Ausgeglaubt: ein RefLab-Podcast

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Was heisst das eigentlich, Christ zu sein? Woran glauben Christen und was können sie getrost aufgeben? Logisch, dass sich Manuel Schmid & Stephan Jütte dabei nicht immer einig sind. Aber sie versuchen in diesem Podcast zusammen herauszufinden, was für sie wirklich zählt und was ihnen eher im Weg ste…

Stephan Jütte & Manuel Schmid


    • Jun 4, 2025 LATEST EPISODE
    • monthly NEW EPISODES
    • 49m AVG DURATION
    • 217 EPISODES


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    Wenn die Berge stürzen – Theologie in Zeiten der Katastrophe

    Play Episode Listen Later Jun 4, 2025 59:39


    Am 28. Mai 2025 ging oberhalb von Blatten im Lötschental ein gewaltiger Berg nieder – neun Millionen Tonnen Gestein begruben das Tal unter sich. Ein Mensch wird vermisst, ein Ort ist zerstört, eine Unsicherheit bleibt. In dieser Folge sprechen Manu und Stephan über die theologischen und gesellschaftlichen Reaktionen auf Naturkatastrophen. Was macht ein solches Ereignis mit dem Glauben? Ist es «einfach geschehen» – oder verlangt es nach Deutung? Wir sprechen über alte Muster (Gericht, Strafe, Schuld), über die ideengeschichtliche Wucht des Erdbebens von Lissabon, über säkulare Schuldzuweisungen in Zeiten der Klimakrise – und über die Frage, was Verantwortung heute heisst. Was hilft uns, wenn wir nicht mehr erklären können? Und was bleibt vom Glauben, wenn das Erklärbare verstummt? Außerdem: Wie The Handmaid's Tale zu einem Nervenzusammenbrauch führen kann – und warum Stephan unbedingt ein Praktikum im RefLab braucht. Die erwähnten Blogbeiträge von Sarah Staub und von Stephan Jütte findet ihr hier: https://www.reflab.ch/bergsturz-loetschental-was-kommt-nach-dem-unglueck/ https://www.eks-eers.ch/blogpost/wenn-natur-zur-katastrophe-wird/ … und hier geht's zur RefLab-Festival-Website: https://reflab-festival.ch!

    Christenverfolgung – lieber woke als solidarisch?!

    Play Episode Listen Later May 28, 2025 64:00 Transcription Available


    Warum schweigen westliche Kirchen so oft über die brutale Verfolgung von Christ:innen in Afrika, Asien und dem Nahen Osten? In dieser Folge diskutieren Manu und Stephan einen kontroversen Artikel, der den Kirchen Doppelmoral vorwirft: Während die Sorge um Islamophobie und Diversität hierzulande groß ist, bleibe das Leiden von Christ:innen im globalen Süden häufig unbeachtet. Ist das fehlende Engagement Ausdruck einer selektiven Empathie – oder schlicht Ausdruck von Unbehagen gegenüber einem leidenschaftlich gelebten Glauben, den viele im Westen verloren haben? Gleichzeitig fragen wir: Wie sprechen wir über Verfolgung, ohne sie identitär zu instrumentalisieren? Was unterscheidet legitime Solidarität von politischer Vereinnahmung? Und wie gehen wir theologisch mit dem Spannungsverhältnis zwischen universaler Ethik und konkreter Parteinahme um? Ein Gespräch über blinde Flecken, schwierige Solidarität – und warum das Evangelium keine Partei kennt. Im Podcast kommt auch zur Sprache: – Das Buch von Jason Bruner: «Imagining Persecution: Why American Christians Believe There Is a Global War against Their Faith». – Erfahrungen aus der Ardèche-Retreat des RefLab-Teams… – … und die Frage: Wie unabhängig dürfen (kirchliche) Medien eigentlich sein?

    Schafft sich die Kirche ab?

    Play Episode Listen Later May 21, 2025 60:50


    Zu politisch, zu angepasst, zu flach – und vor allem: zu wenig Kirche. Hannah Bethke hält der evangelischen Kirche in Deutschland den Spiegel vor. In ihrem neuen Buch „Vom Glauben abgefallen“ rechnet sie mit dem Zustand des Protestantismus ab – und ruft zur Rückbesinnung auf das Theologische auf. In dieser Folge diskutieren Stephan und Manu, wie berechtigt diese Kritik ist. Geht es der Kirche wirklich schlechter, weil sie zu politisch geworden ist? Oder ist das Gegenteil der Fall? Was bedeutet eigentlich „Theologisierung“ – und wie kann die Kirche in einer pluralen Demokratie sprechen, ohne sich aufzugeben? Ein Gespräch über Selbstsäkularisierung, politische Überforderung, spirituelle Tiefe – und über die Frage, wie Kirche heute stören darf, ohne destruktiv zu wirken. Manu meldet sich aus der Ardèche, Stephan bringt einen Fahrradverlust (und -fund) mit – und beide fragen sich, ob Bethkes Essay ein Weckruf oder eine Selbstvergewisserung für konservative Protestant:innen ist. Das Buch, auf das wir uns beziehen, ist: Hannah Bethke: Vom Glauben abgefallen. Eine Antwort auf die Krise der evangelischen Kirche. Kösel 2025. Mehr dazu findet ihr in Stephans Blogbeitrag: https://www.eks-eers.ch/blogpost/hannah-bethke-vom-glauben-abgefallen/ – oder auch in dieser älteren Folge von Ausgeglaubt: https://www.reflab.ch/ausgeglaubt-wir-muessen-nicht-in-eine-kirche-gehen/, in der Stephan und Manu über die These streiten: «Ich glaube nicht, dass wir in eine Kirche gehen müssen…». Korrigenda: In der Vorstellung von Hannah Bethke haben sich gleich mehrere Fehler eingeschlichen, die wir hier gerne richtigstellen: Frau Dr. Hannah Bethke hat Jahrgang 1980 und ist also dieses Jahr nicht 42, sondern 45 Jahre alt geworden. Sie hat in Politikwissenschaft promoviert (und nicht wie im Podcast gesagt in Literaturwissenschaft) – und sie arbeitet nicht mehr im Feuilleton der FAZ, sondern ist zur Zeit innenpolitische Redakteurin in der WELT und WELT AM SONNTAG. Ausserdem ist das von uns besprochene Buch nicht Ende letzten Jahres, sondern im Februar 2025 erschienen. Wir entschuldigen uns für die falschen Angaben und bedanken uns bei Hannah Bethke für die Richtigstellungen!

    ESC, Empörung und eine Warnweste

    Play Episode Listen Later May 14, 2025 58:06


    Der Eurovision Song Contest 2025 in Basel bringt nicht nur Glitzer und Pop auf die Bühne, sondern auch politische Spannungen – vor allem rund um die Teilnahme Israels. In dieser Folge fragen sich Stephan und Manu: Wie politisch darf oder soll ein Kulturanlass wie der ESC eigentlich sein? Geht es noch um Musik – oder längst um Moral?​ Der Schweizer ESC-Gewinner Nemo hat sich öffentlich gegen die Teilnahme Israels ausgesprochen und betont, dass Israels Handlungen im Widerspruch zu den Werten des ESC stehen . Am Sonntag kam es in Basel zu Protesten gegen die israelische Delegation. Während der Eröffnungsparade wurde die israelische Sängerin Yuval Raphael mit Buhrufen empfangen, und ein Demonstrant zeigte eine bedrohliche Geste, woraufhin der israelische Rundfunk Anzeige erstattete.​ Die EBU betont, dass der ESC ein unpolitischer Wettbewerb zwischen Rundfunkanstalten ist und verweist auf die Komplexität, universelle Kriterien für Ausschlüsse zu definieren. Der Vergleich mit dem Ausschluss Russlands 2022 zeigt, wie schwierig es ist, konsistente Prinzipien anzuwenden.​ Daneben erzählt Manu, warum er kürzlich in einer Warnweste unterwegs war – und was das mit der Rettung der Zürcher Landeskirche zu tun hat. Eine Folge zwischen Protest, Pop und prophetischer Pose.

    Kirchentag und Satansbrut

    Play Episode Listen Later May 7, 2025 55:23


    Manu war am Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hannover! Er musste dort sehr hungern. Und hat Satanisten getroffen. Und ganz viele Eindrücke mitgebracht, über die er mit Stephan in diesem Podcast redet. Natürlich kommt dabei auch die Kritik zur Sprache, die von rechtskonservativen Medien und fundamentalistischen Christ:innen an der angeblich "woken" Ausrichtung des Kirchentages geübt wurde. Manche sehen hier eine abgefallene Kirche, die von Jesus nichts mehr wissen will und stattdessen linksradikale Propaganda macht... und dann steht Manuel direkt hinter dem Posaunenchor und fragt sich: ist das jetzt der linke Mob, der das christliche Abendland begräbt? Und selbstverständlich dürfen in dieser Folge auch die neuen Kategorien nicht fehlen: das «Hallelujah» und vom «Stossgebet der Woche»!

    Ausgeglaubt ist zurück: «Habemus Papam?»

    Play Episode Listen Later Apr 30, 2025 51:24


    Nach einer längeren Pause sind Manuel Schmid und Stephan Jütte endlich wieder zurück bei Ausgeglaubt – und bringen gleich ein kleines Facelifting für den Podcast mit! Stephans Stimme hat zwar erkältungsbedingt schwer gelitten, aber davon lassen wir uns natürlich nicht ausbremsen. In der Zwischenzeit ist übrigens etwas Bemerkenswertes passiert: Manu ist jetzt Doppeldoktor!

    Das Ende: Gerechtigkeit

    Play Episode Listen Later Feb 12, 2025 33:22


    «Das jüngste Gericht» ist als apokalyptisches Horrorszenario in die Popkultur eingegangen. Warum aber haben Juden und Christen diesen Tag herbeigesehnt? Christliche Endzeiterwartung ist keine rein individualistische «Erfolgsaussicht», sondern auch und ganz wesentlich Hoffnung für andere. Damit verbindet sich auch die Aussicht auf den «Tag des Herrn» oder das «letzte Gericht»: Hier geht es nicht einfach um individuelle Wiedergutmachtung oder Vergeltung, sondern um die Hoffnung auf ein Zurechtbringen einer ungerechten Welt und die Sühnung kollektiver Ungerechtigkeiten. Einmal mehr ergreift Stephan Jütte in diesem Gespräch die Gelegenheit, für eine evangelische Variante der Lehre vom «Fegefeuer» zu plädieren…

    Das Ende: Hoffnung

    Play Episode Listen Later Feb 5, 2025 33:42


    Hoffnung! Ein Schlüsselwort des christlichen Glaubens, das gerade in den Krisen unserer Zeit eigentlich ein Revival verdient hätte… Am Ende des Sechsgänge-Menus, das Manuel und Stephan in dieser Staffel servieren, steht der christliche Glaube an die Wiederkunft Jesu und die Vollendung der Geschichte. Diese Hoffnung ist in den Verruf geraten, eine blosse Vertröstung aufs Jenseits zu sein. Im schlimmsten Fall führt sie sogar dazu, dass der Verweis auf eine jenseitige Belohnung dazu dient, die gegenwärtigen Unrechtsverhältnisse zu stabilisieren… Aber so ist die christliche Hoffnung nicht gemeint. Manuel und Stephan ergründen den Zusammenhang zwischen der Hoffnung in dieser Welt und der Hoffnung auf eine neue Welt. Die Überzeugung, dass das Leid und der Tod nicht das letzte Wort haben werden, ist eng verbunden mit der Motivation, die gegenwärtigen Verhältnisse zum Guten zu verändern. Hier noch das eingangs in Auszügen vorgelesene Zitat aus: N.T. Wright: Von Hoffnung überrascht. Was die Bibel zu Auferstehung und ewigem Leben sagt. Die klassische christliche Lehre ist […] bei weitem kraftvoller und revolutionärer als die platonische. Es waren Menschen mit einem unerschütterlichem Glauben an die Auferstehung, die im ersten Jahrhundert der christlichen Zeitrechnung dem Kaiser widerstanden, nicht Menschen, die Kompromisse eingingen und sich für ein bloß spirituelles Überleben entschieden. Eine Frömmigkeit, die den Tod als den Moment ansieht, „an dem man endlich nach Hause geht", als den Zeitpunkt, an dem wir „in Gottes ewigen Frieden gerufen werden", hat mit den Machttechnikern kein Hühnchen zu rupfen, die die Welt auf eine Weise zerstückeln wollen, die ihren eigenen Zwecken dient. Auferstehung ging im Gegensatz dazu immer mit einer ausgeprägten Vorstellung von Gottes Gerechtigkeit und von Gott als gutem Schöpfer einher. Jene beiden Glaubensüberzeugungen rufen kein mildes Schweigen zu den Ungerechtigkeiten in der Welt hervor, sondern eine feste Entschlossenheit, diesen entgegenzutreten.) […] Wir kommen hier wieder auf 1. Korinther 15,58 zurück: Was du im Herrn tust, ist nicht vergeblich. Du ölst nicht die Räder eines Wagens, der in Kürze an einer Steilküste abstürzen wird. Du restaurierst kein großartiges Gemälde, das in Kürze ins Feuer geworfen wird. Du pflanzt keine Rosen in einem Garten, der in Kürze in einen Bauplatz verwandelt wird. Du bist dabei – so seltsam das auch zu sein scheint, fast so schwer zu glauben wie die Auferstehung –, etwas zu bewerkstelligen, das zu gegebener Zeit Teil der neuen Welt Gottes werden wird. Jede Tat der Liebe, der Dankbarkeit, der Freundlichkeit; jedes Werk der Musik, inspiriert von der Liebe Gottes und von der Freude an der Schönheit seiner Schöpfung; jede Minute, die damit verbracht wurde, einem behinderten Kind Lesen oder Laufen beizubringen; jede Tat der Pflege und des Aufziehens, des Trostes und der Unterstützung von Mitmenschen und anderen Mitgeschöpfen und natürlich jedes Gebet, alle geistgeleitete Lehre, jede Tat, die das Evangelium verbreitet und die Kirche aufbaut, beinhaltet und verkörpert Heiligkeit statt Korrumpierung und hilft, dass der Name Jesu in der Welt geehrt wird – alle diese Dinge werden durch die Auferstehungskraft Gottes ihren Weg in die neue Schöpfung finden, die Gott eines Tages aufrichten wird.

    Die Kirche: Realität einer Institution

    Play Episode Listen Later Jan 29, 2025 35:34


    Die westlichen Kirchen stecken in fundamentalen Krisen. Lässt sich die Vision des Reiches Gottes festhalten? «Jesus verkündete das Reich Gottes – gekommen ist die Kirche…» – dieses bekannte Zitat fasst zusammen, was auch viele Insider als Problem anzeigen: Aus einer dynamischen Jesusbewegung ist eine konservative Institution geworden, welche nur noch ein schmales Segment der Gesellschaft anspricht. Studien der Lebensweltforschung bestätigen dieses Bild im Wesentlichen. Stephan und Manuel diskutieren zuerst, ob und warum das überhaupt ein Problem ist – und fragen sich dann, wie die Zukunft der Kirche(n) aussehen könnte, und ob ein Brückenschlag in Kirchenferne Milieus möglich ist. Dabei kommt auch die Frage nach den Motiven auf: Gründen neue Initiativen und innovative Projekte in einem authentischen Anliegen für die Menschen, oder sind sie getrieben von der Angst vor einem weiteren Bedeutungsverlust und dem nackten Selbsterhaltungstrieb? Und hier noch der Textausschnitt aus der Einleitung des Podcasts: Heinzpeter Hempelmann: «Siehe, ich schaffe Neues! Erkennt ihr's denn nicht?» Zu Konturen der «nächsten Kirche» (Veröffentlicht auf «futur 2»: https://www.futur2.org/article/siehe-ich-schaffe-neues-erkennt-ihrs-denn-nicht-zu-konturen-der-naechsten-kirche/) Kirchenleitungen wie Gemeinden haben nicht wirklich realisiert, was es heißt, Kirche in einer milieusegmentierten, ja in unterschiedliche und gegensätzliche Lebenswelten fragmentierten Gesellschaft zu sein. Die großen Kirchen erreichen noch drei der 10 vom SINUS-Institut definierten Milieus: die Traditionellen, die Nostalgisch-Bürgerlichen und die Konservativ-Gehobenen. Diese geben dem kirchlichen Leben ein bestimmtes „G'schmäckle“. Sie fühlen sich hier - mehr oder weniger - wohl, verstehen Kirche und leben in ihr - in unterschiedlicher Weise - mit. Die Milieuforschung hat aber herausgearbeitet, dass dem Inklusionseffekt ein ebenso starker Exklusionseffekt korrespondiert. Wo die einen sich wohl fühlen, spüren die anderen: Da gehöre ich nicht dazu. Die soziokulturellen Wandlungen in der Gesellschaft hat die Kirche nur unzureichend wahrgenommen, geschweige denn, dass sie sich auf sie eingestellt hätte. Besonders gravierend ist das Fremdeln mit den Lebenswelten der postmodernen Milieus. Dass da neben dem weitgehend konservativen und traditionsorientierten mentalen Block eine neue postmoderne Mentalität entstanden ist, die in unterschiedlicher Ausprägung - etwa 40% der Menschen in unserer Gesellschaft teilen, wird entweder nicht registriert, oder aber in seltener Einmütigkeit von traditionsverhafteten und modern-kritischen Teilen der Kirche als kulturelles Verfallsprodukt abqualifiziert. Diese offene Abwertung erlaubt es dann natürlich auch zu begründen, warum man auf diesen bald dominanten Bevölkerungsteil nicht mehr zugehen muss. Milieus sind durch Distinktionsschranken, ja „Ekelgrenzen“ voneinander getrennt. D.h. die Lebensweisen anderer sind uns nicht egal; dort, wo wir sie wahrnehmen, stoßen sie uns ab. Um Konflikte zu vermeiden, ziehen sich die Bewohner der meisten Milieus denn auch in ihre Lebenswelten zurück. Das Resultat ist ein doppeltes: einerseits fremdeln die Milieus, die das kirchliche Leben traditionell ausmachen, mit den modernen und postmodernen Lebensformen; und umgekehrt empfinden die adaptiv-pragmatisch, hedonistisch, expeditiv oder neoökologisch geprägten Menschen, ohne religions- oder kirchenkritisch zu sein, einfach eine tiefe lebensweltliche Entfremdung. Warum sollte man es anstreben, zu dieser Kirche zu gehören?

    Die Kirche: Vision einer Bewegung

    Play Episode Listen Later Jan 22, 2025 34:35


    Gehört die Kirche zum Grundbestand des christlichen Glaubens? Und wenn ja: Was ist mit Kirche gemeint, und warum könnte das sogar begeistern? Als Petrus Jesus als den Sohn Gottes bekennt, antwortet Jesus mit den berühmten Worten: «Ich sage dir: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen» (Matthäus 16,18; sinngemäss könnte man auch übersetzen: «… und die Pforten der Hölle werden ihr nicht standhalten…»). Manuel und Stephan diskutieren über das Bild von Kirche, das hinter diesem Text steht: Die Kirche als progressive Kraft, welche die Mächte des Todes zurückdrängt und der Hölle die Pforten streitig macht… Stephan wird erinnert an die sogenannte «Höllenfahrt Christi», die in vielen Glaubensbekenntnissen verankerte Vorstellung also, dass Jesus Christus nach seinem Tod in die Hölle hinabgestiegen ist, um dort das Evangelium zu verkündigen und seinen Herrschaftsbereich auszuweiten. Natürlich sind aus den biblischen Impulsen sehr verschiedene Vorstellungen der Kirche hervorgegangen. In der katholischen Kirche dienen die zitierten Jesusworte zur Begründung einer «apostolischen Suksession»: Petrus wird als Stellvertreter Gottes auf Erden eingesetzt, und gibt seine Autorität an alle Folgegenerationen von Kirchenvertretern weiter… Reformiert wird stärker offenbarungstheologisch argumentiert: Petrus wird als «Fels» bezeichnet, auf dem die Kirche erbaut wird, weil und insofern er sich zu Jesus Christus als dem Sohn Gottes bekannt hat: Kirche ist dort, wo Menschen von der Gegenwart Gottes in Jesus Christus eingeholt werden…

    Es weihnachtet… manchmal gar nicht.

    Play Episode Listen Later Dec 18, 2024 62:15


    Was für ein Jahr! In dieser letzten Folge von 2024 diskutieren Stephan und Manuel über nervenaufreibende Weihnachtszeiten, ausbleibende Adventsstimmung, nostalgische Festtagsrituale – aber auch über die Zukunft dieses Podcasts. Und warum die beiden «Ausgeglaubt» beinahe eingestellt hätten…

    Live-Special: Kirche – hat das noch Zukunft?

    Play Episode Listen Later Dec 11, 2024 47:49


    Die Kirche ist dem Untergang geweiht. Das weiss ja jeder. Oder doch nicht? Manuel und Stephan diskutieren in dieser Spezialfolge die Thesen des Theologen Matthias Zeindler zur «Zukunft der Kirche». Wer sie nachlesen möchte: Hier sind sie...: «Auf Gottes Zukunft setzen»: Das Kommen Gottes und die Erneuerung der Kirche «Man dient Gott auch durch Nichtstun, ja durch keine Sache mehr als durch Nichtstun.» (Martin Luther) 7 Thesen von Matthias Zeindler (November 2024) 1. Kirche ohne Zukunft? Kirche, zumindest in Westeuropa, zweifelt an ihrer Zukunft. Dem steht die Zusage des Auferstandenen entgegen, dass er bei den Seinen bleiben werde bis an der Welt Ende (Mt. 28,20). Zweifel der Kirche an ihrer Zukunft ist faktisch Zweifel an Gottes Treue. 2. Jesu Auferweckung als Grund der erneuerten Kirche Christlicher Glaube ist Glaube an Jesus, den Gott von den Toten auferweckt hat. Und da-rum die gewisse Hoffnung, dass Jesus Christus, der gekreuzigt wurde, die Zukunft gehört. Erneuerung der Kirche gibt es somit allein aus der Orientierung am auferweckten Gekreu-zigten. 3. Erneuerung der Kirche aus dem Hören auf die biblische Botschaft Erneuerung der Kirche geschieht stets im Sinne des semper reformanda secundum Evangelium: als Erneuertwerden durch die Verheissung des Reiches Gottes. Konkret be-ginnt Erneuerung der Kirche immer mit neuem Hören auf die biblische Botschaft. 4. In der Hoffnung leben (1): entlastete Kirche Eine Kirche, die aus der Hoffnung auf Gottes Kommen lebt, ist eine entlastete Kirche: ent-lastet vom Druck, sich selbst und die Welt zu retten. Im Wissen darum, eine Gemeinschaft von geschöpflichen, sündigen und erlösungsbedürftigen Menschen zu sein. 5. In der Hoffnung leben (2): ermutigte Kirche Eine Kirche, die aus der Hoffnung auf Gottes Kommen lebt, ist eine ermutigte Kirche: dessen gewiss, dass der Gott, der Jesus von den Toten auferweckt hat, seine Schöpfung nicht verloren gibt. 6. In der Hoffnung leben (3): Kirche mit Perspektive Eine Kirche, die aus der Hoffnung auf Gottes Kommen lebt, ist eine Kirche mit klarer Perspektive: durch ihre Solidarität mit allem Geschaffenen die unverbrüchliche Solidari-tät Gottes mit seiner Schöpfung zu bezeugen. 7. In der Hoffnung leben (4): fröhliche Kirche Als entlastete, ermutigte und orientierte lebt die Kirche in der Freiheit, zu der «uns Chris-tus befreit hat» (Gal. 5,1). Es ist die Freiheit derer, die auf eine Zukunft Gottes setzen, in der alle Tränen der Vergangenheit abgewischt und jeder Schmerz geheilt wird. Und die deshalb einstimmen können in den Ruf: «Freut euch im Herrn allezeit!» (Phil. 4,4)

    Live-Special: Kirche – was soll das denn sein?

    Play Episode Listen Later Dec 4, 2024 52:52


    In diesem Live-Special von «Ausgeglaubt» diskutieren Manuel und Stephan über das, was Kirche ausmacht. Wo soll sich die Kirche an ihre Zeit anpassen, um anschlussfähig zu bleiben – und wo muss sie gerade ihren USP («Unique Selling Point») bewahren? Die christlichen Kirchen aller Konfessionen sind von einem massiven Bedeutungsverlust in unserer Gesellschaft betroffen. Die Frage drängt sich auf: Wie können wir Kirche sein und bleiben in einer Zeit, in der das Christentum seine Selbstverständlichkeit eingebüßt hat? Manuel und Stephan setzen sich mit Versuchen auseinander, den «Markenkern» von Kirche zu bestimmen, und erzählen auch aus ihren persönlichen Erfahrungen. Sie spielen sich ihre jeweiligen drei Kriterien zu, die sie zur Bestimmung der Kirche formuliert haben – und versuchen eine Spur zu finden, auf der sich Kirche nicht selbst verliert in den sich verändernden Zeiten… Diese Folge wurde in der Reformierten Kirche Nidau bei Biel aufgenommen. Wir danken den Verantwortlichen für ihre großartige Gastfreundschaft und die wunderbare Atmosphäre während der Veranstaltung!

    Theologie unter Palmen… eine Nerd-Folge vom AAR-Meeting

    Play Episode Listen Later Nov 27, 2024 56:30


    Manuel und Stephan berichten in dieser Folge von ihrem Konferenzbesuch in San Diego – und streiten über die Frage, ob es der Theologie um Wahrheit oder um Lebensdienlichkeit gehen sollte…(oder am Ende um beides???) Es gibt wüstere Orte, um theologische Gespräche zu führen, als in San Diego auf der Sonnenterrasse… Aber Stephan und Manuel haben sich in diesen Tagen nicht ausgeruht, sondern das volle Programm reingezogen – am «AAR-Meeting», der grössten Konferenz für Theolog:innen und Religionsphilosoph:innen der Welt. Hunderte von Vorträgen zu allen denkbaren Fragen um Religion, Spiritualität, Ethik usw. kann man dort besuchen. In dieser Sonderfolge von «Ausgeglaubt» reden die beiden über einige der Inputs, die sie mitgenommen haben, und verwickeln sich in ein einigermassen nerdiges Gespräch über Sinn und Ziel der Theologie. Was das alles mit Design Thinking, dem Spaghettimonster und queeren Menschen in Ruanda zu tun hat, erfahrt ihr in den folgenden Minuten…

    Das Kreuz: Was es für uns bedeutet

    Play Episode Listen Later Nov 20, 2024 32:24


    Der Tod und die Auferstehung von Jesus sind nicht einfach das Eintrittsticket in den Himmel – sie machen uns in diesem Leben schon zum Teil einer neuen Geschichte… Im Mittelpunkt des christlichen Glaubens steht die Person von Jesus Christus – und genauer: sein Leben, Sterben und seine Auferstehung. Für Christinnen und Christen war immer klar, das Jesus «für uns» gestorben und auferstanden ist. Das bedeutete aber nicht einfach, dass diejenigen, die daran glauben, das Ticket in den Himmel und die Garantie auf eine jenseitige Belohnung erhalten. Nein: Jesus hat für seine Nachfolgerinnen und Nachfolger eine Tür in eine neue Wirklichkeit aufgestossen – er hat sie zum Teil seiner Geschichte gemacht. Das macht einen Unterschied auch und gerade in diesem Leben. In der Kirchengeschichte wurde in diesem Zusammenhang oft von «Heiligung» gesprochen: ein Begriff, der viele Missverständnisse provoziert hat und manchmal mit einem christlichen Perfektionismus verbunden wurde, der die Vermeidung von Fehlern zum höchsten Ziel erklärt. Das ist aber kaum, was Jesus und die frühe Jesusbewegung im Sinn hatte. Manuel und Stephan diskutieren über ein alternatives Verständnis von «Heiligung», das nicht dazu führt, weniger Fehler zu machen, sondern eher dazu, mehr Fehler zu machen – weil man mehr wagt, weil man inspiriert und ermächtgigt wurde, sich nicht in einem allzu berechenbaren Leben einzurichten, sondern im Namen Gottes aufzubrechen… Also: Waghalsigkeit und Fehlerfreundlichkeit als Kennzeichen der Nachfolge Jesu?

    Das Kreuz: Warum das Ganze?

    Play Episode Listen Later Nov 13, 2024 32:21


    Jesus ist am Kreuz gestorben. Das ist auch historisch ziemlich unbestritten. Aber für Christinnen und Christen hat dieser Tod eine einzigartige Bedeutung. Warum eigentlich? Auch in dieser Folge gilt es zunächst, einige Missverständnisse auszuräumen, welche den Weg zum Verständnis des Todes Jesu versperren. Populär ist vor allem eine Deutung geworden, die den Kreuzestod des Gottessohnes als notwendigen Preis erachtet, der für einen gerechten und zornigen Gott bezahlt werden musste. Gott muss hier gewissermassen zuerst Blut sehen, bevor er in versöhnliche Stimmung kommt… Manuel und Stephan weisen diese Interpretation des Todes Jesu als verfehlt ab – und versuchen dann, die Bedeutung der Selbsthingabe Jesu am Kreuz zu erklären, ohne eine zweifelhafte Theorie des stellvertretenden Strafleidens zu bemühen. Der Hebräerbrief liefert ihnen einige Schlüssel zum Verständnis. Hier wird Jesus als der Hohepriester vorgestellt, der aber nicht ein Opfertier schlachtet, sondern sich selbst hingibt. Wirklich Sinn macht diese Erzählung aber erst im Rückblick: Nur von der Auferstehung her wird klar, dass Jesus nicht einfach ein missverstanderer Wanderprediger oder ein kläglich gescheiterter Messiasanwärter war, sondern tatsächlich der «Christus», der Gesalbte Priester, König und Prophet…

    Jesus: Gottessohn und Erlöser

    Play Episode Listen Later Nov 6, 2024 31:07


    In Jesus zeigt Gott sein Gesicht – diese fundamentale christliche Überzeugung hat's in sich. Wie passen Gott und Mensch zusammen? Jesus nimmt für sich Dinge in Anspruch, die über das Selbstverständnis eines Wanderpredigers oder Weisheitslehrers weit hinausgehen. Er lässt wenig Zweifel daran, dass sich in ihm der lebendige Gott höchstpersönlich dem Menschen zeigt. Theologen und Theologinnen der Kirche haben sich über viele Jahrhunderte den Kopf darüber zerbrochen, wie man das stimmig zusammendenken kann: Gott und Mensch in derselben Person, Gott als Mensch… geht das? Stephan und Manuel lassen sich in dieser Folge nicht auf die hoch philosophischen Diskussionen um die «Zweinaturenlehre» Jesu ein. Sie versuchen nicht zu klären, wie das Miteinander von Gott und Mensch genau zu denken ist – sie gehen vielmehr davon aus, dass Jesus einen Selbstanspruch vertrat, der sich in einzigartiger Weise mit der Gegenwart Gottes verbindet, und dass Menschen eben das auch in der Begegnung mit Jesus bezeugten. Nun ist gerade dieser Jesus aber einen jämmerlichen Tod am Kreuz gestorben – und mit ihm sind zunächst auch alle Erwartungen seiner Nachfolgerinnen und Nachfolger beerdigt worden. Das ist aber, wie wir wissen, nicht das Ende der Geschichte. Dreh- und Angelpunkt des christlichen Glaubens ist gerade die Auferstehung Jesu: der Gekreuzigte wurde zum neuen Leben auferweckt und inspiriert seither die handfeste Hoffnung, dass das Böse und der Tod nicht das letzte Wort hat.

    Jesus: Ein Lehrer mit zeitlosen Ideen

    Play Episode Listen Later Oct 30, 2024 31:20


    Was hat es eigentlich mit diesem Jesus auf sich? In allen christlichen Konfessionen ist diese Person unbestrittenes Zentrum des Glaubens. Was für ein Typ war das denn? Es ist leicht, Menschen zu finden, die mit der Kirche oder dem Christentum nichts anfangen können oder sogar darauf schimpfen. Schwerer ist es, Leute zu finden, die Jesus doof finden. Irgendwie scheint dieser galiläische Wanderprediger noch immer in gutem Ruf zu stehen – und nicht wenige sind von seiner Person regelrecht fasziniert. Aber was zeichnet Jesus aus? Stephan und Manuel stellen ihn zunächst als Weisheitslehrer und Rabbi vor, der Menschen bis heute zu einem barmherzigen, menschenfreundlichen, versöhnlichen Leben inspiriert. Doch er war noch mehr und anderes als das. Jesus war nicht einfach der gute Nachbar von nebenan, der nirgends aneckte und niemanden ärgerte – er tritt vielmehr auch als grosser Provokateur in Erscheinung. Er bricht geradezu strategisch mit den Konventionen seiner Zeit, besonders wenn sie Menschen im Wege stehen. Er entheiligt den Sabbat, kümmert sich nicht um Reinheitsgebote und spricht mit Menschen, die man eigentlich meiden sollte… Überhaupt steht im Leben von Jesus bei näherem Hinsehen vieles Kopf. Es tritt ja auch mit dem Anspruch, das «Reich Gottes» anbrechen zu lassen – eine neue Wirklichkeit, die nach ganz anderen Regeln «funktioniert»: Die Ersten werden die Letzten und die Letzten werden die Ersten sein; die Erniedrigten werden erhöht, die Stolzen gedemütigt; die Reichen haben Eintrittsprobleme (wie ein Kamel durchs Nadelöhr…), die Armen werden glückselig genannt (Seligpreisungen); die Feinde werden gesund geliebt; die Zerbrochenen und Verzweifelten werden willkommen geheissen, die frommen Selbstdarsteller in die Wüste geschickt… und Jesus selbst ist die ultimative Verkörperung dieser neuen Logik: Der Gottessohn wird am Kreuz hingerichtet. Was für ein eigenartiger Mensch!

    Der Mensch: Was zwischen uns und Gott steht

    Play Episode Listen Later Oct 23, 2024 34:09


    Der Mensch ist Ebenbild Gottes… und gleichzeitig wird er in der Bibel als Sünder bezeichnet. Was soll das heissen? Ist der Begriff der Sünde noch zu retten? Der Theologe Klaar Huizing geisselt die «Sündenverbiesterung» besonders der reformierten Kirchen – und fordert dazu auf, die Rede von der Sünde aufzugeben. Manuel und Stephan unterhalten sich in dieser Folge zuerst über Fehlentwicklungen, welche die Lehre von der Sünde in der Geschichte der christlichen Kirche genommen hat. Darauf können wir in unserem «sechsgänge-Menu» gerne verzichten. Aber hat sich damit der Sündenbegriff erledigt? Ein Blick auf den Realismus der Bibel in der Beschreibung seiner Helden und Heldinnen zeigt: Hier wird nichts beschönigt. Abraham, Isaak, Jakob, David, Salaomo und viele andere Väter und Mütter des Glaubens werden als zerbrochene, fehlbare Menschen gezeichnet, die Eifersucht, Vergeltungsdrang, Selbstbezogenheit, Mordlust und viele andere Motive kennen. Der Begriff der Sünde erinnert daran, dass wir als Menschen aneinander schuldig werden – aber er hat eine noch viel tiefere Dimension: «Sünde» bezieht sich auf die fundamentale Störung der menschlichen Beziehung zu Gott – und sie weist zugleich auf den Gott, der sich von der Sünde des Menschen nicht abhalten lässt, immer wieder dessen Nähe zu suchen und ihm heilsam zu begegnen.

    Der Mensch: Was ihn auszeichnet

    Play Episode Listen Later Oct 16, 2024 33:32


    Was macht den Menschen einzigartig? Der christliche Glaube antwortet auf diese Frage mit der besonderen Beziehung, in der Gott zum Menschen steht… In der Geschichte der Menschheit wurden die unterschiedlichsten Eigenschaften des Menschen als Alleinstellungsmerkmale behauptet. Der Verstand, das Vermögen sich selbst zu reflektieren, das Selbstbewusstsein, der freie Wille, die Sprache und vieles mehr wurden als spezifisch menschlich ausgewiesen. Und vieles davon gerät spätestens seit den Errungenschaften künstlicher Intelligenz in Bedrängnis: die Technik macht dem Menschen viele scheinbare Einzigartigkeiten streitig. Was bleibt dem Menschen noch? Theologisch kann das Einzigartige des Menschen im Begriff der Gottebenbildlichkeit kondensiert werden: Gott erschafft den Menschen nach dem ersten Schöpfungsbericht «zu seinem Ebenbild» – das heisst als Entsprechung zu sich selbst, zu deinem personalen Gegenüber. Entsprechend wird auch bei der Erschaffung des Menschen zum ersten Mal erzählt, dass Gott zu jemandem spricht: Der Schöpfer redet den Menschen an und gibt ihm die Aufgabe, Verantwortung für die Schöpfung zu übernehmen. Manuel und Stephan diskutieren über das faszinierende Bild, das die biblischen Erzählungen vom Menschen zeichnen – und über die absolute Spitzenaussage, dass Gott selbst in Jesus Christus Mensch geworden ist: Was sagt es über die Würde und Einzigartigkeit des Menschen, wenn Gott selbst unter die Menschen geht? Und wenn er das Menschsein in sich selbst aufnimmt… denn nach christlicher Überzeugung ist das Menschsein nicht nur eine vorübergehende Episode in der Biographie Gottes: Der Gottessohn kehrt als (auferstandener) Mensch in die Gegenwart Gottes zurück. Der Gott des Christentums ist für immer menschlich geworden.

    Gott: Vater und Ermächtiger

    Play Episode Listen Later Oct 9, 2024 34:14 Transcription Available


    Gott der Vater ist der Schöpfer der Welt – diese christliche Grundüberzeugung qualifiziert auch das Verhältnis zwischen Gott und seiner Schöpfung. Die christliche Vorstellung von Gott als dem Schöpfer dieser Welt leitet sich nicht einfach aus der Betrachtung der Natur ab – sie verdankt sich einem Gott, der sich selbst in seiner Geschichte mit dem Menschen mitteilt. Der christliche Glaube nennt das «Offenbarung» – und die biblischen Geschichten des ersten und zweiten Testamentes sind voll davon: Gott spricht zu Adam und Eva, zu Abraham, Isaak und Jakob, zu David und zu den Propheten – und natürlich ultimativ zu uns durch Jesus Christus. Immer teilt sich Gott dabei selbst mit, nimmt sein Volk Israel und seine Gemeinde in eine lebendige Geschichte mit. «Offenbarung» bedeutet darum nicht das «Herunterladen zeitloser Informationen über Gott», sondern das Reden Gottes in ganz bestimmte Zusammenhänge und Situationen. In all dem wird deutlich: Gott steht zur Welt nicht in einem Verhältnis der totalen Bemächtigung – Gott hält seine Schöpfung nicht in einer Art und Weise in seiner Hand, welche ihr keine Eigendynamik und Selbstbestimmung zugesteht, sondern alles kontrolliert und determiniert. Vielmehr ist die Beziehung Gottes zur Welt ein Verhältnis der liebevollen Ermächtigung: Gott schafft in der Schöpfung Raum für die Welt und für den Menschen, er befreit seine Geschöpfe zu einer Geschichte mit ihm. Das gilt auch dann noch, wenn ein Leben scheitert, wenn es sich nicht mehr als Geschenk erfährt, sondern unter der Last des Schicksals zu zerbrechen droht: Jenem Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat, ist auch zuzutrauen, dass er leidgeprüfte Lebensgeschichten irgendwann zu einem guten Ende erzählt…

    Gott: Ursprung und Schöpfer

    Play Episode Listen Later Oct 2, 2024 31:56 Transcription Available


    GOTT! Was meinen Christen, wenn sie Gott als den «Vater und Schöpfer von Himmel und Erde» bekennen – und welche Erfahrungen verbinden sich mit diesem Glauben? Das erste Thema, das sich Manuel und Stephan in der neuen Staffel von Ausgeglaubt vornehmen, taucht schon tief in die Glaubenswelt des Christentums ein: Christ:innen glauben an Gott, den Schöpfer der Welt. Die Schöpfungsgeschichte am Anfang der Bibel legt davon Zeugnis ab und ist ein kraftvolles Statement dafür, dass sich unser Leben und die Existenz des Universums überhaupt dem guten Willen Gottes verdankt. Dabei gibt es menschliche Erfahrungen, die ein solches Verständnis unseres Lebens nahelegen: Die Geburt eines Kindes, der Zauber eines Sonnenaufgangs, die Mächtigkeit der Berge, das Kribbeln des Verliebtseins… zahlreiche und entscheidende Momente im Leben jedes Menschen lassen einen «Bedeutungsüberschuss» erkennen – sie gehen nicht auf in möglichen naturwissenschaftlichen Erklärungen dessen, was sich hier gerade ereignet hat. Sie haben einen Sinn und Wert, der über sich hinaus auf einen Gott weist, dem wir unser Leben verdanken. Dieses Bewusstsein steht nicht im Gegensatz zur naturwissenschaftlichen Erklärung der Welt, aber es macht deutlich, dass unser Leben immer mehr ist die Erklärungen, welche die Biologie, Astrophysik und Chemie dafür liefern kann. Oder mit anderen Worten: Die Geschichte des Urknalls und der Evolution erklärt die Genese unserer Welt – die Geschichte der Schöpfung erklärt die Bedeutung unserer Welt.

    Wir kochen dir ein Sechsgänge-Menu!

    Play Episode Listen Later Sep 25, 2024 28:27 Transcription Available


    Eine neue Ausgeglaubt Staffel beginnt! Manuel und Stephan lassen sich auf ein Experiment ein – und laden euch ein, sich daran zu beteiligen! Der bekannte Animationsfilm «Ratatouille» gibt die Spur vor, auf der sich Manuel und Stephan in den folgenden Gesprächen bewegen wollen: Dem griesgrämigen, verbitterten Restaurant-Kritiker Anton Ego wird gegen Ende der Geschichte ein Teller mit Ratatouille serviert – und er hat ein Offenbarungserlebnis: Plötzlich fühlt er sich in seine Kindheit zurückversetzt, verlässt seine Kritikerrolle und wird zum Geniesser… Auf diese Weise möchten Manuel und Stephan in dieser Staffel ein sechsgängiges Menu servieren, das euch die Grundlagen des christlichen Glaubens auftischt – aber nicht als distanzierte systematische Abhandlung, auch nicht als Überzeugungsversuch oder Gottesbeweis. Nein, die beiden reden über die fundamentalen Glaubensinhalte als Menschen, die vom «Ratatouille» selbst gekostet haben und begeistert sind – die es aber überhaupt nicht in der Hand haben, ob sich auch bei Hörerinnen und Hörern ein solches Ereignis einstellt. Macht euch gefasst auf (voraussichtlich) sechs mal zwei spannende Podcastfolgen zu den Themen «Gott», «Mensch», «Jesus Christus», «Geist», «Kirche» und «Himmel» – und gebt bitte euer Feedback, eure Kommentare und Bemerkungen dazu ab (contact@reflab.ch)!

    Special (Teil 4): Reaktion auf «Cancel Culture, Fake News & Doppelmoral»

    Play Episode Listen Later Sep 18, 2024 66:23 Transcription Available


    In dieser Folge reagieren Manuel und Stephan auf ein Podcastgespräch des «Zentrums für Glaube und Gesellschaft» und nehmen es kritisch in den Blick… Die Folge «Cancel Culture, Fake News & Doppelmoral» im Podcast «Glaube und Gesellschaft» gibt ein Gespräch zwischen Oliver Dürr, Nicolas Matter und Johannes Hartl wieder. Manuel und Stephan kennen alle drei persönlich – werden aber mit vielen ihrer Aussagen nicht wirklich glücklich. Sie steigen ein mit der Diskussion um die «Unum»-Konferenz, die parallel zum Münchner «Christopher Street Day» stattfand und für einige Aufregung sorgte. Dass die journalistische Erregung darüber überzogen war, gestehen Manuel und Stephan gerne zu – sie stossen sich aber an den Beschreibungen queerer Identitäten, wie sie im Podcast verhandelt wird. Und sie werfen einen Seitenblick auf die erbitterten Debatten um die (vermeintliche) Abendmahls-Verhöhnung an der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele: Sind es dieselben Leute, die sich gegen die «woken» Empfindlichkeiten linker Kreise aufregen und auf Meinungsfreiheit pochen, die dann ausgesprochen empört und mit Boykottaufrufen reagieren, wenn ihr eigener Glaube (vermeintlich) aufs Korn genommen wird? Am Beispiel der Kindererziehung, die im Podcast von «Glaube und Gesellschaft» auch angesprochen wird, diskutieren Manuel und Stephan dann die Frage, ob wir tatsächlich schon wissen müssen, was das Gute und Wahre ist, um es unseren Kindern mitzugeben – oder ob nicht auch eine viel «schwächere» Position ausreichend sein könnte… Ein Dank an die Verantwortlichen des «Freiheitsprojektes» für ihre sportliche Einladung, auf ihre Gespräche zu reagieren!

    Special (Teil 3): Kann es je zu viel Freiheit geben?

    Play Episode Listen Later Sep 11, 2024 73:03 Transcription Available


    Freiheit ohne Ende: Ist der Spätmoderne Mensch überfordert mit seinen vielen Freiheiten? Manuel und Stephan vertiefen in dieser Folge die Diskussion um den Modernen Begriff der Freiheit… Zu Beginn erzählt Manuel von der Überforderung, als junger Vater mitten im eng getakteten Familienalltag einen freien Samstag sinnvoll zu gestalten… Das Erlebnis führt zur Diskussion des Verhältnisses von negativer und positiver Freiheit: Ist es so, wie die These der Jungs von Glaube und Gesellschaft behauptet, dass wir in der Spätmoderne zwar viele negative Freiheiten errungen haben (Freiheit von äusseren Einschränkungen und Zwängen), aber unsere positiven Freiheiten nicht zu verwirklichen wissen, weil wir mit von Optionen des Lebens paralysiert sind? Stephan stellt die Gegenthese auf: Man kann gar nie zu viele negative Freiheiten haben, weil die negativen Freiheiten immer erst im Namen positiver Freiheiten erkämpft werden – sprich: Menschen mit positiven Vorstellungen der selbstbestimmten Lebens stossen sich an gesellschaftlichen und politischen Einschränkungen und arbeiten auf deren Beseitigung hin… Aber gibt es nicht doch das Phänomen, dass Angehörige der Multioptionsgesellschaft überfordert sind, ihr Leben inmitten all der Möglichkeiten in der Wahl von Beruf, Religion, Lebensstil, Werte usw.? Stoff für angeregte Diskussionen…!

    Special (Teil 2): Ist Abhängigkeit der Bruder oder Endgegner von Freiheit?

    Play Episode Listen Later Sep 4, 2024 69:03 Transcription Available


    Es geht weiter in der fulminanten Freiheitsgeschichte – Manuel und Stephan fragen sich, ob man denn eigentlich frei sein und sich zugleich an etwas oder jemanden binden kann… In der letzten Folge sind Manuel und Stephan bis zu Martin Luther gekommen – diese Folge setzt ein mit Immanuel Kants Ruf zur Autonomie des vernünftigen Menschen, der sich von der selbstverschuldeten Unmündigkeit befreit – und Jean-Jacques Rousseaus Idee der «Volkssouveränität», wonach die wahre Freiheit darin besteht, sich den Gesetzen zu unterwerfen, die man sich selbst gegeben hat. Und hier ist sie wieder: die eigenartige Verschränkung von Freiheit und Gebundenheit, von Unabhängigkeit und (freiwilliger) Unterwerfung – ein Miteinander, das bei Schleiermacher theologisch gefasst wird: Der Mensch wird wahrhaft frei, wenn er seine «schlechthinnige Abhängigkeit» von Gott anerkennt. Barth, ein eigentlicher Antipode Schleiermachers, bekräftigt diesen Grundsatz auf seine Weise: Wahre Freiheit gewinnt der Mensch nur im Gehorsam gegenüber Gott. Aber wie ist das zu denken? Stephan und Manuel diskutieren über die christliche Idee, dass der Mensch erst dann zu sich selbst und seiner Bestimmung (und damit zu seiner «positiven Freiheit») findet, wenn er in Beziehung zu Gott steht – zugespitzt (und mit Paulus) ausgedrückt: Wenn er sich unter die Herrschaft Gottes begibt. Aber ist das nicht ein übler Taschenspielertrick, mit dem Menschen doch wieder unter ein fremdes Gesetz gebracht und in eine bestehende Ordnung eingefügt werden? Gibt es nicht viele Christ:innen, welche den geistlichen Gehorsam gegenüber Gott und die lebenspraktischen Vorgaben christlicher Kirchen alles andere als befreiend erlebt haben?

    Special (Teil 1): Ist Freiheit eine christliche Erfindung?

    Play Episode Listen Later Aug 28, 2024 62:39 Transcription Available


    Mit diesem Special reagieren Manuel und Stephan auf eine Podcast- und Videoserie, welche das Fribourger «Zentrum für Glaube und Gesellschaft» unter dem Titel «Freiheitsprojekt» lanciert haben. Es hebt stark auf die Unterscheidung von «negativen» und «positiven» Freiheiten ab: Der Freiheit von staatlichen Restriktionen, und gesellschaftlichen Zwängen (negative Freiheiten wie Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit, Versammlungsfreiheit, freie Marktwirtschaft, Pressefreiheit…) – und der Freiheit zur selbstbestimmten Gestaltung des eigenen Lebens nach persönlichen Werten und Zielen (positive Freiheiten wie Berufsfreiheit, Bildung, soziale Sicherheit, Gleichstellung, Kultur, Kunstfreiheit…). Doch woher kommt diese Unterscheidung – und in welchem Verhältnis steht sie zur biblischen Rede von der Freiheit in Christus, oder zu Luthers Plädoyer für die «Freiheit eines Christenmenschen»? Manuel und Stephan nehmen euch mit auf eine biblisch-theologische Spurensuche. Sie führt von der paradigmatischen Exoduserzählung über das Freiheitsversprechen von Jesus Christus bis zu Paulus («Zur Freiheit hat Christus euch befreit!») – und sie zeigt auch die Gefahren theologischer Freiheitsbegriffe auf: Braucht man sich um die Veränderung gesellschaftlicher Verhältnisse überhaupt noch zu kümmern, wenn Christ:innen doch sowieso «innerlich», geistlich frei sein können? Wie soll man das berühmte Lutherwort verstehen: «Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemandem untertan – und: Ein Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan»?

    Summertime-Special 10: «Was ist eigentlich gute Theologie?»

    Play Episode Listen Later Aug 21, 2024 67:28 Transcription Available


    Dass es schlechte Theologie gibt, bestreitet kaum jemand. Aber was zeichnet dann eine «gute Theologie» aus? Manuel und Stephan versuchen, sich über entsprechende Kriterien zu verständigen… Diese letzte Folge in unserem Ausgeglaubt-Summer-Special widmen wir einem zentralen Thema unseres Podcasts: Wir unterhalten uns über die Kennzeichen «guter Theologie». Ein wichtiges Gespräch, in dem wir nicht miteinander streiten, sondern gemeinsam das Bild einer Theologie entwickeln, die mutig und leidenschaftlich ist, ohne fundamentalistisch zu werden… Hier die ursprüngliche Kurzbeschreibung dazu – viel Spass und Inspiration beim Hören! Manuel hat letzte Woche für einigen Wirbel gesorgt, als er der Predigt eines bekannten evangelikalen Pastors öffentlich widersprach. Unter anderem ging es dabei um das Bibelverständnis und den Wahrheitsanspruch – und im weiteren Sinne um die Frage, was eigentlich eine gute Theologie auszeichnet. Darüber spricht er hier mit Stephan. Beide haben sich überlegt, was für sie zu einer gesunden, hilfreichen Theologie gehört. Dabei geht es ihnen nicht um bestimmte Positionen, die es zu vertreten gälte, sondern vielmehr um die Art und Weise, auf die man zu seinen Positionen gelangt und in der man sie vertritt. Um schon ein wenig zu spoilern: Manuel hängt seine drei Kennzeichen einer guten Theologie an den Begriffen Neugierde, Leidenschaft und Bescheidenheit auf – und Stephan spielt seine eigenen Merkmale mit ein… Ein spannendes und hoffentlich weiterführendes Gespräch.

    Summertime-Special 9: «Hillsong-United: 'So Will I'»

    Play Episode Listen Later Aug 14, 2024 65:21 Transcription Available


    Stephan liebt Hillsong! Oder mindestens dieses eine Lied des Hillsong-Brands «United», das sogar dem reformierten Theologen eine Gänsehaut bereitet…;-) Wenige Monate nach Ausstrahlung dieser Folge von Ausgeglaubt ist der australische Megachurch-Brand «Hillsong» durch eine Podcastreihe unter dem Titel «Toxic Church» auch im deutschsprachigen Kontext in Verruf gekommen. Vorwürfe eines manipulativen oder ausbeuterischen Umgangs mit freiwilligen Mitarbeitern, Geschichten um fragwürdige Verwendung von Spendengeldern und schliesslich ein Skandal um die Affäre des New Yorker Hillsong-Pastors Carl Lentz trüben das Licht, das seit Jahren auf das Erfolgsmodell «Hillsong» fiel. Manuel und Stephan haben darüber eine eigene Folge von Ausgeglaubt aufgenommen, die ihr hier nachhören könnt – in dieser Folge hier soll es aber nicht um diese Vorwürfe gehen, sondern um ein besonderes Lied, das aus der Hillsong-Kirche hervorgegangen ist: Fast sieben Minuten lang ist die Hymne auf den Gott der Schöpfung und auf die Menschenliebe, die sich in Jesus zeigt. Sogar Stephan hat sich davon mitreissen lassen… Grund genug, euch die Folge nochmal ausdrücklich ans Herz zu legen… Hier die ursprüngliche Kurzbeschreibung dazu – viel Spass und Inspiration beim Hören! Dieses Lied konnte für einmal sowohl Manuel als auch Stephan begeistern. Mit «So Will I» hat das australische Worship-Kollektiv «Hillsong UNITED» eine eindrückliche, dichte, theologisch reiche Hymne geschaffen, die reichlich Anlass für Diskussionen gibt. Lässt sich von den Wundern der Natur wirklich auf Gott schliessen? Wie gesund ist es, sich die Menschenliebe von Jesus zum Vorbild zu nehmen? Und warum muss Manuel bei einer bestimmten Zeile des Liedes immer mit den Tränen kämpfen?

    Summertime-Special 8: «C.S. Lewis: Mere Christianity ('Pardon, ich bin Christ')»

    Play Episode Listen Later Aug 7, 2024 64:12 Transcription Available


    Überzeugt uns die Verteidigung des christlichen Glaubens heute noch, die der Erfinder der Narnia-Geschichten C.S. Lewis vor 70 Jahren verfasst hat? Auch auf diese Folge von «Ausgeglaubt» konnten wir in unserem Summer-Special nicht guten Gewissens verzichten. Zu bekannt ist C.S. Lewis bis heute sowohl unter Christen wie unter säkularisierten, kirchenfernen Menschen – und zu angeregt ist das Gespräch, das Manuel und Stephan über den absoluten Klassiker der apologetischen Literatur aus der Feder dieses Autors führen… also: Hier die ursprüngliche Kurzbeschreibung dazu – viel Spass und Inspiration beim Hören! Ok, in dieser Folge geht's um einen absoluten Klassiker der christlichen Literatur, aus der Feder des britischen Denkers C.S. Lewis. Selber kein Theologe, sondern Professor für Literaturwissenschaft, hat Lewis mit «Mere Christianity» eine Verteidigung des christlichen Glaubens vorgelegt, die viele Millionen Mal verkauft und in 36 Sprachen übersetzt wurde. Wir unterhalten uns über die Plausibilität der Argumente, die Lewis für den Glauben an den christlichen Gott vorbringt, über das berühmte Trilemma «Lord, Liar or Lunatic» (Herr, Halunke oder Hirnrissiger) und über die poetische Kraft seiner Sprache. Und wir fragen uns, ob das Buch in den letzten 70 Jahren gut gealtert ist – oder ob es heute nur noch nostalgischen Wert hat…

    Summertime-Special 7: «Rhonda Byrne: The Secret»

    Play Episode Listen Later Jul 31, 2024 59:41 Transcription Available


    Der TikTok-Trend des «Manifestierens» ist in aller Munde – hier reden Manuel und Stephan über ein Buch, das dem Trend gewissermassen zu Grunde liegt… Diese Folge musste einfach in die Auswahl unseres Sommerprogramms – zum einen, weil es ein superspannendes und auch irgendwie witziges Gespräch geworden ist. Es stammt aus der Staffel, in der wir die grössten religiösen Bestseller unserer Zeit besprochen haben. Die Abmachung war eigentlich, dass wir die zentralen Thesen der Bücher zuerst möglichst urteilsfrei und neutral wiedergeben – hier ist uns das beiden nicht gelungen, weil wir das Buch einfach, mit Verlaub, gequirlte Kacke fanden. Rhonda Byrnes vertritt eine unsäglich plumpe und unverantwortliche Version des positiven Denkens. Und das ist der zweite Grund dafür, warum diese Folge hier nicht fehlen darf: So schlecht das Buch ist, so erfolgreich ist das dahinterstehende Denken gerade wieder geworden: Der Trend des «Manifestierens» hat in den letzten Monaten hohe Wellen geschlagen und Millionen junge Menschen begeistert – und er ist eine exakte Anwendung dessen, was «The Secret» uns auftischt. Wer also die Probleme und Abgründe besser verstehen will, die hinter dem aktuellen Trend stehen, ist mit dieser Folge gut bedient… Hier die ursprüngliche Kurzbeschreibung dazu – viel Spass und Inspiration beim Hören! Ausgeglaubt nimmt sich den weltweiten Bestseller der australischen Autorin Rhonda Byrne vor, die uns nichts weniger als das Geheimnis des Universums verrät! Manuel und Stephan geben sich alle Mühe, zuerst das Wahrheitsmoment des Buches zu würdigen, sie kommen um eine radikale Kritik aber nicht herum. Was hier als das «Gesetz der Anziehung» beschrieben wird, ist eigentlich eine Zuspitzung des klassischen Tun-Ergehen-Zusammenhangs, der schon in der Bibel durch die Geschichte Hiobs widerlegt und dann auch von Jesus selbst aufgesprengt wird. Warum aber übt gerade diese Form des gnadenlosen Erfolgsdenkens auf viele Christen eine derartige Faszination aus? Wie ist es zu erklären, dass breite Teile der pfingstlich-charismatischen Szene einer christlichen Version von «the Secret» nacheifern – und wie könnte eine Alternative dazu aussehen?

    Summertime-Special 6: «Eckhart Tolle: Jetzt! Die Kraft der Gegenwart»

    Play Episode Listen Later Jul 24, 2024 57:02 Transcription Available


    Eckhart Tolle begeistert weltweit Millionen. Das Gespräch über sein berühmtestes Buch ist dann auch die mit Abstand meistgehörte Folge von Ausgeglaubt – und sie darf in diesem Summer-Special natürlich nicht fehlen! Der Erfolg dieser Folge hat uns selbst völlig überrascht. Über 50'000 Mal wurde sie bereits abgespielt – und bis heute erhalten wir Rückmeldungen von Hörerinnen und Hörern, besonders solche, die Manuel erklären, warum er Eckhart Tolle einfach nicht verstanden hat… Auf jeden Fall hat dieses Gespräch über Eckhart Tolle denkwürdigen Charakter – nicht zuletzt, weil Stephan für Manuel nach langer Freundschaft noch einmal so richtig fremd geworden ist: Was in Gottes Namen findet er an Tolle so toll? Und hier die ursprüngliche Kurzbeschreibung dazu – viel Spass und Inspiration beim Hören! Heute geht's um das bekannteste Buch des modernen Weisheitslehrers Eckhart Tolle. Das Gespräch findet allerdings unter sehr unterschiedlichen Voraussetzungen statt: Stephan ist das Buch in den vergangenen Jahren sehr wichtig geworden, während Manuel bis vor wenigen Wochen weder vom Titel noch vom Verfasser je etwas gehört hat. Mit dem esoterischen Jargon kann er wenig anfangen, und auch sonst hat er einige kritische Anfragen an Tolles Spiritualität der Selbstfindung. Stephan liest ihn wesentlich wohlwollender und sieht zahlreiche Parallelen zur christlichen Tradition – sogar mit seinem Christusverständnis kann er erstaunlich viel anfangen… Ein spannendes und spannungsvolles Gespräch, das auch jenen zu empfehlen ist, die das Buch nicht kennen.

    Summertime-Special 5: «Stephans Bekenntnis»

    Play Episode Listen Later Jul 17, 2024 55:12 Transcription Available


    Stephan zieht nach! In dieser Folge redet er mit Manuel über seinen ganz persönlichen Versuch, die Essenz seines Glaubens zu formulieren… Wir haben diese und die vorausgehende Spezialfolge von «Ausgeglaubt» ursprünglich an eine Staffel drangehängt, die sich um die ganz grossen, wirkmächtigen Bibeltexte dreht. Von der Schöpfung über die Sintflut, Gesetzgebung, Kreuzigung und Auferstehung Jesu bis zur Offenbarung hatten wir dort ganz zentrale Stationen der biblischen Geschichte und des christlichen Selbstverständnisses diskutiert – und zum Schluss gemerkt, dass wir zu unserem eigenen Glauben noch etwas sagen müssten. Daraus ist der Versuch entstanden, ein ganz persönliches «Glaubensbekenntnis» zu formulieren. Es sind zwei sehr ehrliche, nahbare Folgen geworden, in denen wir zu verdichten versuchen, was uns «wichtig bleibt», wie unser «Ausgeglaubt»-Claim sagt – und in denen wir uns vom Glauben des anderen inspirieren und herausfordern lassen. «Ausgeglaubt» at it's best, könnte man sagen… Hier die ursprüngliche Kurzbeschreibung dazu – viel Spass und Inspiration beim Hören! Zum Schluss unserer aktuellen Staffel von «Ausgeglaubt» formulieren wir unser ganz persönliches Glaubensbekenntnis – und jetzt ist Stephan an der Reihe! Manuel spricht mit ihm über den eigenwilligen Einstieg seines Textes, und dann auch über die Idee, dass Gott Platz macht, damit seine Schöpfung entstehen kann. Spannend wird auch die Diskussion über die Frage, ob es wirklich etwas gibt, was eine Schwimmübung im Rhein von einer kirchlichen Taufe unterscheidet, oder warum das Leiden und der Tod von Jesus es nicht in Stephans Bekenntnis geschafft haben… Stephans Bekenntnis im Wortlaut: Ich vertraue darauf, Teil einer Kirche zu sein, in der sich Menschen seit Jahrhunderten versammeln, Bilder teilen und Worte weitergeben, denen ich Glauben schenken will. Ich stelle mir einen Gott vor, der vor über 13 Milliarden Jahren Platz gemacht hat. Für das Universum, das ich nicht überblicke und unseren Planeten, auf dem ich lebe. Aus diesem Gott sind wir alle und alles, was ist. Gott kennt jedes einzelne Leben und jedes Ding. Er sieht sie kommen, wachsen und vergehen. Alles hat seine Zeit. Alles bleibt in ihm geborgen. Auch uns Menschen hat er Raum und Zeit gegeben. Weil wir von ihm kommen, sind uns Räume und Zeiten zu eng. Wir fragen nach mehr und nach Sinn. Ich hoffe, dass das kein Zufall ist, sondern unsere Verbindung zu Gott. Ich sehne mich nach Gottes Schönheit und fühle mich in ihm geborgen. In der Spur der biblischen Geschichten und dem Reich Gottes, das Jesus von Nazareth in unsere Welt gebracht hat, möchte auch ich Gottes Geist überall in dieser Welt entdecken: In Kunst, Beziehungen, gutem Essen, Religionen oder Philosophien. Und in mir selbst. Ich spüre, dass Gott mich hört, wenn ich vor ihm schweige und Anteil nimmt an dem, was mich beschäftigt, erfreut oder bedrückt. Ich habe gelernt, dass ich Schuld loslassen kann und frei werde. Und ich vertraue darauf, dass andere auch meine Schuld loslassen werden. Ich hoffe, dass Gottes Liebe uns alle gewinnen wird. Stärker wird als unsere Ängste, mächtiger als der Tod. Überraschend wie Auferstehung. Ich wünsche mir, dass ich in dieser Hoffnung fröhlich leben und neugierig sterben werde. Und dass mich nichts je von Gottes Liebe trennt.

    Summertime-Special 4: «Manuels Bekenntnis»

    Play Episode Listen Later Jul 10, 2024 47:36 Transcription Available


    Manuel bekennt Farbe! In dieser Folge redet er mit Stephan über seinen ganz persönlichen Versuch, die Essenz seines Glaubens zu formulieren… Wir haben diese und die folgende Spezialfolge von «Ausgeglaubt» ursprünglich an eine Staffel drangehängt, die sich um die ganz grossen, wirkmächtigen Bibeltexte dreht. Von der Schöpfung über die Sintflut, Gesetzgebung, Kreuzigung und Auferstehung Jesu bis zur Offenbarung hatten wir dort ganz zentrale Stationen der biblischen Geschichte und des christlichen Selbstverständnisses diskutiert – und zum Schluss gemerkt, dass wir zu unserem eigenen Glauben noch etwas sagen müssten. Daraus ist der Versuch entstanden, ein ganz persönliches «Glaubensbekenntnis» zu formulieren. Es sind zwei sehr ehrliche, nahbare Folgen geworden, in denen wir zu verdichten versuchen, was uns «wichtig bleibt», wie unser «Ausgeglaubt»-Claim sagt – und in denen wir uns vom Glauben des anderen inspirieren und herausfordern lassen. «Ausgeglaubt» at it's best, könnte man sagen… Hier die ursprüngliche Kurzbeschreibung dazu – viel Spass und Inspiration beim Hören! Heute wird's persönlich. Manuel wagt den Aufschlag – und formuliert sein eigenes, selbstgestricktes Glaubensbekenntnis. Mit Stephan kommt er dann über den Gott ins Gespräch, der Liebe ist, der irgendwie aus drei Personen besteht – und der mal wiederkommen wird. Nicht, um die Geschichte zu beenden, sondern um eine neue Geschichte anzufangen… Manuels Bekenntnis im Wortlaut: Ich glaube an einen Gott, der Liebe ist. Leidenschaftliche, hingegebene, kreative, kompromisslose Liebe. Ein Gott, der in der Gemeinschaft von Vater, Sohn und Geist lebt – und der aus dieser Gemeinschaft der Liebe heraus die Schöpfung hervorgebracht und den Menschen als sein Gegenüber erschaffen hat. Ich glaube an einen Gott, der uns als guter Vater niemals aufgibt. Gott schreibt seine Geschichte mit den Menschen und ringt beharrlich um unsere Gemeinschaft – er wartet auf uns Jenseits von Eden, begibt sich mit den Vätern auf Reisen, zeltet mitten unter seinem Volk und beginnt nach Rückschlägen, Enttäuschungen und Niederlagen immer wieder von neuem. Ich glaube an einen Gott, der als eingeborener Sohn einer von uns wird. Gott betritt in Jesus Christus den Staub dieser Erde, tritt in unsere Lebenswelten ein, teilt unsere Anfechtungen, begegnet unseren Nöten, wird in den ungerechten Systemen dieser Welt aufgerieben – und beweist in seiner Auferstehung, dass nicht das Leid und der Tod das letzte Wort haben. Ich glaube an einen Gott, der uns als Heilige Geistkraft umgestaltet. Gottes Geistkraft erfüllt seine Kirche mit ihrer Gegenwart und durchdringt jeden Winkel unserer Wirklichkeit – sie ist überall schon am Werk, bewegt Menschen zum Guten, Wahren und Schönen, verwandelt uns von innen heraus und arbeitet auf die Transformation unserer Gesellschaft(en) hin. Ich glaube an einen Gott, der uns noch einmal überraschen wird. Gott wird diese alte, geschundene Schöpfung erneuern und diese zerbrochene Menschheit heilen. Das letzte Kapitel ist noch nicht geschrieben – und wenn es einmal soweit ist, dann wird sich zeigen, dass es zugleich das erste Kapitel einer neuen Geschichte ist, die Gott mit uns beginnt…

    Summertime-Special 3: «Kirche hat keine Zukunft!» (mit Heinzpeter Hempelmann)

    Play Episode Listen Later Jul 3, 2024 59:15 Transcription Available


    Die Kirche ist am Ende! Mit dieser Message hat Peter Hempelmann viele provoziert. Manuel und Stephan reden mit ihm über seine Gründe für diese niederschmetternde Diagnose… Diese Aufnahme ist eine Spezialfolge vom März 2021, zu der wir einen Freund zu Gast hatten. Mit Heinzpeter Hempelmann hat Manuel später den Philosophie-Podcast «mindmaps» gestartet – hier geht es aber nicht um Philosophie, sondern um das Überleben der Kirche: Peter hat für einige Aufregung gesorgt mit einem provokativen Aufsatz unter dem Titel: «Warum die Kirche keine Zukunft hat». Gerade weil wir die Kirche lieben und nicht bereit sind, vorzeitig das Licht zu löschen, sind wir überzeugt, dass es solche ehrlichen, ungeschönten Auseinandersetzungen braucht. Und Peter bringt nicht nur jahrzehntelange Erfahrung mit Kirche mit, sondern auch tiefgreifende Kenntnis der Lebensweltforschung, die er ins Gespräch einspielt und die uns an vielen Stellen wirklich die Augen öffnet. Hier die ursprüngliche Kurzbeschreibung dazu – viel Anregung oder Aufregung beim Hören! Heute gibt's ein Special, das es in sich hat! Der Theologe Prof. Dr. Heinzpeter Hempelmann hat vor kurzem für einige Aufregung gesorgt mit einem Text zur Frage, ob die Kirche überhaupt noch eine Zukunft hat. Er meint ganz frech: nein. Und verteidigt diese Überzeugung in 11 provokativen Thesen. Darüber mussten wir mit ihm natürlich reden. Ist die Kirche wirklich in der Situation der Titanic, die ihrem unausweichlichen Ende entgegengeht? Und was bedeutet das für uns? Sollen wir an Bord noch so lange wie möglich zur (Orgel-)Musik tanzen? Oder gibt es Rettungsboote, die sich noch rechtzeitig wassern lassen? Schlussendlich wird klar, dass wir gemeinsam sowohl an der Kirche leiden als auch für sie hoffen. In diesem Sinne: Schiff ahoi! Hier schon mal die 11 Thesen im Wortlaut: 1. Kirche hat keine Zukunft, weil sie kommunikativ ihre Anschlussfähigkeit verloren hat. 2. Kirche hat keine Zukunft, weil Kirche ein geschlossenes System und veränderungsunfähig ist. 3. Kirche hat keine Zukunft, weil konstantinisches Kirchentum nur noch eine historische Größe ist. 4. Kirche hat keine Zukunft, weil viele Christen sich schämen, zur Kirche zu gehören, und sich deshalb auch nicht gerne zu ihr bekennen. 5. Kirche hat keine Zukunft, weil sie nicht (mehr) lebensnotwendig ist. 6. Kirche hat keine Zukunft, weil Kirche falsch ausbildet, die falschen Leute ausbildet und auch noch stolz darauf ist. 7. Kirche hat keine Zukunft, weil Kirche eine Theologie duldet, akzeptiert und sogar fördert, die tödlich ist und geistliches Leben wie Gemeindewachstum zerstört. 8. Kirche hat keine Zukunft mehr, weil Kirche ihren Unique Selling Point (USP) verloren hat. 9. Kirche hat keine Zukunft, weil sie nicht mehr weiß, wer sie ist, und weil sie scheut und zutiefst ablehnt, was sie ist. 10. Kirche hat keine Zukunft, weil sie selbstsicher im Bewusstsein lebt, sie besitze eine Ewigkeitsgarantie. 11. Kirche hat keine Zukunft, weil Kirche ihre Zukunftsfähigkeit verspielt, indem sie ihre Ressourcen für deren Reflexion aufbraucht…

    Summertime-Special 2: «Was ist christlich?» (mit Thorsten Dietz)

    Play Episode Listen Later Jun 26, 2024 32:12 Transcription Available


    Was kann sich mit Recht «christlich» nennen? Und wer bitte darf das bestimmen? Manuel und Stephan streiten mit Thorsten Dietz über die Grenzen des christlich Annehmbaren… Wir sind im Ausgeglaubt-Sommer 2024 – und haben für euch unsere zehn Lieblingsfolgen aus bald fünf Jahren «Ausgeglaubt»-Geschichte ausgewählt und mit einer aktuellen Einleitung versehen! In dieser Folge haben wir zum ersten Mal einen Gast eingeladen – den wir damals noch gar nicht so gut kannten: Thorsten Dietz. Wir verwickeln den Rockstar unter den deutschen «christlichen» Podcastern in ein Gespräch über das, was eigentlich und wirklich «christlich» genannt werden kann (Podcaster inklusive…;-). Auch das ist noch eine richtig kurze Folge – die man ausserdem auch als Video verfolgen kann! Hier die ursprüngliche Kurzbeschreibung dazu – viel Spass und Inspiration beim Hören! Heute läufts bei »Ausgeglaubt« mal anders: Wir haben Thorsten Dietz zu Gast – und reden mit ihm über die Frage, was denn eigentlich das »Christliche« ausmacht. Wer oder was darf als »christlich« gelten? Kann oder muss man hier Grenzen ziehen? Manuel hat Erfahrungen gemacht mit »christlichem« Thrash Metal, Stephan wird zuweilen das Christsein abgesprochen, und Thorsten will den Begriff »christlich« nicht mehr als Adjektiv, sondern nur noch als Adverb gebrauchen…

    Summertime-Special 1: «Die Bibel ist kein gutes Buch für Kinder»

    Play Episode Listen Later Jun 19, 2024 49:22 Transcription Available


    Sollte man die Bibel von Kindern fernhalten? Viele ihrer Geschichten sind pädagogisch jedenfalls hoch problematisch – meint Manuel in dieser Folge von Ausgeglaubt. Ausgeglaubt läuft durch den Sommer! Manuel und Stephan haben aus bald fünf Jahren Podcastgeschichte ihre zehn liebsten, aufregendsten, hörenswertesten Folgen ausgesucht: Schnallt euch an für die TopTen von «Ausgeglaubt» – neu anmoderiert und frisch abgemischt! Wir starten in diese Reihe mit der vierten Folge des Podcasts «Ausgeglaubt», die wir überhaupt aufgenommen haben. Sie stammt aus einer Zeit, in der unsere Gespräche nur eine halbe Stunde dauerten… aber keine Angst: mit der aktuellen Einleitung kommt die Folge doch wieder fast auf heutige Normallänge…;-) Hier die ursprüngliche Kurzbeschreibung dazu – und dann viel Spass mit einer richtigen Nostalgie-Folge… Manu glaubt nicht mehr, dass man Kindern biblische Geschichten erzählen sollte. Jedenfalls nicht so, wie sie ihm erzählt worden sind. Stephan mag aber die Geschichte von König David oder die Josephsnovelle aus dem Alten Testament. Liegt das Problem an den Geschichten oder eher am Anspruch, mit dem sie erzählt werden? Heute werden sich die beiden jedenfalls nicht einig…

    Ist die multimediale Ablenkung der grösste Feind der Religion?

    Play Episode Listen Later Jun 12, 2024 61:32 Transcription Available


    Nie zuvor hatten Menschen derart vielfältige und stets verfügbare Möglichkeiten, sich abzulenken. Kann das für das Christentum zum Problem werden? In den frühen 1980er Jahren hat Neil Postman mit seinem Buch «Wir amüsieren uns zu Tode: Urteilsbildung im Zeitalter der Unterhaltungsindustrie» eine kritische Zeitanalyse vorgelegt, die für einigen Wirbel gesorgt hat. Er untersucht die Auswirkungen des Fernsehens und der Massenmedien auf die Gesellschaft und kommt zu einem vernichtenden Fazit: Fernsehen und moderne Massenmedien sind primär darauf ausgerichtet, zu unterhalten, anstatt zu informieren oder zu bilden. Diese Dominanz der Unterhaltung verändert, wie Menschen Informationen aufnehmen und verarbeiten: Der öffentliche Diskurs verflacht, komplexe Themen und tiefergehende Diskussionen werden vermieden, da sie nicht dem Unterhaltungsformat entsprechen. Längst hat nach Postmann das Showbusiness-Modell des Fernsehens auf alle Bereiche der Gesellschaft übergegriffen, einschließlich Politik, Bildung und Religion. Politiker, Lehrer und religiöse Führer passen ihre Kommunikation an, um den Erwartungen eines durch Unterhaltung geprägten Publikums gerecht zu werden… Manuel und Stephan unternehmen zuerst einen Spaziergang in die Vergangenheit, um sich die Unterschiede in der Freizeitgestaltung ihrer Groseltern und Eltern klarzumachen. Seit Neil Postmans Buch sind mehrere Jahrzehnte vergangen – das Fernsehen wurde längst durch Streamingplattformen und Social Media eingeholt, die unser Leben noch lückenloser einnehmen können. Könnte es sein, dass Christentum unserer Zeit nicht durch eine nächste Weltanschauung oder Ideologie bedroht wird, sondern durch die permanente Ablenkung in einer Unterhaltungs- und Multimedia-Gesellschaft, welche die grossen Fragen des Lebens gar nicht mehr aufkommen lässt?

    Die Kleinfamilie als Hort oder Erbin des Christentums?

    Play Episode Listen Later Jun 5, 2024 55:16 Transcription Available


    Ist die bürgerliche Kleinfamilie der Wurzelgrund des Christentums – oder hat sie längst die Funktion übernommen, welche der christliche Glaube einmal hatte? In einer Umfrage der Redaktion von «Christ & Welt» antworten fast drei Viertel aller Leserinnen und Leser auf die Frage nach dem Sinn des Lebens mit dem Verweis auf die Familie (gefolgt von der Liebe und den Freunden). Erstaunlich ist das eher nicht: Das Christentum unserer Tage und Breitengrade hat sich ganz besonders eng mit dem Ethos der Familie – genauer: der bürgerlichen Kleinfamilie – verbunden. Je christlicher, je frommer, desto familienfreundlicher/familienzentrierter, könnte man sagen. Gemeindeleben, Glaubensweitergabe, Selbstverständnis als Gläubiger und Weltenbürger hängt ganz entscheidend von dieser kleinsten Zelle ab: Die Gründung einer Familie ist der Normalfall, Abweichungen sind eher erklärungsbedürftig. Deshalb ist ja auch die Sexual- und Familienethik ein derart zentraler Programmpunkt in christlichen Gemeinschaften: hier geht es ans Eingemachte! Doch woher stammt diese Allianz von Christentum und Kleinfamilie? Historisch selbstverständlich ist sie nämlich nicht: Jesus selbst blieb unverheiratet und kinderlos und stellte die leibliche Familie zugunsten der Gemeinschaft seiner Anhänger infrage. In der Bibel (Mt 12,46-50) wird beschrieben, wie Jesus seine Anhänger als seine wahre Familie bezeichnet, und die Kirche hat in den Jahrhunderten nach der Auferstehung Jesu die Schwächung traditioneller Großfamilien gefördert und sich für individuelle Haushalte eingesetzt. Heiratsverbote zwischen nahen Verwandten und das Verbot von Zwangsheiraten waren Maßnahmen, die die Kleinfamilie stärkten und die Individualität förderten. Manuel und Stephan diskutieren die Frage, ob sich in der Moderne das Blatt gewendet hat: Hat nach einer Zeit, in der das Christentum die Grossfamilien geschwächt hat, nun die Kleinfamilie das Christentum ersetzt?

    [Special] Warum können wir uns auf die Wahrheit nicht einigen?

    Play Episode Listen Later May 29, 2024 69:13 Transcription Available


    Menschen ticken sehr unterschiedlich. Auch Christinnen und Christen. Und manchmal gerade sie… Konservativ-evangelikale bis fundamentalistische Inhalte feiern auch heute noch erstaunliche Erfolge. Entsprechende Podcasts, Blogs und Predigten werden von Tausenden wahrgenommen und geteilt. Manuel und Stephan sprechen über verschiedene Zugänge zur Wahrheit – und darüber, warum die Verständigung zwischen Angehörigen unterschiedlicher «Mindsets» oft so schwer fällt… Dabei hilft ein Modell, das Peter Hempelmann auf dem Hintergrund der soziologischen Sinusmilieu-Studien entwickelt hat. Er geht von drei verschiedenen Basismentalitäten aus: (1) Prämodern-traditionsorientiert; (2) Modern-rationalistisch; und (3) Postmodern-pluralistisch. Kann dieses Modell dabei helfen, einander über Milieugrenzen hinaus zu verstehen? Und was ist von der These von Stephan zu halten, dass manche evangelikal-fundamentalistische Stimmen sich bei näherer Betrachtung als postmodern erweisen?

    [Special] Sollten wir unsere Gottesdienste abschaffen?

    Play Episode Listen Later May 22, 2024 64:44 Transcription Available


    Mit dem Plädoyer «Schafft den Gottesdienst am Sonntag ab!» hat Hanna Jacobs hohe Wellen geschlagen. Manuel und Stephan diskutieren über die Sinnhaftigkeit von Gottesdiensten – und über deren Stellenwert für den Glauben…

    Der Satanismus als Christentumskritik und Befreiungsbewegung

    Play Episode Listen Later May 15, 2024 63:31 Transcription Available


    Der Satanismus geht in die zweite Runde… denn gerade von den Ausprägungen des sog. «Symbolsatanismus» lässt sich einiges lernen. Sind die Anhänger des «Satanic Temple» am Ende die besseren Christen? Diese Folge wird etwas leichtverdaulicher als die letzte… auch wenn Manuel und Stephan mit dem Thema «Satanismus» noch nicht durch sind. Heute geht's aber um die beiden prominentesten und verbreitetsten Formen des modernen, atheistischen Satanismus, der auch «Symbolsatanismus» genannt wird. Warum? Weil Satan hier nicht als tatsächliches teuflisches Wesen geglaubt, sondern als Symbol verstanden wird – als eine Chiffre für die Stärke, Freiheit, Willenskraft, Souveränität des Menschen. Die erste Ausprägung dieses Symbolsatanismus geht auf Anton Szandor LaVey zurück, der 1966 in San Franzisco die «Church of Satan» gründete und wenige Jahre darauf die berühmte «Satanische Bibel» herausbrachte. Die Anhänger:innen der «Church of Satan» hängen einer Weltanschauung an, die sehr stark sozialdarwinistisch geprägt ist: Der Stärkere setzt sich durch, der Sieger schreibt die Geschichte, Reichtum und Macht sind legitime Mittel der Selbstdurchsetzung – Nietzsches Übermensch steht Pate. Es wird aber auch der Genuss und die Sinnesfreuden gross geschrieben, in scharfer Gegnerschaft zu einem leibfeindlich verstandenen Christentum, und das Lebensrecht von Tieren wie auch der Respekt vor der Freiheit des anderen soll geachtet werden. Die zweite signifikante Ausprägung des Symbolsatanismus findet ihren Anfang 2013, als Lucian Greaves den sog. «Satanic Temple» gründet. Die Bewegung gewinnt rasch zahlreiche Anhänger und versteht sich als aktualisierte, modernisierte Form des Satanismus. Im Unterschied zur «Church of Satan» handelt es sich hier um eine ausdrücklich humanistische Bewegung: Werte wie Güte und Einfühlungsvermögen, Gerechtigkeit und Menschenwürde stehen im Zentrum. Anhänger des «Satanic Temple» wurden v.a. in den USA immer wieder mit politischen Aktionen bekannt, die sich gegen Gewalt an Kindern in Schulen und Heimen einsetzen, gegen Diskriminierung von muslimischen Menschen oder für das Recht auf Auftreibung. Manuel und Stephan versuchen, diese satanistischen Bewegungen einzuordnen – und fragen sich, welche Rolle ihnen in unserer postchristlichen Gesellschaft zukommt. Brauchen wir den Satanismus als notwendige Kritik an Fehlformen des Christentums? Sind Symbolsatanisten wie der «Satanic Temple» verkappte Christen?

    Der Satanismus und die eigenartige Faszination für das Antichristliche

    Play Episode Listen Later May 8, 2024 67:37 Transcription Available


    Satanismus? Ja genau! Manuel und Stephan spannen in dieser Folge das Spektrum satanistischer Bewegungen auf, und diskutieren das Phänomen der «Satanic Panic»v und zeigen, was das Thema in dieser Staffel zu suchen hat… Um «den» Satanismus ranken sich viele Legenden und Horrorgeschichten. Stephan und Manuel versuchen zuerst (im Anschluss an den Weltanschauungs-Experten Georg Otto Schmid), eine Typologie verschiedener Formen des Satanismus zu skizzieren: Zunächst kann man einen Protestsatanismus, dem es v.a. um die Schockwirkung und Abgrenzung vom Spiessertum geht, von verschiedenen Spielarten weltanschaulicher Satanismen unterscheiden. Diese wiederum gibt es in einer religiös-theistischen und in einer rationalistisch-atheistischen Variante. Medienwirksam sind besonders die Anhänger des religiösen Satanismus geworden – sie glauben an die Existenz Satans, vollziehen religiöse Riten und stehen im Verdacht, alle möglichen Grausamkeiten im Namen des Teufels zu begehen. Manuel erzählt von seiner christlichen Sozialisierung, in der die Angst vor dem Satanismus eine grosse Bedeutung hatte und seltsame Blüten trieb. Auch wenn es innerhalb des religiösen Satanismus tatsächlich auch bedenkliche Entwicklungen gibt und sogar einzelne Mordfälle aktenkundig wurden, die im Namen Satans verübt worden sind, so gehört der Satanismus doch wohl zu den überschätztesten Phänomenen des hochreligiösen Christentums. Und ganz sicher gibt es kaum gute Gründe, in die «Satanic Panic» einzustimmen, welche in den USA und Europa in den letzten Jahrzehnten mehrmals aufkam und zu einer regelrechten Verschwörungserzählung auswachsen konnte. Also: nein, es werden nicht 60'000 Menschen pro Jahr dem Satan geopfert, es gibt ein unterirdisches Tunnelsystem, in dem Tausende von Kindern gefoltert werden, um das Verjüngungsmittel «Adrenochrom» aus ihren Körpern zu gewinnen, und nein: Hillary Clinton, George Soros und Barak Obama sind nicht Teil einer satanistischen Sekte. Kurz: Ihr dürft wieder ruhig schlafen!;-)

    Der Liberalismus und die Frage nach dem Menschenbild…

    Play Episode Listen Later May 1, 2024 71:27


    In dieser Folge vertiefen Manuel und Stephan ihre Diskussion zum modernen Liberalismus. Besonders die Frage nach dem Menschenbild treibt sie dabei um: Lebt die liberale Gesellschaft von einem christlichen Bild des Menschen? Ein wichtiger Erneuerer des modernen Liberalismus wurde in der letzten Folge unterschlagen: John Rawls (1921–2002). Rawls entwirft in seiner epochalen Schrift «Theorie der Gerechtigkeit» das Modell einer Gesellschaft, welche die liberale Grundidee individueller Freiheit mit sozialer und politischer Gerechtigkeit kombinierte. Er macht zur Begründung ein berühmtgewordenes Gedankenexperiment: Angenommen, du wüsstest nicht, in welche Position in der Gesellschaft du selbst zu stehen kommst, hast aber die Aufgabe, Prinzipien für die Grundstruktur der Gesellschaft zu wählen. Diese Wahl wird hinter einem «Schleier der Unwissenheit» getroffen, der verhindert, dass du deine ethnische Zugehörigkeit, deinen sozialen Status oder dein Geschlecht kennst. Nach Rawls Überzeugung und empirischer Untersuchung zwingt dies die Teilnehmer dazu, unparteiisch und rational Prinzipien für das Zusammenleben auszuwählen. Irgendwie schon, meint Manuel – sieht in dem Experiment aber schon entscheidende Grundannahmen über den Menschen mit verbaut, ohne die das Ganze nicht funktioniert: Nur wenn der Mensch als grundsätzlich empathisches und solidarisches Wesen verstanden wird, kann man auch davon ausgehen, dass er sich für ein gerechtes Miteinander einsetzt. Diese Überlegung fällt aber gerade aus dem Nutzenkalkül heraus, mit dem Rawls für eine gerechte Ordnung werben will, macht Stephan klar. Ist der Liberalismus also auf den Respekt der Menschenwürde und die Solidarität mit anderen Gesellschaftsteilnehmern angewiesen, um überhaupt zu funktionieren? Ist er sogar ein «Anti-Egoismus-Programm», wie der Rechtsphilosoph Christoph Möllers behauptet? Und wie sehr zehrt dieses Konzept von den christlichen Wurzeln unserer Gesellschaft?

    Der Liberalismus und der Schrei nach individueller Freiheit

    Play Episode Listen Later Apr 24, 2024 62:13


    «Freiheit!» – der Schrei von Mel Gibson, der in Braveheart durch Mark und Bein geht, hallt durch die Geschichte des neuzeitlichen Liberalismus. Manuel und Stephan rollen dessen Geschichte auf und fragen nach seinen christlichen Hintergründen… Wieder steht ein grosser gesellschaftspolitischer Entwurf auf dem Programm: nach dem Kapitalismus nehmen sich die beiden Ausgeglaubt-Protagonisten den Liberalismus vor. Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass die staatliche Sicherung individueller Freiheiten und privaten Eigentums von Anfang an zentrales Anliegen des Liberalismus war. Schon John Locke (1632–1704), der Urvater des klassischen Liberalismus, sieht die Gesetze als Instrumente zur Herstellung und Bewahrung einer Gesellschaft mit freien Bürgern, die sich eigenständig entfalten können. Adam Smith (1723–1790) ist in den Kapitalismusfolgen bereits begegnet – er betont die wirtschaftliche Seite einer liberalen Gesellschaft, die den freien Markt spielen lässt und staatliche Eingriffe nur dort akzeptiert, wo die individuellen Freiheiten in Gefahr stehen. In der Folgezeit wurde der politische wie auch der spezifisch wirtschaftliche Liberalismus von Soziologen und Ökonomen in verschiedene Richtungen weitergedacht. Wirtschaftsradikale Liberalismen wurden ebenso vertreten (etwa von Friedrich August von Hayek oder Milton Friedman in der «Chicagoer Schule») wie sozial eingebettete Liberalismen, welche aus vergangenen Exzessen zu lernen versuchen und eine liberale Wirtschaftspolitik mit einer starken staatlichen Gestaltung verbinden wollen (soziale Marktwirtschaft/Sozialstaat). Was Manuel und Stephan im Anschluss an den historischen Überblick beschäftigt, ist die Frage nach den anthropologischen Voraussetzungen des modernen Liberalismus: Welches Menschenbild ist im Liberalismus mit verbaut – und wie naiv oder realistisch ist diese Sicht des Menschen? Die Diskussion darüber führt an die Schwelle zur nächsten Folge…

    Der Kapitalismus und die Frage nach den Alternativen

    Play Episode Listen Later Apr 17, 2024 74:08


    Wir sind mit dem Kapitalismus noch nicht fertig. Und er nicht mit uns… Darum geht es in dieser Folge weiter mit dem Versuch, unsere kapitalistische Gesellschaft zu verstehen und über alternative Entwürfe nachzudenken. Trotz Überlänge sind Manuel und Stephan in der letzten Folge zur Entstehung und Bewertung des Kapitalismus mit ihren talking points bei Weitem nicht durchgekommen. Sie nehmen darum hier den Faden nochmal auf – und tauschen sich auch über ihre biografische Prägung im Blick auf den Umgang mit Geld und Wohlstand aus. Auch biblisch-theologische Perspektiven werden eingeholt, insbesondere die prophetische Kritiken an einer gesellschaft, welche die Armen missachtet und sich auf Kosten anderer bereichert. In der anschliessenden Auseinandersetzung mit den Exzessen einer kapitalistischen Gesellschaft, mit den Gründen für den Bankencrash 2008 und dem überraschenden Zusammenbruch der Credit Suisse im letzten Jahr werden sie sich nicht einig. Manuel führt viele Fehlentwicklungen der kapitalistischen Marktwirtschaft auf ganz banale Motive wie Gier und Eifersucht zurück, während Stephan ihm vorwirft, einem zu düsteren Menschenbild aufzusitzen – und er den Kapitalismus nicht als das grosse Problem, sondern als die Lösung unserer Zeit verstehen will… Eine hitzige Diskussion, die sich erst dort beruhigt, wo die Berpredigt Jesu ins Spiel kommt, mit ihrem Aufruf, die Sorge um den nächsten Tag loszulassen und sich Gott anzuvertrauen: Könnte hierin eine echte Alternative zum Kapitalismus stecken?

    Der Kapitalismus als moderne (und christliche?) Religion

    Play Episode Listen Later Apr 10, 2024 66:13


    Bitte anschnallen! Manuel und Stephan nehmen sich den Kapitalismus vor – heute mit einem Blick in die Geschichte dieser ebenso einflussreichen die umstrittenen Ide(ologi)e. Ist der Kapitalismus die natürliche Fortsetzung des Christentums – oder dessen Endgegner? Die Folge versucht zunächst, das Phänomen des Kapitalismus näher zu umreissen. Schnell führt diese Diskussion in die Geschichte der modernen Gesellschaften in den letzten zwei Jahrhunderten. Manuel und Stephan setzen sich besonders mit der These Max Webers auseinander, dass der Kapitalismus aus einer christlichen und näherhin protestantischen Lebensweise hervorgegangen ist. Manuel beschreibt den Kapitalismus (in Anlehnung an neuere theoretische Entwürfe) sogar als Parasiten, der sich jeweils gängige Ideologien und Weltanschauungen als «Wirte» aussucht und sie aussaugt, bis ein neuer Träger nötig wird, um das eigentlich irrationale Konstrukt des Kapitalismus zu stützen. Stephan bringt dann die Rede vom «Kapitalismus als Religion» (Walter Benjamin) ins Spiel – und zeigt, wie alle Teilnehmer einer kapitalistischen Gesellschaft eigentlich «Gläubige» sind: denn das ganze System funktioniert nur, solange wir an den Wert des Geldes glauben und den Kreislauf weiter ankurbeln.

    Das ökologische Bewusstsein und die apokalyptische Ära des Anthropozäns

    Play Episode Listen Later Apr 3, 2024 68:10


    Die Spuren menschlicher Verwüstung haben sich bis in die geologischen Schichten eingetragen und zur Bildung des Begriffs «Anthropozän» geführt. Manuel und Stephan diskutieren über die Frage, inwiefern das Christentum an der Misere unserer Zeit beteiligt ist – und was es zur Problemlösung beitragen könnte… Die moderne Lebensweise des Menschen hat eine ökologische Krise heraufbeschworen, welche die Atmosphäre und Biosphäre unseres Planeten in Mitleidenschaft zieht und unsere eigenen Lebensgrundlagen zu zerstören droht. Das «Anthropozän» ist eine wenig schmeichelhafte Bezeichnung für unser vom Menschen tiefgreifend und nachhaltig gezeichneten Zeitalter. Gegen diese Terminologie erheben allerdings nicht nur zahlreiche Stratigrafen (Experten für Schichtenkunde) Einspruch, sondern etwa auch die Wissenschaftshistorikern Donna Haraway: Sie will lieber von einem «Chtuluzän» sprechen – einem Zeitalter, das den Menschen vielschichtig mit der nichtmenschlichen Schöpfung verflechtet. Heilung und Wiederherstellung geht nicht einseitig vom Menschen aus, sondern von einem Verständnis für die zahlreichen Abhängigkeiten und die eigene Einbindung in ein komplexes Ökosystem. Manuel ist von Haraways Thesen sehr angetan, und er diskutiert mit Stephan des weiteren über die Frage, ob und wie die biblische Apolalyptik und die Rede vom Gericht Gottes hilfreich sein kann, um Menschen wachzurütteln und zu aktivieren. Schliesslich kommt auch der Zusammenhang von Diesseitsbewältigung und Jenseitshoffnung zur Sprache – konkret die Verbindung der Auferstehung Jesu als Einbruch einer neuen Welt in diese alte Schöpfung und der Motivation, nicht nur auf eine himmlische Ewigkeit zu warten, sondern in der Gegenwart schon für (Umwelt-)Gerechtigkeit zu kämpfen… Eine angeregte, eigenwillige und wendungsreiche Folge – viel Spass!

    Das ökologische Bewusstsein und die universelle Verbundenheit des Menschen

    Play Episode Listen Later Mar 27, 2024 56:14


    Ein neues ökologisches Bewusstsein greift um sich. Gerade angesichts der ökologischen Krise sehnen sich Menschen nach einer neuen Verbundenheit mit der «Natur». Manuel und Stephan reden in dieser Folge über Aspekte einer zeitgemässen Schöpfungstheologie und –spiritualität. Die vom Menschen verursachten Veränderungen der Atmosphäre und Biosphäre beschäftigt längst nicht mehr nur Klimaforscherinnen und Naturwissenschaftler. Ein neues ökologisches Bewusstsein bricht sich Bahn, das einhergeht mit einem auch spirituellen Bedürfnis, mit der Schöpfung im Einklang zu leben und einen neuen Zugang zur «Mit-Welt» zu finden. Diese Entwicklungen sind von angeregten Diskursen begleitet, an denen sich auch Kirche und Theologie beteiligt. Manche beklagen die Eingenommenheit der Kirchen von ökologischen und soziopolitischen Fragen, die ihrer Einschätzung nach auf Kosten der Verkündigung des Evangeliums geht – andere wiederum kritisieren die Jenseits-Orientierung frommer Kreise auf Kosten des diesseitigen Engagements. Oder gibt es einen inneren Zusammenhang zwischen der Hoffnung auf eine neue Welt und der Verantwortungsübernahme in dieser alten Welt? Erliegen aktuelle ökotheologische Ansätze und Verlautbarungen einer «Schöpfungsromantik», welche die Bedrohung ausblendet, welche von der nichtmenschlichen Schöpfung für den Menschen immer schon ausgeht? Und kommen wir nur weiter, wenn der Mensch seine Zentralstellung und seinen Speziezismus aufgibt – oder ist es gerade jetzt besonders wichtig, dass wir als «Krone der Schöpfung» unsere Verantwortung ernst nehmen und zur Besserung der Verhältnisse beitragen? Es gibt viel zu diskutieren für Manuel und Stephan…

    Festival-Special: Q&A zum Thema «Glaube und Risiko»

    Play Episode Listen Later Mar 20, 2024 26:28


    Stephan hat bedauert, dass es unser Q&A aus der Liveaufnahme vom RefLab-Festival nicht auf die letzte Folge von «Ausgeglaubt» geschafft hat. Also gut: Hier ist sie, die muntere Fragerunde, die sich an unser Gespräch über das Thema «Glaube und Risiko» angeschlossen hat! Wir diskutieren konkret über folgende Fragen: ab 05:50: Ist es nicht WENIGER riskant, an einen Gott zu glauben, als zu glauben dass es KEINEN Gott gibt? (Pascal'sche Wette…) ab 09:18: Wie begegne ich Christ:innen mit konservativen oder fundamentalistischen Ansichten? ab 16:33: Wenn ihr wirklich glaubt, weshalb spendet ihr nicht die Kirchensteuer den Armen und vertraut auf Gott?

    Festival-Special: Braucht der Glaube das Risiko?

    Play Episode Listen Later Mar 13, 2024 52:14


    In dieser Spezialfolge von «Ausgeglaubt», die während des RefLab-Festivals aufgezeichnet wurde, diskutieren Manuel und Stephan über den Zusammenhang von Glaube und Risikofreudigkeit – und darüber, warum die Kirche hierzulande kaum für ihr Draufgängertum bekannt ist… Eine spontane Umfrage: «Nenne mir eine besonders risikofreudige Organisation!» würde wohl wenige Hits für die Kirche bringen; auch die Frage: «Nenne mir eine besonders wagemutige Menschengruppe!» würden nicht viele mit dem Hinweis auf Christinnen und Christen beantworten (zumindest nicht in unseren Breitengraden). Woran liegt das? Und sind wir damit nicht meilenweit entfernt von den wagnishaften Anfängen des Christentums, als Gläubige im Namen ihres Glaubens Leiden und Tod riskierten, von den Römern gekreuzigt oder in Arenen von Löwen gefressen wurden? Als sie die ganze Welt bereisten um als Missionare die christliche Botschaft zu verbreiten? Paulus beschreibt sein Leben als Nachfolger und Botschafter Christi als eine Ansammlung von Gefahren (vgl. 2Kor 11,23-28) – und es besteht wenig Zweifel daran, dass wir den Namen «Jesus Christus» heute für einen Brotaufstrich (oder sonst irgendetwas) halten würden, wären die ersten Generationen von Christen nicht waghalsig an die Enden der Erde aufgebrochen. Impulse dazu kommen aus dem Kernbestand des Glaubens: Der Gott der Bibel erweist sich immer wieder als Gott der Aufbrüche, der Wagnisse, der neuen Wege – die Exodusgeschichte macht das paradigmatisch deutlich, genauso wie die Abrahamsgeschichte und die Narrative anderer Helden und Heldinnen des Glaubens, die durch ihre Risikofreudigkeit, Waghalsigkeit und Opferbereitschaft auffallen (vgl. die verdichtete Zusammenstellung im Hebräerbrief Kapitel 11). Ist es nicht irgendwie bizarr, dass sich ein westliches Christentum, das sich auf diese Geschichten beruft, in einer konservativ-berechenbaren Umgebung derart einrichten konnte? Aber lässt sich eine Gefahrensituation simulieren, die heute nicht mehr besteht? Oder müssten Kirchen/Christ:innen heute einfach wieder Dinge finden, die jeden Einsatz wert sind, um sich im Namen ihres Glaubens ins Abenteuer zu stürzen? Genügend Stoff zur angeregten Diskussion!

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