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#48 – Mittendrin - Teilhabe mit CED TRIGGERWARNUNG Suizidgedanken In dieser Folge spricht Christian mit Eva - unser Thema ist Teilhabe mit CED mitten drin statt allein. Und das ist nämlich auch unser Motto, ganz speziell für den Welt CED-Tag dieses Jahr. Und das wollten wir schon mal ganz gerne ein bisschen anteasern mit dieser Folge. Wir finden, es ist ein enorm wichtiges Thema. Denn wir alle wollen doch teilhaben. Aber für jeden ist Teilhabe eben auch vielleicht was Anderes. Teilhabe kann sehr viele Aspekte haben. Und deswegen teilt Christian seine Erfahrungen und wir tauschen uns dazu aus: Was bedeutet Teilhabe überhaupt? Welche Teilhabe-Hürden bei CED? Körperliche Hürden, gesellschaftliche Hürden, bürokratische Hürden, persönliche Barrieren. Welche Wege können zur besseren Teilhabe führen? Christian ist 31 Jahre alt, hat neben der Diagnose Morbus Crohn diverse Autoimmunerkrankungen und ist Teil unseres CHRONISCH GLÜCKLICH e.V. Teams. Er hat über die Zeit sehr viele Erfahrungen sammeln dürfen in Bezug auf Teilhabe, und ist auch selbst noch in einem Teilhabeprozess drin. Triggerwarnung In dieser Podcastfolge sprechen wir offen über psychische Belastungen im Zusammenhang mit chronisch- entzündlichen Darmerkrankungen (CED), Teilhabe und auch über das Thema Suizid. Diese Inhalte können emotional belastend sein. Bitte höre die Folge nur, wenn du dich dazu in der Lage fühlst. Deine psychische Gesundheit geht vor. Wenn es dir gerade nicht gut geht oder du dich in einer akuten Krise befindest, wende dich bitte an eine der folgenden Hilfsorganisationen oder Anlaufstellen: Akute Hilfe und Beratung: Telefonseelsorge (anonym, kostenlos, rund um die Uhr erreichbar) Telefon: 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222 https://www.telefonseelsorge.de Deutsche Depressionshilfe – Informationen, Hilfsangebote & Selbsttests https://www.deutsche-depressionshilfe.de Im Notfall: Bei akuten Suizidgedanken oder Krisen, bitte wende dich sofort an den Notruf 112, den ärztlichen Bereitschaftsdienst 116 117 oder suche die nächstgelegene psychiatrische Klinik auf. Viel Spaß beim Zuhören! Für Fragen, Feedback und Anregungen schaut gern auf www.chronisch-gluecklich.de vorbei, schreibt uns direkt an unter podcast@chronisch-gluecklich.de oder besucht uns bei Instagram https://www.instagram.com/chronisch_gluecklich/?hl=de Bitte beachtet: Unser Informationsaustausch und unsere individuelle Beratung dienen dazu, gesundheitliche und gesundheitsrechtliche Inhalte zu vermitteln, Zusammenhänge zu erläutern und Möglichkeiten aufzeigen. Die Informationen und Beratungen ersetzen keinen Arztbesuch! Bitte unbedingt beachten, dass alle hier besprochenen Informationen einen Erfahrungsaustausch darstellen. Dieses Interview kann in keinem Fall einen Austausch mit deinem Therapieteam ersetzen.
DarmTalk - Dein Podcast zu Morbus Crohn und Colitis ulcerosa
In dieser Episode freuen wir uns, einen der führenden Spezialisten für Chronisch Entzündliche Darmerkrankungen (CED) in Österreich begrüßen zu dürfen: Univ. Prof. Dr. Harald Vogelsang. Als erfahrener Gastroenterologe und Hepatologe hat er sich seit Jahrzehnten der Behandlung und Forschung von Erkrankungen des Verdauungstrakts gewidmet, mit einem besonderen Fokus auf Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Von 1990 bis 2020 leitete Prof. Vogelsang die CED-Ambulanz am renommierten AKH Universitätsklinikum Wien. Seine Expertise hat nicht nur zur Verbesserung der medizinischen Versorgung beigetragen, sondern auch zur Weiterentwicklung der Forschung im Bereich CED. Zudem spielte er eine zentrale Rolle in verschiedenen Arbeitsgruppen der Österreichischen Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie (ÖGGH). Ein besonderes Highlight in seiner Karriere war die Mitgestaltung der Initiative *CED-Kompass* in den Jahren 2017 und 2018. Ziel dieser Plattform war es, Patient:innen umfassendes, qualitätsgeprüftes Wissen zu CED zu bieten und kostenfreie Unterstützungsmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen. Seit November 2020 bietet Prof. Vogelsang eine monatliche medizinische Telefonsprechstunde für CED-Betroffene an und nutzt so telemedizinische Lösungen, um den Zugang zu kompetenter Beratung zu erleichtern. In dieser Episode sprechen wir mit Univ. Prof. Dr. Harald Vogelsang über seine langjährige Erfahrung in der Betreuung von CED-Patient:innen sowie über die wachsende Bedeutung von Telemedizin in der modernen Versorgung. Wir wünschen euch gute Unterhaltung!
DarmTalk - Dein Podcast zu Morbus Crohn und Colitis ulcerosa
Diesmal sind wir im DarmTalk bei Prim. Dr. Hans Peter Gröchenig an der Abteilung für Innere Medizin im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in St. Veit an der Glan zu Gast. Wir wollen uns in der aktuellen Episode dem Thema Stuhldringlichkeit, in Fachsprache „Bowel Urgency“, widmen. Stuhldringlichkeit: Ein plötzlicher, sehr starker Stuhldrang, der den sofortigen Gang zur Toilette notwendig macht, kann für viele Personen mit Chronisch Entzündlichen Darmerkrankungen (CED) besonders belastend sein. Vor allem Patient: innen, welche an Colitis ulcerosa leiden, nehmen diesen schwer zu kontrollierenden, imperativen Stuhldrang als häufiges Symptom ihrer Erkrankung wahr. Das stellt eine erhebliche Belastung im Alltag der Betroffenen dar, zumal das Thema Stuhldringlichkeit auch in Ärzt: innengesprächen in vielen Fällen nicht ausreichend angesprochen bzw. dokumentiert wird. Die belastenden Symptome hinsichtlich der Stuhldringlichkeit bei CED-Betroffenen werden also häufig unterschätzt. Spannende Ergebnisse dazu erlaubt die 2023 publizierte CONFIDE-Studie – CONFIDE steht für: Communicating Needs an Features of IBD Experiences - die sich speziell der Fragestellung der Symptomlast von Patient: innen Colitis ulcerosa widmete. Ziel dieser Studie war es, mögliche Unterschiede in der Symptomerfassung und Graduierung zwischen dem Gesundheitspersonal und den betroffenen Patient: innen herauszufinden. Die Erhebung der sogenannten "Bowel Urgency" in Studien soll künftig dazu beitragen, dass zum einem mehr Verständnis für die Symptome für Stuhldringlichkeit bei CED-Betroffenen geschaffen wird und auch die therapeutischen Entwicklungen dahingehend vorangetrieben werden. Unser heutiger Experte, Prim. Dr. Hans Peter Gröchenig, wird uns nun einen genaueren Einblick in das Thema geben und uns über aktuelle Therapiemöglichkeiten der Bowel Urgency bzw. Stuhldringlichkeit aufklären. Wir wünschen euch gute Unterhaltung!
In dieser Episode von „Ich und mein Crohn“ dreht sich alles um die Herausforderungen, denen rund 600.000 Menschen in Deutschland mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) gegenüberstehen. Warum bekommen viele Betroffene zwar schneller eine Diagnose, aber oft nur unzureichende Unterstützung? Ich teile meine eigenen Erfahrungen und hinterfrage, warum so viele nach der Diagnose auf sich allein gestellt sind. Es geht um die entscheidende Rolle der Ärzte, um die notwendige Aufklärung und warum Wissen nicht nur aus Medien kommen darf. Zudem beleuchte ich, wie eine ausgewogene Kombination aus medizinischer Versorgung und Anpassungen im Lebensstil helfen kann, langfristig gesünder mit einer CED zu leben. Blogartikel zur Folge: https://www.ichundmeincrohn.de/post/600-000-menschen-mit-ced-in-deutschland-wie-du-deine-lebensqualität-zurückeroberst Hör rein und erfahre mehr über meinen perfekten Urlaub mit Morbus Crohn!
DarmTalk - Dein Podcast zu Morbus Crohn und Colitis ulcerosa
Diesmal ist der DarmTalk am Universitätsklinikum Salzburg (SALK) zu Gast. In unserem aktuellen Gespräch wollen wir den Schwerpunkt auf moderne Therapieansätze in der Behandlung von Chronisch Entzündlichen Darmerkrankungen (CED) legen. OÄ Dr.in Sonja Heeren steht uns dabei als Gesprächspartnerin zur Verfügung. Frau Dr.in Sonja Heeren ist in der Abteilung Innere Medizin mit Schwerpunkt Gastroenterologie und Hepatologie am Universitätsklinikum in Salzburg tätig. Das Zurückdrängen der Entzündung bzw. das Abheilen der Darmschleimhaut ist eines der wichtigsten Therapieziele im Management von Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Da die individuelle Situation und der Krankheitsverlauf der CED-Betroffenen jedoch so unterschiedlich sind, gibt es nicht DIE EINE Therapie bzw. DEN EINEN Therapieverlauf für alle Patient:innen. Fakt ist, dass uns heutzutage eine Vielzahl an Behandlungsoptionen für die Behandlung von Chronisch Entzündlichen Darmerkrankungen zur Verfügung steht. Eine personalisierte CED-Therapie, also auf die einzelne Person abgestimmte Therapie, hängt von einigen Faktoren ab, wie z. B. um welche Therapielinie es sich handelt, ob und in welcher Form man auf vorangegangene Therapien angesprochen hat, ob bereits Begleiterkrankungen bestehen und wie schwer der Morbus Crohn oder die Colitis ulcerosa bei der jeweiligen Patient:in ausgeprägt ist. Frau Dr.in Heeren wird nun ihre Erfahrungen zum Thema personalisierte Therapien bei CED mit uns teilen und uns die Vorteile dieser individuellen Therapieansätze näherbringen. Wir wünschen euch gute Unterhaltung!
Gastroenterologen sind bei Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) auch als Berater gefragt. Im „ÄrzteTag“-Podcast erläutert Dr. Ulrich Tappe, Vorsitzender des Berufsverbands Niedergelassener Gastroenterologen Deutschlands (bng), wie die Betreuung laufen kann und welche Möglichkeiten der Abrechnung bestehen.
Heute entdecken wir gemeinsam, wie du deine Tiefschlafphasen trotz Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa gezielt optimieren und eine deutlich verbesserte Schlafqualität erreichen kannst. Ich teile nicht nur meine persönlichen Erfahrungen, sondern auch praxiserprobte Tipps zur effektiven Schlafvorbereitung. Von der goldenen Regel, nach 16 Uhr keinen Kaffee mehr zu trinken, bis zum täglichen Einsatz von Blaulichtbrillen für einen erholsameren Schlaf. Mein Abendritual, das von der strategischen Nutzung smarter Lampen bis zur Auswahl beruhigender Inhalte vor dem Zubettgehen reicht, öffnet neue Wege zu einem ruhigen Schlummer. Auch natürliche Schlafhilfen wie Melatonin-Spray und die beruhigende Kraft von Entspannungsmusik stehen auf dem Programm. Doch der wahre Schlüssel liegt im individuellen Experimentieren, um herauszufinden, welche Methoden deinen Schlaf am meisten fördern. Ich lade dich ein, verschiedene Strategien auszuprobieren, um deine eigene optimale Schlafqualität zu entdecken. Dein Feedback und deine Erfahrungen sind mir wichtig – sie bereichern unseren Austausch und helfen uns allen, besser zu schlafen. Gemeinsam erforschen wir, wie wir trotz Herausforderungen wie chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) zu einem tiefen und erholsamen Schlaf finden können. Beispiel Blaulichtbrille: https://amzn.to/49c5vT0 Meine Hue Lampen aus der Folge: https://amzn.to/3xlWqcL Meine Inear Kopfhörer: https://amzn.to/49btVvS Stuul ist der beste Toilettenhocker, den es gibt. Aus einer CED entstanden, nachhaltig in Deutschland produziert. Mit „kai10“ bekommst Du 10% Rabatt auf Deinen Einkauf: https://stuul.com/?ref=flockenhaus Chapters 0:00 Optimierung der Tiefschlafphase 5:40 Vorbereitung auf den Schlaf 8:26 Nachtmodus für Bildschirme 10:40 Entspannende YouTube-Vlogs 14:21 Atmungsfunktion vor dem Schlafengehen 16:59 Musik zum Einschlafen 19:48 Ziel: 1-2 Stunden Tiefschlaf 21:02 Verfügbarkeit von Supplementenliste 21:34 Kostenlose Hörkurs und Newsletter 21:55 Ankündigung des Schublöscher Magazins 22:11 Gute Wünsche zum Osterfest
DarmTalk - Dein Podcast zu Morbus Crohn und Colitis ulcerosa
Diesmal ist unser Gesprächspartner Prim. Dr. Hans Peter Gröchenig. Dr. Gröchenig ist Facharzt für Gastroenterologie und Hepatologie und leitet seit August 2022 den Bereich der Inneren Medizin im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in St. Veit an der Glan, in Kärnten. Er gilt als Mediziner mit „Bauchgefühl“, denn er ist seit mehr als 15 Jahren den Verdauungsorganen auf der Spur. Die Behandlung von Chronisch Entzündlichen Darmerkrankungen (CED) zählt dabei zu seinen Schwerpunkten. In den vergangenen Jahren war Prim. Dr. Gröchenig in verschiedenen nationalen Arbeitsgruppen zum Thema Magen-Darmerkrankungen tätig, arbeitete an Leitlinienempfehlungen mit und etablierte eine sehr erfolgreiche Studienambulanz für die Erforschung neuer Medikamente bei Chronisch Entzündlichen Darmerkrankungen. In diesem Gespräch möchten wir mit Dr. Hans Peter Gröchenig einen genaueren Blick auf komplementärmedizinische Begleitmaßnahmen im Rahmen einer Chronisch Entzündlichen Darmerkrankung werfen. Denn im Jahr 2019 brachte Prim. Dr. Hans Peter Gröchenig als Erstautor einer Studie die Anwendung von komplementärmedizinischen und alternativen Heilmethoden bei Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa in die Fachdiskussion. Aufgrund seiner Relevanz und den wegweisenden Erkenntnissen, wurde die Studie sogar im renommierten Fachjournal dem „European Journal of Gastroenterology & Hepatology“ publiziert. Jetzt sprechen wir mit Dr. Gröchenig über seine medizinische Leidenschaft – den Darm! Doch auch die wesentlichen Erkenntnisse zu seiner Studie zu komplementärmedizinischen Maßnahmen sollen dabei nicht zu kurz kommen, denn dieses Thema ist für etliche CED-Betroffene von Interesse. Wir wünschen euch gute Unterhaltung!
In dieser Podcastfolge teile ich mit Dir, meine erfolgreiche Strategie zum Entocort – Ausschleichen bei Morbus Crohn. Erfahre mehr über Morbus Crohn, die Rolle von Entocort bei der Behandlung und die Bedeutung eines schrittweisen Absetzens. Ich erläutere die Herausforderungen, Symptome und wie ich sie überwunden habe. Entdecke meine Tipps und Tricks, um den Entocort – Entzug so angenehm wie möglich zu gestalten. Wenn Du selbst von Morbus Crohn betroffen bist, könnte meine Erfahrung Dir helfen, beschwerdefreier auszuschleichen. In dieser Folge bespreche ich auch die Wichtigkeit von Kommunikation mit Deinem Arzt und den Wert von persönlichen Erfahrungen und Recherchen. Lass Dich von meiner Geschichte inspirieren und finde heraus, wie Du selbst eine erfolgreiche Entocort-Ausschleichstrategie entwickeln kannst. Meine Supplemente liste: https://elopage.com/s/ichundmeincrohn Feedback und Anfragen: ichundmeincrohn@gmail.com
Heute dreht sich alles um mein neues Schublöscher-Konzept bei Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa, zwei chronisch-entzündliche Darmerkrankungen(CED). In dieser Podcastfolge zeige ich Dir, wie das Schublöscher-Konzept als einfaches Werkzeug zur Linderung von Symptomen und Verhinderung von Schüben bei Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa beitragen kann. Ich teile mit Dir meine persönlichen Erfahrungen als CED-Coach und selbst Betroffener und erläutere die drei Säulen des Schublöscher-Konzepts: Vorbeugen, Managen und Regeneration. Gemeinsam betrachten wir die Bedeutung von Achtsamkeit, Stressmanagement, Ernährung und weiteren präventiven Maßnahmen, die zur Vermeidung von Schüben und Stärkung des Immunsystems beitragen können. Die Folge ist gespickt mit wertvollen Tipps und Ratschlägen sowie Inspirationen, die Deine Lebensqualität verbessern können. Lasse Dir das nicht entgehen. Hier meine Liste meiner Supplemente: https://elopage.com/s/ichundmeincrohn?username=ichundmeincrohn Feedback und Anfragen: ichundmeincrohn@gmail.com
Merck Cast - der Gesundheitspodcast mit Herzkasperl und Zuckerpuppe
In dieser Folge dreht sich alles um Chancen, Risiken und rechtliche Rahmenbedingungen bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) am Arbeitsplatz. ------------------------------------------------- Speaker: Prof. Dr. Bernhard Rupp Er hat Ökonomie an der University of Toronto (Kanada) und Rechtswissenschaften an der Universität Wien studiert. Prof. Dr. Bernhard Rupp forscht insbesondere zu den Themen Rehabilitation und betriebliche Wiedereingliederung chronisch kranker ArbeitnehmerInnen, neue Versorgungsformen im Gesundheits- und Pflegewesen und Personalbedarfsberechnungsmodelle Assistive Technologien (AAL). ------------------------------------------------- Mehr Informationen: www.merck-cast.at AT-NONGM-00036; Jänner 2021
Kommunikation kann mehr – Teil V mit den Gästen Prof. G. Maio, PD I. Blumenstein und der CED-Patientin Lara G. Mehr Informationen zum Podcast unter: https://www.medical-tribune.de/medaudio/
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) können zu so starken Einschränkungen führen, dass die Lebensqualität beeinträchtigt ist. Du kannst daher diese Einschränkungen geltend machen, indem Du einen Antrag auf Schwerbehinderung stellst. Wir reden in dieser Folge darüber, welche Informationen Du brauchst, was Du für Dich bedenken solltest und warum es wichtig ist, sein Recht in Anspruch zu nehmen. Ich teile hier mit Euch mein Wissen, meine Erfahrungen im Umgang mit dieser Erkrankung und gebe unzählige Tipps, wie Ihr für Euch offensiv mit dieser Krankheit durchs Leben geht. Ich möchte Dich informieren, motivieren und inspirieren. Also, wir hören uns Du, ich und mein Crohn. Und danke für 5 Sterne auf iTunes! Feedback: ichundmeincrohn@gmail.com
Merck Cast - der Gesundheitspodcast mit Herzkasperl und Zuckerpuppe
Ing. Evelyn Groß ist selbst von CED betroffen und spricht nicht nur über Symptome und medikamentöse Behandlungen, sondern auch über Lebensqualität und das fehlende Verständnis in der Gesellschaft zu CED. ---------------------------- Ing. Evelyn Groß Ing. Evelyn Groß ist Präsidentin der ÖMCCV* , EFCCA**Beauftragte und Initiatorin der Initiative „CED-Kompass“. Evelyn Groß ist seit knapp 20 Jahren bei der ÖMCCV* im Einsatz für Betroffene von Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Informationstage, Selbsthilfe-Treffen und Vernetzungen im sozialen Bereich sowie der Gesundheitspolitik stehen hierbei im Vordergrund, denn das Motto der ÖMCCV* lautet: „von Betroffenen für Betroffene“. Seit knapp 30 Jahren lebt auch sie mit der chronisch entzündlichen Darmerkrankung (CED) Morbus Crohn und weiß daher ganz genau, wie vielseitig die Bedürfnisse der Betroffenen sein können. Sie weiß jedoch auch, wie wichtig es ist, dass die Betreuung von Betroffenen über die medizinische Therapie hinaus geht, da im Zuge der Erkrankung viele Herausforderungen im Alltag anstehen. Dies war mit ein Beweggrund für die Gründung des „CED-Kompass“ im Mai 2018 – eine Initiative der ÖMCCV*, mit welcher vor allem jüngeren Betroffenen jene Orientierung gegeben werden soll, welche sie im Alltag mit der Erkrankung benötigen. Mit Services wie der CED-Helpline, dem WhatsApp Infochannel, Facebook, Instagram, Twitter und Co. bewegt man sich hier genau am Puls der Zeit. Ihr Engagement in punkto Selbsthilfe und Vernetzung geht auch weit über nationale Grenzen hinaus, denn sie tritt seit Jahren auch auf internationaler Ebene für die Bedürfnisse von Betroffenen von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) ein. Nähere Infos zur ÖMCCV* unter www.oemccv.at Nähere Infos zum CED-Kompass unter www.ced-kompass.at *ÖMCCV: Österreichische Morbus Crohn-Colitis ulcerosa Vereinigung, EFCCA: European Federation of Crohn’s & Ulcerative Colitis Associations ---------------------------------- Zur Podcast-Website: www.merck-cast.at AT/NONCMCGM/0519/0023 05/2019
Merck Cast - der Gesundheitspodcast mit Herzkasperl und Zuckerpuppe
In der 4. Folge des Merck Cast spricht Dr. Harald Vogelsang über chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED). Dabei thematisiert er Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und den Einfluss von Mikrobiomen. -------------------------------- Über Univ. Prof. D.I. Dr. Harald Vogelsang: Univ. Prof. D.I. Dr. Harald Vogelsang ist Facharzt für Gastroenterologie und Hepatologie, Leiter der Spezialambulanz für Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa an der Univ.-Klinik für Innere Medizin III in Wien, Präsident von Darm Plus und Leiter der Arbeitsgruppe Chronisch Entzündliche Darmerkrankungen (CED). Die bestmögliche Versorgung von Patienten mit Darmerkrankungen, insbesondere mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, ist ihm ein wesentliches Anliegen, da hier viel Leid und Krankheit verhindert werden kann. ------------------------------- Zur Website: www.merck-cast.at AT/NPR/0419/0003 05/2019
Evolution Radio Show - Alles was du über Keto, Low Carb und Paleo wissen musst
In Folge #117 Das Video der aktuellen Folge direkt auf Youtube öffnen Bitte beachten Sie auch immer den aktuellen "Haftungsausschluss (Disclaimer) und allgemeiner Hinweis zu medizinischen Themen" auf https://paleolowcarb.de/haftungsausschluss/ #geNUSS[explosion] von [næhr:sinn] - das low carb knusper nuss müsli [næhr:sinn] geNUSS[explosion] ist ein hochwertiges low-carb* Müsli und besteht zu 100% aus natürlichen Zutaten. Es ist gut als Frühstück und Snack und hat nur 13,7g verwertbaren Kohlenhydraten auf 100g. Es ist getreidefrei und sojafrei. Perfekt für den Start in den Tag. Wir verarbeiten nur hochwertigste, nährstoffreiche Zutaten, die dich länger satt machen und nachhaltig mit Energie versorgen. Wir nutzen ballaststoffreiche Kokosnuss, Erdmandel und heimische Nüsse. Mehr darüber erfährst du auf lowcarbmüsli.at oder auf Amazon.de Und nicht vergessen: Wenn du uns auf Youtube siehst, und wenn du es noch nicht getan hast, dann abonniere unseren Kanal „Evolution Radio Show“ Wenn du das Podcast hörst, dann findest du die Links für Apple iTunes und Android hier auf unserer Homepage Kurze Zusammenfassung Heidrun Schaller ist 25 Jahre alt und gerade dabei ihren Master in Linguistik abzuschließen, als sich ihr Leben, durch eine dramatische Diagnose vollkommen verändert - Colitis ulcerosa, und zwar eine besonders schwere Form der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen. Bei den chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) entzündet sich der Darm aus unerfindlichem Grund und bleibt dann mal mehr, mal weniger entzündet. Weil man eben den Grund nicht kennt, ordnet man die Krankheiten pauschal den Autoimmunkrankheiten zu. Die Symptome sind extremer Durchfall (in akuten Phasen ggf. über 20mal pro Tag), Gewichtsverlust, Blutverlust, Bauchschmerzen, Übelkeit, Nährstoffmangel etc. Viele Patienten müssen irgendwann operiert werden, um Teile des Darms zu entfernen, manche auch viele Male, manche leben irgendwann mit einem künstlichen Darmausgang. Die Diagnose ist ein Lebensurteil – man wird zu einem Leben mit der Krankheit verurteilt, denn Aussicht auf Heilung gibt es nicht. Wäre die Krankheit an sich nicht schon schlimm genug, treten bei Heidrun noch andere seltenere Probleme auf. Das Standartmedikament Mesalazin (5-ASA, Markenname Pentasa, Salofalk oder Claversal), schädigt Heidruns Nieren massiv. Das andere Medikament, Azathioprin schied wegen eine Unverträglichkeitsreaktion aus. Als letzten Strohhalm versuchte Heidrun die Therapie mit einem Immunsuppressivum (Remicade). Sie erlitt einen anaphylaktischen Schock und kam in die Notaufnahme. Somit gab es für sie –abgesehen von Kortison – eigentlich keine medizinische Behandlungsoption mehr. Verzweifelt und auf der Suche nach Alternativen, stolpert Heidrun über die Specific Carbohydrate Diet (SCD) und beginnt diese dann ab August 2011 umzusetzen, mit überraschenden Ergebnissen. Gleichzeitig wird Heidrun auch auf Paleo aufmerksam und da die SCD und Paleo sehr viele Überschneidungen haben, probiert sie den Übergang von SCD zu einem Autoimmun-Paleo Protokoll (AIP). Heidrun Schaller lebt seit dieser Zeit strikt nach AIP. Durch Selbstversuche und Testen neuer Konzepte hat sie für sich die SCD und AIP optimiert. In ihrem Blog www.urgesundheit.de und in ihrem Buch Die Paleo-Revolution: Gesund durch Ernährung im Einklang mit unserem genetischen Erbe - Heidrun Schaller hat sie ihre Erfahrungen zusammengefasst. [] #Transkript Julia: Liebe Heidrun, herzlich willkommen zur Evolution Radio Show. #00:00:10-3# Heidrun: Dankeschön für die Einladung. Ich freue mich hier zu sein. #00:00:13-5# Julia: Ich freue mich ganz besonders, dass ich dich endlich mal erwischt habe, weil du bist sehr, sehr eingeteilt natürlich. In welcher Weise, da wirst du noch jetzt ein bisschen dann später drauf zu sprechen kommen. Weil du bist nicht nur eine Mutter, sondern hast dir auch ein großes Ziel gesetzt. Bevor wir jetzt über das eigentliche Thema, nämliche die Autoimmunerkrankung sprechen, vielleicht kannst du mal ein paar Worte zu deinem Hintergrund sagen und dann gerne überleiten zu deiner Geschichte, die dich in den letzten Jahren praktisch geprägt hat und dahin gebracht hat oder auf den Weg gebracht hat, wo du jetzt bist. #00:01:03-6# Heidrun: Ja, sehr gerne. Ich bin eigentlich von Haus aus Übersetzerin. Ich habe 2001 mein Diplom gemacht an der Uni Heidelberg. Geboren und aufgewachsen bin ich in München und war halt während meiner Studienzeit und auch davor viel in Amerika unterwegs. Also gleich nach dem Abitur war ich erstmal ein Jahr als Au Pair in Seattle und auch während meiner Studienzeit hatte ich dann nochmal ein Stipendium in einem College in Amerika und war halt immer sehr viel unterwegs und dann als ich so gegen Ende meiner, also eigentlich nach dem Vordiplom in Australien gelebt habe mal für ein halbes Jahr, da habe ich gemerkt, dass mit meiner Gesundheit irgendwas nicht stimmt. Da habe ich schon oft Bauchschmerzen gehabt und gerade, wenn ich irgendwie in Eile war oder so, habe ich häufig Durchfallattacken bekommen und das habe ich halt auf mein hektisches Leben zurückgeführt und mir da nicht weiter Gedanken drübergemacht. Und dann, als ich dann wieder in Heidelberg war und mein Studium dort wieder aufgenommen habe, also mein Hauptstudium dann in Richtung Übersetzerdiplom, da wurde es aber immer schlimmer und ist dann auch nicht mehr weggegangen, selbst in ruhigeren Zeiten und irgendwann kam ich dann nicht mehr drum rum, dass ich mich dieser Sache mal stellen musste und habe dann eben 2001, also genau in der Prüfungsphase, als ich mich gerade eigentlich auf die mündliche Prüfung vorbereitet habe, habe ich dann die Diagnose bekommen, dass ich Colitis ulcerosa habe und das war natürlich ein wirklich sehr, sehr großer Schock, weil ich zwar schon damit gerechnet habe, dass ich irgendwie krank bin, aber natürlich in keinster Weise irgendwie darauf mental vorbereitet war, dass es jetzt was ist, womit ich mich den Rest meines Lebens herumschlagen muss. Das war eben dann schlussendlich die Feststellung, dass es tatsächlich unheilbar und chronisch ist und dass es eben nur Medikamente gibt, die möglichst unter Kontrolle halten sollen, aber niemals eine Heilung herbeiführen können. #00:03:17-9# Julia: Für die Zuhörer und Zuschauer, könntest du mal noch erklären: Was ist Colitis ulcerosa eigentlich? #00:03:23-9# Heidrun: Das ist eine chronische Autoimmunerkrankung, die den Verdauungstrakt betrifft, ähnlich wie Morbus Crohn, welche vielleicht ein bisschen bekannter ist. Im Gegensatz zu Morbus Crohn ist eben bei der Colitis ulcerosa "nur" der Dickdarm betroffen und bei Morbus Crohn kann der Magen, auch der Dünndarm eigentlich alles, sogar die Speiseröhre betroffen sein. Dann entzündet sich eben die Schleimhaut jeweils in dem betroffenen Abschnitt des Verdauungstraktes, in dem Fall eben im Dickdarm und das führt eben dazu, dass man sehr, sehr häufig Durchfälle hat, teilweise auch blutige Durchfälle oder mit Schleimabgang. Teilweise 20 bis 30 Mal am Tag, sodass man das Haus nicht mehr verlassen kann. (Julia: Wahnsinn) Man nimmt teilweise sehr, sehr stark innerhalb kürzester Zeit ab. Das war also auch bei mir der Fall, dass ich halt sehr, sehr dünn geworden bin und wenn das unbehandelt ist, kann es einen halt umbringen, ansonsten, wenn es, also selbst für Leute, die das relativ gut unter Kontrolle halten, kommt es über die Jahre dann häufig noch zu anderen Erscheinungen, dass zum Beispiel die Gelenke mit betroffen sind. Also, dass man dann so Art rheumatische, ja es heißt immer extraintestinale Manifestation, also außerhalb des Verdauungstraktes kommt es dann auch zu Symptomen. Julia: Es ist ja auch oft so, dass oder bei vielen, dass eine Autoimmunerkrankung oft nicht alleine kommt. #00:05:03-4# Heidrun: Das kommt noch hinzu. Ja. #00:05:04-4# Julia: Dass ja dann oft auch andere Autoimmunerkrankungen dazukommen. #00:05:09-9# Heidrun: Richtig. Ja. Genau. Also bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn ist es häufig so, dass die dann, dass Hashimoto relativ verbreitet ist als zusätzliche Erkrankung, aber auch sehr häufig Rheuma. Und so ging das halt dann, also so ging es dann mit mir bergab, sage ich mal salopp. Ich habe halt, also da stellte sich dann leider sehr bald mal raus, dass meine Erkrankung sehr kompliziert war, also kein leicht zu behandelnder Fall. Ich habe halt sehr viel Komplikationen erlitten und auch die Medikamente, die zur Verfügung standen, die waren bei mir nicht sehr effektiv. Und dass ich halt immer hohe Dosen nehmen musste. Und zu Anfang war es ja so, dass ich natürlich gleich mit Cortison behandelt wurde. Das ist ja so das Standardmedikament, was die Schübe also eindämmen soll und wenn es gut läuft, dann muss man das halt nur kurze Zeit nehmen und kann dann, wenn man die Remission, also die symptomfreie oder fast symptomfreie Phase erreicht hat, dann ohne Cortison leben, aber bei mir kam es halt nicht dazu, weil ich gleich immer wieder Rückfälle hatte. Wenn ich eine gewisse Schwelle unterschritten habe von diesem Cortison und da hatte ich halt sehr schlimmer Nebenwirkungen davon. Also ein bisschen ist das ja bekannt von Cortison, dass man halt eine starke Gewichtszunahme erleidet. Das war jetzt bei mir gar nicht so schlimm, aber ich halte ein unglaublich verändertes Aussehen vom Gesicht her. Es war sehr, sehr rund, ich weiß nicht, ich kann ja das Foto mal zeigen, was ich in meinem Buch davon habe. Ich weiß nicht, ob man es sehr gut erkennen kann auf der Kamera. Ich zeig es mal. #00:06:49-0# Julia: Sonst könnten wir, ja du kannst es mal herzeigen, weil sonst würden wir es, wenn es dir recht ist, können wir es dann auch in den Shownotes noch dazu geben? Ah ja. Vollkommen anders. Man sieht es sehr gut. Ja. #00:07:02-0# Heidrun: Das war natürlich auch belastend irgendwo und man wusste halt einfach, also man wusste halt einfach nicht, wann man das Zeug mal wieder loswird. Dann einfach so auch psychisch unheimlich belastend gewesen, also es hat mich ja mitten in meinem Diplom halt, in der Diplomvorbereitung hat mich das getroffen wie der Schlag und ich wusste nicht, ob ich jemals irgendwie ein annähernd normales Berufsleben oder auch sonstiges Leben hätte führen können. #00:07:31-1# Julia: Was muss man sich das vorstellen? Wie ist da normalerweise die Progression? Weil es ist ja nicht heilbar eigentlich. Also wie wir das normalerweise behandelt beziehungsweise wie schaut das normalerweise aus? #00:07:47-9# Heidrun: Wie gesagt, die akuten Schübe, die werden eigentlich fast immer mit Cortison behandelt erstmal, sozusagen als Notfallprogramm erstmal, um die Entzündung runterzufahren. Und dann ist halt das Standardmedikament, was man eigentlich durchgängig nimmt, auch während dem Schub, aber eben auch während der Remission, das ist dieses sogenannte Mesalazin, und das ist halt ein Verwandter sage ich mal von Aspirin, von Acetylalicylsäure. Aber es ist, also wurde mal gesagt, dass es so gut wie nebenwirkungsfrei ist, aber in meinem Fall war das halt leider nicht so. Ich habe dann nach zweieinhalb oder drei Jahren, wo ich das genommen habe, eine Nebenwirkung gehabt, die sehr selten ist. Und zwar war es bei mir so, dass meine Nierenfunktion mit einem Mal eingeschränkt war. Und das wurde dann halt immer wieder untersucht und es stellte ich, also kam halt raus, dass das jetzt tatsächlich der Fall ist und nicht nur einmal irgendwie ein zufälliger Untersuchungswert war und dann stellte sich eben raus bei genauerer Betrachtung, dass ich nur noch 30 Prozent Nierenfunktion hatte. Das ist also so, als ob man weniger als eine Niere noch hat, deutlich weniger. Denn eine Niere kann eigentlich 100 Prozent sogar bringen. Das heißt, ich hatte im Prinzip keine Niere mehr. Und die Niere kann sich ja nicht regenerieren, also das ist nicht wie die Leber, die dann irgendwann wieder gesunden kann, sondern wenn die Nierenfunktion weg ist, dann ist die halt weg. Das war dann auch wieder so ein Fall, wo ich halt sehr für mich selbst dann sprechen musste und aktiv werden musste, weil mein Arzt damals eben nicht der Meinung war, dass das Mesalazin dafür verantwortlich ist. Aber ich habe halt mich wirklich schlaugemacht und recherchiert, war wirklich der Überzeugung, dass das davon kommen muss. Und es stellte sich dann eben auch raus, dass ich Recht hatte und zum Glück konnte ich noch die Notbremse ziehen, weil der hätte mir das halt immer weiter verschrieben. Habe dann auch später den Arzt gewechselt natürlich. Aber es war natürlich blöd, weil das Mesalazin ist relativ wichtig auch in der Behandlung und dadurch, dass das weggefallen ist, war ich dann halt wieder dem erhöhten Risiko eines Schubs ausgesetzt ständig. #00:10:03-6# Julia: Und da bleibt dann nur mehr Cortison übrig? #00:10:07-8# Heidrun: Ja, also eigentlich, es gibt natürlich noch andere Medikamente, die natürlich weit weniger gerne verschrieben werden. Das sind dann diese Immunsuppressiva, wie zum Beispiel Azathioprin und Methotrexat. Aber Methotrexat konnte ich nun ironischerweise gerade nicht mehr nehmen, weil das darf man bei eingeschränkter Nierenfunktion eben nicht nehmen. #00:10:26-2# Julia: Okay. #00:10:26-3# Heidrun: Auch weg. Dann habe ich Azathioprin verschrieben bekommen, das ist eben ein Immunsuppressivum und das hat bei mir auch eine seltene Nebenwirkung hervorgerufen, nämlich eine sogenannte Knochenmarkdepression. Da habe ich ein ganz verändertes Blutbild dann gehabt. Ich glaube, das war eine Thrompozytopenie, also ich hatte weniger Blutplättchen, und hatte auch, ich sah wirklich aus, als wäre ich vermöbelt worden. Ich hatte wirklich am ganzen Körper blaue Flecken. Das haben wir dann zweimal versucht mein Arzt und ich, also eingeschlichen, ausgeschlichen, wieder eingeschlichen und es kam halt beide Male zu diesem Effekt. Und dann haben wir das auch wieder aufgegeben und dann habe ich, weil mein Arzt nun auch schon ziemlich ratlos war, hat er mir empfohlen Ausdauersport anzufangen. Das war seiner Meinung nach irgendwie so, also er war da auch so ein bisschen auf so einem Trip, das war so sein Steckenpferd irgendwie. Und das habe ich dann halt wirklich sehr, sehr obsessiv gemacht. Ich bin wirklich sechs Mal die Woche halt joggen gegangen, ausdauersport-mäßig und das hat, also hat mir glaube ich nicht geschadet, aber es war halt einfach ein extremer Stressfaktor, weil das muss man auch erstmal in seinen Alltag einbauen. (Julia: Auf jeden Fall) So viel Sport zu machen und es war halt wirklich so, dass teilweise im Sommer kam ich halt nicht mehr dazu irgendwie an den See zu fahren oder so, weil nach der Arbeit war halt dann Sport angesagt. Das, was andere Leute so in ihrer Freizeit machen, da konnte ich halt nicht dran teilnehmen und deswegen habe ich es dann auch irgendwann nicht mehr durchgehalten. Und dann, womit habe ich dann eigentlich weitergemacht? Ach ja, genau. Dann hatte ich ja irgendwann zu einem anderen Arzt gewechselt und der hat dann versucht mir Remicade, das ist Inflixamab heißt das, das ist ein sogenannter monoclonaler Antikörper. Also das sind diese Biologika, die man eben so aus der Rheumabehandlung auch kennt. Das ist auch so eine Art Immunsuppressivum und eigentlich schon sehr fortschrittlich und sehr gezielt und das hat aber bei mir sofort einen anaphylaktischen Schock hervorgerufen. Also ich bin in der Praxis sozusagen mit Tatütata ins nächste Krankenhaus eingeliefert worden, weil ich halt wirklich dort, kaum dass die ersten Tropfen liefen, hat mich sofort, habe ich keine Luft bekommen, hatte hier Flecken überall und es war damals klar, dass ich das auch nicht nehmen kann. Das war halt wirklich so der letzte Strohhalm. Denn das war wirklich, also das ist ja schon keine leichte Entscheidung so ein Medikament überhaupt anzunehmen, denn es geht auch mit einem Risiko einher. Also Remicade und auch die anderen Biologika haben alle immerhin schon ein signifikantes Krebsrisiko. Und dass das halt nicht funktioniert hat, das war dann schon auch ein herber Schlag. Und habe ich dann eben angefangen vermehrt nochmal wieder im Internet zu recherchieren, habe ich schon immer gemacht, ich habe ja auch immer nebenbei 1.000 Sachen probiert, die halt, es wird ja dann immer irgendeine Sau durchs Dorf getrieben in der Szene. Julia: So nur von der Orientierung her, welches Jahr sind wir da circa? #00:13:44-2# Heidrun: Moment, jetzt haben 2017, das muss dann so 2011 gewesen sein. #00:13:48-8# Julia: Okay. #00:13:49-6# Heidrun: Ja. Genau. Und da bin ich dann nochmal, ach ne warte mal, das war sogar, ne warte mal, ich habe ja nicht sofort mit der Ernährungsumstellung angefangen. Ich habe, das war dann doch eher so 2008. #00:14:06-7# Julia: Okay, doch. Ja. #00:14:07-6# Heidrun: Da habe ich mich dann nochmal im Internet so in verschiedenen Foren angemeldet und so. Und dann hat es noch ein Stück gedauert bis ich irgendwann über Facebook eben dann auf diese STD-Ernährung gestoßen bin, Specific Carbohydrate Diet. Das war zunächst mal mein Ding und das war also wirklich, das hat mich so sehr geprägt oder war halt wirklich eine coole Sache, war ein wahnsinnig guter Einstieg in die Ernährungsumstellung. Da ist die Specific Carbohydrate Diet eben eine Diät, eine Ernährungsweise, die wirklich von Leute mit meiner Erkrankung mal erdacht worden ist. Ursprünglich von einem Kinderarzt in Amerika, dem Doktor Haas und dann später von einer Frau Gottschall weitergeführt. Die hat eben auch ein Buch darüber geschrieben, das heißt einfach Specific Carbohydrate Diet oder Breaking the Vicious Cycle. Also das heißt ja, den Teufelskreis durchbrechen und das war halt, da habe ich wirklich auch lange gebraucht, bis ich bis mich dazu durchringen konnte das zu probieren, weil ich halt schon so viele alternative Methoden ausprobiert hatte und alles hat nur Geld gekostet und hat dann am Ende nicht gebracht. Aber irgendwann habe ich den Sprung ins kalte Wasser dann gewagt und der Unterschied zwischen der Specific Carbohydrate Diet und der Paleo-Ernährung ist jetzt erstmal, dass bei der SCD sage ich jetzt mal, das ist ja die Abkürzung dafür, (Julia: Genau) dass dort alle Stärke komplett verboten ist, man darf überhaupt keine Stärke zu sich nehmen, auch keine Süßkartoffeln, auch keine Kochbananen, nichts. Der Hintergrund ist halt, dass der Herr Dr. Haas die Theorie hatte, dass insbesondere im Dünndarm die Enzyme fehlen bei Leuten mit chronisch entzündlicher Darmerkrankung, um Stärke aufzuspalten. Eben diese Polysaccharide dann als solche bestehen bleiben und den falschen Bakterien oder Bakterien, die uns nicht guttun, als Futter dienen. Und dann eben, weil sich dann die Schleimhaut, also nicht Bakterien, sondern die Immunzellen, die sich in der Schleimhaut befinden, wehren sich irgendwann gegen diese enorme Vermehrung von Bakterien und dadurch kommt das eben zu Entzündungsprozessen oder sie werden angeheizt, wenn sie schon bestehen. Also das hat mich unheimlich begeistert natürlich, dass das wirklich schnell angeschlagen hat. Das war tatsächlich wirksam, das konnte man deutlich erkennen und auch nicht leugnen. Selbst mein Arzt war beeindruckt. Das ist ja schon mal sehr selten, dass man ... #00:17:00-6# Julia: Also du hast umgestellt und hast dann sehr schnell positive Ergebnisse, Veränderungen gesehen? #00:17:06-1# Heidrun: Richtig. Ja. Ich habe sogar, ich glaube so 1 Monat oder 6 Wochen nachdem ich damit angefangen hatte, hatte ich eine Darmspiegelung und da habe ich halt wirklich zum ersten Mal seit meiner Diagnose keine Entzündungszeichen gehabt. (Julia: Wahnsinn) Also mein Arzt und der ist normalerweise oder überhaupt sind Schulmediziner ja normalerweise nicht unbedingt so angetan davon, wenn man ihnen von irgendwelchen Wundermittelchen oder Lebensstilveränderungen berichtet oder halt von den Erfolgen, die man damit hat. Und der hat aber dann auch daran also schon war dann meiner Meinung auch und hat sich meiner Auffassung angeschlossen, dass das wirkt und dass ich weitermachen soll. (Julia: Super) Und dann also natürlich die Gemeinsamkeiten der SCD mit der Paleo-Ernährung sind weitaus größer als die Unterschiede, also es geht halt auch da drum, (unv.) Essen selber zu machen, hochwertige Produkte zu verwenden, keine industriell vorgefertigten, also keine Fertigprodukte oder ähnliches zu verwenden und man isst auch zuckerfrei, aber nur in dem Sinne, dass man halt keine so Succrose isst, also Honig zum Beispiel darf man essen und auch Obst und also alles, was Fructose und Glukose enthält darf man essen, weil es eben darum geht, dass es Monosaccharide sind, man darf nur Monosaccharide zu sich nehmen, weil alles, was stärker polymerisiert ist sozusagen, vom Körper dann nicht gespalten werden kann. #00:18:39-2# Julia: Ja. Gut. Und bei den Monosacchariden da braucht man natürlich nichts mehr spalten. #00:18:43-4# Heidrun: Genau. #00:18:44-6# Julia: Das geht so. Und ich die SCD auch eher Lower-Carb, (Heidrun: Genau) also wird grundsätzlich schon kohlenhydratreduziert kann man sagen oder? #00:18:57-8# Heidrun: Ja also dadurch, dass man ja Obst jetzt nicht in unbegrenzten Mengen zu sich nimmt und also ich bin jetzt auch nicht so der Mensch, der irgendwie haufenweise Honig in den Tee rührt oder so. Also ich habe sehr, sehr low carb gegessen, weil halt der größte Anteil von dem, was ich so an Kohlenhydraten früher zu mir genommen habe, war halt schon in Form von Stärke und dadurch, dass das weggefallen ist, hatte ich dann automatisch eine sehr low carb Ernährung. Also das war halt dann letztendlich auch der Punkt, der mir dann irgendwann zu schaffen gemacht hat, weil ich halt, obwohl ich schon sehr dünn war, als ich angefangen habe damit, bin ich halt immer dünner geworden und in den Foren, wo ich dann davon berichtet habe oder wo auch andere eben mit diesem Problemen zu kämpfen hatten, da kam immer der Ratschlag von den alten SCD-Hasen, ja mach weiter, mach weiter, weil nach 3, 4 Monaten hört das auf oder manche haben auch gesagt nach 6 bis 9 Monaten kehrt sich der Trend von selber um und du wirst dann wieder zunehmen, weil dein Darm ausgeheilt ist, wirst du dann wieder zunehmen. Aber dieser Punkt kam halt bei mir einfach nicht, sondern ich wurde immer dünner. Also das war halt nicht gut und deswegen habe ich dann irgendwann, ich hatte natürlich dadurch, dass es ja so starke Überschneidungen gibt zwischen der Paleo- und der SCD-Stile, hatte ich auch eigentlich fast zeitgleich mit der SCD auch von Paleo gehört und habe mich dann da vermehrt eingelesen und bin dann irgendwann zu der Überzeugung gelangt, das will das mal ausprobieren sollte, einfach weil man dort auch Stärke zu sich nehmen kann und das habe ich dann halt gemacht. Da konnte ich dann auch mein Gewicht zumindest stabilisieren und auch wieder zunehmen. Ich muss aber sagen, dass es, also immer, wenn ich doch mal wieder Zeiten habe, wo ich mehr Beschwerden spüre, da ist es doch dann gut, wenn ich 1, 2 Tage wirklich gar keine Stärke ... #00:20:52-3# Julia: Okay. Ja. #00:20:53-4# Heidrun: Also das ist macht auf jeden Fall einen Unterschied aus. #00:20:56-9# Julia: Und wie, weil es mich halt persönlich auch interessiert, wie geht's dir da mit Fett, also kannst du das gut aufnehmen oder musst du da auch aufpassen oder? #00:21:06-9# Heidrun: Also, wenn ich gerade Symptome habe, dann komme ich mit Fett nicht so gut klar. Das ist halt ein bisschen blöd, weil man hat immer so diesen, man muss immer abwägen, man muss immer einen Kompromiss finden zwischen den Kalorien, die man ja braucht, gerade wenn man nicht noch weiter abnehmen möchte und dann ist es aber hier eben mit dieser Darmerkrankung auch schwierig, weil gerade die Dinge, die halt auch satt machen, nämlich Kohlenhydrate und Fette sind beides jetzt Dinge, die nicht so einwandfrei verträglich sind. #00:21:38-7# Julia: Okay. Ja. Eben. So ist es. Ja. #00:21:41-9# Heidrun: Mit Proteinen kommt man eigentlich am besten klar, mit magerem Fleisch. Das ist ... #00:21:46-2# Julia: Okay. Aber da ist halt auch begrenzt wieviel man Fleisch oder mageres Protein mal zu sich nehmen kann, ist dann natürlich sehr schwierig, weil man von der Fettseite her auch eingeschränkt ist. #00:21:57-5# Heidrun: Ja. Das stimmt. Also die Elaine Gottschall, die ja dieses Buch geschrieben hat, auf das eigentlich die SCD heute sich hauptsächlich stützt, die hat auch gesagt, dass man in der ersten Zeit, also es gibt so eine Intro Diet, die man halt 2, 3 bis 4 Tage machen soll, wenn man damit anfängt, und da spielt die selbstgemachte Hühnersuppe eine wichtige Rolle und da sagt sie halt auch, dass man während der Intro Diet das Fett abschürfen sollte. Also das ist auch wirklich ein sinnvoller ... #00:22:30-4# Julia: Okay. Das heißt, von deiner Erfahrung her, dass wenn jetzt jemand beginnen möchte, auch mit der Ernährungsumstellung, wirklich zuerst mal auf jeden Fall nach der SCD das umsetzen und dann vielleicht eine Transition zu einer Paleo-Ernährung? #00:22:53-0# Heidrun: Ja. Das ist schwierig. Das weiß ich gar nicht so genau, was ich da raten würde ehrlichgesagt. Also ich persönlich habe eigentlich mit der AIP angepasst, mit Paleo-Ernährung wahrscheinlich eher die größeren Erfolge gehabt. Es war nämlich so, ich habe ja, also bei Elaine Gottschall ist es halt so, dass die eher stark den Fokus auch auf Nusslinie und so weiter richtet. Also bei ihr wird ja sehr viel gebacken. Also in dem Rezeptteil des Buches wird sehr, um dann diese Ernährung irgendwie halbwegs erschwinglich zu machen und auch für eine gewisse Sättigung zu sorgen, schlägt sie halt vor, dass man auch wirklich Brot bäckt aus Nussmehl und so weiter und das hat halt bei mir nicht wirklich funktioniert, weil ich dann mit der Zeit auch so eine, am Anfang ging es irgendwie noch, aber mit der Zeit wurde ich irgendwie immer empfindlicher gegen die Nussmehle. Konnte ich dann irgendwann gar nicht mehr gut vertragen und dadurch wurde es dann immer schwieriger. Da hat mir das dann auch wirklich gefehlt, dass ich irgendwie halt die Stärke, die hat mir dann noch mehr gefehlt als davor. Und da war ich halt dann froh, dass ich, also ich die AIP, also das Autoimmunprotokoll der Paleo-Ernährung entdeckt habe, das damit ergänzen konnte und einfach leichter, unkomplizierter und billiger satt geworden bin. #00:24:14-6# Julia: Was sind denn die großen Unterschiede jetzt zwischen Normal-Paleo und dem Autoimmunprotokoll der Paleo-Ernährung? #00:24:23-3# Heidrun: Also beim Autoimmunprotokoll da fallen die Nachtschattengewächse weg, also sowas wie Kartoffeln und Tomaten und Auberginen und so weiter, dann natürlich Nüsse und Mandeln. Was fehlt den noch? #00:24:43-9# Julia: Wie schaut es mit Eiern aus? #00:24:45-6# Heidrun: Ach ja genau. Eier und Milch fallen auch weg. Ja. #00:24:49-7# Julia: Also das stelle ich mir persönlich ja sehr schwer ... #00:24:51-8# Heidrun: Das ist mir deswegen jetzt auch nicht eingefallen, weil ich die nicht befolgt habe. Weil das habe ich nämlich, also ich habe halt so ein bisschen auch selber ausgetestet, was mir guttut und was nicht und habe halt gemerkt, dass Eier und Milch für mich, also Laktose habe ich schon nicht zu mir genommen, weil da habe ich mich wieder so ein bisschen an der SCD orientiert, weil Laktose ist ja wieder ein Zweifachzucker, also ein Disaccharid, und das kann man ja dann wieder nicht spalten und das habe ich auch für mich so empfunden, dass Laktose eben eher nicht so gut geht und deswegen habe ich nach dem SCD-Protokoll für mich selber Joghurt zubereitet, der 24 Stunden fermentiert und der ist ja 24 Stunden ist er laktosefrei. Dafür habe ich dann auch teilweise Rohmilch verwendet und das war super. Also ist mir immer super gut bekommen, hat auch sattgemacht und war halt lecker auch einfach und bei anderen Milchprodukten, also Milch so, also einfach Milch im Rohzustand oder in flüssiger Form habe ich halt nicht zu mir genommen, aber ich habe immer Butter gegessen, ich habe immer Brie gegessen und habe immer gereiften Käse auch dann zu mir, also jetzt keinen Frischkäse oder Quark oder so, aber halt den gereiften, der dann auch laktosefrei, den habe ich auch gegessen. #00:26:10-1# Julia: Hast du da irgendwie einen Unterschied zwischen Kuhmilch oder Ziege und Schaf oder so gemerkt oder ist das ...? #00:26:16-2# Heidrun: Ich persönlich habe das nicht gemerkt. Nein. Ich habe es immer mal ausprobiert, gerade wenn ich wieder nicht so gut klargekommen bin, dann habe ich versucht irgendwie da auszuweichen auf Ziegenmilch oder so oder Ziegenkäse, aber das hat eigentlich für mich keinen Unterschied gemacht. #00:26:30-2# Julia: Keine Auswirkungen. Für dich ist eigentlich also wichtig gewesen, dass die Laktose weg ist oder reduziert auf jeden Fall und hast du dann auch, weil du gesagt hast, dass du Rohmilch verwendest, um das Joghurt zu mache, hast du da Erfahrungen, das konventionelle oder normales Joghurt aus dem Geschäft dir weniger guttut oder war das einfach eine andere Motivation? Heidrun: Nein, das war eigentlich mehr eine theoretische Überlegung. Ich habe die Rohmilch übrigens dann abgekocht, was natürlich dann keine Rohmilch mehr war, die ich letztendlich eingesetzt habe, aber ich fand es halt unheimlich schwierig heutzutage Milch zu finden, die Bio ist, aber gleichzeitig nicht diese sogenannte länger haltbare Milch ist. Das steht dann zwar drauf auf den Packungen, aber das bedeutet ja nichts Anderes als, dass die eigentlich homogenisiert ist. Und das wollte ich halt vermeiden, weil da ja eben verschiedentlich dann auch zu lesen ist, dass diese sehr fein verteilten Fetttröpfchen, die ja dann ganz klein sind, dass die teilweise dem Verdauungstrakt auch Probleme bereiten können. (Julia: Genau. Ja.) Deswegen, das wollte ich halt, ich wollte halt keine homogenisierte Milch haben. #00:27:40-4# Julia: Und hocherhitzt wird sie dann auch noch höher erhitzt. #00:27:45-1# Heidrun: Genau. Ja. Und deswegen, also das war eigentlich so der Hauptgrund dafür. #00:27:50-5# Julia: Praktisch wo stehst du jetzt im Moment? Du hast ja jetzt sehr, sehr viel herausgefunden, sehr viel für dich experimentiert, also wo stehst du in puncto Ernährung und auch in puncto wie geht's dir mit deiner Krankheit? #00:28:07-7# Heidrun: Im Moment mache ich ja immer noch dasselbe, was ich halt schon die ganze Zeit gemacht habe, dass ich halt, also ich befolge im Prinzip das AIP, aber ich habe für mich selber so ein paar Abwandlungen gemacht, zum Beispiel esse ich Reis, weil ich einfach gemerkt habe, dass das für mich eine gute Sättigungsbeilage ist und dass die mir überhaupt nicht schadet. Also besser als ich sage mal Kartoffelbrei oder so. Ich esse zwar auch manchmal Kartoffeln, das traue ich mich manchmal, aber das kann ich halt nicht bringen, wenn es mir gerade nicht so gutgeht. Und da muss ich vielleicht dazu sagen, wenn ich von Symptomen, also Tagen spreche, wo ich Symptome empfinde, dann ist das nicht zu vergleichen mit dem, was ich früher hatte. Also das ist alles auf einem sehr, sehr hohen Niveau jetzt mittlerweile. Mir geht's eigentlich wirklich sehr, sehr gut, aber ich weiß natürlich wie mein Darm sich anfühlt oder mein Bauch, wenn ich sozusagen ein bisschen Vorsicht walten lassen muss. Das sind dann zum Beispiel eben Tage, wo ich keine Kartoffeln essen würde, aber Reis schon. Weil Reis irgendwie für mich, also weißer Reis ist total harmlos für mich. #00:29:20-0# Julia: Interessant. Ja. Und musst du jetzt noch, nimmst du noch Cortison? #00:29:24-7# Heidrun: Nein, nein, nein. Um Gottes Willen, Cortison nehme ich schon ganz lange nicht mehr. Aber genau, also ich habe eine sehr einschneidende Veränderung nochmal jetzt erfahren und zwar nehme ich seit neuestem Humira, das ist ein ganz ähnliches Medikament wie Remicade, dieses Medikament, was mich damals eben in die Notaufnahme geschickt hat. Also ein Biologika und erstaunlicherweise vertrage ich das sehr gut, also es ist wirklich das erste Mal kann man eigentlich sagen, dass ich jetzt, das Medikament sowohl wirksam ist als auch bisher nebenwirkungsarm. Das ist sozusagen jetzt so dieser Kompromiss, den ich geschlossen habe mit mir selbst, weil ich ja jetzt studieren war. Also ich habe mich ja jetzt in meinem fortgeschrittenen Alter nochmal dazu durchgerungen nochmal ganz neu durchzustarten und ein Biologiestudium aufzunehmen. Ich habe ja vor 2 Jahren nochmal ein Kind bekommen, also mein 2. Kind und deswegen ist mein Leben im Moment wirklich sehr, sehr stressig, mein Tag ist wirklich voll von morgens bis abends bis später. Und nachts lerne ich eigentlich, wenn meine Kinder im Bett sind. Dadurch und weil Stress für mich eigentlich der wichtigste Trigger ist für meine persönliche Autoimmunerkrankung, habe ich jetzt gesagt, um diese stressige Phase irgendwie zu überstehen, dieses Studium, was mich ja eigentlich auch irgendwann mal dazu befähigen soll wirklich in die Forschung zu gehen und noch effektiver an einer Heilung für Autoimmunerkrankungen zu arbeiten, muss ich jetzt irgendwie mich dafür wappnen und mir noch ein zusätzliches Schutzschild einfach besorgen und das ist jetzt so dieses Humira. #00:31:13-1# Julia: So das war dann der Grund, warum du jetzt doch ein Medikament nimmst. #00:31:18-0# Heidrun: Ja. Weil ich halt, ich bin halt auch wirklich vom morgens bis abends unterwegs, also ich kann jetzt nicht irgendwie hier in die Hofmetzgerei irgendwie fahren und mich, also ich kann einfach nicht mehr so viel Energie und Zeit investieren wie es früher möglich war, um diese Ernährung so gut zu befolgen. Ich muss auch manchmal in der Mensa essen einfach, auch wenn ich natürlich dort kein Paleo kriege, sondern halt nur irgendwie, dann muss ich halt die Hälfte weglassen von dem, was da auf dem Teller liegt oder so. Weil es geht einfach von meinem Tagesablauf nicht mehr so gut zu integrieren, so richtig streng AIP zu essen ... #00:31:54-0# Julia: Ja. Aber es könnte ja auch sein, dass du einfach jetzt auch an einem Punkt bist, wo das durch die Arbeit, die du davor schon geleistet hast, vielleicht jetzt eher möglich ist als, wer weiß, ob das vor ein paar Jahren überhaupt möglich gewesen wäre so wie du es jetzt machst? #00:32:15-9# Heidrun: Weiß ich natürlich nicht, weil das Humira ja schon ein ziemlich effektives Medikament auch ist, aber ich denke schon, dass das auf jeden Fall ... #00:32:25-0# Julia: Ach so und das hat es damals noch nicht gegeben oder? #00:32:28-9# Heidrun: Das war vor ein paar Jahren für, also damals als ich so heftig auf das Remicade reagiert haben, da wäre das natürlich eine Alternative gewesen und die hätte mein Arzt auch gerne gemacht, aber die war für Colitis ulcerosa noch nicht zugelassen, nur für Morbus Crohn damals. #00:32:44-4# Julia: Okay. Ja, ich meine du hast das eben auch schon gesagt auch, dass du jetzt ein Studium wieder begonnen hast oder das Biologiestudium, weil es ist ja für viele von uns sage ich jetzt in der Gesundheitsszene irgendwie so, dass ja oft ein persönliches Problem, eine persönliche Reise dann der Anstoß ist dafür, dass man eigentlich sagt, man möchte sich viel, viel tiefer damit beschäftigen und das auch eine Art Lebensaufgabe, Passion wird, die man (Heidrun: Auf jeden Fall) umsetzen möchte. Deswegen auch Hut ab, dass du das nochmal angehst, weil es ist ja nicht nur eine Zeitfrage, sondern natürlich auch eine Geldfrage. Du hast auch ein Projekt oder eine wie soll man sagen ein #00:33:39-5# Heidrun: Ein Anliegen. #00:33:41-0# Julia: ein Anliegen zu dem Thema. Vielleicht kannst du kurz sagen, worum es geht? #00:33:47-2# Heidrun: Es ist halt so, dadurch dass ich ja schon einmal studiert habe und eben dieses Studium auch abgeschlossen habe, nämlich mein Übersetzerdiplom damals, habe ich, hier in Deutschland da haben wir ja Bafög und das wird eben nicht mehr gewährt, wenn man schon einen Studienabschluss hat. Das macht es halt für mich extrem schwierig, weil mit den 2 Kindern und dem sehr anspruchsvollen Studium ist es mir halt nicht möglich nebenbei auch noch zu arbeiten. Also im Gegenteil ist es sogar so, dass ich pro Semester weniger mache als eigentlich geplant ist, weil ich halt sonst mit der Kinderbetreuung einfach nicht zu Rande komme und da mein Mann jetzt auch nicht so viel Geld verdient, dass er alleine die Familie durchbringen kann, ist es halt, habe ich eine GoFundMe Kampagne gestartet und hoffe, dass #00:34:37-8# Julia: Wie funktioniert das genau, also erzähl, vielleicht kennt das nicht jeder, was ist das? #00:34:43-2# Heidrun: Ach so, wie beschreibe ich denn das am besten? Das ist im Prinzip eine Geldsammelaktion einfach. Ich versuche halt die Leute davon zu überzeugen, was ja auch tatsächlich der Fall ist, dass ich dieses Studium jetzt nicht einfach nur aus persönlichem Interesse oder weil ich das spaßig finde betreibe, sondern weil ich eigentlich wirklich an ein großes Ziel glaube und es mir ein ganz wichtiges Anliegen ist und ich glaube auch, dass viele dieses Anliegen teilen, dass eben für Autoimmunerkrankungen mehr geforscht wird, den die Autoimmunerkrankungen sind eben ein Gebiet oder eine Ansammlung von Krankheiten, die extrem viele Leute betreffen, die aber noch nicht als ein homogenes Gebiet begriffen werden anders als Krebserkrankungen und deswegen findet keine konzentrierte Forschung jetzt, die sich wirklich mit diesem Gebiet der Autoimmunerkrankungen befasst wirklich statt. Und ich fände halt schön, wenn ich daran was ändern könnte oder was dazu beitragen könnte, dass dort eben in der Richtung wirklich Fortschritte gemacht werden. Denn es gibt viele Menschen und das ist nicht so bekannt glaube ich, die mit ihren Autoimmunerkrankungen wirklich kein sehr erquickliches Leben führen. Es gibt zwar schon viele Medikamente, aber es gibt auch extrem viele Nebenwirkungen und es gibt mehr Leute als man denkt, die eben überhaupt nicht davon profitieren, bei denen die Medikamente einfach nicht gut anschlagen. Deswegen also wirklich tagtäglich sich irgendwie mehr oder weniger gut durch den Alltag schleppen. #00:36:28-3# Julia: Und ich glaube auch, weil halt auch noch die Ernährungskomponente beziehungsweise die Lebensstilkomponente im Gesamten auch was Stress und Schlaf betrifft praktisch nicht wahrgenommen wird von vielen Ärzten als ein Aspekt, der sehr viel wie man sieht in deinem Fall sehr, sehr viel beitragen kann zu einer Verbesserung der Symptome. (Heidrun: Genau) Es heißt ja nicht, jetzt nur ganz ohne Medikamente, in vielen Fällen geht's eben nicht, aber man kann einen sehr, sehr großen Beitrag und oft eine große Verbesserung irgendwie erreichen und ich denke auch dahingehend, gerade wenn man selbst die Erfahrung gemacht hat, hier mehr Sensibilität zu erzeugen, auch vielleicht in der Forschung in die Richtung zu gehen, was kann man mit Ernährungsumstellung oder mit gewissen vielleicht auch speziellem Functional Food erreichen. Wer weiß, was da weitergeht? Das heißt, wir werden natürlich auch in den Shownotes verlinken zu deiner GoFundMe Aktion und ich hoffe, dass viele, viele Zuhörer und Zuschauer dich unterstützen, denn was kann es besseres geben als jemanden, der mit so viel Passion und Überzeugung und auch diesem eigenen Leidensweg da in die Forschung kommt. Und wirklich Hut hab, dass du das auf dich nimmst wirklich #00:37:57-6# Heidrun: Ja danke. #00:37:58-1# Julia: und diesen schweren Weg gehst. #00:38:01-5# Heidrun: Ja. Ich wollte noch sagen, ein Aspekt oder ein Erlebnis oder eine Erfahrung, die mich halt auch geprägt hat und die mich auch bewegt hat dazu jetzt nochmal diesen Weg zu gehen, ist halt natürlich auch die Tatsache, dass ich gemerkt habe, dass die Ernährung alleine einen eben doch nicht heilt. Das möchte ich mal hervorheben, denn ich glaube, das ist vielen in der Paleo-Szene auch nicht so richtig klar, das, was man immer in den Foren liest, ist ja ein kleiner Ausschnitt und die Leute, denen die Ernährung nicht geholfen hat, die verlassen die Foren ganz schnell wieder. (Julia: Genau) Deswegen es gibt dieses Confirmation Bias sozusagen, was eben ganz bekannt ist auch in den Gruppen, dass, wenn man jetzt da neu reinkommt als Patient und man möchte halt natürlich, man möchte hören, man möchte Erfolgsstories hören, man fragt teilweise explizit danach: Wird mir denn diese Ernährung helfen? Und dann hast du teilweise einen Threat, wo wirklich 15, 20, 30 Leute schreiben: Ja, mir hat die Ernährung super geholfen und ich bin jetzt gerade total beschwerdefrei und so weiter. Oftmals sind genau die gleichen Leute ein halbes später schon nicht mehr in der Gruppe, eben weil sie nicht zugeben wollen, dass es dann doch wieder, dass sie einen Rückfall hatten oder so. Das ist leider diese Dynamik dann in diesen Gesundheitsgruppen, dass ein Rückfall auch als Scheitern betrachtet wird und man deswegen sich dann irgendwann nicht mehr traut um Hilfe zu fragen. #00:39:30-7# Julia: Das ist natürlich sehr schade dann, weil es eben wieder dieses "Ganz oder gar nicht" oder einfach diese Null und Eins, weil wie gesagt, glutenfrei und getreidefrei zu sein, das kann auf keinen Fall schaden und wenn es ein bisschen hilft, ist gut (Heidrun: Genau) und dass das einfach nicht das Wunderheilmittel ist. #00:39:54-5# Heidrun: Für manche vielleicht. Also es gibt ja immer wieder Fälle ... #00:39:57-9# Julia: Ja. Genau. #00:39:59-2# Heidrun: wo wirklich nichts Anderes dann mehr nötig ist, gerade bei, also ich habe es eigentlich vor allen Dingen bei Leuten beobachtet, die wirklich gleich nach der Diagnose so wie wir jetzt Glück hatten von der SCD oder Paleo zu hören, und sehr, sehr gute Erfolge ... #00:40:13-2# Julia: Macht Sinn. Ja. #00:40:12-8# Heidrun: keine Medikamente mehr nehmen. Aber bei mir war es halt, sind schon 10 Jahre ins Land gegangen nach der Diagnose und bei mir war es halt einfach nicht so, dass ich (Julia: Genau) wirklich sagen konnte, das ist es jetzt, bin komplett symptomfrei und brauche nie wieder was Anderes. #00:40:29-5# Julia: Ja. Das muss man sicherlich sehr differenziert betrachten. Ich möchte noch auf 2 Sachen hinweisen, einerseits hast du einen Blog, das heißt urgesundheit.de, wo du auch immer wieder sehr interessante Artikel schreibst beziehungsweise auch ein bisschen über das, was wir jetzt gesprochen haben, über deine Geschichte. Und dann hast du noch ein Buch geschrieben, das heißt "Die Paleo-Revolution: Gesund durch Ernährung (Heidrun: Ich zeige es mal eben) im Einklang mit unserem genetischen Erbe". Genau. Auch da werden wir natürlich verlinken. Da können dann die Zuhörer und Zuschauer sicher nachlesen, was du jetzt auch erzählt hast und ... #00:41:15-1# Heidrun: Darüber berichte ich gleich am Anfang ganz ausführlich über meinen, wie ich dazu gekommen bin überhaupt. #00:41:20-9# Julia: Okay. Ich bin mir sicher, dass das auch ein guter Start ist, wenn jemand sagt: So. Ich möchte jetzt das gerne ausprobieren. Dann kann ich jedem nur dieses Buch empfehlen und da einfach mal das als einen Startpunkt sehen und wie wir gesagt haben. Es ist für wenige, es kann für manche tatsächlich die die Heilung sein, aber für die meisten wahrscheinlich nicht. Aber es gibt den richtigen Anstoß sage ich mal in die richtige Richtung und das ist ... #00:41:48-0# Heidrun: Ja. Auf jeden Fall. Also für mich hat es mein Leben verändert. Das ist auf jeden Fall so gewesen. Schulde ich der Paleo-Ernährung auf jeden Fall einen lebenslangen Dank. Das war für mich schon die Rettung irgendwo auch. #00:42:02-7# Julia: Ja Wahnsinn. Liebe Heidrun, danke für dieses tolle Interview. #00:42:08-7# Heidrun: Ich danke dir, dass du mich eingeladen hast. Es war sehr schön mit dir zu plaudern. #00:42:13-3# Julia: Ganz meinerseits. Hat mich wirklich wahnsinnig gefreut und ich denke das waren wieder super viele Informationen und ich bin mir sicher, es gibt eben wie du sagst, es gibt so viele Menschen, die an Autoimmunerkrankungen leiden und das ist eben nicht nur ... #00:42:29-2# Heidrun: Und immer mehr. #00:42:29-6# Julia: Colitis Ulcerosa, sondern eben noch viele, viele andere und immer mehr. Es steigt, es ist praktisch wie eine Epidemie, es gehört zu den Zivilisationskrankheiten so wie Diabetes und Krebs und es ist logisch, dass auch diese Erkrankungen ansteigen mit dem falschen Lebensstil, der das Ganze natürlich oft noch unterstützt. Deswegen bin ich mir sicher, dass ganz, ganz viele Leute da was mitnehmen können und vielleicht einerseits dich unterstützen bei deiner Erforschung oder auf dem Weg in die Forschungsposition und dass sich da bald auch etwas ändert beziehungsweise natürlich auch das Buch kaufen und hier vielleicht für sich selbst etwas, einen Schritt in eine bessere Zukunft gehen. #00:43:17-7# Heidrun: Ja. Das hoffe ich auch. #00:43:20-8# Julia: Also dann, Tschüss! #00:43:22-7# Heidrun: Tschüss! Mach's gut! #00:43:24-1# ##Unterstütze Heidrun und hilf ihr auf ihrem Weg in die Forschung Heidrun ist Ehefrau und Mutter von zwei kleinen Kindern. Jeder, der selbst Familie hat weiß, wie viel Kraft und Zeit da benötigt wird. Angespornt durch ihren eigenen Erfolg und durch die eigenen Erfahrungen mit einer Autoimmunerkrankung, hat sie sich entschlossen noch einmal zu studieren. Heidrun studiert Biologie um später in der Forschung arbeiten zu können und um die Welt zu verändern. Da sie nun Vollzeit studiert und für ihre Kinder da sein muss, kann sie nicht mehr arbeiten gehen. Das ist eine große finanzielle Belastung für die Familie! Du kannst Heidrun mit einer Spende unterstützen!! Schau auf www.gofundme.com und hilf Heidrun dabei die Welt zu verändern! Bücher Die Paleo-Revolution: Gesund durch Ernährung im Einklang mit unserem genetischen Erbe - Heidrun Schaller Dieses Buch erklärt wissenschaftlich fundiert, aber auch für Laien verständlich, warum die sogenannte Paleo- oder Steinzeit-Ernährung für Kranke wie Gesunde die optimale Ernährungsform ist. Selbst im Alter von 25 Jahren von einer schweren chronischen Krankheit aus der Bahn geworfen, ging die Autorin den Dingen auf den Grund, anstatt sich mit Krankheit und Nebenwirkungen abzufinden. Nach langer Suche und dank ihrer Verbindungen in die USA stieß sie auf die Paleo-Ernährung die ihr Leben von Grund auf zum Positiven wendete. Denn diese Ernährungsform birgt ungeahnte Chancen für Menschen mit chronischen Erkrankungen sowie viel Potenzial für ein gesünderes Leben. Weitere Folgen Ich habe Hashimoto: So hilft mir Low Carb dabei - Interview mit Daniela Pfeifer Diabetes (Typ 1) mit ketogener Ernährung besiegen, geht das? - Interview mit Jeff Heusserer Artikel Heidruns Geschichte auf urgesundheit.de Breaking the Vicious Cycle SCD Lifestyle Dr. Axe über SCD Webseiten Heidrun Schaller Paleo Low Carb - JULIAS BLOG | (auf Facebook folgen)
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 13/19
Die vorliegende Arbeit analysierte in Form einer detaillierten Genotyp-Phänotyp-Analyse erstmals die Rolle des CXCL16 p.Ala181Val-Polymorphismus bei Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED). Genomische DNA von 574 Individuen (M. Crohn: n=201, Colitis ulcerosa: n=164, gesunde Kontrollgruppe: n=209) wurde hierzu auf das Vorhandensein des p.Ala181Val-Polymorphismus, kodiert im Exon 4 des CXCL16-Gens, untersucht. Zusätzlich wurde der Genotyp der drei NOD2/CARD15-Varianten p.Arg702Trp, p.Gly908Arg und p.Leu1007fsX1008 analysiert. Zusammenfassend wurde der CXCL16 p.Ala181Val-Polymorphismus mit einer ähnlichen Häufigkeit bei Patienten mit CED und den gesunden Kontrollpersonen beobachtet und konnte daher nicht als signifikantes CED-Suszeptibilitätsgen identifiziert werden. Die Genotyp-Phänotyp-Analyse zeigt jedoch, dass der CXCL16 p.Ala18Val-Polymorphismus bei homozygotem Vorliegen (ValVal-Genotyp) mit einem schwereren Phänotyp der Krankheit M. Crohn in Form eines frühen Krankheitsbeginns (p=0,016) mit ilealer Beteiligung (p=0,024) assoziiert ist. Zudem zeigte sich beim zusätzlichen Vorhandensein einer NOD2/CARD15-Variante ein erhöhtes Risiko des Auftretens von Stenosen. Bei Patienten, die nur ein Val-Allel sowie eine NOD2/CARD15-Variante tragen, wurden im Vergleich zu Patienten, welche nur NOD2/CARD15-Varianten tragen eine höhere Häufigkeit eines strikturierenden oder penetrierenden Phänotyps, sowie stenosierende Komplikationen festgestellt (p=0,014). Die Untersuchung der Patienten mit C. ulcerosa zeigte keinen signifikanten Einfluss der CXCL16-Gen-Region auf Krankheitssuszeptibilität und Phänotyp. Zusammenfassend konnte gezeigt werden, dass Genvarianten der CXCL16-Region den phänotypischen Schweregrad der Erkrankung M. Crohn beeinflussen und in der Identifikation potentieller Risikopatienten mit einer erhöhten Inzidenz von ilealem Befall und Stenosen von Bedeutung sein können. Dies legt eine Schlüsselfunktion von CXCL16 in der intestinalen Immunantwort und chronischen Entzündungen bei CED nahe, die in weiteren funktionellen Studien untersucht werden soll. Es ist zu erwarten, dass die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit zu einem besseren Verständnis der Pathogenese von CED und der Identifikation möglicher therapeutischer Angriffspunkte beitragen werden.
80.000 Menschen leiden in Österreich an chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED). Anhaltender Durchfall 20 Mal am Tag und öfter, Bauchkrämpfe,schmerzhafte Fistelbildungen, soziale und berufliche Einschränkungen, Ängste, Depressionen und Jobverlust belasten die Betroffenen schwer. Folgekosten für den Staat in der Höhe von 2,7 Mrd. Euro pro Jahr machen chronischen Durchfall zu einem nicht unerheblichen "Wirtschaftsfaktor". Im Rahmen einer Pressekonferenz zum 1. Österreichischen CED-Forum in Wien berichteten Experten und Betroffene über Inzidenz, Früherkennung, Therapie und Folgen der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa. Die Experten kritisieren, dass es derzeit in Österreich keine flächendeckende und keine integrierte Versorgung von CED-Patienten gibt , und viele Patienten zu spät behandelt werden. Als eine Maßnahme zur besseren Früherkennung wurde für niedergelassene Ärzte und Patienten das Online-Tool CED-Check (http://www.ced-check.at) entwickelt. Während es keinerlei gesicherte Daten zur Prävention der CED gibt, wurden in den letzten Jahren durch die Entwicklung neuer, zielgerichteter Medikamente (TNF-alpha-Blocker) große Fortschritte in der Therapie erzielt, die den Patienten ein weitgehend "normales" Leben ermöglichen und akute Schübe mildern. Aufgrund der hohen Kosten dieser neuen Medikamente ist eine Kostendeckung durch die Krankenkassen allerdings keine Selbstverständlichkeit. Pressekonferenz zum 1. österreichischen CED-Forum in Wien am 27.05.2010 Univ.-Prof. Dr. Friedrich Renner, Abt. für Innere Medizin, Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried i.I., Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie (ÖGGH) Rudolf Breitenberger, Präsident Österr. Morbus Crohn - Colitis Ulcerosa Vereinigung (ÖMCCV) und Morbus Crohn-Patient, Steiermark Univ.-Prof. Dr. Walter Reinisch, Med. Universität Wien, Klin. Abt. für Gastroenterologie & Hepatologie, Leiter CED-Arbeitsgruppe der ÖGGH
80.000 Menschen leiden in Österreich an chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED). Anhaltender Durchfall 20 Mal am Tag und öfter, Bauchkrämpfe,schmerzhafte Fistelbildungen, soziale und berufliche Einschränkungen, Ängste, Depressionen und Jobverlust belasten die Betroffenen schwer. Folgekosten für den Staat in der Höhe von 2,7 Mrd. Euro pro Jahr machen chronischen Durchfall zu einem nicht unerheblichen "Wirtschaftsfaktor". Im Rahmen einer Pressekonferenz zum 1. Österreichischen CED-Forum in Wien berichteten Experten und Betroffene über Inzidenz, Früherkennung, Therapie und Folgen der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa. Die Experten kritisieren, dass es derzeit in Österreich keine flächendeckende und keine integrierte Versorgung von CED-Patienten gibt , und viele Patienten zu spät behandelt werden. Als eine Maßnahme zur besseren Früherkennung wurde für niedergelassene Ärzte und Patienten das Online-Tool CED-Check (http://www.ced-check.at) entwickelt. Während es keinerlei gesicherte Daten zur Prävention der CED gibt, wurden in den letzten Jahren durch die Entwicklung neuer, zielgerichteter Medikamente (TNF-alpha-Blocker) große Fortschritte in der Therapie erzielt, die den Patienten ein weitgehend "normales" Leben ermöglichen und akute Schübe mildern. Aufgrund der hohen Kosten dieser neuen Medikamente ist eine Kostendeckung durch die Krankenkassen allerdings keine Selbstverständlichkeit. Pressekonferenz zum 1. österreichischen CED-Forum in Wien am 27.05.2010 Univ.-Prof. Dr. Friedrich Renner, Abt. für Innere Medizin, Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried i.I., Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie (ÖGGH) Rudolf Breitenberger, Präsident Österr. Morbus Crohn - Colitis Ulcerosa Vereinigung (ÖMCCV) und Morbus Crohn-Patient, Steiermark Univ.-Prof. Dr. Walter Reinisch, Med. Universität Wien, Klin. Abt. für Gastroenterologie & Hepatologie, Leiter CED-Arbeitsgruppe der ÖGGH 01.06.2010
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 09/19
Zur Einschätzung der Krankheitsaktivität bei Kindern mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) werden im klinischen Alltag und für Studien Aktivitätsindices (AI) benutzt, in die sowohl klinische Symptome als auch Laborparameter einbezogen werden. Zur Beurteilung der Entzündung im Darm hat sich in den letzten Jahren die Messung des fäkalen Calprotectin etabliert. Calprotectin ist ein wesentlicher Bestandteil von neutrophilen Granulozyten und zeigt im Stuhl bei Raumtemperatur eine gute Stabilität. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Korrelationen zwischen fäkalem Calprotectin und den Aktivitätsindices bzw. ausgewählten Laborparametern wie BGS, CRP, Albumin, Hämoglobin und Leukozyten bei Kindern mit CED zu untersuchen. Außerdem wurden die Calprotectin-Konzentrationen bei klinischer Remission und bei aktiver Krankheit verglichen. Für die Querschnittsuntersuchung schlossen wir retrospektiv alle CED-Patienten älter als 3 Jahre aus der gastroenterologischen Ambulanz des Dr. von Haunerschen Kinderspitals ein, bei denen zwischen März 2003 und Mai 2005 alle Daten zur Berechnung der Aktivitätsindices (AI) erhoben und zeitgleich das fäkale Calprotectin mittels ELISA gemessen wurde. Bei den Kindern mit Morbus Crohn wurden der Pediatric Crohn’s Disease Index (PCDAI) und der modifizierter Lloyd Still Index (mLSS) bestimmt, bei denen mit Colitis ulcerosa der Ulcerative Colitis Activity Index (UCAI) und ebenfalls der mLSS. Von jedem Kind wurde die erste Untersuchung mit vollständigem Datensatz in die Berechnungen einbezogen. Für die longitudinale Untersuchung wurden 151 Calprotectinmessungen von 27 Kindern (19 Morbus Crohn, 8 Colitis ulcerosa) eingeschlossen, die zu Beginn des Beobachtungszeitraumes in Remission (also einen negativen AI aufwiesen) waren und wurden über mindestens ein Jahr in der gastroenterologischen Ambulanz betreut. Diese Calprotectinmessungen wurden dann nach Krankheitsaktivität (Remission oder Schub) aufgeteilt und verglichen. Remission wurde als klinische Beschwerdefreiheit mit negativem AI definiert. Zugleich wurde Schub als Auftreten oder Verschlechterung von CED-spezifischen Symptomen festgestellt, begleitet von einer Steigerung der jeweiligen AI und einer Veränderung der Therapie. Bei der Querschnittuntersuchung wurden 104 Patienten (36 MC / 68 MC) eingeschlossen. Bei beiden Gruppen waren je zur Hälfte in klinischer Remission, die andere Hälfte zeigte Krankheitsaktivität entsprechend den berechneten AI. Bei MC korrelierten die FC-Werte signifikant mit Albumin i.S. (r= -0,52; p< 0,0001), Hb-Wert (r= -0,39; p< 0,01), CRP (r= 0,58; p< 0,0001), BSG (r= 0,51; p< 0,0001) und Leukozyten (r= 0,35; p< 0,01). Auch fanden sich signifikante Korrelationen zwischen FC-Konzentration und dem PCDAI (r= 0,50; p< 0,0001) und dem UCAI (r= 0,42; p< 0,05). Sowohl bei CU-Patienten als auch bei MC-Patienten korrelierte FC mit dem mLSS (r= -0,57 und p< 0,0001 bei CU; r= -0,39 und p< 0,01 bei MC). Nur 8 von 18 Patienten mit CU bzw. 10 von 34 Patienten mit MC in klinischer Remission zeigten ein negatives Calprotectin. Bei den Patienten, die klinisch einen Schub hatten, zeigte jeweils nur ein Patient ein negatives Calprotectin. Bei der longitudinalen Untersuchung wurde ein signifikanter Unterschied zwischen dem Median FC-Werte in der Remissions-Gruppe und dem Median der Gruppe mit aktiver Erkrankung sowohl bei Colitis ulcerosa (FC-Remission= 102 µg/g; FC-Schub= 260 µg/g; p= 0,005) als auch bei Morbus Crohn (FC-Remission= 224 µg/g; FC-Schub= 290 µg/g; p= 0,002) festgestellt. In dieser Arbeit konnte gezeigt werden, dass die Messung von fäkalem Calprotectin ein sensitiverer Marker zur Erfassung von entzündlicher Aktivität im Darm als die klinischen Aktivitätsindices ist. Des Weiteres müssen Langzeituntersuchungen klären, ob ein normaler Wert von fäkalem Calprotectin ein prädiktiver Parameter für eine länger anhaltende Remission ist.
Medizinische Fakultät - Digitale Hochschulschriften der LMU - Teil 07/19
Die Untersuchung genetischer Prädispositionsfaktoren in der Ätiologie der chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) führte zur Identifikation von zahlreichen so genannten Suszeptibilitätsgenen, die eine Rolle in der Pathophysiologie der CED spielen könnten. Im Jahre 2001 wurde das so genannte NOD2-/CARD15-Gen in der perizentrischen Region des Chromosoms 16 identifiziert. Drei Hauptmutationen in diesem 12 Exons umfassenden Gen konnten mit einem Morbus Crohn (MC) assoziiert werden (c.2104C>T (p.R702W) in Exon 4, c.2722G>C (p.G908R) in Exon 8 und c.3020insC (p.1007fs) in Exon 11). Ist ein Allel durch eine dieser Mutationen verändert, so ist im Vergleich zur Normalbevölkerung das relative Risiko, an einem Morbus Crohn zu erkranken, ungefähr dreimal so hoch. Im Falle einer Veränderung beider CARD15-Allele steigt das Erkrankungsrisiko sogar um das 30 bis 40fache. Weiterhin konnte in klinischen Studien gezeigt werden, dass diese CARD15-Mutationen mit einer rascheren Progression der Erkrankung und mit einem penetrierenden und stenosierenden Verlauf assoziiert sind. Ziel der im Rahmen dieser Doktorarbeit durchgeführten Studien war es, die genetischen Analysen für den Kliniker nutzbar zu machen und die Bedeutung der Genotypisierung in der klinischen Diagnostik und Therapieplanung genauer zu definieren. Ein weiteres Hauptinteresse war die Identifizierung genetisch determinierter Subpopulationen von CED-Patienten, die ein homogenes Krankheitsbild aufweisen. Da sich in verschiedenen Studien zeigte, dass gerade homozygote und zusammengesetzt heterozygote Merkmalsträger von CARD15-Mutationen unter einer besonders schweren CED leiden, sollte eine effektive und auch in der täglichen Routine leicht anwendbare Detektionsstrategie entwickelt werden, um solche Patienten einfach identifizieren zu können. Durch die Untersuchung der drei Hauptmutationen des CARD15-Gens (p.R702W, p.G908R und p.1007fs) bei 445 CED-Patienten und eine anschließend durchgeführte Genotyp-Phänotyp-Korrelation konnte solch eine Population von Hochrisiko-Patienten identifiziert werden, die für die Insertionsmutation p.1007fs homozygot war. Dabei handelt es sich um die größte je in der Literatur veröffentlichte Subkohorte von MC-Patienten (n = 19) mit diesem Genotyp, die durch ein sehr homogenes Krankheitsbild charakterisiert war. Alle Betroffenen litten unter einem progressiv verlaufenden Morbus Crohn mit der häufigen Notwendigkeit einer operativen Intervention, und sie mußten mit Immunsuppressiva behandelt werden, um eine Remission der Erkrankung zu erreichen. In einer weiteren Studie wurde eine zweite Subgruppe von CED-Patienten identifiziert, die ebenfalls unter einer raschen Progression der Erkrankung litt. Es handelte sich dabei um zusammengesetzt heterozygote Merkmalsträger, deren zweite, seltenere Mutation durch eine limitierte DNA-Sequenzanalyse der Exons 4, 5, 6, 8 und 11 des CARD15-Gens detektiert werden konnte. Durch diese Detektionsstrategie war es theoretisch möglich, bis zu 96,6 % der bis dahin beschriebenen mutierten Allele effektiv zu identifizieren. Von den acht neuen CARD15-Varianten spielt die Mehrheit wahrscheinlich eine Rolle in der Pathophysiologie der CED. Im Rahmen einer ebenfalls am Universitätsklinikum München-Grosshadern durchgeführten prospektiven doppelblinden Studie sollte anschließend anhand des Phänotyps der CED-Patienten der assoziierte Genotyp vorhergesagt werden. Hierbei konnte die Insertionsmutation p.1007fs als Vorhersagewert für einen stenosierenden Verlauf des Morbus Crohn im terminalen Ileum identifiziert werden. Trotz kontroverser Diskussionen über den wirklichen Nutzen und die Konsequenzen der Kenntnis des CARD15-Mutationsstatus eines CED-Patienten im klinischen Alltag, d. h. für die Diagnostik und eventuell für die weitere Therapieplanung, scheint bei Betrachtung der Ergebnisse der im Rahmen dieser Doktorarbeit durchgeführten Studien eine Genotypisierung von CED-Patienten durchaus sinnvoll zu sein. Angesichts der Häufigkeiten und der Lokalisation der CARD15-Mutationen ist sicherlich eine initiale Fokussierung auf die drei Hauptmutationen des CARD15-Gens (p.R702W, p.G908R und p.1007fs) zum Beispiel mittels RLFP-Analysen sinnvoll. Eine Untersuchung weiterer Regionen des CARD15-Gens durch Sequenzierung der DNA ist vorzugsweise bei Patienten angebracht, die sich bereits in jungen Jahren mit einem schweren Krankheitsbild präsentieren. Insgesamt können nur etwa 20 % der genetischen Prädisposition für einen Morbus Crohn durch CARD15-Mutationen erklärt werden, wobei zwischen 35 und 45 % der MC-Patienten Träger von CARD15-Mutationen sind. Demzufolge müssen Veränderungen in weiteren Suszeptibilitätsgenen für die genetische Prädisposition verantwortlich sein. Seit der Erstbeschreibung des CARD15-Gens wurden dementsprechend weitere Gene bzw. Genveränderungen beschrieben, die ebenfalls eine Rolle in der Entstehung einer CED spielen könnten. DLG5, SCL22A4 und SLC22A5, Gene der HLA-Region, CARD4 und TLR4 sind solche potentiellen Suszeptibilitätsgene.