismus, republikanischen Rissen und ganz persönlichen Momenten der Hoffnung.
Marine Le Pen wurde zu vier Jahren Haft, 100.000 Euro Geldstrafe und fünf Jahren Unwählbarkeit verurteilt – und das mit sofortiger Wirkung. Eine Woche nach dem spektakulären Urteil inszeniert sich die 56-Jährige als Opfer einer politischen Justiz. Doch ist das Urteil wirklich politisch? Wir analysieren, was juristisch dran ist an der Kritik, welche Reaktionen es in Frankreich und Europa gibt – und warum ein „Joker-Gesetz“ Le Pen doch noch die Kandidatur für die Präsidentschaftswahl 2027 ermöglichen könnte.
Der Fall Boualem Sansal elektrisiert Frankreich. Der 80 Jahre alte französisch-algerische Schriftsteller wurde in Algerien zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt – wegen kritischer Aussagen zur Westsahara. Präsident Macron fordert seine Freilassung. Parallel zum Konflikt um Sansal verweigert Algerien die Rücknahme ausreisepflichtiger Staatsbürger – ein diplomatischer Dauerkonflikt mit explosiver Wirkung.
Friedrich Merz, voraussichtlich Deutschlands nächster Kanzler, stellt die Weichen für eine sicherheitspolitische Neuordnung: Eine nukleare Zusammenarbeit mit Frankreich und Großbritannien rückt in den Fokus. Doch kann Europa mit der französischen "Force de Frappe" ein glaubwürdiges Abschreckungsszenario aufbauen, wenn der US-Schutzschirm bröckelt? Und ist es an der Zeit, das deutsch-französische Beistandsversprechen auf eine neue Stufe zu heben – ein ‚nukleares Aachen‘ als Antwort auf die geopolitischen Umbrüche? Ein Gespräch über Europas sicherheitspolitische Zukunft in Zeiten globaler Unsicherheit.
In der "Berliner Runde" nach der Bundestagswahl forderte Friedrich Merz eine schrittweise Unabhängigkeit Europas von den USA - eine Botschaft, die in Frankreich aufhorchen ließ. Emmanuel Macron hofft auf einen Kanzler Merz als Motor für ein souveräneres Europa. Mit dem Macron-Biografen Joseph de Weck analysieren wir, was Frankreich von Merz erwartet und was für ein starkes Duo Merz-Macron spricht.
Knapp drei Wochen noch bis zur Bundestagswahl – und die Wahlzettel sind immer noch nicht gedruckt. Für viele Deutsche im Ausland wird das knapp. In Frankreich gibt es dieses Problem nicht: Dort können Bürger im Ausland per Internet wählen, und sogar eigene Abgeordnete vertreten ihre Interessen. Warum geht das in Deutschland nicht? Und warum brauchen die Franzosen keine Kreuzchen auf dem Wahlzettel?
Staatsverschuldung, politisches Chaos und die Gefahr eines gesellschaftlichen Bruchs – Frankreich steht vor historischen Herausforderungen. In Folge 73 analysiert Handelsblatt-Korrespondent Gregor Waschinski, warum Premierminister François Bayrou von einem „Himalaya an Problemen“ spricht, wie sich die dramatische Haushaltslage auf die Eurozone auswirkt und ob Frankreichs Weg aus der Krise führen kann.
Zur Eröffnung am 7. Dezember erstrahlt die Pariser Kathedrale in neuem Glanz. Staatspräsident Macron hat seine gewagte Wette vom Wiederaufbau in nur fünf Jahren gewonnen. Die katholische Kirche dürfte allerdings kaum von dem Kraftakt profitieren. Auf seiner Frankreich-Reise im Dezember macht der Papst einen großen Bogen um Notre-Dame. Folge 72 über die "Jahrhundertbaustelle Notre-Dame" – zwischen Stein, Seele und Symbolik.
Donald Trump kehrt ins Weiße Haus zurück – und Europa muss sich neu orientieren. Was bedeutet dieser politische Wandel für Frankreich und das Verhältnis zu den USA? Folgt Europa nun den Plänen von Emmanuel Macron für eine größere militärische Eigenständigkeit? In dieser Folge diskutieren wir, wie Frankreich und seine EU-Partner auf Trumps Rückkehr reagieren und ob jetzt der Zeitpunkt für einen europäischen Kurswechsel gekommen ist.
Wie lange wird es in Frankreich noch Deutschunterricht an den Schulen geben? Welche kulturellen Kompetenzen braucht ein Franzose, um die Deutschen zu verstehen? Wie sieht Deutschunterricht für einen Staatspräsidenten aus? Der Autor und Deutschlehrer Frank Gröninger ist zu Gast in Folge 70.
Sarkozys Witze über Merkel, seltsame Lineal-Operationen im Élysée vor jeder Kabinettssitzung und der Rückblick auf historische Szenen der deutsch-französischen Freundschaft. Ulrich Wickert erzählt in Folge 69 aus seinem neuen Buch "Salut les amis: Meine Geschichte der deutsch-französischen Beziehungen" und erklärt, warum die Kommunikation zwischen Deutschen und Franzosen so kompliziert ist.
Innerhalb von 60 Jahren ist der Weinkonsum in Frankreich um 70 Prozent eingebrochen. Auch der Export schwächelt. Vor allem Rotwein wird im Überschuss produziert - und wird durch staatliche Destillationskampagnen zu Kraftstoff. Rodungskampagnen sollen das Angebot weiter verringern. Doch einige Winzer sehen in der Krise auch eine Chance.
Das Linksbündnis "Neue Volksfront" hatte die vorgezogenen Parlamentswahlen im Juli gewonnen, doch Emmanuel Macron hat sich für einen Konservantiven als neuen Premierminister entschieden. Michel Barnier, der frühere EU-Chefunterhändler für den Brexit, führt die neue Regierung an. Doch klar ist: An der Macht halten kann sich der Gaullist nur mit Unterstützung von Marine Le Pen.
Ein klarer Linksruck ist das Ergebnis der vorgezogenen Parlamentswahl. Doch noch zeichnet sich nicht ab, ob Präsident Macron auch einen Regierungschef aus der Neuen Volksfront ernennen wird. Die schwierige Regierungsbildung, unerfüllbare politische Forderungen und die Zeitenwende in Frankreich sind die Themen in dieser Folge.
Mehr als 50 Jahre nach ihrer Gründung hat die Le Pen-Partei in Frankreich erstmals eine realistische Machtperspektive. Sollte der Rassemblement National, wie derzeit in den Umfragen prognostiziert, mit Abstand stärkste politische Kraft im Land werden, müsste Präsident Macron RN-Chef Jordan Bardella an die Spitze der Regierung holen. Die Perspektiven einer möglichen vierten Kohabitation für Frankreich sind Thema dieser Folge.
Jordan Bardella gilt als Ziehsohn von Marine Le Pen. Der 28-jährige Politiker könnte der nächste Premierminister Frankreichs werden. Anfang der Woche stellte der Parteichef des Rassemblement National (RN) seine Pläne für eine Machtübernahme vor. Was würde eine RN-Regierung für Wirtschaft und Finanzmärkte bedeuten?
Deutlich früher als in Deutschland haben die Folgen des Gaza-Krieges die Universitäten in Frankreich erreicht. Die renommierten Sciences Po-Hochschulen im ganzen Land wurden schon vor Wochen besetzt, die Sorbonne ebenfalls. Der Konflikt wirft ein Schlaglicht auf eine seit vielen Jahren zu beobachtende Radikalisierung in Lehre und Forschung in Frankreich.
In einer Grundsatzrede an der Sorbonne hat Staatspräsident Emmanuel Macron Ende April ambitionierte Pläne für die Zukunft der Europäischen Union skizziert. Neuen Schwung konnte Macron seiner Partei Renaissance damit im Wahlkampf aber nicht verschaffen. Ihr droht bei den Europawahlen ein Debakel. Weit abgeschlagen hinter dem extrem rechten Rassemblement National könnte Renaissance am 9. Juni sogar noch von den Sozialisten überholt werden und auf Platz drei landen.
Am 5. Oktober 1972 gründete Jean-Marie Le Pen den Front National. Jahrzehntelang prägte Le Pen die Partei als Vorsitzender - bis seine Tochter dem FN einen Kurs der "Normalisierung" verordnet hat. Aus der später in Rassemblement National (RN) umbenannten Partei wurde Jean-Marie Le Pen ausgeschlossen. Heute ist der RN laut Umfragen die politische Kraft, die mit großem Abstand die meisten Wähler in Frankreich hinter sich versammelt.
Die Wut der Bauern in Frankreich gehörte zu Beginn des Jahres zu den ersten Prüfungen des frisch ernannten Premierministers Gabriel Attal. Die Regierung hat den Landwirten mittlerweile zahlreiche Zugeständnisse gemacht, doch viele Strukturprobleme sind weiterhin ungelöst.
Bereits zwei Jahre vor dem russischen Überfall auf die Ukraine hat Präsident Macron Deutschland einen strategischen Dialog über Nuklearwaffen angeboten. Vor dem Hintergrund einer möglichen Rückkehr Donald Trumps ins Weiße Haus hat die Diskussion erneut Fahrt aufgenommen. Kann die "Force de Frappe" zum Rettungsanker der Deutschen in höchster Not werden?
Der deutsch-französische Politikwissenschaftler Alfred Grosser hat über Jahrzehnte das Deutschland- und Frankreich-Bild im jeweils anderen Land mitgeprägt. Mehr als 40 Bücher (das letzte im Alter von 92 Jahren veröffentlicht) und über 1000 Artikel stehen am Ende des Lebens auf der Publikationsliste des 1933 aus Deutschland nach Frankreich emigrierten Sohnes jüdischer Eltern.
Vor genau fünf Jahren unterzeichneten Kanzlerin Merkel und Präsident Macron den Aachener Vertrag. Deutschland und Frankreich sollten noch enger zusammenrücken - auch in Militärfragen. Doch ob Ukraine-Hilfe, Nuklearstrategie oder Rüstungskooperation: die Zwischenbilanz fällt bescheiden aus. Wie geht es nun weiter?
Die Preise für Champagner haben in diesem Jahr angezogen wie selten zuvor in der Geschichte. Immer weniger Franzosen greifen daher zu festlichen Anlässen zu dem Schaumwein aus dem nördlichsten Weinanbaugebiet Frankreichs. Doch von Krise wollen die Champenois nichts wissen. International läuft das Geschäft mit dem Wein, der früher "vin fou" genannt wurde, prächtig.
Hand in Hand haben deutsche und französische Handwerker am Wiederaufbau der Pariser Kathedrale Notre-Dame nach der Brandkatastrophe im April 2019 gearbeitet. Vier große beschädigte Fenster der Kathedrale wurden in der Kölner Dombauhütte restauriert. Eine Schlüsselrolle dabei spielte eine Handwerkerin aus dem Elsass.
Tankwagen mit Trinkwasser waren für Coucouron ein Jahr lang die Lebensversicherung. Rund 12.000 Liter haben die großen Lkw pro Fahrt aus einem 13 Kilometer entfernten Nachbardorf geholt, um die gut 800 Einwohner von Coucouron mit Trinkwasser zu versorgen. Zwölf Monate lang. Eine neue Wasserleitung soll Coucouron nun fit machen für den Klimawandel.
Im Aachener Vertrag haben Deutschland und Frankreich die Gründung deutsch-französischer Kulturinstitute vereinbart. In Palermo, Ramallah und Atlanta haben sie bereits geöffnet - demnächst folgen Institute in Glasgow, Erbil und Bischkek. Doch aus Frankreich zieht sich das Goethe-Institut immer mehr zurück - drei Büros werden zum 31.12. geschlossen.
Edmond Réveil, ein ehemaliger französischer Widerstandskämpfer, ist der letzte Augenzeuge eines Verbrechens an 47 deutschen Wehrmachtssoldaten in Meymac. Im Frühjahr 2023 hat er sein Schweigen gebrochen und enthüllt, was im Sommer 1944 passiert ist.
Norbert Glanzberg hat für die Comedian Harmonists gearbeitet und für Billy Wilder, doch 1933 musste der Würzburger Jude vor den Nazis nach Frankreich fliehen. Edith Piaf verdankt Glanzberg eines ihrer erfolgreichsten Chansons. Am Ende seines Lebens vertonte der in Deutschland aufgewachsene Komponist Holocaust-Gedichte. Dem Schrecken der Shoah stellte er die Schönheit der Musik entgegen.
Die politischen Treffen zwischen Deutschland und Frankreich wirken routiniert, doch der Blick auf den Nachbarn westlich des Rheins ist geprägt von großem Unverständnis. Eine Jubiläums-Folge über Klischees und Widersprüche und die Frage, was beide Staaten von einander lernen können.
Einen Zahlungsverzug Deutschlands bei den Reparationen nahmen Frankreich und Belgien im Januar 1923 zum Anlass, um das Ruhrgebiet zu besetzen - das industrielle Herz des Deutschen Reiches. Der passive Widerstand der Deutschen mündete in einer schweren Wirtschaftskrise - es kam zur Hyperinflation. Im August 1923 bildete sich die erste große Koalition der Weimarer Republik unter dem neuen Reichskanzler Gustav Stresemann, dem späteren Wegbereiter einer deutsch-französischen Verständigung.
Das französische Kino hat einen eigenen Stil und eine eigene Ästhetik. Seine Bedeutung reicht weit über wirtschaftliche Fragen hinaus: Es geht um kulturelle Identität und kulturelles Erbe. Wie schlagen sich unter diesen Umständen Filme aus Deutschland?
Noch sind die Verträge nicht unterschrieben, aber ab 2038 soll ein neuer französischer Flugzeugträger auf den Weltmeeren Präsenz zeigen. Auf dem 310 Meter langen Schiff werden dann rund 2000 Soldaten mit 30 Kampfflugzeugen stationiert sein. Doch das größte je in Europa gebaute Kriegsschiff hat auch einen hohen Preis: Mehr als 10 Milliarden Euro dürfte der "Porte-avions de nouvelle génération" (PANG) am Ende kosten - auch Deutschland ist daran nicht unbeteiligt.
Nach der Gelbwesten-Bewegung und den Massenprotesten gegen die Rentenreform sind die Vorstadt-Unruhen der nächste Prüfstein für die Präsidentschaft Emmanuel Macrons. Der Reformer Macron muss nun zeigen, dass er das Land wieder befrieden kann.
Die Proteste gegen die Rentenreform sind Geschichte, aber zur Aufarbeitung des Protestfrühjahrs gehört auch die Klage über eine unverhältnismäßige Anwendung von Gewalt durch die Polizei. Menschenrechtsgruppen und Richter, aber auch der Europarat sprachen von einem "exzessiven Einsatz von Gewalt". Nicht zum ersten Mal. Auch bei den Gelbwesten-Protesten gab es ähnliche Klagen. Hintergründe zur Polizei in Frankreich in Folge 45.
Industriepolitik ist für Staatspräsident Emmanuel Macron Chefsache. Nach Jahren der Deindustrialisierung soll die Industrie in Frankreich wieder wachsen. Dafür setzt der Staat auf Subventionen in Milliardenhöhe und Zusammenarbeit mit Deutschland. Im Fokus der Industrieoffensive: "grüne Industriezweige" wie die Batteriezellproduktion.
Bis heute wird über die Folgen des Mai '68 in Frankreich gestritten. Auch Deutschland spielt hier eine wichtige Rolle. Nicht nur, weil der frühere Studentenführer in Frankfurt am Main im Mai 1968 eine neue Heimat fand. Auf dem Höhepunkt der Proteste hatte ihm Frankreich die Wiedereinreise verweigert. Zehn Jahre hatte das Verbot Bestand.
Erst waren die Studenten auf den Barrikaden, später schließen sich die Arbeiter an. Fast zehn Millionen Französinnen und Franzosen legen Ende Mai 1968 die Arbeit nieder. Präsident und Premierminister drohen die Kontrolle über das Land zu verlieren. Doch dann wendet sich das Schicksal für de Gaulle.
Der Einfluss Frankreichs in seinen ehemaligen Kolonien schwindet. Nach Mali musste Frankreich auch seine Anti-Terror-Mission im Nachbarland Burkina Faso beenden. China und Russland wiederum bauen ihre Präsenz in Afrika beständig aus. Weitgehend intakt sind die engen Beziehungen mit Frankreich noch im Senegal. Aber auch im "Schaufenster" der französischen Afrikapolitik wächst die Distanz zu Paris.
Der Razzia des Wintervelodroms (Rafle du Vel d'Hiv) am 16. Juli 1942 war sie entkommen, doch im Sommer 1943 wurde Esther Senot von Paris nach Auschwitz deportiert. Die Lagerhaft hat das damals 15 Jahre alte Mädchen überlebt, genauso wie den Todesmarsch im Januar 1945. Heute berichtet die 95-Jährige als Zeitzeugin über das Leben der Juden unter dem Vichy-Regime und ihre Deportation nach Auschwitz.
In Frankreich muss Otto von Bismarck schon lange als Synonym für den "bösen Deutschen" herhalten. "Bismarckhering - deutsches Gift" hat der Linkspopulist Jean-Luc Mélenchon vor einigen Jahren ein Pamphlet über Deutschland genannt. Aber auch in der Heimat des ersten Reichskanzlers wächst, 125 Jahre nach seinem Tod, die Distanz zu dem Staatsmann, der das 19. Jahrhundert maßgeblich geprägt hat. Das von Bismarck gegründete Auswärtige Amt hat gerade erst einen Sitzungssaal, der seinem Namen getragen hat, umbenannt.
Mit neuem Elan steigt Frankreich in den Ausbau der Nuklearenergie ein. Das Parlament hat gerade erst beschlossen, bürokratische Hürden beim Bau der geplanten neuen Reaktoren abzubauen. Auch der Anteil der Nuklearenergie am Strommix soll nicht sinken. Der Ausbau der Erneuerbaren kommt dagegen schleppend voran. Die Gründe im Überblick.
Zum fünften Mal in Folge sind am Donnerstag Hunderttausende Franzosen auf die Straße gegangen, um gegen die Erhöhung des Renteneintrittsalters auf 64 Jahre zu protestieren. Im Parlament muss die Regierung bei ihrem Projekt Rentenreform zudem eine erste Niederlage einstecken. Franko-viel über die Hintergründe der Reform und den Machtkampf zwischen den Beteiligten.
Die Erinnerung an die Shoah wurde in Frankreich vergleichsweise spät entwickelt. Erst ab 1999 hat der französische Staat damit begonnen, jüdische Opfer der NS-Besatzung zu entschädigen. In den vergangenen Jahren hat diese Aufarbeitung deutliche Fortschritte gemacht - das gilt auch für die Restitution von NS-Raubkunst.
Als Konrad Adenauer am 22. Januar 1963 zur Unterzeichnung des Élysée-Vertrags zu Präsident Charles de Gaulle fuhr, hat ihn Hermann Kusterer begleitet. Der Dolmetscher des Auswärtigen Amts hat alle Gespräche zwischen Adenauer und de Gaulle gedolmetscht. Mit Ausnahme des ersten Treffens der beiden am 14. September 1958 in de Gaulles Wohnhaus in Lothringen. De Gaulle, der u.a. in deutscher Kriegsgefangenschaft die deutsche Sprache gelernt hatte, sagte einmal über Kusterer: „Sie verstehen den Kern meiner Gedanken, und wenn Sie sie übersetzen, bringen Sie sie manchmal noch besser zum Ausdruck.“
Der Aufbau eines Jugendwerks, regelmäßige Konsultationen zwischen den Spitzen des Staates und Absprachen in der Außen-, Europa- und Verteidigungspolitik: Der Élysée-Vertrag war ein Katalysator für die deutsch-französischen Beziehungen. Doch schwere politische Krisen konnte er nicht verhindern.
Die Mediziner haben den Auftakt gemacht zum Protestjahr 2023. Der Gesundheitsversorgung in Frankreich drohe der Kollaps, sollte der Staat nicht schnell mehr Geld ins System pumpen, sagen die Ärzte. Franko-viel über erschöpftes Personal, "medizinische Wüsten" und Macrons Reformpläne.
Die einen erhoffen sich Doping fürs Gehirn, für andere geht es vor allem um die Ferien bei den Großeltern: Zweisprachig aufwachsende Kinder in Deutschland haben ihre Exotenrolle zwar längst verloren, aber noch immer ranken sich viele Fragen und Mythen um die bilinguale Erziehung. Und die Zweisprachigkeit hat nicht immer nur Vorteile...
In der Geschichte Frankreichs hat die katholische Kirche eine herausragende Bedeutung, doch in der Gegenwart steckt die Institution in einer schweren Krise. Ein von den Bischöfen beauftragter unabhängiger Bericht geht von bis zu 330.000 Missbrauchsopfern seit 1950 aus. Der frühere Präsident der Bischofskonferenz hat sich unlängst selbst für schuldig bekannt. Und wie in Deutschland lastet auch in Frankreich der Mitgliederschwund auf der Institution.
Marine Le Pen hat es zum dritten Mal versucht - und ist 2022 erneut gescheitert bei ihrem Versuch, den Élysée-Palast zu erobern. Der Hausherr heißt dort bis 2027 Emmanuel Macron. Doch ohne Mehrheit im Parlament sind die Möglichkeiten des Präsidenten beschränkt. Schon bald könnte Macron die Franzosen erneut an die Urnen rufen.
Nach dem PISA-Schock Anfang der 2000er-Jahre wird in Deutschland erneut über frühkindliche Bildung diskutiert. Der aktuelle IQB-Bildungstrend stellt deutschen Viertklässlern ein miserables Zeugnis aus - zu viele Kinder erreichen noch nicht einmal die Mindeststandards. Muss sich die Kita neu erfinden und die Kinder besser auf die Grundschule vorbereiten? Und wer kann von wem mehr lernen: Deutschland von Frankreich oder umgekehrt?