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Der wunderbare Titel der heutigen Episode lautet: »Die Natur kennt feine Grade«. Leider stammt er nicht von mir, sondern ist der Titel des neuen Buches meines heutigen Gasts, Prof. Frank Zachos. Aufmerksame Hörer werden sich an Frank erinnern, dazu aber mehr später. Frank Zachos ist seit 2011 Wissenschaftler am Naturhistorischen Museum in Wien und außerdem externer Professor an der Universität in Bloemfontein in Südafrika. Er hat Biologie, Philosophie und Wissenschaftsgeschichte studiert und beschäftigt sich außer mit Zoologie und Evolutionsbiologie auch mit theoretischen und philosophischen Aspekten der Biologie. In dieser Episode beschäftigen wir uns mit der Frage, welche Beiträge Naturwissenschaft im Allgemeinen und Biologie im Besonderen bei fundamentalen Fragen des Menschseins leisten kann. Wir beginnen dabei mit den bekannten Kant'schen Fragen: Was kann ich wissen? (Erkenntnistheorie) Was darf ich hoffen? (Religionsphilosophie) Was soll ich tun? (Ethik / Moralphilosophie) Was ist der Mensch? (Anthropologie im weitesten Sinne) Und zu allen Fragen gibt es, wir wir erkunden werden, eine biologische Dimension. Zahlreiche Fragen werden aufgeworfen: Wie unterscheiden sich Mensch und Tier? Welche Rolle spielt Evolution in den verschiedensten Bereichen unseres Lebens, von der Biologie, über die Erkenntnis bis zur Kultur? Was können wir für Moral und Ethik von der Biologie lernen? Was ist die evolutionäre Erkenntnistheorie (die besonders auch in Österreich wichtige Vertreter hatte)? Wir blicken hier zurück auf Konrad Lorenz und Rupert Riedl. Kann man der Philosophie in den Naturwissenschaften entkommen, oder holt sie uns immer ein? »Man kann die Philosophie ignorieren, man kann ihr aber nicht entkommen« Was ist der Unterschied zwischen unwissenschaftlichen und außerwissenschaftlichen Fragestellungen? Was ist metaphysischer Realismus, und warum lässt sich dieser wissenschaftlich nicht begründen. Welche Rolle spielt systemisches Denken in Ergänzung zum Reduktionismus für die komplexen Herausforderungen der Zeit und warum kann biologisches Denken ebenfalls hilfreich sein? »Wer will was Lebendigs erkennen und beschreiben, Sucht erst den Geist herauszutreiben, Dann hat er die Teile in seiner Hand, Fehlt, leider! nur das geistige Band.«, Goethe, Faust I Behaupten wir oft mehr zu wissen und zu verstehen als wir wirklich tun? Warum ist intellektuelle Bescheidenheit gerade heute von zentraler Bedeutung. »Die Wissenschaft ist gewissermaßen Opfer ihres eigenen Erfolgs geworden« Gibt es Kränkungen der Menschheit durch Wissenschaft? Gibt es bei manchen oder gar vielen Menschen eine Art der Realitätsfurcht? Was hat »Follow the Science« ausgelöst, also vor rund 100 Jahren Euthanasie und die Verbesserung der Erbsubstanz des Menschen als Stand des Wissens galt? »Wann immer man Moral mit wissenschaftlichen Erkenntnissen letztbegründen will, wird es ganz gefährlich« Frank erinnert dabei wieder an Kant: »Es gibt kein Sollen in der Natur.« Womit sich die Frage stellt, was ein naturalistischer Fehlschluss ist, und wie wir ihn vermeiden können? »Wer zwingt uns natürlich zu sein?« Oder wie es Hans Rosling ausdrückt: »Have you heard people say that humans used to live in balance with nature? […] There was a balance. It wasn't because humans lived in balance with nature. Humans died in balance with nature. It was utterly brutal and tragic.« Kehren wir zurück zur Erkenntnis: was können wir aus der Biologie über Erkenntnisfähigkeit lernen? Konkreter gedacht am Beispiel der evolutionären Erkenntnistheorie sowie den Kant'schen a prioris. »Das was im Idividuum a priori ist (also von Geburt an), ist eigentlich doch etwas erlerntes, aber nicht individuell erlernt, sondern evolutionär/stammesgeschichtlich. Das Kant'sche a priori wird in der evolutionären Erkenntnistheorie zu einem phylogenetischen oder evolutionären a posteriori.« Nicht zuletzt diskutieren wir auch über die Bedeutung von Religion für die Menschen. Verschwindet Religion langsam, wenn unsere Erkenntnisse über die Welt zunehmen, oder passiert eher das Gegenteil? Und damit reißen wir die Fragen die in Franks Buch aufgeworfen werden, nur an. Daher an alle Zuhörer dieser Episode, die Empfehlung, sich das Buch zu besorgen und weiterzulesen. »Wir können mittlerweile Dinge beschreiben, die wir uns gar nicht mehr vorstellen können« Referenzen Frank Zachos Frank Zachos im Naturhistorischen Museum in Wien Frank Zachos, Die Natur kennt feine Grade (2025) Andere Episoden Episode 118: Science and Decision Making under Uncertainty, A Conversation with Prof. John Ioannidis Episode 106: Wissenschaft als Ersatzreligion? Ein Gespräch mit Manfred Glauninger Episode 98: Ist Gott tot? Ein philosophisches Gespräch mit Jan Juhani Steinmann Episode 92: Wissen und Expertise Teil 2 Episode 85: Naturalismus — was weiß Wissenschaft? Episode 83: Robert Merton — Was ist Wissenschaft? Episode 75: Gott und die Welt, ein Gespräch mit Werner Gruber und Erich Eder Episode 55: Strukturen der Welt Episode 48: Evolution, ein Gespräch mit Erich Eder Episode 41: Intellektuelle Bescheidenheit: Was wir von Bertrand Russel und der Eugenik lernen können Episode 33: Naturschutz im Anthropozän – Gespräch mit Prof. Frank Zachos Fachliche Referenzen Immanuel Kant, Kritik der reinen Vernunft (1781) Immanuel Kant, Prolegomena zu einer jeden künftigen Metaphysik, die als Wissenschaft wird auftreten können (1783) Konrad Lorenz, Die acht Todsünden der zivilisierten Menschheit, Piper (1996) Rupert Riedl, Evolution und Erkenntnis, Piper (1985) Rupert Riedl, Strukturen der Komplexität: Eine Morphologie des Erkennens und Erklärens, Springer (2000) Johann Wolfgang von Goethe, Faust I (1808) Hans Rosling, Factfulness, Sceptre (2018) Konrad Lorenz Artikel: Die Lehre Kants a priori im Lichte der modernen Biologie. Dave Grossman, On Killing, Back Bay Books (2009)
Wir leben im Anthropozän. Oder doch nicht? In der aktuellen Folge klären Hannes und Holger, wie eigentlich Erdzeitalter festgelegt werden und warum der Mensch zwar massiv die Erde beeinflusst, dass aber noch nicht für die Benennung eines Erdzeitalters ausreicht.
Ein Vortrag des Historikers Andreas Frings Moderation: Katja Weber ********** Der Begriff Anthropozän will beschreiben, wie sehr der Mensch in die Lebensgrundlagen des Planeten eingreift. Wir haben Geologie, Atmosphäre und Biomasse verändert. Der Historiker Andreas Frings sagt, das liegt auch daran, wie wir auf das Wirtschaftswunder zurückschauen. Andreas Frings ist Historiker an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seinen Vortrag mit dem Titel "How did we end up here? Eine historische Perspektive auf das Durcheinander" hat er am 6. Januar 2025 im Rahmen der Vorlesung "Voices for Climate" an seiner Universität gehalten. ********** Schlagworte: +++ Anthropozän +++ Wirtschaftswunder+++Klimawandel +++Marshallplan+++European Recovery Program+++Klima+++Umweltzerstörung+++Historiker Andreas Frings+++Emissionen+++Ressourcenverbrauch+++Handlungsoptionen+++Wirtschaftswachstum+++ *************************************************************************************Ihr hört in diesem Hörsaal:00:01:54 - Beginn Vortrag00:09:06 - Analyse: Was ist eigentlich passiert?00:32:45 - Wie könnte eine historische Erklärung dafür aussehen?00:48:12 - Fazit: Welche Optionen haben wir?**********Quellen aus der Folge:Klima-Report - S4F Mainz WiesbadenAnthropozän - Neue Epoche für die ErdeEntscheidung Expertenkommission: Wir leben nicht im AnthropozänClio auf die Ohren | UB Mainz**********Mehr zum Thema bei Deutschlandfunk Nova:Klimawandel: Wir trauen unserem eigenen Wissen nichtKlimawandel: Ein unverantwortliches soziologisches ExperimentBerichterstattung: Wie der Klimawandel den Journalismus verändert**********Den Artikel zum Stück findet ihr hier.**********Ihr könnt uns auch auf diesen Kanälen folgen: TikTok und Instagram .
Er kommt in den aktuellen Debatten und Schlagzeilen kaum vor und wird unsere Zukunft doch so bestimmen wie wenig anderes: der Klimawandel. Wie gehen wir mit der menschlichen Verantwortung für die Lage der Natur auf unserem Planeten um? Und was macht das mit uns als Einzelnen?
Tue, 04 Mar 2025 05:00:00 +0000 https://change-maker.podigee.io/73-new-episode b94ac341d51b9cd5d0b3c2bee8e9cf91 Dr. Andreas Weber ist Biologe und Philosoph und widmet sein berufliches Wirken den Fragen, was ist Leben, was ist Wirklichkeit und welche Rolle können wir darin spielen? Wir können die Welt nicht mit den Werkzeugen retten, mit denen die Menschheit die aktuellen Probleme erschaffen haben. Als Grundproblem ortet Andreas Weber, dass die dominierende technologische Zivilisation auf einer fundamental falschen Voraussetzung aufbaut – darauf, dass die Welt ein Ding, ein Objekt ist und wir Menschen werden ebenfalls als Objekt verstanden. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass die Welt nicht lebt, also Tod ist. Die Wirklichkeit ist ein lebendiges Wesen, dem es darum geht Leben zu schenken, zu vermehren und zu verteilen. Dies ist eine radikal andere Haltung und Sichtweise, die im derzeitigen Anthropozän (Zeitalter, in dem der Mensch zu einem der wichtigsten Einflussfaktoren auf die Prozesse der Erde geworden ist) nicht leicht verständlich erscheint. Die Menschheit verhält sich, als sei sie Herr der Dinge. Auch viele Menschen, die die Welt verbessern möchten, bauen auf diesem Weltbild. Der Ansatz, Probleme zu identifizieren und dann zu lösen beruht auf dieser falschen Denkhaltung. Das ist eine Anmaßung, wir können es nicht lösen. In seinen Augen funktioniert alles ganz anders. Probleme werden für uns gelöst, wenn wir uns darum bemühen den lebensspendenden Prozess zu unterstützen. Dann entsteht das Leben. Damit ändert sich unsere Funktion und Lebenseinstellung grundlegend. Wir verstehen uns dann als Diener und nicht mehr als Beherrscher der Welt. Wir alle sind Akteure eines nach Leben sehnenden, unfassbaren und undenkbar großen Subjektes. Wenn wir uns in dessen Dienst stellen, dann stellen wir uns in den Dienst dieses Ganzen das Leben hervorbringt. Und das ist das Einzige, was es zu tun gilt und was uns nachhaltig Spaß macht. Website Andreas Weber Website THEC CHANGE MAKER Mail für Anregungen, Feedback und Ideen: podcast@thechangemaker.at full no Gerald Ziegler the Change M
In Geschichten sind Licht und Schatten beliebte Motive. Meist steht das Licht für das Gute, während die Dunkelheit mit dem Bösen, mit Gefahren und Tod assoziiert wird.Kathrin Wexberg, Mitarbeiterin der STUBE, hat sich auf die Suche nach dem Licht in der Literatur begeben und kommt mit einem Stapel Bücher in unser Studio. Sie spannt den Bogen vom biblischen Schöpfungsbericht bis hin zu dystopischen Romanen.Eine Sendung von Monika Fischer. Kathrin Wexbergs Buchempfehlungen:Linda Wolfsgruber: sieben. Tyrolia 2023. Tanja Raich: Schwerer als das Licht. Blessing 2022. Michael Stavaric: Fremdes Licht. btb 2022. Val Emmich: Du bist der Sturm, du bist das Licht. Aus dem Amerikan. v. Petra Koob-Pawis. cbt 2023. Marsha Diane Arnold: Licht aus, sagte der kleine Fuchs. Ill. v. Susan Reagan. Aus dem Engl. v. Stephanie Menge. Sauerländer 2022. Melanie Laibl: Unsere wunderbare Werkstatt der Zukünfte. 99 Ideen fürs Anthropozän. Ill. v. Corinna Jegelka. Edition Nilpferd 2023. Kathrin Wexberg (Hg.): Immer mal wieder zum Himmel schauen. Gebete für Kinder mit Bildern von Michael Roher. Tyrolia 2023. Musik in der Sendung:Joseph Haydn, Die Schöpfung, 1. Teil, Concentus Musicus Wien, Leitung: Nikolaus Harnoncourt, als Uriel: Michael Schade Keith Kenniff, Light, GoldMund Guillaume Dufay, Aurea luce, Chant 1450 & Ensemble David Lang, light moving, Hilary Hahn (Violine) und Cory Smythe (Klavier) Gustav Mahler, Urlicht, aus der Symphonie Nr. 2, Amarcord Wien, Elisabeth Kulman (Mezzosopran) Nimrod Borenstein, The Big Bang and Creation of the Universe, op. 52, Oxford Philharmonic Orchestra, Vladimir Ashkenazy Thomas Tallis, Spem in alium, Choir of King's College, Cambridge, Stephen Cleobury
In dieser Folge von »Dichtung & Wahrheit« spricht Annika von Taube mit Friedrich von Borries über sein Buch »Architektur im Anthropozän« und über die doppelte Rolle der Architektur: als Ursache von Krisen sowie als Teil ihrer Lösung. Der Architektur- und Designtheoretiker zeigt, dass Architektur nicht nur Lebensräume schafft, sondern auch massiv zur Umweltzerstörung und zum Klimawandel beiträgt. Doch in ihr liegt auch das Potenzial, unser Überleben zu sichern: Architektur kann laut Borries zu einem Schlüssel für nachhaltiges Leben werden, wenn sie nicht nur den Menschen, sondern alle Lebewesen der Erde in den Fokus nimmt. Von Borries fordert ein radikales Umdenken – weniger Bauen, mehr Verantwortung –, und zeigt, wie innovative Ansätze die Architektur der Zukunft gestalten können.Weitere Infos zum Podcast und den darin vorgestellten Büchern auf www.suhrkamp.de/podcast.Das Buch zur Folge:»Architektur im Anthropozän« von Friedrich von BorriesDiese Bücher könnten Dich auch interessieren:»Das Klima der Geschichte im planetarischen Zeitalter« von Dipesh Chakrabarty»Die Reue des Prometheus« von Peter Sloterdijk Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.
Kaindlstorfer, Günter www.deutschlandfunk.de, Kultur heute
Ich spreche mit dem Anglisten und Japanologen Christian Wilken über H.P. Lovecraft und das so genannte Anthropozän, ein von Menschen geschaffenes geologisches Zeitalter. Wir versuchen eine Brücke zu schlagen zu Hayao Miyazaki, der sich in seinen Zeichentrickfilmen von Studio Ghibli mit dem Menschen und der Natur auseinandersetzt. Und wir gehen ohnehin ausführlicher auf die Kultur Japans, auf einige Merkmale, aber auch gegenwärtige Probleme ein und sprechen schließlich über Videospiele wie Shenmue.
Katrin Schumacher empfiehlt: "Architektur im Anthropozän" von Friedrich von Borries, Wolfgang Hocquél und Richard Hüttel: "Die Villen des Leipziger Bürgertums" und Susanne Stephan: "Der Held und seine Heizung".
Knödler, Benjamin www.deutschlandfunkkultur.de, Studio 9
Knödler, Benjamin www.deutschlandfunkkultur.de, Studio 9
Knödler, Benjamin www.deutschlandfunkkultur.de, Studio 9
Lesart - das Literaturmagazin (ganze Sendung) - Deutschlandfunk Kultur
Knödler, Benjamin www.deutschlandfunkkultur.de, Studio 9
Ein Mitschnitt der digitalen Jour fixe-Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) vom 13. November 2024. Das wirkmächtige Narrativ vom Anthropozän – dem Zeitalter des Menschen – begreift die ökologische Krise als eine von Menschen gemachte. Es vernachlässigt dabei jedoch die herrschaftsförmige gesellschaftliche Vermittlung des menschliche Einwirkens auf Natur. Die Erzählung vom Anthropozän kann daher die Bearbeitung der ökologischen Krise nur als technologisch modernisierte Naturbeherrschung denken. Diese aber droht wiederum die ökologische Krise zu verschärfen und soziale Spaltungen zu vertiefen. Demgegenüber warten jüngere ökosozialistische Entwürfe mit alternativen Krisendiagnosen und -strategien auf. Diese Ansätze bedürfen jedoch einer staats- und hegemonietheoretischen Fundierung und Einsichten aus der kritischen Theorie gesellschaftlicher Naturverhältnisse. Bei der heutigen Folge handelt es sich um eine Jubiläums-Ausgabe, nämlich um die einhundertste Folge des mosaik-Podcast. Diesmal hört ihr einen Beitrag von Uli Brand, Professor für Internationale Politik an der Universität Wien. Im Rahmen der online Jour fixe-Reihe der AkG hat dieser den Text „Emanzipatorische Perspektiven im ‚Anthropozän‘. Über die Grenzen des grünen Kapitalismus und die Notwendigkeit einer radikalen Alternative“ vorgestellt, den er gemeinsam mit Markus Wissen für die Zeitschrift PROKLA verfasst hat. Titelbild: Dan Meyers auf Unsplash
Borries, Friedrich von www.deutschlandfunkkultur.de, Interview
Themen u.a.: Archiv der Journalisten Deffarge & Troeller im Museum Folkwang, Cornelia Funke über das Vorlesen, Friedrich von Borries über sein Buch "Architektur im Anthropozän", Serientipps: "The Day Of The Jackal" und "Say Nothing". Moderation: Sebastian Wellendorf Von Sebastian Wellendorf.
Umbauen statt neu bauen, weniger Wohnfläche, mehr Klimaschutz – so stellt sich Architekt und Designprofessor Friedrich von Borries die Zukunft vor. In seinem aktuellen Buch "Architektur im Anthropozän“ entwirft er ein neues Bild des Architekturberufs. Von Susanne Luerweg.
#sicherheitsbewusst mit Langfrist-Perspektive: Bitte, was macht so ein/e „Klimawandel-Anpassungs-Modellregion-Manager/in“? Sabine Seidler ist eine von derzeit 91 in Österreich, nämlich den „Nationalparkgemeinden Oberes Mölltal“. Das Gespräch behandelt regionale Initiativen zur Anpassung an die neue Realität, das fortschreitende (Ver-)Schwinden der Pasterze, neue Bäume im Borkenkäfer-geplagten Schutzwald und das jährliche "Forum Anthropozän".Was den Klimaschutz angeht, plädiert Seidler für eine Energie- und Mobilitätswende und umfassende Kreislaufwirtschaft. Im Spannungsfeld von Veränderungen in Ökologie und Alltag geht es darum, dass wir vernetzt voneinander lernen – überregional und wissenschaftlich basiert.
Beim Münchner Filmfest bekam sein Film den Förderpreis, er selbst wurde als bester Nachwuchs-Regisseur gehrt: Fabian Stumm. Heute läuft sein Film "Sad Jokes" im Kino an - Moritz Holfelder hat ihn schon gesehen / Eine Bühne für die Wissenschaft: In Freising feierte gestern "Der Zirkus der Bäume" im Theater des Anthropozän Premiere, Christoph Leibold war dabei / "Brasil! Brasil! Aufbruch in die Moderne": Kathrin Hondl über die neue Ausstellung im Zentrum Paul Klee in Bern.
Wie sieht sinnvolles Arbeiten im Anthropozän aus und welche Denk- und Handelsbarrieren müssen überwunden werden, um eine enkeltaugliche Welt und Arbeitswelt zu schaffen? Dieser Frage gehe ich mit Steuerberater Ulrich Britting, ba Group auf den Grund. Dabei zeigt der Knoppers-Effekt von Autor Hans Rusinek worauf es ankommt und die 9 Dimensionen des Working-Planet-Model bieten den Rahmen für die Umsetzung.
Dass man vom Klimawandel stets sagt, er sei vom Menschen gemacht, zeigt, wie sehr sich unser Handeln in den Planeten Erde eingeschrieben hat. Was bedeutet das konkret? Welche Spuren hat etwa die Energiepolitik der DDR hinterlassen? Von Elisabeth Heyne und Alexander Wagner www.deutschlandfunk.de, Essay und Diskurs
Dass man vom Klimawandel stets sagt, er sei vom Menschen gemacht, zeigt, wie sehr sich unser Handeln in den Planeten Erde eingeschrieben hat. Was bedeutet das konkret? Welche Spuren hat etwa die Energiepolitik der DDR hinterlassen? Von Elisabeth Heyne und Alexander Wagner www.deutschlandfunk.de, Essay und Diskurs
Dass man vom Klimawandel stets sagt, er sei vom Menschen gemacht, zeigt, wie sehr sich unser Handeln in den Planeten Erde eingeschrieben hat. Was bedeutet das konkret? Welche Spuren hat etwa die Energiepolitik der DDR hinterlassen? Von Elisabeth Heyne und Alexander Wagner www.deutschlandfunk.de, Essay und Diskurs
Ein Forschungsschiff steckt im Packeis fest, die Mannschaft entdeckt ein tiefgefrorenes Wesen und taut es auf. Die Oper "Anthropozän" des Briten Stuart MacRae erweist sich am Salzburger Landestheater als musikalisch aufwändig, aber dramaturgisch zu unentschlossen.
Die Spuren menschlicher Verwüstung haben sich bis in die geologischen Schichten eingetragen und zur Bildung des Begriffs «Anthropozän» geführt. Manuel und Stephan diskutieren über die Frage, inwiefern das Christentum an der Misere unserer Zeit beteiligt ist – und was es zur Problemlösung beitragen könnte… Die moderne Lebensweise des Menschen hat eine ökologische Krise heraufbeschworen, welche die Atmosphäre und Biosphäre unseres Planeten in Mitleidenschaft zieht und unsere eigenen Lebensgrundlagen zu zerstören droht. Das «Anthropozän» ist eine wenig schmeichelhafte Bezeichnung für unser vom Menschen tiefgreifend und nachhaltig gezeichneten Zeitalter. Gegen diese Terminologie erheben allerdings nicht nur zahlreiche Stratigrafen (Experten für Schichtenkunde) Einspruch, sondern etwa auch die Wissenschaftshistorikern Donna Haraway: Sie will lieber von einem «Chtuluzän» sprechen – einem Zeitalter, das den Menschen vielschichtig mit der nichtmenschlichen Schöpfung verflechtet. Heilung und Wiederherstellung geht nicht einseitig vom Menschen aus, sondern von einem Verständnis für die zahlreichen Abhängigkeiten und die eigene Einbindung in ein komplexes Ökosystem. Manuel ist von Haraways Thesen sehr angetan, und er diskutiert mit Stephan des weiteren über die Frage, ob und wie die biblische Apolalyptik und die Rede vom Gericht Gottes hilfreich sein kann, um Menschen wachzurütteln und zu aktivieren. Schliesslich kommt auch der Zusammenhang von Diesseitsbewältigung und Jenseitshoffnung zur Sprache – konkret die Verbindung der Auferstehung Jesu als Einbruch einer neuen Welt in diese alte Schöpfung und der Motivation, nicht nur auf eine himmlische Ewigkeit zu warten, sondern in der Gegenwart schon für (Umwelt-)Gerechtigkeit zu kämpfen… Eine angeregte, eigenwillige und wendungsreiche Folge – viel Spass!
Den Begriff Anthropozän gibt es schon lange. Ein Expertengremium hat jetzt jedoch ganz offiziell beschlossen: Eine geologische Epoche ist das nicht. Die Diskussion ist mit dieser Entscheidung aber noch nicht vorbei. Jochen Steiner im Gespräch mit Prof. Jürgen Renn, Max-Planck-Institut für Geoanthropologie Jena
Röhrlich, Dagmarwww.deutschlandfunk.de, Forschung aktuell
Was Sie vom US-Wahlkampf über Gehaltsverhandlungen lernen können. Weshalb Elon Musk mal lange Urlaub machen sollte. Und wieso Geologen das Erdzeitalter des Menschen nicht so nennen wollen. Das ist die Lage am Mittwochabend. Die Artikel zum Nachlesen: Wahlkampf in den USA: Donald Trump ist schlagbar Entfremdung von der eigenen Kundschaft: Tut Elon Musk Tesla noch gut? Debatte über das Anthropozän: Forscher lehnen Ernennung von neuem Erdzeitalter ab +++ Alle Rabattcodes und Infos zu unseren Werbepartnern finden Sie hier: https://linktr.ee/spiegellage +++ Die SPIEGEL-Gruppe ist nicht für den Inhalt dieser Webseite verantwortlich.+++ Alle Infos zu unseren Werbepartnern finden Sie hier. Die SPIEGEL-Gruppe ist nicht für den Inhalt dieser Seite verantwortlich. +++ Alle SPIEGEL Podcasts finden Sie hier. Mehr Hintergründe zum Thema erhalten Sie bei SPIEGEL+. Jetzt für nur € 1,- für die ersten vier Wochen testen unter spiegel.de/abonnieren Informationen zu unserer Datenschutzerklärung.
Die Themen in den Wissensnachrichten: +++ Make-up vorm Sport ist schlecht für die Haut +++ Mikroplastik könnte Ausbreitung von Krebs begünstigen +++ Anthropozän-Zeitalter erstmal doch nicht ausgerufen +++**********Weiterführende Quellen zu dieser Folge:Influence of cosmetic foundation cream on skin condition during treadmill exercise, Journal of Cosmetic Dermatology, 06.03.2024Microplastics role in cell migration and distribution during cancer cell division, Chemosphere, April 2024Complete electrocatalytic defluorination of perfluorooctane sulfonate in aqueous solution with nonprecious materials, Journal of Catalysis, March 2024Environmental radiation exposure at Chornobyl has not systematically affected the genomes or chemical mutagen tolerance phenotypes of local worms, PNAS, 05.03.2024**********Ihr könnt uns auch auf diesen Kanälen folgen: Tiktok und Instagram.
Röhrlich, Dagmarwww.deutschlandfunk.de, Forschung aktuell
„Revolution für das Leben“ nennt Eva von Redecker ihre „Philosophie der neuen Protestformen“. Unser bisheriger, liberaler Freiheitsbegriff, meint sie, sei für das Anthropozän ungeeignet. Angesichts weltweiter ökologischer Krisen plädiert sie für solidarische Formen des Handelns, auch im Umgang mit der Natur: Regenieren statt Ausbeuten, Pflegen statt Beherrschen, Teilhaben statt Verwerten. „Bleibefreiheit“ ist für sie die Lösung. Aufgewachsen auf dem Biobauernhof ihrer Eltern, lebt sie heute wieder auf dem Land: „Ich bin kreativ, weil ich die Bindungen zu meiner Herkunft nie gekappt habe.“
Wasser ist das Lebenselixier unseres Planeten. Aber wir Menschen gehen oft sorglos mit dem scheinbar im Überfluss vorhandenen Element um. Vielerorts wird Süßwasser knapp, und Mikroplastik, ein Signaturmaterial des Anthropozän, bedroht das Leben im Meer.
Wie politisch sollte Wissenschaft sein? Ein Gespräch mit Jürgen Renn über die Forschung zum Anthropozän und Verantwortung in der Klimakrise. >> Artikel zum Nachlesen: https://detektor.fm/wissen/ach-mensch-juergen-renn-anthopozaen-geoanthropologie
Mit der Nutzbarmachung des Feuers begann eine Entwicklung, die uns zum Verhängnis werden könnte. Der CO2-Ausstoß von Millionen Heizungen, Motoren und Maschinen verändert die Erdatmosphäre – eines der wesentlichsten Merkmale des Anthropozän
Anthropozän – das Zeitalter des Menschen, wollen Geologen eine neue Epoche der Erdgeschichte benennen. Denn wir haben der Erde unseren Stempel aufgedrückt und tief in die Naturkreisläufe eingegriffen. Das betrifft auch die Böden, von deren Ertrag wir leben.
Der Klimawandel zeigt, wie die Menschen die Erde verändern. Wissenschaftshistoriker Jürgen Renn erklärt in seinem Vortrag, warum wir die Antworten auf die Klimakrise nur interdisziplinär finden können. Jürgen Renn ist Direktor am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin und am Max-Planck-Institut für Geoanthropologie in Jena. Der Vortrag von Jürgen Renn heißt "Geoanthropologie: Eine Wissenschaft für die Herausforderungen des Anthropozäns" und er hat ihn am 13. Mai 2023 beim Salon Sophie Charlotte der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften gehalten. ********** Schlagworte: #Klimakrise #Klimawandel #Biodiversitätsverlust #Geoanthropologie #Antropozän #interdiszipinär #Wissenschaft #Uni #Hörsaal**********Mehr zum Thema bei Deutschlandfunk Nova:Evolution: Als der Mensch freundlicher wurdeComputersimulation: Die ganze Erde als MatrixWissensnachrichten: Mücken, Bewegungsfreiheit, Alzheimer, Korallen, Menschheitsgeschichte**********Den Artikel zum Stück findet ihr hier.**********Ihr könnt uns auch auf diesen Kanälen folgen: Tiktok und Instagram.
Scherer, Berndwww.deutschlandfunkkultur.de, FazitDirekter Link zur Audiodatei
Breitband - Medien und digitale Kultur (ganze Sendung) - Deutschlandfunk Kultur
Der Mensch verändert die Erde in einem Ausmaß, dass jetzt vom Anthropozän die Rede ist, dem menschgemachten Zeitalter. Die Menschheit habe Verantwortung übernommen und müsse dieser gerecht werden, sagte der Wissenschaftshistoriker Renn. Jenny Genzmer, Vera Linß, Jürgen Rennwww.deutschlandfunkkultur.de, Breitband
Diese Woche mit Katharina Schipkowski und Verena Kern. Kleiner Sieg für den Naturschutz: Das EU-Gesetz zur Wiederherstellung der Natur hat im Europaparlament eine knappe Mehrheit bekommen. Konservative Abgeordnete hatten zuvor massiv Stimmung dagegen gemacht und Falschaussagen verbreitet. Durchsetzen konnten sie sich damit nicht - aber Teile des Gesetzes verwässern. Schutzmaßnahmen reichen nicht: Über 60.000 Hitzetote gab es im letzten Sommer in Europa, zeigt eine neue Studie. Eine erschreckend hohe Zahl. Wird nicht mehr gegen den Klimawandel unternommen, könnte sie sich bis 2050 sogar verdoppeln. Besonders stark gefährdet sind ältere Menschen - aber auch Frauen. Mehr Prävention ist dringend erforderlich. Anthropozän: Ein eher unscheinbarer See in Kanada soll zum "Goldenen Nagel" werden und damit eine neue erdzeitgeschichtliche Epoche markieren: das Anthropozän, das Zeitalter des Menschen. So schlägt es eine internationale Forschungsgruppe vor. Die endgültige Entscheidung fehlt aber noch. -- Das klima update° wird jede Woche von Spender*innen unterstützt. Wenn auch du dazu beitragen willst, geht das HIER https://www.verein-klimawissen.de/spenden. Wir danken hier und jetzt - aber auch noch mal namentlich im Podcast (natürlich nur, wenn ihr zustimmt).
Wir in Bayern brauchen keine Erdzeitalter, wir haben die CSU. Seit Jahrmillionen wird die Zeit von unseren geliebten Landesvätern geprägt. Wenn jemand diesem wunderschönen Land Konturen gibt, dann ist das nicht der Mensch, sondern der Ministerpräsident. Wenn es heißt wir leben jetzt im Anthropozän, dann erwidern wir mit weiß-blauer Überzeugung: Nein, wir leben im Söderzän und so wird es Allzeit bleiben! Zumindest bis zum 8. Oktober 2023. Eine Glosse von Helmut Schleich.
Schröder, Tommawww.deutschlandfunk.de, Forschung aktuellDirekter Link zur Audiodatei
Gigantische Mengen Gestein hat der Mensch schon aus Tagebauen und Bergwerken geholt, Milliarden Tonnen CO2 in der Atmosphäre gelagert und radioaktiven Staub aus Atombombenversuchen bis in die letzten Winkel geschickt. Die Menschheit verändert das Bild des blauen Planeten Erde inzwischen so stark, das Geologen sagen: Sie ist selber eine geologische Kraft geworden, ein neues Erdzeitalter ist angebrochen, das Anthropozän.
Der Einfluss des Menschen auf die Erde ist gross. So gross, dass eine neue geologische Epoche nach ihm benannt werden soll: Anthropozän – das menschgemachte Zeitalter. Eine internationale Forschungsgruppe hat nun definiert, wann es begonnen haben soll. Sie kommt auf das Jahr 1950. Besonders gut zeige es sich am Beispiel des Crawford Lake in Kanada, so die Forschenden. Atomwaffentests, Abfallwirtschaft oder Emissionen hätten hier einen dermassen grossen Einfluss auf die Zusammensetzung der Bodenstrukturen hinterlassen, dass eindeutig von einem neuen Erdzeitalter gesprochen werden müsse. «Das ist ein Weckruf für uns Menschen», sagt der Wissenschaftshistoriker und Anthropozän-Experte Jürgen Renn und erklärt in dieser «News Plus»-Folge, warum. Hab ihr Feedback oder Themen-Inputs zum Podcast? Meldet euch via Sprach- oder Textnachricht auf 076 320 10 37 oder per Mail: newsplus@srf.ch
Die Arbeitslosigkeit in der Schweiz liegt aktuell auf einem Rekordtief. Dennoch zeigt eine Umfrage des Arbeitgeberverbands: Die Betriebe schauen mit Sorgenfalten in die Zukunft. Weitere Themen: - Thailand: Besorgniserregende Entwicklung vor Premierministerwahl - Steigen die Mieten weiter? - Wahlen in Spanien: Regierungspartei unter Druck - Wasserserie: Von der Quelle in die Küche - Anthropozän: Wissenschaft liefert See als Beweis - Rendez-vous mit China: «Schicken Sie ein Fax»
Sind Zoos Stätten der Vergangenheit oder Ausdruck einer tierfreundlicheren Zukunft? Gegen alle ethischen Bedenken betont Severin Dressen, Direktor des Zoo Zürich, die Notwendigkeit zoologischer Gärten für Artenvielfalt und Wildtierschutz. Gespräch über einen Ort, an dem sich die Geister scheiden. Die Frage nach dem Zoo wird immer kontroverser diskutiert. Denn wo die einen den Wert des Zoos für Bildung und Artenschutz hervorheben, fragen andere kritisch: Wie lässt es sich rechtfertigen, Wildtiere wie Elefanten, Giraffen oder Menschenaffen lebenslang ihrer Bewegungsfreiheit zu berauben? Sie in Gehegen, oft auch noch Käfigen, als Objekte des Staunens zu präsentieren? Mit ihnen weltweit vernetzten Tauschhandel zu betreiben? Was spricht aus ethischer und ästhetischer Perspektive gegen einen Zoobesuch – was dafür? Für Severin Dressen, Direktor des Zoo Zürich, ist die Antwort klar. Als Leiter einer der führenden und innovativsten Einrichtungen weltweit, verteidigt er die Bedeutung und den Wert von Zoos für das Leben aller Wildtiere auf diesem Planeten: als Orte der Begegnung, der Faszination, der Bewahrung von Artenvielfalt und zunehmend auch der Forschung. Wie sich das moderne Verhältnis von Tier und Mensch in der Geschichte des Zoos spiegelt, welche neuen Formen artgerechter Haltung gerade entstehen und auch, ob der Planet Erde im Zeitalter des Anthropozäns zu einem riesigen Zoo zu werden droht, erkundet Wolfram Eilenberger im Gespräch mit Severin Dressen.
Sind Zoos Stätten der Vergangenheit oder Ausdruck einer tierfreundlicheren Zukunft? Gegen alle ethischen Bedenken betont Severin Dressen, Direktor des Zoo Zürich, die Notwendigkeit zoologischer Gärten für Artenvielfalt und Wildtierschutz. Gespräch über einen Ort, an dem sich die Geister scheiden. Die Frage nach dem Zoo wird immer kontroverser diskutiert. Denn wo die einen den Wert des Zoos für Bildung und Artenschutz hervorheben, fragen andere kritisch: Wie lässt es sich rechtfertigen, Wildtiere wie Elefanten, Giraffen oder Menschenaffen lebenslang ihrer Bewegungsfreiheit zu berauben? Sie in Gehegen, oft auch noch Käfigen, als Objekte des Staunens zu präsentieren? Mit ihnen weltweit vernetzten Tauschhandel zu betreiben? Was spricht aus ethischer und ästhetischer Perspektive gegen einen Zoobesuch – was dafür? Für Severin Dressen, Direktor des Zoo Zürich, ist die Antwort klar. Als Leiter einer der führenden und innovativsten Einrichtungen weltweit, verteidigt er die Bedeutung und den Wert von Zoos für das Leben aller Wildtiere auf diesem Planeten: als Orte der Begegnung, der Faszination, der Bewahrung von Artenvielfalt und zunehmend auch der Forschung. Wie sich das moderne Verhältnis von Tier und Mensch in der Geschichte des Zoos spiegelt, welche neuen Formen artgerechter Haltung gerade entstehen und auch, ob der Planet Erde im Zeitalter des Anthropozäns zu einem riesigen Zoo zu werden droht, erkundet Wolfram Eilenberger im Gespräch mit Severin Dressen.
Die Menschen leben wie kleine Parasiten auf der Erde: Sie saugen die Natur aus, mit fatalen Folgen. Der indische Historiker Dipesh Chakrabarty fordert darum radikales Umdenken, weg von der menschlichen Perspektive. Yves Bossart spricht mit ihm über Bakterien, Biodiversität und Bagger. Der indische Historiker Dipesh Chakrabarty spricht lieber von der «Bewohnbarkeit der Erde» als von «Nachhaltigkeit». Er plädiert für eine Dezentrierung des Menschen in der Natur und für ein Denken in unmenschlichen Zeiträumen. Schliesslich sei der Mensch im «Anthropozän» längst zur bestimmenden Kraft des Planeten geworden: Jeden Tag sterben etwa 150 Arten aus – Tiere, Pflanzen und Mikroorganismen. Überschwemmungen, Waldbrände und Dürren bedrohen den Lebensraum nicht nur von Menschen. Die Folgen sind Migration, Kriege, Ressourcenknappheit. Chakrabarty argumentiert, dass der Klimawandel eine neue Ära der menschlichen Geschichte eingeleitet hat, die er als «planetarisches Zeitalter» bezeichnet. Seine Forderung: Wir müssen ganz neu über den Menschen und die Natur nachdenken, wenn wir als Spezies eine Zukunft haben wollen. Wie das geht, darüber spricht er mit Yves Bossart.
Immer mehr Elefanten oder Nashörner haben wegen massenhafter Bejagung keine Stoßzähne mehr oder bilden nur noch kleine Hörner aus - ein Mechanismus der Evolution. Was passiert aber, wenn Elefanten nicht mehr im Boden wühlen können? Und wie überleben Fischarten, die wegen systematischer Befischung immer kleiner werden?
Röhrlich, Dagmarwww.deutschlandfunk.de, Forschung aktuellDirekter Link zur Audiodatei